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Kindesmissbrauch in rkK


gerwin

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MartinO, was ist dir???

Was soll sein?

Schutz- und Sippenhaft und Folter? Gerechtfertigt durch 2000 Jahre Kirchengeschichte? Ich bin ja nun ein Antiklerikaler, aber es gibt ja soetwas wie einen Rechtsstaat. Oder anders herum gefragt: Wer hat denen Account gekapert?

 

P.S.: Meines Wissens war der bisher erfolgreichste Kampf gegen die Mafia unter Mussolini.

Das ist richtig, doch er war immerhin erfolgreich. Der Rechtsstaat hat versagt.

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MartinO, was ist dir???

Was soll sein?

Schutz- und Sippenhaft und Folter? Gerechtfertigt durch 2000 Jahre Kirchengeschichte? Ich bin ja nun ein Antiklerikaler, aber es gibt ja soetwas wie einen Rechtsstaat. Oder anders herum gefragt: Wer hat denen Account gekapert?

 

P.S.: Meines Wissens war der bisher erfolgreichste Kampf gegen die Mafia unter Mussolini.

Das ist richtig, doch er war immerhin erfolgreich. Der Rechtsstaat hat versagt.

Richtig, der Rechtsstaat versagt immer mal wieder. Unrechtsstaaten dagegen versagen immer!

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MartinO, was ist dir???

Was soll sein?

Schutz- und Sippenhaft und Folter? Gerechtfertigt durch 2000 Jahre Kirchengeschichte? Ich bin ja nun ein Antiklerikaler, aber es gibt ja soetwas wie einen Rechtsstaat. Oder anders herum gefragt: Wer hat denen Account gekapert?

 

MartinO versucht sich hier als "Advocatus Diaboli".

 

Die neueste Argumentation gegen die Kritik an der rkK wegen der Aufklärung sieht doch so aus: Die ganze Strategie war doch nicht so schlimm, weil die Aufklärung durch die Wissenschaftler wäre ja ein schlimmer Verstoß gegen die Rechtsstaatlichkeit! Von daher konnte die rkK nicht anders handeln als die Wissenschaftler wieder rauszuwerfen. Ihre Schuld besteht einzig und alleine darin, das nicht schon vorher gewusst zu haben.

 

Wirklich?

 

Normalerweise, wenn man solche Daten erhebt, dann werden diese anonymisiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei irgendwelche Persönlichkeitsrechte von Tätern oder Opfern verletzt werden, liegt so oder so bei Null. Es ging ja um eine ganz andere Frage, nämlich, welche Strukturen begünstigen den sexuellen Missbrauch? Wo muss man ansetzen, um Missbrauch in Zukunft zu verhindern? Da geht es nicht um einzelne Opfer oder einzelne Täter.

 

Nehmen wir ein Beispiel: Es gibt Leute, die meinen, dass die Homosexualität von Priestern den Missbrauch begünstigt hat. Deswegen war eine der offiziell verkündeten Maßnahmen gegen den Missbrauch die, Homosexuellen den Zugang zum Priesteramt zu erschweren. Aber stimmt das? Bislang ist das nur ein Vorurteil. Kann sein, dass dem so ist, kann sein, dass dies sogar den gegenteiligen Effekt hat, man weiß es nicht. Man braucht eine systematische Sicht auf die Daten, um so etwas entscheiden zu können. Oder kurz, man braucht wissenschaftliche Forschung statt Vorurteile. Solche und ähnliche Fragen können Wissenschaftler eventuell beantworten, wenn sie Daten systematisch auswerten.

 

Ob Opfer sich von Wissenschaftlern interviewen lassen, das müssen die Opfer selbst entscheiden, und das kann ihnen niemand abnehmen. Vor allem nicht, wenn man im Vorfeld entscheidet, das nicht zu tun, weil man irgendwie vermutet, dass dabei Persönlichkeitsrechte verletzt werden (was jeder Wissenschaftler verhindern wird), oder weil man irgendwelche Traumata aufreißt. Diejenigen, die so traumatisiert sind, dass sie sich nicht mehr erinnern, werden nicht interviewt, und ansonsten gilt, was für alle Traumata gilt: Wer sich nicht erinnert, ist dazu verdammt, das Traumata zu wiederholen. Der Schmerz wird durch Unterdrückung oft größer. Und ein halbwegs guter Interviewer wird wissen, wann man einem Opfer besser Hilfe anbietet. Die Kirche hat die Opfer ohnehin ziemlich schmählich im Stich gelassen und lange Zeit wurde ihr Schweigen erpresst (nicht unbedingt durch die Kirche direkt, sondern durch die Täter direkt und die Kirche indirekt). In diesem Zusammenhang spreche ich der Kirche jedes Recht ab, zu entscheiden, ob ein Opfer reden will oder soll oder nicht.

 

Wen es berechtigte Kritik an der Art der Untersuchung gibt - da sind Wissenschaftler bereit, mit sich reden zu lassen. Über berechtigte Kritik an der Untersuchungsmethode könnte man reden, nur habe ich von Seiten der Kirche noch keine solche Kritik gefunden, und von den Leuten hier nur Mutmaßungen und Spekulationen. Es sollen angeblich irgendwelche Rechte von Opfern oder Tätern verletzt werden - wer kennt die Untersuchungsmethode so genau, um so etwas behaupten zu können? Keiner. Hauptsache, man hat ein Gerücht gestreut. Ich halte das für Unsinn, ich weiß, wie solche Untersuchungen gemacht werden, und dass da keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Wenn, sollte mich das wundern, und dann hätte die Kirche das auch offen aussprechen können. Nichts dergleichen wurde gesagt, also ist der Vorwurf offenkundig frei erfunden.

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Auch dann nicht. Wenn man alles Unrecht, das im Namen der katholischen Kirche geschehen ist, aufarbeiten möchte, ist das ein Auftrag, gegen den Entnazifizierung, Kampf gegen die Mafia und Krieg gegen den Al-Qaida-Fundamentalismus zusammen ein Kinderspiel waren.

 

Es gibt nur eine Möglichkeit: Die Ermittlungsbehörden müssen alle Möglichkeiten haben, die Wahrheit herauszufinden, und mit "alle" meine ich alle. Weder die katholische Kirche insgesamt noch irgendeiner ihrer Angestellten hat irgendein moralisches Recht, sich auf das Grundgesetz, auf die Menschenrechte oder Prozessrechte des Angeklagten zu berufen, Dinge, die sie seit 2000 Jahren systematisch mit Füßen treten. Auch die Rechte eines Opfers können im Zuge der Vermeidung künftiger Opfer nicht berücksichtigt werden.

Nur so ist ein solcher Kampf zu gewinnen.

Hältst Du es nur mit staatlichen Ermittlungsbehörden für möglich?

Und für wünschenswert?

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Auch dann nicht. Wenn man alles Unrecht, das im Namen der katholischen Kirche geschehen ist, aufarbeiten möchte, ist das ein Auftrag, gegen den Entnazifizierung, Kampf gegen die Mafia und Krieg gegen den Al-Qaida-Fundamentalismus zusammen ein Kinderspiel waren.

 

Es gibt nur eine Möglichkeit: Die Ermittlungsbehörden müssen alle Möglichkeiten haben, die Wahrheit herauszufinden, und mit "alle" meine ich alle. Weder die katholische Kirche insgesamt noch irgendeiner ihrer Angestellten hat irgendein moralisches Recht, sich auf das Grundgesetz, auf die Menschenrechte oder Prozessrechte des Angeklagten zu berufen, Dinge, die sie seit 2000 Jahren systematisch mit Füßen treten. Auch die Rechte eines Opfers können im Zuge der Vermeidung künftiger Opfer nicht berücksichtigt werden.

Nur so ist ein solcher Kampf zu gewinnen.

Hältst Du es nur mit staatlichen Ermittlungsbehörden für möglich?

Und für wünschenswert?

Was? Meinst du, die Kirche wird den Kampf gegen sich selbst führen?

Jedenfalls eher mit staatlichen Ermittlungsbehörden als mit Gegenterrorismus.

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Was? Meinst du, die Kirche wird den Kampf gegen sich selbst führen?

Damit schreibst Du indirekt, daß diese Schande Teil des Systems ist... (?).

Bezweifelst du das?

 

Im Übrigen geht es ja nicht nur um den Kindesmissbrauch, sondern um die Verbrechen der Kirche im Allgemeinen.

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Bezweifelst du das?

 

Im Übrigen geht es ja nicht nur um den Kindesmissbrauch, sondern um die Verbrechen der Kirche im Allgemeinen.

ICH bezweifle das nicht, aber etliche Deiner Glaubensbrüder.

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Ich muss ehrlich gestehen, dass mich diese Pfeiffer-Geschichte persönlich wenig bewegt. In meiner Akte lässt sich zu dem Thema Missbrauch nichts finden und ich schätze meinen Arbeitgeber sehr. Zwar wäre ich gefeuert, würde ich mehrmals "Maria ist keine Jungfrau" ausrufen, und ich verstehe meine Lohnabrechnungen nicht, aber die diversen Krankheiten meiner Kinder und die damit verbundenen Ausfälle wurden immer nur mit herzlichen Genesungswünschen kommentiert.

 

Und das ist die Kehrseite der Medaille, den mit der gleichen Loyalität sah man ja auch darüber hinweg, wenn es Gemunkel gab über Kollegen. Das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter einerseits, aber die Evaluierung andererseits, wenn ein Mitarbeiter sich schuldig macht - da gäbe es viel zu lernen und neu zu strukturieren und dann in der Personalführung einen neuen Stil einzuführen.

 

Ich habe Pfarrer H. persönlich gekannt und dass er wieder eingesetzt wurde, war der Tatsache zu verdanken, dass ihm einfach Keiner klipp und klar die Grenzen aufzeigte, dass man Nachgebigkeit und mangelnde Konfliktbereitschaft mit Nächstenliebe verwechselte.

 

Mafiöse Strukturen schauen anders aus, man könnte von Bequemlichkeit sprechen und mangelndem Problembewusstsein.

 

Klar, wenn man so ein Bild von der RKK im Kopf hat: "RKK = Reich des absolut Bösen", dann legitimiert das natürlich die Überschreitung rechtsstaatlicher Methoden. So, wie eben Terroristen im Bereich Gewalt in den Köpfen der Menschen irgendwie "absolut bedrohlich" sind so ist die RKK eben im Bereich Missbrauch der Täter Nr. 1.

 

Und das erlaubt wohl in diesem neuen Jahrhundert, dass jedes Mittel recht sei.

 

Menschenrechte sind kein Thema für Märchen, Mythen oder apokalyptische Themen: Der Schuldige stirbt am Ende, denn das ist die beste Medizin gegen unsere Urängste. Im realen Leben geht es dann eben nicht ohne Kollateralschäden ab: Wer da einen Schuldigen erwischen will, der muss nebenher zwei Unschuldige schädigen. Menschenrechte behindern die Justiz, fordern Anwälte, öffentliche Verfahren. Man muss sich eben entscheiden: Lieber ein Unschuldiger im Knast oder ein Schuldiger, der frei rumläuft. Menschenrechte taugen nichts für Märchen.

 

Und Männer stehen sowieso unter Generalverdacht. Das diakonische Werk hat den männlichen Angestellten in seinen Kindergärten und -krippen das Wickeln generell untersagt, voll ausgebildeten Kinderpflegern und Erziehern. Die Kerle reißen sich nicht um den Job, von daher gab es keinen Aufstand. Lehrern wird geraten, keine Vier-Augen-Gespräche mit Schülerinnen und Schülern zu führen, keinen zu berühren, am Besten nicht einmal die Hand zu geben. Pfarrer sind immer verdächtig. Kinder auf den Arm nehmen oder in den Arm nehmen - bloß nicht.

 

Denn wir sind ja eine böse Organisation ohne Anspruch auf die Menschenrechte.

 

Nein, mein Problem ist das alles wenig, ich bin eine Frau, dem Himmel sei Dank. Halt eben Teil dieser Kirchenmafia und als solche - was? Mittäterin?

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Ich muss ehrlich gestehen, dass mich diese Pfeiffer-Geschichte persönlich wenig bewegt.

Nicht nur das vermutlich.

 

Nein, mein Problem ist das alles wenig, ich bin eine Frau, dem Himmel sei Dank. Halt eben Teil dieser Kirchenmafia und als solche - was? Mittäterin?

Nur um ein paar Ecken.

Natürlich hat man es als Mitarbeiter nicht so leicht, dem Brötchengeber die Quittung zu präsentieren, weil man mit fortlaufenden abgründigen Vorgängen und heuchlerischem Umgang damit nichts mehr zu tun haben möchte.

Aber auch der Naivste sollte inzwischen gemerkt haben, dass der Fisch vom Kopf her stinkt. Dass trotz all dem verschwenderischen Prunk und Überfluss die Kreuze morsch und innen hohl sind. Und dass die RKK weniger Recht und Veranlassung hätte, moralische Duftmarken zu setzen als die Deutsche Bank.

 

Das Unfassbare ist die unbeschreibliche Verlogenheit. Eine Institution, die eine Mitarbeiterin kündigt und ganz selbstverständlich als öffentliches Ärgernis diskriminiert, weil sie als Geschiedene mit einem neuen Partner lebt, während gleichzeitig schlimmste Verbrechen in den eigenen Reihen geduldet und gefördert werden.

Das ist schon sehr ekelhaft. Ich glaube nicht, dass ich da arbeiten könnte.

bearbeitet von Thofrock
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Ich muss ehrlich gestehen, dass mich diese Pfeiffer-Geschichte persönlich wenig bewegt.

Nicht nur das vermutlich.

 

Nein, mein Problem ist das alles wenig, ich bin eine Frau, dem Himmel sei Dank. Halt eben Teil dieser Kirchenmafia und als solche - was? Mittäterin?

Nur um ein paar Ecken.

Natürlich hat man es als Mitarbeiter nicht so leicht, dem Brötchengeber die Quittung zu präsentieren, weil man mit fortlaufenden abgründigen Vorgängen und heuchlerischem Umgang damit nichts mehr zu tun haben möchte.

Aber auch der Naivste sollte inzwischen gemerkt haben, dass der Fisch vom Kopf her stinkt. Dass trotz all dem verschwenderischen Prunk und Überfluss die Kreuze morsch und innen hohl sind. Und dass die RKK weniger Recht und Veranlassung hätte, moralische Duftmarken zu setzen als die Deutsche Bank.

 

Also ist die RKK doch die Mafia? Ist das die verbindliche und objektive Sichtweise? Ist ergo jedes Mitglied Mitläufer?

bearbeitet von nannyogg57
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Ich muss ehrlich gestehen, dass mich diese Pfeiffer-Geschichte persönlich wenig bewegt.

Nicht nur das vermutlich.

 

Nein, mein Problem ist das alles wenig, ich bin eine Frau, dem Himmel sei Dank. Halt eben Teil dieser Kirchenmafia und als solche - was? Mittäterin?

Nur um ein paar Ecken.

Natürlich hat man es als Mitarbeiter nicht so leicht, dem Brötchengeber die Quittung zu präsentieren, weil man mit fortlaufenden abgründigen Vorgängen und heuchlerischem Umgang damit nichts mehr zu tun haben möchte.

Aber auch der Naivste sollte inzwischen gemerkt haben, dass der Fisch vom Kopf her stinkt. Dass trotz all dem verschwenderischen Prunk und Überfluss die Kreuze morsch und innen hohl sind. Und dass die RKK weniger Recht und Veranlassung hätte, moralische Duftmarken zu setzen als die Deutsche Bank.

 

Also ist die RKK doch die Mafia? Ist das die verbindliche und objektive Sichtweise? Ist ergo jedes Mitglied Mitläufer?

 

Ich hab den Beitrag noch um diese Passager ergänzt:

 

Das Unfassbare ist die unbeschreibliche Verlogenheit. Eine Institution, die eine Mitarbeiterin kündigt und ganz selbstverständlich als öffentliches Ärgernis diskriminiert, weil sie als Geschiedene mit einem neuen Partner lebt, während gleichzeitig schlimmste Verbrechen in den eigenen Reihen geduldet und gefördert werden. Das ist schon sehr ekelhaft. Ich glaube nicht, dass ich da arbeiten könnte.

 

Die Mafia stelle ich mir weniger verlogen vor. Wer dort tätig ist, hat keinerlei Illusionen sich als Moralapostel zu gebärden.

bearbeitet von Thofrock
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Die Mafia stelle ich mir weniger verlogen vor. Wer dort tätig ist, hat keinerlei Illusionen sich als Moralapostel zu gebärden.

Ich gelte sicherlich nicht als besonderer Kirchenfreund, doch meine ich, daß die RKK weniger Leute umbringt als die Mafia, oder täusche ich mich da auch?

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Die Mafia stelle ich mir weniger verlogen vor. Wer dort tätig ist, hat keinerlei Illusionen sich als Moralapostel zu gebärden.

Ich gelte sicherlich nicht als besonderer Kirchenfreund, doch meine ich, daß die RKK weniger Leute umbringt als die Mafia, oder täusche ich mich da auch?

Weiß ich nicht, für 2012 mag das so sein. Aber man kann Menschen auf sehr unterschiedliche Weise umbringen.

Würdest Du z.B. Magdeburg 1631 mitrechnen?

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Die Mafia stelle ich mir weniger verlogen vor. Wer dort tätig ist, hat keinerlei Illusionen sich als Moralapostel zu gebärden.

Ich gelte sicherlich nicht als besonderer Kirchenfreund, doch meine ich, daß die RKK weniger Leute umbringt als die Mafia, oder täusche ich mich da auch?

Weiß ich nicht, für 2012 mag das so sein. Aber man kann Menschen auf sehr unterschiedliche Weise umbringen.

Würdest Du z.B. Magdeburg 1631 mitrechnen?

Ich bin, wie gesagt, kein Kirchenfreund, aber nein. Magdeburg 1631 ist ein Beweis dafür, welch mörderische Wut Religion in Menschen wecken kann, wenn es denn dafür eines Beweises bedurft hätte. Es ist, mit vielen anderen Ereignissen dieser Art, ein vernichtendes Urteil über die weltliche Macht von Religionen überhaupt, nicht nur der christlichen. Für die heutigen Kirchen beziehe ich mich lieber auf das, was sie zu unseren Lebzeiten getan haben und noch tun. Das reicht schon.

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Volker hat mich bis zu einem gewissen Grad durchschaut, mit einer Einschränkung: Ich unterstelle niemandem hier, ernsthaft das von mir Skizzierte zu wollen.

Wir müssen uns allerdings im Klaren sein, dass ohne solch drastische Maßnahmen eine lückenlose Aufklärung nie möglich sein wird. Es wird immer Fälle geben, wo eine Anklage nicht bewiesen, aber auch nicht widerlegt werden kann. Nach dem Grundsatz "In dubio pro reo" ist der Beschuldigte dann freizusprechen. Ebenso kann bei Verjährung nicht mehr ermittelt und Nichtanzeigen einer Straftat nicht rückwirkend für strafbar erklärt werden.

Auch kann die Polizei oder die Staatsanwaltschaft erst auf einen konkreten Verdacht tätig werden - und selbst wenn in der Katholischen Kirche die Missbrauchsquote hundertmal höher war, reicht es nicht für einen solchen Verdacht, dass jemand im Kirchendienst tätig ist oder war und auch nicht, dass er geweihter Priester ist. Auch ein Mitarbeiter der Deutschen Bank steht nicht automatisch unter Verdacht der Geldwäsche.

 

Wenn konkreter Verdacht besteht, muss die Polizei tätig werden - und zwar unabhängig davon, ob ich oder sonst jemand der Kirche eine ernsthafte Ermittlung zutraue: Für die Klärung von Verbrechen und gegebenenfalls deren Ahndung ist der Staat zuständig, die Kirche ist in Deutschland kein Staat im Staate und Priester oder kirchliche Mitarbeiter dürfen nicht anders behandelt werden als jeder andere.

Dann muss die Polizei auch Einsicht in alle Akten, die mit dem Fall zu tun haben könnten, haben, auch in die von Personen, die nicht selbst verdächtig sind, aber in deren Akten sich Dinge finden lassen könnten, die der Klärung dienen; wer ihr diese verweigert, begeht Widerstand gegen die Staatsgewalt.

 

Sofern kein solcher Verdacht besteht, ist die Kirche weder juristisch verpflichtet, zu ermitteln, noch muss jemand seine persönlichen Daten zur Verfügung stellen.

Die Untersuchung, mit der das KFN beauftragt wurde, diente denn auch nicht der strafrechtlichen Ermittlung, sondern der künftigen Verhinderung von Straftaten und möglicherweise dem Imagegewinn. Die DBK hätte sie nie in Auftrag geben müssen.

Wenn nun ein kirchlicher Mitarbeiter dem KFN die Einsicht in seine Akte verweigert, mag man das kritisieren, es ist allerdings sein gutes Recht (bei Priestern gibt es Ausnahmen). Ebenso ist kein Opfer gezwungen, auszusagen.

Die Kirche hat hier allerdings weder die Pflicht noch das Recht, sich als Anwältin der Opfer darzustellen. Es ist deren Sache, zu entscheiden, ob sie sich dem KFN zur Verfügung stellen wollen oder nicht.

Anders sieht es bei Angestellten der Kirche aus: Diesen muss das jeweilige Bistum die Möglichkeit zum Einspruch geben.

 

Inwieweit Pfeiffer bzw. das KFN gesprächsbereit war, kann ich nicht beurteilen. Offenbar gab es Differenzen bezüglich der Art der Untersuchungen; teilweise steht immer noch Aussage gegen Aussage.

 

Zu Volkers Aussage über Homosexualität möchte ich noch sagen: Eine der am wenigsten bestrittenen Tatsachen scheint zu sein, dass der Missbrauch in der katholischen Kirche hauptsächlich Jungen, außerhalb dagegen hauptsächlich Mädchen betraf. Ein Grund dafür mag sein, dass der Pflichtzölibat verkappte Homosexuelle angezogen hat; ich könnte mir auch vorstellen, dass der Grund darin zu suchen ist, dass Schulen und v.a. Internate in kirchlicher Trägerschaft lange fast ausschließlich nach Geschlechtern getrennt waren; ein homosexueller Pädophiler fand also leichter Opfer als ein heterosexueller.

Darüber, inwieweit eine psychologische Untersuchung diese Frage eindeutig klären kann, traue ich mir kein Urteil zu.

Was die entsprechenden Einlassungen Benedikts XVI. dazu betrifft, glaube ich, dass ihm schlicht und einfach seine Vorurteile durchgegangen sind: Es gibt keinen eindeutigen Hinweis, dass Homosexuelle grundsätzlich mehr zu Pädophilie neigen als Heterosexuelle und die Aussage, durch Nichtzulassung Homosexueller zur Weihe könne man das Problem in den Griff bekommen, halte ich für genauso dumm wie die Aussage, man müsse nur den Pflichtzölibat aufheben, um dies zu erreichen.

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Was die entsprechenden Einlassungen Benedikts XVI. dazu betrifft, glaube ich, dass ihm schlicht und einfach seine Vorurteile durchgegangen sind: Es gibt keinen eindeutigen Hinweis, dass Homosexuelle grundsätzlich mehr zu Pädophilie neigen als Heterosexuelle und die Aussage, durch Nichtzulassung Homosexueller zur Weihe könne man das Problem in den Griff bekommen, halte ich für genauso dumm wie die Aussage, man müsse nur den Pflichtzölibat aufheben, um dies zu erreichen.

 

Du widersprichst dir hier selbst. Der Papst hatte in seinem vorigen Amt dienstlich mit diesen ganzen Vorfällen zu tun. Er geht von seiner praktischen Erfahrung aus.

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Was die entsprechenden Einlassungen Benedikts XVI. dazu betrifft, glaube ich, dass ihm schlicht und einfach seine Vorurteile durchgegangen sind: Es gibt keinen eindeutigen Hinweis, dass Homosexuelle grundsätzlich mehr zu Pädophilie neigen als Heterosexuelle und die Aussage, durch Nichtzulassung Homosexueller zur Weihe könne man das Problem in den Griff bekommen, halte ich für genauso dumm wie die Aussage, man müsse nur den Pflichtzölibat aufheben, um dies zu erreichen.

 

Du widersprichst dir hier selbst. Der Papst hatte in seinem vorigen Amt dienstlich mit diesen ganzen Vorfällen zu tun. Er geht von seiner praktischen Erfahrung aus.

Ich sehe den Widerspruch in meiner Argumentation nicht. Ich habe ja nicht als Tatsache behauptet, dass der Zölibat verkappte Homosexuelle anziehe.

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Ich muss ehrlich gestehen, dass mich diese Pfeiffer-Geschichte persönlich wenig bewegt. In meiner Akte lässt sich zu dem Thema Missbrauch nichts finden und ich schätze meinen Arbeitgeber sehr. Zwar wäre ich gefeuert, würde ich mehrmals "Maria ist keine Jungfrau" ausrufen, und ich verstehe meine Lohnabrechnungen nicht, aber die diversen Krankheiten meiner Kinder und die damit verbundenen Ausfälle wurden immer nur mit herzlichen Genesungswünschen kommentiert.

Wenn das Deine Prios sind, dankeschön. Wieso bist du dann nicht bei den ZJ oder gar Scientology? Alles gaaaanz nette Leute - wenn Du gut funktionierst. Wenn Du die krassen Widersprüche ignorierst, wenn Du nicht sooo genau auf die Menschenrechte schaust.

 

Nein, mein Problem ist das alles wenig, ich bin eine Frau, dem Himmel sei Dank. Halt eben Teil dieser Kirchenmafia und als solche - was? Mittäterin?

Rad im Getriebe. Eines der besser geschmierten.

 

Aber was ist schon der Schutz von Kindern gegen ein freundliches *grüß Gott*?

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Das Unfassbare ist die unbeschreibliche Verlogenheit. Eine Institution, die eine Mitarbeiterin kündigt und ganz selbstverständlich als öffentliches Ärgernis diskriminiert, weil sie als Geschiedene mit einem neuen Partner lebt, während gleichzeitig schlimmste Verbrechen in den eigenen Reihen geduldet und gefördert werden.

Das ist schon sehr ekelhaft. Ich glaube nicht, dass ich da arbeiten könnte.

Was macht das schon, wenn immer freundliche Genesungswünsche kommen?

 

Vergelt´s Gott!

 

*würg

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Ich gelte sicherlich nicht als besonderer Kirchenfreund, doch meine ich, daß die RKK weniger Leute umbringt als die Mafia, oder täusche ich mich da auch?

Doe Mafia hat noch viel Luft nach oben...

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Und Männer stehen sowieso unter Generalverdacht. Das diakonische Werk hat den männlichen Angestellten in seinen Kindergärten und -krippen das Wickeln generell untersagt, voll ausgebildeten Kinderpflegern und Erziehern. Die Kerle reißen sich nicht um den Job, von daher gab es keinen Aufstand. Lehrern wird geraten, keine Vier-Augen-Gespräche mit Schülerinnen und Schülern zu führen, keinen zu berühren, am Besten nicht einmal die Hand zu geben. Pfarrer sind immer verdächtig. Kinder auf den Arm nehmen oder in den Arm nehmen - bloß nicht.

 

Denn wir sind ja eine böse Organisation ohne Anspruch auf die Menschenrechte.

 

Nein, mein Problem ist das alles wenig, ich bin eine Frau, dem Himmel sei Dank. Halt eben Teil dieser Kirchenmafia und als solche - was? Mittäterin?

Das Problem hat nicht nur die rkK

 

Da gibt es Fluggesellschaften, die die Regel aufgestellt haben, dass Männer nicht mehr neben allein reisenden Kindern sitzen dürfen: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/virgin-australia-und-qantas-maenner-duerfen-nicht-neben-kindern-sitzen-a-850229.html

 

Wir sind ja alles potentielle Kinderschänder...

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Das Problem hat nicht nur die rkK

 

Da gibt es Fluggesellschaften, die die Regel aufgestellt haben, dass Männer nicht mehr neben allein reisenden Kindern sitzen dürfen: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/virgin-australia-und-qantas-maenner-duerfen-nicht-neben-kindern-sitzen-a-850229.html

 

Wir sind ja alles potentielle Kinderschänder...

Oh my... :facepalm:

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Ich muss ehrlich gestehen, dass mich diese Pfeiffer-Geschichte persönlich wenig bewegt. In meiner Akte lässt sich zu dem Thema Missbrauch nichts finden und ich schätze meinen Arbeitgeber sehr.

[....]

 

Dein Beitrag hat sehr viel für sich, es zeigt, wie wichtig die unterschiedlichen Perspektiven auch in diesem Fall sind.

 

Mir war und ist diese Untersuchung weiterhin sehr wichtig, weil sie für mich ein großes Stück weit "Umkehr" der Institution symbolisiert. Man hat objektiv Fehler gemacht, man hat in ungeheurem Maße Glaubwürdigkeit und Vertrauen eingebüsst, aber man ist bereit, sich offen und ohne innere Vorbehalte der unangenehmen Wahrheit zu stellen, um solche Fehler fortan zu vermeiden und auch um Vertrauen zurück zu gewinnen.

Ich möchte dieses Vertrauen nicht mit "Ansehen" verwechselt wissen - wenn wir glauben, dass die Botschaft Jesu Christi* etwas Kostbares ist, das in der Welt nicht verloren gehen sollte, dann kann uns die grundsätzliche Vertrauenswürdigkeit der Kirche nicht gleichgültig sein.

Ich möchte also wirklich, dass die Kirche hier ganz klar sieht, welche Verantwortung sie trägt und wirklich keinerlei neue Zweifel daran weckt, dass sie dieser Verantwortung gerecht werden will.

 

 

*Und da man das sicher auch erklären muss: das ist für mich die Botschaft der radikalen Menschlichkeit - die Menschenliebe, die jede konventionelle Schranke durchbricht, die keinerlei Rücksicht auf sich selber kennt, weil sie sich selbst im Augenblick der Liebe total vergessen hat, die nicht von dieser Welt ist.

 

Es geht nicht um die Dogmatik, die tausend Lehrsätze, die tausend fehlerhaften Egos und Eitelkeiten - das ist nur das menschlische Erz, in dem sich die Silberspur der wahren Liebe zerstreut hat - die Lebensaufgabe, das Silber zu schürfen hat jeder Mensch für sich allein.

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