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Aus dem Vatikan für Alle


Siri

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vor 17 Minuten schrieb Moriz:

Zum einen: Erhält man den Kardinalsrang nicht auf Lebenszeit?

Im Prinzip ja, aber...

 

Zum einen kann der Rang zurückgegeben werden (Anträge wurden angenommen) aber prinzipiell kann er auch aberkannt werden (gerne in Verbindung mit einer Exkommunikation...)

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vor einer Stunde schrieb rorro:

Es gibt Kardinäle, und Burke scheint dazuzugehören, die meinen ihn eher abschätzig behandeln zu können (siehe die Dubia, an denen er beteiligt war).

 

Das Vorlegen eines Dubiums (in diesem Fall mehrerer) hältst Du für "abschätzig"? Auch eine interessante Sichtweise. 

 

Die correctio filialis hat Kardinal Burke übrigens nicht mit unterzeichnet. 

 

Nein, Kardinal Burke (und Sarah, Müller, Weihbischof Schneider, Bischof Strickland etc.) ist kein "Feind" des Papstes und erst recht nicht des Papsttums. Aber das können, wie mir scheint, weder Franziskus noch Du verstehen. Was Burke getan hat, hat er gerade deshalb getan, weil er Kardinal der Heiligen Römischen Kirche ist. Dass andere Kardinäle und Bischöfe es nicht tun, ist eher das Bedenkliche. Mittlerweile scheint die Vorstellung von Loyalität mit unreflektierter, gegen das Gewissen und die Pflichten des eigenen Standes gerichteter sklavischer Zustimmung in Eins zu fallen. Ich hingegen bin der Ansicht, dass Mitra oder Kardinalshut zu Unrecht trägt, wer nicht bereit ist dieselben im Einsatz für Kirche und Papst zu riskieren. Ein einfaches Freund-Feind-Schema ist natürlich praktischer.

 

Wie dem auch sei: Der Papst kann Kardinal Burke Wohnung und Salär entziehen. Er hat, das kann man wohl mit Sicherheit sagen, unter Klerus und Gläubigen so viele Freunde, dass er nicht obdachlos werden wird. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

Nein, Kardinal Burke (und Sarah, Müller, Weihbischof Schneider, Bischof Strickland etc.) ist kein "Feind" des Papstes und erst recht nicht des Papsttums. Aber das können, wie mir scheint, weder Franziskus noch Du verstehen.

 

Aber du kannst es verstehen? Es muss doch ein schönes Gefühl sein, schlauer als der Papst zu sein. 

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vor 1 Minute schrieb laura:

 

Aber du kannst es verstehen? Es muss doch ein schönes Gefühl sein, schlauer als der Papst zu sein. 

Dieses Gefühl müsstest Du doch nur zu gut kennen.

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vor 2 Minuten schrieb laura:

 

Aber du kannst es verstehen? Es muss doch ein schönes Gefühl sein, schlauer als der Papst zu sein. 

 

Nein, aber ich kann Kardinal Burkes Motivation vollständig nachvollziehen. Ein Feind des Papstes sein zu wollen, ist sie nicht. 

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Strickland wirft dem Papst bis heute öffentlich vor, Häresie zu lehren. Müller hat das nur kurz getan oder wurde nur so interpretiert, er hält sich mit öffentlicher Kritik am Papst zurück.

Schneider wirft in seinem Credo-Buch den Papst vor, in dem Abu Dhabi Dokument eine Häresie zu verbreiten, obwohl der Papst ihm danach persönlich gesagt hat, wie das gemeint ist. Und ein paar andere Irrtümer sind auch drin (Menschenwürde und Schisma falsch dargestellt bspw.).

Von Sarah habe ich zum Papst noch nichts gehört.

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Mir scheint das Problem die mediale Sucht der Selbstdarstellung zu sein (besonders exemplarisch bei Strickland). Es geht nicht um die Frage ob Kritik erlaubt ist. Es geht um die Art und Weise.

 

Wenn sich Theologen (Bischöfe sind das bestenfalls) einfach an Donum Veritatis halten, geschrieben von einem gewissen Josef Ratzinger und bestätigt von JP2, dann gibt es diese Kakophonie von Bischöfen nicht, von keiner Seite.

bearbeitet von rorro
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vor 39 Minuten schrieb rorro:

Schneider wirft in seinem Credo-Buch den Papst vor, in dem Abu Dhabi Dokument eine Häresie zu verbreiten, obwohl der Papst ihm danach persönlich gesagt hat, wie das gemeint ist.

 

Privat, bei einem Ad-Limina-Besuch, wenn ich mich nicht irre. Hätte Schneider den Papst nicht gefragt (Warum müssen das, bei wievielen Bischöfen weltweit (?), eigentlich immer die 3, 4 gleichen Nasen machen? Interessiert das den Rest nicht?) und die Antwort überliefert, wüsste man his heute nicht, wie das denn "eigentlich gemeint" sei. Das Dokument selbst wurde nämlich um kein einziges Komma geändert, um den Sinn klarer herauszustellen. 

 

Wenn Schneider in diesem Buch irrige theologische Ansichten verbreitet, dann wäre es Aufgabe des Dikasteriums für die Glaubenslehre dieses Werk einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Mit der Neuausrichtung des Dikasteriums unter Papst Franziskus halte ich das für relativ unwahrscheinlich, wobei ich nichts ausschließe. Bei seinen "Feinden" (auch Bischof Schneider ist kein Feind des Papstes, geradezu das Gegenteil ist der Fall) ist er ja durchaus bereit, Ausnahmen zu machen. 

 

vor 39 Minuten schrieb rorro:

Und ein paar andere Irrtümer sind auch drin (Menschenwürde und Schisma falsch dargestellt bspw.).

 

Ohne Dir zu nahe zu treten (ich habe dieses Buch nicht): Das kannst Du im Gegensatz zu einem studierten Theologen (Schwerpunkt Patristik) und Bischof beurteilen, weil...? 

 

vor 39 Minuten schrieb rorro:

Müller hat das nur kurz getan oder wurde nur so interpretiert, er hält sich mit öffentlicher Kritik am Papst zurück.

 

Also gehört Müller - ich glaube, Dir ist die Tragweite seiner Äußerungen nicht ganz klar; meines Erachtens hat sich Müller von allen Genannten am meisten nach vorne gewagt, indem er das Vorhandensein von materieller Häresie und einer "Häresie des Praxis" im Lehramt von Papst Franziskus konstatiert hat - jetzt wieder zu "den Guten", nachdem Du ihn zum damaligen Zeitpunkt auch scharf kritisiert hast? 

 

Sieh es mir nach, aber in diesem Beitrag ist heute doch wieder sehr viel "widdewiddewiesiemirgefällt" drin. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 2 Minuten schrieb Studiosus:

 

Privat, bei einem Ad-Limina-Besuch, wenn ich mich nicht irre.

 

Ok -  "privat": Und wie kommt dieses private Gespräch jetzt in ein Internetforum? 

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vor 11 Minuten schrieb laura:

 

Ok -  "privat": Und wie kommt dieses private Gespräch jetzt in ein Internetforum? 

 

Na ganz offensichtlich, weil Bischof Schneider diese Information, die ja die Orthodoxie des Papstes in dieser Sache belegen soll, verbreitet hat. Wie sonst? 

 

Dass das Dokument von Abu Dhabi nicht unproblematisch ist, das ist ja nun abseits der Einzelkritik von Schneider nichts Neues. Nur gibt es einen gehörigen Unterschied, ob jemand Häriesie "lehrt" oder einfach nur nichts dagegen unternimmt, dass irrige Deutungen seiner Worte unwidersprochen in der Welt sind oder von anderen Irriges behauptet wird. Bei Papst Franziskus scheint diese letzte Option vorherrschend zu sein. Das ist die typische Honorius-Problematik, die nach einem kurzlebigen Revival im späten 19. Jahrhunderts wieder mit voller Dringlichkeit auf die Tagesordnung tritt. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 36 Minuten schrieb Studiosus:

Privat, bei einem Ad-Limina-Besuch, wenn ich mich nicht irre. Hätte Schneider den Papst nicht gefragt (Warum müssen das, bei wievielen Bischöfen weltweit (?), eigentlich immer die 3, 4 gleichen Nasen machen? Interessiert das den Rest nicht?) und die Antwort überliefert, wüsste man his heute nicht, wie das denn "eigentlich gemeint" sei. Das Dokument selbst wurde nämlich um kein einziges Komma geändert, um den Sinn klarer herauszustellen.

 

Warum das die gleichen Nasen machen? Weil vielleicht viele andere Nasen davon ausgehen, daß der Papst seine Aussagen nicht häretisch meint. Wer mit einer Hermeneutik des Verdachts an die Aussagen des Papstes rangeht, der liegt eben daneben. Und manchmal wird's ihm auch erklärt.

 

vor 36 Minuten schrieb Studiosus:

Wenn Schneider in diesem Buch irrige theologische Ansichten verbreitet, dann wäre es Aufgabe des Dikasteriums für die Glaubenslehre dieses Werk einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Mit der Neuausrichtung des Dikasteriums unter Papst Franziskus halte ich das für relativ unwahrscheinlich, wobei ich nichts ausschließe. Bei seinen "Feinden" (auch Bischof Schneider ist kein Feind des Papstes, geradezu das Gegenteil ist der Fall) ist er ja durchaus bereit, Ausnahmen zu machen.

 

Das Buch ist ja noch recht frisch und ich denke sie wollen gründlich arbeiten. Abwarten.

 

vor 36 Minuten schrieb Studiosus:

Ohne Dir zu nahe zu treten (ich habe dieses Buch nicht): Das kannst Du im Gegensatz zu einem studierten Theologen (Schwerpunkt Patristik) und Bischof beurteilen, weil...?

 

Schau dir bei "Reason&Theology" das pasende YT-Video dazu an, der Host (Theologe) zitiert die entsprechenden Stellen, da er das Buch hat.

 

vor 36 Minuten schrieb Studiosus:

Also gehört Müller - ich glaube, Dir ist die Tragweite seiner Äußerungen nicht ganz klar; meines Erachtens hat sich Müller von allen Genannten am meisten nach vorne gewagt, indem er das Vorhandensein von materieller Häresie und einer "Häresie des Praxis" im Lehramt von Papst Franziskus konstatiert hat - jetzt wieder zu "den Guten", nachdem Du ihn zum damaligen Zeitpunkt auch scharf kritisiert hast?

 

Ich halte meine Kritik natürlich aufrecht und nehme davon nichts zurück. Ich denke auch bei ihm, daß er nicht in jedes Mikro reden muß.

 

vor 36 Minuten schrieb Studiosus:

Sieh es mir nach, aber in diesem Beitrag ist heute doch wieder sehr viel "widdewiddewiesiemirgefällt" drin. 

 

Ich sehe bei Dir (und anderen) eine sehr unkatholische Hermeneutik des Verdachts.

 

Die dt. Bischöfe dürfen nächstes Jahr antanzen und werden eingenordet (davon bin ich überzeugt). Ich glaube nicht, daß der Papst und seine Kurie vor anderen Bischöfen einknickt, bloß weil sie eine Social-Media-Fanbase haben.

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Hermeneutik des Verdachts ist natürlich eine sehr schöne Formulierung, das kann ich nicht anders sagen. Und vielleicht ist das auch so. Doch ist sie gänzlich unbegründet?

 

Es gibt aber auch so etwas wie eine Hermeneutik der selbstauferlegten Blindheit, die das sachgemäße Reflektieren auch über päpstliche Aussagen nicht nur einstellt, sondern wiederum selbst fast zur Häresie erklärt und sich außer auf Amt und Autorität auf nichts anderes berufen kann. 

 

Ich will in dieser Sache gar nicht streiten. Ich bin nicht grundsätzlich anderer Meinung. Ich halte das Papstamt so hoch, dass ich gerade deshalb nicht den Kopf in den Sand stecken und alles kommentarlos durchlaufen lassen kann, weil es ja vom Papst kommt. Ich halte mich (oder andere Kardinäle, Bischöfe oder Theologen) deshalb nicht für klüger oder kompetenter als den Papst. 

 

Ein Cäsaro-Papismus jedoch oder ein übersteigter Papalismus wird dem Petrusamt nicht gerecht. Gerade der Vision des Amtes nicht, wie sie Papst Franziskus selbst - zumindest öffentlich - vorstellt. 

 

vor 20 Minuten schrieb rorro:

Schau dir bei "Reason&Theology" das pasende YT-Video dazu an, der Host (Theologe) zitiert die entsprechenden Stellen, da er das Buch hat.

 

Den Kanal kenne ich sogar. Und ich musste bei den Ausführungen des Betreibers schon öfter an Dich oder besser an deine Argumentationsweise denken. 

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vor 13 Minuten schrieb rorro:

Die dt. Bischöfe dürfen nächstes Jahr antanzen und werden eingenordet (davon bin ich überzeugt). 

Ich auch. Und dann werden sich einigen zwischen den ihnen anvertrauten Gläubigen und dem Gehorsam entscheiden müssen. 

Und auf dem Weg verliert man noch mal eine halbe Million Kirchenmitglieder.  

 

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Seid ihr euch da wirklich so sicher? Ich halte es nicht für ausgemachte Sache, dass irgendjemand in Rom wird antanzen müssen. Oder dass irgendjemand "eingenordet" wird (außer den üblichen Verdächtigen). Ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob der Papst im nächsten Jahr überhaupt noch Franziskus heißen wird. 

 

Mit Vorhersagen wäre ich daher prinzipiell vorsichtig. 

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vor 6 Stunden schrieb Florianklaus:

Dieses Gefühl müsstest Du doch nur zu gut kennen.

 

Nur ist es halt bei "progressiven" Katholiken kein Novum, dass sie Päpste kritisieren und überzeugt sind, dass der amtierende Papst in manchen fragen im Irrtum sei. Bei denjenigen, die man in Ermangelung eines besseren Begriffs als "konservativ" bezeichnen könnte, ist das hingegen gewöhungsbedürftig. Und es kommt einem gewissen Selbstwiderspruch mitunter zumindest nahe.

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vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

Seid ihr euch da wirklich so sicher? Ich halte es nicht für ausgemachte Sache, dass irgendjemand in Rom wird antanzen müssen. Oder dass irgendjemand "eingenordet" wird (außer den üblichen Verdächtigen). Ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob der Papst im nächsten Jahr überhaupt noch Franziskus heißen wird. 

 

Mit Vorhersagen wäre ich daher prinzipiell vorsichtig. 

 

Ob nächstes Jahr der Papst noch Franziskus heißt, weiß ich auch nicht. Doch in dem Brief von Parolin wurden ja schon konkrete Monate genannt - daher, sollte der Papst noch unter uns weilen, wird sicher was passieren. Was bleibt abzuwarten.

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vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

Es gibt aber auch so etwas wie eine Hermeneutik der selbstauferlegten Blindheit, die das sachgemäße Reflektieren auch über päpstliche Aussagen nicht nur einstellt, sondern wiederum selbst fast zur Häresie erklärt und sich außer auf Amt und Autorität auf nichts anderes berufen kann.

 

Ja, so was gibt es auch. Ich sehe mich da aber selbst außerhalb des Risikos. Es geht wie gesagt nicht um Kritik - und zu kritisieren habe ich auch einiges - sondern um die Art und Weise der Kritik. Wenn es ums öffentliche "Gewinnen", ums "Rechthaben" geht, dann schadet das der Kirche (als Volk Gottes). Den Modus operandi, den Donum veritatis aufzeigt, halte ich für vernünftig, fair und gangbar. Den Modus über Youtube, Twitter/X etc. dagegen gar nicht.

 

Die Frage der Klugheit/prudentia bzgl. päpstlicher Entscheidungen ist etwas ganz anderes als die Frage, ob eine Häresie gelehrt, der Papst "traditionsfeindlich" sei oder sich gar einen Dreck um das depositum fidei kümmern würde.

bearbeitet von rorro
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vor 34 Minuten schrieb rorro:

Doch in dem Brief von Parolin wurden ja schon konkrete Monate genannt

 

Achso, Du hast Dich auf den Dialogprozess Delegation DBK - römische Kurie bezogenen. Diese Termine stehen tatsächlich bereits. 

 

Ich dachte Du gehst davon aus, dass sich der Papst die gesamte DBK einbestellt, um sie an ihre Verpflichtung als Bischöfe, die Anhänglichkeit an den Apostolischen Stuhl und das depositum fidei zu erinnern. Das hielte ich nämlich tatsächlich für ausgeschlossen. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 16 Minuten schrieb Studiosus:

Ich dachte Du gehst davon aus, dass sich der Papst die gesamte DBK einbestellt, um sie an ihre Verpflichtung als Bischöfe, die Anhänglichkeit an den Apostolischen Stuhl und das depositum fidei zu erinnern. Das hielte ich nämlich tatsächlich für ausgeschlossen. 

 

Parolin bittet darum, "Repräsentanten" der DBK zu senden (ich denke mal den Vorsitzenden und den Stellvertreter mindestens).

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vor 8 Stunden schrieb laura:

Ich auch. Und dann werden sich einigen zwischen den ihnen anvertrauten Gläubigen und dem Gehorsam entscheiden müssen. 

Und auf dem Weg verliert man noch mal eine halbe Million Kirchenmitglieder. 

 

Ich kann es keinem verübeln die Kirche zu verlassen, wenn ihm nie begebracht wurde warum er in ihr bleiben soll (die Gemeinde bringt das nicht bei und der RU verläuft zumindest gymnasial in NRW inhaltlich so katastrophal weiter wie zu meiner Zeit vor 35 Jahren - ich habe den Beleg unter meinem Dach).

 

Zumindest in Deutschland (wahrscheinlich auch in vielen anderen Ländern, wo der Katholizismus Teil der einheimischen Kultur war) hat die Kirche es nie gelernt, in der Breite positiv über den katholischen Glauben zu sprechen.

 

Jetzt ist es dafür zu spät das Steuer rumzureißen, das dauert Minimum eine Generation.

bearbeitet von rorro
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Austen Ivereigh, der Hagiograph und Biograph von Papst Franziskus, hat die durchgesickerte Information, wonach der Papst angeordnet hat, Kardinal Burke sein Kardinalsgehalt und seine römische Wohnung zu entziehen, bestätigt. Das habe der Papst ihm persönlich am Montag gesagt. Zwar sei die Entscheidung nicht geheim, aber eine Ankündigung sei nicht vorgesehen gewesen. Er bestreitet, Burke einen Feind genannt zu haben, aber rechtfertigt den Entzug der Privilegien damit, dass der Kardinal diese verwendet habe, "um der Kirche zu schaden". (Übersetzung: das Einfordern doktrineller Klarheit ist schädlich für die Kirche) 

 

Das muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen, diese Kleinkariertheit bei Personen, die dem Papst nicht genehm sind. Burke benutzt also seine Wohnung und sein Gehalt, um der Kirche zu schaden. Und was ist mit den deutschen Bischöfen? Diese benutzen ihre Ämter und Diözesen, ja fast die vollständige Ortskirche um der Kirche mehr und nachhaltiger zu schaden, als das ein einzelner Kardinal je könnte. Die sitzen alle fest im Sattel. Wenn man einen Kardinal Burke maßregelt, gehörte ein Kardinal Marx schon lange vorher belangt. Doch nichts Dergleichen.

 

Das bestätigt meine Ansicht, dass es im System Franziskus keine Sünde, kein kanonisches Vergehen mehr gibt, außer ihm, Franziskus, in die Quere zu kommen. Lehre der Kirche? Egal. Missbrauch vertuscht? Egal, solange man treuer Parteigänger ist. Inhaltlich begründete und in der Form höflich (von Burke habe ich noch keine Verbalinjurien Richtung Papst gehört) vorgetragene Kritik an theologischen Sachverhalten dieses Pontifikats? Unverzeihlich! Dem Deus in terris widerspricht man nicht, man unterwirft sich ihm bedingungslos. 

 

Der Papst, der bewusst demütig und einfach in Hemdsärmeln auf die Loggia trat, heilsame Dezentralisierung forderte und Parrhesie anregte, ist mit Pius IX. in der Auskostung seiner primatialen Vorrechte gleichegezogen oder hat ihn vielleicht sogar inzwischen übertroffen. 

 

Und um den Bogen zu schließen: Möglicherweise hat nicht Ivereigh, sondern der geschasste "Marcantonio Colonna" (Henry Sire, Autor von "The Dictator Pope") den Charakter dieses Papstes und sein Gebahren treffend erfasst. Und das in einer Phase des Pontifikats, die noch vergleichsweise zahm gewesen ist. 

 

Es ist klar, was Papst Franziskus wohl in der Endphase seines Pontifikats durch diese gezielten Schritte gegen prominente Kritiker beabsichtigt: Die Furcht soll die Zungen lähmen, die allzu frei die Probleme dieses Pontifikats benennen. Es soll, zumindest für rechtgläubige Kardinäle und Bischöfe, ein Klima der Anti-Parrhesia erzeugt werden. Ob das funktioniert oder nicht auf lange Sicht sich als Bumerang erweist? Mutige Prälaten der Kirche, die fest auf dem Boden der Lehre und der Gebote Gottes stehen und die sich nicht vom Verlust von Titeln und Privilegien abschrecken lassen, werden weiter Zeugnis ablegen. Zum Wohl der Kirche und des Papsttums. 

 

https://wherepeteris.com/what-pope-francis-said-about-cardinal-burke/

 

[Und zur Einordnung der verlinkten Seite: Das ist eine pure Papst- oder besser Franziskus-Apologetik und Propaganda-Seite, die sich wohl die Päpste der pianischen Epoche besser nicht hätten ausdenken können. Es würde mich nicht wundern, wenn sie bereits zu seinen Lebzeiten seine Selig- und Heiligsprechung verkünden würden.]

bearbeitet von Studiosus
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vor 16 Stunden schrieb Studiosus:

Ich halte das Papstamt so hoch, dass ich gerade deshalb nicht den Kopf in den Sand stecken und alles kommentarlos durchlaufen lassen kann, weil es ja vom Papst kommt. Ich halte mich (oder andere Kardinäle, Bischöfe oder Theologen) deshalb nicht für klüger oder kompetenter als den Papst. 

 

Ein Cäsaro-Papismus jedoch oder ein übersteigter Papalismus wird dem Petrusamt nicht gerecht. Gerade der Vision des Amtes nicht, wie sie Papst Franziskus selbst - zumindest öffentlich - vorstellt. 

 

Passiert nicht oft das ich dir zustimme.

Wir haben in der Firmung den Geist der Klugheit und den Geist der Einsicht nicht empfangen um das Denken einzustellen. Sondern im Gegenteil um zu hinterfragen was einem in Kirche und Welt so begegnet. Gerade dann wenn es vom Papst kommt, will man seiner Bedeutung und der Bedeutung seines Amtes gerecht werden. 

 

Von daher mögen uns die Vorzeichen (im profan-politischem Bereich würde ich sagen "die Parteifarben") unterscheiden - Grundsätzlich aber sehe ich das ähnlich wie du.

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vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

Austen Ivereigh, der Hagiograph und Biograph von Papst Franziskus, hat die durchgesickerte Information, wonach der Papst angeordnet hat, Kardinal Burke sein Kardinalsgehalt und seine römische Wohnung zu entziehen, bestätigt. Das habe der Papst ihm persönlich am Montag gesagt. Zwar sei die Entscheidung nicht geheim, aber eine Ankündigung sei nicht vorgesehen gewesen. Er bestreitet, Burke einen Feind genannt zu haben, aber rechtfertigt den Entzug der Privilegien damit, dass der Kardinal diese verwendet habe, "um der Kirche zu schaden". (Übersetzung: das Einfordern doktrineller Klarheit ist schädlich für die Kirche)

 

Gut, daß Du kein Übersetzer bist, denn das ist mal fatal falsch interpretiert.

 

vor 7 Stunden schrieb Studiosus:

(von Burke habe ich noch keine Verbalinjurien Richtung Papst gehört)

 

Ah, Du hast nicht einmal die volle Information und siehst Dich dennoch zu einem Urteil qualifiziert?

 

Mach Dich doch erst einal schlau, wie der Kardinal das Lehramt über Jahre hinweg immer wieder abgelehnt hat und auch viele Gläubige entsprechendes gelehrt hat, bevor Du deine persönlichen Animositäten ausbreitest.

 

Ein alleinstehender Mann verfügt nicht mehr mietfrei über eine römische Wohnung von 400 qm und einem monatlichen Gehalt von €5000, zumal er weder in dieser Stadt noch im Vatikan ein Amt mehr inne hat. Was für ein Skandal! Ganz schlimmer Papst!

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