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Kindesmissbrauch in rkK


gerwin

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Wenn die kirchlichen Disziplinarstellen Verdachtsfälle kennen und denen nicht nachgehen, kann man ihnen sehr wohl einen Vorwurf machen. Auf Meldungen hin Nachforschungen anzustellen erwarte ich von ihnen; 24 Stunden jeden Geistlichen zu überwachen, erwarte ich nicht.

Ich würde erwarten, daß jede Verfehlung zur Anzeige kommt und nicht versucht wird, Kirchenrecht über staatliches Recht zu stellen.

Das ist aber nun leider wirklich etwas, was in diesem System immanent ist.

Gegen welches taatliche Recht wird denn verstoßen?

:facepalm:

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Ich frage mich, wieso hier dauernd Verweise auf Familie, Sportvereine usw überhaupt auftauchen.

 

Was macht das für einen Sinn, wenn nicht der Versuch, die eigenen Verbrechen relativieren zu wollen?

Seit beginn des Threads geht es auch (!) um die Suche nach Ursachen für sexuellen Missbrauch. In verschiedenen Studien werden Muster beschrieben, die bei vielen Missbrauchsfällen zutreffen. Unreflektierte Machtausübung und Unterordnung, subjektive Machtlosigkeit des Täters in seiner eigentlichen Aufgabe, fehlende Kontrolle und Aufmerksamkeit usw. Wenn jemandem wirklich an einer Missbrauchsprävention im kirchlichen Bereich gelegen ist, kann er die Erkenntnisse über diese Muster aus dem nichtkirchlichen Bereich nicht einfach ausblenden. Sie sind absolut notwendig, um die Ursachen für Missbrauch in der Kirche zu verstehen und aufheben zu können.

 

Ich persönlich kann meine Verantwortung zum Thema Missbrauch nicht auf die Kirche beschränken. Ich bin nicht nur Kirchenmitglied, sondern auch Vater, Freund anderer Familien und habe Hobbies, bei denen ich Kindern begegne. Überall dort kann Kindesmissbrauch geschehen und ich bin mitverantwortlich dafür, ihn zu verhindern.

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Die Verweise auf Sportvereine und Schulen sind v.a. deshalb aufgetaucht, weil diejenigen, die sie gepostet haben, damit belegen wollten, dass es Missbrauch oder zumindest Vertuschung in diesem Ausmaß ausschließlich in der katholischen Kirche gibt.

 

Nochmal ganz langsam und zum Mitschreiben: Wenn du der Meinung bist, dass die Kirche hier einiges auszumisten hat, hast du meine volle Zustimmung; wenn du der Meinung bist, dass die Verantwortlichen für Missbrauch und Vertuschung streng bestraft werden müssen und man dabei auch über Gesetzesänderungen nachdenken muss, auch. Die katholische Kirche hat sich schuldig gemacht und vor ihrer eigenen Tür zu kehren, kein Thema.

 

Wenn nun aber einzelne behaupten, es habe nie und nirgends sonst Vergleichbares gegeben, dann widerspreche ich - weil es nicht stimmt. Das macht die Taten in der katholischen Kirche nicht weniger verwerflich, aber es ist Fakt.

Wir sind völlig einer Meinung.

 

Ich frage mich dennoch, was die ständigen Versuche, vom Thema *Katholische Kirche und Mißbrauch* abzulenken, indem man auf andere Vertuschungs- und Mißbrauchsfälle verweist, hier zu suchen haben.

 

Daß andere auch böse sind, macht die eigene Boshaftigkeit doch nicht minder schlimm.

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Vom Heimskandal in Wien hast du aber schon gehört? Und auch davon, dass hier ebenfalls lange Zeit vertuscht wurde?

Zu deiner Info: Wien ist kein kleines Kaff, sondern eine Millionenstadt.

 

Meinst du ernsthaft, so etwas sei in Deutschland nicht denkbar? Zumindest dort, wo (wie in Wien) seit Jahrzehnten dieselbe Partei regiert?

Doch, denkbar ist es, wenn - wie ich meine - auch wirklich in Ausnahmefällen.

 

Die Frage ist dennoch, ob man das mit solchen Massen an Fällen und mit so einer großen Institution vergleichen kann. Ich denke nein.

 

Dein Link sagt auch nichts darber aus, wie da die Stadtverwaltung verwickelt war.

Sicher war nicht die ganze Stadtverwaltung mit schuld, so wenig wie sämtliche katholische Domkapitulare und Domvikare persönlich schuld an der Vertuschung in der katholischen Kirche sind.

 

Mehr als ein Einzelfall war es jedoch sicher: Link1

Link2

 

Und ich fürchte, eine systematische Durchsuchung sämtlicher Akten würde (nicht nur in Wien) noch weit mehr Schweinereien ans Tageslicht bringen, selbst wenn ein Teil der Mitarbeiter die Akteneinsicht verweigern würde.

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Ich frage mich dennoch, was die ständigen Versuche, vom Thema *Katholische Kirche und Mißbrauch* abzulenken, indem man auf andere Vertuschungs- und Mißbrauchsfälle verweist, hier zu suchen haben.

 

Daß andere auch böse sind, macht die eigene Boshaftigkeit doch nicht minder schlimm.

Das mag daran liegen, dass du (jedenfalls kommt es bei mir so an) allein von Angehörigen der Kirche forderst, dass sie sich von der Kirche öffentlich distanzieren, auf die Straße gehen und mit großem Trara im Namen der Kirche Buße tun. Die gleiche Erwartungshaltung müsste man dir als Mutter einer Familie entgegenbringen. Ist die Institution Familie für dich in der gleichen Weise kompromittiert, wie es die Institution Kirche ist?

 

Nochmal: Es geht nicht darum, die Schuld der Kirche klein zu reden. Es geht aber sehr wohl darum, die gleiche Konsequenz auch bei anderen Heimstätten des Kindesmissbrauchs an den Tag zu legen.

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Wenn ich hier so lese, kann man eigentlich gar keinem einen Vorwurf machen...:angry:

Ich fürchte, mit diesem Satz hast du mehr Recht als dir's lieb sein kann.

 

Es gibt so eine Art, immer nach einem Schuldigen zu suchen, und wenn man den nicht bekommt muß halt ein Ersatzschuldiger her. (Beispiel: Winnenden. Der Amokläufer ist tot, den kann man nicht mehr bestrafen. Jetzt ist der Vater dran, der seine Waffen nicht ausreichend gesichert hatte. Aber auch der hat sein Kind verloren - wie will man den noch mehr strafen?)

Verantwortlich sind - selbstverständlich - die Täter. Nur, die Taten sind irgenwann verjährt, die Täter teilweise schon verstorben. Also schaust du weiter: Sind nicht auch irgendwie die Vorgesetzten verantwortlich? Da wird es aber schon schwieriger. Für eine strafrechtliche Verantwortung müssten sie zumindest wider besseres Wissen weitere Taten begünstigt haben. Das wird sich kaum nachweisen lassen. Ich gehe davon aus, daß sie nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben - auch wenn sich jetzt herausstellt, daß gut gemeint mal wieder das Gegenteil von gut war. Da ist also auch nichts zu holen, nicht mal kirchenrechtlich, strafrechtlich sowieso nicht (keine Ahnung, was die Amis gemacht haben, aber da ist das Rechtssystem sowieso ganz anders).

Wem könnte man noch vor's Schienbein treten? Vielleicht den Katholiken, die sich 'das gefallen lassen und nicht in Schaaren austreten'? Nur - die lassen sich für den Scheiß, den ihre Hirten anrichten, einfach nicht in die Verantwortung nehmen, warum auch? Zumal sie eine jahrzehntelange Übung darin haben, den Scheiß, der von oben kommt, zu ignorieren.

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Daß andere auch böse sind, macht die eigene Boshaftigkeit doch nicht minder schlimm.

Ganz einfach: Ich bin nicht böse, ich habe keine Kinder missbraucht.

Für die Taten anderer kann ich nichts.

Auch nicht für die Taten, die andere in 'meiner' Institution/Organisation begangen haben.

Und du hast mich bislang nicht davon überzeugen können, daß die Kirche selbst von Grund auf so böse und verdorben ist, daß ich mich von ihr distanzieren müsste.

Ich behaupte, das Böse, was du siehst, findet sich nicht nur in der Kirche sondern überall. Konsequenterweise müssten wir uns also von der Menschheit distanzieren.

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Also schaust du weiter: Sind nicht auch irgendwie die Vorgesetzten verantwortlich? Da wird es aber schon schwieriger. Für eine strafrechtliche Verantwortung müssten sie zumindest wider besseres Wissen weitere Taten begünstigt haben. Das wird sich kaum nachweisen lassen. Ich gehe davon aus, daß sie nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben - auch wenn sich jetzt herausstellt, daß gut gemeint mal wieder das Gegenteil von gut war.

 

Also in dieser Hinsicht kamen die Beurteilenden der in München untersuchten Akten nun aber definitiv zu anderen Ergebnissen. Sie haben zumindest nicht nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne der Opfer, sondern der Institution gehandelt. Das wird hier auch sehr deutlich formuliert:

 

Die jahrzehntelange krasse Missachtung der Opfer und eine durchgängige, wenn auch in unterschiedlicher Entschlossenheit ausgeprägte Bereitschaft, „selbst gravierende Vergehen unaufgeklärt und ungesühnt zu lassen“. Diese Bereitschaft, so die Münchner Gutachter, habe eine ihrer Wurzeln in einem „fehlinterpretierten klerikalen Selbstverständnis, das einem brüderlichen Miteinander verpflichtet in einem im Ergebnis rücksichtslosen Schutz des eigenen Standes eine Rechtfertigung für eine nicht tolerable Vertuschung sucht“. Härter als in diesen Worten wurde noch in keinem staatlichen oder gar von der Kirche in Auftrag gegebenen Gutachten mit der über Jahrzehnte vorherrschenden Mentalität von Bischöfen, Generalvikaren und Personalchefs abgerechnet.

 

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/missbrauch-in-katholischer-kirche-ein-absehbarer-eklat-bei-der-aufklaerung-12027004.html

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Ganz einfach: Ich bin nicht böse, ich habe keine Kinder missbraucht.

Für die Taten anderer kann ich nichts.

Auch nicht für die Taten, die andere in 'meiner' Institution/Organisation begangen haben.

"Nichts" geht mir hier allerdings entschieden zu weit. Auch wenn nur der Täter die direkte und volle Verantwortung für eine Tat übernehmen kann und muss, so gibt es doch auch eine Mitverantwortung. Die Stadtverwaltung, die vor einer Grundschule kein Tempolimit ausgeschrieben hat, muss sich schon fragen lassen, ob sie dortigen Verkehrsunfällen nicht hätte entgegenwirken können. Genauso kann es eine institutionelle Mitschuld am Kindesmissbrauch geben. Neben einem Täter ist zum Missbrauch auch ein entsprechendes Umfeld nötig, dass diesen Missbrauch ermöglicht. Im Rahmen der Möglichkeiten, die wir als einfache Mitglieder aber auch als Ehrenamtliche und Mitglieder von Gremien haben, sind wir durchaus dafür verantwortlich, Missbrauch entgegenzuwirken.

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Also in dieser Hinsicht kamen die Beurteilenden der in München untersuchten Akten nun aber definitiv zu anderen Ergebnissen. Sie haben zumindest nicht nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne der Opfer, sondern der Institution gehandelt.

Sie haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Es war ein fehlgeleitetes Gewissen, daß nicht die Opfer sondern nur die Institution im Blick hatte. Heute meinen wir es besser zu wissen.

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Das mag daran liegen, dass du (jedenfalls kommt es bei mir so an) allein von Angehörigen der Kirche forderst, dass sie sich von der Kirche öffentlich distanzieren, auf die Straße gehen und mit großem Trara im Namen der Kirche Buße tun. Die gleiche Erwartungshaltung müsste man dir als Mutter einer Familie entgegenbringen. Ist die Institution Familie für dich in der gleichen Weise kompromittiert, wie es die Institution Kirche ist?

In meiner Familie sind keine Mißbrauchsfälle bekannt geworden. In Deiner Kirche schon. Paßt also nicht.

 

Weißte, mit dem Distanzieren - das erinnert mich an die Vehemenz, mit der von so ziemlich allen politischen und gesellschaftlichen Kräften nach der Wende von so ziemlich allen Ossis gefordert wurde, sich vom Unrechtsstaat DDR zu distanzieren. Wie oft bin ich als Mitläufer beschimpft worden, direkt odr indirekt, und mit der Frage *wie konntet ihr nur...??* konfrontiert. Und wie oft hat man die Linke wegen ihrer Nachfolge des SED-Regimes gedrängt, sich irgendwie zu distanzieren, auch wenn sie das schon 100e Male getan hat. Dennoch beobachtet man sie vom Verfassungsschutz her. Mittlerweile, 23 Jahre nach der Wiedervereinigung, sind die Distanzierungsvorwürfe nur noch Wahlkampfgeplänkel mancher Parteien, die mangels eigener Inhalte nichts anderes finden.

 

Und die rkK? Wenn hier verlangt wird, daß sich Mitläufer von Verbrechen und Schweinereien distanzieren, werden die Kritiker beleidigt, fühlen sich von Religionshassern verfolgt, wollen die Schuld von ihrer Kirche weg halten um einen ziemlich hohen Preis - vor allem um den der eigenen Glaubwürdigkeit.

 

Nochmal: Es geht nicht darum, die Schuld der Kirche klein zu reden. Es geht aber sehr wohl darum, die gleiche Konsequenz auch bei anderen Heimstätten des Kindesmissbrauchs an den Tag zu legen.

In was für einer Institution würdest Du Aufklärung für dringlicher befinden: in einer mit 10 oder einer mit 1000 Verbrechen?

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Wenn die kirchlichen Disziplinarstellen Verdachtsfälle kennen und denen nicht nachgehen, kann man ihnen sehr wohl einen Vorwurf machen. Auf Meldungen hin Nachforschungen anzustellen erwarte ich von ihnen; 24 Stunden jeden Geistlichen zu überwachen, erwarte ich nicht.

Ich würde erwarten, daß jede Verfehlung zur Anzeige kommt und nicht versucht wird, Kirchenrecht über staatliches Recht zu stellen.

Das ist aber nun leider wirklich etwas, was in diesem System immanent ist.

 

Du weißt per PN von Missbräuchen. Wurden diese der Staatsanwaltschaft angezeigt? Hast du das ggf. in die Wege geleitet?

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Wenn ich hier so lese, kann man eigentlich gar keinem einen Vorwurf machen...:angry:

Ich fürchte, mit diesem Satz hast du mehr Recht als dir's lieb sein kann.

Natürlich. Es passierten über viele Jahre 1000e Verbrechen, und es gibt keinen, dem man einen Vorwurf machen kann...

 

Es gibt so eine Art, immer nach einem Schuldigen zu suchen, und wenn man den nicht bekommt muß halt ein Ersatzschuldiger her. (Beispiel: Winnenden. Der Amokläufer ist tot, den kann man nicht mehr bestrafen. Jetzt ist der Vater dran, der seine Waffen nicht ausreichend gesichert hatte. Aber auch der hat sein Kind verloren - wie will man den noch mehr strafen?)

Na sicher, denn er hat nicht nur sich und seiner Familie, sondern auch anderen gegenüber eine Verantwortung.

 

Verantwortlich sind - selbstverständlich - die Täter. Nur, die Taten sind irgenwann verjährt, die Täter teilweise schon verstorben. Also schaust du weiter: Sind nicht auch irgendwie die Vorgesetzten verantwortlich? Da wird es aber schon schwieriger. Für eine strafrechtliche Verantwortung müssten sie zumindest wider besseres Wissen weitere Taten begünstigt haben. Das wird sich kaum nachweisen lassen. Ich gehe davon aus, daß sie nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt haben - auch wenn sich jetzt herausstellt, daß gut gemeint mal wieder das Gegenteil von gut war. Da ist also auch nichts zu holen, nicht mal kirchenrechtlich, strafrechtlich sowieso nicht (keine Ahnung, was die Amis gemacht haben, aber da ist das Rechtssystem sowieso ganz anders).

Prima, wenn DAS ihr bestes Wissen war, waren sehr viele mit ihren Jobs überfordert und fehlbesetzt.

 

Im übrigen: wenn man Dich so liest, hat es gar keine Schuldigen gegeben. Prima.

 

Komischerweise gibt es trotzdem Opfer. Wie paßt das?

 

Wem könnte man noch vor's Schienbein treten? Vielleicht den Katholiken, die sich 'das gefallen lassen und nicht in Schaaren austreten'? Nur - die lassen sich für den Scheiß, den ihre Hirten anrichten, einfach nicht in die Verantwortung nehmen, warum auch? Zumal sie eine jahrzehntelange Übung darin haben, den Scheiß, der von oben kommt, zu ignorieren.

Genau das ist der Fehler.

Aber es geht nicht nur um die *von oben*. Es geht um etliche kleine Pfarrer, die ja soooo nett sind, daß man denen so manchen Fehltritt verzeiht - und sei es um den Preis der eigenen Glaubwürdigkeit.

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Also in dieser Hinsicht kamen die Beurteilenden der in München untersuchten Akten nun aber definitiv zu anderen Ergebnissen. Sie haben zumindest nicht nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne der Opfer, sondern der Institution gehandelt.

Sie haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Es war ein fehlgeleitetes Gewissen, daß nicht die Opfer sondern nur die Institution im Blick hatte. Heute meinen wir es besser zu wissen.

Wieso erstreckt sich ihr Gewissen nicht auf Opferschutz, sondrn auf Täterschutz?

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"Nichts" geht mir hier allerdings entschieden zu weit. Auch wenn nur der Täter die direkte und volle Verantwortung für eine Tat übernehmen kann und muss, so gibt es doch auch eine Mitverantwortung. Die Stadtverwaltung, die vor einer Grundschule kein Tempolimit ausgeschrieben hat, muss sich schon fragen lassen, ob sie dortigen Verkehrsunfällen nicht hätte entgegenwirken können. Genauso kann es eine institutionelle Mitschuld am Kindesmissbrauch geben. Neben einem Täter ist zum Missbrauch auch ein entsprechendes Umfeld nötig, dass diesen Missbrauch ermöglicht. Im Rahmen der Möglichkeiten, die wir als einfache Mitglieder aber auch als Ehrenamtliche und Mitglieder von Gremien haben, sind wir durchaus dafür verantwortlich, Missbrauch entgegenzuwirken.

Das mit der Mitverantwortung halte ich nicht für so einfach.

 

Tempolimit vor Grundschule: Auch hier ist die Stadtverwaltung an rechtliche Vorgaben gebunden. Nicht immer ist ein Tempolimit sinnvoll oder möglich. Sie hat eine Verpflichtung, Gefahrenpunkte zu entschärfen, ja, aber letztlich sind die Verkehrsteilnehmer selber verantwortlich für ihr Handeln.

 

Ein Umfeld, daß Missbrauch ermöglicht: Nun, wo es Kinder gibt, gibt es Möglichkeiten. Dem entgegenwirken? Da wird dir keiner widersprechen! Nur liegt auch hier die Schwierigkeit im Detail: WAS kann man machen, WAS ist sinnvoll, und was nicht? Schnellschüsse können da auch böse nach hinten losgehen. Ziel der (nicht mehr pfeifferschen) Studie ist es ja gerade, solche Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

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Ich frage mich dennoch, was die ständigen Versuche, vom Thema *Katholische Kirche und Mißbrauch* abzulenken, indem man auf andere Vertuschungs- und Mißbrauchsfälle verweist, hier zu suchen haben.

 

Daß andere auch böse sind, macht die eigene Boshaftigkeit doch nicht minder schlimm.

Das mag daran liegen, dass du (jedenfalls kommt es bei mir so an) allein von Angehörigen der Kirche forderst, dass sie sich von der Kirche öffentlich distanzieren, auf die Straße gehen und mit großem Trara im Namen der Kirche Buße tun.

 

Wer hier und in einem öffentlichen Forum von einem Katholiken verlangen würde, sich auf Grund der Missbrauchsfälle von seiner Kirche zu distanzieren, der hat vieles einfach noch nicht begriffen.

 

Aber warum nicht und mit durchaus ein wenig (Medien)Trara und mit den dementsprechenden Propagande in der Vorbereitung, warum nicht eine großangelegte Buß-Aktion der katholischen Kirche? Es muss ja nun nicht gleich eine neue Flagellanten und Geißler Bewegung sein, die sich den Rücken blutig peitschend dabei klagend und wehleidig durch die Metropolen europäischer Großstädte zieht, oder das tränenüberstömte Kernkatholiken auf den Knien und voll prallster Reue dreimal um den Kölner Dom rutschen, obwohl doch gerade das sehr Medienwirksam wäre.

 

Auf der Klaviatur der Propaganda und der Ideologisierung der Massen ist doch die RKK alles andere als unerfahren. Und ist nicht Buße, Umkehr oder auch Metanoia ein zentraler Bestandteil der Jesuanischen Botschaft? Warum kann die Institution Kirche nicht das vorleben, was sie permanent und von anderen einfordert (ich denke da immer an die päpstlichen "Balkonbotschaften")? Der nächste Whistleblower kommt bestimmt und dann beginnt alles wieder von vorne. Nur noch schärfer, noch kontroverser, noch schmutziger.

 

Diese weltweiten Missbrauchsfälle, die müssten in ihrer und noch auf Generationen nachwirkenden Scheusslichkeit doch endlich einmal als das gesehen werden was sie wirklich sind. Und das ist bedeutend mehr, als der zur Zeit hier ablenkend hinlenkende Hickhack um Pfeiffer, irgendwelches Aktengezänk und der hier mit Vorliebe zitierten trockenen Gesetzesmöglichkeiten oder Unmöglichkeiten.

Ich sehe diesen weltweiten Fälle des Kindermissbrauchs der RKK als Fanal, also als ein Flammenzeichen, das zum zukünftigen Scheidweg in Richtung Mensch und Kirche, oder vielleicht auch - Mensch oder Kirche bestimmt ist.

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Du weißt per PN von Missbräuchen. Wurden diese der Staatsanwaltschaft angezeigt? Hast du das ggf. in die Wege geleitet?

Hier läuft grad was ganz ganz falsch, Chryso.

 

Wieso? Es ist genau dieselbe Situation, in der du von kirchlichen Stellen den sofortigen Gang zur Staatsanwaltschaft forderst, oder etwa nicht?

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Wer hier und in einem öffentlichen Forum von einem Katholiken verlangen würde, sich auf Grund der Missbrauchsfälle von seiner Kirche zu distanzieren, der hat vieles einfach noch nicht begriffen.

Es würde schon reichen, sich von Kindesmißbrauch und dessen Vertuschung bzw systematische Beihilfe dazu zu distanzieren. Das überfordert hier schon viele.

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Du weißt per PN von Missbräuchen. Wurden diese der Staatsanwaltschaft angezeigt? Hast du das ggf. in die Wege geleitet?

Hier läuft grad was ganz ganz falsch, Chryso.

Wieso? Es ist genau dieselbe Situation, in der du von kirchlichen Stellen den sofortigen Gang zur Staatsanwaltschaft forderst, oder etwa nicht?

Du versuchst gerade zum 42589642163401564. Mal, von den Schweinereien in Deiner Kirche abzulenken.

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Wer hier und in einem öffentlichen Forum von einem Katholiken verlangen würde, sich auf Grund der Missbrauchsfälle von seiner Kirche zu distanzieren, der hat vieles einfach noch nicht begriffen.

Es würde schon reichen, sich von Kindesmißbrauch und dessen Vertuschung bzw systematische Beihilfe dazu zu distanzieren. Das überfordert hier schon viele.

Unterstellst du hier irgendwem, er würde Kindesmissbrauch, oder auch nur dessen Vertuschung oder systematische Beihilfe gut finden? Davon muß man sich nicht explizit distanzieren, das ist selbstverständlich!

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Also in dieser Hinsicht kamen die Beurteilenden der in München untersuchten Akten nun aber definitiv zu anderen Ergebnissen. Sie haben zumindest nicht nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne der Opfer, sondern der Institution gehandelt.

Sie haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Es war ein fehlgeleitetes Gewissen, daß nicht die Opfer sondern nur die Institution im Blick hatte. Heute meinen wir es besser zu wissen.

 

Ach so, wir meinen das aber nur? Nach dieser Definition handelt im Endeffekt nahezu jeder immer nach seinem subjektiven besten Wissen und Gewissen.

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Du weißt per PN von Missbräuchen. Wurden diese der Staatsanwaltschaft angezeigt? Hast du das ggf. in die Wege geleitet?

Hier läuft grad was ganz ganz falsch, Chryso.

Wieso? Es ist genau dieselbe Situation, in der du von kirchlichen Stellen den sofortigen Gang zur Staatsanwaltschaft forderst, oder etwa nicht?

Du versuchst gerade zum 42589642163401564. Mal, von den Schweinereien in Deiner Kirche abzulenken.

Nein, Chryso versucht hier zum wiederholten Male den Spieß umzudrehen und dir deine Denkfehler aufzuzeigen.

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Wer hier und in einem öffentlichen Forum von einem Katholiken verlangen würde, sich auf Grund der Missbrauchsfälle von seiner Kirche zu distanzieren, der hat vieles einfach noch nicht begriffen.

Es würde schon reichen, sich von Kindesmißbrauch und dessen Vertuschung bzw systematische Beihilfe dazu zu distanzieren. Das überfordert hier schon viele.

Unterstellst du hier irgendwem, er würde Kindesmissbrauch, oder auch nur dessen Vertuschung oder systematische Beihilfe gut finden? Davon muß man sich nicht explizit distanzieren, das ist selbstverständlich!

Nein, ich unterstelle, daß hier viele diese Praktiken und die der Behandlung dieser nicht als so großes Problem sehen und verharmlosen.

 

Die, die sich klar davon distanzieren, sind in dr Minderzahl. Die, die die Kritik daran mehr kritisieren als die Vorgänge an sich, sind gehäufter.

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Franciscus non papa

aaalso: dann distanziere ich mich mal von

 

jeglicher Form von Missbrauch von Menschen,

 

der Diskriminierung anderer Menschen, warum auch immer,

 

von Mord und Todschlag rund um den Globus,

 

von Betrug, Bestechung, Vorteilsnahme usw.

 

von Bankeinbrüchen, Verkehrsrowdytum,

 

von dummem Gerede und übler Nachrede,

 

von ..... bitte einsetzen, was ich grade vergessen habe.

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