Bleze Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Interessant finde ich in dem Artikel den Satz: Wer sich in die Hände anderer begibt, entäußert sich seiner Macht. Er wird selber verletz- und missbrauchbar. Sollte das eine der Ängste der RKK sein fände ich das irgendwie...passend... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Der Kommentar ist wirklich sehr gut. Dass in einem einzigen Satz auch etwas Kritik an Pfeiffer geäußert wird, finde ich nicht wirklich schlimm (und Christian "Computerspiele-sind-des Teufels" Pfeiffer ist tatsächlich ein bisschen mediengeil, aber so what). Der Artikel sucht die Gründe vor allem bei der Kirche, und den Aspekt des "institutionellen Narzissmus" finde ich durchaus fruchtbar. Ich hätte drauf wetten sollen... DU verunglimpfe nochmal in irgendeiner Form die DDR... Ich würde wirklich gerne verstehen, was dein Problem ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Interessant ist ja auch der Ausgang der Unterlassungsklage gegen Pfeiffer... Wie kommst Du auf Unterlassungsklage? Es wurde ihm eine Unterlassungserklärung zur Unterschrift vorgelegt. Er soll erklären, die Zensurvorwürfe an die katholische Kirche nicht mehr zu wiederholen bzw. zu unterlassen. Angeblich will er sich erst noch juristisch beraten lassen, ehe er entscheidet, ob er sie unterschreibt oder nicht. Unterschreibt er sie nicht, wird der VDD versuchen, eine einstweilige Verfügung gegen ihn zu erwirken. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Der Kommentar ist wirklich sehr gut. Dass in einem einzigen Satz auch etwas Kritik an Pfeiffer geäußert wird, finde ich nicht wirklich schlimm (und Christian "Computerspiele-sind-des Teufels" Pfeiffer ist tatsächlich ein bisschen mediengeil, aber so what). Der Artikel sucht die Gründe vor allem bei der Kirche, und den Aspekt des "institutionellen Narzissmus" finde ich durchaus fruchtbar. Ich hätte drauf wetten sollen... DU verunglimpfe nochmal in irgendeiner Form die DDR... Ich würde wirklich gerne verstehen, was dein Problem ist. Ich versteh's auch nicht. Du hast doch nur auf Computerspiele als eine Spezialität von Herrn Pfeiffer hingewiesen und keinen Schnaufer über die ehemaligen DDR-Töpfchen verloren, mit denen er in Ossiland ins Fettnäpfchen getreten ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Kerstin Decker, wundervoll!!! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Nicht eine einzige Institution der Welt kann das so, wie wir das wünschen, vollständig umsetzen. Nur individuelle Menschen können das. In einer Institution gibt es Mechanismen, die automatisch wirksam sind. Ob Kommunismus, Sozialismus oder Christentum: Die Institutionen habens nie perfekt hingekriegt, manches Mal gar pervertiert. Menschen aber können es an und für sich durchaus hinkriegen. Ich könnte auf die Idee kommen, dass dann am besten die Institution abgeschafft werden müsste, wenn sie denn so hinderlich ist und keine Chance auf eine tatsächlich bessere Art von Institution besteht. Aber Institutionen haben auch große Vorteile. Es geht mir nicht darum, die Institution zu verlassen oder am liebsten zerstört sehen zu wollen. Es geht mir um genau das individuelle Verhalten, das Du hier ansprichst. Nur da, wo eine Kirche eine menschliche (und als Gläubige füge ich hinzu: eine spirituelle) Gemeinschaft ist, kann sie so handeln. Sobald sie als Institution auftritt, der Bischof mehr als Bischof denn als Mensch und der Katholik mehr als Katholik denn als Mensch, da fängt es an schiefzugehen. Institutionen sind aber nicht alle gleich, was die Begünstigung von Macht- und damit Kindesmissbrauch betrifft. Die Struktur und die Regeln der jeweiligen Institution können Machtmissbrauch begünstigen oder erschweren. Die sozialistischen Regime und die katholische Kirche haben diesbezüglich gemeinsam, dass beide eine tatsächliche Kontrolle und Beschränkung der Macht von unten nach oben nicht vorsehen. Dieses Manko beseitigt man nicht durch eine Abschaffung der Institution, sondern durch ihre Veränderung. Ich bin davon überzeugt, dass solche Veränderungen auch bei der Institution Kirche möglich sind. Eine Beschränkung der Macht von Pfarrern, Bischöfen und Papst durch das Volk selbst ist realisierbar, ohne die Kirche dabei preis zu geben. Dabei ist aber auch klar, dass synodale Strukturen alleine Machtmissbrauch nicht verhindern können. Es geht - in Firmenneudeutsch gesprochen - um ein kirchenweites Commitment zur Transparenz in der Machtausübung. Das fängt damit an, dass Machtausübung auch als solche benannt wird und nicht etwa durch Begriffe wie "Diener" eine Umkehrung der Rollen vorgetäuscht wird, die real nicht existiert. Der Hirt ist nicht der Diener der Schafe. Wenn er sich so nennt, ist es eine Vortäuschung falscher Tatsachen. Ein Diener hat keine Entscheidungsgewalt über seinen Dienstherrn. Es gibt keinen "Leitungsdienst". Transparenz in der Machtausübung bedeutet, hier mit offenen Karten zu spielen. 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Shubashi Geschrieben 10. Januar 2013 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 (bearbeitet) Ich erwarte hier ebenfalls nichts mehr; heute morgen gab es drei Interviews im DLF, mit einem Betroffenen, der ein katholisches Internat besucht hat (und ein Buch darüber schrieb), Ministerin Leutheusser-Schnarrenberger und Langendörfer SJ. Am schwächsten war der Langendörfer, ein sich-winden und vorgeblich "Seriosität" (ausgerechnet!) von Pfeiffer einfordernd. (Mit welchem Recht spricht er sie ihm eigentlich ab? Wer im Loch sitzt, sollte doch als erstes aufhören zu graben?) Die Kirche steht unter dem schwerwiegenden Verdacht, bei einer ihrer ureigenen Aufgabe als Schützerin der Schwachen versagt zu haben, sie ist schlicht nicht in der Position, anzuklagen. Leutheusser-Schnarrenberger wies auf die ganz naheliegende Tatsache hin, dass externe Begutachtungen durch neutrale Gutachter zu historischen Vergehen völlig gang und gäbe sind, im Justizministerium fände gerade selbst eine statt, und selbstverständlich würde man sich nicht in die Publikation der Ergebnisse einmischen. Nur die Kirche schiebt also angeblich "Sorgen" um Daten- und Quellenschutz vor - als ob man ihr ausgerechnet dabei vertrauen könnte! (Ein Gegenbeispiel aus Freiburg hat Julius ja schon benannt.) Um schon den Anschein eigenen Versagens abzuwehren, hätte sie auch gerade diesen Bereich den Prüfern überlassen können, immerhin sollten pensionierte Staatsanwälte u.ä. direkt an den Akten arbeiten. (Dürften wesentlich mehr Vertrauensvorschuß genießen als Kirchenmitarbeiter.) Die Haltung des ehemaligen Jesuitenschüler war völlig abgeklärt und realistisch: schon an seiner Schule seien als erstes Beweise und ähnliches vernichtet worden, niemand hätte sich Auge in Auge entschuldigt, alle waren vor allem um den Ruf besorgt. Zwar waren einige mit den besagten 5.000 EUR entschädigt worden, aber diese Gelder lagen ja z.B. erheblich unter dem, was die Schule insgesamt an Schulgeld von den Eltern kassiert hatte. Ihm war die Haltung der Kirche egal, höchstens praktische Satire. Er wies aber auch auf diverse (in Gegensatz zu ihm) viel tiefer Getroffene hin, die sich eben gerade wg. ihrer schweren Traumatisierung und verbleibenden Schädigung tatsächlich etwas von diesem Versuch der Aufarbeitung versprochen hätten. Und das ist tatsächlich wahr, denn wir müssen ja davon ausgehen, dass eben auch Fälle entdeckt worden wären, der Opfer bisher nicht den Mut und die Kraft fanden, sich an die Kirche zu wenden. An diesen begeht die Kirche doppelten Verrat, weil eine reine Alibi-Veranstaltung wahrscheinlich nochmal "offiziell bestätigen" wird, dass "nichts weiter" vorgefallen sei. Was wird bleiben: -Der Eindruck, dass wiederum die Bösen ungeschoren davonkommen und die Opfer ungetröstet, weil die "Solidarität der Krähen" stärker ist. -Das Ansehen der katholischen Kirche als moralischer Instanz wird völlig zerstört, selbst in einem säkularen demokratischen Rechtsstaat schafft sie es nicht, sich an ihren eigenen oder gesellschaftlichen Mindeststandards zu messen. Sie kann höchstens noch die Trümmer ihrer früheren Bedeutung mit formaljuristischen Mätzchen ausschlachten. -Für ihre Gläubigen bleibt bleibt nur der Exodus oder die innere Emigration; da ihre Bischöfe eine glaubwürdige Aufklärung bisher zumindest geschlossen boykottieren, muss man sich um so ernster fragen, hinter welchen Personen, Orten und Handlungen sich das aufrichtige Bemühen um das Werk Jesu Christi verbirgt oder aber der auf bloße Äusserlichkeiten zielende "Fürstbischofskatholizismus", der sich v.a. um äusseres Gepränge, formale Orthodoxie, Macht und Ansehen müht. Die Kirche erlegt ihren Gläubigen auf, sich in "würdiger" Form dem Tisch des Herrn zu nähern; ist es wirklich so absurd, wenn man als Gläubiger ähnliche Ernsthaftigkeit von der Hierarchie verlangt? Ist das zu selbstgerecht? Vielleicht klingt es so, aber die Struktur der Kirche ist ja so: die Macht und die Verantwortlichkeit sind vollkommen ungleich verteilt, und jeder Versuch, das ändern zu wollen, gilt in Rom eben als die schlimmste Häresie überhaupt! Und es kann auch keine Möglichkeit sein, sich einfach von der "Welt" abzuwenden, denn der "Schimmel" frißt sich ja gerade in die Institution. Dann heißt ja, sich von der "Welt" abzuwenden, die ganze innerkirchliche Heuchelei und Widersprüchlichkeit so zu belassen: Kleriker leben in Beziehungen, alle Gläubigen stellen sich aber bitte blind, bis es irgendeinem Denunzianten nicht mehr passt. Kirchengelder werden in der Hierarchie verschwendet, nur der böse weltliche "Staat" ermittelt plötzlich wegen Untreue. Der Priestermangel erzwingt die vollständige Überarbeitung von Klerikern, die spirituelle Überforderung darf aber allenfalls durch ganz zarte und jederzeit widerrufbare "Banalitäten" von Laien ausgefüllt werden. Und auf der anderen Ebene funktioniert es auch nach außen nicht: die säkulare Gesellschaft fordert nämlich die Verantwortlichkeit ein, welche die Kirche anscheinend um keinen Preis erbringen will. Und wo soll das enden, in einer strikten Hierarchie, wo die jeweils höhere Ebene die jeweils untere bedenkenlos für "irrelevant" erklären kann, wenn es ans Eingemachte geht? In den USA werden gigantische Summen aufgewandt und Diözesen bedenkenlos geopfert und ruiniert, um möglichst jeden Verdacht sofort per außergerichtlicher Einigung aus der Welt zu schaffen. Und der religiöse Nachwuchs bleibt auch da aus. http://www.economist.com/node/21560536 Eine Kirche ohne moralische Glaubwürdigkeit ist in einer säkularen und pluralen Welt nicht überlebensfähig, weil ihre "Hirten" schlicht an der Welt scheitern, die sie dann um jeden Preis ausblenden wollen. bearbeitet 10. Januar 2013 von Shubashi 9 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Ein guter Kommentar der SZ. Natürlich. Vor allem ist der Pfeiffer schuld, mit seinen *unbedachten Äußerungen und sprunghaften Aktionen*, Wie genau sahen eigentlich besagte "sprunghafte Aktionen" aus? Und was für "unbedachte Äusserungen" waren das? Der Kommentar ist wirklich sehr gut. Dass in einem einzigen Satz auch etwas Kritik an Pfeiffer geäußert wird, finde ich nicht wirklich schlimm (und Christian "Computerspiele-sind-des Teufels" Pfeiffer ist tatsächlich ein bisschen mediengeil, aber so what). Der Artikel sucht die Gründe vor allem bei der Kirche, und den Aspekt des "institutionellen Narzissmus" finde ich durchaus fruchtbar. Womit ich aber immer noch nicht weiss, was die sprunghaften Aktionen von ihm waren, die man ihm vorwirft... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Interessant ist ja auch der Ausgang der Unterlassungsklage gegen Pfeiffer... Wie kommst Du auf Unterlassungsklage? Es wurde ihm eine Unterlassungserklärung zur Unterschrift vorgelegt. Er soll erklären, die Zensurvorwürfe an die katholische Kirche nicht mehr zu wiederholen bzw. zu unterlassen. Angeblich will er sich erst noch juristisch beraten lassen, ehe er entscheidet, ob er sie unterschreibt oder nicht. Unterschreibt er sie nicht, wird der VDD versuchen, eine einstweilige Verfügung gegen ihn zu erwirken. O.K., durch die Medien geistern beide Begriffe (hier z.B.: http://diepresse.com/home/panorama/religion/1331166/Deutschland_Kirche-geht-gegen-Kriminologen-vor-?from=gl.home_panorama ). Dazu bin ich zu wenig Jurist. Bin trotzdem gespannt, wie das ausgeht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Eine Kirche ohne moralische Glaubwürdigkeit ist in einer säkularen und pluralen Welt nicht überlebensfähig, weil ihre "Hirten" schlicht an der Welt scheitern, die sie dann um jeden Preis ausblenden wollen. So viel Optimismus habe ich nicht... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 (bearbeitet) Eine Kirche ohne moralische Glaubwürdigkeit ist in einer säkularen und pluralen Welt nicht überlebensfähig, weil ihre "Hirten" schlicht an der Welt scheitern, die sie dann um jeden Preis ausblenden wollen. Bei allem Verständnis für Deine Verärgerung - ich finde, Du hängst die Geschichte zu hoch. Dass Auftraggeber eines Forschungsprojektes und diejenigen, die es durchführen, gelegentlich aneinandergeraten, dass die Fetzen fliegen und das Projekt mit dem bisherigen Partner nicht weitergeführt wird, ist nicht aussergewöhnliches - es kostet halt Geld, das für null Ergebnisse ausgegeben worden ist. Dass ausgerechnet die katholische Kirche nun darauf verpflichtet bleiben soll, die Zusammenarbeit mit Herrn Pfeiffer trotz eines grundlegenden Zerwürfnisses fortzusetzen, nur um sich nicht dem zu erwartenden Vorwurf auszusetzen, man wolle ja überhaupt keine Aufklärung - das sehe nun ich nicht ein. Für mich haben die Bischöfe den Bock viel früher geschossen: als sie sich auf Pfeiffer einließen. Dass das nicht gut geht, hätte ein Blinder mit dem Krückstock ertasten können. Jetzt haben die Herrschaften - so verstehe ich den ganzen Rummel - halt Einigkeit darin erzielt, dass ihnen ein Ende mit Schrecken lieber ist als ein Schrecken ohne Ende ... Und Frau Leutheusser-Schnarrenberg, die sich gerade öffentlich für die wissenschaftliche Seriosität von Pfeiffer verbürgt, wäre anzuraten, sich mal bei ihren Kabinettskollegen umzuhören, wer von ihnen schon eine teuer bezahlte Expertise aus dem Hause Pfeiffer als unbrauchbar in der Schublade hat verschwinden lassen. bearbeitet 10. Januar 2013 von Julius 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wine Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Ja, mit dem Post hast du Dir viel Mühe gemacht Und es stimmt ja alles, und für Beides hast Du von mir das Leseperlchen bekommen. Es ist schon bezeichnend, dass die ersten drei von Atheisten kommen... Dein Post ist eine ziemlich gut Analyse, nur, sie ist nicht neu und in der Art, wie Du schreibst, unabhängig von dem aktuellem Skandal. wine Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Claudia-Jutta Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 (bearbeitet) Womit ich aber immer noch nicht weiss, was die sprunghaften Aktionen von ihm waren, die man ihm vorwirft... Der Münchner Merkur erweckt heute den Eindruck, als sei seine Teilnahme an Interviews und Talkshows zu erwarten gewesen. bearbeitet 10. Januar 2013 von Claudia-Jutta Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wine Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Eine Kirche ohne moralische Glaubwürdigkeit ist in einer säkularen und pluralen Welt nicht überlebensfähig, weil ihre "Hirten" schlicht an der Welt scheitern, die sie dann um jeden Preis ausblenden wollen. Bei allem Verständnis für Deine Verärgerung - ich finde, Du hängst die Geschichte zu hoch. Dass Auftraggeber eines Forschungsprojektes und diejenigen, die es durchführen, gelegentlich aneinandergeraten, dass die Fetzen fliegen und das Projekt mit dem bisherigen Partner nicht weitergeführt wird, ist nicht aussergewöhnliches - es kostet halt Geld, das für null Ergebnisse ausgegeben worden ist. Dass ausgerechnet die katholische Kirche nun darauf verpflichtet bleiben soll, die Zusammenarbeit mit Herrn Pfeiffer trotz eines grundlegenden Zerwürfnisses fortzusetzen, nur um sich nicht dem zu erwartenden Vorwurf auszusetzen, man wolle ja überhaupt keine Aufklärung - das sehe nun ich nicht ein. Für mich haben die Bischöfe den Bock viel früher geschossen: als sie sich auf Pfeiffer einließen. Dass das nicht gut geht, hätte ein Blinder mit dem Krückstock ertasten können. Jetzt haben die Herrschaften - so verstehe ich den ganzen Rummel - halt Einigkeit darin erzielt, dass ihnen ein Ende mit Schrecken lieber ist als ein Schrecken ohne Ende ... Man beachte die subtile Diffamierung eines renommierten Wissenschaftlers. Das gleiche lief im Beschneidungsthread mit Prof.Dr. Holm Putzke. Wenn es keine Argumente gibt, wird der Mensch fertiggemacht. Christenpraxis, Jahrhundertelang geübt. Langsam ekelt mich das hier alles an. wine Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 (bearbeitet) Womit ich aber immer noch nicht weiss, was die sprunghaften Aktionen von ihm waren, die man ihm vorwirft... Der Münchner Merkur erweckt heute den Eindruck, als sei seine Teilnahme an Interviews und Talkshows zu erwarten gewesen. Werf mal Google an und gib ihm die Stichwörter Pfeiffer und Talkshow zu fressen. Wobei ich das allerdings nicht mit "Sprunghaftigkeit" in Verbindung bringe. bearbeitet 10. Januar 2013 von Julius Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gallowglas Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Interessant ist ja auch der Ausgang der Unterlassungsklage gegen Pfeiffer... Wie kommst Du auf Unterlassungsklage? Es wurde ihm eine Unterlassungserklärung zur Unterschrift vorgelegt. Er soll erklären, die Zensurvorwürfe an die katholische Kirche nicht mehr zu wiederholen bzw. zu unterlassen. Angeblich will er sich erst noch juristisch beraten lassen, ehe er entscheidet, ob er sie unterschreibt oder nicht. Unterschreibt er sie nicht, wird der VDD versuchen, eine einstweilige Verfügung gegen ihn zu erwirken. O.K., durch die Medien geistern beide Begriffe (hier z.B.: http://diepresse.com/home/panorama/religion/1331166/Deutschland_Kirche-geht-gegen-Kriminologen-vor-?from=gl.home_panorama ). Dazu bin ich zu wenig Jurist. Bin trotzdem gespannt, wie das ausgeht. Mal sehen, ob das ganze wieder vor dem Lieblingsgericht (neben dem Jüngsten) der RKK landet ... dann kann ich dir allerdings sagen, wie das ausgeht ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 (bearbeitet) Eine Kirche ohne moralische Glaubwürdigkeit ist in einer säkularen und pluralen Welt nicht überlebensfähig, weil ihre "Hirten" schlicht an der Welt scheitern, die sie dann um jeden Preis ausblenden wollen. Bei allem Verständnis für Deine Verärgerung - ich finde, Du hängst die Geschichte zu hoch. Dass Auftraggeber eines Forschungsprojektes und diejenigen, die es durchführen, gelegentlich aneinandergeraten, dass die Fetzen fliegen und das Projekt mit dem bisherigen Partner nicht weitergeführt wird, ist nicht aussergewöhnliches - es kostet halt Geld, das für null Ergebnisse ausgegeben worden ist. Dass ausgerechnet die katholische Kirche nun darauf verpflichtet bleiben soll, die Zusammenarbeit mit Herrn Pfeiffer trotz eines grundlegenden Zerwürfnisses fortzusetzen, nur um sich nicht dem zu erwartenden Vorwurf auszusetzen, man wolle ja überhaupt keine Aufklärung - das sehe nun ich nicht ein. Für mich haben die Bischöfe den Bock viel früher geschossen: als sie sich auf Pfeiffer einließen. Dass das nicht gut geht, hätte ein Blinder mit dem Krückstock ertasten können. Jetzt haben die Herrschaften - so verstehe ich den ganzen Rummel - halt Einigkeit darin erzielt, dass ihnen ein Ende mit Schrecken lieber ist als ein Schrecken ohne Ende ... Ist es wirklich nur das? Die Meldung ist wirklich Aufmacher jeder Nachrichtensendung im DLF gewesen, drei verschiedene Interviews; die Gesellschaft schätzt das meiner Meinung nach schon als den Abgesang der RKK auf die eigene Glaubwürdigkeit ein. Ist es also wirklich nur ein beliebiges "Projekt" oder quasi das Gegenstück einer wirklichen tiefgreifenden Umkehr? Bei einer Beichte kann ich auch nicht mittendrin aufstehen und sagen, nö, auf die Ermahnungen und Nachfragen habe ich jetzt keinen Bock mehr! Wobei ich natürlich jetzt wirklich übertrieben habe, ist mein pessimistisches Untergangsgeschwafel, ich bin schließlich kein Hellseher. Ich denke aber schon, dass diese Abfuhr eine ganz schwere Zäsur ist, weil jeder andere Bewältigungsversuch jetzt erst mal als reines Gefälligkeitsgutachten diskreditiert ist. Ich hatten dazu auch noch mal diese beiden Artikel bzw. Kommentare gelesen; wenn die inneren Strukturen, die eine glaubhafte moralische "Wahrhaftigwerdung" der Kirche behindern, nicht angepackt werden, werden sich die Skandale wiederholen oder häufen. Es nützt einfach nichts, den Kopf in den Sand zu stecken, es ist schlicht wie überall in der Welt: ohne Veranwortlichkeit und Sanktion wird als Freibrief für Misswirtschaft verstanden. http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/verhinderte-missbrauchsstudie-kirche-in-der-welt-12019392.html http://www.faz.net/aktuell/politik/katholische-kirche-strukturen-der-suende-11643997.html bearbeitet 10. Januar 2013 von Shubashi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Man beachte die subtile Diffamierung eines renommierten Wissenschaftlers. Jetzt bin ich aber enttäuscht, ich wollte den Herrn keinesfalls nur "subtil diffamieren", sondern durchaus zum Ausdruck bringen, dass ich - mindestens seit dem Fall Sebnitz - nicht viel von ihm halte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Eine Kirche ohne moralische Glaubwürdigkeit ist in einer säkularen und pluralen Welt nicht überlebensfähig, weil ihre "Hirten" schlicht an der Welt scheitern, die sie dann um jeden Preis ausblenden wollen. Bei allem Verständnis für Deine Verärgerung - ich finde, Du hängst die Geschichte zu hoch. Dass Auftraggeber eines Forschungsprojektes und diejenigen, die es durchführen, gelegentlich aneinandergeraten, dass die Fetzen fliegen und das Projekt mit dem bisherigen Partner nicht weitergeführt wird, ist nicht aussergewöhnliches - es kostet halt Geld, das für null Ergebnisse ausgegeben worden ist. Als ob Geld in D wirklich ein Problem für die rkK wäre... Und dass null Ergebnisse das Resultat der Arbeit von Pfeiffer sein sollen, ist eine von dir zu beweisende Unterstellung. Wenn es keine Ergebnisse gegeben hätte, warum hätten die Bischöfe die Veröffentlichungen von diesem Nichts erst absegnen wollen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 (bearbeitet) Ist es wirklich nur das? Ich weiss nicht, aber ich kann's auch nicht ändern. Und ich sehe immer noch nicht, weswegen die Bischöfe - wenn sie schon nicht mehr mit Pfeiffer können oder wollen, bis zum bitteren Ende der Studie hätten durchhalten müssen, nur um den Medienrummel, den ihre Kündigung jetzt verursacht, zu vermeiden. Aus einem Deiner Links: "man hätte es sich schlicht vorher überlegen müssen, ob man die Untersuchung jemanden anvertrauen sollte, der für mediale Paukenschläge bekannt ist". Meine Rede, nicht erst seit heute! bearbeitet 10. Januar 2013 von Julius Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 (bearbeitet) Und dass null Ergebnisse das Resultat der Arbeit von Pfeiffer sein sollen, ist eine von dir zu beweisende Unterstellung. Wenn es keine Ergebnisse gegeben hätte, warum hätten die Bischöfe die Veröffentlichungen von diesem Nichts erst absegnen wollen? Ja, Du hast recht. Herr Pfeiffer schickt seit Sommer eine Doktorandin durch die Gegend, die "erste Ergebnisse" verkündet. Irgendwas über die Befindlichkeit von Opfern sexuellen Missbrauchs durch Kleriker. (Seine stellvertretende Projektleiterin ist ihm schon vor einem halben Jahr abhanden gekommen, die hat sich nach Hamburg verbessert). Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass Herr Pfeiffer seine Auftraggeber, wie es sich gehört, gleichzeitig mit dem Auftreten der Doktorandin in Barcelona über diese "ersten Ergebnisse" informiert hat, so dass die nicht im Internet danach graben müssen. bearbeitet 10. Januar 2013 von Julius Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Die Kirche erlegt ihren Gläubigen auf, sich in "würdiger" Form dem Tisch des Herrn zu nähern; ist es wirklich so absurd, wenn man als Gläubiger ähnliche Ernsthaftigkeit von der Hierarchie verlangt? Ist das zu selbstgerecht? Vielleicht klingt es so, aber die Struktur der Kirche ist ja so: die Macht und die Verantwortlichkeit sind vollkommen ungleich verteilt, und jeder Versuch, das ändern zu wollen, gilt in Rom eben als die schlimmste Häresie überhaupt! Genau das ist aber der eigentliche Grund für den "Erfolg" der RKK, der ja wesentlich darin besteht, so lange als Organisation überlebt zu haben. Das gelingt nur, wenn man dieses Überleben der Organisation zum Selbstzweck, zum eigentlichen und wichtigsten Zweck der Organisation macht, dem sich alles andere unterordnet. Früher nannte man das meines Wissens "Heilsnotwendigkeit der Kirche". Aus kath.-bischöflicher Sicht gibt es schlicht nichts, was die Gefährdung dieser Organisation rechtfertigt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Ein guter Kommentar der SZ. Natürlich. Vor allem ist der Pfeiffer schuld, mit seinen *unbedachten Äußerungen und sprunghaften Aktionen*, Wie genau sahen eigentlich besagte "sprunghafte Aktionen" aus? Und was für "unbedachte Äusserungen" waren das? Der Kommentar ist wirklich sehr gut. Dass in einem einzigen Satz auch etwas Kritik an Pfeiffer geäußert wird, finde ich nicht wirklich schlimm (und Christian "Computerspiele-sind-des Teufels" Pfeiffer ist tatsächlich ein bisschen mediengeil, aber so what). Der Artikel sucht die Gründe vor allem bei der Kirche, und den Aspekt des "institutionellen Narzissmus" finde ich durchaus fruchtbar. Womit ich aber immer noch nicht weiss, was die sprunghaften Aktionen von ihm waren, die man ihm vorwirft... Mögliche unbedachte Äußerungen beider Seiten lassen sich kaum mehr nachvollziehen, (aber der Kommentar gibt sowieso nicht diesen unbedachten Äußerungen die Schuld, sondern vor allem dem Narzissmus der kK, ein - wie ich finde - sehr interessanter Aspekt) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Und dass null Ergebnisse das Resultat der Arbeit von Pfeiffer sein sollen, ist eine von dir zu beweisende Unterstellung. Wenn es keine Ergebnisse gegeben hätte, warum hätten die Bischöfe die Veröffentlichungen von diesem Nichts erst absegnen wollen? Ja, Du hast recht. Herr Pfeiffer schickt seit Sommer eine Doktorandin durch die Gegend, die "erste Ergebnisse" verkündet. Irgendwas über die Befindlichkeit von Opfern sexuellen Missbrauchs durch Kleriker. (Seine stellvertretende Projektleiterin ist ihm schon vor einem halben Jahr abhanden gekommen, die hat sich nach Hamburg verbessert). Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass Herr Pfeiffer seine Auftraggeber, wie es sich gehört, gleichzeitig mit dem Auftreten der Doktorandin in Barcelona über diese "ersten Ergebnisse" informiert hat, so dass die nicht im Internet danach graben müssen. Bei mir hat keine Diktorandin geklingelt, daher weiss ich zu diesem Detail nichts. Ich habe auch keine Ahnung, wie es bezüglich der Publikation der Ergebnisse in dem von beiden Seiten gültigen Vertrag geregelt ist. Aber so wie es sich liest, scheint genau das jetzt der Knackpunkt zu sein, nämlich dass er die Ergebnisse veröffentlichen darf, ohne das absegnen lassen zu müssen, dass die Doktorandin das also darf/durfte. Und dass Doktoranden Teile der Ergebnisse ihrer Arbeit vorab publizieren ist in der Wissenschaft etwas ganz Normales. Man sollte sich immer Verträge durchlesen, die man unterschreibt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lara Geschrieben 10. Januar 2013 Melden Share Geschrieben 10. Januar 2013 Herr Pfeiffer könnte sich doch jetzt um die Missbrauchsfälle in staatlichen Schulen und Heimen kümmern. Die könnten doch auch mal alle Personalakten öffnen. Vorhin habe ich die zweite Hälfte eines Interviews mit Bischof Ackermann gehört. (Wahrscheinlich vom WDR, es hieß 'aus Köln', oder fallen beim Domradio die Interviewern ihren Gesprächspartnern auch regelmäßig im zweiten Satz ins Wort?). Ackermann sagte, die Vertraulichkeit wäre nicht mehr gewährleistet. Aber das Scheitern des Projekts war doch von Anfang an klar. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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