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Aus dem Vatikan für Alle


Siri

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vor 3 Stunden schrieb rorro:

Ah, Du hast nicht einmal die volle Information und siehst Dich dennoch zu einem Urteil qualifiziert?

 

Mach Dich doch erst einal schlau, wie der Kardinal das Lehramt über Jahre hinweg immer wieder abgelehnt hat und auch viele Gläubige entsprechendes gelehrt hat, bevor Du deine persönlichen Animositäten ausbreitest

 

Ich sprach, was aber auch in meinem Beitrag steht, von Verbalinjurien. Also das Vortragen von herabsetzender Kritik. Der Stil der Kritik war ja u. a. bei Bischof Strickland ein Problem. Von Kardinal Burke ist mir nicht bekannt, dass er den Papst öffentlich als Häretiker bezeichnet hätte. Er twittert, soweit ich weiß, auch nicht. Er ist in der Sache (den theologischen Fragen) absolut klar, ohne aber den Papst herabsetzen. 

 

vor 3 Stunden schrieb rorro:

Ein alleinstehender Mann verfügt nicht mehr mietfrei über eine römische Wohnung von 400 qm und einem monatlichen Gehalt von €5000, zumal er weder in dieser Stadt noch im Vatikan ein Amt mehr inne hat. Was für ein Skandal! Ganz schlimmer Papst!

 

Ich denke, es ist klar, dass das nicht der springende Punkt ist. Dass man diesen Schnickschnack nicht braucht, meines Erachtens auch als Kardinal, ist klar. Es geht um das Zeichen, das damit gesetzt werden soll. Und das ist eben die unmissverständliche Botschaft: An Amoris Laetitia und einigen anderen zumindest fragwürdigen Punkten in diesem Pontifikat ist keine Kritik zulässig. 

 

Ich finde es tatsächlich erstaunlich, dass es der Papst es im Falle Kardinal Burkes schafft, ihn seit Beginn der Kontroverse um AL sukzessive zu degradieren und jetzt zu maßregeln, während er dasselbe bei den deutschen Bischöfen nicht schafft. Zugegeben: Diese widersprechen nicht unmittelbar dem Papst, sondern nur der Lehre der Kirche in neuralgischen Punkten. Da scheint Eingreifen nicht so akut geboten. 

 

Es tut mir übrigens persönlich durchaus leid, dass ich Dir hier nicht zustimmen kann. Ich sehe (siehe auch Nachbarthread), dass Du Dich sozusagen gegen alle Seiten hier, mich und die "traditionalistische" und die deutsch-anderskatholische, argumentativ behauptest. Das finde ich in beiden Fällen gut. 

bearbeitet von Studiosus
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Das würde mich auch interessieren. Wobei ich nicht sicher bin, ob die in diesem scheinbar aus mehreren Quellen zusammengesetzten Wortlaut des Papstes genannten kanonischen Sanktionen der Entzug des Salärs und der Wohnung ist, oder ob da noch etwas on top kommt. Man wird es zeitnah mitbekommen. 

bearbeitet von Studiosus
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Den haben wir mehr oder weniger mit Strickland schon. Mehr muss es wirklich nicht geben. 

 

Ich wäre eher vorsichtig, hier keinen zweiten Fall Lefebvre zu schaffen. Den hatten wir ebenfalls bereits und das reicht. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 24 Minuten schrieb Studiosus:

 

Ich sprach, was aber auch in meinem Beitrag steht, von Verbalinjurien. Also das Vortragen von herabsetzender Kritik. Der Stil der Kritik war ja u. a. bei Bischof Strickland ein Problem. Von Kardinal Burke ist mir nicht bekannt, dass er den Papst öffentlich als Häretiker bezeichnet hätte. Er twittert, soweit ich weiß, auch nicht. Er ist in der Sache (den theologischen Fragen) absolut klar, ohne aber den Papst herabsetzen.

 

Das ist falsch. Wer meint, Evangelii Gaudium sei kein Dokument des Lehramtes, Amoris laetitia auch nicht - natürlich setzt der den Papst herab. Gerade als sehr versierter Kirchenrechtler ist doch so etwas peinlich. Ihm mag nicht gefallen, was Papst Franziskus macht - aber er hat ihm nun einmal Gehorsam geschworen. Er sollte seinen Schwur nicht brechen, das mag Jesus ganz und gar nicht.

 

Selbst eine Apostolische Konstitution hat er verweigert (Episcopalis communio).

 

Hier die Quellen dazu.

 

Wenn Burke meint, der wahre Bewahrer des katholischen Glaubens zu sein - soll er was eigenes aufmachen. Er kann froh sein noch Bischof der Kirche zu sein.

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vor 33 Minuten schrieb Studiosus:

Und das ist eben die unmissverständliche Botschaft: An Amoris Laetitia und einigen anderen zumindest fragwürdigen Punkten in diesem Pontifikat ist keine Kritik zulässig.

 

Doch. Das Wie gibt Donum veritatis vor (hast du das Ding gelesen?).

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vor 16 Minuten schrieb Studiosus:

Ich wäre eher vorsichtig, hier keinen zweiten Fall Lefebvre zu schaffen. Den hatten wir ebenfalls bereits und das reicht. 

Richtig. Burke hat es in der Hand, sich angemessen zurückzuziehen und seiner Berufung als Priester nachzugehen. Der Mangel ist weltweit groß, er wird gebraucht.

Oder sich zum Märtyrer und Rebellen zu stilisieren und damit die Kirchenspaltung voranzutreiben.

Letztlich ist die zentrale Frage, an welchen Rändern es zu erst nicht nur bröckeln, sondern brechen wird. 

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vor 2 Minuten schrieb rorro:

 

Das ist falsch. Wer meint, Evangelii Gaudium sei kein Dokument des Lehramtes, Amoris laetitia auch nicht - natürlich setzt der den Papst herab. Gerade als sehr versierter Kirchenrechtler ist doch so etwas peinlich. Ihm mag nicht gefallen, was Papst Franziskus macht - aber er hat ihm nun einmal Gehorsam geschworen. Er sollte seinen Schwur nicht brechen, das mag Jesus ganz und gar nicht.

 

Selbst eine Apostolische Konstitution hat er verweigert (Episcopalis communio).

 

Hier die Quellen dazu.

 

Wenn Burke meint, der wahre Bewahrer des katholischen Glaubens zu sein - soll er was eigenes aufmachen. Er kann froh sein noch Bischof der Kirche zu sein.

 

Ich habe nach Verbalinjurien Burkes gefragt, Du gibst mir eine apologetische US-Seite, deren Lebensinhalt es wohl ist (wie bei Wherepeteris.com) Papst Franziskus maximal gut, Burke maximal schlecht darzustellen. Ok. Steine und Brot. Ich habe noch keinen Ausfall gegen die Person des Papstes von Kardinal Burke gehört. Alles, was er sagt, und das bestätigt auch die Auswahl auf dieser Seite, geht ad rem, zur Sache. 

 

Dass die Zurückweisung päpstlichen Magisteriums, auch ordentlichem, nicht einfach so angeht, vor allem nicht für einen Kardinal, werde ich nicht bestreiten, da es offensichtlich ist. 

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vor 5 Minuten schrieb laura:

Burke hat es in der Hand, sich angemessen zurückzuziehen und seiner Berufung als Priester nachzugehen.

 

Auch wenn Dir das nicht passt: Burke (und auch Strickland oder von mir aus Gänswein) sind nicht nur Priester, sondern immer noch Bischöfe. Selbst wenn Burke den Kardinalat verlöre und eventuell weiter sanktioniert würde, bliebe er das. 

 

Ich finde es ja nett, dass Du die Arbeit als Priester, womöglich noch in der Seelsorge bei normalen Menschen, offensichtlich als so unter Niveau betrachtest, dass Du das sozusagen als Instrument der Demütigung für missliebige Prälaten auffasst. 

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vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

Ich habe nach Verbalinjurien Burkes gefragt, Du gibst mir eine apologetische US-Seite, deren Lebensinhalt es wohl ist (wie bei Wherepeteris.com) Papst Franziskus maximal gut, Burke maximal schlecht darzustellen. Ok. Steine und Brot. Ich habe noch keinen Ausfall gegen die Person des Papstes von Kardinal Burke gehört. Alles, was er sagt, und das bestätigt auch die Auswahl auf dieser Seite, geht ad rem, zur Sache. 

 

Dass die Zurückweisung päpstlichen Magisteriums, auch ordentlichem, nicht einfach so angeht, vor allem nicht für einen Kardinal, werde ich nicht bestreiten, da es offensichtlich ist. 

 

Noch einmal: ich habe überhaupt nichts gegen Kritik an Papst Franziskus - nur dann bitte so, wie sie der von den Kritikern des jetzigen Papstes so hoch verehrte Josef Ratzinger vorgab.

 

Ist das wirklich zuviel verlangt?

 

Wenn der Kardinal diese Ablehnung des Lehramtes für sich behalten hätte - who cares. Doch er kommt ja noch auf die Idee, zeitgleich(!) zur letzten Bischofssysnode an einer Konferenz teilzunehmen, die auf den respektablen Namen "The Synodal Babel" hörte.

 

Noch einmal zu den Dubia: er und andere können so viele vorbingen wie sie wollen - mir Recht. Doch das Ganze veröffentlichen, dabei aber die Antworten des Papstes zuerst nicht veröffentlichen, sondern diese nur falsch und verzerrend darlegen - das ist mieser Stil. Einen Tag später mußte er sie veröffentlichen, weil Kardinal Fernández das Spiel durchschaut und es auch schon getan hatte.

 

Und wenn Du es für ein Lob hälst, daß er den Papst nicht beleidigt hat - bitteschön.

bearbeitet von rorro
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vor 4 Minuten schrieb Studiosus:

Ich finde es ja nett, dass Du die Arbeit als Priester, womöglich noch in der Seelsorge bei normalen Menschen, offensichtlich als so unter Niveau betrachtest, dass Du das sozusagen als Instrument der Demütigung für missliebige Prälaten auffasst. 

Nein. Als seine genuine Berufung, der er zu folgen hat.

Ebenso wie der Schulleiter immer noch Lehrer ist. Und im Notfall damit leben muss, auch als ganz normaler Lehrer irgendwo eingesetzt zu werden. 

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vor 9 Minuten schrieb rorro:

Und noch einmal zu den Dubia: er und andere können so viele vorbingen wie sie wollen - mir Recht. Doch das Ganze veröffentlichen, dabei aber die Antworten des Papstes zuerst nicht veröffentlichen, sondern diese nur falsch und verzerrend darlegen - das ist mieser Stil. Einen Tag später mußte er sie veröffentlichen, weil Kardinal Fernández das Spiel durchschaut und es auch schon getan hatte.

 

Das kann man so interpretieren. Du legst den Fokus offensichtlich mehr auf das Ränkespiel, das deiner Meinung nach Burke et al. treiben, ich habe mich seinerzeit eher für die Responsa auf die Dubia interessiert. Und diese stellen Papst und Präfekten leider ein schlimmeres Zeugnis aus, als das ein Burke je könnte. Von katholischer Klarheit oder auch nur theologischer Kohärenz so weit entfernt wie Rom von Buenos Aires. 

 

Ich sage es Dir ganz klar: Mich interessiert dieses römische (oder amerikanische) Gemauschel absolut nicht. Das ist unwürdig und hat in meinen Augen mittlerweile Yellowpress-Niveau erreicht. Mich interessieren die theologische Fragen, die theologischen Probleme dieses Pontifikats. Und da bin ich, zumindest was Teile der Umschreibung dieses Problems angeht, leider eher bei Kardinal Burke (was nicht heißt, dass ich ähnliche Konsequenzen daraus ziehe). Allerdings bin ich auch kein exponierter Kardinal der römischen Kirche, sodass ohnehin egal ist, was ich denke oder schreibe. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 5 Minuten schrieb Studiosus:

Das kann man so interpretieren. Du legst den Fokus offensichtlich mehr auf das Ränkespiel, das deiner Meinung nach Burke et al. treiben, ich habe mich seinerzeit eher für die Responsa auf die Dubia interessiert. Und diese stellen Papst und Präfekten leider ein schlimmeres Zeugnis aus, als das ein Burke je könnte. Von katholischer Klarheit oder auch nur theologischer Kohärenz so weit entfernt wie Rom von Buenos Aires. 

 

Das unterscheidet uns beide: ich bin Arzt und Du Kirchenjurist. Juristen wollen verständlicherweise klare Regeln, ich behandle immer nur Einzelfälle, von denen viele nicht in ein Schema passen (Krankheiten lesen keine Lehrbücher).

 

Übrigens weiß ich nicht, was an den Antworten so schlimm sein soll. Da steht immer noch, daß Sünde nicht gesegnet werden kann und daß die Schwere derselben in jedem Einzelfall zu bewerten ist - beides ist nichts Umstürzlerisches.

bearbeitet von rorro
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vor 9 Minuten schrieb rorro:

 

Noch einmal: ich habe überhaupt nichts gegen Kritik an Papst Franziskus - nur dann bitte so, wie sie der von den Kritikern des jetzigen Papstes so hoch verehrte Josef Ratzinger vorgab.

 

Ist das wirklich zuviel verlangt?

 

Wenn der Kardinal diese Ablehnung des Lehramtes für sich behalten hätte - who cares. Doch er kommt ja noch auf die Idee, zeitgleich(!) zur letzten Bischofssysnode an einer Konferenz teilzunehmen, die auf den respektablen Namen "The Synodal Babel" hörte.

 

Noch einmal zu den Dubia: er und andere können so viele vorbingen wie sie wollen - mir Recht. Doch das Ganze veröffentlichen, dabei aber die Antworten des Papstes zuerst nicht veröffentlichen, sondern diese nur falsch und verzerrend darlegen - das ist mieser Stil. Einen Tag später mußte er sie veröffentlichen, weil Kardinal Fernández das Spiel durchschaut und es auch schon getan hatte.

 

Und wenn Du es für ein Lob hälst, daß er den Papst nicht beleidigt hat - bitteschön.

Das Problem ist, dass die Kardinäle die 2 mal jetzt Dubiae eingereicht haben  sich so verhalten haben dass man ihnen die Ehrlichkeit der Anfrage nicht abnehmen kann
Beim ersten mal mit dem Gang an die Öffentlichkeit (Erzbischof Lefebvre hat 1985 Dubia bezüglich Dignitatis Humanae eingereich und fast 3 Jahre auf eine Antwort gewartet ) Beim 2 mal haben Sie eine Antwort bekommen die war in Form und Inhalt nicht genehm wieder der gang an die Öffentlichkeit
mit der unglaublichen Frechhheit dem Papst dabei abzukanzeln wie einen Schulbuben 

 

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vor 7 Minuten schrieb Studiosus:

Ich sage es Dir ganz klar: Mich interessiert dieses römische (oder amerikanische) Gemauschel absolut nicht. Das ist unwürdig und hat in meinen Augen mittlerweile Yellowpress-Niveau erreicht. Mich interessieren die theologische Fragen, die theologischen Probleme dieses Pontifikats. Und da bin ich, zumindest was Teile der Umschreibung dieses Problems angeht, leider eher bei Kardinal Burke (was nicht heißt, dass ich ähnliche Konsequenzen daraus ziehe). Allerdings bin ich auch kein exponierter Kardinal der römischen Kirche, sodass ohnehin egal ist, was ich denke oder schreibe. 

 

Ich vermute (nicht weiß!) bei Dir wie bei vielen amerik. Konservativen und übrigens genauso wie bei vielen "Progressiven" eine viel zu legalistische Herangehensweise an den Glauben. Was ist erlaubt, was nicht. Was wann wie schlimm, was geht gerade noch so als läßliche Sünde durch etc.

 

Christus ist kein Jurist, Christus ist Arzt. Das Christentum ist eine therapeutische Religion. Kein Arzt hilft, wenn er die Wunden weglügt oder das Fehlverhalten des Patienten schönredet, doch es geht ihm immer darum, daß es dem anderen besser geht as zuvor, daß das Leiden gemindert wird.

 

Verdient haben wir gar nichts, Anspruch aus eigener Leistung nur auf Verdammnis. Alles ist Gnade. Der legalistische Ansatz ist immer ganz nah am Pelagianismus.

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vor 24 Minuten schrieb rorro:

Ich vermute (nicht weiß!) bei Dir wie bei vielen amerik. Konservativen und übrigens genauso wie bei vielen "Progressiven" eine viel zu legalistische Herangehensweise an den Glauben. Was ist erlaubt, was nicht. Was wann wie schlimm, was geht gerade noch so als läßliche Sünde durch etc.

 

Da hast Du mich, was nicht weiter schlimm ist und auch auf die Kommunikation hier zurückgeht, falsch verstanden. Ich weiß, dass es so herüber kommt, als wären für mich moralische/juristische Fragen hier die Quintessenz des Glaubens. Das sind sie, zumindest für mich, nicht. Die Kategorie der Erlaubtheit ist für mich eine nachgeordnete. 

 

Ich bin sogar viel näher am dem, was Du weiter unten schreibst: Am Ende des Tages ist alles Gnade. Unverdiente Gnade gleichwohl, aber nicht billige Gnade. Was Kardinal Sarah einmal sinngemäß schrieb - was aber in meinen Augen schlicht katholischer Standard ist - fasst meine Haltung gut zusammen: Gott wird keinem Sünder seine Vergebung verwehren, sofern er bereut. Dieser Nebensatz fällt doch ziemlich stark in der zeitgenössischen Wahrnehmung weg. Und damit verträgt sich eine Verkündigung nicht, die, wenn auch womöglich nicht direkt intendiert, aber durch eine Praxis sanktioniert, in einer gewissen Schwebe lässt, was nun Sünde ist und was nicht. Oder die moraltheologische Urteile der Vergangenheit relativiert und den Sündenbegriff neu definiert. Damit tut man vor allem den Betroffenen nach meinem Verständnis keinen Gefallen. 

 

Und warum ich Probleme mit einigen Herangehensweisen und theologischen Ansätzen des gegenwärtigen Pontifikats habe? Vielleicht tatsächlich, weil ich ein Paragraphenreiter oder doktrineller Hardliner bin. Aber vielleicht auch eher deswegen, weil ich intellektuell nicht von meiner Kirche beleidigt werden will und mir wünsche (was womöglich egoistisch ist), dass die kirchlichen Amtsträger, die in höchsten Positionen mit der Leitung der Kirche und der Verkündigung des Glaubens beauftragt sind, klar, präzise und kohärent sprechen. Ambiguität, auch unbeabsichtigte, ist keine Methode, die ich für dieses Anliegen für förderlich halte. Man sieht doch, was dabei nicht nur bei den Böswilligen heraus kommt. Mit Joseph Ratzinger, aber auch mit seinen Vorgängern, habe ich in dieser Hinsicht keinerlei Probleme gehabt. Und das ist nach meiner bescheidenen Meinung nicht nur eine Stil- oder Mentalitätsfrage. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 17 Stunden schrieb Studiosus:

(Übersetzung: das Einfordern doktrineller Klarheit ist schädlich für die Kirche) 

Das ist nicht der Punkt. Es geht um die Form, nicht um den Inhalt.

Und damit ist diese Äußerung eine Unverschämtheit gegen Papst  und Kirche.

Hätte ich von dir jetzt eher nicht erwartet.

 

Und: Es gibt diesen ewigen Widerspruch zwischen Dogmatik und Pastoral. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern ordnet FI die Pastoral offensichtlich höher ein als die Dogmatik. Was naturgemäß zu 'doktrinellen Unklarheiten' führen muß. Man kann den Papst darauf hinweisen (ob das nötig ist weiß ich nicht, zum einen ist FI nicht dumm, zum anderen dürfte er genug fachkundige Berater haben). Man muß es aber nicht unbedingt  und wenn man es dennoch tut, dann sollte man die Form wahren. Oder so konsequent sein und dem Bischof von Rom sein Kardinalsgewand vor die Füße werfen (eine Bitte  um Entpflichtung von allen Ämtern und Entlassung aus dem Klerikerstand wäre wohl auch OK).

 

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vor 5 Stunden schrieb Studiosus:

Und diese stellen Papst und Präfekten leider ein schlimmeres Zeugnis aus, als das ein Burke je könnte. Von katholischer Klarheit oder auch nur theologischer Kohärenz so weit entfernt wie Rom von Buenos Aires. 

Weil dir die Pastoral offensichtlich egal ist.

Die ist aber die eigentliche Aufgabe der Kirche.

Die Dogmatik hat dabei der Pastoral zu dienen (das kann ggf. auch heißen: Grenzen aufzeigen), darf sie aber nicht konterkarieren.

Jedenfalls meiner Meinung nach.

 

In einer Kirche für die Menschen muß die Pastoral an erster Stelle stehen.

In einem juristischen System ohne Menschen kann man auf Pastoral verzichten, da reicht die Dogmatik vollkommen.

(Ich weiß, daß du auf die Systematik des Antimodernismus stehst. Die hat aber mit der heutigen Kirche nur noch wenig zu tun.)

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vor 9 Minuten schrieb Moriz:

Weil dir die Pastoral offensichtlich egal ist

 

Keineswegs, ich sehe nur eine Pastoral, die grundlegend nicht nur in Spannung, sondern in mehr oder weniger direktem Widerspruch zur Lehre der Kirche oder bisweilen der Offenbarung selbst steht, nicht als akzeptablen Weg an. 

 

Diese Ansicht ist übrigens nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen, sondern war auch über die längste Zeit die Haltung der Kirche.

 

Ich habe nichts gegen pastorales Handeln, gegen die prudentia pastoralis, im Gegenteil. Ich sehe das genau wie Du als vorzügliche Aufgabe der Kirche an. Allerdings dürften sich unsere Ansichten, was sinnvolles pastorales Handeln darstellt, sehr unterscheiden. Ich bin nämlich der Meinung, dass man sowohl pastoral als auch in Übereinstimmung mit Lehre und Recht agieren kann. Für mich ist das kein Widerspruch und keine Ausschließlichkeit. 

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Ich bin nämlich der Meinung, dass man sowohl pastoral als auch in Übereinstimmung mit Lehre und Recht agieren kann. Für mich ist das kein Widerspruch und keine Ausschließlichkeit. 

Das wäre wünschenswert.

Wenn ich mir aber ansehe, wie Lehre und Recht viele wichtige Entwicklungen der Zeit (noch) nicht mitgemacht haben, dann enfernen sich Recht und Richtig immer mehr von einander. Und da sehe ich ein Problem, auf das viele 'progressive' Bischöfe zunehmend hinweisen.

(Ein ganz blödes Beispiel, was passieren kann, wenn man Rechtsentwicklungen verschläft: Bei der Gründung des Kirchenstaates vor knapp 100 Jahren wurde der Einfachheit halber das damalige italienische bürgerliche Gesetzbuch übernommen. Und die darin stehenden Altersgrenzen fürs Heiraten nie angepasst - warum auch, Zivilehen sind im Vatikan wohl vergleichsweise selten. Als dann die Missbrauchsskandale aufkamen und der Vatikan sich deutlich zum Schutz von Kindern positioniert hatte kam irgendein Schlauberger daher und hat ausgegraben, daß im Vatikan Mädchen ab 12 verheiratet werden könnnen - wie das halt im Italien von 1929 möglich war. Wenn du Näheres dazu wissen willst benutze die Suchfunktion, ich habe das hier im Forum gelesen.)

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vor 16 Minuten schrieb Moriz:

Das wäre wünschenswert.

Wenn ich mir aber ansehe, wie Lehre und Recht viele wichtige Entwicklungen der Zeit (noch) nicht mitgemacht haben, dann enfernen sich Recht und Richtig immer mehr von einander. Und da sehe ich ein Problem, auf das viele 'progressive' Bischöfe zunehmend hinweisen.

 

Ich sehe, dass wir uns verstehen, obwohl wir nicht einer Meinung sind. 

 

Genau diesen von Dir beschriebenen Mechanismus oder diese Kritik - die Kirche müsse endlich aufnehmen und in ihre Lehre integrieren, was außerhalb der Kirche schon längst als Standard gilt - lehne ich jedoch fundamental ab. Und das nicht, weil automatisch alles falsch wäre, was in der Welt gilt oder alles richtig, was die Kirche lehrt, sondern weil es Unterscheidung braucht. Nicht alles kann, vor allem nicht ohne tiefschürfende Dissonanzen und offene Widersprüche auszulösen, von der Kirche übernommen werden. Sie ist kein (rein) weltlicher Verein, sondern operiert mit Erkenntnisquellen, die über den bloßen "Weltverstand" hinausgehen. Die Offenbarung als solche ist beispielsweise so eine Kategorie, die keine wirkliche Entsprechung im säkularen Denken hat. 

 

Deshalb ist für mich ein pastoraler Ansatz, der einfach nur anerkennt, was da ist (der die Lebensrealität, die bei sündigen Menschen, die wir alle sind, nunmal nicht perfekt ist, verabsolutiert), und dabei die Lehre der Kirche, - insbesondere dort, wo sie keine rein kirchliche Setzung ist, sondern auf ein übernatürliches Prä rekurriert - hintenüber fallen lässt, nicht stimmig. Und am Ende des Tages wahrscheinlich auch für alle Involvierten kein wahrer Gewinn. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 7 Stunden schrieb rorro:

Verdient haben wir gar nichts, Anspruch aus eigener Leistung nur auf Verdammnis.

Way für ein grässliches Monster muss ein Gott sein, der so etwas schafft.

 

Werner

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