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Wer von Euch arbeitet bei Kirchens?


evi1

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Ich würde unterscheiden. Als Angestellter (um das blöde Wort "Arbeitnehmer" zu vermeiden, ich hab ja durch meine Arbeit durchaus was zu geben) bin ich an gewisse Vertrags- und und auch manche Anstandspflichten gebunden. So würde ich nie Umstände die mir aus meinem beruflichen Aufgaben her bekannt sind, öffentlich machen. Oder Kritik an internen Arbeitsabläufen öffentlich breittreten etc.

 

Andererseits bin ich mit meiner Firma nicht verheiratet. Von daher muss ich meinen Chef nicht lieben und solange ich selbst nicht massiv gegen mein Gewissen

handeln muss, bin ich so pragmatisch, dass ich sage: die ethisch perfekte Firma gibt es nicht, da muss man überall Abstriche machen (zugegebenermaßen erhebt die Kirche allerdings selbst diesbezüglich einen höheren Anspruch als - sagen wir - eine Großbäckerei). Bezüglich der inhaltlichen Ausrichtung würde ich das ähnlich sehen wie bei den beamteten Kolleginnen und Kollegen: Man muss nicht nach jedem Regierungswechsel das Parteibuch wechseln, um ein guter Staatsdiener zu sein und zu bleiben. Man kann sogar für die Opposition kandidieren - warum auch nicht, schließlich geht es ja allen um den Staat als Ganzes. Nur Interna aus dem Amt sollte man halt im Wahlkampf nicht verbraten, weil man das einfach nicht tut - siehe oben.

 

Ich erlebe es jedenfalls als sehr hilfreich mein Arbeitsverhältnis zur Kirche auch ganz klar als ein solches zu sehen und es nicht idealistisch zu überfrachten. Meine Kirchlichkeit und mein diesbezügliches ehrenamtliches Engagement hat einen anderen Platz, vor allem in der Pfarre. Zugegebenermaßen geht das wahrscheinlich nur im Verwaltungsbereich. Andererseits bemühe ich mich natürlich auch in der Arbeit als Christ zu handeln, aber das ist für mich wieder unabhängig davon, wer meinen Lohn zahlt - wenn man bei der Kirche arbeitet, darf man halt drei, vier mal im Jahr während der Arbeitszeit einen Gottesdienst mitfeiern, das gibt es sonnst wohl nur selten.

bearbeitet von Justin Cognito
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Heutzutage jemandem mangelndes Rückgrat vorzuwerfen, der nicht einfach so kündigt, weil er nicht mit seinem Arbeitgeber zufrieden ist, ist unverschämt.

 

Nein, warum? Für seine Haltung muß man eben auch mal ein Opfer bringen können.

Was bist Du manchmal billig. ;)

Wieso manchmal?

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Meine Frau arbeitet zwar nicht bei der/für die Kirche, aber für die römische Gemeinschaft ...

Sie ist Krankenschwester (Staatl. gepr. und exam. Krankenschwester) in einer Psychiatrie.

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Leute wie Teresia von Avila zB waren nicht dafür bekannt, jeden Quark von oben zu bejubeln.

Sicher nicht. Aber was hätte sie in Interviews gesagt und was in Talkshows?

 

Was hat sie geschrieben? (Fernsehen gab es damals noch nicht, glaub ich ;) )

 

Sie haben die Kommunikationswege ihrere Zeit benutzt - dass man die Zwischenrufe später als klug wahrnahm, das ändert nichts an der Tatsache, dass man ihnen auch die Kritik als unangemessen vorgehalten hat.

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