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Kindesmissbrauch in rkK


gerwin

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Das Problem hat nicht nur die rkK

 

Da gibt es Fluggesellschaften, die die Regel aufgestellt haben, dass Männer nicht mehr neben allein reisenden Kindern sitzen dürfen: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/virgin-australia-und-qantas-maenner-duerfen-nicht-neben-kindern-sitzen-a-850229.html

 

Wir sind ja alles potentielle Kinderschänder...

Oh my... :facepalm:

 

Ist doch eine sehr zielführende und pragmatische Lösung?

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Das Problem hat nicht nur die rkK

 

Da gibt es Fluggesellschaften, die die Regel aufgestellt haben, dass Männer nicht mehr neben allein reisenden Kindern sitzen dürfen: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/virgin-australia-und-qantas-maenner-duerfen-nicht-neben-kindern-sitzen-a-850229.html

 

Wir sind ja alles potentielle Kinderschänder...

Oh my... :facepalm:

 

Ist doch eine sehr zielführende und pragmatische Lösung?

Aber nicht, wenn besagte Regelung nicht bekannt ist und die Stewardess mit dem Finger auf einen zeigt und sagt "Der da darf nicht neben Kindern sitzen!"

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Ist doch eine sehr zielführende und pragmatische Lösung?

Aber nicht, wenn besagte Regelung nicht bekannt ist und die Stewardess mit dem Finger auf einen zeigt und sagt "Der da darf nicht neben Kindern sitzen!"

Auch so habe ich nichts davon gelesen, daß Fluglinien ein größeres Kinderschänderproblem hätten, was nun aufgeklärt bzw präventiv untersucht werden müßte.

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Und Männer stehen sowieso unter Generalverdacht. Das diakonische Werk hat den männlichen Angestellten in seinen Kindergärten und -krippen das Wickeln generell untersagt, voll ausgebildeten Kinderpflegern und Erziehern. Die Kerle reißen sich nicht um den Job, von daher gab es keinen Aufstand. Lehrern wird geraten, keine Vier-Augen-Gespräche mit Schülerinnen und Schülern zu führen, keinen zu berühren, am Besten nicht einmal die Hand zu geben. Pfarrer sind immer verdächtig. Kinder auf den Arm nehmen oder in den Arm nehmen - bloß nicht.

 

 

 

Es ist ja kein Schade, wenn diese Vorsichtsmaßnahmen umgesetzt werden. Zudem kehrt man damit zur klassischen Aufgabenverteilung zurück. :D

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Ist doch eine sehr zielführende und pragmatische Lösung?

Aber nicht, wenn besagte Regelung nicht bekannt ist und die Stewardess mit dem Finger auf einen zeigt und sagt "Der da darf nicht neben Kindern sitzen!"

Auch so habe ich nichts davon gelesen, daß Fluglinien ein größeres Kinderschänderproblem hätten, was nun aufgeklärt bzw präventiv untersucht werden müßte.

 

Das genügt auch noch lange nicht, solche Regeln muss es überall geben. Wenn Männer weder mit Kindern noch mit Frauen in einem Raum allein gelassen werden dürfen, wird es weniger Vergewaltigungen und Kinderschändungen geben. Wer dagegen wegen irgendwelcher kleinkarierter rechtlicher oder emotionaler Bedenken Einspruch erhebt, ist de facto für mehr Vergewaltigungen und Kinderschändungen.

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...

WARUM piept Dich die Scheinheiligkeit und Falschheit Deiner Kirche nicht hammermäßig an? Du bist doch hier bisher immer so besonnen und kinderlieb aufgetreten - warum schaust Du weg, offenbar ganz bewußt?

 

Hilfst Du mir, das zu verstehen, bitte?

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Das genügt auch noch lange nicht, solche Regeln muss es überall geben. Wenn Männer weder mit Kindern noch mit Frauen in einem Raum allein gelassen werden dürfen, wird es weniger Vergewaltigungen und Kinderschändungen geben. Wer dagegen wegen irgendwelcher kleinkarierter rechtlicher oder emotionaler Bedenken Einspruch erhebt, ist de facto für mehr Vergewaltigungen und Kinderschändungen.

Nicht alles, was nach Birne aussieht, ist ein Apfel.

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Das genügt auch noch lange nicht, solche Regeln muss es überall geben. Wenn Männer weder mit Kindern noch mit Frauen in einem Raum allein gelassen werden dürfen, wird es weniger Vergewaltigungen und Kinderschändungen geben. Wer dagegen wegen irgendwelcher kleinkarierter rechtlicher oder emotionaler Bedenken Einspruch erhebt, ist de facto für mehr Vergewaltigungen und Kinderschändungen.

Nicht alles, was nach Birne aussieht, ist ein Apfel.

Wieso, es ist doch statistisch meines Wissens gut belegt, daß Männer ein sehr viel höheres Risiko haben, Kinder zu mißbrauchen, als Frauen. Das man sich da präventiv absichern will, halte ich für eine normale Reaktion.

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Wieso, es ist doch statistisch meines Wissens gut belegt, daß Männer ein sehr viel höheres Risiko haben, Kinder zu mißbrauchen, als Frauen. Das man sich da präventiv absichern will, halte ich für eine normale Reaktion.

Na klar... unterstützt doch erstmal eure eigene Kirche bei der Aufklärung, bevor ihr euch über andere lustig macht.

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Wieso, es ist doch statistisch meines Wissens gut belegt, daß Männer ein sehr viel höheres Risiko haben, Kinder zu mißbrauchen, als Frauen. Das man sich da präventiv absichern will, halte ich für eine normale Reaktion.

Na klar... unterstützt doch erstmal eure eigene Kirche bei der Aufklärung, bevor ihr euch über andere lustig macht.

Wenn ich das tun könnte, würde ich.

 

Ich stehe nicht im Kirchendienst, also kann ich auch meine Akte nicht zur Verfügung stellen.

Ich kenne persönlich keinen Fall, in dem jemand von einem Priester oder Kirchenangestellten missbraucht worden wäre, also kann ich auch keinen Fall melden.

Und ich bin kein Kriminologe, also kann ich auch kein Konzept vorschlagen, das vielleicht besser geeignet wäre als das des KFN.

Das einzige, was ich tun kann, ist dort, wo ich ehrenamtlich tätig bin, die Augen offen zu halten.

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Wieso, es ist doch statistisch meines Wissens gut belegt, daß Männer ein sehr viel höheres Risiko haben, Kinder zu mißbrauchen, als Frauen. Das man sich da präventiv absichern will, halte ich für eine normale Reaktion.

Na klar... unterstützt doch erstmal eure eigene Kirche bei der Aufklärung, bevor ihr euch über andere lustig macht.

Hallo! Das war völlig ernstgemeint. Das Thema wird zZ in einem derart überhitzten Klima diskutiert, daß ich jede Firma verstehen kann, die meint, nur mit (nüchtern betrachtet) über's Ziel hinausschießenden Aktionen könne man den Kunden glaubwürdig versichern, alles würde getan, um Kinder zu schützen.

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Heute morgen im MoMa gab es einen Bericht aus Indien, dass Frauen sowieso selber Schuld an Übergriffen und (Massen)Vergewaltigungen sind. Erstens warum müssen Frauen auch Hosen tragen und zweitens warum verlassen sie überhaupt das Haus? Und wenn, dann wären doch islamische Kleidungsvorlagen am besten, nämlich eine Burka... So die Meinung vieler Männer.

bearbeitet von rince
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Aus zwei Leserbriefen in unserer Tageszeitung von heute:

 

"am Ende soll wieder auf Kosten der Opfer die Fassade der Kirche vergoldet werden. [...] Eine Gegenwart, die die Vergangenheit nicht verarbeitet hat, ist für die Zukunft nicht zu gebrauchen."

 

"In der alemannischen Heimat meiner Mutter höre ich über unsere Bischöfe jetzt sagen: 'Die hän Dreck am Stecke' [...] die Redensart inhaltlich vergleichbar der 'Leiche im Keller'"

 

Beide Briefschreiber sind Pfarrer.

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Wir müssen uns allerdings im Klaren sein, dass ohne solch drastische Maßnahmen eine lückenlose Aufklärung nie möglich sein wird.

Worum geht es eigentlich? Um Aufklärung von Verbrechen und Bestrafung der Täter?

Dann ist so ziemlich alles, was vor Mitte der neunziger Jahre passiert ist, inzwischen verjährt. Außerdem ist noch lange nicht jede menschlich und pastoral üble Grenzüberschreitung strafbar. Wer hier also nach 'Verbrechensaufklärung' schreit, der brüllt nicht nur am Ziel vorbei, der übersieht auch den Aspekt der Prävention.

 

Worum geht es? Letztlich um die Verhinderung zukünftiger Grenzübeschreitungen. Ich schreibe hier bewusst nicht Missbrauchsfälle, weil mir dieser strafrechtliche Begriff nicht weit genug geht. Dazu ist es sinnvoll, herauszufinden, welche Strukturen solche Fälle erleichtert haben und wie man diese sinnvoll verändern kann. Wobei ich den Begriff 'Strukturen' hier sehr weit fasse: Von Kriterien der Personalauswahl über Ausbildung und 'Überwachung' bis hin zu konkreten Handlungsrichtlinien zur Prävention, Aufdeckung und Verhinderung.

Mir ist aber auch bewusst, daß sich Grenzüberschreitungen nur vermindern, nicht aber ganz vermeiden lassen. Man könnte natürlich allen Priestern den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen verbieten. Dann wären die meisten (aber nicht alle!) Gelegenheiten vermieden, aber auch die Pasotral im A****. Hier muß ein sinnvoller Mittelweg gefunden werden, der größtmögliche Sicherheit bietet ohne daß die Kirche ihren eigentlichen Aufgaben nicht mehr nachkommen kann. DAS wird eine spannende Diskussion werden! Ist z.B. die Beichte vor der Erstkommunion noch möglich? Dank des Beichtgeheimnisses immerhin eine echte Gelegenheit, Fragen zu stellen, die unter die Gürtellinie gehen - selbst wenn das Gespräch in einem "gläsernen Beichtstuhl" (eine der möglichen Strukturveränderungen) stattfinden sollte...

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Wieso, es ist doch statistisch meines Wissens gut belegt, daß Männer ein sehr viel höheres Risiko haben, Kinder zu mißbrauchen, als Frauen. Das man sich da präventiv absichern will, halte ich für eine normale Reaktion.

Na klar... unterstützt doch erstmal eure eigene Kirche bei der Aufklärung, bevor ihr euch über andere lustig macht.

Hallo! Das war völlig ernstgemeint. Das Thema wird zZ in einem derart überhitzten Klima diskutiert, daß ich jede Firma verstehen kann, die meint, nur mit (nüchtern betrachtet) über's Ziel hinausschießenden Aktionen könne man den Kunden glaubwürdig versichern, alles würde getan, um Kinder zu schützen.

 

Ich denke aber auch, dass die Gesellschaft hier sehr selektiv denkt, z.B. hat lt. Frau Enders selbst Pfeiffer ein Drittel der Täter ausgeblendet, weil der in Bereichen vorkommt, wo überwiegend generell nicht zwischen Tätern und Opfern differenziert wird und nach Möglichkeit auch nicht ermittelt (Bereich jugendliche Täter, instutionelle Jugendfürsorge). Gut möglich, dass wir in 20 Jahren exakt die gleiche Debatte wie jetzt führen, nur über andere Segmente der Gesellschaft.

Im Moment passt die Kirche für viele sehr gut unter das Paradigma der überlebten selbstgerechten Parallelstruktur, die man abschaffen könnte und das Problem sei gelöst. Dass in einem anderen Gesellschaftbereich, nämlich der Jugendfürsorge, die Missbrauchstrukturen mindestens genauso, wenn nicht gar mehr, inhärent und vor allem bisher praktisch gar nicht hinterfragt sind, interessiert praktisch niemanden.

 

Die Opfer sind nämlich schlicht weitgehend machtlos, der wirksamste Faktor der Prävention ist das Eigeninteresse der Institution.

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Noch ein paar Sätze zum Vorwuf der systematischen Vetruschung.

 

Ich bezweifele, daß die Kirche ein System zur Vertuschung solcher Taten geschaffen hat sondern ich behaupte, daß die Vetruschungen gesellschaftsimmanent sind, da sexueller Missbrauch gleich an mehrere Tabus rührt. Von daher ist jeder, der damit zu tun bekommt, zunächst bestrebt, die Tatsachen verborgen zu halten, nicht nur die Täter (klar), sondern auch die Vorgesetzten, die Mitwisser und sogar die Opfer.

 

Wenn jemand einen Unfall hatte, hat er wahrscheinlich kein Problem, darüber zu reden. Das gibt Mitgefühl en masse. Wenn jemand überfallen wurde, wird er auch davon erzählen, vielleicht nicht mehr ganz so leicht. Aber bei Missbrauch? Da fällt es den Opfern verdammt schwer, sich zu äußern, selbst im geschützen Rahmen. [Nicht, daß mich jetzt einer falsch versteht: Ich will damit nicht sagen, die Opfer sind mitschuld, weil sie sich nicht outen, sondern ich will daraudf hinweisen, wie stark dieses Thema tabuisiert ist!]

Dieses Forum hat ein paar tausend Mitglieder, ein paar hundert schreiben hier regelmäßig. Wenn man davon ausgeht, daß mindestens 5% der Bevölkerung Missbrauchserfahrung hat (nicht nur in der Kirche, sondern insgesamt), dann müsste es eigentlich eine Menge Betroffene geben, die sich hier äußern könnten. Das tut aber keiner, und das ist auch OK so. Aber es zeigt, daß wie sehr dieses Thema tabuisiert ist. In einem thread über Unfälle würden vermutlich einige von eigenen Unfällen berichten.

 

Also: Sexueller Missbrauch ist Tabu hoch drei, deswegen spricht NIEMAND gerne darüber. Weder in der Kirche, noch in der Schule, noch im Sportverein, noch in der Familie. Deswegem wird er ÜBERALL verschwiegen. Das hat kein System, das sieht nur so aus.

 

ÜBERALL? Nein, es gibt eine große Institution, die - aus sich heraus! - das Thema in die Öffentlichkeit gebracht hat. Der Umgang damit fällt offensichtlich nicht leicht, auch ist diese Offenheit nicht in allen Teilen dieser Institution gleich groß. Aber es tut sich was!

Vielleicht können Nannyogg, ich und andere sogar stolz sein, dieser Institution anzugehören, vielleicht sogar in ihr zu arbeiten.

 

 

EDIT: Irgendwie die falsche Taste gedrückt - ich war noch nicht fertig mit meinem Beitrag.

bearbeitet von Moriz
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Wenn ich das tun könnte, würde ich.

 

Ich stehe nicht im Kirchendienst, also kann ich auch meine Akte nicht zur Verfügung stellen.

Ich kenne persönlich keinen Fall, in dem jemand von einem Priester oder Kirchenangestellten missbraucht worden wäre, also kann ich auch keinen Fall melden.

Und ich bin kein Kriminologe, also kann ich auch kein Konzept vorschlagen, das vielleicht besser geeignet wäre als das des KFN.

Das einzige, was ich tun kann, ist dort, wo ich ehrenamtlich tätig bin, die Augen offen zu halten.

Du bist einer der wenigen Katholiken, denen ich das ernsthaft abnehme.

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Heute morgen im MoMa gab es einen Bericht aus Indien, dass Frauen sowieso selber Schuld an Übergriffen und (Massen)Vergewaltigungen sind. Erstens warum müssen Frauen auch Hosen tragen und zweitens warum verlassen sie überhaupt das Haus? Und wenn, dann wären doch islamische Kleidungsvorlagen am besten, nämlich eine Burka... So die Meinung vieler Männer.

Es ist gar noch nicht so lange her, dass bei uns ähnlich argumentiert wurde (wenn auch nicht so extrem).

 

Was im Moment läuft, ist allerdings das andere Extrem: Wenn jede 1:1-Situation bereits verdächtig ist, kann ein Lehrer keine klärenden oder vertraulichen Gespräche mehr führen, von Nachhilfe oder Musikunterricht ganz abgesehen.

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Also: Sexueller Missbrauch ist Tabu hoch drei, deswegen spricht NIEMAND gerne darüber. Weder in der Kirche, noch in der Schule, noch im Sportverein, noch in der Familie. Deswegem wird er ÜBERALL verschwiegen. Das hat kein System, das sieht nur so aus.

 

ÜBERALL? Nein, es gibt eine große Institution, die - aus sich heraus! - das Thema in die Öffentlichkeit gebracht hat. Der Umgang damit fällt offensichtlich nicht leicht, auch ist diese Offenheit nicht in allen Teilen dieser Institution gleich groß. Aber es tut sich was!

 

Die Kirche gehört zu den wenigen Institutionen, die wegen sexueller Übergriffe bekannt gewordene Priester so versetzt hat, dass sie danach ihren Neigungen weiterhin nachgehen konnten. Opfer wurden zum Schweigen erpresst, nach dem man ihnen vorgehöhnt hat, dass ihnen ja sowieso niemand glauben wird. Als dies nicht mehr funktionierte, hat man den Opfern beispielsweise in den USA Schmerzensgeld gezahlt, mit der Auflage, in der Öffentlichkeit darüber zu schweigen.

 

Nicht die Tatsache, dass es sexuellen Missbrauch gegeben hat, wie in allen anderen Institutionen einschließlich der Familie auch, hat zur Empörung geführt. Nein, es sind zwei Dinge besonders empörend: Erstens, das Pfarrer stets als etwas Besonderes angesehen wurden, als etwas Heiliges, Personen, denen man seine Kinder bedenkenlos anvertrauen kann - denn die Kirche ist ja schließlich eine moralische Institution, der Hüter der Moral (und der Sexualmoral im Besonderen!). Das hat den Missbrauch erleichtert und es den Opfern erschwert, sich zu melden. Zweitens, dass selbst straffällig gewordene Pfarrer, von denen man intern genug Verdachtsmomente kannte, um Anklage zu erheben, nicht angeklagt wurden, sondern dass man sie nur versetzt hat. Und dann auch ohne jede Warnung an die Versetzungsstelle, so dass die entsprechenden Pfarrer weiterhin ihr Unwesen treiben konnten.

 

Das erste ist eine systemimmanente Erleichterung des sexuellen Missbrauchs. Das zweite ist ein totales Versagen der oberen Hierarchie. Und letzteres wird der Amtskirche vorgeworfen - nicht die Tatsache, dass es überhaupt pädophile Priester gab.

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Heute morgen im MoMa gab es einen Bericht aus Indien, dass Frauen sowieso selber Schuld an Übergriffen und (Massen)Vergewaltigungen sind. Erstens warum müssen Frauen auch Hosen tragen und zweitens warum verlassen sie überhaupt das Haus? Und wenn, dann wären doch islamische Kleidungsvorlagen am besten, nämlich eine Burka... So die Meinung vieler Männer.

 

Das ganze ist sogar noch perverser (wobei es sich, natürlich, wieder um einen religiösen Führer handelt, welcher die Aussage gemacht hat)...

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Also: Sexueller Missbrauch ist Tabu hoch drei, deswegen spricht NIEMAND gerne darüber. Weder in der Kirche, noch in der Schule, noch im Sportverein, noch in der Familie. Deswegem wird er ÜBERALL verschwiegen. Das hat kein System, das sieht nur so aus.

Das ist ein guter Punkt. Es fällt zum Beispiel vielen Kirchengemeinden schwer, in den Gremien über das Missbrauchspotential im pastoralen Alltag der eigenen Pfarrei zu sprechen. Das ist ja auch verständlich. Immerhin wirkt die Fragestellung, ob die Ministrantenstunden des Pfarrers Gelegenheit für Übergriffe bieten, geradezu wie ein Misstrauensvotum dem eigenen Seelsorger gegenüber.

ÜBERALL? Nein, es gibt eine große Institution, die - aus sich heraus! - das Thema in die Öffentlichkeit gebracht hat. Der Umgang damit fällt offensichtlich nicht leicht, auch ist diese Offenheit nicht in allen Teilen dieser Institution gleich groß. Aber es tut sich was!

Du meinst in damit hoffentlich nicht die katholische Kirche, denn die hat keineswegs "aus sich heraus" das Thema sexueller Missbrauch angeschnitten. Im Gegenteil wurde das Thema als es akut war (in den 70ern und 80ern) unter den Teppich gekehrt. Erst in den letzten Jahren, als sich die mittlerweile erwachsenen Opfer vernetzten konnten und die Medien im großen Stil dem Thema nachgegangen sind, hat sich die Kirche (besonders) in den USA, in Irland und in Deutschland mit dem sexuellen Missbrauch in ihren Reihen beschäftigt. "Aus sich heraus" ist da gar nichts passiert.

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Ist z.B. die Beichte vor der Erstkommunion noch möglich? Dank des Beichtgeheimnisses immerhin eine echte Gelegenheit, Fragen zu stellen, die unter die Gürtellinie gehen - selbst wenn das Gespräch in einem "gläsernen Beichtstuhl" (eine der möglichen Strukturveränderungen) stattfinden sollte...

Die erste Frage muss lauten, ob die Beichte vor der Erstkommunion überhaupt sinnvoll, nützlich und notwendig ist. Wenn wir annehmen, dass ein Heranwachsender erst bei der Firmung (also idR mit 13-16 Jahren) ein Bekenntnis des Glaubens ablegen kann, wieso sollte er vorher zu einem Bekenntnis seiner Sünden fähig sein? Bei 9jährigen Kindern stellt sich auch noch die Frage nach der Fähigkeit zur Sünde.

Eine weitere Frage ist, ob die Einzelbeichte eine geeignete Form ist oder ob es zumindest die Wahl für eine alternative Form der Versöhnung geben sollte.

Hinzu kommt die Beichtkatechese. Wenn diese vom einzigen Priester durchgeführt wird, der auch die Erstbeichte abnimmt, birgt das natürlich ein gewisses Risiko, dass die Kinder entsprechend manipuliert werden. Uns wurde das Beichtgeheimnis zumindest implizit so erklärt, dass dies ein Geheimnis zwischen Pönitent und Priester sei, also beide Seiten binden würde. Ich hätte es als Kind also als einen Bruch des Beichtgeheimnisses verstanden, wenn ich meinen Eltern aus einer meiner Beichten erzähle. Deswegen habe ich ihnen auch erst als Erwachsener gesagt, dass der Pfarrer mich in der Beichte ausgefragt hat, ob ich Pornos gucken würde.

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Das ist ein guter Punkt. Es fällt zum Beispiel vielen Kirchengemeinden schwer, in den Gremien über das Missbrauchspotential im pastoralen Alltag der eigenen Pfarrei zu sprechen. Das ist ja auch verständlich. Immerhin wirkt die Fragestellung, ob die Ministrantenstunden des Pfarrers Gelegenheit für Übergriffe bieten, geradezu wie ein Misstrauensvotum dem eigenen Seelsorger gegenüber.

Gibt es Gemeinden, in denen sich diese Frage überhaupt noch stellt? Hier herum ist in allen kirchlichen Mitteilungsblättchen zu lesen, dass die Ministrantenstunden von Oberministranten geleitet werden, und ab und zu erscheint in diesen Stunden auch nochmal der Pfarrer.

Dass das Thema Missbrauch auf's Tapet einer Gemeinde kam, geschah hier aus einem anderen Anlass. Obwohl die Katholiken in dem Städtchen, in dem wir bis vor ein paar Jahren gewohnt haben, deutlich in der Minderzahl sind, ist die katholische Kirchengemeinde die einzige Einrichtung, die während der Sommerferien Freizeiten für Kinder und Jugendliche zu einem Preis anbietet, den sich auch einkommensschwächer Familien leisten können - wenn es für die Familie selbst schon nicht zu einem Urlaub reicht. Die Anmeldungen übertreffen regelmäßig die Kapazitäten, und bei den Teilnehmern handelt es sich überwiegend um Kinder und Jugendliche, die nicht der katholischen Kirchengemeinde zuzurechnen sind. Organisation und Durchführung liegen in den Händen von Ehrenamtlichen, die so ziemlich alles abdecken, was da so gebraucht wird: eine Bekannte von uns hat mindestens 15 Jahre lang einen Teil ihres Jahresurlaubs dafür verbraten, für an die 100 Jugendliche in der Jugendfreizeit zu kochen. Für die Betreuung leicht Erkrankter oder Verletzter wurden, ebenfalls ehrenamtlich, DRK-Mitglieder gewonnen - usw. usw. Die Gesamtleitung lag in den letzten Jahren in den Händen und der Verantwortung eines Sozialpädagogen, den man "von aussen" angeheuert hatte. Der Pfarrer ist halt am Samstag oder am Sonntag an den Ort der Freizeit gefahren, um eine Messe abzuhalten.

Dass die Nachfrage nach diesen Freizeit-Plätzen im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal der katholischen Kirche nachgelassen hätte, kann man, glaube ich wenigstens, nicht sagen - sie hat wohl eher noch zugenommen.

Die Truppe von Ehrenamtlichen hat sich aber sehr wohl den Kopf darüber zerbrochen, wie man irgendwelchen Vorfällen - es hat übrigens, so weit bekannt, nie welche gegeben - vorbeugen könnte: Kann man jede und jeden, der sich als ehrenamtlicher Betreuer zur Verfügung stellt, noch nehmen? Und wer entscheidet anhand welcher Kriterien, ob die Bewerbung eines ehrenamtlichen Helfers akzeptiert wird oder nicht? Und wie haben sich die ehrenamtlichen Helfer, die tatsächlich mit in die Freizeit fahren, zu benehmen, auf dass auch wirklich nicht der Hauch eines Verdachtes entstehen kann .. ??? Da ist schon viel Verunsicherung entstanden - und wenn auf der einen Seite die Zahl der Eltern nicht zurückging, die ihre Kinder zu der Freizeit anmeldeten, so hat es auf Seiten der Ehrenamtlichen teilweise schon Bedenken gegeben, ob sie noch zum Mitmachen bereit seien, wenn sie möglicherweise ganz rasch in falschen Verdacht geraten könnten ....

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Gibt es Gemeinden, in denen sich diese Frage überhaupt noch stellt? Hier herum ist in allen kirchlichen Mitteilungsblättchen zu lesen, dass die Ministrantenstunden von Oberministranten geleitet werden, und ab und zu erscheint in diesen Stunden auch nochmal der Pfarrer.

Ja, es gibt solche Gemeinden noch. Je nach örtlichen Gegebenheiten und den jeweiligen Schwerpunkten des Pfarrers. In meinem Beitrag kannst du den Pfarrer aber auch gegen den Pastoralreferenten oder einen einzelnen Jugendleiter austauschen. Den KJG-Leitern unserer Gemeinde wurde auf einer Tagung des Dekanats praktisch jede Situation als potentiell kritisch beschrieben, in der ein einzelner Erwachsener regelmäßig mit Minderjährigen alleine ist. Der Pfarrer bei der Ministrantenstunde ist da nur ein Beispiel von vielen. Es geht auch nicht darum, solche Situationen in jedem Fall auszuschließen, sondern dafür eine Sensibilität zu entwickeln - auch bei den Kindern. Das kann allerdings als mangelndes Vertrauen in den jeweiligen Erwachsenen (Pfarrer, Pasti, Messner, Jugendleiter) aufgefasst werden, weshalb dieses Thema gerne gemieden wird, wenn die betroffenen Erwachsenen es nicht von sich aus zur Sprache bringen.

Dass das Thema Missbrauch auf's Tapet einer Gemeinde kam, geschah hier aus einem anderen Anlass. Obwohl die Katholiken in dem Städtchen, in dem wir bis vor ein paar Jahren gewohnt haben, deutlich in der Minderzahl sind, ist die katholische Kirchengemeinde die einzige Einrichtung, die während der Sommerferien Freizeiten für Kinder und Jugendliche zu einem Preis anbietet, den sich auch einkommensschwächer Familien leisten können - wenn es für die Familie selbst schon nicht zu einem Urlaub reicht. Die Anmeldungen übertreffen regelmäßig die Kapazitäten, und bei den Teilnehmern handelt es sich überwiegend um Kinder und Jugendliche, die nicht der katholischen Kirchengemeinde zuzurechnen sind. Organisation und Durchführung liegen in den Händen von Ehrenamtlichen, die so ziemlich alles abdecken, was da so gebraucht wird: eine Bekannte von uns hat mindestens 15 Jahre lang einen Teil ihres Jahresurlaubs dafür verbraten, für an die 100 Jugendliche in der Jugendfreizeit zu kochen. Für die Betreuung leicht Erkrankter oder Verletzter wurden, ebenfalls ehrenamtlich, DRK-Mitglieder gewonnen - usw. usw. Die Gesamtleitung lag in den letzten Jahren in den Händen und der Verantwortung eines Sozialpädagogen, den man "von aussen" angeheuert hatte. Der Pfarrer ist halt am Samstag oder am Sonntag an den Ort der Freizeit gefahren, um eine Messe abzuhalten.

Dass die Nachfrage nach diesen Freizeit-Plätzen im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal der katholischen Kirche nachgelassen hätte, kann man, glaube ich wenigstens, nicht sagen - sie hat wohl eher noch zugenommen.

Die Truppe von Ehrenamtlichen hat sich aber sehr wohl den Kopf darüber zerbrochen, wie man irgendwelchen Vorfällen - es hat übrigens, so weit bekannt, nie welche gegeben - vorbeugen könnte: Kann man jede und jeden, der sich als ehrenamtlicher Betreuer zur Verfügung stellt, noch nehmen? Und wer entscheidet anhand welcher Kriterien, ob die Bewerbung eines ehrenamtlichen Helfers akzeptiert wird oder nicht? Und wie haben sich die ehrenamtlichen Helfer, die tatsächlich mit in die Freizeit fahren, zu benehmen, auf dass auch wirklich nicht der Hauch eines Verdachtes entstehen kann .. ??? Da ist schon viel Verunsicherung entstanden - und wenn auf der einen Seite die Zahl der Eltern nicht zurückging, die ihre Kinder zu der Freizeit anmeldeten, so hat es auf Seiten der Ehrenamtlichen teilweise schon Bedenken gegeben, ob sie noch zum Mitmachen bereit seien, wenn sie möglicherweise ganz rasch in falschen Verdacht geraten könnten ....

Solche Diskussionen scheinen mir aber im Bereich der Jugendarbeit unumgänglich. Damit meine ich nicht nur das Thema Missbrauch, sondern auch andere Gefahren auf Freizeiten und bei Gruppenstunden. Meiner Beobachtung nach sind die jugendlichen Leiter selbst auch durchaus damit zufrieden, Verhaltenskodexe aufzustellen. Sie sind es ja auch gewohnt, dass in der Schule und bei Freizeit-Gruppenaktivitäten gemeinsame Regeln vereinbart und besprochen werden. Für junge Erwachsene gehört das noch zur Normalität und sie fühlen sich nicht dadurch abgeschreckt, dass jemand die Notwendigkeit sieht, Regeln zur Prävention von sexuellem Missbrauch aufzustellen. Im Gegenteil haben sich unsere KJG-Leiter sehr engagiert gezeigt.

Für bislang außenstehende ältere Erwachsene (40+) können diese Regeln natürlich abschreckend wirken. Ab einem gewissen Alter glaubt man in der Regel selbst gut genug zu wissen, wie man sich Kindern gegenüber zu verhalten hat. Die wenigsten halten Nachhilfe von 16-18jährigen Jugendlichen da für notwendig, geschweige denn angebracht.

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ÜBERALL? Nein, es gibt eine große Institution, die - aus sich heraus! - das Thema in die Öffentlichkeit gebracht hat. Der Umgang damit fällt offensichtlich nicht leicht, auch ist diese Offenheit nicht in allen Teilen dieser Institution gleich groß. Aber es tut sich was!

Du meinst in damit hoffentlich nicht die katholische Kirche, denn die hat keineswegs "aus sich heraus" das Thema sexueller Missbrauch angeschnitten. Im Gegenteil wurde das Thema als es akut war (in den 70ern und 80ern) unter den Teppich gekehrt. Erst in den letzten Jahren, als sich die mittlerweile erwachsenen Opfer vernetzten konnten und die Medien im großen Stil dem Thema nachgegangen sind, hat sich die Kirche (besonders) in den USA, in Irland und in Deutschland mit dem sexuellen Missbrauch in ihren Reihen beschäftigt. "Aus sich heraus" ist da gar nichts passiert.

Doch, genau die meine ich, zumindest die katholische Kirche in Deutschland.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob das Thema in den 70er und 80er Jahren besonders akut war, oder ob nicht die Opfer von damals jetzt soweit sind, sich outen zu können. Aber es war ein Jesuit, also ein Kircheninterner, der hierzulande den Stein ins Rollen gebracht hat.

 

Keine Frage, da ist viel ******** gelaufen und die Aufarbeitung ist und wird nicht einfach und da können und werden noch viele Fehler gemacht werden. Aber im katholischen Bereich läuft die Aufarbeitung inzwischen (in den USA und Irland von außen angestoßen, in D tatsächlich von innen), in anderen Bereichen in D bin ich mir da noch nicht so sicher.

 

Die katholische Kirche hat als riesige Institution viele Möglichkeiten, ******** zu bauen und auch viele Möglichkeiten, diese zu verdecken - und hat sie in der Vergangenheit auch genutzt. Nur, weil sie größer ist und mehr Möglichkeiten hat ist sie noch lange nicht schlechter als andere Institutionen.

Das sie eine Institution mit einem hohen moralischen Anspruch hat unterscheidet sie aber tatsächlich von vielen anderen und macht ihren Fall um so tiefer.

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