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Die katholische Kirche und der Missbrauch


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Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Studiosus:

Glück im Unglück, dass es sich um keine tätlichen Übergriffe an Kindern handelt, aber massenhafter Besitz von entsprechender Pornographie ist auch nur unwesentlich besser:

 

https://m.bild.de/regional/nordrhein-westfalen/recklinghausen-instagram-pfarrer-wegen-kinderpornos-verurteilt-67567c77e1414a21652cb47a?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

 

Der Herr ist in progressiven katholischen Kreisen ein zumindest lokal bekannter Shootingstar gewesen. Der "Kirchendude", Kirche bunter und anders. Ich hatte vorher - also bevor das herauskam - auch einiges von ihm gesehen. Naja, ich sag mal so: Ich war eher abgestoßen, aus diversen Gründe, die man hier jetzt nicht auswalzen muss. 

Aber Du willst doch jetzt hoffentlich nicht so tief sinken und zwischen seiner Veranlagung und seinem Auftreten für die Kirche einen inneren Zusammenhang suggerieren zu wollen. Oder?

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Flo77:

Aber Du willst doch jetzt hoffentlich nicht so tief sinken und zwischen seiner Veranlagung und seinem Auftreten für die Kirche einen inneren Zusammenhang suggerieren zu wollen. Oder?

 

Nein, das will ich nicht. 

 

Ich wollte und habe nur zweierlei gesagt (ohne die Vorwürfe zu dem Zeitpunkt zu kennen): Dass mich das Auftreten, sowohl inhaltlich als auch ästhetisch (siehe das Foto im Artikel), dieses Herrn abgestoßen hat und ich um solche Priester wo es geht einen weiten Bogen mache. Scheinbar lag ich damit in der Rückschau nicht vollkommen daneben. 

 

Ein Hellseher bin ich natürlich auch nicht. 

bearbeitet von Studiosus
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

Glück im Unglück, dass es sich um keine tätlichen Übergriffe an Kindern handelt, aber massenhafter Besitz von entsprechender Pornographie ist auch nur unwesentlich besser:

 

https://m.bild.de/regional/nordrhein-westfalen/recklinghausen-instagram-pfarrer-wegen-kinderpornos-verurteilt-67567c77e1414a21652cb47a?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

 

Der Herr ist in progressiven katholischen Kreisen ein zumindest lokal bekannter Shootingstar gewesen. Der "Kirchendude", Kirche bunter und anders. ...

 

Ist doch ein gutes Beispiel dafür wie im Zeitalter neuer Medien Dämonen leichter Zugriff auf naive Seelen erhalten.

 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb Studiosus:

 

Nein, das will ich nicht. 

 

Ich wollte und habe nur zweierlei gesagt (ohne die Vorwürfe zu dem Zeitpunkt zu kennen): Dass mich das Auftreten, sowohl inhaltlich als auch ästhetisch (siehe das Foto im Artikel), dieses Herrn abgestoßen hat und ich um solche Priester wo es geht einen weiten Bogen mache. Scheinbar lag ich damit in der Rückschau nicht vollkommen daneben. 

 

Ein Hellseher bin ich natürlich auch nicht. 

 

Es scheinen in der Tat auch sowohl progressive wie konservative Priester betroffen zu sein, ohne dass es da klare und erkennbare Zusammenhänge gäbe. Oder zumindest wäre das mein Kenntnisstand.

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 24 Minuten schrieb iskander:

Es scheinen in der Tat auch sowohl progressive wie konservative Priester betroffen zu sein, ohne dass es da klare und erkennbare Zusammenhänge gäbe.

 

Gegenteiliges habe ich nicht behauptet. Ich habe lediglich angemerkt, dass ich mich persönlich von "Priestertypen" wie dem im Artikel gezeigten aus Prinzip fernhalte. Nicht wegen des konkreten, mittlerweile wohl erwiesenen Vorwurfs des Besitzes von verbotener Pornographie, sondern weil ich so auftretenden Geistlichen grundsätzlich mit Skepsis begegne. Hinter diesem "unkonventionellen" Auftreten und der Kirchenkritik mögen oft gewisse persönliche Probleme und Abgründe liegen, mit denen ich nichts zu tun haben will. Darunter fällt für mich auch eine Personalie wie z. B. der französische Influencer-Priester und wohl bald Nicht-Mehr-Priester Matthieu Jasseron. 

Geschrieben
vor 18 Stunden schrieb Studiosus:

Gegenteiliges habe ich nicht behauptet.

 

Wollte ich auch nicht insinuieren.

Geschrieben
10 hours ago, SteRo said:

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article254885730/Missbrauch-Die-Glaubwuerdigkeit-der-Katholischen-Kirche-steht-auf-dem-Spiel.html

 

Entweder ein Vorgang läuft auf der Bahn von Recht und Gesetz oder nicht. Wenn er aber auf der Bahn von Recht und Gesetz läuft, dann können ethisch-moralische Zusatzanforderungen keinen Platz haben. Punkt.


Ganz so einfach scheint es mir nicht - in dem Fall überkreuzen sich allerdings extrem hohen Schadensersatzforderungen mit der Verjährung, die eine ungewöhnliche Präzedenz schaffen können, und am Ende zu einer erneuten Preisrunde führen. Wenn man bedenkt, dass so etwas sogar für die Nazi-Verbrechen abgelehnt wurde (für Zeangsarbeit etc gab es auch nur symbolische Anerkennungssummen), ist die Ablehnung der Kirchen verständlich, denn bei so hohen Summen würde sich vermutlich zahllose neue Forderungen ergeben.

Werner Hoffmann
Geschrieben

Was hier im Forum nicht gesehen wird, ist die Tatsache, dass mindestens 99 Prozent aller Fälle sexuellen Missbrauchs in Deutschland außerhalb der Katholischen Kirche stattfindet, jeden Tag. Den Fokus nur auf die Katholische Kirche zu legen, schadet den Opfern erheblich und schützt die Täter. Jedes Jahr werden etwa 17.000 Fälle in ganz Deutschland der Polizei bekannt. Die Dunkelziffer ist weitaus höher. Die Pädophilen kommen aus dem unmittelbaren sozialen Umfeld des Kindes. Es sind Eltern, Vater, Mutter, Opa, Onkel, Tante, ein Freund, der Nachbar, Internetkontakte usw. In Bergisch Gladbach z.B. wurde vor einiger Zeit ein ganzer Missbrauchskomplex ausgehoben mit hunderten Tätern auch aus angesehenen Berufen, sogar kleine Babys wurden sexuell missbraucht. Die Täter wollen mit Gott und der Kirche nichts zu tun haben. Aus gutem Grund.

Geschrieben

Das wissen wir ich kenne aber keine Organisation, die die Täter zum Teil so effektiv geschützt hat wie die Kirche sie zum Teil quer durch die Welt versetzt hat
oder ihn mit Ehren überhäuft hat wie Monsignore Dillinger obwohl das Bistum Trier seit den 70er Jahren über die Probleme orientiert war

Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb Werner Hoffmann:

Was hier im Forum nicht gesehen wird, ist die Tatsache, dass mindestens 99 Prozent aller Fälle sexuellen Missbrauchs in Deutschland außerhalb der Katholischen Kirche stattfindet, jeden Tag.

Das wird durchaus gesehen. Dies ist aber ein Forum, dass sich von der Grundausrichtung her mit dem Thema katholische Kirche, ihre Theologie und ihr Glaube befasst. Ich denke, Du findest sicher andere Foren, wenn Du primär den Aspekt familiärer Missbrauchsstrukturen diskutieren möchtest.

Geschrieben (bearbeitet)

Aus Norbert Lüdeckes Buch Die Täuschung:

 

"Während sich die Laien mit dem Gesprächsprozess beschäftigten, hatten die Bischöfe seit Mitte 2011 zunächst versucht, eine wissenschaftliche Studie zum Ausmaß der Missbrauchsfälle unter ihrer Kuratel zu lancieren. Sie betrauten den bekannten Kriminologen Christian Pfeiffer mit einem Projekt unter weitgehenden Kontrollbindungen und Schweigepflichten. Die Bischöfe sagten ihm alle verfügbaren Akten zu, was er naheliegend im Sinne von „alle physisch erreichbaren“ verstand.1 Allerdings war er ungeübt im Umgang mit katholischen Kirchenmännern. Zwar ist nach amtlicher Lehre jede Lüge unter allen Umständen immer eine Sünde. Es gibt aber ausgeklügelte Methoden, eigene Zwecke auch ohne formale Lüge zu erreichen, etwa mehrdeutig zu sprechen oder nicht alles, nicht die ganze Wahrheit zu sagen (reservatio mentalis).2 Stillschweigend meinten die Bischöfe lediglich „rechtlich“ verfügbar und unterschlugen das Geheimarchiv des Bischofs (c. 489). Als das Projekt gleichwohl einen nicht gewünschten Verlauf nahm, wollten sie den Vertrag um eine Kontrolle der Veröffentlichungen ergänzen. Pfeiffer lehnte ab und berichtete später, wie man ihm eine Beendigung des Projekts schmackhaft machen und ihn so korrumpieren wollte. Die Bischöfe boten ihm Geld, schwiege er über die Gründe der Beendigung, insbesondere über die kirchlichen Zensur- und Kontrollwünsche. Als Pfeiffer meinte, er lasse sich nicht kaufen, habe Bischof Ackermann erwidert, dann sei er ein Feind der Kirche und das wünsche er niemandem. Man werde Pfeiffers guten Ruf öffentlich massiv attackieren. Nicht zu unterschreiben, sei ein schwerer Fehler, den er bereuen würde. Pfeiffer beugte sich den Drohungen nicht. Die Bischöfe kündigten das Projekt Anfang 2013 auf.3"

bearbeitet von iskander

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