Mairauch Geschrieben 17. Oktober 2010 Melden Share Geschrieben 17. Oktober 2010 Hallo zusammen, mich beschäftigt derzeit eine Frage und ich hoffe, dass ich Antworten darauf erhalte. Mir geht es dabei um das katholische Verständnis der Fürbitte von Verstorbenen. Kurz und knapp zu meiner Lebenssituation: Ein Verwandter, den ich als engagierten, ehrlichen und authentischen Christen sehr schätzte, verstarb vor einiger Zeit. Für mich ist er ein Mensch, der ein kompromisslos frommes Leben führte: Er hat stets treu die Gottesdienste besucht, seinen Kollegen vom Glauben erzählt, seine Kinder nach christlichen Maßstäben erzogen, sie im Glauben an Christus sozialisiert - und sowieso ist er für mich das, was ich einen Heiligen nennen würde. Wenn er nicht das Endziel erreicht hat, also im Himmelreich angekommen ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Nun ist die Kirche natürlich nicht als bloße Institution definiert, sondern als Gemeinschaft der Heiligen: Jeder Christ auf Erden sowie im Himmel gehört nach römisch-katholischer Lehre zur Kirche, also zum Leib Jesu. Und da wir füreinander beten dürfen, verstärkt dies natürlich unser Zusammengehörigkeitsgefühl. Meine Frage lautet nun: Spricht etwas dagegen, am Grab meines Verwandten ZU IHM zu beten, ihn als Fürsprecher zu Gott einzusetzen und mich mit ihm im Glauben vereint zu fühlen? Schließlich ist ja auch Maria unsere Fürsprecherin bei Gott und nicht wenige finden dank ihr zum Angesicht Jesu. Würde mich freuen, Antworten zu lesen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stanley Geschrieben 17. Oktober 2010 Melden Share Geschrieben 17. Oktober 2010 Hallo zusammen, mich beschäftigt derzeit eine Frage und ich hoffe, dass ich Antworten darauf erhalte. Mir geht es dabei um das katholische Verständnis der Fürbitte von Verstorbenen. Kurz und knapp zu meiner Lebenssituation: Ein Verwandter, den ich als engagierten, ehrlichen und authentischen Christen sehr schätzte, verstarb vor einiger Zeit. Für mich ist er ein Mensch, der ein kompromisslos frommes Leben führte: Er hat stets treu die Gottesdienste besucht, seinen Kollegen vom Glauben erzählt, seine Kinder nach christlichen Maßstäben erzogen, sie im Glauben an Christus sozialisiert - und sowieso ist er für mich das, was ich einen Heiligen nennen würde. Wenn er nicht das Endziel erreicht hat, also im Himmelreich angekommen ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Nun ist die Kirche natürlich nicht als bloße Institution definiert, sondern als Gemeinschaft der Heiligen: Jeder Christ auf Erden sowie im Himmel gehört nach römisch-katholischer Lehre zur Kirche, also zum Leib Jesu. Und da wir füreinander beten dürfen, verstärkt dies natürlich unser Zusammengehörigkeitsgefühl. Meine Frage lautet nun: Spricht etwas dagegen, am Grab meines Verwandten ZU IHM zu beten, ihn als Fürsprecher zu Gott einzusetzen und mich mit ihm im Glauben vereint zu fühlen? Schließlich ist ja auch Maria unsere Fürsprecherin bei Gott und nicht wenige finden dank ihr zum Angesicht Jesu. Würde mich freuen, Antworten zu lesen. Nichts spricht dagegen mit den Verstorbenen im Gebet zu sprechen. Aber man sollte das Gespräch mit den Lebenden nicht vernachlässigen. Wenn Du Deinen Verwandten als Heiligen und Fürsprecher bei Gott anrufen willst, kannst Du das natürlich als Privatperson. Kritisch würde es werden, wenn dieses Gebet öffentlich gemacht würde. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mairauch Geschrieben 17. Oktober 2010 Autor Melden Share Geschrieben 17. Oktober 2010 (bearbeitet) Hallo zusammen, mich beschäftigt derzeit eine Frage und ich hoffe, dass ich Antworten darauf erhalte. Mir geht es dabei um das katholische Verständnis der Fürbitte von Verstorbenen. Kurz und knapp zu meiner Lebenssituation: Ein Verwandter, den ich als engagierten, ehrlichen und authentischen Christen sehr schätzte, verstarb vor einiger Zeit. Für mich ist er ein Mensch, der ein kompromisslos frommes Leben führte: Er hat stets treu die Gottesdienste besucht, seinen Kollegen vom Glauben erzählt, seine Kinder nach christlichen Maßstäben erzogen, sie im Glauben an Christus sozialisiert - und sowieso ist er für mich das, was ich einen Heiligen nennen würde. Wenn er nicht das Endziel erreicht hat, also im Himmelreich angekommen ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Nun ist die Kirche natürlich nicht als bloße Institution definiert, sondern als Gemeinschaft der Heiligen: Jeder Christ auf Erden sowie im Himmel gehört nach römisch-katholischer Lehre zur Kirche, also zum Leib Jesu. Und da wir füreinander beten dürfen, verstärkt dies natürlich unser Zusammengehörigkeitsgefühl. Meine Frage lautet nun: Spricht etwas dagegen, am Grab meines Verwandten ZU IHM zu beten, ihn als Fürsprecher zu Gott einzusetzen und mich mit ihm im Glauben vereint zu fühlen? Schließlich ist ja auch Maria unsere Fürsprecherin bei Gott und nicht wenige finden dank ihr zum Angesicht Jesu. Würde mich freuen, Antworten zu lesen. Nichts spricht dagegen mit den Verstorbenen im Gebet zu sprechen. Aber man sollte das Gespräch mit den Lebenden nicht vernachlässigen. Wenn Du Deinen Verwandten als Heiligen und Fürsprecher bei Gott anrufen willst, kannst Du das natürlich als Privatperson. Kritisch würde es werden, wenn dieses Gebet öffentlich gemacht würde. Dankeschön für die flotte Antwort! Das war zwar auch genau meine Vermutung (und der Blick in den Kleinen Katechismus hat dies auch bestätigt), allerdings beirren mich hin und wieder meine pfingstlerischen Freunde, die eben der Ansicht sind, dass nach dem Tod alles vorbei ist. Der Haken ist nur: Die stecken mich argumentativ locker in den Sand, berufen sich auf die Bibel (in der natürlich angeblich nichts über die Fürbitt-Funktion steht) - und dann ist man als doofer Katholik abgestempelt, der ja eh kein richtiger Christ ist. Ach ... Lassen wir das. Aber Dankeschön nochmal! bearbeitet 17. Oktober 2010 von Mairauch Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 17. Oktober 2010 Melden Share Geschrieben 17. Oktober 2010 Wer ist denn in Deinen Augen ein richtiger Christ. Was muss der für Parameter einbringen um "gültig" zu sein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mairauch Geschrieben 17. Oktober 2010 Autor Melden Share Geschrieben 17. Oktober 2010 Wer ist denn in Deinen Augen ein richtiger Christ. Was muss der für Parameter einbringen um "gültig" zu sein. Eine schlaue Frage - und nicht ganz leicht zu beantworten, um ehrlich zu sein. Christsein bedeutet in meinen Augen, die Lehre der Kirche nicht nur äußerlich aufzunehmen (mit den Ohren, durch den bloßen "Verzehr" der Hostie), sondern als Multiplikator des Glaubens zu wirken und so zu leben, wie man glaubt. Tausende Priester würden's wohl so formulieren: "Dass sich Jesus Christus im eigenen Gesicht widerspiegelt". Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 17. Oktober 2010 Melden Share Geschrieben 17. Oktober 2010 warum sollte man einen verstorbenen nicht um seine fürbitte bitten können? ein heiliger ist nichts anderes als ein verstorbener, einzig ist seine verehrung kirchlich anerkannt. ich habe schon oft meine großmutter um ihr mitbeten in einem anliegen gebeten. sie tat das zeitlebens ohne, daß ich sie darum fragen mußte, wie ich weiss. warum sollte ich es jetzt nicht von ihr erbitten? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mairauch Geschrieben 17. Oktober 2010 Autor Melden Share Geschrieben 17. Oktober 2010 warum sollte man einen verstorbenen nicht um seine fürbitte bitten können? ein heiliger ist nichts anderes als ein verstorbener, einzig ist seine verehrung kirchlich anerkannt. ich habe schon oft meine großmutter um ihr mitbeten in einem anliegen gebeten. sie tat das zeitlebens ohne, daß ich sie darum fragen mußte, wie ich weiss. warum sollte ich es jetzt nicht von ihr erbitten? Stimmt. Die Gemeinschaft der Heiligen hört ja nicht auf, bloß wohl jemand nicht mehr in Hose und Hemd durch die Welt läuft, sondern vollkommen beim Herrn ist. Ich war lediglich mal wieder irritiert, weil mir so viel Empörung über meine Äußerung, mit Verstorbenen zu beten, widerfahren ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 17. Oktober 2010 Melden Share Geschrieben 17. Oktober 2010 Wer ist denn in Deinen Augen ein richtiger Christ. Was muss der für Parameter einbringen um "gültig" zu sein. Eine schlaue Frage - und nicht ganz leicht zu beantworten, um ehrlich zu sein. Christsein bedeutet in meinen Augen, die Lehre der Kirche nicht nur äußerlich aufzunehmen (mit den Ohren, durch den bloßen "Verzehr" der Hostie), sondern als Multiplikator des Glaubens zu wirken und so zu leben, wie man glaubt. Tausende Priester würden's wohl so formulieren: "Dass sich Jesus Christus im eigenen Gesicht widerspiegelt". Das hört sich gut an- wenn Du so fühlst und das auch lebst dann bist Du doch eigentlich nicht angreifbar und solltest Dich in Deinem Tun auch nicht unsicher fühlen. Scheinbar hast Du das Gefühl dass es unchristlich ist diese Zwiesprache mit Deinem Verstorbenen zu halten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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