Aus dem Vatikan für Alle

[Marcellinus]

vor 30 Minuten schrieb iskander:

Wie macht ihr das mit den "Zitaten in den Zitaten"? Wenn ich "Zitieren" drücke, erscheint bei mir immer nur der Original-Beitrag, nicht aber das, was in ihm zitiert wird.

 

Du wählst den Text aus, den du zitieren willst, zusammen mit dem darin enthaltenen Zitat. Darauf erscheint die Schaltfläche "Auswahl zitieren". Du klickst drauf und fertig. 

bearbeitet 5. Dezember 2023 von Marcellinus

[iskander]

vor 39 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Du wählst den Text aus, den du zitieren willst, zusammen mit dem darin enthaltenen Zitat. Darauf erscheint die Schaltfläche "Auswahl zitieren". Du klickst drauf und fertig. 

 

Klappt tatsächlich! Mercie!

[Alfons]

Kardinal Angelo Becchiu soll hinter Gitter.

Der Gerichtshof des Vatikan verhängte heute gegen den 75-Jährigen eine Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten, zudem eine geringe Geldstrafe. Der Prozess hatte über zwei Jahre gedauert. Becciu war in einen Skandal um Immobiliengeschäfte verwickelt, vor allem ging es um den Kauf einer Luxus-Immobilie in London, der zu Verlusten in dreistelliger Millionenhöhe für den Vatikan führte. Bei den Ermittlungen kamen auch andere Unregelmäßigkeiten ans Licht. Die Strafverfolger des Vatikan warfen dem Kardinal und neun weiteren Angeklagten unter anderem Erpressung, Geldwäsche, Betrug, Korruption, Veruntreuung und Amtsmissbrauch vor. Es ist das erste Mal, dass ein Kurienkardinal von einem Vatikan-Gericht zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Becciu will gegen das Urteil Berufung einlegen.

 

Ergänzend meldet die Website der Tagesschau: "Neben Becciu wurden weitere Angeklagte zu Haftstrafen und Geldbußen verurteilt, einige Angeklagte wurden freigesprochen. Zu den Verurteilten zählt eine Freundin des Kardinals, der Becciu laut Anklage mehrere Hunderttausend Euro aus Vatikankassen hatte zukommen lassen. Verurteilt wurden auch mehrere Finanzberater, die an verlustreichen Investitionen des Vatikans beteiligt waren."

 

 

bearbeitet 16. Dezember 2023 von Alfons

[Thanos]

„Paukenschlag im Vatikan: Priester dürfen künftig auch homosexuelle und unverheiratete Paare segnen. Der Vatikan habe das Verständnis von dem, was ein Segen ist, im Lichte der seelsorgerischen Ideale von Papst Franziskus "erweitert und angereichert", schrieb Glaubenspräfekt Fernandez.“

 

https://www.katholisch.de/artikel/49651-katholische-kirche-erlaubt-segnung-fuer-homosexuelle-paare

[laura]

vor 4 Minuten schrieb Thanos:

„Paukenschlag im Vatikan: Priester dürfen künftig auch homosexuelle und unverheiratete Paare segnen. Der Vatikan habe das Verständnis von dem, was ein Segen ist, im Lichte der seelsorgerischen Ideale von Papst Franziskus "erweitert und angereichert", schrieb Glaubenspräfekt Fernandez.“

 

https://www.katholisch.de/artikel/49651-katholische-kirche-erlaubt-segnung-fuer-homosexuelle-paare

 

😊

[Thanos]

Interessanterweise hat Rom hier nicht die Ergebnisse des Synodalen Prozesses abgewartet, sondern autonom entschieden.

[rorro]

vor 10 Minuten schrieb Thanos:

„Paukenschlag im Vatikan: Priester dürfen künftig auch homosexuelle und unverheiratete Paare segnen. Der Vatikan habe das Verständnis von dem, was ein Segen ist, im Lichte der seelsorgerischen Ideale von Papst Franziskus "erweitert und angereichert", schrieb Glaubenspräfekt Fernandez.“

 

https://www.katholisch.de/artikel/49651-katholische-kirche-erlaubt-segnung-fuer-homosexuelle-paare

 

Daraus:

 

Zitat

36. In diesem Sinne ist es unerlässlich, das Anliegen des Papstes zu verstehen, auf dass diese nicht ritualisierten Segnungen nicht aufhören, eine einfache Geste zu sein, die ein wirksames Mittel ist, um das Gottvertrauen der Bittenden zu stärken, und dass sie dennoch nicht zu einem liturgischen oder halbliturgischen Akt werden, der einem Sakrament ähnelt.

 

(Hervorhebung von mir)

 

Wer wettet mit mir, daß genau das hierzulande nicht beachtet wird und man sich dabei auch noch auf Rom beruft?

bearbeitet 18. Dezember 2023 von rorro

[Flo77]

vor 11 Minuten schrieb Thanos:

„Paukenschlag im Vatikan: Priester dürfen künftig auch homosexuelle und unverheiratete Paare segnen. Der Vatikan habe das Verständnis von dem, was ein Segen ist, im Lichte der seelsorgerischen Ideale von Papst Franziskus "erweitert und angereichert", schrieb Glaubenspräfekt Fernandez.“

 

https://www.katholisch.de/artikel/49651-katholische-kirche-erlaubt-segnung-fuer-homosexuelle-paare

Also haben wir doch Sedisvakanz?

[Thanos]

vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Also haben wir doch Sedisvakanz?

Merkwürdig ist an dem Vorgang lediglich, dass es vor einigen Monaten noch hieß, dass solche Segnungen nicht möglich sind. Ich frage mich, wie das mit „dein Ja sei ein Ja, dein Nein ein Nein“ vereinbaren lässt.

Immerhin ist Deutschland jetzt einen Schritt weiter vom Schisma entfernt 🙃

[Flo77]

Ich finde dieses Pontifikat sehr verwirrend und irgendwie unausgegoren.

[rorro]

vor 14 Minuten schrieb Thanos:

Immerhin ist Deutschland jetzt einen Schritt weiter vom Schisma entfernt 🙃

 

Solange sie es nicht reglementieren und Benediktionale rausbringen oder anderweitig (halb-)liturgisch feiern, wie es so deutsche Angewohnheit ist...

 

Das ist in der Tat ein Knaller das ganze (allerdings in meinen Augen vollkommen nachvollziehbar, wenn man das Dokument sich mal in Gänze zu Gemüte führt).

 

Und ich weiß jetzt schon, daß sich die Mehrheit um die Differenzierungen und Nuancierungen (über das, was überhaupt ein Segen ist, warum gesegnet wird etc.), die in diesem Dokument stecken, einen Dreck kümmern wird ("links" wie "rechts") - das wird für den nächsten Papst ein Spaß...

bearbeitet 18. Dezember 2023 von rorro

[laura]

vor 23 Minuten schrieb Thanos:

Interessanterweise hat Rom hier nicht die Ergebnisse des Synodalen Prozesses abgewartet, sondern autonom entschieden.

... liegt das Votum des SW nicht vor? 

[Thanos]

vor 3 Minuten schrieb laura:

... liegt das Votum des SW nicht vor? 

 

Ich schrieb ja nicht grundlos Synodaler Prozess. 

[laura]

vor 2 Minuten schrieb Thanos:

Ich schrieb ja nicht grundlos Synodaler Prozess. 

Die Weltsynode wollte doch gerade keine konkreten Entscheidungen treffen, sondern sich allgemein mit Synodalität beschäftigen. 

Entscheidungen sind doch dem Hl. Vater vorbehalten.

[rorro]

Ach, eines noch: ich glaube nicht, daß sich homosexuelle Paare mit diesem faktischen "Segen zweiter Klasse" - weil er nicht liturgisch sein darf - langfristig zufrieden geben werden.

[Thanos]

vor 1 Minute schrieb laura:

Die Weltsynode wollte doch gerade keine konkreten Entscheidungen treffen, sondern sich allgemein mit Synodalität beschäftigen. 

Entscheidungen sind doch dem Hl. Vater vorbehalten.

 

Genau. Aber im allgemeinen war bei vielen schon das Verständnis, dass durch die Weltsynode ein besseres Verständnis für das entstehen könnte, was der Heilige Geist will. Der Synodale Weg hat ja seine Themen nicht grundlos in die Weltsynode eingebracht.

Papst Franziskus hat nun in einem Thema entschieden, deshalb schrieb ich auch, dass Rom autonom entschieden hat.

 

Allerdings könnte sich der Vorwurf verstärken, dass das ganze Gerede von Synodalität bloße Makulatur ist. Wenn Rom nämlich nicht den Prozess abwartet, um zu schauen, was der Geist der Gesamtkirche sagt, sondern auf halber Strecke eine Entscheidung trifft.

[Thanos]

vor 1 Minute schrieb rorro:

Ach, eines noch: ich glaube nicht, daß sich homosexuelle Paare mit diesem faktischen "Segen zweiter Klasse" - weil er nicht liturgisch sein darf - langfristig zufrieden geben werden.

 

Natürlich nicht. Denn dieser Segen ist zugleich eine Absage an ein eheähnliches Verständnis.

Zumindest vorerst.

Irgendwann wird die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare auch in der katholischen Kirche kommen. Jetzt wurde nur ein Zwischenschritt gemacht.

[Flo77]

vor 10 Minuten schrieb rorro:

Ach, eines noch: ich glaube nicht, daß sich homosexuelle Paare mit diesem faktischen "Segen zweiter Klasse" - weil er nicht liturgisch sein darf - langfristig zufrieden geben werden.

Ich finde das schafft mehr Probleme als es löst.

 

Die Problematik der Einordnung der Sexualität in die Schöpfungsordnung und damit die garantierte Sündhaftigkeit nahezu aller Gläubigen ist damit schließlich nicht vom Tisch sondern trägt jetzt ein Zuckergußfrosting.

bearbeitet 18. Dezember 2023 von Flo77

[rorro]

vor 14 Minuten schrieb Flo77:

Die Problematik der Einordnung der Sexualität in die Schöpfungsordnung und damit die garantierte Sündhaftigkeit nahezu aller Gläubigen ist damit schließlich nicht vom Tisch sondern trägt jetzt ein Zuckergußfrosting.

 

Der Eindruck kann entstehen. Allerdings unterscheidet das Papier eindeutig zwischen liturgischer Segnung (=Segnung von etwas was gottgewollt ist) und allen anderen Segnungen (als Beispiel kann ein Reisesegen genommen werden).

 

Allerdings öffnet diese Begründung die Büchse der Pandora - wären damit nicht auch nichtliturgische Waffensegnungen möglich?

[Flo77]

vor 1 Minute schrieb rorro:

Allerdings öffnet diese Begründung die Büchse der Pandora - wären damit nicht auch nichtliturgische Waffensegnungen möglich?

Davon mal ab, daß ich den Vergleich der Segnung nuklearer Sprengköpfe mit der Segnung von Menschen in unehelichen Lebensgemeinschaften für - nun ja - gewagt halte...

 

Ist die Waffensegnung denn überhaupt verboten?

[Marcellinus]

vor 3 Minuten schrieb rorro:

Allerdings öffnet diese Begründung die Büchse der Pandora - wären damit nicht auch nichtliturgische Waffensegnungen möglich?

Wieso? Seit wann gibt’s die nicht mehr?

[Merkur]

vor einer Stunde schrieb Thanos:

„Paukenschlag im Vatikan: Priester dürfen künftig auch homosexuelle und unverheiratete Paare segnen. Der Vatikan habe das Verständnis von dem, was ein Segen ist, im Lichte der seelsorgerischen Ideale von Papst Franziskus "erweitert und angereichert", schrieb Glaubenspräfekt Fernandez.“

Alle Achtung. Ich habe das Dokument bisher nur überflogen, aber anscheinend wurde das Problem gut gelöst.

[Chrysologus]

Das Dokument ist nicht ganz einfach einzuordnen - bislang haben Päpste nie "Erklärungen" abgegeben, so dass man sicher fragen muss, welchen Verbindlichkeitsgrad das nun hat. Dass wir es hier mit einem Akt des ordentlichen Lehramtes zu tun haben (wenn es dieses denn gibt), das wiederum ist unschwer festzuhalten.

 

Bemerkenswert ist (neben dem gesamten Tenor), dass die Erklärung ausdrücklich von einer "Weiterentwicklung" der Lehrer im Sinne einer Veränderung spricht. Das kenne ich so nicht, üblicherweise stand die Größe der Veränderung immer in direkter Relation zur Betonung der Konsistenz und Tradition. Je mehr letztere beschworen wurde, um so sicherer konnte man sein, dass ersteres geschah. Hier aber wird ausdrücklich Bezug genommen auf die bekannte letzte Erklärung zu diesem Thema, und man begründet die erneute Äußerung damit, dass „jede Unterweisung in der Lehre [...] in einer Haltung der Evangelisierung geschehen [muss], die durch die Nähe, die Liebe und das Zeugnis die Zustimmung des Herzens weckt“. Das kann man auch als Kritik lesen!

 

In Ziffer 6 unterscheidet die Erklärung sehr klar zwischen dem Ehesakrament und dem dieses segnende Handeln des geweihten Amtsträgers - die Erklärung ist so nur in der lateinischen Kirche sinnvoll rezipierbar, macht aber sehr deutlich, dass der Bund der Eheleute zu segnen ist und nicht die Sexualgemeinschaft als Teil dieses Bundes.

 

In Ziffer 8 wird dann eine knappe Theologie des Segens entwickelt,  Segnungen "laden nämlich dazu ein, die Gegenwart Gottes in allen Ereignissen des Lebens zu erfassen, und erinnern daran, dass der Mensch auch im Gebrauch der geschaffenen Dinge aufgefordert ist, Gott zu suchen, ihn zu lieben und ihm treu zu dienen."

 

Im folgenden erleben wir dann einen Höhepunkt kirchlicher Distinktionskunst, indem einerseits zwischen liturgischem und nichtliturgischem Segnen unterschieden wird und man zugleich betont, dass an Sakramentalien nicht dieselben hohen Erwartungen wie an Sakramente gerichtet werden dürfen, eröffnet man einen gewissen Spielraum an unerwarteter Stelle, und dies mit einer schwerwiegenden Begründung: "Es besteht nämlich die Gefahr, dass eine so geliebte und weit verbreitete seelsorgerliche Geste allzu vielen Voraussetzungen moralischer Art unterworfen wird, die unter dem Vorwand von Kontrolle die bedingungslose Kraft der Liebe Gottes in den Schatten stellen könnten, auf der jedoch die Geste des Segens beruht."

 

Nach einigen schönen und angemessenen Überlegungen zur biblischen Theologie des Seg(n)ens und der pastoraltheologischen Bedeutung klärt die Erklärung in Ziffer 23ff dann auf, was für die "außerliturgisch" meint - Andachtsübungen und Volksfrömmigkeit, alles das, was außerhalb der Eucharistie und der Sakramente stattfindet. 

Der Ort der "außerliturgischen Segnung" dürfte daher die Andacht sein.

 

Die weiteren Ausführungen allerdings lassen mich etwas ratlos zurück, wenn man über angemessene oder nicht angemessene Kleidung referiert oder keine Nähe zur standesamtlichen Trauung will, umgekehrt aber irgendwie auch deutlich macht, dass man niemanden weg schicken solle, der ernsthaft bittet. Dies scheint mir eher der Anfang einer Entwicklung zu sein als deren Ende.

 

Aber ich bin doch sehr erfreut, dass unsere Lehramtfans ab heute fest glauben, dass man Zweitehen und homosexuelle Verbindungen segnen kann.

[Flo77]

Um es in klassischen Begriffen auszudrücken: das ist nicht wirklich fleischig, nicht richtig milchig aber auch so gar nicht parve.

[Thanos]

vor 5 Minuten schrieb Flo77:

Um es in klassischen Begriffen auszudrücken: das ist nicht wirklich fleischig, nicht richtig milchig aber auch so gar nicht parve.

 

Ich würde sagen: es wurde benannt, eingeordnet in die vielfältigen Situationen von Segnungen und gleichzeitig abgerückt von der Nähe zur Ehe.