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Kains Opfer


Flo77

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Ja, manches mag ich nicht diskutieren.

Ist so.

Das bringt auch nichts.

Ich habe auf Martins Frage geantwortet - du kannst nichts damit anfangen - ich sehr viel.

Was sollen wir da diskutieren?

 

:ninja: ok. wenn du das so möchtest.

 

nur eine bitte hätte ich diesbezüglich: markiere doch bitte jene deiner postings, die nicht diskutiert, bzw. von jenen useren, die deine ansicht nicht teilen, ignoriert werden sollen. weil sonst kenne ich mich nicht aus, wo ich posten kann, ohne dich zu kränken, und wo nicht. danke!

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Ja, manches mag ich nicht diskutieren.

Ist so.

Das bringt auch nichts.

Ich habe auf Martins Frage geantwortet - du kannst nichts damit anfangen - ich sehr viel.

Was sollen wir da diskutieren?

 

:lol: ok. wenn du das so möchtest.

 

nur eine bitte hätte ich diesbezüglich: markiere doch bitte jene deiner postings, die nicht diskutiert, bzw. von jenen useren, die deine ansicht nicht teilen, ignoriert werden sollen. weil sonst kenne ich mich nicht aus, wo ich posten kann, ohne dich zu kränken, und wo nicht. danke!

 

;)

 

Mit der Bitte um Ignorieren wollte ich d i c h schonen.

Wenn mir jemand sagt, etwas täte ihm körperlich weh, nehm ich das im Allgemeinen durchaus ernst.

 

Und wenn ich was nicht diskutieren mag, weiß ich mir schon zu helfen.

Man merkt es daran, dass ich nicht diskutiere :ninja:.

 

(Wobei ich mich das wirklich frage, worüber du diskutieren möchtest, wenn du was gruselig findest, was ich schön und hilfreich finde?

Das hat mit unseren Persönlichkeiten zu tun - das sind doch keine Sachfragen.)

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das sind doch keine Sachfragen.

 

:ninja: vielleicht liegt hier ein grund des mißverständnisses: für mich sind textinterpretationen (in fragestellung, methodik usw.) druchaus auch sachfragen. natürlich hat lesen, textrezeption, das sich aneingnen eines textes auch viel mit der eigenen persönlichkeit (erwartungshaltung usw.) zu tun. aber grundsätzlich kann man, meiner erfahrung nach, lesarten durchaus sachlich diskutieren, und ich finde solche diskussionen auch sinnvoll.

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das sind doch keine Sachfragen.

 

:ninja: vielleicht liegt hier ein grund des mißverständnisses: für mich sind textinterpretationen (in fragestellung, methodik usw.) druchaus auch sachfragen. natürlich hat lesen, textrezeption, das sich aneingnen eines textes auch viel mit der eigenen persönlichkeit (erwartungshaltung usw.) zu tun. aber grundsätzlich kann man, meiner erfahrung nach, lesarten durchaus sachlich diskutieren, und ich finde solche diskussionen auch sinnvoll.

 

Sind sie sicher.

Nur: ob Zugänge sinnvoll sind, in denen man sich selbst auf bestimmte Weise anreden lässt vom Text, erschließt sich nicht in einer theoretischen Diskussion darüber.

 

Das kann man nur ausprobieren.

Und dann kann auch nur jede/r für sich sagen, ob (in) ihm dabei was aufgegangen ist.

Das lässt sich nicht sachlich diskutieren.

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Nee, in Ruanda und Burundi waren es nicht die Deutschen, sondern die Belgier. König Leopold, "der Schlächter", um genau zu sein.

Sorry, vor den Belgiern und Leopold waren die Deutschen da bis Ende WK I Kolonialherren, und die handelten bereits nach der Theorie der edlen Tutsi und unedlen Hutu. Da müsste ich aber, um jetzt genaueres dazu zu sagen, nachschlagen - und OT ist das hier auch.

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das sind doch keine Sachfragen.

 

:ninja: vielleicht liegt hier ein grund des mißverständnisses: für mich sind textinterpretationen (in fragestellung, methodik usw.) druchaus auch sachfragen. natürlich hat lesen, textrezeption, das sich aneingnen eines textes auch viel mit der eigenen persönlichkeit (erwartungshaltung usw.) zu tun. aber grundsätzlich kann man, meiner erfahrung nach, lesarten durchaus sachlich diskutieren, und ich finde solche diskussionen auch sinnvoll.

 

Sind sie sicher.

Nur: ob Zugänge sinnvoll sind, in denen man sich selbst auf bestimmte Weise anreden lässt vom Text, erschließt sich nicht in einer theoretischen Diskussion darüber.

 

Das kann man nur ausprobieren.

Und dann kann auch nur jede/r für sich sagen, ob (in) ihm dabei was aufgegangen ist.

Das lässt sich nicht sachlich diskutieren.

 

insofern wären allerdings sämtlich lesarten völlig belieblig, austauschbar und gleich gehaltvoll bzw. gehaltlos. je nachdem was auch immer jemand mit einem text anfangen kann, ist, aus nicht erklärbaren gründen, einfach jede rezeption textunabhängig so wie sie ist. von der bibel "wort-wörtlich" bis hin zum telephonbuch als dadaistische sprachkunst. nur: warum diskutieren wir menschen dann ständig über texte?

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das sind doch keine Sachfragen.

 

:ninja: vielleicht liegt hier ein grund des mißverständnisses: für mich sind textinterpretationen (in fragestellung, methodik usw.) druchaus auch sachfragen. natürlich hat lesen, textrezeption, das sich aneingnen eines textes auch viel mit der eigenen persönlichkeit (erwartungshaltung usw.) zu tun. aber grundsätzlich kann man, meiner erfahrung nach, lesarten durchaus sachlich diskutieren, und ich finde solche diskussionen auch sinnvoll.

 

Sind sie sicher.

Nur: ob Zugänge sinnvoll sind, in denen man sich selbst auf bestimmte Weise anreden lässt vom Text, erschließt sich nicht in einer theoretischen Diskussion darüber.

 

Das kann man nur ausprobieren.

Und dann kann auch nur jede/r für sich sagen, ob (in) ihm dabei was aufgegangen ist.

Das lässt sich nicht sachlich diskutieren.

 

insofern wären allerdings sämtlich lesarten völlig belieblig, austauschbar und gleich gehaltvoll bzw. gehaltlos. je nachdem was auch immer jemand mit einem text anfangen kann, ist, aus nicht erklärbaren gründen, einfach jede rezeption textunabhängig so wie sie ist. von der bibel "wort-wörtlich" bis hin zum telephonbuch als dadaistische sprachkunst. nur: warum diskutieren wir menschen dann ständig über texte?

Es gibt, denke ich, grundsätzlich zwei Möglichkeiten, an Texte heranzugehen: man kann sie von außen betrachten und analysieren und diskutieren. Der Text ist dabei Objekt meiner Betrachtung, ich bleibe weitgehend unbeeinflusst und unverändert, setze mich selbst dabei nicht aus.

 

 

Eine andere Möglichkeit ist, sich selbst als Subjekt zum Text in Beziehung zu setzen. Sich als Person anreden zu lassen, sich von dem, was da steht, hinterfragen und berühren zu lassen oder auch ihn Antwort auf bestimmte Themen, die einen beschäftigen, werden zu lassen.

 

Das ist etwas ganz Subjektives, niemand außer mir kann wissen, ob mich etwas, das da steht, berührt oder kalt lässt. Was ist, ist, das kann nicht diskutiert werden.

Wenn mich irgendein Satz wütend macht, ist das so, genau so, wie wenn ein anderer Satz jemanden zum Weinen bringt.

 

Bibel gehört für mich zu den Texten, bei denen mich inzwischen eigentlich mehr oder weniger nur noch der zweite Zugang interessiert. Ich mag nicht mehr über verschiedene Lesarten diskutieren, wenn es eine gibt, die mich regelmäßig ganz fordert und bewegt.

Mich interessiert da wirklich fast nur noch das "Gespräch" zwischen Text und mir. Bzw. auch das Gespräch zwischen Text und andern Menschen - aber nicht mehr das unbeteiligte Drüberreden.

 

Das heißt aber nicht, dass das nicht sein soll. Wen die Bibel als Objekt interessiert, der soll sich damit beschäftigen, das ist wichtig und ich profitiere natürlich auch bei meinem Zugang von dem, was dabei gefunden wird.

 

Worum es mir jedenfalls nicht geht: auf jeden Fall und für jeden in der Bibel einen "Inhalt" zu retten.

Ich bin davon überzeugt, dass der da ist - aber ich halte es für völlig daneben, den jemandem aufzwingen zu wollen.

Ich bin nur sehr dankbar dafür, dass mir jemand auf diese Weise Zugang verschafft hat - und wenn jemand konkret was fragt, sag ich halt manchmal, was ich dabei gefunden habe/finde.

Aber ich erwarte nicht, dass das alle interessiert -es sind erfahrungsgemäß sehr wenige, die damit etwas anfangen können. Für mich gehört genau das aber auch zum Wesen dieser Texte:

dass es "lebendiges Wort" ist: wo sie einen beschäftigen, berühren (egal, ob sie ärgern oder froh machen oder was auch immer), wirken sie - und wo sie unbeteiligt lassen, da lassen sie eben unbeteiligt. Warum auch immer.

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Es gibt, denke ich, grundsätzlich zwei Möglichkeiten, an Texte heranzugehen: man kann sie von außen betrachten und analysieren und diskutieren. Der Text ist dabei Objekt meiner Betrachtung, ich bleibe weitgehend unbeeinflusst und unverändert, setze mich selbst dabei nicht aus.

 

 

Eine andere Möglichkeit ist, sich selbst als Subjekt zum Text in Beziehung zu setzen. Sich als Person anreden zu lassen, sich von dem, was da steht, hinterfragen und berühren zu lassen oder auch ihn Antwort auf bestimmte Themen, die einen beschäftigen, werden zu lassen.

 

Das ist etwas ganz Subjektives, niemand außer mir kann wissen, ob mich etwas, das da steht, berührt oder kalt lässt. Was ist, ist, das kann nicht diskutiert werden.

Wenn mich irgendein Satz wütend macht, ist das so, genau so, wie wenn ein anderer Satz jemanden zum Weinen bringt.

 

diese beiden möglichkeiten sind imho ein konstrukt, mit dem sich menschen ihre herangehensweise an texte erklären wollen. aber konstrukte sind raster, die wir über die realität legen, nicht die realität selbst.

 

in der realität, denke ich, gibt es weder eine lektüre, in der der text rein objekt ist, noch eine rein subjektive, nicht diskutierbare, lesart. auch dann nicht, wenn menschen meinen, sie würden eine solche verfolgen (z.b. in manchen literaturwissenschaftlichen interpretationen eine rein objektive).

bearbeitet von kalinka
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Sorry, vor den Belgiern und Leopold waren die Deutschen da bis Ende WK I Kolonialherren, und die handelten bereits nach der Theorie der edlen Tutsi und unedlen Hutu.

 

Nur um kurz dieses OT zu beenden: Du hast recht. So lernt man Neues dazu. Das wusste ich bisher nicht.

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Worum es mir jedenfalls nicht geht: auf jeden Fall und für jeden in der Bibel einen "Inhalt" zu retten.

 

oh, mit "primat des inhalts" meinte ich nicht, daß ein inhalt gerettet werden sollte. sondern, daß ein text als (zumindest weitesgehend, zumindest in allererster linie) als mit einem inhalt ident gesetzt wird. dies ist imho ein enger blick auf den text, ein den text bescheidenden, kraft raubenden und dem eigenen lesen z.b. sinnlichkeit, z.b. ästhetisches erleben vorenthaltender blick.

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Bebilderung dieser innerpsychischen Vorgänge

 

vielleicht ot, aber:

 

ich finde solche lesarten diverser texte (es werden ja nicht nur biblische texte so gelesen) ziemlich gruselig. auf mich wirkt das so, als würde man den text auf psychische bilder festnagel, um diese bilder anschließend zu knacken (wie einen code). mir tut das manchmal direkt körperlich weh, wenn ein text so genagelt und aufgebrochen wird, um eines "primat des inhalts" (s. sontag) wegen.

 

Ein Einwand aus dem "selbstgewählten Exil" :ninja:

Das offenbar negativ zu sehende Dictum vom „Primat des Inhalts“ bezieht Susan Sontag auf die Kunstinterpretation ……ich finde keinen Sinn darin dieses Wort hier analog zu verwenden, weil es in der Bibel den Widerstreit zwischen Form und Inhalt wie in der Kunst nicht gibt. Weshalb außer wegen des besseren Verständnisses des Inhalts sollte man Bibelinterpretation betreiben?

 

in der realität, denke ich, gibt es weder eine lektüre, in der der text rein objekt ist, noch eine rein subjektive, nicht diskutierbare, lesart. auch dann nicht, wenn menschen meinen, sie würden eine solche verfolgen (z.b. in manchen literaturwissenschaftlichen interpretationen eine rein objektive).

Ich sehe gerade dass hier derselbe "Fehler"*) der Gleichsetzung von Interpretation von rein literarischen Texten mit der Bibelinterpretation nochmals wiederholt wird

*) "Fehler" ist hier natürlich meine subjektive Wertung.

So und jetzt bin ich wieder weg.

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diese beiden möglichkeiten sind imho ein konstrukt, mit dem sich menschen ihre herangehensweise an texte erklären wollen. aber konstrukte sind raster, die wir über die realität legen, nicht die realität selbst.

Nein, das sehe ich nicht so.

 

Mag sein, dass sich Teile davon gegenseitig durchdringen - aber grundsätzlich gibt es diese 2 Möglichkeiten sehr wohl.

 

Nicht gerade bei Sachbüchern, aber bei Lyrik oder eben "heiligen" Texten ganz sicher.

(Allerdings nicht nur dort, auch sonst gibt es diese beiden grundsätzlich verschiedenen Weisen in der Welt zu stehen.

Martin Buber erklärt das gut, er nennt es "Ich-Du-Beziehung" zur Welt bzw. "Ich-Es-Beziehung":

"Die Ich-Es-Beziehung ist die normale, alltägliche Beziehung des Menschen zu den Dingen, die ihn umgeben. Der Mensch kann auch seinen Mitmenschen wie es Es betrachten und behandeln - und das tut er meistens -; er sieht ihn distanziert, kühl und nimmt ihn wie eine Sache, ein Stück Umwelt, eingeschmiedet in Kausalketten.

Ganz anders die Ich-Du-Beziehung. In sie geht der Mensch mit seinem innersten und gesamten Wesen ein - ja in einer Begegnung, in einem echten Gespräch tun das beide Partner.")

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"Fehler"*) der Gleichsetzung von Interpretation von rein literarischen Texten mit der Bibelinterpretation

 

ich sehe nicht, wieso bei der lektüre der bibel erkenntnisse, die über die lektüre auch anderer texte gewonnen wurden, nicht gelten sollten. ich sehe auch in der bibel selbst, in ihren texten, keine "marker" die eine lektüre unter dem "primat des inhalts" nahelegen. sehr wohl aber sehe ich in den texten bibel auch eine ästhetische kraft, eine sinnliche kraft, und ich verstehe nicht, warum das aushebeln dieser kräfte per se zu einer fruchtbringenderen lesart führen soll, als eine lesart, die diese kräft nun eben nicht mögchlichst weitgehend ausblendet.

bearbeitet von kalinka
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diese beiden möglichkeiten sind imho ein konstrukt, mit dem sich menschen ihre herangehensweise an texte erklären wollen. aber konstrukte sind raster, die wir über die realität legen, nicht die realität selbst.

Nein, das sehe ich nicht so.

 

Mag sein, dass sich Teile davon gegenseitig durchdringen - aber grundsätzlich gibt es diese 2 Möglichkeiten sehr wohl.

 

Nicht gerade bei Sachbüchern, aber bei Lyrik oder eben "heiligen" Texten ganz sicher.

(Allerdings nicht nur dort, auch sonst gibt es diese beiden grundsätzlich verschiedenen Weisen in der Welt zu stehen.

Martin Buber erklärt das gut, er nennt es "Ich-Du-Beziehung" zur Welt bzw. "Ich-Es-Beziehung":

"Die Ich-Es-Beziehung ist die normale, alltägliche Beziehung des Menschen zu den Dingen, die ihn umgeben. Der Mensch kann auch seinen Mitmenschen wie es Es betrachten und behandeln - und das tut er meistens -; er sieht ihn distanziert, kühl und nimmt ihn wie eine Sache, ein Stück Umwelt, eingeschmiedet in Kausalketten.

Ganz anders die Ich-Du-Beziehung. In sie geht der Mensch mit seinem innersten und gesamten Wesen ein - ja in einer Begegnung, in einem echten Gespräch tun das beide Partner.")

 

ich kann grad nicht wirklich erfassen, was du mir hier mit lyrik, heiligen texten und buber sagen willst. ich habe eine schwammige vorstellung, in welche richtung es gehen könnte, aber mehr nicht. vielleicht bist du so lieb und formulierst für mich noch einmal anders? danke. :ninja:

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sehr wohl aber sehe ich in den texten bibel auch eine ästhetische kraft, eine sinnliche kraft, und ich verstehe nicht, warum das aushebeln dieser kräfte per se zu einer fruchtbringenderen lesart führen soll, als eine lesart die diese kräfte möglichst weitgehend ausblendet.

Da Wolfgang angekündigt hat, seine Schreibpause nicht dauerhaft zu durchbrechen: wie kommst du auf die Idee, dass jemand das tun will oder tut?

Nur weil man den einzelnen Worten und Buchstaben und ihrer Bedeutung nachspürt und weil man ihre Sinnlinien durch alle Texte durch verfolgt, heißt das doch nicht, dass man ihnen die Kraft und Ästhetik nimmt. Damit wird doch nichts ausgehebelt, die unmittelbare Wirkung beim Lesen und Wiederlesen und Hören... bleibt deswegen doch erhalten. :ninja:

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ich kann grad nicht wirklich erfassen, was du mir hier mit lyrik, heiligen texten und buber sagen willst. ich habe eine schwammige vorstellung, in welche richtung es gehen könnte, aber mehr nicht. vielleicht bist du so lieb und formulierst für mich noch einmal anders? danke. ;)
:ninja:

 

Ich bin gerade nicht sicher, ob wir nicht generell ziemlich aneinander vorbeireden.

Kannst du das, was du verstanden hast, vielleicht zuerst einmal formulieren?

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[wie kommst du auf die Idee, dass jemand das tun will oder tut?

 

das "code-knacken" spaltet sinnlichkeit uns ästhetik ab. das "festnageln" auf inhalt (wie z.b. "der inhalt ist die bebildertung innerpsychologischer vorgänge und diese sind...") im sinne von einer "eigentlicher bedeutung"* des textes teilt den text in "inhalt" und "form". das raubt dem text imho stärke.

 

*die der jeweilige leser eben aus dem text raussucht, das können je nach leser unterschiedliche sein

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ich kann grad nicht wirklich erfassen, was du mir hier mit lyrik, heiligen texten und buber sagen willst. ich habe eine schwammige vorstellung, in welche richtung es gehen könnte, aber mehr nicht. vielleicht bist du so lieb und formulierst für mich noch einmal anders? danke. ;)
:ninja:

 

Ich bin gerade nicht sicher, ob wir nicht generell ziemlich aneinander vorbeireden.

Kannst du das, was du verstanden hast, vielleicht zuerst einmal formulieren?

 

daß bei der rezeption von lyrik und heiligen texten der leser im buberschen sinne eine ich-du-beziehung eingeht, die nicht diskutierbar ist (sprich: nach deren, wie sie ist, und was sie ist, und wie und was der text ist, nicht gefragt werden, über das nicht gesprochen werden kann).

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ich kann grad nicht wirklich erfassen, was du mir hier mit lyrik, heiligen texten und buber sagen willst. ich habe eine schwammige vorstellung, in welche richtung es gehen könnte, aber mehr nicht. vielleicht bist du so lieb und formulierst für mich noch einmal anders? danke. ;)
:ninja:

 

Ich bin gerade nicht sicher, ob wir nicht generell ziemlich aneinander vorbeireden.

Kannst du das, was du verstanden hast, vielleicht zuerst einmal formulieren?

 

daß bei der rezeption von lyrik und heiligen texten der leser im buberschen sinne eine ich-du-beziehung eingeht, die nicht diskutierbar ist (sprich: nach deren, wie sie ist, und was sie ist, und wie und was der text ist, nicht gefragt werden, über das nicht gesprochen werden kann).

Oja, doch, das stimmt dann schon so.

 

Bzw. sprechen kann man schon über das, was da zwischen Leser und Text geschieht, aber nicht werten oder diskutieren. Man kann erzählen und zuhören und offen sein - und vielleicht Fragen dazu stellen.

Ob du lieber Orchideen oder Gänseblümchen magst, ist doch auch nicht diskutierbar.

Und ob du einen bestimmten Menschen liebst oder nicht, auch nicht.

Das ist primär einmal einfach wie es ist.

Du kannst parallel dazu natürlich versuchen, jemanden davon zu überzeugen, dass der Mensch, den du liebst, der liebenswerteste von allen ist - aber wenn du spürst, dass der andere ihn einfach nur grauslich findest und voller Widerstand gegen deinen Versuch ist, seine Schönheit sichtbar zu machen, dann wirst du es vermutlich auch sinnvoll finden, solche Versuche in Zukunft zu lassen.

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Sorry, vor den Belgiern und Leopold waren die Deutschen da bis Ende WK I Kolonialherren, und die handelten bereits nach der Theorie der edlen Tutsi und unedlen Hutu.

 

Nur um kurz dieses OT zu beenden: Du hast recht. So lernt man Neues dazu. Das wusste ich bisher nicht.

 

Nur noch eine kurze Ergänzung zum OT:

In Tansania ... Da waren es die Engländer (auch nicht die Deutschen), die da unrühmlich eingegriffen haben.

Ähm ... der Teil Tansanias, der einmal Tanganyika war, bildete zusammen mit Ruanda und Burundi Deutsch-Ostafrika, Tanganyika wurde nach dem I. WK englisches Mandatgebiet. Was die Deutschen da versaubeutelt haben, wurde von den Engländern nahtlos fortgesetzt. Mir ist, als ich als junger Kerl mal da war, fast das Kinn aus dem Gesicht gefallen: ein runzliger alter Mann mit schlohweißem Haar baute sich, als er merkte, dass wir Deutsche waren, stramm vor uns auf und stimmte "die Wacht am Rhein" an. Als ehemaliger Askari ("heia Safari") hatte er die Deutschen in bester Erinnerung: damals war er noch wer! Den Rest kannste Dir mit den Stichworten selber ergoogeln (Deutsche Schutztruppe und Lettow-Vorbeck gehören noch dazu).

bearbeitet von Julius
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[wie kommst du auf die Idee, dass jemand das tun will oder tut?

 

das "code-knacken" spaltet sinnlichkeit uns ästhetik ab. das "festnageln" auf inhalt (wie z.b. "der inhalt ist die bebildertung innerpsychologischer vorgänge und diese sind...") im sinne von einer "eigentlicher bedeutung"* des textes teilt den text in "inhalt" und "form". das raubt dem text imho stärke.

 

Nein, tut es nicht.

Und ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor. Ich denke, dass diese Texte mehrschichtig sind, und auf mehreren Ebenen (sinnvollen) Inhalt transportieren.

Nur: ich glaube, ihre kostbarste Ebene ist das Gewebe der auf den ersten Blick verborgenen Sinnbezüge, die vom Wachstum des Menschengeistes erzählen, vom Lebendigwerden der menschlichen Seele.

 

Und der ist uns nicht Hebräischsprechenden nicht so leicht zugänglich, dem müssen wir nachspüren, das müssen wir aus der mystischen Sprachlosigkeit in eine heutige Sprache übersetzen, als wissbares Wissen vom Menschen sagen.

 

Das ist schon so, dass das vorübergehend die unmittelbare Schönheit und Kraft wegnimmt.

Aber die Bilder gehen nicht verloren beim genauen Hinschauen. Sobald ich verstanden habe, worum es gehen könnte, lasse ich wieder den Text wirken - und ich kann dir versichern: es ist nichts von seiner Stärke verlorengegangen dabei.

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ich kann grad nicht wirklich erfassen, was du mir hier mit lyrik, heiligen texten und buber sagen willst. ich habe eine schwammige vorstellung, in welche richtung es gehen könnte, aber mehr nicht. vielleicht bist du so lieb und formulierst für mich noch einmal anders? danke. ;)
:ninja:

 

Ich bin gerade nicht sicher, ob wir nicht generell ziemlich aneinander vorbeireden.

Kannst du das, was du verstanden hast, vielleicht zuerst einmal formulieren?

 

daß bei der rezeption von lyrik und heiligen texten der leser im buberschen sinne eine ich-du-beziehung eingeht, die nicht diskutierbar ist (sprich: nach deren, wie sie ist, und was sie ist, und wie und was der text ist, nicht gefragt werden, über das nicht gesprochen werden kann).

Oja, doch, das stimmt dann schon so.

 

Bzw. sprechen kann man schon über das, was da zwischen Leser und Text geschieht, aber nicht werten oder diskutieren. Man kann erzählen und zuhören und offen sein - und vielleicht Fragen dazu stellen.

Ob du lieber Orchideen oder Gänseblümchen magst, ist doch auch nicht diskutierbar.

Und ob du einen bestimmten Menschen liebst oder nicht, auch nicht.

Das ist primär einmal einfach wie es ist.

Du kannst parallel dazu natürlich versuchen, jemanden davon zu überzeugen, dass der Mensch, den du liebst, der liebenswerteste von allen ist - aber wenn du spürst, dass der andere ihn einfach nur grauslich findest und voller Widerstand gegen deinen Versuch ist, seine Schönheit sichtbar zu machen, dann wirst du es vermutlich auch sinnvoll finden, solche Versuche in Zukunft zu lassen.

 

ja, ja, natürlich kann man nicht darüber streiten, ob man einen bestimmten menschen liebt oder nicht. ebensowenig, ganz klar!, ob man einen bestimmten text liebt oder nicht. das war nicht mein punkt.

 

mein punkt war: du hast bei deinem posting über den kain und abel text eine interpretation dieses textes geschrieben. eine die dir viel bedeutet und mit der du was anfangen kannst. trotzdem aber eine interpretation. und interpretationen sind diskutierbar (was ja auch nicht heißt, daß man seinem gegenüber die eigene lesart aufzuzwingen versucht). und da, bei deiner interpretation, bin ich schon beim methodischen ansatz (der extremen fokusierung auf einen inhalt - "kern" der geschichte -, auf eine bestimmte bedeutung, der suche nach subtext - "bebilderung innerpsychischer vorgänge" -) ausgestiegen.

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ihre kostbarste Ebene ist das Gewebe der auf den ersten Blick verborgenen Sinnbezüge, die vom Wachstum des Menschengeistes erzählen, vom Lebendigwerden der menschlichen Seele.

 

das meinte ich mit sontags "primat des inhalts". und der mit ihm einhergehenden spaltung von "inhalt" und "form".

 

dein ansatz ist für mich, wenn ich mal ein nicht ganz so appetitlichen bild wählen darf, so wie wenn man von einem guten gericht alle zutaten aus dem topf raussortiert, analysiert, beschriftet und einzel ißt (und so tut, als wäre das auch tatsächlich möglich). und dabei sagt man: im magen kommen die ja eh wieder zusammen und dann habe ich ja das volle geschmackserlebnis. :ninja:

 

und ich frage mich, wie gut hat man dabei denn wirklich erfahren was z.b. borschtsch ist? wie gut werden dabei leib, sinne und seele genährt?

bearbeitet von kalinka
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ihre kostbarste Ebene ist das Gewebe der auf den ersten Blick verborgenen Sinnbezüge, die vom Wachstum des Menschengeistes erzählen, vom Lebendigwerden der menschlichen Seele.

 

das meinte ich mit sontags "primat des inhalts". und der mit ihm einhergehenden spaltung von "inhalt" und "form".

 

dein ansatz ist für mich, wenn ich mal ein nicht ganz so appetitlichen bild wählen darf, so wie wenn man von einem guten gericht alle zutaten aus dem topf raussortiert, analysiert, beschriftet und einzel ißt (und so tut, als wäre das auch tatsächlich möglich). und dabei sagt man: im magen kommen die ja eh wieder zusammen und dann habe ich ja das volle geschmackserlebnis. :ninja:

 

und ich frage mich, wie gut hat man dabei denn wirklich erfahren was z.b. borschtsch ist?

 

Anders: wenn du Borschtsch irgendwo zu probieren bekommst, und du willst das wieder schmecken, musst du zuerst das Rezept wissen und die einzelnen Zutaten, um es als Ganzes wieder genießen zu können.

Und es nimmt dem Gericht nichts weg an Geschmack und Genuss, wenn du einzelne Zutaten weißt.

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