Chrysologus Geschrieben 3. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 3. Juli 2012 Einen Bischof kann nur der Papst absetzen, und der nur durch Einsetzen seiner göttlichen Vollmacht (so der offizielle Glaube in Rom). Was ihn jedoch nicht daran hindern muss, die Beweggründe überprüfbar zu machen und seine Entscheidung den selbst gesetzten Normen zu unterwerfen Muss nicht, darf aber. Ist es eigentlich befriedigend, Jurist im Absolutismus zu sein? Leute aus dem 17. Jhd. kann man ja nicht mehr fragen. In weiten Teilen arbeitet die Kirche ziemlich rechtskonform - und Rom muss ich da ausdrücklich einschließen. Aber so das Recht einfach ignoriert wird (und das in Ermangelung von Sanktionswegen durchgeht), da wird es frustrierend. Das ähnelt aber eher der Lage des Opfers polizeilicher Übergriffe in gewissen Bundesländern. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 Aber so das Recht einfach ignoriert wird die Bruderhilfe hat das auch kapiert. In meiner Rechtsschutz-Versicherung (Bruderhilfe) sind laut Versicherungsbedingungen "Rechtsstreitigkeiten mit dem Heiligen Stuhl" nicht abgedeckt. Kann ich damit leben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 Einen Bischof kann nur der Papst absetzen, und der nur durch Einsetzen seiner göttlichen Vollmacht (so der offizielle Glaube in Rom). Was ihn jedoch nicht daran hindern muss, die Beweggründe überprüfbar zu machen und seine Entscheidung den selbst gesetzten Normen zu unterwerfen Muss nicht, darf aber. Ist es eigentlich befriedigend, Jurist im Absolutismus zu sein? Leute aus dem 17. Jhd. kann man ja nicht mehr fragen. Ihre Werke geben Auskunft. Grotius z.B. Ein bißchen Aufregung hatte er schon. Aber das war im 20. Jahrhundert bei engagierten Leuten nicht anders. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Karl Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 Seit Februar lief eine Visitation. Schon die Finanzgebarung des Vorgängers stand zur Diskussion, offenbar hat er da einiges nicht abgestellt, was beanstandet wurde. Dann dürften noch Priesterweihen hinzugekommen sein, die nicht ganz astrein waren. (Genaueres weiß ich aber auch nicht.) Ja Bezák war ein Pfeiler des sog. liberalen Flügels in der slowakischen katholischen Kirche und hat Prieseramtskandidaten bei sich aufgenommen, die wegen ihrer "liberaler Einstellung" woanders abgelehnt wurden. Er hat das neue geistliche Liedgut unterstützt und wurde auch in sog. Popkonzerten gesichtet. Er hatte Kontakt zu Personen, die von seinen Gegnern für "Freimaurer" gehalten wurden. In einem Land und in einer Kirche, die sehr tradtionell eingestellt ist und wo eibflussreiche Kreise immer wieder versuchen den katholischen Gottesstaat mit Abtreibungs- und Kondomverbot usw. einzuführen. Vor drei Jahren oder so gab es eine Regierungskrise daraus. Zudem hat Bezák noch gleich nach seinem Amtsantritt die ganze korrupte Diözesanleitung abgesetzt. Er hat gedacht, als Ordensmann, der in keiner früheren Machenschaft drin war, könnte er tabula rasa machen. Wie bereits bekannt: Alles hängt mit Vikileaks zusammen und Geldwäsche aus der Zeit von Sokol, der durch Kardinal Tomko viel Einfluss im Vatikan hat. Es ist interessant, dass die apostolische Visitation gerade auf die Zeit fällt (Januar 2012), als die ersten größeren Unregelmäßigkeiten bei vatikanischen Banken offenbar wurden. Es ist auffallend, wie viele slowakische Bischöfe durch diesen Kurienkardinal Tomko geweiht wurden: http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/btomko.html Er war insgesamt bei 60 Bischöfen (erster)Konsekrator: Darunter Slowaken: Tondra, Hirka, Kojnok, Tkac, Balaz, Bober, Zlatnansky, Rusnak und Bezák selbst. Bezák war in diesem System zunächst ein Irrtum und immer mehr ein Störfaktor. Nun hat er zwei Möglichkeiten - über den Redemptoristenorden in die dritte Welt zu gehen, wo er nicht stören kann, oder im Land zu bleiben, nur er muss einen Bischof finden, der ihn aufnimmt, was schwierig sein könnte. So einfach hat er es seinen Gegnern nicht gemacht. Einen Tag vor seiner Absetzung hat er sich verabschiedet: Inzwischen wurde er aber eingeschüchtert und darf zur Sache nichts sagen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 Seit Februar lief eine Visitation. Schon die Finanzgebarung des Vorgängers stand zur Diskussion, offenbar hat er da einiges nicht abgestellt, was beanstandet wurde. Dann dürften noch Priesterweihen hinzugekommen sein, die nicht ganz astrein waren. (Genaueres weiß ich aber auch nicht.) Ja Bezák war ein Pfeiler des sog. liberalen Flügels in der slowakischen katholischen Kirche und hat Prieseramtskandidaten bei sich aufgenommen, die wegen ihrer "liberaler Einstellung" woanders abgelehnt wurden. Er hat das neue geistliche Liedgut unterstützt und wurde auch in sog. Popkonzerten gesichtet. Er hatte Kontakt zu Personen, die von seinen Gegnern für "Freimaurer" gehalten wurden. In einem Land und in einer Kirche, die sehr tradtionell eingestellt ist und wo eibflussreiche Kreise immer wieder versuchen den katholischen Gottesstaat mit Abtreibungs- und Kondomverbot usw. einzuführen. Vor drei Jahren oder so gab es eine Regierungskrise daraus. Zudem hat Bezák noch gleich nach seinem Amtsantritt die ganze korrupte Diözesanleitung abgesetzt. Er hat gedacht, als Ordensmann, der in keiner früheren Machenschaft drin war, könnte er tabula rasa machen. Wie bereits bekannt: Alles hängt mit Vikileaks zusammen und Geldwäsche aus der Zeit von Sokol, der durch Kardinal Tomko viel Einfluss im Vatikan hat. Es ist interessant, dass die apostolische Visitation gerade auf die Zeit fällt (Januar 2012), als die ersten größeren Unregelmäßigkeiten bei vatikanischen Banken offenbar wurden. Es ist auffallend, wie viele slowakische Bischöfe durch diesen Kurienkardinal Tomko geweiht wurden: http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/btomko.html Er war insgesamt bei 60 Bischöfen (erster)Konsekrator: Darunter Slowaken: Tondra, Hirka, Kojnok, Tkac, Balaz, Bober, Zlatnansky, Rusnak und Bezák selbst. Bezák war in diesem System zunächst ein Irrtum und immer mehr ein Störfaktor. Nun hat er zwei Möglichkeiten - über den Redemptoristenorden in die dritte Welt zu gehen, wo er nicht stören kann, oder im Land zu bleiben, nur er muss einen Bischof finden, der ihn aufnimmt, was schwierig sein könnte. So einfach hat er es seinen Gegnern nicht gemacht. Einen Tag vor seiner Absetzung hat er sich verabschiedet: Inzwischen wurde er aber eingeschüchtert und darf zur Sache nichts sagen. Die Slowakei ist nicht eben der Nabel der katholischen Welt. Der kausale Zusammenhang zwischen Vatileaks und der Visitation wird öfters behauptet (heute auch in der SZ) aber nicht belegt. Es gibt auch keinen Erfahrungssatz, wonach liberale Bischöfe sich grundsätzlich an Regeln halten, konservative dagegen nicht. Alles Spekulation bisher. Gibts nicht wirklich bessere Informationen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 ob nabel der welt oder nicht. es ist interessant und erschütternd, wie man mit bischöfen umspringt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 ob nabel der welt oder nicht. es ist interessant und erschütternd, wie man mit bischöfen umspringt. Auf Grundlage der bekannten Fakten kann man das nicht beurteilen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Karl Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 (bearbeitet) Die Slowakei ist nicht eben der Nabel der katholischen Welt. Der kausale Zusammenhang zwischen Vatileaks und der Visitation wird öfters behauptet (heute auch in der SZ) aber nicht belegt. Es gibt auch keinen Erfahrungssatz, wonach liberale Bischöfe sich grundsätzlich an Regeln halten, konservative dagegen nicht. Alles Spekulation bisher. Gibts nicht wirklich bessere Informationen? Die Slowakei ist nich nur nicht der Nabel der katholischen Welt, sondern hatte in den 90er Jahren ein "nicht ganz" kontrollierbares Banksystem. Ján Sokol war u.a. ein IM der Kommunisten und einer der 1988 zuerst zugelassenen Kompromisskandidaten: http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%A1n_Sokol Durch die Neuordnung der slowakischen Diözesen 2008 wurde der machtgeile Oberhirte nach 19 Jahren praktisch dadurch degradiert, dass er nicht Erzbischof und Metropolit der Hauptstadt Pressburg (Bratislava) wurde sondern Erzbischof (trad. Titel) des Restbistums mit dem Sitz Tyrnau (Trnava) und das auch nicht einmal für ein Jahr. Denn noch vor seinem 76 Lebensjahr musste er in die Rente. Das kommt bei Erzbischöfen, mit solcher Vorgeschichte äußerst selten vor. bearbeitet 4. Juli 2012 von chrk Zitat repariert. chrk. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 smile, beurteilungsvermögen ist offenbar eine gabe, die unterschiedlich verteilt wird. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 "Die Slowakei ist nicht eben der Nabel der katholischen Welt. Der kausale Zusammenhang zwischen Vatileaks und der Visitation wird öfters behauptet (heute auch in der SZ) aber nicht belegt. Es gibt auch keinen Erfahrungssatz, wonach liberale Bischöfe sich grundsätzlich an Regeln halten, konservative dagegen nicht. Alles Spekulation bisher. Gibts nicht wirklich bessere Informationen?" Die Slowakei ist nich nur nicht der Nabel der katholischen Welt, sondern hatte in den 90er Jahren ein "nicht ganz" kontrollierbares Banksystem. Ján Sokol war u.a. ein IM der Kommunisten und einer der 1988 zuerst zugelassenen Kompromisskandidaten: http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%A1n_Sokol Durch die Neuordnung der slowakischen Diözesen 2008 wurde der machtgeile Oberhirte nach 19 Jahren praktisch dadurch degradiert, dass er nicht Erzbischof und Metropolit der Hauptstadt Pressburg (Bratislava) wurde sondern Erzbischof (trad. Titel) des Restbistums mit dem Sitz Tyrnau (Trnava) und das auch nicht einmal für ein Jahr. Denn noch vor seinem 76 Lebensjahr musste er in die Rente. Das kommt bei Erzbischöfen, mit solcher Vorgeschichte äußerst selten vor. Es geht hier nicht um Sokol, sondern um seinen Nachfolger. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Karl Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 "Die Slowakei ist nicht eben der Nabel der katholischen Welt. Der kausale Zusammenhang zwischen Vatileaks und der Visitation wird öfters behauptet (heute auch in der SZ) aber nicht belegt. Es gibt auch keinen Erfahrungssatz, wonach liberale Bischöfe sich grundsätzlich an Regeln halten, konservative dagegen nicht. Alles Spekulation bisher. Gibts nicht wirklich bessere Informationen?" Die Slowakei ist nich nur nicht der Nabel der katholischen Welt, sondern hatte in den 90er Jahren ein "nicht ganz" kontrollierbares Banksystem. Ján Sokol war u.a. ein IM der Kommunisten und einer der 1988 zuerst zugelassenen Kompromisskandidaten: http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%A1n_Sokol Durch die Neuordnung der slowakischen Diözesen 2008 wurde der machtgeile Oberhirte nach 19 Jahren praktisch dadurch degradiert, dass er nicht Erzbischof und Metropolit der Hauptstadt Pressburg (Bratislava) wurde sondern Erzbischof (trad. Titel) des Restbistums mit dem Sitz Tyrnau (Trnava) und das auch nicht einmal für ein Jahr. Denn noch vor seinem 76 Lebensjahr musste er in die Rente. Das kommt bei Erzbischöfen, mit solcher Vorgeschichte äußerst selten vor. Es geht hier nicht um Sokol, sondern um seinen Nachfolger. Ja. Dieser Nachfolger Bezák war als Ordensmann so blauäugig, dass er gedacht hat, er könne die von seinem postkommunistische Vorgänger geerbte gleichfalls postkommunistische Garnitur ungestraft loswerden und alle in Rom wegen ihrer Machenschaften anzeigen. Die alten Hasen aber waren kleverer und haben mit Hilfe ihres ehemaligen Chefs Sokol den neuen systematisch angeschwärzt und unmöglich gemacht. Eine Geschichte mit langer Tradition sowohl in der Kirche als auch woanders. Die Moral von der Gschicht - Aufrichtigkeit und Offenheit reichen ohne Schauheit nicht weit. Das scheint Bezák selbst gemerkt zu haben, als er während seiner Abschiedspredigt sein verlegenes Lächeln nicht ablegen konnte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 4. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 4. Juli 2012 Ja. Dieser Nachfolger Bezák war als Ordensmann so blauäugig, dass er gedacht hat, er könne die von seinem postkommunistische Vorgänger geerbte gleichfalls postkommunistische Garnitur ungestraft loswerden und alle in Rom wegen ihrer Machenschaften anzeigen. Die alten Hasen aber waren kleverer und haben mit Hilfe ihres ehemaligen Chefs Sokol den neuen systematisch angeschwärzt und unmöglich gemacht. Eine Geschichte mit langer Tradition sowohl in der Kirche als auch woanders. Die Moral von der Gschicht - Aufrichtigkeit und Offenheit reichen ohne Schauheit nicht weit. Das scheint Bezák selbst gemerkt zu haben, als er während seiner Abschiedspredigt sein verlegenes Lächeln nicht ablegen konnte. Sorry, das ist alles nur Mutmaßung. Hast du belegte Tatsachen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 5. Juli 2012 Ja. Dieser Nachfolger Bezák war als Ordensmann so blauäugig, dass er gedacht hat, er könne die von seinem postkommunistische Vorgänger geerbte gleichfalls postkommunistische Garnitur ungestraft loswerden und alle in Rom wegen ihrer Machenschaften anzeigen. Die alten Hasen aber waren kleverer und haben mit Hilfe ihres ehemaligen Chefs Sokol den neuen systematisch angeschwärzt und unmöglich gemacht. Eine Geschichte mit langer Tradition sowohl in der Kirche als auch woanders. Die Moral von der Gschicht - Aufrichtigkeit und Offenheit reichen ohne Schauheit nicht weit. Das scheint Bezák selbst gemerkt zu haben, als er während seiner Abschiedspredigt sein verlegenes Lächeln nicht ablegen konnte. Sorry, das ist alles nur Mutmaßung. Hast du belegte Tatsachen? Gibt es irgendwelche Gegentheorien? Die Geschichte von Karl klingt schlüssig, passt zu den bekannten Fakten und liefert plausible Erklärungen für die Unbekannten der Geschichte. Ich vermute, deine Gegentheorie lautet: Die Kirchenorganisation ist heilig, grundgut und unantastbar, und würde nie solche Intrigen spinnen, deshalb muss der abgesetzt Bischof böse und schlecht sein. Nur klingt diese Gegentheorie nicht plausibel und widerspricht, wie Josef sagen würde, der Lebenserfahrung. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 5. Juli 2012 Seit Februar lief eine Visitation. Schon die Finanzgebarung des Vorgängers stand zur Diskussion, offenbar hat er da einiges nicht abgestellt, was beanstandet wurde. Dann dürften noch Priesterweihen hinzugekommen sein, die nicht ganz astrein waren. (Genaueres weiß ich aber auch nicht.) Ja Bezák war ein Pfeiler des sog. liberalen Flügels in der slowakischen katholischen Kirche und hat Prieseramtskandidaten bei sich aufgenommen, die wegen ihrer "liberaler Einstellung" woanders abgelehnt wurden. Er hat das neue geistliche Liedgut unterstützt und wurde auch in sog. Popkonzerten gesichtet. Er hatte Kontakt zu Personen, die von seinen Gegnern für "Freimaurer" gehalten wurden. In einem Land und in einer Kirche, die sehr tradtionell eingestellt ist und wo eibflussreiche Kreise immer wieder versuchen den katholischen Gottesstaat mit Abtreibungs- und Kondomverbot usw. einzuführen. Vor drei Jahren oder so gab es eine Regierungskrise daraus. Zudem hat Bezák noch gleich nach seinem Amtsantritt die ganze korrupte Diözesanleitung abgesetzt. Er hat gedacht, als Ordensmann, der in keiner früheren Machenschaft drin war, könnte er tabula rasa machen. Wie bereits bekannt: Alles hängt mit Vikileaks zusammen und Geldwäsche aus der Zeit von Sokol, der durch Kardinal Tomko viel Einfluss im Vatikan hat. Es ist interessant, dass die apostolische Visitation gerade auf die Zeit fällt (Januar 2012), als die ersten größeren Unregelmäßigkeiten bei vatikanischen Banken offenbar wurden. Es ist auffallend, wie viele slowakische Bischöfe durch diesen Kurienkardinal Tomko geweiht wurden: http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/btomko.html Er war insgesamt bei 60 Bischöfen (erster)Konsekrator: Darunter Slowaken: Tondra, Hirka, Kojnok, Tkac, Balaz, Bober, Zlatnansky, Rusnak und Bezák selbst. Bezák war in diesem System zunächst ein Irrtum und immer mehr ein Störfaktor. Nun hat er zwei Möglichkeiten - über den Redemptoristenorden in die dritte Welt zu gehen, wo er nicht stören kann, oder im Land zu bleiben, nur er muss einen Bischof finden, der ihn aufnimmt, was schwierig sein könnte. So einfach hat er es seinen Gegnern nicht gemacht. Einen Tag vor seiner Absetzung hat er sich verabschiedet: Inzwischen wurde er aber eingeschüchtert und darf zur Sache nichts sagen. Die Slowakei ist nicht eben der Nabel der katholischen Welt. Der kausale Zusammenhang zwischen Vatileaks und der Visitation wird öfters behauptet (heute auch in der SZ) aber nicht belegt. Es gibt auch keinen Erfahrungssatz, wonach liberale Bischöfe sich grundsätzlich an Regeln halten, konservative dagegen nicht. Alles Spekulation bisher. Gibts nicht wirklich bessere Informationen? Doch, die eine und die andere. Die eine ist die, die ich oben zusammengefasst habe. Die andere das Gegenteil (also, dass er den Mist vom Vorgänger wegräumen wollte und dabei jemandem in die Quere kam.) Beim Geld hört sich fast immer der Spaß auf und die Hackeln fliegen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wine Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 5. Juli 2012 Einen Bischof kann nur der Papst absetzen, und der nur durch Einsetzen seiner göttlichen Vollmacht (so der offizielle Glaube in Rom). Was ihn jedoch nicht daran hindern muss, die Beweggründe überprüfbar zu machen und seine Entscheidung den selbst gesetzten Normen zu unterwerfen Muss nicht, darf aber. Ist es eigentlich befriedigend, Jurist im Absolutismus zu sein? Leute aus dem 17. Jhd. kann man ja nicht mehr fragen. Kirchliche Juristen machen immer einen fairen Prozeß, bei dem vorher schon feststeht, wie der Deliquent gegrillt wird, nicht wahr, Chrysologus? wine Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 5. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 5. Juli 2012 Kirchliche Juristen machen immer einen fairen Prozeß, bei dem vorher schon feststeht, wie der Deliquent gegrillt wird, nicht wahr, Chrysologus? wine Soweit die kirchlichen Juristen daran beteiligt sind, kann ich das nicht bestätigen. Ich habe mehr als eine Entscheidung eines Generalvikars erfolgreich angefochten, und soweit ich rate meinen Mandanten im Zweifel immer zum Strafverfahren, weil da recht objektiv gearbeitet wird. Problematisch wird es immer dann, wenn ein Generalvikar sich in pastoraler Weise und mit Verweis darauf, dass das Recht ja nun immer schwierig sie, eigene Wege gehen will. Dann stimmt Deine Beobachtung im Prinzip schon - es ist aber gerade kein Jurist beteiligt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Karl Geschrieben 7. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 7. Juli 2012 http://diepresse.com/home/panorama/religion/1263041/Slowaken-rebellieren-gegen-Vatikan?_vl_backlink=/home/panorama/religion/index.do Schließlich wir auch Bezák wie Jacques Gaillot ein Titularbistum in der Wüste bekommen. Bald muss wohl auch sein Orden, die Redemptoristen, Stellung nehmen... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Karl Geschrieben 14. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 14. Juli 2012 Nun ist es doch durchgesickert, dass Bezák u.a. homosexuelle Kandidaten zum Priester geweiht hat - das war also der eine äußere Grund seiner Amtsenthebung. Die volle Wahrheit werden wir dann nie kennen lernen. Ich verstehe da recht wenig, aber das selbst reicht aus: http://www.webnoviny.sk/slovensko/vatikan-udajne-vycital-bezakovi-rif/519946-clanok.html Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 16. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 16. Juli 2012 Nun ist es doch durchgesickert, dass Bezák u.a. homosexuelle Kandidaten zum Priester geweiht hat - das war also der eine äußere Grund seiner Amtsenthebung. Die volle Wahrheit werden wir dann nie kennen lernen. Ich verstehe da recht wenig, aber das selbst reicht aus: http://www.webnoviny.sk/slovensko/vatikan-udajne-vycital-bezakovi-rif/519946-clanok.html Ojeh, dann müsste man aber ziemlich viele Bischöfe absetzen... Ich vermute, man müsste es besser so formulieren: Er hat Kandidaten geweiht, bei denen er in einer Lage war, in der er nicht leugnen konnte, zu wissen, dass sie homosexuell sind. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Karl Geschrieben 16. Juli 2012 Melden Share Geschrieben 16. Juli 2012 Nun ist es doch durchgesickert, dass Bezák u.a. homosexuelle Kandidaten zum Priester geweiht hat - das war also der eine äußere Grund seiner Amtsenthebung. Die volle Wahrheit werden wir dann nie kennen lernen. Ich verstehe da recht wenig, aber das selbst reicht aus: http://www.webnoviny.sk/slovensko/vatikan-udajne-vycital-bezakovi-rif/519946-clanok.html Ojeh, dann müsste man aber ziemlich viele Bischöfe absetzen... Ich vermute, man müsste es besser so formulieren: Er hat Kandidaten geweiht, bei denen er in einer Lage war, in der er nicht leugnen konnte, zu wissen, dass sie homosexuell sind. Werner In der Frage 6 nach dem Fragekatalog der Bischofskongregation stand das so nicht (also unter den 4 öffentlich zugänglichen Fragen und Antworten werden gibt es die Frage nicht, ob Bezák, Kandidaten zum Priester geweiht hat, "bei denen er in einer Lage war, in der er nicht leugnen konnte, zu wissen, dass sie homosexuell sind".) sondern in der Form etwa: ist es war, dass sich Bezák mit Priestern mit homosexueller Einstellung und Priestern mit Kindern als Mitarbeitern umgeben hat? Die Frage ist natürlich sehr allgemein, denn wer ist ein Mitarbeiter. Eine ehrenamtliche Charitasmitarbeiterin ist schließlich auch Mitarbeiterin des Bischofs. Und was heißt "sich umgeben", ihnen Aufgaben anvertrauen, die das Kirchenrecht nicht möglich macht, mit ihnen in Kontakt sein, ihnen Aufgaben anvertrauen, die das Kirchenrecht nicht verbietet? Bezáks Antwort darauf ist eindeutig. Sämtliche Mitarbeiter im erzbischöflichen Palast (samt Generalvikar) hat er 2009 von seinem Vorgänger übernommen, von dem er keinen Hinweis bekommen hat, dass diese vom "zweifelhaften Ruf" wären. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 23. September 2012 Melden Share Geschrieben 23. September 2012 Pio Vito Pinto neuer Leiter der "Rota Romana" Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrk Geschrieben 26. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 26. Oktober 2012 Da es anscheinend noch niemand gepostet hat: Der Papst hat für den 24. November ein Konsistorium, schon das zweite dieses Jahr, angekündigt. Diesmal liegt der Schwerpunkt eindeutig nicht auf kurialen Ernennungen; außerdem ist auffällig, dass ein gewisser neuernannter Präfekt nicht zum Kardinal kreirt wurde. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 26. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 26. Oktober 2012 Da es anscheinend noch niemand gepostet hat: Der Papst hat für den 24. November ein Konsistorium, schon das zweite dieses Jahr, angekündigt. Diesmal liegt der Schwerpunkt eindeutig nicht auf kurialen Ernennungen; außerdem ist auffällig, dass ein gewisser neuernannter Präfekt nicht zum Kardinal kreirt wurde. Ist das wirklich auffällig oder ist die übliche Höchstzahl der wahlberechtigten Kardinäle einfach schon erreicht und er der letzte, der zum Kurienerzbischof ernannt wurde? Ich kenne mich da nicht so gut aus. Siri wüsste das bestimmt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lara Geschrieben 26. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 26. Oktober 2012 Da es anscheinend noch niemand gepostet hat: Der Papst hat für den 24. November ein Konsistorium, schon das zweite dieses Jahr, angekündigt. Diesmal liegt der Schwerpunkt eindeutig nicht auf kurialen Ernennungen; außerdem ist auffällig, dass ein gewisser neuernannter Präfekt nicht zum Kardinal kreirt wurde. Auffällig sind die wenigen Europäer bei diesen Nachrückern. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 26. Oktober 2012 Melden Share Geschrieben 26. Oktober 2012 Ist das wirklich auffällig oder ist die übliche Höchstzahl der wahlberechtigten Kardinäle einfach schon erreicht und er der letzte, der zum Kurienerzbischof ernannt wurde? Eher auffällig. Der Papst ist an die Zahl 120 nicht gebunden, und es hat auch bislang schon öfter Phasen gegeben, in denen die Zahl der Kardinäle unter 80J. darüber lag. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.