Long John Silver Geschrieben 18. September 2010 Melden Share Geschrieben 18. September 2010 (bearbeitet) Freistunden waren bei uns ganz normal ... ok, es kam darauf an, wie man sich seine Kurse zusammen gestellt hat, aber bei gewissen Kombinationen hatte man halt viele Stunden ohne Unterricht ... man hatte, z.B. morgens 2 oder 3 Stunden (8-10:15 Uhr) und dann erst wieder ab 14:00 bis 17 oder 18:00 Uhr, je nach Kurszusammenstellung.In K12 kann das nerven, in K13 haben dann doch viele schon nen fahrbaren Untersatz, dann verdrückt man sich halt in den freien Stunden irgendwo hin. Wenn man Glück hat, und man hat brauchbare Lehrer, dann taucht man eh nur dann in der Schule auf, wenn man Lust hat Was jetzt aber nicht bedeutet, daß man einfach schwänzt, sondern da wurde bei uns gesiebt ... die Schüler, welche gute Noten hatten, mussten auch nicht bei den regulären Stunden auftauchen, da gingen die Lehrer davon aus, daß die Schüler vernünftig genug sind, im eigenen Interesse selbst zu lehren. (So quasi als Vorbereitung auf die Uni) Wer unter eine gewisse Note fiel (je nach Lehrer und Kursart unterschiedlich), verlor dieses Privileg genau so schnell wieder. Ich habe z.B. meinen LK Englisch Lehrer nur sehr selten gesehen, ich bin in den 2 Jahren aber auch nur bei einer einzigen Prüfung unter 13 Punkte gerutscht (15-13 = A, 12-10 = B usw), also alles kein Problem. Nun, das ist auch ganz anderes System bei euch. Bei uns ist wie gesagt, vormittags Unterricht, dann Mittagessen, dann Freizeit und dann entweder weitere Pflichtkurse oder Wahlfaecher, die zaehlen, und vor allem auch Sport. Nach Hause fahren wuerde keiner, darf auch nicht, weil die Eltern sich auf die Ganztagsschule verlassen, dass ihre Kinder dort gut aufgehoben sind und unterrichtet werden. Viele Angebote laufen erst ab nachmittag, Theater, etc., Philosophie, Literatur, Technik, Informatik und alles das. Der ganze Ablauf des Unterrichtes ist so geplant, dass es keine Freistunden gibt. Es gibt vielleicht nachmittags eine halbe Stunde Pause, weil die Anfangszeiten von Kursen nicht immer gleich sind, aber da machen die Studenten meistens Hausaufgaben, damit sie abends mehr Freizeit haben. Natürlich war das nicht "offiziell", aber viele, vor allem die älteren, Lehrer haben das so praktiziert. (Hat ja auch seine Vorteile, anstatt die gelangweilten besseren Schüler irgendwie beschäftigen zu müssen, konnten sie sich so voll und ganz auf die nicht ganz so guten Schüler konzentrieren und die zum guten Teil soweit bringen, auch die Prüfungen zu schaffen.) Bei uns wird das geloest, dass sich die A/B-Studenten in bestimmten Kursen eintragen und die "schlechteren" in C/D-Kurse. Drei meiner Kurse gehoeren zu der ersteren Kategorie, der dritte zu der zweiten, wo sich diejenigen sammeln, die noch Zeit aufholen muessen oder die Mindestpunktzahl erreichen. bearbeitet 18. September 2010 von Long John Silver Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gallowglas Geschrieben 18. September 2010 Melden Share Geschrieben 18. September 2010 Natürlich war das nicht "offiziell", aber viele, vor allem die älteren, Lehrer haben das so praktiziert. (Hat ja auch seine Vorteile, anstatt die gelangweilten besseren Schüler irgendwie beschäftigen zu müssen, konnten sie sich so voll und ganz auf die nicht ganz so guten Schüler konzentrieren und die zum guten Teil soweit bringen, auch die Prüfungen zu schaffen.) Bei uns wird das geloest, dass sich wie gesagt die A/B-Studenten in bestimmten Kursen eintragen und die "schlechteren" in C/D-Kurse. Zwei meiner Kurse gehoeren zu der ersteren Kategorie, der dritte zu der zweiten, wo sich diejenigen sammeln, die noch Zeit aufholen muessen oder die Mindestpunktzahl erreichen. Naja, bei uns gibts ja auch die Trennung zwischen Leistungskursen und Grundkursen, was in etwa eurem System entsprechen dürfte, wir haben das halt nur nochmal "verfeinert" Was die Ganztagsschule betrifft ... wir haben hier vor Ort 4 Gymnasien, etliche Real- und Hauptschulen und weiß der Geier wieviele andere Schulen noch ... aber zu meiner Zeit gab es genau EINE Ganztagsschule .. und die waren die ärmsten Schweine am Ort. Niemand von uns hätte sich den ganzen Tag einsperren lassen ... jedenfalls nicht kampflos Aber mir ist ja auch die von dir vorhin angesprochene Identifikation der Schüler mit ihrer Schule suspekt ... ok, es gab ne gewisse Verbundenheit mit der Schule, aber die erschöpfte sich i.d.R. darin, daß man sich einig war, glücklicherweise nicht auf die Ganztagsschule zu gehen Klar gab es eine gewisse Rivalität der Schulen untereinander, aber die ging nicht von den Schülern aus, eher von den Lehrern und besonders den Schulleitern. Ok, im Bereich Sport kann ich nicht mitreden, da konnte ich mich drücken (einerseits weil ich außerschulisch Leistungssport betrieben habe und somit die meiste Zeit vom Schulsport befreit war, andererseits, weil ich bei dem einzigen Schulsport, den ich mal wettkampfmäßig betrieben habe, für alle SPiele gesperrt wurde ...). Aber im künstlerischen Bereich gab es 2-3 mal im Jahr Veranstaltungen, welche quasi inoffizielle Wettkämpfe der Schulen gegeneinander waren. (z.b, Lions oder Rotary Club Konzerte), das wars aber auch schon .... lag wahrscheinlich auch daran, daß wir für gewisse Kurse die jeweils andere Schule besuchen mussten, weil sie bei uns nicht angeboten wurdne ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Long John Silver Geschrieben 18. September 2010 Melden Share Geschrieben 18. September 2010 (bearbeitet) Was die Ganztagsschule betrifft ... wir haben hier vor Ort 4 Gymnasien, etliche Real- und Hauptschulen und weiß der Geier wieviele andere Schulen noch ... aber zu meiner Zeit gab es genau EINE Ganztagsschule .. und die waren die ärmsten Schweine am Ort.Niemand von uns hätte sich den ganzen Tag einsperren lassen ... jedenfalls nicht kampflos Ganztagsschulen sind hier ueblich. Ich bin sehr gern in die Schule gegangen (ganztags ab dem fuenften Lebensjahr) meinen Kindern gefaellt es auch so. Das ist eben ein anderes Denken dahinter. Das kann man sicher nicht vergleichen. Schule ist eben der Bereich, wo der groesste Teil des sozialen Lebens stattfindet. Aber mir ist ja auch die von dir vorhin angesprochene Identifikation der Schüler mit ihrer Schule suspekt ... ok, es gab ne gewisse Verbundenheit mit der Schule, aber die erschöpfte sich i.d.R. darin, daß man sich einig war, glücklicherweise nicht auf die Ganztagsschule zu gehen Klar gab es eine gewisse Rivalität der Schulen untereinander, aber die ging nicht von den Schülern aus, eher von den Lehrern und besonders den Schulleitern. Ok, im Bereich Sport kann ich nicht mitreden, da konnte ich mich drücken (einerseits weil ich außerschulisch Leistungssport betrieben habe und somit die meiste Zeit vom Schulsport befreit war, andererseits, weil ich bei dem einzigen Schulsport, den ich mal wettkampfmäßig betrieben habe, für alle SPiele gesperrt wurde ...). Aber im künstlerischen Bereich gab es 2-3 mal im Jahr Veranstaltungen, welche quasi inoffizielle Wettkämpfe der Schulen gegeneinander waren. (z.b, Lions oder Rotary Club Konzerte), das wars aber auch schon .... lag wahrscheinlich auch daran, daß wir für gewisse Kurse die jeweils andere Schule besuchen mussten, weil sie bei uns nicht angeboten wurdne ... Auch das wird man wie so vieles nicht auf deutsche Verhaeltnisse und Mentalitaet uebertragen koennen. bearbeitet 18. September 2010 von Long John Silver Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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