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Kindesmissbrauch in rkK


gerwin

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Ja, dieser Pauschalverdacht gegen die Kritiker wird auch von den Anhängern von Scientology erhoben, wenn jemand Scientology kritisiert. Den Vorwurf kann man immer und bei jeder Kritik erheben: Immer geht es dann um die Person des Kritikers, nicht mehr darum, ob die Kritik berechtigt sein könnte. Jeder Skandal also ein willkommener Anlass, die Kritiker wieder zu verprügeln, die es wagen, Punkte zu finden, die sie kritisieren. Immer schön auf die persönlichen Umstände verweisen, auf die Unterstellung von Motiven, die man den Kritikern unterschiebt: Hauptsache, man redet nicht mehr über das Thema. Hauptsache, man kann seine eigene Empörung auf den schieben, der nun wirklich Schuld hat: Der Kritiker. Ursache von Kritik sind ja nicht die Missstände, sondern die persönlichen Abneigungen des Kritikers. Natürlich ist die Person des Kritikers nur ein Mittel zum Zweck. Der Zweck lautet: Ablenkung. Vergleichbar damit, wenn der Dieb ruft: Haltet den Dieb!

Weißt Du, meine Befürchtung stützt sich weniger auf den Inhalt sondern auf die Form der Kritik. Ist aber nur mein Eindruck, der eignet sich vielleicht nicht für eine Diskussion.

 

Schon gewusst? Dazu gibt es einen eigenen Thread hier.

Die Moderation darf gerne verschieben. Gewisse Aspekte sind hier halt (wieder) aufgetaucht.

Um zu diskutieren, inwieweit die Aufkündigung der Zusammenarbeit mit Pfeiffer jetzt ein Ende der Aufklärung bedeutet braucht man wohl keine 20 Seiten.

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Bei der in in Auftrag gegebenen und jetzt geplatzten Studie ging es nicht um die Aufklärung von Verbrechen (Verbrechen aufzuklären ist Aufgabe von Polizei und Staatsanwaltschaft), sondern, grob gesagt, um die Analyse der möglichen strukturellen Hintergründe für den Mißbrauch.

Es ging aber auch nicht um die Enttarnung von Tätern und Opfern oder anderweitige Eingriffe in deren Privatsphäre. Daher verstehe ich diese Diskussion nicht ganz. Was hat das mit dem Thema zu tun?

Einige Priester haben sich dagegen gewehrt, dass ihre Daten Pfeiffers Institut zugänglich gemacht werden. Da es sich eben nicht um polizeiliche Ermittlungen handelt und offenbar gegen sie kein konkreter Tatverdacht besteht, ist das ihr gutes Recht.

In diese Richtung haben offenbar auch die Ordinariate von München-Freising und Regensburg argumentiert.

 

Da priesterliche Dienstverhältnisse eine ziemlich eigene Sache sind, ist das mit dem "guten Recht" so eine Sache. Aber es war ja ohnehin geplant, nicht die Akten selbst an Pfeiffer zu geben (das ginge im übrigen rechtlich auch kaum, die Gründe habe ich zum Teil schon dargelegt), sondern Auswertungsergebnisse der Akten, die durch vertrauenswürdige Personen erstellt wurden auf der Grundlage eines von Pfeiffer vorzugebenden Rasters. Im weiteren sollten dann Interviews mit Tätern und Opfern vermittelt werden - auch hier ist das Datenschutz zu beachten, es geht nicht an, dass die Kirche wem auch immer eine Liste von Tätern und Opfern zur Verfügung stellt, vor allem dann nicht, wenn Tatverdacht und Opfereigenschaft nicht geklärt sind.

 

Letztlich muss man schlicht feststellen, dass die DBK erst einen Forschungsauftrag erteilt hat um dann zu klären, was denn bitteschön wie erforscht werden soll. Und das war schlicht dumm.

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Es gab ja in der letzten Zeit etliche Institutionen, die wegen einer Reihe von Kindesmißbräuchen Probleme hatten. Ein speziell religiöses Problem scheint das nicht zu sein. Am Beispiel des Falles Savile kann man gut analysieren, welche Umstände begünstigen, daß ein Vielfachtäter jahrelang sein Unwesen treiben kann.

Es ist kein speziell religiöses, wohl aber ein ziemlich katholisches Problem (mehr als evangelisch, jüdisch, fußballerisch...).

 

Bist du dir da sicher?

 

Man könnte erheblich mehr Fälle aufklären, wenn die Staatanwaltschaften endlich die Akten des DFB und des Deutschen Olympischen Sportbundes und deren Mitgliedsvereine Vereine untersuchten (Missbrauch durch Trainer wird gerne vertuscht), außerdem die der Krinderärzte und Psychologen, die Abschlussberichte von Rehakliniken etc. Da steht stehen eine Menge Hinweise drin, denen nachgegangen werden könnte. Ich habe einen solchen bei mit im Büro liegen, den die Staatsanwaltschaft auch hat. Leider verjährt - zumal das Opfer eine weitere Aussage verweigerte. Ob der sich nun an die eigenen oder andere Kinder ran macht, das scheint den Staatsanwalt nicht zu interessieren.

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Wissenschaftliche Auswertung von Akten zur Prävention reicht nicht.

Was hättest Du gerne?

Daß jemand zu einer *wissenschaftlichen* Ausarbeitung notwendige Akten rausgibt, die alles in allem dem Datenschutz unterliegen.

Das soll ja auch geschehen (wobei ich davon ausgehe, daß die Akten nicht 'rausgegeben' werden sondern daß 'Einsicht gewährt' wird, was wissenschaftlich aber aufs gleiche rauskommt). Das mit dem (notwendigen!) Datenschutz scheint aber nicht ganz so einfach zu sein, wie sich die Vertragspartner das anfangs vorgestellt haben.

 

Und, mal ganz ehrlich, was wollen die Kriminologen mit Nannyoggs Personalakte? Die schauen die durch, finden nichts auffälliges und machen in ihrer Strichliste einen Strich bei 'unauffällig' (möglicherweise in der Rubrik 'Lehrkraft, weiblich'), und vielleicht noch einen gelben Punkt auf die Akte für 'durchgesehen', damit sie die nicht versehentlich doppelt zählen. (Wobei das mit dem gelben Punkt methodisch sehr sinnvoll wäre, aber schon der vertraglichen Regelung bedürfte, wäre ja immerhin eine Veränderung der Akte.)

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Letztlich muss man schlicht feststellen, dass die DBK erst einen Forschungsauftrag erteilt hat um dann zu klären, was denn bitteschön wie erforscht werden soll. Und das war schlicht dumm.

 

*unterschreib*

Und Ackermann räumt das in gemäßigten Worten inzwischen auch ein.

bearbeitet von Julius
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Franciscus non papa

wie war das: die kinder dieser welt sind klüger, als die kinder des lichtes...

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Heute morgen gab es ein sehr interessantes Interview mit Ursula Enders

Vermutlich meinst Du dieses.

 

Sie nannte da jemanden, den sie als Missbrauchsexperten für besser geeignet hält (Namen vergessen, einen Juristen und Psychologen.)

Peter Wetzels (an derselben Fakultat hat vor einem halben Jahr Lena Stadler angeheuert).

 

An dem verlinkten Interview ist mir u.a. diese Bemerkung aufgefallen: "Auf der anderen Seite hatte ich (mit dem Scheitern der Zweck-Ehe Pfeiffer/VDD, Anmerkung von mir) damit gerechnet, weil Prof. Pfeiffer nicht derjenige ist, der sehr explizit im Thema ist und sich intensiv vermutlich nicht ausreichend mit den innerkirchlichen Dynamiken oder institutionellen Dynamiken auseinander[gesetzt hat, Ergänzung von mir].

 

Das fällt eigentlich jetzt auf Schritt und Tritt auf: da hat man wohl in so ziemlich allen Diözesen besondere Anlaufstellen für Opfer sexuellen Missbrauchs durch Kirchenbedienstete (die sog. "Missbrauchsbeauftragten") geschaffen, bei denen sich sehr viele Opfer gemeldet haben, die sich bisher nicht einmal zu einer kirchlichen Instanz gewagt hatten und sich möglicherweise nur aufgrund der Anonymitätszusagen dazu aufgerafft haben. Was da mit den einzelnen Fällen geschehen ist - inwieweit die Opfer z.B. einverstanden waren, ein kirchliches Verfahren in Gang zu setzen, womit sie von der Pfeiffer'schen Studie erfasst worden wären - wissen NUR die Missbrauchsbeauftragten. Die und deren Wissen und Kompetenz hat Pfeiffer aber überhaupt nicht in seine Überlegungen einbezogen, da hätte sich - wie bei der von Frau Enders erwähnten Studie - dann eben eine Lücke aufgetan. - Zum anderen zeigt die jetzige Auseinandersetzung auch ganz klar, dass Pfeiffer entweder nicht fähig oder nicht willens war, sich den Besonderheiten seines Auftraggebers anzupassen. Das fängt schon damit an, dass er jetzt herumplärrt, es sei ihm die Information vorenthalten worden, dass Kirchens nicht alle Akten seit 1945 irgendwo stapeln, sondern ein Teil davon - wie überall sonst auch - nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen geschreddert wird. Als Leiter eines kriminologischen Forschungsinstituts will er nicht wissen, dass es solche Fristen gibt (in seinem Institut werden sie auch nicht jeden Zettel bis zum St.-Nimmerleinstag aufbewahren) oder naiv annehmen, dass die Kirche solche nicht hat? Aber hallo! Zum anderen wäre anzunehmen, dass Herr Pfeiffer sich anderswo auch auf die Organisationsformen und Zuständigkeiten seiner Auftraggeber einlässt, warum kann er das bei der Kirche respektive dem VDD nicht tun? Der kann doch nicht so naiv gewesen sein anzunehmen, dass jeder Generalvikar nach seiner Pfeife hüpft, nur weil er einen Vertrag mit dem VDD hat ... und dergleichen mehr. Da kann einem schon der bösartige Verdacht auf eine milde Form von Größenwahn kommen.

 

Prof. Leygraf: "Möglicherweise hat er, um diesen publicityträchtigen Projektauftrag zu erhalten, die Problematik unterschätzt, einem Außenstehenden unbeschränkten Einblick in die Personalakten eines solchen Unternehmens zu geben", sagte der Direktor des Instituts für Forensische Psychiatrie der Universität Duisburg-Essen am Freitag."

bearbeitet von Julius
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Bei der in in Auftrag gegebenen und jetzt geplatzten Studie ging es nicht um die Aufklärung von Verbrechen (Verbrechen aufzuklären ist Aufgabe von Polizei und Staatsanwaltschaft), sondern, grob gesagt, um die Analyse der möglichen strukturellen Hintergründe für den Mißbrauch.

Es ging aber auch nicht um die Enttarnung von Tätern und Opfern oder anderweitige Eingriffe in deren Privatsphäre. Daher verstehe ich diese Diskussion nicht ganz. Was hat das mit dem Thema zu tun?

 

Nichts. Allerdings hatte Claudia den Anschein erweckt, dass sie meine, der Job der Pfeiffer-Truppe bestünde darin, "Verbrecher zu ermitteln".Gouvernante hat das halt zurechtgerückt.

bearbeitet von Julius
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Warum sollte ich wütend sein? Die Kirche ist weit mehr als der Missbrauchs-Skandal, womit ich das nicht klein reden möchte. Enttäuscht bin ich in der Tat, Aufklärung wäre so wichtig und die wird wegen Sturköpfigkeit (vermutlichb auf beiden Seiten) unnötig verzögert. Ich will das meine Kirche sich endlich wieder auf ihren Job konzentrieren kann. Dafür muss sie das Missbrauchs-Thema loswerden.

"Loswerden" ist eine schöne Formulierung. Dummerweise gibt es ja in Europa die Strategie des Freikaufens nicht, die in Amiland so schön geklappt hat, wo sogar Versicherungen für die Täter einstehen mußten.

Ich denke, hier ist die Strategie eine Andere. Nämlich auf Zeit spielen. Verzögern, Taktieren, abwarten bis das Thema seine Halbwertzeit überschritten hat. Zu dumm aber auch, dass die blöde Öffentlichkeit sich nach fast drei Jahren immer noch an der Nichtaufklärung stört. Und noch blöder, dass diese Woche nicht grad ein Amoklauf, Tsunami oder Hurrican sein Unwesen treibt, und die allgemeine Empörung überlagert.

Stattdessen könntets du mir ja dar legen wo der Zusammenhang zwischen Nannyoggs Recht nicht jeden in ihre Personalakte schauen zu lassen und "der Organisation die Dreck am Stecken hat" ist. Vielleicht bin ich ja naiv oder blöd oder beides

Gerade als Mitarbeiter habe ich doch ein doppeltes Problem. Nämlich einen Brötchengeber, der mich in den Sumpf mit hineinzieht. Klar kann man sich auch zurücklehnen und "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing" summen. Aber die meisten haben doch wohl einen moralischen Anspruch an ihren Arbeitgeber, unter dem das schäbige Verhalten der Pseudo-Aufklärer weit zurückbleibt. Die denken möglichweise nicht, dass sie das alles nichts angeht. Die waren vielleicht sogar mal stolz auf ihre Kirche.

 

Es gab die Chance einen sauberen Schnitt zu machen, und richtig aufzuräumen. Und es gab vermutlich sogar Menschen, die daran geglaubt haben, dass das geschieht. Und soweit das sogar Mitarbeiter waren, die diese Aufklärung wirklich wollten, hätten die sich nicht hinter juristischen Vorschriften versteckt. Wer nichts zu verbergen hat, der hilft selbstverständlich mit, geschehenes Unrecht so weit möglich zu heilen.

 

Wer aber kein Problem damit hat, dass sein Arbeitgeber sich schlimmer verhält als eine Investmentbank, die Rentner um ihr Erspartes bringt, den wundert die neueste Entwicklung sowieso nicht. Der ist nur Mitspieler in einem Gesellschaftsspiel namens "Den Letzten beißen die Hunde".

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Bei der in in Auftrag gegebenen und jetzt geplatzten Studie ging es nicht um die Aufklärung von Verbrechen (Verbrechen aufzuklären ist Aufgabe von Polizei und Staatsanwaltschaft), sondern, grob gesagt, um die Analyse der möglichen strukturellen Hintergründe für den Mißbrauch.

Es ging aber auch nicht um die Enttarnung von Tätern und Opfern oder anderweitige Eingriffe in deren Privatsphäre. Daher verstehe ich diese Diskussion nicht ganz. Was hat das mit dem Thema zu tun?

 

Nichts. Allerdings hatte Claudia den Anschein erweckt, dass sie meine, der Job der Pfeiffer-Truppe bestünde darin, "Verbrecher zu ermitteln".Gouvernante hat das halt zurechtgerückt.

Vor allem ging es darum, herauszuarbeiten, wo man künftig den Hebel ansetzen muss, um die Strukturen zu zerstören, die das massenhafte Vorgehen der Täter möglich gemacht haben.

Und da wird es eben besonders peinlich, weil offengelegt wird, wie viele Beteiligte die Täter gedeckt und gefördert haben. Jetzt bleibt eben alles beim Alten.

 

Pfeiffer wollte einen Sumpf trockenlegen und die Auftraggeber standen mit Wasserwerfern daneben.

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Einige Priester haben sich dagegen gewehrt, dass ihre Daten Pfeiffers Institut zugänglich gemacht werden. Da es sich eben nicht um polizeiliche Ermittlungen handelt und offenbar gegen sie kein konkreter Tatverdacht besteht, ist das ihr gutes Recht.

In diese Richtung haben offenbar auch die Ordinariate von München-Freising und Regensburg argumentiert.

Damit wird einmal mehr klar, wie wenig diese Leute (und eben andere) wirklich an Aufklärung dieser ganzen Geschichte interessiert sind.

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Da priesterliche Dienstverhältnisse eine ziemlich eigene Sache sind, ist das mit dem "guten Recht" so eine Sache. Aber es war ja ohnehin geplant, nicht die Akten selbst an Pfeiffer zu geben (das ginge im übrigen rechtlich auch kaum, die Gründe habe ich zum Teil schon dargelegt), sondern Auswertungsergebnisse der Akten, die durch vertrauenswürdige Personen erstellt wurden auf der Grundlage eines von Pfeiffer vorzugebenden Rasters. Im weiteren sollten dann Interviews mit Tätern und Opfern vermittelt werden - auch hier ist das Datenschutz zu beachten, es geht nicht an, dass die Kirche wem auch immer eine Liste von Tätern und Opfern zur Verfügung stellt, vor allem dann nicht, wenn Tatverdacht und Opfereigenschaft nicht geklärt sind.

 

Letztlich muss man schlicht feststellen, dass die DBK erst einen Forschungsauftrag erteilt hat um dann zu klären, was denn bitteschön wie erforscht werden soll. Und das war schlicht dumm.

Es ist schon erstaunlich, wie sehr Kirchen- und Persönlichkeitsrechte die Aufarbeitung von Verbrechen erschweren.

 

Man stelle sich nur mal vor, die Stasi hätte sich so dargestellt...

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Es ist kein speziell religiöses, wohl aber ein ziemlich katholisches Problem (mehr als evangelisch, jüdisch, fußballerisch...).

 

Bist du dir da sicher?

Alfons hat die Zahlen extra noch einmal herausgestellt. Die Mißbrauchsfälle treten nirgendwo so dicht auf die in der KK.

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Das soll ja auch geschehen (wobei ich davon ausgehe, daß die Akten nicht 'rausgegeben' werden sondern daß 'Einsicht gewährt' wird, was wissenschaftlich aber aufs gleiche rauskommt). Das mit dem (notwendigen!) Datenschutz scheint aber nicht ganz so einfach zu sein, wie sich die Vertragspartner das anfangs vorgestellt haben.

Entscheidend ist, daß keine persönlichen Daten an die Öffentlichkeit geraten. Daß das gewährt wird, dürfte hoffentlich keine Zweifel lassen.

 

Und, mal ganz ehrlich, was wollen die Kriminologen mit Nannyoggs Personalakte? Die schauen die durch, finden nichts auffälliges und machen in ihrer Strichliste einen Strich bei 'unauffällig' (möglicherweise in der Rubrik 'Lehrkraft, weiblich'), und vielleicht noch einen gelben Punkt auf die Akte für 'durchgesehen', damit sie die nicht versehentlich doppelt zählen. (Wobei das mit dem gelben Punkt methodisch sehr sinnvoll wäre, aber schon der vertraglichen Regelung bedürfte, wäre ja immerhin eine Veränderung der Akte.)

Völlig richtig. Und wenn ihr das so unangenehm ist, daß sie die Forschung dafür behindern muß, und der Kirche (die wegen Verbrechen aktuell in der Kritik steht!!!!) da mehr vertraut, liegt das Problem eindeutig bei ihr. Es sei denn, sie weiß genau, daß niregndwo Akten - ob nun mit oder ohne Grund geheimgehalten - so sicher sind wie in ihrer Kirche, die jahrhundertelang Verbrechen vertuscht und jede Ehrlichkeit scheut.

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Nichts. Allerdings hatte Claudia den Anschein erweckt, dass sie meine, der Job der Pfeiffer-Truppe bestünde darin, "Verbrecher zu ermitteln".Gouvernante hat das halt zurechtgerückt.

Sicher ist das so. Und sei es nur die *Verbrecher-Rate* unter den Kirchendienern.

 

Dann kann Nannyogg ihrer Kirche einen Bärendienst erweisen, denn sie hätte diese Quote mit ihrer Unbescholtenheit verbessern können. Mit ihrer Weigerung zur Akteneinsicht wird sie sie heben.

 

Auch gut.

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Pfeiffer wollte einen Sumpf trockenlegen und die Auftraggeber standen mit Wasserwerfern daneben.

"Sumpf trocken legen". Hat er Dir das erzählt? In der Öffentlichkeit ist er mit diesem hehren Anspruch nicht aufgetreten.

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Nichts. Allerdings hatte Claudia den Anschein erweckt, dass sie meine, der Job der Pfeiffer-Truppe bestünde darin, "Verbrecher zu ermitteln".Gouvernante hat das halt zurechtgerückt.

Sicher ist das so. Und sei es nur die *Verbrecher-Rate* unter den Kirchendienern.

Das war aber weder das Ziel der Pfeiffer-Studie noch war sie auch nur annähernd darauf ausgelegt, eine "Verbrecher-Rate" zu ermitteln. :D

bearbeitet von Julius
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Bei der in in Auftrag gegebenen und jetzt geplatzten Studie ging es nicht um die Aufklärung von Verbrechen (Verbrechen aufzuklären ist Aufgabe von Polizei und Staatsanwaltschaft), sondern, grob gesagt, um die Analyse der möglichen strukturellen Hintergründe für den Mißbrauch.

Es ging aber auch nicht um die Enttarnung von Tätern und Opfern oder anderweitige Eingriffe in deren Privatsphäre. Daher verstehe ich diese Diskussion nicht ganz. Was hat das mit dem Thema zu tun?

Das war eine Antwort auf Claudia und nur in dem in meinem Post zitierten Kontext verständlich.

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Pfeiffer wollte einen Sumpf trockenlegen und die Auftraggeber standen mit Wasserwerfern daneben.

"Sumpf trocken legen". Hat er Dir das erzählt? In der Öffentlichkeit ist er mit diesem hehren Anspruch nicht aufgetreten.

Gut, sagen wir er wollte bei der Trockenlegung Hilfestellung leisten.

Aber das Bild mit den Wasserwerfern ist doch wohl super. Das verkaufe ich der Süddeutschen...

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Da priesterliche Dienstverhältnisse eine ziemlich eigene Sache sind, ist das mit dem "guten Recht" so eine Sache. Aber es war ja ohnehin geplant, nicht die Akten selbst an Pfeiffer zu geben (das ginge im übrigen rechtlich auch kaum, die Gründe habe ich zum Teil schon dargelegt), sondern Auswertungsergebnisse der Akten, die durch vertrauenswürdige Personen erstellt wurden auf der Grundlage eines von Pfeiffer vorzugebenden Rasters. Im weiteren sollten dann Interviews mit Tätern und Opfern vermittelt werden - auch hier ist das Datenschutz zu beachten, es geht nicht an, dass die Kirche wem auch immer eine Liste von Tätern und Opfern zur Verfügung stellt, vor allem dann nicht, wenn Tatverdacht und Opfereigenschaft nicht geklärt sind.

 

Letztlich muss man schlicht feststellen, dass die DBK erst einen Forschungsauftrag erteilt hat um dann zu klären, was denn bitteschön wie erforscht werden soll. Und das war schlicht dumm.

Es ist schon erstaunlich, wie sehr Kirchen- und Persönlichkeitsrechte die Aufarbeitung von Verbrechen erschweren.

 

Man stelle sich nur mal vor, die Stasi hätte sich so dargestellt...

Auch da gab und gibt es Persönlichkeitsrechte.

 

Ich kann etwa nicht ohne dein Einverständnis deine Stasi-Akte einsehen, wenn ich eine Arbeit über Jugend in der DDR schreiben will. (Egal, ob darin etwas steht, was dir heute peinlich sein könnte oder nicht). Selbst wenn zu vermuten ist, dass die Stasi Informationen über einen ungeklärten Kriminalfall aus den 80er-Jahren besitzt, kann der Betroffene die Einsicht verweigern.

Hier geht (außer bei den Bespitzelnden selbst) die Geheimhaltung sogar noch weiter: Wenn jemand dringend des Kindesmissbrauchs verdächtig ist, kann die Polizei seine Akten konfiszieren - und damit u.U. auch an andere Informationen kommen.

 

Zu einer umfassenden Klärung müsste man die Gesetze ändern - wie eben in Sizilien zur Bekämpfung der Mafia. Hier wäre der Gesetzgeber im Sinn der Opfer gefragt, der Polizei wie damals uneingeschränktes Handlungsrecht einzuräumen.

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Es ging aber auch nicht um die Enttarnung von Tätern und Opfern oder anderweitige Eingriffe in deren Privatsphäre. Daher verstehe ich diese Diskussion nicht ganz. Was hat das mit dem Thema zu tun?

 

Nichts. Allerdings hatte Claudia den Anschein erweckt, dass sie meine, der Job der Pfeiffer-Truppe bestünde darin, "Verbrecher zu ermitteln".Gouvernante hat das halt zurechtgerückt.

Nun dürften wir beiden Hübschen uns darin einig sin, dass Claudias Meinung weder die Intention der DBK bei der Sache widerspiegelt, noch irgendeinen Einfluss auf Pfeiffer, Ackermann oder sonst jemand von Bedeutung für dieses Thema hat. :rolleyes:

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... jeder konnte seine Akte einsehen,

 

Die eigene, klar. Angaben über andere Personen sind geschwärzt, auch in der "eigenen" Akte.

Und wer hat die geschwärzt?

Der Beauftragte für die Stasiunterlagen.

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Man stelle sich nur mal vor, die Stasi hätte sich so dargestellt...

???

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Was spricht eigentlich dagegen, sämtliche Personalakten durch die Polizei zu konfiszieren? Wenn Bischöfe oder andere Verantwortliche sich weigern oder die Akten unvollständig sind, sind sie in Beugehaft zu nehmen.

ZB, dass meine Personalakte dabei ist. Bin ich verdächtig, weil ich im Kirchendienst bin? Ich habe keine Lust drauf, dass Leute eine Doktorarbeit mit Hilfe meiner persönlichen Daten schreiben, bloß weil ich katholisch bin. Mein einziger Schutz: Als Frau bin ich nicht sooooo verdächtig. Sollte mein Arbeitgeber meine Personalakte weitergeben, würde ich ihn verklagen wie jeder andere Arbeitnehmer es tun würde, zu Recht.

Man sollte die Kirche beim Dorf lassen: Da wurde die Zusammenarbeit mit einem Forschungsinstitut auf Eis gelegt, mehr nicht. Was anderes ist dagegen das Vernichten von Akten.

Boa, sorry, Nannyogg, aber da kommt mir der Kaffee hoch. Nur weil DU nicht willst, daß DEINE Akte unter Datenschutz mit vielen anderen zusammen ausgewertet wird, werden Ermittlungen gegen Verbrecher zurecht behindert?

 

Super! Solche Leute braucht jede Organisation mit Dreck am Stecken... *würg

Bitte, dann möchtest du auch die perfekte Überwachung an jedem Bahnhof usw. Meine Akte bei meinem Arbeitgeber ist kein Objekt öffentlicher Forschungsarbeiten ohne meine Einwilligung. Ich weiß nicht, was du von der Deklaration der Menschenrechte hältst, aber da gibt es einen Schutz der Privatsphäre. Wenn du den Schutz der Privatsphäre zugunsten des Opferschutzes aufweichen möchtest, dann solltest du auch Hausdurchsuchungen ohne richterlichen Befehl zustimmen.

Und bitte stelle auch deine Personalakten der Forschung zur Verfügung und die deiner Kollegen ohne dass irgendeiner von denen ein Einspruchsrecht hätten.

Es ging um Forschung und Erkenntnis, aber unter Kontrolle desjenigen, der die Akten zur Verfügung stellt. Und der hat zu Recht kalte Füße bekommen.

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