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Aus dem Vatikan für Alle


Siri

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vor 41 Minuten schrieb iskander:

Wie weit das tatsächlich alles korrekt ist, müsste uns ein Historiker sagen, aber ähnliches habe ich schon öfter gelesen, jedenfalls, was die vergangenen Zeiten angeht.

 

Historiker haben es im Augenblick im Bezug auf die islamische Welt nicht gerade leicht, solange sie nicht die offizielle islamistische Sichtweise präsentieren. Wenn es so wäre, wie in dem Text dargestellt, wäre die Rolle der gleichgeschlechtlichen Sexualität in der islamischen Welt über lange Zeit der der Antike recht ähnlich gewesen, mit dem Unterschied vielleicht, daß sie, weil dem offiziellen Glauben eigentlich widersprechend, sich noch mehr im Verborgenen abspielte. Das wäre nicht verwunderlich, denn in der arabischen Welt hat die griechisch-römische Antike in mehr Punkten überlebt als im Westen. Irgendwie erinnert es mich an die Rolle des Weins im der arabischen Welt: offiziell verpönt, aber inoffiziell durchaus genossen. ;)

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vor 15 Minuten schrieb Flo77:

Wann ist eigentlich die Sitte aufgekommen in den Sakristeien Bilder des amtierenden Papstes und des Ortsordinarius aufzustellen?

 

Ich würde vermuten seit es die Möglichkeit gibt, durch modernere Druckverfahren solche Bilder in ziemlich hoher Auflage günstig herzustellen. Und seit Päpste so populär sind, dass man sie sich aufhängt. Ich schätze spätestens seit Pio IX., also Mitte 19. Jahrhundert. Wann man begonnen hat, die "kleinen Päpste", die Diözesanbischöfe, daneben zu hängen, weiß ich nicht. 

 

(An meiner Wand hängt aktuell ein farbiger Druck von Pius XI., der aber kein Sakristeibild war, sondern anlässlich des Heiligen Jahres in wohl großer Auflage unters gläubige Volk gebracht wurde) 

bearbeitet von Studiosus
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vor 29 Minuten schrieb Marcellinus:

Das wäre nicht verwunderlich, denn in der arabischen Welt hat die griechisch-römische Antike in mehr Punkten überlebt als im Westen.

Der griechische Teil davon wurde über und durch den christlichen Osten den Arabern weitergegeben. Im Westen war  der eher sittenstrenge römische Teil dieser griechisch-römischen Antike prägend, der griechische wurde erst mit der Renaissance wiederentdeckt, als im muslimischen Spanien die „islamische Renaissance“ (Begriff von mir: Wiederentdeckung des „wahren Glaubens“ mit seiner unerbittlichen Sittenstrenge) stattfand und Gelehrsamkeit sich ins bereits rechristianisierte Toledo flüchtete. Als dort dann schließlich die christliche Inquisition zuschlug, ließ sich die Verbreitung der Ideen nicht mehr aufhalten 

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Es gibt auch so etwas wie eine invention of tradition. Wenn gewisse Kreise daran interessiert sind, die Vorstellung zu verankern, es gehöre schon immer zur genuin afrikanischen Kultur, Homosexualität abzulehnen, dann könnte das so eine "gefundene Tradition" sein. 

 

Allerdings macht das die "Gegenseite" genauso, wenn sie einzelne stammesgebundene Aspekte, die auf eine Toleranz oder Akzeptanz von Homosexualität hinweisen, herausgreift und sozusagen als Grundtendenz der afrikanischen Kultur behauptet. 

 

Die von mir verlinkten Texte haben, soweit ich das im Kopf habe, den Tenor, dass Afrika zwar kein Paradies der Homosexualität war, dass es aber auf diesem komplexen und heterogenen Kontinent auch eine Reihe von Traditionen und Kulturen gab, bei denen Homosexualität eine große Rolle spielt; und dass ein Großteil der heutigen Homophobie und insbesondere der strafrechtlichen Verfolgung in starkem Zusammenhang mit dem britischen Imperium steht. Das scheint mir nicht undifferenziert und angesichts der vorgelegten Indizien auch nicht abwegig zu sein.

 

@Werner001

 

Wie weit Homosexualität wirklich akzeptiert war oder inwieweit man halt die Nase darüber gerümpft hat, und wo genau, weiß ich auch nicht. Aber die strikte Ablehnung einschließlich der Strafverfolgung ist ja das größte Problem.

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vor 1 Minute schrieb iskander:

Aber die strikte Ablehnung einschließlich der Strafverfolgung ist ja das größte Problem.

Nur teilweise, aber das ist ein anderes - sehr viel komplexeres Thema.

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vor 12 Minuten schrieb iskander:

Aber die strikte Ablehnung einschließlich der Strafverfolgung ist ja das größte Problem.

Strafverfolgung ist ein ganz modernes Thema. In Ostafrika gibt es keine Strafrechtsrechtsparagrafen gegen Albinos, aber das hilft ihnen herzlich wenig, wenn man ihnen mit Benzin gefüllte Autoreifen umhängt und die anzündet.

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb Flo77:

Wann ist eigentlich die Sitte aufgekommen in den Sakristeien Bilder des amtierenden Papstes und des Ortsordinarius aufzustellen?

Bilder dürfte zimelich neu sein (auch ein Ausfluss des iconic turn). Einen kleinen Rahmen mit "nomen episcopi" kenne ich aus vielen Sakristeien.

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vor 5 Minuten schrieb gouvernante:

Einen kleinen Rahmen mit "nomen episcopi" kenne ich aus vielen Sakristeien.

 

Das ist interessant. Ist das dann tatsächlich nur ein gerahmtes Blatt mit dem Namen des Ortsordinarius? Wahrscheinlich ist das auch als Hilfe für durchreisende Priester gedacht, die ja nicht zwangsläufig wissen/wussten, wie der jeweilige Bischof heißt, wenn sie ihn im Canon erwähnen sollen. 

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vor 2 Minuten schrieb Studiosus:

 

Das ist interessant. Ist das dann tatsächlich nur ein gerahmtes Blatt mit dem Namen des Ortsordinarius? Wahrscheinlich ist das auch als Hilfe für durchreisende Priester gedacht, die ja nicht zwangsläufig wissen/wussten, wie der jeweilige Bischof heißt, wenn sie ihn im Canon erwähnen sollen. 

Aus diesem Grund hängt In Lourdes in jeder der zahlreichen Sakristeien der Name des Ortsbischofs

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vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

 

Das ist interessant. Ist das dann tatsächlich nur ein gerahmtes Blatt mit dem Namen des Ortsordinarius? Wahrscheinlich ist das auch als Hilfe für durchreisende Priester gedacht, die ja nicht zwangsläufig wissen/wussten, wie der jeweilige Bischof heißt, wenn sie ihn im Canon erwähnen sollen. 

Ja.

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Rom: Laienseelsorger wollen sich weltweit vernetzen

Mit einem Brief an die zeitgleich tagende Weltbischofssynode ist in Rom das erste Welttreffen der Laien-Seelsorgerinnen und -Seelsorger aus allen Kontinenten zu Ende gegangen. Die hauptamtlich in der Kirche Engagierten wollen sich zudem in Zukunft weltweit vernetzen, vor allem zugunsten von Laientheologen und -Theologinnen außerhalb Europas

Radio Vatikan [klick]

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Päpstliche Theologie-Akademie soll intensiveren Austausch führen

Mit dem Motu Proprio „Ad theologiam promovendam“ hat Franziskus die Statuten der Päpstlichen Akademie für Theologie aktualisiert. In dem Papstschreiben, das an diesem Mittwoch veröffentlicht wurde, ruft der Papst die Theologinnen und Theologen zu einer „mutigen Kulturrevolution“ auf, um im Licht der Offenbarung „prophetisch und dialogfähig“ zu sein.

Vatican News, [klick]

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Wenig verwunderlich, die Anzeichen hatten sich seit September, u. a. durch die Apostolische Visitation, weiter verdichtet. Und ohne meine persönliche Meinung zur Causa einfließen zu lassen, erscheint dieser Schritt nachvollziehbar. 

 

Da Bischof Strickland über den Weg der Amtsenthebung (Privation) sein Amt aufgegeben hat, ist davon auszugehen, dass ihn Rom um das freiwillige Einreichen eines Rücktrittsgesuches gebeten hat. Bischofssitze werden regelmäßig durch Tod ihres Inhabers oder Resignation vakant. Den Rücktritt wird er, wie schon im Vorfeld angekündigt, wohl abgelehnt haben. 

 

Üble Sache insgesamt, zumal der Bischof nicht nur in seiner Mini-Diözese, sondern US-weit eine nicht kleine Anhängerschaft und Sympathisanten hat. Strickland hat sich, neben seiner Papstkritik, vor allem durch konservative Positionen im Bereich Lehrfragen, Moraltheologie und Liturgie hervorgetan.

 

Es ist meinerseits nur ein Bauchgefühl, aber wenn ich mir vergegenwärtige, was Bischof Strickland in der Vergangenheit auch mit Blick auf eine mögliche Amtsenthebung sagte, glaube ich, dass wir von ihm noch nicht das Letzte gehört haben. 

 

Man wird diesen Schritt in Rom wohl erwogen haben, denn jetzt hat man in den Augen seiner Sympathisanten (dazu reicht schon jetzt ein kursorischer Blick in die Kommentare online aus) einen Märtyrer für die Wahrheit geschaffen. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

Wenig verwunderlich, die Anzeichen hatten sich seit September, u. a. durch die Apostolische Visitation, weiter verdichtet. Und ohne meine persönliche Meinung zur Causa einfließen zu lassen, erscheint dieser Schritt nachvollziehbar. 

 

Da Bischof Strickland über den Weg der Amtsenthebung (Privation) sein Amt aufgegeben hat, ist davon auszugehen, dass ihn Rom um das freiwillige Einreichen eines Rücktrittsgesuches gebeten hat. Bischofssitze werden regelmäßig durch Tod ihres Inhabers oder Resignation vakant. Den Rücktritt wird er, wie schon im Vorfeld angekündigt, wohl abgelehnt haben. 

 

Üble Sache insgesamt, zumal der Bischof nicht nur in seiner Mini-Diözese, sondern US-weit eine nicht kleine Anhängerschaft und Sympathisanten hat. Strickland hat sich, neben seiner Papstkritik, vor allem durch konservative Positionen im Bereich Lehrfragen, Moraltheologie und Liturgie hervorgetan.

 

Es ist meinerseits nur ein Bauchgefühl, aber wenn ich mir vergegenwärtige, was Bischof Strickland in der Vergangenheit auch mit Blick auf eine mögliche Amtsenthebung sagte, glaube ich, dass wir von ihm noch nicht das Letzte gehört haben. 

eine weitere Attraktion im Wanderzirkus die   Latin Boys Sarah Burke  Schneider und  die Neuentdeckung Müller??

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vor 10 Minuten schrieb Spadafora:

eine weitere Attraktion im Wanderzirkus die   Latin Boys Sarah Burke  Schneider und  die Neuentdeckung Müller??

 

Möglich. Allerdings ist Häme, aber das verstehst Du nicht, hier nicht am Platze. 

 

Die Situation in den USA, wir hatten das Thema in den letzten Tagen bereits angetippt, ist unter den Katholiken, Laien und Klerus, extrem polarisiert. Ich denke, belegen kann ich das natürlich jenseits anekdotischer Evidenz nicht, dass ein Teil der konservativen US-Katholiken Papst Franziskus ohnehin schon für einen verkappten Häretiker hält. Die Maßnahmen gegen Bischof Strickland, die ich wie gesagt für nachvollziehbar halte, sind da nur noch die letzte Bestätigung. 

 

Ich persönlich, aber das spielt keine große Rolle, weil ich weder Diözesane von Tyler bin noch solche Entscheidungen in Rom treffe, hätte mir gewünscht, dass die Sache friedlich behoben werden kann. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 10 Minuten schrieb Spadafora:

mir Tratsch aus dem Vatikan und Umgebung versorgt mich  die Frau meines Cousins der Priester einer unierten Kirche ist mit Kurien Job wie gesagt ich höre da nur tratsch keine Dienstliche Sachen oder so 

 

Und wieder ein sinnvoller Grund für die Beibehaltung des Pflichtzölibats in der lateinischen Kirche, und sei es nur, um die Fluggeschwindigkeit von derartigem Getratsche zu verringern. 

 

Aber ja, inhaltlich will ich das gar nicht abstreiten. Wer auf der römischen Abschussliste steht, das kann sich jeder denkende Mensch an einer Hand abzählen. 

bearbeitet von Studiosus
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