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Die katholische Kirche und der Missbrauch


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Geschrieben
  Am 27.11.2018 um 15:34 schrieb Chrysologus:

Denkbar ist das durchaus - wenn das Kloster da mit macht.

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Und was machst Du, wenn der betroffene Kleriker auf "Klosterhaft" keine Lust hat? Ihn dazu zwingen kann man ihn ja nicht. 

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 27.11.2018 um 17:01 schrieb Chrysologus:

Nein, hat sie nicht.

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Nicht? Sondern? Wie sind dann die - ausschließlich kirchenrechtlichen - Prozesse gegen Angehörige des Klerus zu verstehen, wie sie auf diözesaner Ebene oder in Rom geführt werden? 

 

 

Saluti cordiali,

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
Geschrieben
  Am 27.11.2018 um 17:06 schrieb Mistah Kurtz:

Und was machst Du, wenn der betroffene Kleriker auf "Klosterhaft" keine Lust hat? Ihn dazu zwingen kann man ihn ja nicht. 

Expand  

Doch - indem man ihn auf reine Naturalleistungen setzt. Er bekommt dort etwas zu Essen, er kann dort wohnen - wenn er das nicht will, dann muss er eben sehen, wovon er lebt.

  Am 27.11.2018 um 17:17 schrieb Studiosus:

Nicht? Sondern? Wie sind dann die - ausschließlich kirchenrechtlichen - Prozesse gegen Angehörige des Klerus zu verstehen, wie sie auf diözesaner Ebene oder in Rom geführt werden? 

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Dieser Verfahren stehen neben staatlichen Verfahren und werden von der deutschen Justiz eher als Disziplinarrecht wahr genommen.

Geschrieben
  Am 27.11.2018 um 17:44 schrieb Chrysologus:

Doch - indem man ihn auf reine Naturalleistungen setzt. Er bekommt dort etwas zu Essen, er kann dort wohnen - wenn er das nicht will, dann muss er eben sehen, wovon er lebt.

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Ist der Vorschlag ernst gemeint?

 

In anderen Zusammenhängen wird oft gern behauptet, so ein Vorgehen verstösse gegen die Menschenwürde.

Geschrieben
  Am 27.11.2018 um 15:25 schrieb Studiosus:

Wie steht es eigentlich um das Zwangsmittel der "Klosterhaft"? Ein straffällig gewordener Priester bekommt die Auflage, in ein Kloster zu ziehen (kein größerer Kontakt zur Außenwelt) und kann dieses nur mit Erlaubnis des zuständigen Oberen verlassen. Horrendum illud scelus kennt dies als Alternative zur weltlichen Gerichtsbarkeit. Ein abgeschiedenes Leben in Buße.

 

Der CIC scheint dergleichen nicht ausdrücklich vorzusehen oder täusche ich mich? Im Falle von McCarrick scheint ja etwas in der Art von Hausarrest angedacht gewesen zu sein (sofern es diese mündliche Anweisung gab).

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Expand  

mündliche Anweisungen sind unseriös und werden missbraucht siehe die Kardinäle Burke und Hlond

Geschrieben
  Am 27.11.2018 um 16:50 schrieb Studiosus:

Ich stelle mir diese ganzen Maßnahmen ohnehin nicht ganz unproblematisch vor. Die Kirche hat eine exklusive Gerichtsbarkeit für ihre Kleriker, so weit, so gut. 

 

Aber gerade, wenn es um die Einschränkung von Rechten geht, z.B. des freien Aufenthalts, der Nutzung von Medien (Internet) etc. Kollidiert das nicht in gewissem Umfang mit säkularem Recht? Könnte ein derart gemaßregelter Priester sich an staatliche Behörden wenden und würden diese aktiv? Oder wird die Souveränität des Kirchenrechts staatlicherseits geachtet?

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Expand  

natürlich interessiert den Staat das Kirchenrecht nicht sollte der Priester sich an kirchliche Disziplinar Regeln nicht halten  kann ihn nur eine kirchenrechtliche Maßnahme treffen
das der Staat  die Kirche in der Justiz herumpfuschen läßt das haben wir hinter uns 
Warum sollte es eine Souveränität des Kirchenrechts geben, wenn ja müßte das für alle Religionen gelten

Geschrieben

 

  Zitat

 

Missbrauch: eine Richtigstellung

Missbrauch ist ein schwieriges Problem. Die katholische Kirche zeigt in der Person eines Kardinals, dass sie dem Phänomen immer noch nicht gewachsen ist. Die Lösung liegt nicht in einfachen Antworten. Kardinal Müller findet natürlich nicht zu der Lösung „Abschaffung des Zölibats“, sondern zur Ausgrenzung der Homosexualität. Das ist genauso kurz gedacht.

 

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Meint Eckhard Bieger auf explizit.net [klick]

Geschrieben

PC-Geschwätz. Es geht bei sexuellem Missbrauch auch um die Triebbefriedigung. Und das haben heterosexuelle bei Missbrauch von gleichgeschlechtlichen Personen nicht. Habe ich schon vor x Seiten hier geschrieben. Und der Anteil von missbrauchten Jungs ist eben überproportional hoch. 

Geschrieben
  Am 28.11.2018 um 09:57 schrieb rorro:

PC-Geschwätz. Es geht bei sexuellem Missbrauch auch um die Triebbefriedigung. Und das haben heterosexuelle bei Missbrauch von gleichgeschlechtlichen Personen nicht. Habe ich schon vor x Seiten hier geschrieben. Und der Anteil von missbrauchten Jungs ist eben überproportional hoch. 

Expand  

Ein Mann kann seinen Trieb sogar ganz allein befriedigen (eine Frau vermutlich auch, aber ich kenne mich mehr mit Männern aus), und natürlich kann ein schwuler Mann seine Triebe auch beim andern Geschlecht befriedigen. Wird er allerdings nicht machen, wenn er andere Möglichkeiten hat.

Das nur zur Klarstellung.

 

Werner

Geschrieben
  Am 28.11.2018 um 09:57 schrieb rorro:

Und der Anteil von missbrauchten Jungs ist eben überproportional hoch.

Expand  

Logisch, weil die Segregation im untersuchten Zeitraum noch massiv war. Kleriker hatten eben deutlich leichter Zugriff auf Jungs als auf Mädels. So lange gibt es noch keine Messdienerinnen zB.
Das Thema missbrauchte Ordensfrauen (also die Frauen, auf die Kleriker in den untersuchten Zeiträumen strukturell Zugriff hatten) wartet im Moment im Übrigen gerade in der pipeline... Das ist dann die Thematik heterosexueller Missbrauch erwachsener Abhängiger.

 

Im Übrigen zeigt die MGH-Studie sehr deutlich, dass es zwar auch um sexuellen Missbrauch geht, vor allem aber um (partiell sexualisierten) Machtmissbrauch.
 

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 28.11.2018 um 10:34 schrieb gouvernante:

Logisch, weil die Segregation im untersuchten Zeitraum noch massiv war. Kleriker hatten eben deutlich leichter Zugriff auf Jungs als auf Mädels. So lange gibt es noch keine Messdienerinnen zB.
Das Thema missbrauchte Ordensfrauen (also die Frauen, auf die Kleriker in den untersuchten Zeiträumen strukturell Zugriff hatten) wartet im Moment im Übrigen gerade in der pipeline... Das ist dann die Thematik heterosexueller Missbrauch erwachsener Abhängiger.

 

Im Übrigen zeigt die MGH-Studie sehr deutlich, dass es zwar auch um sexuellen Missbrauch geht, vor allem aber um (partiell sexualisierten) Machtmissbrauch.
 

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Wiederholung macht es nicht besser oder wahrer. Die Studie, auf die Kardinal Müller rekurrierte (in Gänze auf Englisch), schreibt folgendes:

 

  Zitat

The question of opportunity or homosexuality is not necessarily an either/or proposition: both may be operative in any instance or pattern of the abuse of boys. The reduced correlations of homosexual men in the priesthood with the preference for male victims when differential access to males may (or may not) have been reduced (as with multiple offenders) or was nonexistent (as with pedophiles, or victims under age 8) than when there may have been such differential access strongly suggests that differential access to males was a factor, but a minor factor, in the disproportionate abuse of males by Catholic priests.

Expand  

 

Auf Deutsch: die Daten zeigen (wie heißt es so schön: facts don't care about your feelings), daß die "Auswahlmöglichkeit" an Opfern (also männlich versus weiblich) einen viel geringeren Einfluß auf den tatsächlich stattgefundenen Mißbrauch hatte als allgemein vermutet wird.

bearbeitet von rorro
Geschrieben

Ich gehe davon aus (und da ist ein ganzes Stück weit eigene Lebenserfahrung mit drin) dass das Pflichtzölibat über lange Jahre dazu geführt hat (und auch heute noch führt), dass der Priesterberuf besonders auf Leute mit gestörtem Verhältnis zu ihrer eigenen Sexualität sowie Sexualität im Allgemeinen anziehend wirkt.

Und diese Leute waren lange Zeit verstärkt unter den Homosexuellen zu finden, nicht weil Homosexuelle an sich besonders gestört sind, sondern weil der gesellschaftliche und heute auch noch kirchliche Umgang mit Homosexuellen sie dazu gemacht hat.

 

Werner

Geschrieben
  Am 28.11.2018 um 10:55 schrieb rorro:

 

Wiederholung macht es nicht besser oder wahrer. Die Studie, auf die Kardinal Müller rekurrierte (in Gänze auf Englisch), schreibt folgendes:

 

 

Auf Deutsch: die Daten zeigen (wie heißt es so schön: facts don't care about your feelings), daß die "Auswahlmöglichkeit" an Opfern (also männlich versus weiblich) einen viel geringeren Einfluß auf den tatsächlich stattgefundenen Mißbrauch hatte als allgemein vermutet wird.

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welche Studie und vom wem ist diese genau?

Geschrieben
  Am 28.11.2018 um 09:57 schrieb rorro:

PC-Geschwätz. Es geht bei sexuellem Missbrauch auch um die Triebbefriedigung. Und das haben heterosexuelle bei Missbrauch von gleichgeschlechtlichen Personen nicht

Expand  

Oh, dann gibt es also kaum Sex im Knast.

Geschrieben

Und Penisverletzungen durch Staubsauger gibt es auch nicht... :lol:

Geschrieben
  Am 28.11.2018 um 10:55 schrieb rorro:

Die Studie, auf die Kardinal Müller rekurrierte

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Der Link funktioniert bei mir nicht.

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 28.11.2018 um 12:07 schrieb gouvernante:

Der Link funktioniert bei mir nicht.

Expand  

 

Jetzt müßte es gehen. Das pdf wird dann je nach Browser in neuem Fenster geöffnet oder direkt geladen.

bearbeitet von rorro
Geschrieben
  Am 28.11.2018 um 11:41 schrieb Chrysologus:

Oh, dann gibt es also kaum Sex im Knast.

Expand  

 

Doch, aber es dabei bei rein Heterosexuellen eine Triebbefriedigung entsteht, bezweifle ich doch sehr.

Geschrieben
  Am 28.11.2018 um 12:25 schrieb rorro:

 

Jetzt müßte es gehen.

Expand  

kannst du ihn nochmal posten bei mir geht er nicht

 

  Am 28.11.2018 um 12:32 schrieb rorro:

 

Doch, aber es dabei bei rein Heterosexuellen eine Triebbefriedigung entsteht, bezweifle ich doch sehr.

Expand  

doch  den niemand ist rein schwul oder Hetero

Geschrieben
  Am 28.11.2018 um 12:32 schrieb rorro:

 

Doch, aber es dabei bei rein Heterosexuellen eine Triebbefriedigung entsteht, bezweifle ich doch sehr.

Expand  

wenn das so wäre, gäbe es keine Selbstbefriedigung.

 

Werner

Geschrieben
  Am 28.11.2018 um 12:39 schrieb Werner001:

wenn das so wäre, gäbe es keine Selbstbefriedigung.

 

Werner

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Selbstbefriedigung bei Akten, die einem negative Gefühle verursachen? Nicht überzeugend.

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