Albo Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Hallo zusammen Zurzeit rotiert es wieder einmal gehörig in meinem Kopf und ich komme einfach nicht zur Ruhe. Vielleicht kennen mich die einen von Euch noch. Ich habe vor ein paar Monaten die Frage gestellt wie man seinen Glauben stärken kann. Eine Frage der ich bis heute noch nicht auf den Grund gekommen bin (trotz grosszügiger Hilfe eines Seminaristen aus Freiburg ). Vor fünf Jahren fand meine Firmung statt und damals betrachtete ich mich als einen der einzigen im Unterricht, der sich nicht bloss der Geschenke wegen firmen liess (meine Geschenke waren symbolisch). Doch heute stelle ich ernüchtert fest, dass mir von der Firmung nicht viel geblieben ist. Wenn ich es mir so recht überlege, dann ist mir nicht mal mehr etwas vom Religionsunterricht von vor 10 Jahren geblieben. Ich fühle mich derzeit wie ein leerer Tonkrug der eigentlich bis oben mit Erde gefüllt sein sollte und an dessen Oberfläche ein schönes zartes Pflänzchen heute zu einem grossen starken Baum hätte heranwachsen sollen. Ich frage mich: Habe ich das zarte Pflänzchen des „Kinderglaubens“ verdorren lassen? Ich fühle mich, als hätte ich das Fundament für den Glauben verloren, wobei ich das schlichtweg nicht wahrhaben will. Das Problem dabei ist: Je stärker ich mich an diesem Fundament festzuklammern versuche, desto wackliger wird es. Schlussendlich frage ich mich wie ich aus diesem Teufelskreis wieder herauskommen kann. Ich scheine blind zu sein für Gottes Pracht und Herrlichkeit und ich frage mich, ob es nicht klüger wäre die Sache für ein Weilchen ruhen zu lassen. Wobei sich mir bei diesem fast schon „ketzerischen“ Gedanken der Magen wieder umdreht. Ich kann aber nicht verstehen, dass Gott einem Suchenden den Weg nicht so beschreibt, dass der Suchende sein Ziel auch findet. Allenfalls bin ich auch taub für die Wegangaben Gottes und habe es gar nicht verdient ans Ziel zu kommen ,bin sozusagen dazu verdammt bis ans Ende der Zeiten als Suchender herumzuirren… Meine Gedankengänge sind sicher etwas wirr, aber ich hoffe auf Euer Verständnis. Wisst Ihr Rat? Freundliche Grüsse Albo Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Hallo zusammenZurzeit rotiert es wieder einmal gehörig in meinem Kopf und ich komme einfach nicht zur Ruhe. Vielleicht kennen mich die einen von Euch noch. Ich habe vor ein paar Monaten die Frage gestellt wie man seinen Glauben stärken kann. Eine Frage der ich bis heute noch nicht auf den Grund gekommen bin (trotz grosszügiger Hilfe eines Seminaristen aus Freiburg ). Vor fünf Jahren fand meine Firmung statt und damals betrachtete ich mich als einen der einzigen im Unterricht, der sich nicht bloss der Geschenke wegen firmen liess (meine Geschenke waren symbolisch). Doch heute stelle ich ernüchtert fest, dass mir von der Firmung nicht viel geblieben ist. Wenn ich es mir so recht überlege, dann ist mir nicht mal mehr etwas vom Religionsunterricht von vor 10 Jahren geblieben. Ich fühle mich derzeit wie ein leerer Tonkrug der eigentlich bis oben mit Erde gefüllt sein sollte und an dessen Oberfläche ein schönes zartes Pflänzchen heute zu einem grossen starken Baum hätte heranwachsen sollen. Ich frage mich: Habe ich das zarte Pflänzchen des „Kinderglaubens“ verdorren lassen? Ich fühle mich, als hätte ich das Fundament für den Glauben verloren, wobei ich das schlichtweg nicht wahrhaben will. Das Problem dabei ist: Je stärker ich mich an diesem Fundament festzuklammern versuche, desto wackliger wird es. Schlussendlich frage ich mich wie ich aus diesem Teufelskreis wieder herauskommen kann. Ich scheine blind zu sein für Gottes Pracht und Herrlichkeit und ich frage mich, ob es nicht klüger wäre die Sache für ein Weilchen ruhen zu lassen. Wobei sich mir bei diesem fast schon „ketzerischen“ Gedanken der Magen wieder umdreht. Ich kann aber nicht verstehen, dass Gott einem Suchenden den Weg nicht so beschreibt, dass der Suchende sein Ziel auch findet. Allenfalls bin ich auch taub für die Wegangaben Gottes und habe es gar nicht verdient ans Ziel zu kommen ,bin sozusagen dazu verdammt bis ans Ende der Zeiten als Suchender herumzuirren… Meine Gedankengänge sind sicher etwas wirr, aber ich hoffe auf Euer Verständnis. Wisst Ihr Rat? Freundliche Grüsse Albo Ich habe 20 Jahre lang Pause gemacht, und die Welt ist dabei nicht untergegangen. Allerdings war das eine andere Ausgangslage als bei dir, denn ich wollte gar nicht suchen. Mich hat mein Glaube einfach nicht mehr interessiert, er war mir gleichgültig. Vollkommen gleichgültig. Und seit 15 Jahren läßt er mich jetzt nicht mehr los. Eine Frage könnte sein, was genau du zu finden hoffst? Gootes Pracht und Herrlichkeit mit jeder Faser deiner Existenz erfahren zu können? Falls dir das geschehen sollte, dann wird es einerseits nur ein Augenblick sein und andererseits gefühlte Ewigkeit sein, in dem das geschieht, und den du dann nicht festhalten kannst. Was dir bleiben wird, ist eine Erinnerung an den Moment. Bewahre ihn gut auf, denn er ist kostbar. Und er muss vielleicht reichen für den Weg. Tränen vor Ergriffenheit, weil du Gottes Nähe und Größe und Liebe so sehr erfährst, dass du lachen und weinen wirst in einem einzigen Moment? Ja, das gibt es. Aber auch vielleicht nur einige ganz wenige Male im Leben. Wenn überhaupt. Ein Wort von Gott, so klar, wie nichts klarer sein kann? Sicher, das ist drin. Aber auch hier gilt. Einmal wäre viel. Und es wird dir reichen dein Leben lang, denn es ist dann sein Wort an dich. Garantiert. So etwas, von dieser Ebene, kann man nicht machen, nicht festhalten, nicht haben. Es ist unbeschreiblich. Und wenn du es erlebst, dann würdest du alles dafür geben, nur um es (be)-halten zu können. Vergiß allein den Versuch. Und dennoch ist aller Aufwand des Lebensweges es wert, auch nur einmal diese Erfahrung zu machen. Und sie wird dann kommen, wenn du nicht versuchst, sie herzustellen, dann, wenn du ganz und gar nicht damit rechnest. Dieses suchen und finden ist eine Lebensaufgabe. Du hast dein ganzes Leben Zeit dafür. Und wenn du suchst und anklopfst und dabei die Geduld nicht verlierst, sondern bei der Suche gelassen und offen wirst, wenn du Raum gibst, dann wird das geschehen, wonach sich dein Herz sehnt. Das ist nicht nur eine Zusage, sondern eine Ansage. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Ich kann aber nicht verstehen, dass Gott einem Suchenden den Weg nicht so beschreibt, dass der Suchende sein Ziel auch findet. Allenfalls bin ich auch taub für die Wegangaben Gottes und habe es gar nicht verdient ans Ziel zu kommen ,bin sozusagen dazu verdammt bis ans Ende der Zeiten als Suchender herumzuirren… Meine Gedankengänge sind sicher etwas wirr, aber ich hoffe auf Euer Verständnis. Wisst Ihr Rat? Freundliche Grüsse Albo Hi Albo, Mein Rat für dich ist Gelassen und Gottvertrauen. Gruß Flo Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 bin sozusagen dazu verdammt bis ans Ende der Zeiten als Suchender herumzuirren… Das hat nichts mit Verdammnis zu tun, das ist die menschliche Natur. Wir sind immer auf der Suche nach irgendwas und werden nie alles finden. Außerdem irrt man bei dieser Suche nicht umher sondern lernt jeden Tag - wenn das nicht der Sinn Lebens ist, was dann? Wenn du aufhörst zu suchen, bist du tot. Zwei Aphorismen dazu: "Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben." (Andre Gide) "Der Mann muß mäßig weise sein, Doch nicht allzuweise. Sein Schicksal kenne keiner voraus, So bleibt der Sinn ihm sorgenfrei." (Des Hohen Lied) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 ich frage mich, ob es nicht klüger wäre die Sache für ein Weilchen ruhen zu lassen.Das mag wohl so sein.Aber die Freude an den schönen Dingen des Lebens (Menschen um Dich herum, Natur, Musik, ein leckeres Essen, ein schokoverschmiertes Kindergesicht, ausschlafen), solltest Du - ohne Dir Druck zu machen - kultivieren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Aber die Freude an den schönen Dingen des Lebens (Menschen um Dich herum, Natur, Musik, ein leckeres Essen, ein schokoverschmiertes Kindergesicht, ausschlafen), solltest Du - ohne Dir Druck zu machen - kultivieren. Das ist ja geradezu ein heidnischer, genauer dionysischer Rat. manduca, bibe, lude et veni ad me cum vives, bene fac, hoc tecum feres Iß, trink, spiele und komm zu mir (d.h. zu Dionysos) Solange du lebst, laß es dir gut gehen - das wirst du mit dir nehmen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
josef Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 (bearbeitet) Lieber Albo, ...Vor fünf Jahren fand meine Firmung statt Doch heute stelle ich ernüchtert fest, dass mir von der Firmung nicht viel geblieben ist. Wenn ich es mir so recht überlege, dann ist mir nicht mal mehr etwas vom Religionsunterricht von vor 10 Jahren geblieben. ... GOTT ist hier und heute anwesend in der Person des HEILIGEN GEISTES um allen Menschen guten Willens ein Beistand und Lehrer zu sein - auch Dir. Bei der Firmung hat SICH der HEILIGE GEIST Dir bekannt gemacht. Um Dir - wenn Du willst - Dein Seelenführer zu sein. Also laß Dich von HEILIGEN GEIST GOTTES beraten wie Du durchs Leben gehen sollst. Wie macht der HEILIGE GEIST GOTTES das?...den Menschen die IHN achten, beizustehen, sie zu beraten und zu belehren? Wird Dir gewiß bekannt sein, daß Du immer wieder Einfälle, Inspirationen, Eingebungen und Erleuchtungen hast die offensichtlich nicht selbst erarbeitet sind - sie sind einfach und plötzlich da...gute und schlechte Einfälle. Es macht wenig Mühe die guten von den schlechten Einfällen zu unterscheiden und zu trennen. Gehe davon aus, daß - wenn es um Fragen zu GOTT, die Befindlichkeit des Menschen und der Welt geht - Dir die guten Einfälle vom HEILIGEN GEIST GOTTES eingegeben sind. Behalte und befolge die guten und verwerfe die schlechten Einfälle - und Du wirst gut durchs Leben kommen. Habe ich das zarte Pflänzchen des „Kinderglaubens" verdorren lassen? Ich fühle mich, als hätte ich das Fundament für den Glauben verloren, wobei ich das schlichtweg nicht wahrhaben will.Das Problem dabei ist: Je stärker ich mich an diesem Fundament festzuklammern versuche, desto wackliger wird es. Schlussendlich frage ich mich wie ich aus diesem Teufelskreis wieder herauskommen kann. Ich scheine blind zu sein für Gottes Pracht und Herrlichkeit und ich frage mich, ob es nicht klüger wäre die Sache für ein Weilchen ruhen zu lassen. Wobei sich mir bei diesem fast schon „ketzerischen" Gedanken der Magen wieder umdreht. Könnte es sein, daß Dir der HEILIGE GEIST rät Deinen Kinderglauben aufzugeben und sich auf die Suche nach Vertrauen zu JESUS und nach den Wahrheiten die ER lehrt, zu machen? Ich kann aber nicht verstehen, dass Gott einem Suchenden den Weg nicht so beschreibt, dass der Suchende sein Ziel auch findet. Bedenke: Das wäre Zwang und Gängelei. GOTT, unser VATER will, daß sich der Mensch - mit dem Beistand des HEILIGEN GEISTES - frei und selbständig seinen Weg durchs Leben suche. Laß' Dich dazu aufklären: GOTT, unser VATER hat mit der Erde eine Welt eingerichtet in der Mensch Wohltuendes und Übles erleben kann - und erfahren kann wie es ist, Gutes und Böses zu tun und zu erleiden. Deshalb wird der Mensch in seinem Leben immer wieder in prekäre Situationen geraten aus denen ihn die guten Eingebungen des HEILIGEN GEISTES heraushelfen. Am Leben reift der Mensch! Allenfalls bin ich auch taub für die Wegangaben Gottes und habe es gar nicht verdient ans Ziel zu kommen ,bin sozusagen dazu verdammt bis ans Ende der Zeiten als Suchender herumzuirren… Also, wenn das nicht Hoffart ist... Vertraue auf JESUS der in Lukas 11,9-13 verkündet: .9 Darum sage ICH euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. .10 Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. .11 Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, .12 oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? .13 Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der VATER im Himmel den HEILIGEN GEIST denen geben, die ihn bitten. Gruß josef bearbeitet 18. August 2010 von josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Ich scheine blind zu sein für Gottes Pracht und Herrlichkeit und ich frage mich, ob es nicht klüger wäre die Sache für ein Weilchen ruhen zu lassen. Wobei sich mir bei diesem fast schon „ketzerischen“ Gedanken der Magen wieder umdreht.Ketzerisch? Seit ich mich damit abgefunden habe nach menschlichen Maßstäben (und nach lehramtlichen) voraussichtlich in der Hölle zu landen geht es mir mit dieser Blindheit besser. Was göttlich ist, ist schließlich gut verborgen. Ich kann z.B. seit gut anderthalb Jahren nicht mehr zur Beichte. Ist ohne Reue und Bußfertigkeit für bestimmte Sachen halt schwierig. Muss man so akzeptieren. Gestern habe ich eine Kreuzwegandacht von einem Priester aus dem Jahr 1870 gebetet - danach war mir dann endgültig schlecht ("Liebster Jesus, um zu sterben, gehst du hin aus Lieb' zu mir. Mir das Leben zu erwerben, laß mich sterben, Herr, mit Dir!" - nach jeder Station!) Ich versuche halt im Mom. die Rituale aufrecht zu erhalten (Morgen- + Abendgebet, Tischgebet). Mehr ist im Mom. nicht drin. Diese Woche habe ich die Gelegenheit mehrere Abendmessen zu besuchen - viel versprechen tue ich mir davon allerdings nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
josef Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 (bearbeitet) Lieber Flo, Gestern habe ich eine Kreuzwegandacht von einem Priester aus dem Jahr 1870 gebetet - danach war mir dann endgültig schlecht ("Liebster Jesus, um zu sterben, gehst du hin aus Lieb' zu mir. Mir das Leben zu erwerben, laß mich sterben, Herr, mit Dir!" - nach jeder Station!) Ist aber - um 17 theologische Ecken herum betrachtet - wahr. Das hat JESUS gesagt: Matthäus 16,24: .24 Darauf sagte JESUS zu SEINEN Jüngern: Wer MEIN Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge MIR nach. Gruß josef bearbeitet 18. August 2010 von josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Lieber Flo, Gestern habe ich eine Kreuzwegandacht von einem Priester aus dem Jahr 1870 gebetet - danach war mir dann endgültig schlecht ("Liebster Jesus, um zu sterben, gehst du hin aus Lieb' zu mir. Mir das Leben zu erwerben, laß mich sterben, Herr, mit Dir!" - nach jeder Station!) Ist aber - um 17 theologische Ecken herum betrachtet - wahr. Das hat JESUS gesagt: Matthäus 16,24: .24 Darauf sagte JESUS zu SEINEN Jüngern: Wer MEIN Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge MIR nach. Gruß josef Das Kreuz auf sich nehmen ist wohl nicht gleichzusetzen mit Sterben.....man braucht das Kreuz nicht suchen es kommt weil es zu Leben gehört. Alle darüber hinausgehende Leidensideologie ist chrsitlich verbrämter Masochismus. Wir sollten nämlich nicht übersehen, dass Jesus auch gesagt hat, dass er möchte, dass wir das Leben in Fülle haben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Ich kann aber nicht verstehen, dass Gott einem Suchenden den Weg nicht so beschreibt, dass der Suchende sein Ziel auch findet. Das braucht er nicht zu tun, er geht ihn nämlich mit. Versuch nicht krampfhaft, etwas zu erzwingen, wofür jetzt nicht die Zeit ist. Lass einfach los, Gott verliert Dich schon nicht. (Im übrigen kann ich Martin nur zustimmen.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Aber die Freude an den schönen Dingen des Lebens (Menschen um Dich herum, Natur, Musik, ein leckeres Essen, ein schokoverschmiertes Kindergesicht, ausschlafen), solltest Du - ohne Dir Druck zu machen - kultivieren. Das ist ja geradezu ein heidnischer, genauer dionysischer Rat. Ich halte mich da eher an den ersten Schöpfungsbericht: "... und siehe: es war sehr gut"; das kommt so oft, an allen Schöpfungstagen, das kann man gar nicht ignorieren Und ich mag die Erzählung der Hochzeit zu Kana: die vorgesehenen Weinkrüge schon geleert, die Gäste aller Wahrscheinlichkeit nach bereits leicht angetütert... und Jesus läßt einfach weiter Wein fließen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 (bearbeitet) Hallo zusammenZurzeit rotiert es wieder einmal gehörig in meinem Kopf und ich komme einfach nicht zur Ruhe. Vielleicht kennen mich die einen von Euch noch. Ich habe vor ein paar Monaten die Frage gestellt wie man seinen Glauben stärken kann. Eine Frage der ich bis heute noch nicht auf den Grund gekommen bin (trotz grosszügiger Hilfe eines Seminaristen aus Freiburg ). Vor fünf Jahren fand meine Firmung statt und damals betrachtete ich mich als einen der einzigen im Unterricht, der sich nicht bloss der Geschenke wegen firmen liess (meine Geschenke waren symbolisch). Doch heute stelle ich ernüchtert fest, dass mir von der Firmung nicht viel geblieben ist. Wenn ich es mir so recht überlege, dann ist mir nicht mal mehr etwas vom Religionsunterricht von vor 10 Jahren geblieben. Ich fühle mich derzeit wie ein leerer Tonkrug der eigentlich bis oben mit Erde gefüllt sein sollte und an dessen Oberfläche ein schönes zartes Pflänzchen heute zu einem grossen starken Baum hätte heranwachsen sollen. Ich frage mich: Habe ich das zarte Pflänzchen des „Kinderglaubens“ verdorren lassen? Ich fühle mich, als hätte ich das Fundament für den Glauben verloren, wobei ich das schlichtweg nicht wahrhaben will. Das Problem dabei ist: Je stärker ich mich an diesem Fundament festzuklammern versuche, desto wackliger wird es. Schlussendlich frage ich mich wie ich aus diesem Teufelskreis wieder herauskommen kann. Ich scheine blind zu sein für Gottes Pracht und Herrlichkeit und ich frage mich, ob es nicht klüger wäre die Sache für ein Weilchen ruhen zu lassen. Wobei sich mir bei diesem fast schon „ketzerischen“ Gedanken der Magen wieder umdreht. Ich kann aber nicht verstehen, dass Gott einem Suchenden den Weg nicht so beschreibt, dass der Suchende sein Ziel auch findet. Allenfalls bin ich auch taub für die Wegangaben Gottes und habe es gar nicht verdient ans Ziel zu kommen ,bin sozusagen dazu verdammt bis ans Ende der Zeiten als Suchender herumzuirren… Meine Gedankengänge sind sicher etwas wirr, aber ich hoffe auf Euer Verständnis. Wisst Ihr Rat? Freundliche Grüsse Albo Lieber Albo, ich habe soeben Dein erstes Posting hier im Forum gelesen und jetzt noch einmal dieses. Darf ich Dir sagen, dass Du den Eindruck machst, Dich in Deiner Suche - wonach eigentlich suchst Du - inzwischen völlig verkrampft zu haben. Vielleicht solltest Du einmal trachten, das was Dir zu fehlen scheint oder was Du anstrebst klar in Fragen zu formulieren. Vielleicht kommst Du dann drauf, dass Du Deine Ansprüche an Dich selber, aber vielleicht auch an Gott einfach zu hoch hängst. Der Glaube ist ein ständiger Lernprozess und das meint jetzt nicht Lernen von Inhalten im schulischen Sinn, sondern lernen wo die Botschaft vom Reich Gottes für Dein Leben bedeutungsvoll sein kann. Diese Botschaft vom Reich Gottes ist der Kern des Glaubens und nicht irgendwelche Dogmen und Vorschriften. Und da sich Dein Leben immer wieder verändert wird sich auch Dein Glaube verändern, weil Du mit der veränderten Lebenssituation andere Schwerpunkte der Botschaft vom Reich Gottes als für Dich wichtig erkennen wirst. Und diese Teile der frohen Botschaft die Dich gerade anrühren nimm und reflektiere und lass andere die Dich vielleicht mehr belasten als berühren ruhig einmal für einige Zeit beiseite. Glaube ist kein Totalitätsanspruch so nach dem Motto wenn Du nicht alles glaubst glaubst Du gar nichts.... Wichtig ist das am Glauben, was für Dich lebensbedeutsam ist....denn ohne diese Bedeutsamkeit ist es nur Überbau ohne realen Wert. Und letztlich: Behalte im Auge dass Glaube Geschenk ist um das zu beten sich immer lohnt. Ich wünsch Dir das Bewußtsein dass jeder Mensch von Gott unbedingt angenommen ist......das ist eine wie ich meine gute und verständliche Übersetzung was Gnade bedeutet für Dich und für mich und für uns alle. bearbeitet 18. August 2010 von wolfgang E. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist.(Nostra Aetate) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Aber die Freude an den schönen Dingen des Lebens (Menschen um Dich herum, Natur, Musik, ein leckeres Essen, ein schokoverschmiertes Kindergesicht, ausschlafen), solltest Du - ohne Dir Druck zu machen - kultivieren. Das ist ja geradezu ein heidnischer, genauer dionysischer Rat. ... Oder auch echt katholisch Da hat mir letztens einer von einer Filmszene erzählt: Frau im Café. "Einen Kaffee bitte." Kellner: "Mit Milch und Zucker?" - "Ja natürlich, ich bin katholisch." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Was das Gottsuchen mit dem Sterben gemeinsam haben könnte: Gott findest Du, wenn Du aller Dinge ledig wirst. Alles Irdische, was Dir Halt gibt, loslassen - um an den Punkt in Dir zu kommen, der Dein Ursprung ist. Das ist ein verkürzter Gedanke aus der Mystik Meister Eckharts. Allerdings wendete sich Meister Eckhart energisch gegen askteische Übungen und übermäßige Kontemplation, also etwas sich selbst auszupeitschen oder zu hungern oder frömmlerisch in jede Messe zu rennen oder nur noch betend in der Ecke zu hängen. Was er meint, ist eine Geisteshaltung. Es hat Ähnlichkeit mit dem, was man aus fernöstlicher Tradition zum Beispiel mit Yoga zu erreichen sucht: Die Dinge kommen lassen, Traurigkeit und Freude gleichermaßen, und auch wieder abziehen lassen. Gelassenheit. Die Freude am Leben durchaus genießen, aber sich nicht daran festhalten. Die traurigkeit zulassen, aber sich nicht daran festbeißen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kalinka Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 (bearbeitet) man braucht das Kreuz nicht suchen es kommt weil es zu Leben gehört. jep, und nicht nur das kreuz! ich verstehe diese ganze sucherei nicht. manchmal habe ich den eindruck, das suchen hält die leute davon ab, auch mal was zu finden. oder davon, selbst gefunden zu werden. bearbeitet 18. August 2010 von kalinka Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Aber die Freude an den schönen Dingen des Lebens (Menschen um Dich herum, Natur, Musik, ein leckeres Essen, ein schokoverschmiertes Kindergesicht, ausschlafen), solltest Du - ohne Dir Druck zu machen - kultivieren. Das ist ja geradezu ein heidnischer, genauer dionysischer Rat. Ich halte mich da eher an den ersten Schöpfungsbericht: "... und siehe: es war sehr gut"; das kommt so oft, an allen Schöpfungstagen, das kann man gar nicht ignorieren [..] Alles ist gut. Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles, alles! Wer das erkennt, der wird gleich glücklich sein, sofort im selben Augenblick. [Dostojewski] Ehm ... ... meinst Du Jesus hat mitgetütert? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
asia Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 ich verweise in diesem Zusammenhang jetzt mal einfach auf meine Sig Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 (bearbeitet) Frau im Café. "Einen Kaffee bitte." Kellner: "Mit Milch und Zucker?" - "Ja natürlich, ich bin katholisch." manchmal habe ich den eindruck, das suchen hält die leute davon ab ...selbst gefunden zu werden.Das ist aber auch eine ziemliche Kunst, sich finden zu lasen! Genauso, wie sich beschenken zu lassen... Ehm ... ... meinst Du Jesus hat mitgetütert?Ja sicher. Seine Gegner hätten ihn nicht grundlos als "Fresser und Säufer" beschimpft. Jesus konnte feiern Wo bleibt da die Freude an der eigenen Religion oder ganz einfach am Leben selbst?Keine Ahnung, ich gehöre sicher nicht zu den Miesepetern, aber ich meine, da steckt viel Angst dahinter, eventuell gegenüber Gott etwas "falschzumachen".Christlich ist das einzige "Falschmachen" (vulgo: Sünde), das es gibt, nicht zu lieben. bearbeitet 18. August 2010 von gouvernante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Christlich ist das einzige "Falschmachen" (vulgo: Sünde), das es gibt, nicht zu lieben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Das ist aber auch eine ziemliche Kunst, sich finden zu lasen! Genauso, wie sich beschenken zu lassen... Es ist deshalb eine solche Kunst geworden, weil man uns von Kind an weniger lehrt, dass wir Kinder Gottes und von ihm unbedingt angenommen sind, sondern dieses Bewusstsein viel mehr in einem Wust von "Ich bin so entsetzlich unwürdig Ritualen" erstickt. Man fragt sich dann manchmal, wozu und wovon wir eigentlich erlöst worden sind Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 allerdings durchaus auch selbst ein paar fröhliche Gläubige kennend Es ist deshalb eine solche Kunst geworden, weil man uns von Kind an weniger lehrt, dass wir Kinder Gottes und von ihm unbedingt angenommen sind, sondern dieses Bewusstsein viel mehr in einem Wust von "Ich bin so entsetzlich unwürdig Ritualen" erstickt.Ich meine nicht einmal, daß es die "unwürdig"-Rituale sind, sondern daß wir oft auch im religiösen Bereich einer Leistungsmentalität anheimfallen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wiebke Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 Wobei sich mir bei diesem fast schon „ketzerischen“ Gedanken der Magen wieder umdreht. Warum? Das ist für mich dein Problem. Da ist etwas Zwanghaftes, Getriebenes. Ich weiß nicht was, aber du solltest erstmal das finden und abarbeiten. Solange du glauben musst, wird da gar nichts funktionieren. Mach dich frei von diesem Müssen. Danach wirst du entweder glauben oder nicht, aber du wirst auf jeden Fall glücklicher sein. (Und das meine ich jetzt durchaus ohne den Hintergedanken, den man mir verständlicherweise unterstellen könnte.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lars77 Geschrieben 18. August 2010 Melden Share Geschrieben 18. August 2010 (bearbeitet) Das Problem dabei ist: Je stärker ich mich an diesem Fundament festzuklammern versuche, desto wackliger wird es. Das ist in jeder Beziehung so. Klammern macht die Sache eher kaputt. Übe Gelassenheit, glaube an Dich und Deine Mitmenschen, und dass Dir Gott den richtigen Weg zeigen wird, wenn er es für richtig hält. Manchmal muss man auch nochmal auf die Weide bearbeitet 18. August 2010 von Lars77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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