שמואל Geschrieben 29. November 2010 Autor Melden Share Geschrieben 29. November 2010 Aber mal ne dumme Frage. Das Sakrament spenden sich die Eheleute selbst. Daran kann die tridentinische Formpflicht nur insofern etwas daran ändern, alsdaß dadurch die Ehe kirchlich nicht anerkannt wäre, wenn sie nicht eingehalten wird. Kommt eine solche Zweitehe zumindest im theologischen Sinne zustande oder steht dem die katholische Sakramentenlehre entgegen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 30. November 2010 Melden Share Geschrieben 30. November 2010 Aber mal ne dumme Frage. Das Sakrament spenden sich die Eheleute selbst. Daran kann die tridentinische Formpflicht nur insofern etwas daran ändern, alsdaß dadurch die Ehe kirchlich nicht anerkannt wäre, wenn sie nicht eingehalten wird. Kommt eine solche Zweitehe zumindest im theologischen Sinne zustande oder steht dem die katholische Sakramentenlehre entgegen?Hach ja ... katholisches Eherecht und Sakramentstheologie... AAAALSOOOO: Durch den öffentlichen Ehekonsens knüpfen nach westlicher Theologie die Eheleute ein unauflösliches sog. Eheband. Dieses Band ist durch nichts aufhebbar als den Tod eines der Ehegatten (und den Papst sofern die Ehe nicht körperlich vollzogen wurde, was eigentlich - aber dazu an anderer Stelle). Ein Mensch kann sich immer nur durch ein Eheband gleichzeitig binden. Daher kann ein Verheirateter auch nach einer zivilen Scheidung grundsätzlich keine zweite Ehe eingehen. Bis ca. 1560 unterlag die Eheschließung lokalen Bräuchen und wurde von der Kirche allenfalls beurkundet (der Priester als quasi Notar) und eingesegnet. Erst mit dem Konzil von Trient wurde bestimmt, daß die Eheschließung ein rein kirchlicher Akt ist dessen Verwaltung den Bestimmungen der Kirche zu folgen hat. Damals wurde festgelegt, daß im Geltungsbereich des Dekrets Tam etsi die Eheschließung unter Katholiken nur in Gegenwart eines Priesters und zweier Zeugen erfolgen kann. Wo das Dekret nicht galt (was heute nirgendwo mehr der Fall ist), war die Eheschließung nach Ortsbrauch als gültig anzuerkennen. (Nur zur Information: Die Orthodoxie kennt auch das unauflösliche Eheband. ABER: 1. kommt es durch den Segen des Priesters über das Brautpaar zustande und 2. besteht es auch über den Tod hinaus. Unabhängig davon kennt die Orthodoxie aber den "Tod der ehelichen Gemeinschaft", der nach einem Bußakt erlaubt eine neue Beziehung mit kirchlichem Segen einzugehen.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 30. November 2010 Melden Share Geschrieben 30. November 2010 Aber mal ne dumme Frage. Das Sakrament spenden sich die Eheleute selbst. Daran kann die tridentinische Formpflicht nur insofern etwas daran ändern, alsdaß dadurch die Ehe kirchlich nicht anerkannt wäre, wenn sie nicht eingehalten wird. Kommt eine solche Zweitehe zumindest im theologischen Sinne zustande oder steht dem die katholische Sakramentenlehre entgegen? In Trient wurde umfänglich über die Frage debattiert, ob die Kirche die Ehe überhaupt regeln dürfe. Man hat sich dann auf den niedrigst möglichen Level begeben und die Formpflicht als Ehehindernis eingeführt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 30. November 2010 Melden Share Geschrieben 30. November 2010 Aber mal ne dumme Frage. Das Sakrament spenden sich die Eheleute selbst. Daran kann die tridentinische Formpflicht nur insofern etwas daran ändern, alsdaß dadurch die Ehe kirchlich nicht anerkannt wäre, wenn sie nicht eingehalten wird. Kommt eine solche Zweitehe zumindest im theologischen Sinne zustande oder steht dem die katholische Sakramentenlehre entgegen? In Trient wurde umfänglich über die Frage debattiert, ob die Kirche die Ehe überhaupt regeln dürfe. Man hat sich dann auf den niedrigst möglichen Level begeben und die Formpflicht als Ehehindernis eingeführt. Das ist aber eine sehr harte Betrachtung, Herr Kollege, was Du da den Konzilsvätern unterstellst... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wiebke Geschrieben 30. November 2010 Melden Share Geschrieben 30. November 2010 Aber mal ne dumme Frage. Das Sakrament spenden sich die Eheleute selbst. Daran kann die tridentinische Formpflicht nur insofern etwas daran ändern, alsdaß dadurch die Ehe kirchlich nicht anerkannt wäre, wenn sie nicht eingehalten wird. Kommt eine solche Zweitehe zumindest im theologischen Sinne zustande oder steht dem die katholische Sakramentenlehre entgegen? In Trient wurde umfänglich über die Frage debattiert, ob die Kirche die Ehe überhaupt regeln dürfe. Man hat sich dann auf den niedrigst möglichen Level begeben und die Formpflicht als Ehehindernis eingeführt. Na, die Frage war aber doch, ob nicht "im theologischen Sinne" eine formwidrige Ehe doch zustande kommt, die halt nur von der Kirche nicht anerkannt wird. Es gäbe also zwei Ebenen: Vor Gott ist die Ehe tatsächlich eingegangen worden, aber vor der Kirche - im Sinne der sehr weltlichen Sakramentenverwaltungsorganisation - aber nicht. Ich habe Trient so verstanden, dass man sich zu der Auffassung durchgerungen hat, dass Gott seiner Kirche die Vollmacht gegeben hat, sowas auch zu regeln, sodass also auch vor Gott die formwidrige Ehe nicht zustande kommt. Aber je nach Gottesvorstellung könnte man auch auf den Gedanken kommen, dass das ziemliche Hybris war. Und dann hätte man tatsächlich die beiden Ebenen (was die Assistenz bei der Schließung einer Zweitehe nach dem Zerbrechen der formnichtigen Erstehe delikaterweise zur Anstiftung zum Ehebruch machte). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 30. November 2010 Melden Share Geschrieben 30. November 2010 Aber mal ne dumme Frage. Das Sakrament spenden sich die Eheleute selbst. Daran kann die tridentinische Formpflicht nur insofern etwas daran ändern, alsdaß dadurch die Ehe kirchlich nicht anerkannt wäre, wenn sie nicht eingehalten wird. Kommt eine solche Zweitehe zumindest im theologischen Sinne zustande oder steht dem die katholische Sakramentenlehre entgegen? In Trient wurde umfänglich über die Frage debattiert, ob die Kirche die Ehe überhaupt regeln dürfe. Man hat sich dann auf den niedrigst möglichen Level begeben und die Formpflicht als Ehehindernis eingeführt. Na, die Frage war aber doch, ob nicht "im theologischen Sinne" eine formwidrige Ehe doch zustande kommt, die halt nur von der Kirche nicht anerkannt wird. Es gäbe also zwei Ebenen: Vor Gott ist die Ehe tatsächlich eingegangen worden, aber vor der Kirche - im Sinne der sehr weltlichen Sakramentenverwaltungsorganisation - aber nicht. Ich habe Trient so verstanden, dass man sich zu der Auffassung durchgerungen hat, dass Gott seiner Kirche die Vollmacht gegeben hat, sowas auch zu regeln, sodass also auch vor Gott die formwidrige Ehe nicht zustande kommt. Aber je nach Gottesvorstellung könnte man auch auf den Gedanken kommen, dass das ziemliche Hybris war. Und dann hätte man tatsächlich die beiden Ebenen (was die Assistenz bei der Schließung einer Zweitehe nach dem Zerbrechen der formnichtigen Erstehe delikaterweise zur Anstiftung zum Ehebruch machte). Also wenn die Kirche ohne explizite schriftliche Anweisung durch den Heiligen Geist sich für nicht bevollmächtigt hält, Frauen zu weihen, dann bezweifle ich, dass sie bevollmächtigt sein kann, per CIC zu entscheiden, welche Ehe vor Gott gilt und welche nicht. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 30. November 2010 Melden Share Geschrieben 30. November 2010 Achja, dazu kommt noch: Es gibt ja jede Menge Ehen, da stellt die Kirche irgendwann fest, dass sie gar nicht gültig sind, obwohl ssie von der Kirche einmal für gültig erklärt wurden. Wenn man aber nicht wirklich sicher sein kann, ob eine kirchlich anerkannte Ehe auch tatsäcchlich geschlossen ist, dann kann man auch nicht sicher sein, ob eine nicht kirchlich anerkannte Ehe nicht vielleicht doch geschlossen ist. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 30. November 2010 Melden Share Geschrieben 30. November 2010 Aber mal ne dumme Frage. Das Sakrament spenden sich die Eheleute selbst. Daran kann die tridentinische Formpflicht nur insofern etwas daran ändern, alsdaß dadurch die Ehe kirchlich nicht anerkannt wäre, wenn sie nicht eingehalten wird. Kommt eine solche Zweitehe zumindest im theologischen Sinne zustande oder steht dem die katholische Sakramentenlehre entgegen? In Trient wurde umfänglich über die Frage debattiert, ob die Kirche die Ehe überhaupt regeln dürfe. Man hat sich dann auf den niedrigst möglichen Level begeben und die Formpflicht als Ehehindernis eingeführt. Das ist aber eine sehr harte Betrachtung, Herr Kollege, was Du da den Konzilsvätern unterstellst... Ich weiß nicht, was Du hast: Länger ausgedrück hätte ich sagen sollen, dass die Formpflicht technisch als Ehehindernis konstruiert ist: Wer nicht in der korrekten Form den Konsens austauscht, der unterliegt einem Hindernis. Denn dass die Kirche Hindernisse aufsteleln dürfe, da war man sich einig. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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