Jump to content

Vorwürfe gegen Bischof Mixa


pedrino

Recommended Posts

Was Bischof Mixa betrifft war ich mit dir in einem seltenen Konsens, als du (sinngemäß) bei ihm Verdrängung vermutet hast. Ich halte es für leichtfertig, lieblos und ungerecht, beim anderen immer sofort bewußte Lügen, Unehrlichkeit etc. zu vermuten - obgleich man aus dem eigenen Leben und Verhalten wissen sollte, dass es Verdrängung und Vergessen gibt.

 

Das ist doch mal ein guter Ansatzpunkt. Als damals noch sehr wenige Informationen vorlagen, hat Sokrates, genauso wie Du, eine für Mixa den Umständen entsprechend ziemlich positive Erklärung des Sachverhalts favorisiert. Obwohl er Mixa sicherlich auch zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht persönlich mochte.

 

Seitdem hat sich einiges getan: Mixa beharrte wochenlang darauf, unschuldig zu sein, es tauchten neue Aussagen auf, die ihn belasteten, zudem öffnete sich für ihn noch eine "zweite Front", in Form seines seltsamen, um nicht zu sagen kriminellen, Finanzgebarens, das er auf hanebüchene Weise begründete (ca. 50000 DM aus Stiftungsgeldern, um den Waisenkindern ein Gespür für Kunst zu vermitteln). Erst als sogar von kirchlich-konservativer Seite der Druck auf ihn zu groß wurde, kam er dann plötzlich auf die Idee, daß mit der Gewalt, die er vorgegeben hatte, niemals in irgendeiner Form ausgeübt zu haben, auch seine "Watschn" gemeint sein könnten.

 

Deswegen hat Sokrates, so wie die meisten anderen hier, seine Meinung über Mixa geändert, und ist zu dem Schluß gekommen, daß er schlichtweg gelogen hat.

 

Du schreibst es sei "leichtfertig, lieblos und ungerecht, beim anderen immer sofort bewußte Lügen, Unehrlichkeit etc. zu vermuten". Da magst Du Recht haben. Allerdings trifft genau das in diesem Fall ja gerade nicht zu. Die Schlußfolgerung, daß Mixa gelogen hat, wurde erst als Folge des oben beschriebenen Trauerspiels Konsens.

 

Und nun frage ich Dich: Hat das Geschehene denn überhaupt keinen Einfluß auf Deine Enschätzung und Deine Meinung? Könnte Mixa im Rahmen des realistisch Möglichen überhaupt etwas sagen und tun, damit auch Du ihn für einen Lügner halten würdest? Und kann es sein, daß Dein Beharren auf der "Verdrängungs"-Version sehr damit zusammenhängt, daß Dir Mixa weltanschaulich nahesteht?

bearbeitet von Marmot
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für mich die wahrscheinlichste Erklärung: Mixa hat die Ohrfeigen, die er verteilt (und inzwischen zugegeben hat) nicht für Prügel und Gewalt gehalten, sondern wegen ihrer allgemeinen Akzeptanz für ein "harmloses Erziehungsmittel". Bei "körperlichen Misshandlungen" hat er wahrscheinlich eher an Rohrstock und systematisches Verprügeln gedacht, also rohe Gewaltanwendung.

 

Das offenbart zwar ein ambivalentes Verhältnis zur Gewalt als Mittel der Erziehung, ist aber nicht direkt eine Lüge, eher ein Missverständnis. Allerdings durchaus eines, das zu seinen Lasten geht.

Solange er sich an das zwischenzeitlich eingeführte Körperstrafenverbot hält (und das steht bislang ja ausser Frage) ist seine "Einstellung" dazu nicht geeignet ihm einen konkreten Vorwurf daraus zu machen. Und ich stelle entsetzt fest, dass ich gerade Mixa gegen Volker verteidigt habe.

 

Gruss, Martin

 

 

Was meinst Du mit dem "zwischenzeitlich eingeführten Körperstrafenverbot"?

Vor 20 bzw. 30 Jahren, wie Mixa sagt, war 1990 bzw. 1980. - Ohrfeigen waren spätestens seit den 70er Jahren nicht mehr als Erziehungsmittel gebilligt.

Aber nicht verboten.

 

Aha. Und wann wurden sie verboten?

 

Edit:

In staatlichen Schulen in der BRD nach meinen Recherchen 1973.

Wann generell bzw. in der Funktion, in der Mixa auftrat?

in Schulen in BY ab 1980, ein Jahr zuvor haateder BayVerfGH die gewohnheitsrechtliche Anwendung derselben noch erlaubt, auf gewohnheitsrechtlicher Basis.

"We are from Bavaria. It's near Germany"

An manchen bayrischen Schulen ging das noch länger. Meine Brüder wurden noch Mitte der 80er Jahre geschlagen. Meine Lehrerin war 1976 wenigstens so fair, beim Elternsprechtag meine Mutter um ERlaubnis zu fragen. Als mir meine Mutter dann mitteilte, dass sie der Lehrerin die Erlaubnis gegeben hatte, habe ich mích zusammen gerissen und dann doch níe eine Watsche bekommen.

 

Ich brauchte mich nicht zusammenzureissen. Obwohl ich in eine katholischen Schule gegangen bin, ist mir nie zu Ohren gekommen, daß überhaupt ein Kind bei uns geschlagen wurde. Und meine Schulzeit dort dauerte von 1957 bis 1961! Und weder ich, noch meine damaligen Kumpane waren reine Engel.

 

Wenn Herr Mixa also behauptet, daß es damals "allgemein üblich war" Watschen zu verteilen, so kann ich das wiederlegen. Es war nicht allgemein üblich - dieser pfäffische Sack dreht sich das zurecht - und zwar wie ein Kleinkind: "Aber die anderen haben doch auch.....!!!"

Es scheint aber noch kein Verbot gegeben zu haben, ich weiß aus Erzählungen, dass es in "deiner Zeit" ann staatlichen Schulen noch Schläge gegeben haben soll. Auch ich selbst habe in der Zeit nach 1950 (Übertritt in eine städtische Oberschule) keine P?rügel mehr miterlebt (wir waren auch keine Engel).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was Mixa und andere vorantreiben, ist eine Art "Dissoziation" zwischen Katholiken und der Amtskirche, man könne es auch als Entfremdung bezeichnen. Ich hatte das mal als "rheinländischen Katholizismus" bezeichnet, eine Bezeichnung, die ich weder ironisch noch abwertend meine: Man nimmt sich das positive aus seiner (katholischen) Sozialisation und Gemeinschaft, aber was die Amtskirche sagt, betrachtet man relativ unabhängig davon, kann sich also darüber aufregen, lustig machen, es gut finden oder völlig ignorieren, je nachdem, worum es geht. So als ob jemand aus einem Verein, dem man nicht angehört, eine Aussage macht. Ich sehe daran auch nichts verkehrtes. Überspitzt könnte man sagen: Kirche sind wir, und Amstkirche, das ist ein anderes Paar Schuhe.

 

Das gibt es in anderen Teilbereichen schon, etwa, wenn das Verbot der Antibabypille oder von Kondomen nicht so richtig ernst genommen wird, oder nicht ernst genug, um sein Leben danach auszurichten. Jedenfalls muss sich die Kirche darauf einrichten, dass das, was sie sagt, immer kritischer aufgenommen wird. Nur weil jemand Bischof ist muss das, was er sagt, noch lange nicht Hand und Fuß haben: Man prüft es nach seinen Maßstäben und entscheidet dann, ob man es gut, weniger gut, oder schlecht findet.

 

Eigentlich ein langer Trend, der sich jetzt noch ein bisschen beschleunigt.

 

Das ist kein Trend, das ist und war immer eine Grundvoraussetzung der Volkskirche. Geändert haben sich nur dann und wann die Themenbereiche, in der die "Dissoziation" stattfand. Das Phänomen wird erst dramatisch, wenn man die Kirche nicht mehr als religiöse, sondern als moralische Anstalt betrachtet und verlangt, daß Kirchenmitglieder und Führungspersonal jederzeit 100% im Einklang mit kirchlichen Moralvorstellungen denken und leben. Moralischer Rigorismus ist eine Sünde, er verkennt, daß die Schöpfung notwendig imperfekt ist.

 

Ich denke, es geht hier weniger um Rigorismus, als um simple Verantwortungsübernahme und Glaubwürdigkeit. Wer sich als "Hirte" versteht und meint, permanent allen möglichen Menschen Vorhaltungen darüber machen zu müssen, was moralisch richtig sei, darf sich halt im Zweifelsfall nicht von solchen Ansprüchen ausnehmen. Man kann von mir aus das Geld der Waisen versaufen, Kinder verprügeln und nach Herzenslust lügen und trotzdem Katholik sein. Jesus hatte sogar eine Schwäche für solche Leute, aber er hat auch gesagt, dass man irgendwann umkehren sollte. Und wenn ich glaubwürdig umkehren will, dann muss ich auch mal persönliche Konsequenzen ziehen. Herr Mixa kann gerne irgendwo als Pfarrer weitermachen, wenn er z.B. sagt: Leute, ich habe Mist gebaut, ich möchte gerne einen neuen Anfang machen, gebt Ihr mir eine Chance?

Ansonsten sollte man doch bitte einen Bot als Bischof installieren, der permanent Rechtgläubigkeiten absondert und die Leute beschimpft, dem kann man dann wenigstens nicht vorwerfen, dass er anders handelt als er redet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eigentlich ein langer Trend, der sich jetzt noch ein bisschen beschleunigt.
Ja, nichts Neues. Es gibt dafür innerkirchlich auch schon lang einen treffenden Begriff: "horizontale Kirchenspaltung"

 

 

ich glaube zu recht. die vatikanische und bischöfliche kirche ist eine, die andere ist eine andere kirche, die sich langsam aber sicher von der kirchenleitung spaltet. .... nichts neues unter der sonne ....

Hoffen tu ich immer noch, dass es anders geht: dass aus dem gegenseitigen sich-aneinander-Reiben neue, notwendige Entwicklungen entstehen können.

Momentan bin ich aber eher skeptisch, ich fürchte, der Spalt zwischen der "anderen Kirche" und der Hierarchie wird zunehmend unüberbrückbarer.

 

Es gibt eine aktive und eine passive Spaltung und schließlich eine heuchlerische Haltung.

Die aktive macht sich unliebsam und streitet gegen die Amtkirche, die wiederum geschlossen gegen die Abweichungen kämpft und wie Berlusconi die Probleme mit der schmittschen Dynamik amicus-inimicus zu lösen versucht.

Diese Spaltung wird früher oder später aktiv.

 

Dann gibt es eine passive Spaltung, die unbeobachtet was Rom und die Bischöfe sagen, macht weiter, wie sie als möglich und ratsam halten. "Die Kirche sind wir", ist ihre Devise. Diese Spaltung kann aktiv werden, oder so bleiben.

 

Am verbreitet ist aber die heuchlerische Haltung: man macht, was man denkt, steht öffentlich aber immer für und verteidigt mit allen Waffen die Amtkirche. Letztere ist leider die Regel vor allem in den Ländern, wo die RKK die absolute Mehrheit hat. Italien ist das krasseste Beispiel.

bearbeitet von Jossi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Jossi.

 

Siehst du überhaupt keine Möglichkeit, sich so zu verhalten, wie man es für richtig hält und deswegen trotzdem nicht auf Spaltung, sondern auf notwendige Veränderung hinzuarbeiten?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Jossi.

 

Siehst du überhaupt keine Möglichkeit, sich so zu verhalten, wie man es für richtig hält und deswegen trotzdem nicht auf Spaltung, sondern auf notwendige Veränderung hinzuarbeiten?

 

Historisch und soziologisch? Nein. Alle Bewegungen, die ich in der Geschichte historisch analysiert habe, versuchen zunächst innerhalb der Kirche etwas zu verändern. Ihre Veränderungswillen- und -vorschläge werden entweder von der Amtkirche unschädlich gemacht - die Franziskaner sind ein typisches Beispiel , oder landen in die sog. Häresie - wie Kataren, Protestanten etc. sowie in die Bedeutungslosigkeit - wie zum Beispiel die Florenses.

 

Eine Reformbewegung wie das VAT II wurde sogar von den Autoritäten unschädlich gemacht, die bei der Reform tätig waren. Diese Tatsache bestätigt, was im MIttelalter, Renaissance und Frühneuziet immer gesagt wurde. De ecclesia reformanda sei eine contradictio in adjecto. Entweder ecclesia oder reformanda.

bearbeitet von Jossi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Jossi.

 

Siehst du überhaupt keine Möglichkeit, sich so zu verhalten, wie man es für richtig hält und deswegen trotzdem nicht auf Spaltung, sondern auf notwendige Veränderung hinzuarbeiten?

 

Historisch und soziologisch? Nein. Alle Bewegungen, die ich in der Geschichte historisch analysiert habe, versuchen zunächst innerhalb der Kirche etwas zu verändern. Ihre Veränderungswillen- und -vorschläge werden entweder von der Amtkirche unschädlich gemacht - die Franziskaner sind ein typisches Beispiel , oder landen in die sog. Häresie - wie Kataren, Protestanten etc. oder in die Bedeutungslosigkeit - wie zum Beispiel die Florenses.

 

Eine Reformbewegung wie das VAT II wurde sogar von den Autoritäten unschädlich gemacht, die bei der Reform waren. Diese Tatsache bestätigt, was im MIttelalter, Renaissance und Frühneuziet immer gesagt wurde. De ecclesia reformanda sei eine contradictio in adjecto. Entweder ecclesia oder reformanda.

Mir ging es um die Motivation derer, die nicht einverstanden sind mit dem, was die Amtskirche behauptet, vertritt, tut, durchsetzt,...

Zumindest teilweise gestehst du denen aber schon zu, dass es ihnen nicht um Spaltung geht?

 

Was du sagst, ließe eigentlich nur Resignation und Austritt zu. Das kann ich so nicht glauben.

Kirche ist doch von vornherein mehr als versammelte Ämter und Autoritäten. Ich sehe mich nach wie vor als Teil davon, jeder von denen, die noch drin sind, prägt sie mit.

bearbeitet von Ennasus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

.....

Das ist kein Trend, das ist und war immer eine Grundvoraussetzung der Volkskirche. Geändert haben sich nur dann und wann die Themenbereiche, in der die "Dissoziation" stattfand. Das Phänomen wird erst dramatisch, wenn man die Kirche nicht mehr als religiöse, sondern als moralische Anstalt betrachtet und verlangt, daß Kirchenmitglieder und Führungspersonal jederzeit 100% im Einklang mit kirchlichen Moralvorstellungen denken und leben. Moralischer Rigorismus ist eine Sünde, er verkennt, daß die Schöpfung notwendig imperfekt ist.

"...Führungspersonal jederzeit 100% im Einklang mit kirchlichen Moralvorstellungen denken und leben..."

darum geht es nicht. es geht darum für seine fehler verantwortlich zu sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe Gabriele für eine Christin gehalten.

Ich dich noch nie. Eigentlich bist du ein abergläubiger Esoterikfreak, der zufällig bei ein paar katholischen Randgruppen seinen Resonanzboden gefunden hat. Vor deiner "Bekehrung" warst du der gleiche Esoterikfreak, der allerdings bei Nietzsche seinen Resonanzboden gefunden hat. Ein bisschen wie Wandas Otto.

 

Ach ja: Ich halte Gabriele im Gegensatz zu dir nach wie vor für eine Christin - und zwar eine, die die positiven Eigenschaften, die man dem Christentum zurecht zuschreibt, in ihren Worten und Taten auch verkörpert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den Umgang der Kirche kann man sehr gut in einem Satz beschreiben:

 

 

Gott, vergib mir meine Schuld, meine Gläubiger weigern sich.

Und bitte Herr, vergib mir, obwohl ich weigentlich gar nichts gemacht hab und die böser Gläubiger mich bloß verleumden.

 

@Ennasus: Jetzt verstehst Du vielleicht, was ich mit "katholischer Wahrheit" meine.

 

Ich verstehe nicht, das war eigentlich ziemlich bitter von mir gemeint. Es ist leider das Vorgehen der Kirche, so denkt sie. Und ich verstehe es nicht.

Entschuldigung ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

.....

Das ist kein Trend, das ist und war immer eine Grundvoraussetzung der Volkskirche. Geändert haben sich nur dann und wann die Themenbereiche, in der die "Dissoziation" stattfand. Das Phänomen wird erst dramatisch, wenn man die Kirche nicht mehr als religiöse, sondern als moralische Anstalt betrachtet und verlangt, daß Kirchenmitglieder und Führungspersonal jederzeit 100% im Einklang mit kirchlichen Moralvorstellungen denken und leben. Moralischer Rigorismus ist eine Sünde, er verkennt, daß die Schöpfung notwendig imperfekt ist.

"...Führungspersonal jederzeit 100% im Einklang mit kirchlichen Moralvorstellungen denken und leben..."

darum geht es nicht. es geht darum für seine fehler verantwortlich zu sein.

 

Das ist doch eigentlich katholische Lehre: Jeder Mensch ist ein Sünder - was Bischöfe eigentlich mit einschließen sollte. Aber, man hat die Möglichkeit, zu bereuen, Buße zu tun und umzukehren. Statt "Buße tun" kann man auch sagen: Aus der Verantwortung die Konsequenzen ziehen. Wenn man bei Mixa nicht mal in Ansätzen erkennt, dass er bereit ist, umzukehren (= anders zu handeln), weil er nichts bereut und nicht bereit ist, dafür Buße zu tun, dann ist das auch nach katholischer Lehre kein Grund, ihn zu entschuldigen. Man kann ihm vergeben, aber das setzt voraus, dass man ihn für schuldig hält (man vergibt keinem Unschuldigen - das wäre Unsinn).

 

Niemand muss nach katholischer Lehre zu 100% im Einklang mit kirchlichen Moralvorstellungen leben. Aber, wenn man Fehler erkennt, muss man mindestens Reue zeigen, und sich bemühen, seine Lebensweise zu ändern. Daran kann man scheitern, keine Frage. Aber ohne Bemühung ist das hohl und leer.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich dich noch nie. Eigentlich bist du ein abergläubiger Esoterikfreak, der zufällig bei ein paar katholischen Randgruppen seinen Resonanzboden gefunden hat. Vor deiner "Bekehrung" warst du der gleiche Esoterikfreak, der allerdings bei Nietzsche seinen Resonanzboden gefunden hat. Ein bisschen wie Wandas Otto.

Dass du mit richtenden Urteilen über andere herziehst, ist sattsam bekannt. Dass dir die charakterliche, emotionale Kompetenz fehlen um deinen Urteilen einen Wert zuzuordnen, wird einem objektiven Kritiker nicht entgehen: Es ist offensichtlich dass du Menschen, die deiner Sichtweise nicht entsprechen als "abergläubisch" "dumm" "unehrlich" charakterisierst. Deine Versuche z.B. den katholischen Glauben als Ursache der Unehrlichkeit hinzustellen zeigen, dass deine von Vorurteilen, Abneigung bis Hass geprägte Haltung dich unfähig macht, hier gerecht und objektiv zu urteilen. Insofern ist dein abwertendes Urteil mir gegenüber zwar Ausdruck deines ver- urteilenden, richtenden Charakters- zugleich eine Offenbarung deiner Ignoranz, Arroganz und Unfähigkeit Mitmenschen zu verstehen, die sich nicht in dein Denkmuster einordnen lassen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Jossi.

 

Siehst du überhaupt keine Möglichkeit, sich so zu verhalten, wie man es für richtig hält und deswegen trotzdem nicht auf Spaltung, sondern auf notwendige Veränderung hinzuarbeiten?

 

Historisch und soziologisch? Nein. Alle Bewegungen, die ich in der Geschichte historisch analysiert habe, versuchen zunächst innerhalb der Kirche etwas zu verändern. Ihre Veränderungswillen- und -vorschläge werden entweder von der Amtkirche unschädlich gemacht - die Franziskaner sind ein typisches Beispiel , oder landen in die sog. Häresie - wie Kataren, Protestanten etc. oder in die Bedeutungslosigkeit - wie zum Beispiel die Florenses.

 

Eine Reformbewegung wie das VAT II wurde sogar von den Autoritäten unschädlich gemacht, die bei der Reform waren. Diese Tatsache bestätigt, was im MIttelalter, Renaissance und Frühneuziet immer gesagt wurde. De ecclesia reformanda sei eine contradictio in adjecto. Entweder ecclesia oder reformanda.

Mir ging es um die Motivation derer, die nicht einverstanden sind mit dem, was die Amtskirche behauptet, vertritt, tut, durchsetzt,...

Zumindest teilweise gestehst du denen aber schon zu, dass es ihnen nicht um Spaltung geht?

 

Natürlich. Auch Luther ging es ursprünglich nicht um Spaltung. Die Spaltung ereignet sich aus zig-Gründen, meistens sind Spaltungen politisch motiviert, machmal auch innerdynamisch - man braucht Autonomie, die Gruppe möchte Führungsentschdeidungen etc.

 

Was du sagst, ließe eigentlich nur Resignation und Austritt zu. Das kann ich so nicht glauben.

Kirche ist doch von vornherein mehr als versammelte Ämter und Autoritäten. Ich sehe mich nach wie vor als Teil davon, jeder von denen, die noch drin sind, prägt sie mit.

 

Ich spreche hier als Historiker und als solcher sehe ich keine Resignation. Ich kann nur sagen, was sich in ähnlichen Fällen in der Kirchengeschichte ereignet hat. Mehr nicht.

 

Den immer wiederholte Satz, dass trotz der Krise die Kirche immer vorwärts geht und daher dies von ihrer himmlischen Natur zeuge, halte ich persönlich als nonsense. Auch andere Institutionen haben sich sehr gut erhalten - wie Islam und Judentum - wem sollen wir glauben? welcher Gott ist besser? oder sind drei götter, die sich gegeneinander kämpfen? Oder hat Gott einmal etwas gesgat,, dann hat er/sie die regel geändert und dann wieder geändert?

Der englische Philosoph John Toland sagte einmal gegen die Ansprüche des Christentums, die Wahrheit sei christlich, sinngemäss "Wenn es eine Offenbarung gibt, kann sie nichts anders sein als das alte Testament. Man kann schwer einen Gott vorstellen, der die wahre Wahrheit nur das zweitemal offenbart und die erste als Vorspiel betrachtet: Entweder ist die Offenbarung wahr oder falsch."

bearbeitet von Jossi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es scheint aber noch kein Verbot gegeben zu haben, ich weiß aus Erzählungen, dass es in "deiner Zeit" ann staatlichen Schulen noch Schläge gegeben haben soll. Auch ich selbst habe in der Zeit nach 1950 (Übertritt in eine städtische Oberschule) keine P?rügel mehr miterlebt (wir waren auch keine Engel).

 

MW war auch in den 50er es nur an Volksschulen erlaubt, Kinder zu züchtigen. An Oberschulen hingegen hat der BGH recht früh geurteilt, sei das Lehrern nicht erlaubt, weil eine derart entehrende Strafe keine Besserungswirkung erwarten lasse.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und nun frage ich Dich: Hat das Geschehene denn überhaupt keinen Einfluß auf Deine Enschätzung und Deine Meinung? Könnte Mixa im Rahmen des realistisch Möglichen überhaupt etwas sagen und tun, damit auch Du ihn für einen Lügner halten würdest? Und kann es sein, daß Dein Beharren auf der "Verdrängungs"-Version sehr damit zusammenhängt, daß Dir Mixa weltanschaulich nahesteht?

Dass ich mich mit Mixa nicht so intensiv und ausführlich beschäftigt habe wie viele hier muss ich natürlich zugeben. Dass die Kritik, in die Bischof Mixa geraten ist, in ihm selbst einen Prozeß auslöst, der ihm bewußt macht, dass es da doch Ohrfeigen gegeben haben könnte (die zu seiner Zeit nicht als körperliche Gewalt oder Misshandlung galten) ist zumindest ein gewisser Läuterungsprozeß.

 

Was weltanschauliche Gründe betrifft könnte jemand auch sagen: Die Ankläger von Bischof Mixa könnten sich ja auch aus "weltanschaulichen Gründen" verschworen haben. Bischof Mixa wäre nicht der erste, gegen den sich ungerechte Zeugen gefunden haben - im AT wird da z.B. von zwei "ehrenwerten Männern" berichtet, die Susannah eines Verbrechens anklagten. Solange die Schuld von Bischof Mixa nicht eindeutig erwiesen ist, halte ich eine gewisse Zurückhaltung bei der Anklage für angebracht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... und die arme Käßmann ist im Vergleich dazu wegen einer Bagatelle zurückgetreten. Wann tritt ein Bischof zurück? Bei Mord?

Wann hat Käßmann die Tat ausgeübt, die sie zu dem Rücktritt bewegte- und wann (wenn es geschah) W. Mixa?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wer spott, ironie und sarkasmus nicht auseinanderhalten kann, sollte sich mit urteilen vornehm zurückhalten.

 

ich habe gabriele über lange zeit als absolut integre person kennengelernt.

Es gibt verschiedene Formen verletzenden Verhaltens: Boshafte Äußerungen, Unterstellungen und Spott. Spott und Sarkasmus können dann kaum als christliche Verhaltensweisen betrachtet werden, wenn sie darauf ausgerichtet sind einen Mitmenschen lächerlich zu machen, als Lügner hinzustellen oder in sonst einer Weise verächtlich zu machen. Übrigens haben sicher auch viele Walter Mixa als eine absolut integre Person kennen gelernt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... und die arme Käßmann ist im Vergleich dazu wegen einer Bagatelle zurückgetreten. Wann tritt ein Bischof zurück? Bei Mord?

Wann hat Käßmann die Tat ausgeübt, die sie zu dem Rücktritt bewegte- und wann (wenn es geschah) W. Mixa?

 

Dass die Tat nicht so relevant ist, haben mehere schon gesagt. Ohrfeigen galten zu seiner Zeit zumindest in einigen Kreisen als pädagogisch vertretbar. Darum geht es nicht. Es geht darum, dass er bis gestern diese tatsache immer negiert hat. Udn jetzt erkennt er plötzlich seine "Taten". Die Glaubwürdigkeit ist eigentich dahin. Audgrund seinr Unehrlichkeit kann man durchaus vermuten, dass es viel schlimmeres dahinter steckt, weshalb er schweigt.

 

Nimm das Beispiel Georg Ratzinger. Er hat sofort gestanden, dass er so gehandelt hat. Die Sache ist tw vom Tisch. Zu seiner Ehre.

bearbeitet von Jossi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... und die arme Käßmann ist im Vergleich dazu wegen einer Bagatelle zurückgetreten. Wann tritt ein Bischof zurück? Bei Mord?

Wann hat Käßmann die Tat ausgeübt, die sie zu dem Rücktritt bewegte- und wann (wenn es geschah) W. Mixa?

 

Wann? Der Lüge überführt hat er sich doch jetzt gerade.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... und die arme Käßmann ist im Vergleich dazu wegen einer Bagatelle zurückgetreten. Wann tritt ein Bischof zurück? Bei Mord?

Wann hat Käßmann die Tat ausgeübt, die sie zu dem Rücktritt bewegte- und wann (wenn es geschah) W. Mixa?

 

Dass die Tat nicht so relevant ist, haben mehere schon gesagt. Ohrfeigen galten zu seiner Zeit zumindest in einigen Kreisen als pädagogisch vertretbar. Darum geht es nicht. Es geht darum, dass er bis gestern diese tatsache immer negiert hat. Udn jetzt erkennt er plötzlich seine "Taten". Die Glaubwürdigkeit ist eigentich dahin. Audgrund seinr Unehrlichkeit kann man durchaus vermuten, dass es viel schlimmeres dahinter steckt, weshalb er schweigt.

 

Nimm das Beispiel Georg Ratzinger. Er hat sofort gestanden, dass er so gehandelt hat. Die Sache ist tw vom Tisch. Zu seiner Ehre.

 

Genau, das ist einfach ein unehrliches Verhalten und eines Bischofs nicht würdig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und nun frage ich Dich: Hat das Geschehene denn überhaupt keinen Einfluß auf Deine Enschätzung und Deine Meinung? Könnte Mixa im Rahmen des realistisch Möglichen überhaupt etwas sagen und tun, damit auch Du ihn für einen Lügner halten würdest? Und kann es sein, daß Dein Beharren auf der "Verdrängungs"-Version sehr damit zusammenhängt, daß Dir Mixa weltanschaulich nahesteht?

Dass ich mich mit Mixa nicht so intensiv und ausführlich beschäftigt habe wie viele hier muss ich natürlich zugeben. Dass die Kritik, in die Bischof Mixa geraten ist, in ihm selbst einen Prozeß auslöst, der ihm bewußt macht, dass es da doch Ohrfeigen gegeben haben könnte (die zu seiner Zeit nicht als körperliche Gewalt oder Misshandlung galten) ist zumindest ein gewisser Läuterungsprozeß.

 

Was weltanschauliche Gründe betrifft könnte jemand auch sagen: Die Ankläger von Bischof Mixa könnten sich ja auch aus "weltanschaulichen Gründen" verschworen haben. Bischof Mixa wäre nicht der erste, gegen den sich ungerechte Zeugen gefunden haben - im AT wird da z.B. von zwei "ehrenwerten Männern" berichtet, die Susannah eines Verbrechens anklagten. Solange die Schuld von Bischof Mixa nicht eindeutig erwiesen ist, halte ich eine gewisse Zurückhaltung bei der Anklage für angebracht.

 

Es ist aber halt das typische Schema, das man in solchen Fällen immer findet:

1. abstreiten

2. wenn etwas nachgewiesen ist: zugeben, aber nur soweit nachgewiesen wurde

3. Aufklärungsbereitschaft heucheln , um die Aufmerksamkeit einzuschläfern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... und die arme Käßmann ist im Vergleich dazu wegen einer Bagatelle zurückgetreten. Wann tritt ein Bischof zurück? Bei Mord?

Wann hat Käßmann die Tat ausgeübt, die sie zu dem Rücktritt bewegte- und wann (wenn es geschah) W. Mixa?

Die Tat, wegen der Mixa zurücktreten sollte, hat er in den letzten zwei Wochen ausgeübt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
wer spott, ironie und sarkasmus nicht auseinanderhalten kann, sollte sich mit urteilen vornehm zurückhalten.

 

ich habe gabriele über lange zeit als absolut integre person kennengelernt.

Es gibt verschiedene Formen verletzenden Verhaltens: Boshafte Äußerungen, Unterstellungen und Spott. Spott und Sarkasmus können dann kaum als christliche Verhaltensweisen betrachtet werden, wenn sie darauf ausgerichtet sind einen Mitmenschen lächerlich zu machen, als Lügner hinzustellen oder in sonst einer Weise verächtlich zu machen. Übrigens haben sicher auch viele Walter Mixa als eine absolut integre Person kennen gelernt.

 

 

es spottet ihrer (der herr) - kennst du die quelle des textes. so eine sauerei, da verhält sich einer nach MM kaum christlich.....

 

dafür wird jeder schmonzes geglaubt, wenn er nur ins weltbild paßt. nun wird der "arme" mixa auch noch mit susanna im bade verglichen....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dass ich mich mit Mixa nicht so intensiv und ausführlich beschäftigt habe wie viele hier muss ich natürlich zugeben. Dass die Kritik, in die Bischof Mixa geraten ist, in ihm selbst einen Prozeß auslöst, der ihm bewußt macht, dass es da doch Ohrfeigen gegeben haben könnte (die zu seiner Zeit nicht als körperliche Gewalt oder Misshandlung galten) ist zumindest ein gewisser Läuterungsprozeß.

 

Was weltanschauliche Gründe betrifft könnte jemand auch sagen: Die Ankläger von Bischof Mixa könnten sich ja auch aus "weltanschaulichen Gründen" verschworen haben. Bischof Mixa wäre nicht der erste, gegen den sich ungerechte Zeugen gefunden haben - im AT wird da z.B. von zwei "ehrenwerten Männern" berichtet, die Susannah eines Verbrechens anklagten. Solange die Schuld von Bischof Mixa nicht eindeutig erwiesen ist, halte ich eine gewisse Zurückhaltung bei der Anklage für angebracht.

 

 

Die Zeugenaussagen stimmen aber offenbar zumindest zum Teil. Von einem Komplott kann also keine Rede sein. Dass Mixa Ohrfeigen nicht als Gewalt angesehen hat, ist unwahrscheinlich, denn in den Berichten über seine Erziehung hat er gesagt, dass seine Mutter ihn nie misshandelt hat und darunter hat er auch die Watschn gefasst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...