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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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vor 56 Minuten schrieb Moriz:

 

In Frankreich blühen genau die erzkonservativen Kreise, die @rorro sich wünscht.

 

Ich würde nicht sagen, dass sie "blühen", sondern eher fast die einzigen sind, die übrigbleiben 

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vor 3 Stunden schrieb Moriz:

 

In Frankreich blühen genau die erzkonservativen Kreise, die @rorro sich wünscht.

 

Erzähl mir mehr über mich. Vielleicht liegst Du ja auch mal richtig.

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vor 3 Stunden schrieb laura:

Ich würde nicht sagen, dass sie "blühen", sondern eher fast die einzigen sind, die übrigbleiben 

Liegt das möglicherweise daran, dass sie sich leichter damit tun, ihre Strukturen auch bei knapper Kasse aufrechtzuerhalten? Konservative sind in dieser Hinsicht möglicherweise anspruchsloser als Progressive.

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vor 25 Minuten schrieb Merkur:

Konservative sind in dieser Hinsicht möglicherweise anspruchsloser als Progressive

Leidensfähiger und opferbereiter, würde ich nach meiner Beobachtung sagen. 

 

Ich meine, man kann ja hinsichtlich der inhaltlichen Ausrichtung z. B. der Piusbruderschaft geteilter Meinung sein, aber immerhin betreiben der Klerus und die sympathisierenden Gläubigen, wenn man so will, seit fast 50 Jahren durchaus "erfolgreich" eine Art "Privatkirche" und das weltweit. Ohne dafür auf die finanziellen oder sonstigen Ressourcen der "Amtskirche" zurückgreifen zu können. Alles, was sie besitzen, haben sie aus Spenden - sei es der einfachen Gläubigen oder von Großspendern aus interessierten Kreisen. Und im Gegensatz zur Amtskirche baut die FSSPX Kirchen und reißt sie nicht ab oder verkauft sie. Auch der Gottesdienst, wenn nicht gerade in einer Minikapelle, ist durchaus nicht "ärmlich", was Paramente, Gerät etc. angeht. Das alles ist möglich, weil die Gläubigen freimütig für das Geld geben, was ihnen wichtig ist (und wenn sie es an anderer Stelle absparen müssen). 

bearbeitet von Studiosus
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Am 18.7.2023 um 00:55 schrieb Studiosus:

Ob und in welchem Umfang die Humanwissenschaften einen locus theologicus, einen Erkenntnisort der Theologe, im Sinne des großen Melchior Cano darstellen, ist alles andere als klar. Im Zuge der jüngeren Debatte hat man es sich recht einfach gemacht und kurzerhand die Humanwissenschaften nicht nur unter die theologischen Orte eingereiht, sondern ohne größere Vorbehalte zusammen mit den theologisch ebenfalls auslegungsbedürftigen "Zeichen der Zeit" an die Spitze gesetzt. Das führt zu der für katholische Verhältnisse ziemlich windschiefen Konstellation, dass plötzlich die primären Erkenntnisorte der Theologie (Schrift, Tradition, Lehramt) auf einen der hinteren Plätze verwiesen wurden. Der Glaube lässt sich allerdings nicht vor allem von zeitlich und inhaltlich unkonstanten und in ständiger Veränderungen begriffenen Quellen wie "Humanwissenschaften" und "Zeichen der Zeit" her konstruieren. Das sind unsichere Quellen und damit bewegt man sich wirklich nahe heran an eine bloße "Zeitgeisttheologie". Das dürfte auch die große Verwirrung von Theologie und Kirche heute erklären. 

 

Ich habe Dir hier geantwortet. 🙂

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Am 18.7.2023 um 16:14 schrieb Studiosus:

Leidensfähiger und opferbereiter, würde ich nach meiner Beobachtung sagen. 

 

Ich meine, man kann ja hinsichtlich der inhaltlichen Ausrichtung z. B. der Piusbruderschaft geteilter Meinung sein, aber immerhin betreiben der Klerus und die sympathisierenden Gläubigen, wenn man so will, seit fast 50 Jahren durchaus "erfolgreich" eine Art "Privatkirche" und das weltweit. Ohne dafür auf die finanziellen oder sonstigen Ressourcen der "Amtskirche" zurückgreifen zu können. Alles, was sie besitzen, haben sie aus Spenden - sei es der einfachen Gläubigen oder von Großspendern aus interessierten Kreisen. Und im Gegensatz zur Amtskirche baut die FSSPX Kirchen und reißt sie nicht ab oder verkauft sie. Auch der Gottesdienst, wenn nicht gerade in einer Minikapelle, ist durchaus nicht "ärmlich", was Paramente, Gerät etc. angeht. Das alles ist möglich, weil die Gläubigen freimütig für das Geld geben, was ihnen wichtig ist (und wenn sie es an anderer Stelle absparen müssen). 

 

Das mag alles durchaus zu sein. Nur sollte man sich klar sein, dass das eine kleine Minderheit ist, die letztlich eben doch nur eine kleine, wenn auch engagierte Klientel anspricht. Für die Zukunft einer Weltkirche (wenn sie Weltkirche bleiben möchte) ist es vermutlich kein gangbarer Weg, sich der Pius-Bruderschaft quasi "anzuschließen".

bearbeitet von iskander
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Die nächste Forderung eines mutmaßlichen Missbrauchsopfers in astronomischer Höhe:

 

https://katholisch.de/artikel/46458-missbrauchsbetroffener-fordert-600000-euro-vom-bistum-aachen

 

Was mich hier interessiert: Diese "hunderten Fälle" von Missbrauchstaten dürften faktisch kaum mehr gerichtsfest nachweisbar sein. Was für freiwillige Zahlungen im Rahmen des kirchlichen Anerkennungsverfahrens, das nicht nach der Art eines Gerichts Beweise erhebt, statthaft sein mag, erscheint hier doch etwas fragwürdig. Reichen mittlerweile Behauptungen und ein engagierter Anwalt aus, um die Kirche um mehr als eine halbe Million zu erleichtern? Ich ziehe nicht in Zweifel, dass der Betroffene die beschriebenen Probleme psychischer und sonstiger Natur hat, aber das allein beweist meines Erachtens nichts. Ich weiß auch, dass sich inzwischen der Wind dahingehend gedreht hat, Betroffenen eher zu viel als zu wenig zu glauben. Aber hier wird in meiner Wahrnehmung dem Ausnutzen des kirchlichen Entgegenkommens Tür und Tor geöffnet. 

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vor 6 Stunden schrieb corpusmysticum:

Am meisten befremdet mich, dass einen diese Meldungen schon gar nicht mehr schockieren.

Mich befremdet eher, daß das erst jetzt hochkommt.

 

Haben die Herren, die letzten Jahrzehnte in einem Bergkloster im Himalaja verbracht???

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vor 4 Minuten schrieb Shubashi:

Das finde ich echt krass:

Auch Kardinal Hengsbach?

 

1954? 1967?

 

Hengsbach war Jahrgang 1910 und ist seit über 30 Jahren tot.

 

Die Aufrufe der Bistümer sich zu melden laufen seit ca. 10 Jahren und JETZT, wo so langsam - sehr langsam - der Aufklärungsenthusiasmus nicht mehr so medienwirksam promotet wird, kommen ausgerechnet gegen einen längst verstorbenen Kardinal Clickbait-reife Vorwürfe an die Presse?

 

Sorry, aber mir fehlt so langsam jedes Verständnis für diese Form der Vergangenheitsbewältigung (und Geldmacherei).

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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Sorry, aber mir fehlt so langsam jedes Verständnis für diese Form der Vergangenheitsbewältigung (und Geldmacherei).

wieso? Wir haben doch auch die entschiedensten Entnazifizierer 80 Jahre nach dem Ende des Naziregimes!

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Gerade eben schrieb Marcellinus:

wieso? Wir haben doch auch die entschiedensten Entnazifizierer 80 Jahre nach dem Ende des Naziregimes!

Habe ich behauptet, ich hätte dafür Verständnis?

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vor 1 Minute schrieb Flo77:
vor 2 Minuten schrieb Marcellinus:

wieso? Wir haben doch auch die entschiedensten Entnazifizierer 80 Jahre nach dem Ende des Naziregimes!

Habe ich behauptet, ich hätte dafür Verständnis?

Verständnis ist nicht erforderlich, nur Kenntnisnahme. ;)

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Matthias Altmann auf katholisch.de:

 

"Trotz offener Baustellen hat sich seit der MHG-Studie einiges getan. Festzuhalten bleibt, dass sich bislang keine Institution in der Gesellschaft so intensiv mit dem Thema beschäftigt hat wie die katholische Kirche. Fachleute bescheinigen ihr, dass sie gerade im Bereich der Prävention große Schritte getan hat. Die Sensibilität für die Thematik unter Mitarbeitern und Gläubigen ist stark gewachsen."

 

Das sehe ich ebenso.

 

 

 

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Wieso es kommt endlich etliches ans Licht was mit aller Macht vertuscht werden sollte und da spielt es keine Rolle wie lange das her ist

Gerade die kath muß sich da mit besonderen Maßstäben messen lassen da ihre Amtsträger ja meinen eine allgemein gültige moralische Autorität zu sein

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vor 45 Minuten schrieb Flo77:

Man könnte auch sagen, bis ins paranoide übersteigert.

 

Das ist leider so. Und man muss da meines Erachtens stark aufpassen, dass man keine Atmosphäre des Generalverdachts schafft, in der ein Missbrauchsvorwurf zur Waffe gegen unliebsame Mitarbeiter wird. 

 

Es ist ja, was oft vergessen wird, nicht so, als ob diese in meinen Augen absurde Missbrauchsmaschine in Deutschland nicht schon das erste Todesopfer gefordert hätte. Ausgerechnet im Bistum des Chefaufklärers Bischof Bätzing. 

 

Und nur zur Klarstellung: Sexueller Missbrauch an Kindern und anderen Schutzwürdigen muss hart bestraft und verfolgt werden. Staatlicher- und kirchlicherseits. Aber bitte dabei die Relationen nicht aus dem Auge verlieren. Die Vergewaltigung eines Kindes ist für mich etwas anderes, als eine vielleicht grenzverletzende Berührung unter Volljährigen oder Heranwachsenden, die 20 Jahre zurück liegt. Und entsprechend anders ist das auch zu behandeln. 

 

Und ich kann es nur wiederholen: Auch das kirchliche Recht kennt in diesem Bereich eine Verjährung. So müsste sie, wenn ich recht erinnere, regelmäßig 20 Jahre (ab Volljährigkeit des Opfers) betragen und in schweren und schwersten Fällen aufgehoben werden können. Das betrifft die rechtliche und prozedurale Seite. Was bringt allerdings eine gesetzliche Verjährungsfrist, wenn jenseits eines kanonischen Strafprozesses Beschuldigte trotzdem öffentlich hingerichtet, Lebensläufe abgebrochen und Karrieren zerstört werden können? Hier tut dringend ein Mentalitätswechsel not. Wenn die Kirche selbst zu dem Ergebnis kommt, eine Tat sei nach ihrem Recht verjährt, sollte das Anlass sein, auch andere Formen der Sanktionierung, und sei es durch das Ausliefern an die Medien, zu unterbinden. 

 

Rechtsfrieden oder gar Frieden in der Kirche wird man so niemals hinbekommen.

bearbeitet von Studiosus
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