Julian A. Geschrieben 9. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 9. Juni 2010 das hier genannte Kinderbuch ist richtiger Schrott. Könntest du diese Einschätzung ein wenig untermauern und ausführen? Nicht dass ich MSS für einen großartigen Schriftsteller halte. Ich hab mir mal sein "Maria-Syndrom" angetan (aus Prinzip, wegen Aufführungsverbot) und fand es reichlich seicht. Aber "richtiger Schrott" verlangt doch wohl nach etwas mehr Begründung. Vorweg: mein Blick auf illustrierte Bücher wird vermutlich ein anderer sein als Deiner. Im Absatz über die Bebilderung kann ich mich wiederfinden. Würde sogar noch eine Stufe härter rangehen. Es werden immer die gleichen Scopes bemüht um Angst zu erzeugen (langweilig und wenig originell), was an sich nicht schlimm wäre, wenn es sich um Drachen oder Monster handeln würde, also Figuren, die dir im normalen Leben nie begegnen. (Ja, genau, der Russe kommt und frisst alle Kinder und der Rabbi ...) Wenn der Rabbi zusammen mit dem Pfaffen und dem Imam durch den Kakao gezogen wird, ist der Antisemitismusverdacht wirklich albern. Selbst "langsame" Kinder kapieren, dass hier Religion im Allgemeinen kritisiert und nicht eine bestimmte Religion oder ein Volk angegriffen wird. Übrigens hat selbst Henryk M. Broder das Buch in Schutz genommen, und der ist normalerweise nicht sehr sparsam mit Antisemitismusvorwürfen. Ob das Buch besonders hochwertig ist, steht auf einem anderen Blatt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 9. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 9. Juni 2010 Ich bringe meinen Kindern eine grundsätzliche Skepsis gegenüber Kinderbüchern und -filmem bei, in denen - würg! unreflektiert sprechende Tiere vorkommen. Das berühmte Ferkelbuch von MSS gehört hier eindeutig dazu und toppt damit den moralinsauren Regenbogenfisch (doppelwürg). Die Bibel ist in diesem Punkt relativ naturalistisch und bietet außer einer etwas geschwätzigen Schlange im Paradies und ein paar Kommmentaren des sprechenden Esel des Bileam keine Irritationen. Das Ferkelbuch ist weder weltanschauulich neutral noch wirklich etwas, das ich auf Grund der didaktischen Gestaltung meinen Kindern empfehlen würde, - mir genügt schon Mimi, die Lesemaus. Jeden Morgen bringt mir mein Kater einen weirteren Mäusekadaver auf die Terasse - das ist die Realität. Weder Schweine noch Mäuse noch Esel können sprechen - aber nur in der Bibel gilt so etwas als Wunder. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julian A. Geschrieben 9. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 9. Juni 2010 Weder Schweine noch Mäuse noch Esel können sprechen - aber nur in der Bibel gilt so etwas als Wunder. Was hast du gegen sprechende Tiere? Müssen deine Kinder ohne Shrek, Grimms Märchen und Äsops Fabeln aufwachsen? Das Ferkelbuch ist weder weltanschauulich neutral Also das würde wohl auch niemand behaupten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 10. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2010 Nur das hier genannte Kinderbuch ist richtiger Schrott. Und ich bin mir sicher, dass wenn sich einige kritischen Geister (AuAs, sowie Rkas) diesesKinderbuch mal anschauen würden, zum gleichen Ergebnis kommen. Das ist ein generelles Problem bei MSS. Inhaltlich hat er ja in vielem recht, aber die Art und Weise, wie er es rüberbringt - das ist kontraproduktiv. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 10. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2010 das hier genannte Kinderbuch ist richtiger Schrott. Könntest du diese Einschätzung ein wenig untermauern und ausführen? Nicht dass ich MSS für einen großartigen Schriftsteller halte. Ich hab mir mal sein "Maria-Syndrom" angetan (aus Prinzip, wegen Aufführungsverbot) und fand es reichlich seicht. Aber "richtiger Schrott" verlangt doch wohl nach etwas mehr Begründung. Vorweg: mein Blick auf illustrierte Bücher wird vermutlich ein anderer sein als Deiner. Im Absatz über die Bebilderung kann ich mich wiederfinden. Würde sogar noch eine Stufe härter rangehen. Es werden immer die gleichen Scopes bemüht um Angst zu erzeugen (langweilig und wenig originell), was an sich nicht schlimm wäre, wenn es sich um Drachen oder Monster handeln würde, also Figuren, die dir im normalen Leben nie begegnen. (Ja, genau, der Russe kommt und frisst alle Kinder und der Rabbi ...) Wenn der Rabbi zusammen mit dem Pfaffen und dem Imam durch den Kakao gezogen wird, ist der Antisemitismusverdacht wirklich albern. Selbst "langsame" Kinder kapieren, dass hier Religion im Allgemeinen kritisiert und nicht eine bestimmte Religion oder ein Volk angegriffen wird. Übrigens hat selbst Henryk M. Broder das Buch in Schutz genommen, und der ist normalerweise nicht sehr sparsam mit Antisemitismusvorwürfen. Ob das Buch besonders hochwertig ist, steht auf einem anderen Blatt. Na wenn der Broder das sagt ... Ich halte das Buch auch nicht für antisemitisch. Wüsste auch nicht, wodurch das durch mich rüber kam. Allerdings glaube ich, dass selbst "schnelle" Erwachsene auf der Sekundärebene scheitern zumal die Bildsprache eher wenig Korrespondenzen zum Text hat. Ich glaube auch, dass selbst die Maltes und Birtes von diesem Buch gelangweilt sind. Die Protagonisten haben den Charme einer Tupperdose, schaffen keine Identifikation und die Narrationsstruktur bleibt flach. Was der Erzähler (Illustrator) mit einem, scheinbar Psoriasis erkrankten, Ferkelchen mit Schürze und Kochlöffel transportieren will ist mir unklar ... Richtig gut finde ich den handke-artigen1 Titel: Wo bitte gehts zu Gott?, fragte das kleine Ferkel. Ein Buch für alle, die sich nichts vormachen lassen Gegen so einen Titel hat Lillifee keine Chance ... Aber vielleicht entwickelt sich noch ein Kurztitel. Das Kinderbuch "Lustige Geschichten und drollige Bilder für Kinder von 3–6 Jahren" ist unter Struwwelpeter sicherlich bekannter. 1) z.B. Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien [Reisebericht, P. Handke] Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 10. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2010 Die Protagonisten haben den Charme einer Tupperdose,Tupperdosen haben sehr viel Charme. Es gibt etliche auf die ich nicht mehr verzichten wollte... Was der Erzähler (Illustrator) mit einem, scheinbar Psoriasis erkrankten, Ferkelchen mit Schürze und Kochlöffel transportieren will ist mir unklar ...ROFL. Vielleicht will er andeuten, daß jeder sein eigenes Ende vorbereiten soll. Oder eine Reflexion auf "man ist, was man isst" bzw. "man isst, was man ist". Ob "Das Schwein zum Koch machen" das gleiche bedeuten soll wie "Den Bock zum Gärtner machen"? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 10. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2010 Ich halte das Buch auch nicht für antisemitisch. Wüsste auch nicht, wodurch das durch mich rüber kam. Das kam seinerzeit aus Zensursulas Ministerium, die durch das Machwerk das Seelenheil der Rotzlöffel so sehr gefährdet sah, daß der Staat (also hier ihr Ministerium) ganz schnell ein paar Bürgerechte über Bord werfen mußte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 10. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2010 Ich halte das Buch auch nicht für antisemitisch. Wüsste auch nicht, wodurch das durch mich rüber kam. Das kam seinerzeit aus Zensursulas Ministerium, die durch das Machwerk das Seelenheil der Rotzlöffel so sehr gefährdet sah, daß der Staat (also hier ihr Ministerium) ganz schnell ein paar Bürgerechte über Bord werfen mußte. Völlig überzogene Reaktion ... aber verkaufsfördernd Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 10. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2010 Weder Schweine noch Mäuse noch Esel können sprechen - aber nur in der Bibel gilt so etwas als Wunder. Was hast du gegen sprechende Tiere? Müssen deine Kinder ohne Shrek, Grimms Märchen und Äsops Fabeln aufwachsen? Das Ferkelbuch ist weder weltanschauulich neutral Also das würde wohl auch niemand behaupten. Es geht ja wohl eher um das Unreflektierte. Mit sprechenden Tieren in Büchern habe ich an sich keine Probleme, solange klar ist, dass das nicht Realität ist (aber dazu sind Erwachsene da, um Kindern das klar zu machen). (Wobei, mein Kater hat mir heute morgen sehr deutlich gesagt, was er vom Tierarztbesuch hielt, aber das gebe ich in einem religiösen Forum besser nicht wieder...) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 10. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2010 Mit sprechenden Tieren in Büchern habe ich an sich keine Probleme, solange klar ist, dass das nicht Realität ist (aber dazu sind Erwachsene da, um Kindern das klar zu machen). Wohl wahr, aber so mancher Erwachsene unterläßt das bei sprechenden Dornenbüschen. Oder wundersam vermehrten Fischbrötchen... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ManfredM. Geschrieben 10. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2010 Wo bitte geht's zu Gott? Fragte ''das kleine Ferkel'' ist ein Buch speziel ''für kinder'' ausgerichtet, das Kindern nach der Meinung des Autoren beigebracht werden soll, das sie Gott nicht ''brauchen'' Produktbeschreibungen Kurzbeschreibung Das kleine Ferkel und der kleine Igel hatten immer geglaubt, es könnte ihnen gar nicht besser gehen. Doch dann klebt jemand über Nacht ein Plakat an ihr Häuschen, auf dem geschrieben steht: "Wer Gott nicht kennt, dem fehlt etwas!" Also machen sie sich auf den Weg, um Gott zu suchen... Wo bitte geht's zu Gott?, fragte das kleine Ferkel klärt Kinder auf humorvolle Weise über die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam auf. Die Frage, ob einem religionsfreien Kind "etwas fehlt", wird dabei aus der Perspektive des weltlichen Humanismus beantwortet: "Und die Moral von der Geschicht': Wer Gott nicht kennt, der braucht ihn nicht ..." Über den Autor Michael Schmidt-Salomon, Dr. phil, geboren 1967, ist freischaffender Philosoph und Schriftsteller sowie Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung. http://www.amazon.de/bitte-gehts-fragte-kl...l/dp/3865690300 Im Kindesalter hat man doch kein ausgereiftes Urteilsvermögen, das Kind reagiert sehr empfindlich auf seine Umwelt und lernt sie gerade kennen. Wer kennt das nicht das Kinder viele Fragen stellen weil sie vieles noch nicht begreifen und fassen können wie manch Erwachsene auch. Ist es da nicht etwas skurpellos, Kinder damit zu konfrontieren das es Gott nicht gibt obwohl sie das Leben gerade erst begreifen lernen und gerade dabei sind, ihr eigenes Bewusstsein zu erforschen ? satiremodus on / Sollten sie an Weihnachten eher die Softdrinkindustrie verehren? / satiremodus off Was meint Ihr dazu ? Greetz; NOTaROBOT "Hart schlägt der kleine Martin auf dem Waldboden auf - eine Sprosse des Hochstands ist gebrochen, als er in Übermut hinaufgeklettert ist. Nachdem er einige Zeit bewusstlos im Krankenhaus verbringt wird seine Familie auf die Kleine Hl. Therese aufmerksam. Auf ihre Fürbitte schreitet Martins Genesung rasch voran. Als Dank dafür macht die Familie eine Wallfahrt nach Lisieux und entführt die Hörer auf mitreißende Weise in Leben und Wirken der Heiligen. Therese, eine Freundin für immer - ein Hörbuch mit einer Spieldauer von drei Stunden, das Jung und Alt gleichermaßen begeistert..." (Werbung für ein anständiges Kinderbuch bei kathshop) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 10. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2010 Für welches Alter sind diese Literaturempfehlungen hier eigentlich gedacht? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 10. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 10. Juni 2010 Mit sprechenden Tieren in Büchern habe ich an sich keine Probleme, solange klar ist, dass das nicht Realität ist (aber dazu sind Erwachsene da, um Kindern das klar zu machen). Wohl wahr, aber so mancher Erwachsene unterläßt das bei sprechenden Dornenbüschen. Oder wundersam vermehrten Fischbrötchen... Oder hüpfenden Sonnen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 11. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 11. Juni 2010 (bearbeitet) Was hast du gegen sprechende Tiere? Müssen deine Kinder ohne Shrek, Grimms Märchen und Äsops Fabeln aufwachsen? Nein. Aber inzwischen sind sprechende Tiere das Normale. Sie gelten als kindgemäß. Die Parabelwirkung ist vollkommen im Eimer, es wird nicht mal reflektiert. Man wundert sich dann, wenn mal ein Tier nicht spricht. Ja, natürlich dürfen sie sich Shrek anschauen. Aber bei "Urmel voll in Fahrt" ist bei mir der Kragen geplatzt. Und das Ferkelbuch verwendet sprechende Tiere auf dem gleichen Niveau. "Kung Fu Panda" gibt es also kombiniert mit bösen Kommentaren von der Mama. Da müssen die Kleinen durch. Und MSS macht ein Ferkel zu seinem Protagonisten, total aus dem Zusammenhang gerissen. Die Aktionszene mit der Sau in "Urmel voll in Fahrt" lässt einen jedes Verständnis für sprechende Ferkel abhanden kommen. Logischerweise lässt das Buch von MSS Tiefgang und Reflexion oder gar selber Toleranz vermissen. Damit begibt es sich auf das Niveau von tendenzieller Kinderliteratur, wie sie von fundamentalistischen Kreisen in den Religionen angeboten und konsumiert werden. Und die gibt es in meinem Haushalt wirklich nicht. "Ein Schweinchen namens Babe" reflektiert zumindestens noch die Realität (und bietet gute Vorlagen für ironische Zitate, wenn man mal ein Schnitzel isst). Quote repariert. Elima als Mod bearbeitet 12. Juni 2010 von Elima Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 12. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 12. Juni 2010 Was hast du gegen sprechende Tiere? Müssen deine Kinder ohne Shrek, Grimms Märchen und Äsops Fabeln aufwachsen? Nein. Aber inzwischen sind sprechende Tiere das Normale. Sie gelten als kindgemäß. Die Parabelwirkung ist vollkommen im Eimer, es wird nicht mal reflektiert. Man wundert sich dann, wenn mal ein Tier nicht spricht. Ja, natürlich dürfen sie sich Shrek anschauen. Aber bei "Urmel voll in Fahrt" ist bei mir der Kragen geplatzt. Und das Ferkelbuch verwendet sprechende Tiere auf dem gleichen Niveau. "Kung Fu Panda" gibt es also kombiniert mit bösen Kommentaren von der Mama. Da müssen die Kleinen durch. Und MSS macht ein Ferkel zu seinem Protagonisten, total aus dem Zusammenhang gerissen. Die Aktionszene mit der Sau in "Urmel voll in Fahrt" lässt einen jedes Verständnis für sprechende Ferkel abhanden kommen. Logischerweise lässt das Buch von MSS Tiefgang und Reflexion oder gar selber Toleranz vermissen. Damit begibt es sich auf das Niveau von tendenzieller Kinderliteratur, wie sie von fundamentalistischen Kreisen in den Religionen angeboten und konsumiert werden. Und die gibt es in meinem Haushalt wirklich nicht. "Ein Schweinchen namens Babe" reflektiert zumindestens noch die Realität (und bietet gute Vorlagen für ironische Zitate, wenn man mal ein Schnitzel isst). Quote repariert. Elima als Mod In diesem Zusammenhang möchte die "Nils-Holgersson-Saga" in Erinnerung rufen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 12. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 12. Juni 2010 @Teo: "Nils Holgersson- fliegt mit den Gänsen davon".....*sing* Danke für die Erinnerung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 12. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 12. Juni 2010 Jaja, ihr solltet euch wirklich alle mal "Urmel voll in Fahrt" reinziehen und anschließend sämtliche Folgen von "Benjamin Blümchen". Darf ich mich hier als jemand erklären, der schwere geistige Schädigungen davongetragen hat, und eben sehr sensibel ist, wenn Kinderliteratur und -filme aus falsch verstandener Kindertümlichkeit die Protagonisten grundsätzlich als sprechende Tiere auftreten lassen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 12. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 12. Juni 2010 Jaja, ihr solltet euch wirklich alle mal "Urmel voll in Fahrt" reinziehen und anschließend sämtliche Folgen von "Benjamin Blümchen". Darf ich mich hier als jemand erklären, der schwere geistige Schädigungen davongetragen hat, und eben sehr sensibel ist, wenn Kinderliteratur und -filme aus falsch verstandener Kindertümlichkeit die Protagonisten grundsätzlich als sprechende Tiere auftreten lassen? Ich kenne Urmel voll in Fahrt nicht, aber meine Kinder stehen sowohl auf Cars als auch auf Kung-Fu-Panda. Bei uns hat es allerdings dazu geführt, daß ich meinen Nachwuchs reglementieren musste bei der Kontaktaufnahme mit mir sich menschlicher Kommunikationsformen zu bedienen und nicht auf irgendwelche tierische oder automobile Lautäußerungen beschränkt ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
blattlicht Geschrieben 13. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 13. Juni 2010 KurzbeschreibungDas kleine Ferkel und der kleine Igel hatten immer geglaubt, es könnte ihnen gar nicht besser gehen. Doch dann klebt jemand über Nacht ein Plakat an ihr Häuschen, auf dem geschrieben steht: "Wer Gott nicht kennt, dem fehlt etwas!" Also machen sie sich auf den Weg, um Gott zu suchen... Wo bitte geht's zu Gott?, fragte das kleine Ferkel klärt Kinder auf humorvolle Weise über die drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam auf. Die Frage, ob einem religionsfreien Kind "etwas fehlt", wird dabei aus der Perspektive des weltlichen Humanismus beantwortet: "Und die Moral von der Geschicht': Wer Gott nicht kennt, der braucht ihn nicht ..." Über den Autor Michael Schmidt-Salomon, Dr. phil, geboren 1967, ist freischaffender Philosoph und Schriftsteller sowie Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung. Manchmal wünsche ich mir, ich könnte mit meinen Tieren reden. Im Ernst, ich habe schon mal im Traum mit meinem Pferd geredet. Es hat sich nachts in einen hübschen, attraktiven Mann verwandelt (schade, dass er Wallach ist) und wir haben gemeinsam über seine Vergangenheit als Schulpferd geredet. Ich war sehr erstaunt, wie gut er das ganze reflektieren konnte, einerseits war er über die Erfahrung froh, andererseits auch ganz glücklich, dass diese Zeit nun vorbei und er als Freizeitpferd nun etwas zurückschalten und seinen eigenen Rhythmus finden kann. Ich weiß, das ist ein kompletter Blödsinn, Blacky reflektiert gar nichts und kann auch in der Weihnachtsnacht nicht sprechen - ich habe ihn auch schon in der Heiligen Nacht besucht. Das war ihm grad wurscht, er war wie immer, und die weihnachtliche Dekoration ist auch nur für die Reiter gedacht, die haben das gern. Auch meine Katzen, oft würde ich zu gerne wissen was sie denken. Sie können sich mir sehr gezielt mitteilen: Kraul mir den Bauch, gib mir zu Fressen, lass mich in deinem Bett schlafen, LASS MICH IN RUHE!! Mehr? Vielleicht noch ein: Mir ist heiß, ich bin nass. Sie lassen sich rufen, jede hört auf ihren eigenen Namen, sie kennen Regeln und befolgen sie, sonst gibts Ärger. Eine Regel lautet: Fangfrische Mäuse bleiben draußen :-) Auch wenn sie noch so eng an mich gekuschelt liegen, sie haben keinen anderen Gedanken als den der Gegenwart. Sie kennen keine Zukunft, haben keine Angst davor krank zu werden. Zwar kennen sie Schmerz und weichen unter Umständen Gefahren aus, dies geschieht aber nicht planvoll sondern instinktiv. Sie leben fröhlich in den Tag hinein ohne zu überlegen, pflanzen sich fort, so sie können oder liegen einfach in der Sonne. Oder auf der Couch voller Schlamm, weil es regnet. Aber wenn ich ihnen in die Augen sehen und ehrlich bin, dann ist dort kein weiterer Gedanke. Gerne hätte ich dort mehr aber ich bin nicht bereit etwas in mein Tier hineinzuinterpretieren. Das mache ich nur im Traum :-) Weder Katze noch Pferd, weder Igel noch Schwein haben ein Ego. Sie können zwar über den Verlust eines anderen Wesen trauern, aber auf die Idee, dass auch sie sterben werden kommen sie nicht. Darum belastet sie auch der Gedanke daran nicht: Sie können sich selber nicht reflektieren. Darum brauchen sie auch keinen Gott. Die Frage transzendenter Gerechtigkeit stellt sich ihnen nicht. Ihnen fehlt Gott daher tatsächlich nicht. Wie soll ein Schwein, das sich noch nicht einmal Gedanken über seine eigene Sterblichkeit machen kann, darüber nachdenken, ob es ein Leben nach dem Schlachthof gibt zur ausgleichenden Gerechtigkeit. Denn das Thema 'Leben nach dem Tod' ist das verbindende Element aller Religionen, so unterschiedlich ihre Gottesbilder auch sein mögen. - Gehen wir zu den Ahnen? - Werden wir wiedergeboren? - Erstehen wir im Himmel auf? - Gehen wir in die ewigen Jagdgründe ein? - Erwartet uns der ewige Schweinebraten? - ... So hat Solomons Schweinchen recht. Weder es noch der Igel brauchen Gott. Sie brauchen auch keine Krankenversicherung und keine Altersversorgung. Wenn es ein artgerechtes Leben geführt hat, jeden Tag genügend Äpfel, Kartoffeln und eine schlammige Wiese zum Suhlen, kann man es beruhigt schlachten. Tiere leben Qualität, nicht Quantität. Ein Tier zu quälen ist schon deshalb gemein, weil das Tier kein Ende der Qual erhoffen kann. Aber es kann auch nicht nachvollziehen, was den Menschen bewegt, was es bedeutet Sorgen zu haben, Existenzängste die unsere Stunden des Glücks vergällen. Es kann sich mangels Ego nicht über Ungerechtigkeit ärgern. Es kann nicht hoffen. Und es ist ihm nicht vorzuwerfen, dass es im Schlussvers von sich auf den Menschen schließt. Über sich selber hinauszudenken ist ihm ja schließlich nicht gegeben. Was sollte ich ein Buch kritisieren, dessen Aussage lautet: "Tiere brauchen keinen Gott?" Is doch so. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 13. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 13. Juni 2010 Was sollte ich ein Buch kritisieren, dessen Aussage lautet: "Tiere brauchen keinen Gott?" Ja, so ist es, Tiere brauchen keine Götter und Religionen sind eine mögliche Antwort auf Fragen, die Tiere sich nicht stellen. Aber eben nur eine mögliche Antwort. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 13. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 13. Juni 2010 (bearbeitet) Was sollte ich ein Buch kritisieren, dessen Aussage lautet: "Tiere brauchen keinen Gott?" Ja, so ist es, Tiere brauchen keine Götter und Religionen sind eine mögliche Antwort auf Fragen, die Tiere sich nicht stellen. Aber eben nur eine mögliche Antwort. Ja, sage doch so etwas nicht Ich erzaehle meinen Hunden immer davon, dass sie einst zum Grossen Knochen gehen werden und die Karnickel natuerlich zu der Grossen Karotte. Fuer die Katzen muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Im Moment fangen sie vor allem Fliegen und andere Insekten. bearbeitet 13. Juni 2010 von Long John Silver Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 13. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 13. Juni 2010 Was sollte ich ein Buch kritisieren, dessen Aussage lautet: "Tiere brauchen keinen Gott?" Ja, so ist es, Tiere brauchen keine Götter und Religionen sind eine mögliche Antwort auf Fragen, die Tiere sich nicht stellen. Aber eben nur eine mögliche Antwort. Ja, sage doch so etwas nicht Ich erzaehle meinen Hunden immer davon, dass sie einst zum Grossen Knochen gehen werden und die Karnickel natuerlich zu der Grossen Karotte. Fuer die Katzen muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Im Moment fangen sie vor allem Fliegen und andere Insekten. Hunde glauben ihrem Herrn alles. Wenn dir dagegen Katzen nicht widersprechen, dann nur aus Höflichkeit. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julian A. Geschrieben 13. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 13. Juni 2010 Was sollte ich ein Buch kritisieren, dessen Aussage lautet: "Tiere brauchen keinen Gott?" Wenn man weiß, dass auch Menschen Tiere sind, dann ist gar keine große Transferleistung nötig, um das Buch von M.S.S. zu verstehen. Über sich selber hinauszudenken ist ihm ja schließlich nicht gegeben. Wenn ich bedenke, dass es immer noch Menschen gibt, die sich für den Daseinszweck des Universums halten - die sich einbilden, dass die Welt nur für die wenige Milisekunden lange Geschichte der Menschheit erschaffen wurde, dann glaube ich, dass auch viele Menschen noch nicht über sich selbst hinausdenken. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 14. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 14. Juni 2010 Jaja, ihr solltet euch wirklich alle mal "Urmel voll in Fahrt" reinziehen und anschließend sämtliche Folgen von "Benjamin Blümchen". Darf ich mich hier als jemand erklären, der schwere geistige Schädigungen davongetragen hat, und eben sehr sensibel ist, wenn Kinderliteratur und -filme aus falsch verstandener Kindertümlichkeit die Protagonisten grundsätzlich als sprechende Tiere auftreten lassen? Ich sach nur: Biene Maja Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 14. Juni 2010 Melden Share Geschrieben 14. Juni 2010 Jaja, ihr solltet euch wirklich alle mal "Urmel voll in Fahrt" reinziehen und anschließend sämtliche Folgen von "Benjamin Blümchen". Darf ich mich hier als jemand erklären, der schwere geistige Schädigungen davongetragen hat, und eben sehr sensibel ist, wenn Kinderliteratur und -filme aus falsch verstandener Kindertümlichkeit die Protagonisten grundsätzlich als sprechende Tiere auftreten lassen? Ich sach nur: Biene Maja Yogi-Bär. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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