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Dialogprozeß der Kirche in Deutschland


gouvernante

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Lieber OneAndOnlySon,

 

Du schreibst der Papst sei nicht von der Mehrheit gewählt worden. Wie verstehst Du das? Sicher haben die meisten Wahlberechtigten Papst Benedikt gewählt. Woher hast Du die Info, dass es nicht so sein könnte?

Es geht um die Mehrheit der Katholiken, nicht der Kardinäle. Ich nehme doch stark an, dass ihn die meisten Kardinäle gewählt haben. Aber das ist ja noch lange nicht die Mehrheit der Katholiken.

Nein. Grundsätzlich ist nicht alleindas was von einem Konzil (würdest Du bitte erläutern was Du unter ökumenischem Konzil verstehst?) definiert wurde. Ich hatte geschrieben:

Ökumenisch ist ein Konzil, dass von allen christlichen Kirchen anerkannt wurde. Ein Partikularkonzil der lateinischen Kirche ist das nicht automatisch und kann natürlich auch nur für die lateinische Kirche verbindliche Lehren aufstellen.

 

Die „grundsätzlichen Dinge“, werden durch alle Bischöfe entschieden. Dies geschieht bei ganz wichtigen Fragen durch ein Konzil. So wie das im II. Vatikanischen Konzil der Fall war. Aber auch dieses Konzil kann nicht aus der Tradition der Kirche herausgegriffen werden, sondern muss im Gesamtzusammenhang gesehen werden.

Was meinst du mit herausgreifen?

Es wird ja nichts dadurch wahr, dass es alt ist. Wenn sich also eine alte Lehre als falsch herausstellt, besteht keine Pflicht, sie heute zu berücksichtigen.

Eine Tradition, die Lehren als wahr betrachtet, weil sie alt sind, entspricht dem Glauben der Piusbrüder, die das 2. Vaticanum ablehnen, weil es zum Teil andere Positionen vertritt als sie bis dahin gegolten haben. Schon Johannes Paul II. hat in der Exkommunikationsschrift an die Bischöfe der Bruderschaft festgestellt, dass dieser Traditionsbegriff falsch ist. Tradition im katholischen Sinne ist immer in der Lage, alte Fehler zu berichtigen.

 

Die Überwachung der Einhaltung der vom Bundestag und Bundesrat erlassenen Gesetze delegieren diese an die Polizei und die Gerichte. Dazu gibt es kein explizites Schreiben.
Doch, das Grundgesetz.
So funktioniert das grundsätzlich auch in der Kirche. Mir ging es in diesem Zusammenhang eigentlich nur darum, dass der Heilige Vater nur das einfordert, was die Kirche als ganzes, nämlich deren Vertreter die Bischöfe, als Glaubenswahrheiten erkannt haben.

Und wer überwacht, ob der Papst wirklich nur das einfordert und nichts anderes? Und jetzt komm mir nicht mit dem Heiligen Geist, denn was der will, legt auch wieder der Papst aus und wir sind endgültig bei einer (un)-heiligen Diktatur angekommen.

Genau. Die Dogmen haben nur indirekt etwas mit einem bestimmten Ritus zu tun. Aber aus dem was die Kirche als Glaubenswahrheit erkannt hat, ergeben sich dann die Vorgaben für die Gestaltung der Liturgie. Zuständig im Vatikan ist hierfür die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.

Wieso tut die Kongregation denn so, als sei sie nicht nur für die Liturgie "im Vatikan" zuständig, sondern auch in Madrid und Bamberg?

Wir haben nicht festgestellt, dass nur die Dogmen grundlegende Unterschiede zwischen den Konfessionen darstellen. So wird der Priester in der Katholischen Kirche vom Bischof geweiht. Der evangelische Pfarrer wird nicht geweiht. Er kann sogar von den Gemeindemitgliedern aus den eigenen Reihen gewählt werden. Hier besteht ein grundsätzlicher Unterschied bezüglich des Amtsverständnisses.

Dann müsste auch ein "grundsätzlicher Unterschied bezüglich des Amtsverständnisses" zwischen dem Erzbistum Köln, wo der Bischof vom Domkapitel gewählt wird und dem Bistum Linz, wo er vom Papst ernannt wird, bestehen. Von Paulus, der allein deshalb Apostel war, weil er sich selbst berufen gefühlt hat, mal ganz abgesehen.

Natürlich gibt es Unterschiede im Ämtergefüge verschiedener Kirchen. Aber sind sie wirklich wesentlich? In der Gladiatoren-Arena wird gerade ein aktueller Text des Papstes zu dem Thema diskutiert. Das Amtsverständnis findet sich da nicht unter den tragenden 4 Säulen.

Wer möchte sich denn vor der Einheit drücken. Einheit ist nur dann gegeben, wenn die Glaubensgrundlagen bei beiden gleich sind. Und da kannst Du in diesem Fall durchaus das Dogma der unbefleckten Empfängnis hernehmen, das in der evangelischen Kirche generell abgelehnt wird.

Ich sag ja: Wenn man keine Einheit will, findet sich immer etwas, dass ganz grundsätzlich und unverzichtbar ist. Aber wie will man so der Forderung Jesu, dass alle eins sein sollen, gerecht?

Es geht bei der Priesterberufung eben nicht um eine Strukturfrage. Du wirst lange suchen müssen, bis Du eine offizielle Aussage findest in der diese Frage als Strukturfrage behandelt wird.

Siehe oben. Wenn man keine Einheit will, wird sich auch noch in zehn Jahren ein Grund finden, die Einheit zu leugnen und zu verzögern.

Du schreibst, dass die Gläubigen die Verschiedenheit bereits leben und machst es fest an der Eucharistie. Es geht nicht darum was einige Gläubige im Widerspruch zum Lehramt und damit zur Mehrheit der Kirche leben.

Natürlich geht es auch darum. Nicht alle Gläubigen sind bereit, in der Ökumene dauerhaft auf "das Lehramt" zu warten. Und ob das Lehramt in jeder Frage mit der Mehrheit der Kirche übereinstimmt, darf man bezweifeln. Man kann es jedenfalls nicht so einfach wie du es tust behaupten.

Nicht die Mehrheit verhält sich falsch. Es ist nicht die Katholische Kirche, wie Du behauptest, sondern Menschen, denen Gott zu langsam ist. Wer meint, er könne Einheit leben ohne Einheit, was ist der?

Langsam, langsam. Deine Gleichsetzung Lehramt = Kirche = Gott grenzt stark an Blasphemie.

Auch in Taizé oder in konfessionsverschiedenen Ehen herrscht in bestimmten Glaubensfragen keine Einheit.

In "bestimmten Glaubensfragen" herrscht auch zwischen Kardinälen keine Einigkeit. So glaubt mancher an die Erscheinungen von Medjugorje. Andere Kardinäle tun das nicht. Trotzdem stehen die Kardinäle unbestritten in Einheit zu einander - auch wenn sie verschiedene Dinge glauben.

 

 

Lieber Josef,

Du hast Recht. Es wird nichts dadurch wahr, dass es alt ist. Genauso gilt aber, dass nichts dadurch wahr wird weil es jung ist. Man kann nur eine Aussage als wahr betrachten die auch wahr ist. Unabhängig von ihrem Alter.

So ist es auch mit dem II. Vatikanische Konzil. Es bezieht sich ausdrücklich auf die Tradition der Kirche. Es wird mit dem Konzil kein neuer Glaube begründet. Die Dogmen und Glaubenswahrheiten der Kirche wurden durch das Konzil nicht angetastet.

Deshalb kann man das Konzil nicht isoliert sehen. Man muss es im Rahmen der Tradition der Kirche betrachten. Man kann es aus dieser Tradition nicht herausgreifen.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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wie bereits gesagt, Du brauchst keinen Pool alternativer Konzepte. Du musst versuchen zu Glauben.

Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Um warum bietet sie diese Konzepte nur so an, dass sie auf einen kleiner werdenden Kreis passen?

 

Man könnte ja auch Konzepte wie Ehe einfach streichen und durch "Du musst versuchen zu glauben!" ersetzen. Das wäre natürlich für die Lebensgestaltung wenig hilfreich. Es käme die Frage auf, wie man das dann machen soll, dieses "versuchen zu glauben". Einfach mal drauf los? Nö, die Kirche hat da Konzepte. Katechetische Konzepte, ethische Konzepte, liturgische Konzepte.

Leider passen die vorhandenen Konzepte immer weniger zur Lebenswirklichkeit der Menschen. Gerade die sexualmoralischen Konzepte für die allermeisten Menschen nur noch eine Lach- und Gruselnummer. Und scharenweise kommen die vorhandenen Konzepte für die Menschen gar nicht in Frage.

So ein bisschen nachfragen nach alternativen Konzepten - vor allem solchen, die passen - finde ich da nicht schlecht.

 

Was geschieht denn, wenn für jemanden ein kirchliches Konzept nicht passt, gerade in Sachen Beziehung. Er ist z.B. geschieden, oder homosexuell oder schlicht von seiner persönlichen Art überhaupt nicht für eine Ehe geeignet. So jemand steht doch im Regen. Und dort lässt man ihn einfach stehen.

 

Wiederverheirateten empfiehlt man die Josesfsehe. Na Klasse. Die meisten Wiederverheirateten sind dafür überhaupt nicht geeignet.

Den Homosexuellen empfiehlt man ebenso sexuelle Enthaltsamkeit. Mit derselben Trefferquote von Eignung.

Und was ist mit denen, die erst gar nicht geheiratet haben, weil sie erkannt haben, dass das nicht ihr Lebenskonzept sein kann? Nun ja, sie könnten zölibatär leben. Aber das passt meistenteils genau so wenig.

 

Warum bietet die Kirche einer bestimmten Neigungsgruppe (hetero, beziehungsfähig und -willig, treuefähig und -willig) das Konzept Ehe an und lässt die anderen konzeptlos (bzw. mit anderen für sie untauglichen Konzepten wie Zölibat) einfach stehen?

 

Ich befürchte, dass man diese Frage oft moralisch beantwortet. "Die nicht Ehe- bzw. Zölibatswilligen sind eben einfach nicht wirklich gläubig. Und für Nichtgläubige braucht man keine Konzepte aus dem Glauben erstellen."

Das kommt einem Absprechen des Glaubens gleich. Und dagegen wehren sich einige völlig zu Recht. Dummerweise gibt es sehr gläubige Leute, die weder für Ehe, noch für Zölibat geeignet sind. Die werden dann allein dadruch in eines der vorgegebenen Konzepte (Ehe, Zölibat) gepresst, weil es kirchlicherseits dazu keine Alternative gibt. Die Folgen sind ungeheuer: Die Ehe von Ehe-Ungeeigneten endet meist ähnlich dramatisch, wie der Zölibat von Zölibats-Ungeeigneten.

 

Du kannst übrigens dieselben Gedankengänge auch anhand liturgischer Konzepte durchdenken.

bearbeitet von Mecky
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wie bereits gesagt, Du brauchst keinen Pool alternativer Konzepte. Du musst versuchen zu Glauben.

Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

 

 

Tut sie das? Sie sagt den Leuten, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht. Das ist ihr Auftrag. Nicht Seitenpfade propagieren, die vielleicht auch gehen. Zumal es dafür kaum theologische Grundlagen gäbe.

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Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Sie sagt den Leuten, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht.

dein vertrauen in die heilsgewissheit beim befolgen kirchlicher lehren ist beneidenswert.

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Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Sie sagt den Leuten, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht.

dein vertrauen in die heilsgewissheit beim befolgen kirchlicher lehren ist beneidenswert.

 

Da gibts keine Exklusivität, nur Mut!

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Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Tut sie das? Sie sagt den Leuten, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht. Das ist ihr Auftrag. Nicht Seitenpfade propagieren, die vielleicht auch gehen. Zumal es dafür kaum theologische Grundlagen gäbe.

Die Kirche bietet kein Konzept an,

sondern sagt, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht? :ninja::ninja:;)

Der zweite Halbsatz besagt doch genau, dass die Kirche ein Konzept anbietet, ein Lebenskonzept.

Selbstverständlich bietet die Kirche Konzepte an - massenweise. Und sie ahndet, wenn sich jemand an diese Konzepte nicht hält. Die Kirche bietet Konzepte zur Menschenführung an, zur Lebensgestaltung, zur Gottesverehrung, zum menschlichen Zusammenleben. Ohne diese Konzepte wäre sie überhaupt nicht existent.

 

Das Problem, unter dem die Kirche heute leidet, besteht nicht darin, dass sie keine Konzepte hätte, sondern dass diese Konzepte nicht (mehr) passen und für immer mehr Leute nicht lebbar sind. Das Leitungskonzept "Absolutismus" oder "Monarchismus" hat sich überlebt. Die Konzepte zur Bußdisziplin haben sich über die Jahrhunderte vielfach gewandelt, dann wurden sie (z.B. im Tridentinum) auf dem damals aktuellen Stand eingefroren. Heute interessiert es kaum noch jemanden. Es passt nicht.

 

Ziel dieser Konzepte ist tatsächlich, wie Du sagst, dass man Sicherheit gewinnt auf einem (geregelten) Weg. Man möchte dem Heil entgegengehen und dabei spüren, dass man mit diesem Konzept auf dem richtigen Weg ist und tatsächlich beim Heil ankommt. Früher haben diese Konzepte vielen Menschen diese Sicherheit vermitteln können. Heute sind viele dieser Konzepte durch mangelnde Lebendigkeit, Überalterung und ein Nicht-mehr-Passen unbrauchbar geworden. Sie vermitteln nicht mehr diese Sicherheit, sondern werden nur als sinnlose Last empfunden. Befolgt man als Nicht-Ehegeigneter das Konzept "Ehe", kommt keine Sicherheit heraus, sondern nur Elend und das Gefühl, dass man auf dem falschen Weg war und sich dummerweise auf ein falsches Konzept eingelassen hat. Befolgt man als Homosexueller das Ehekonzept, kommt das Gleiche raus. Und erkennt man von vornherein, dass dieses Konzept keine Glaubenssicherheit (oder zumindest Glaubensgeborgenheit) bringen wird, dann steht man total im Regen - sofern man nicht mit dem einzigen Alternativkonzept (Zölibat) etwas anfangen kann.

 

Wie Du siehst, gibt es bereits Alternativkonzepte. Und mit denen hat man in früheren Zeiten einer großen Menge von Menschen leidlich gut etwas anzubieten gehabt. Aber die Gesellschaft hat sich ausdifferenziert, die Entwicklung ging weiter.

Man hat übersehen, dass sich die kirchlichen Konzepte in früheren Zeiten kräftig verändert und angepasst haben - je nach Ort und Zeit. Man meinte, sich diesen Weiterentwicklungsprozess kirchlicherseits ersparen zu können. Die Entwicklung wurde eingefroren, die Welt entwickelte sich weiter. Und heute stehen wir mit einem Haufen sehr begrenzter Konzepte da und schauen dumm aus der Wäsche, wie sich die Leute immer mehr von der Kirche distanzieren.

 

Alternativkonzepte waren schon immer theologisch begründet. Du verwechselst da was. Theologisch sind sie sehr gut zu begründen. Nur: Sie sind nicht historisch begründbar. Es handelt sich tatsächlich um ein Fortschreiten, nicht um eine Re-form. So, wie auch Trinität oder Fegfeuer nicht linear aus der biblischen Vergangenheit ableitbar sind. Die Ehe übrigens auch nicht. Aus dem christlichen Glauben ergeben sich ganz verschiedene mögliche Konzepte. Aus der Vergebungspraxis Jesu ergeben sich ganz verschiedene Möglichkeiten, wie man über die Jahrhunderte hinweg den Menschen die Vergebung zukommen lässt. Keines dieser Konzepte kann sich 100%ig auf die historische Praxis Jesu berufen. In jeder der geschichtlichen Formen kirchlicher Bußpraxis steckte genügend Innovation.

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Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Tut sie das? Sie sagt den Leuten, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht. Das ist ihr Auftrag. Nicht Seitenpfade propagieren, die vielleicht auch gehen. Zumal es dafür kaum theologische Grundlagen gäbe.

Die Kirche bietet kein Konzept an,

sondern sagt, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht? :ninja::ninja:;)

Der zweite Halbsatz besagt doch genau, dass die Kirche ein Konzept anbietet, ein Lebenskonzept.

 

Wenn du es Konzept nennen möchtest, bitte. Aber es wäre dann eben nicht auf das diesseitige Leben beschränkt, das ist das wesentliche.

Die unauflösliche Ehe als Platz für die Ausübung genitaler Sexualität ist mW sowohl theologisch fundiert als auch in der gesamten Kirchengeschichte nie in Frage gestellt worden. Diese Empfehlung ist noch nie leicht gewesen. Da hat sich nichts geändert, na vielleicht ist die Verfügbarkeit von Alternativen heute etwas leichter geworden (?). Wesentlich ist doch, daß die Verfolgung dieser Empfehlung zum Heil führt, während über abweichende Wege nichts Sicheres zu sagen ist. Soll die Kirche den sicheren Weg nicht propagieren und Strukturen unterstützen, die ihn zu gehen helfen? Du behauptest inzident, die Kirche könne anderen Wegen die notwendige Sicherheit zum Heil verleihen. Kann sie das? Mir scheint das eine Kompetenzüberschreitung zu sein. Nein, vielleicht behauptest du das nicht, siehe die Nachschrift.

 

PS. Die Prämisse meiner Überlegungen ist die Anahme, daß es mindestens möglich ist, daß nicht alle Menschen das ewige Heil erreichen. Wer der Auffassung ist (ob zu recht, lassen wir mal dahingestellt), daß es ohnedies jeder schafft, muß der Kirche notwendigerweise andere Aufgaben zuschreiben als ich es tue. Dann wäre sie letztlich auf die Gewährleistung und Verbreitung irdischen Wohlfühlens beschränkt, eine transzendente Ausrichtung wäre überflüssig. Das änderte auch fundamental die Rolle der Liturgie und der Sakramente hin zu einer rein gemeinschaftsstiftenden Symbolik.

bearbeitet von kam
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Zollitsch betonte erneut, es reiche nicht aus, an einigen Stellschrauben im kirchlichen Leben zu drehen. Notwendig sei ein geistlicher Prozess, der sich am Evangelium orientieren müsse.

 

Mein Reden. Wenn es Zollitsch fertig bringt den geistlichen Prozess mit Inhalt zu füllen wüssten wir mehr. Leider ist das bloß erst mal ein Lippenbekenntnis.

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Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Tut sie das? Sie sagt den Leuten, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht. Das ist ihr Auftrag. Nicht Seitenpfade propagieren, die vielleicht auch gehen. Zumal es dafür kaum theologische Grundlagen gäbe.

Die Kirche bietet kein Konzept an,

sondern sagt, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht? :ninja::ninja:;)

Der zweite Halbsatz besagt doch genau, dass die Kirche ein Konzept anbietet, ein Lebenskonzept.

 

Wenn du es Konzept nennen möchtest, bitte. Aber es wäre dann eben nicht auf das diesseitige Leben beschränkt, das ist das wesentliche.

Die unauflösliche Ehe als Platz für die Ausübung genitaler Sexualität ist mW sowohl theologisch fundiert als auch in der gesamten Kirchengeschichte nie in Frage gestellt worden. Diese Empfehlung ist noch nie leicht gewesen. Da hat sich nichts geändert, na vielleicht ist die Verfügbarkeit von Alternativen heute etwas leichter geworden (?). Wesentlich ist doch, daß die Verfolgung dieser Empfehlung zum Heil führt, während über abweichende Wege nichts Sicheres zu sagen ist. Soll die Kirche den sicheren Weg nicht propagieren und Strukturen unterstützen, die ihn zu gehen helfen? Du behauptest inzident, die Kirche könne anderen Wegen die notwendige Sicherheit zum Heil verleihen. Kann sie das? Mir scheint das eine Kompetenzüberschreitung zu sein. Nein, vielleicht behauptest du das nicht, siehe die Nachschrift.

 

PS. Die Prämisse meiner Überlegungen ist die Anahme, daß es mindestens möglich ist, daß nicht alle Menschen das ewige Heil erreichen. Wer der Auffassung ist (ob zu recht, lassen wir mal dahingestellt), daß es ohnedies jeder schafft, muß der Kirche notwendigerweise andere Aufgaben zuschreiben als ich es tue. Dann wäre sie letztlich auf die Gewährleistung und Verbreitung irdischen Wohlfühlens beschränkt, eine transzendente Ausrichtung wäre überflüssig. Das änderte auch fundamental die Rolle der Liturgie und der Sakramente hin zu einer rein gemeinschaftsstiftenden Symbolik.

Woher will die Kirche eigentlich wissen, dass genau dieser Weg sicher ins Heil führt?

Bei den anderen Wegen ist sie wenigstens so ehrlich, zu sagen, sie wisse es nicht.

Woher weiss sie es bei dem einen so genau?

 

Werner

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Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Tut sie das? Sie sagt den Leuten, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht. Das ist ihr Auftrag. Nicht Seitenpfade propagieren, die vielleicht auch gehen. Zumal es dafür kaum theologische Grundlagen gäbe.

Die Kirche bietet kein Konzept an,

sondern sagt, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht? :ninja::ninja:;)

Der zweite Halbsatz besagt doch genau, dass die Kirche ein Konzept anbietet, ein Lebenskonzept.

 

Wenn du es Konzept nennen möchtest, bitte. Aber es wäre dann eben nicht auf das diesseitige Leben beschränkt, das ist das wesentliche.

Die unauflösliche Ehe als Platz für die Ausübung genitaler Sexualität ist mW sowohl theologisch fundiert als auch in der gesamten Kirchengeschichte nie in Frage gestellt worden. Diese Empfehlung ist noch nie leicht gewesen. Da hat sich nichts geändert, na vielleicht ist die Verfügbarkeit von Alternativen heute etwas leichter geworden (?). Wesentlich ist doch, daß die Verfolgung dieser Empfehlung zum Heil führt, während über abweichende Wege nichts Sicheres zu sagen ist. Soll die Kirche den sicheren Weg nicht propagieren und Strukturen unterstützen, die ihn zu gehen helfen? Du behauptest inzident, die Kirche könne anderen Wegen die notwendige Sicherheit zum Heil verleihen. Kann sie das? Mir scheint das eine Kompetenzüberschreitung zu sein. Nein, vielleicht behauptest du das nicht, siehe die Nachschrift.

 

PS. Die Prämisse meiner Überlegungen ist die Anahme, daß es mindestens möglich ist, daß nicht alle Menschen das ewige Heil erreichen. Wer der Auffassung ist (ob zu recht, lassen wir mal dahingestellt), daß es ohnedies jeder schafft, muß der Kirche notwendigerweise andere Aufgaben zuschreiben als ich es tue. Dann wäre sie letztlich auf die Gewährleistung und Verbreitung irdischen Wohlfühlens beschränkt, eine transzendente Ausrichtung wäre überflüssig. Das änderte auch fundamental die Rolle der Liturgie und der Sakramente hin zu einer rein gemeinschaftsstiftenden Symbolik.

Woher will die Kirche eigentlich wissen, dass genau dieser Weg sicher ins Heil führt?

Bei den anderen Wegen ist sie wenigstens so ehrlich, zu sagen, sie wisse es nicht.

Woher weiss sie es bei dem einen so genau?

 

Werner

 

Guckst Du bei Jesus:

 

An seine Kirche: "Ich bin bei euch alle Tage der Welt!"

Sein Anspruch: "Niemand kommt zum Vater ausser durch mich."

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Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Tut sie das? Sie sagt den Leuten, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht. Das ist ihr Auftrag. Nicht Seitenpfade propagieren, die vielleicht auch gehen. Zumal es dafür kaum theologische Grundlagen gäbe.

Die Kirche bietet kein Konzept an,

sondern sagt, wie man mit Sicherheit das ewige Heil erreicht? :ninja::ninja:;)

Der zweite Halbsatz besagt doch genau, dass die Kirche ein Konzept anbietet, ein Lebenskonzept.

 

Wenn du es Konzept nennen möchtest, bitte. Aber es wäre dann eben nicht auf das diesseitige Leben beschränkt, das ist das wesentliche.

Die unauflösliche Ehe als Platz für die Ausübung genitaler Sexualität ist mW sowohl theologisch fundiert als auch in der gesamten Kirchengeschichte nie in Frage gestellt worden. Diese Empfehlung ist noch nie leicht gewesen. Da hat sich nichts geändert, na vielleicht ist die Verfügbarkeit von Alternativen heute etwas leichter geworden (?). Wesentlich ist doch, daß die Verfolgung dieser Empfehlung zum Heil führt, während über abweichende Wege nichts Sicheres zu sagen ist. Soll die Kirche den sicheren Weg nicht propagieren und Strukturen unterstützen, die ihn zu gehen helfen? Du behauptest inzident, die Kirche könne anderen Wegen die notwendige Sicherheit zum Heil verleihen. Kann sie das? Mir scheint das eine Kompetenzüberschreitung zu sein. Nein, vielleicht behauptest du das nicht, siehe die Nachschrift.

 

PS. Die Prämisse meiner Überlegungen ist die Anahme, daß es mindestens möglich ist, daß nicht alle Menschen das ewige Heil erreichen. Wer der Auffassung ist (ob zu recht, lassen wir mal dahingestellt), daß es ohnedies jeder schafft, muß der Kirche notwendigerweise andere Aufgaben zuschreiben als ich es tue. Dann wäre sie letztlich auf die Gewährleistung und Verbreitung irdischen Wohlfühlens beschränkt, eine transzendente Ausrichtung wäre überflüssig. Das änderte auch fundamental die Rolle der Liturgie und der Sakramente hin zu einer rein gemeinschaftsstiftenden Symbolik.

Woher will die Kirche eigentlich wissen, dass genau dieser Weg sicher ins Heil führt?

Bei den anderen Wegen ist sie wenigstens so ehrlich, zu sagen, sie wisse es nicht.

Woher weiss sie es bei dem einen so genau?

 

Werner

 

Guckst Du bei Jesus:

 

An seine Kirche: "Ich bin bei euch alle Tage der Welt!"

Sein Anspruch: "Niemand kommt zum Vater ausser durch mich."

Das weiss ich ja.

Mir fehlt die Verbindung von diesen Aussprüchen hin zu "mit einer christlichen Ehe und mit dem Zölibat kommt man zum Heil, mit allem anderen nicht"

 

Werner

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Woher will die Kirche eigentlich wissen, dass genau dieser Weg sicher ins Heil führt?

Bei den anderen Wegen ist sie wenigstens so ehrlich, zu sagen, sie wisse es nicht.

Woher weiss sie es bei dem einen so genau?

Die offizielle Antwort wäre: Weil sie auf das Wort Jesu vertraut und sich danach richtet.

 

Wäre schön, ...

1. wenn man das durchgängig so tun würde. Und

2. wenn das so einfach wäre.

 

zu

1. Aber nein, die Kirche tut das nur dort, wo es ihr gerade in den Kram passt. Wider die ausdrücklichen Weisungen von Jesus lässt sich der Papst "heiliger Vater" nennen. Und es wird wider die ausdrückliche Weisung von Jesus geschworen und Schwüre werden verlangt. An solchen Punkten ist die Weisung Jesu offensichtlich sehr dehnbar.

 

zu

2. Und da kommt man dann drauf, wie sehr die Worte Jesu erst mal theologisch interpretiert werden müssen. Und hier misst man dann eben mit ganz unterschiedlichen Maßstäben. Bei einigen (genehmen) Punkten beruft man sich mit aller Vehemenz auf eine Wörtlichkeit. Bei anderen Punkten ordnet man die Wörtlichkeit dem eigenen Gusto unter.

 

Maria Jungfrau war, muss man wörtlich nehmen. Dass Jesus Brüder hatte, muss man im übertragenen Sinne verstehen.

 

Der Gehorsam gegenüber dem Willen Jesu ist sehr relativ. Man benötigt einige Phantasie, um aus dem Willen, den Worten und der Person Jesu den Willen zum Pflichtzölibat abzuleiten. Oder den Ausschluss von der Kommunion wegen Wiederverheiratung. Oder das Fegefeuer. Oder die Trinität. Oder zur Weitergabe der Petrusverantwortung an den Bischof von Rom.

 

Ein wesentlicher Knackpunkt (keineswegs der einzige) dieser Sicherheits-Diktion besteht darin, dass man gar nicht so einfach und oft auch nicht so eindeutig sagen kann, was Jesus wirklich wollte. Er hat vieles ziemlich offen gelassen. Für andere Fragestellungen hat er sich gar nicht interessiert (oder sein Interesse wurde uns in den Evangelien nicht genau beschrieben). Der "einzig wahre Weg" ist fast immer eine Illusion - ein Ergebnis hinterfragbarer Interpretationen oder von Schlüssen und Konsequenzen, die man irgendwann in der Kirchengeschichte zog.

Die Sicherheits-Diktion wird aber spätestens dann zur Ideologie, sobald sie suggeriert, es gäbe nur einen einzigen wahren Weg, nur eine einzige Möglichkeit, dem Willen Jesu gerecht zu werden, nur eine einzige Möglichkeit, sein Wort zu verstehen.

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Ich verstehe kirchliche Hierarchie nicht als ein Oben-Unten/Befehl-Gehorsam/Adel-Volk-Verhältnis. Aufgabe des Amtes ist es nach meinem Dafürhalten, die Kontinuität der aktuellen Kirche mit ihrem Anfang durch die Zeit sicherzustellen. Hierzu gehört sie Aufgabe, die Grenzen zu wahren, aufzuzeigen, wo eine Idee, eine Person, eine Gruppe den Raum verlässt, in dem Kirche mit sich selbst und ihrem Ursprung eins sein kann. Es ist aber nicht Aufgabe des Amtes, die Kirche zu lenken im Sinne eines Kirchenmanagements.

So verstehst Du es. Klingt recht sympathisch und auch einleuchtend. Aber die Kirchenmanager sehen das anders. Da ist Absolutismus angesagt.

Schwierig wird es, wenn man auf den Volksmund, der inzwischen zur verfestigten Sprache geworden ist, schaut.

 

Hierarchie ist doch eine Pyramide. Oben steht der Chef. Der hat ein paar Unterchefs. Und darunter ein paar mehr Unter-unter-chefs. Und ganz unten sind die Befehlsempfänger. Das hat zwar ethymologisch überhaupt nichts mehr mit "Hierarchie" (Das Heilige herrschat) zu tun, sondern ist lediglich ein Organisationsprinzip von oben nach unten. Aber so sieht man das, so definiert man im Sprachgebrauch Hierarchie.

 

Was fehlt, ist die Gegenwart des hl. Geistes - und zwar durchgängig in allen Schichten der Hierarchie. Der Heilige Geist wird ja nicht so einfach von oben nach unten durchgereicht, sondern beschenkt den Einzelnen unabhängig von seiner Position in der Hierarchie. Solange der heilige Geist nicht als eigenständige Person wahrgenommen wird, muss Hierarchie allerdings zwangsläufig als absolutistisches System gesehen werden. Ganz oben steht Gott Vater, der gibt seine Weisungen weiter an den Sohn. Der überbringt die Weisung auf die Erde. Und dann übernimmt der Papst die Statthaltung Christi und gibt die Weisungen weiter an die Bischöfe, diese geben sie an die restlichen Kleriker und ganz unten in der Hierarchie befindet sich das Fußvolk. Wie sollte es anders sein?

Damit das nicht so auffällt, sagt man dann: Es dreht sich nicht um die Weitergabe der Weisungen, sondern um die Weitergabe des Dienstes. Dienst - das klingt schon mal so helfend. Und der Diener aller Diener ist der Papst. Der Dienst besteht allerdings vornehmlich im erteilen von Weisungen. Ludwig XIV lässt grüßen.

Und am Besten funktioniert das System, wenn auch so eine Koryphäe wie Ludwig ganz oben steht - so eine Mischung aus Befehlsgeber und Genialität und dabei einer gewissen Skrupellosigkeit in der Machtausübung.

 

Du hast ein schönes Bild von Hierarchie gezeichnet. Du lebst aber in einer Kirche (und einer Welt), die in weiten Zügen eine ganz andere Vorstellung von Hierarchie hat. Da geht es - ganz im Gegensatz zu Deinem Bild - von oben nach unten. Da sticht der Ober den Unter. Und dies mit einer zwar geistbefreiten, aber ungeheuer effektiven Legitimitätsbegründung.

 

Gerasde dieses hier trefflich charaktersierte Hierarchieverständnis in Verbindung mit einem völlig überkandidelten Priesterbild, wie es der Papst, den krausen Gedanken des Pfarrers von Ars folgend, im Priesterjahr vertreten hat, muss zur Frage führen welchen Sinn unter solchen Umständen ein "Dialog" haben soll.

 

Bei den geistigen Vätern der Diskursethik Karl Otto Apel und Jürgen Habermas kann man nachlesen, dass eine unabdingbare Voraussetzung sinnhafter normbildender Diskurse die Gleichberechtigung der Diskurspartner ist....ist diese nicht gegeben, verkommen solche Veranstaltungen zu einer Farce zur Legitimierung dessen, was die jeweiligen Machthaber wünschen.

 

Ein Musterbeispiel wie die Amtskirche aber mit Ergebnissen aus solchen Diskursen umgeht ist der "Salzburger Dialog" des Jahres 1998, der in der Folge des in Österreich mit mehr als 500.000 Unterschriften so erfolgreichen "Kirchenvolksbegehrens".

 

M.E. werden bei der Haltung der derzeitigen Kirchenführung und insbesondere des jetzigen Papstes solche Dialoge immer ausgehen wie das Hornberger Schießen. Kirchenreform wird m.E. nur mehr in Gemeinden stattfinden, indem diese die vorhandenen Spielräume maximal nutzen. Und man muss absurderweise sogar feststellen, dass insoferne der Priestermangel die Reformen sogar begünstigt, weil der Leitungseinfluss der Laien zwangsläufig steigen wird und man essich zudem nicht mehr leisten kann reformeifrige Priester in die Wüste zu schicken.

 

 

Lieber Wolfgang,

es ist sehr schade, dass Du dem Priesterbild unseres Heiligen Vaters nichts abgewinnen kannst. Allerdings muss man sich natürlich die Frage stellen, welchen Sinn dieser von den Bischöfen angestrebter Dialog haben soll. Es ist zu schade, dass man darüber nicht eindeutig aufgeklärt wird. Das verstärkt natürlich den Eindruck, dass dies alles für die Katz sein könnte. Vielleicht muss man fragen, welche Themen können Themen eines solchen Dialogs sein? So kann die Frage, ob der Römisch Katholischen Kirche der Papst als Wächter des Glaubens vorstehen soll, oder nicht, wohl nicht gemeint sein. Denn darüber sollten die über eine Mrd. Katholiken Weltweit entscheiden und nicht die paar Katholiken in Deutschland. Oder möchten die deutschen Katholiken eine Diktatur der Minderheit errichten? Vielleicht hätten die 500.000 Menschen die das Volksbegehren in Österreich unterschrieben haben die Frauenordination den anderen mehr als eine Mrd. Katholiken diktieren sollen? Meinst Du die hätten sich das gefallen lassen?

Wenn Dialog auf Augenhöhe, oder der von gleichberechtigten Partnern so aussehen soll, dass die paar Katholiken in Deutschland oder Österreich dem mehrheitlichen Rest diktiert was zu glauben ist, dann hast Du vielleicht Habermas falsch verstanden?

Der Leitungseinfluss der Laien wird nicht dadurch steigen, dass es weniger Priester gibt. Es wird lediglich die praktizierte Sünde in den Gemeinden zunehmen.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

Ist das Priesterbild des Papstes vielleicht nur eine Frage der richtigen oder falschen Wahrnehmung?

 

http://www.google.de/search?q=papst+priest...lient=firefox-a

 

Vielleicht sollte man einfach mal googlen.

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Woher will die Kirche eigentlich wissen, dass genau dieser Weg sicher ins Heil führt?

Bei den anderen Wegen ist sie wenigstens so ehrlich, zu sagen, sie wisse es nicht.

Woher weiss sie es bei dem einen so genau?

Die offizielle Antwort wäre: Weil sie auf das Wort Jesu vertraut und sich danach richtet.

 

Wäre schön, ...

1. wenn man das durchgängig so tun würde. Und

2. wenn das so einfach wäre.

 

zu

1. Aber nein, die Kirche tut das nur dort, wo es ihr gerade in den Kram passt. Wider die ausdrücklichen Weisungen von Jesus lässt sich der Papst "heiliger Vater" nennen. Und es wird wider die ausdrückliche Weisung von Jesus geschworen und Schwüre werden verlangt. An solchen Punkten ist die Weisung Jesu offensichtlich sehr dehnbar.

 

zu

2. Und da kommt man dann drauf, wie sehr die Worte Jesu erst mal theologisch interpretiert werden müssen. Und hier misst man dann eben mit ganz unterschiedlichen Maßstäben. Bei einigen (genehmen) Punkten beruft man sich mit aller Vehemenz auf eine Wörtlichkeit. Bei anderen Punkten ordnet man die Wörtlichkeit dem eigenen Gusto unter.

 

Maria Jungfrau war, muss man wörtlich nehmen. Dass Jesus Brüder hatte, muss man im übertragenen Sinne verstehen.

 

Der Gehorsam gegenüber dem Willen Jesu ist sehr relativ. Man benötigt einige Phantasie, um aus dem Willen, den Worten und der Person Jesu den Willen zum Pflichtzölibat abzuleiten. Oder den Ausschluss von der Kommunion wegen Wiederverheiratung. Oder das Fegefeuer. Oder die Trinität. Oder zur Weitergabe der Petrusverantwortung an den Bischof von Rom.

 

Ein wesentlicher Knackpunkt (keineswegs der einzige) dieser Sicherheits-Diktion besteht darin, dass man gar nicht so einfach und oft auch nicht so eindeutig sagen kann, was Jesus wirklich wollte. Er hat vieles ziemlich offen gelassen. Für andere Fragestellungen hat er sich gar nicht interessiert (oder sein Interesse wurde uns in den Evangelien nicht genau beschrieben). Der "einzig wahre Weg" ist fast immer eine Illusion - ein Ergebnis hinterfragbarer Interpretationen oder von Schlüssen und Konsequenzen, die man irgendwann in der Kirchengeschichte zog.

Die Sicherheits-Diktion wird aber spätestens dann zur Ideologie, sobald sie suggeriert, es gäbe nur einen einzigen wahren Weg, nur eine einzige Möglichkeit, dem Willen Jesu gerecht zu werden, nur eine einzige Möglichkeit, sein Wort zu verstehen.

Ich hätte kein Problem damit, wenn man sagen würde:

"das alles ist das Ergebnis unseres jahrhundertelangen Nachdenkens, wir haben alles möglich durchdacht und überlegt und sind zu dem Schluss gekommen, dass es so am wahrscheinlichsten ist."

 

Man stellt sich aber hin und sagt "Gott hat uns das geoffenbart, dass es genau so und nicht anders ist"

Da kommt es dann natürlich zwangsläufig zu der Frage, wie diese Offenbarung geschehen ist, wer genau sie hatte, wann und wo, und woher man weiss, dass es tatsächlich eine Offenbarung und kein Hirngespinst war.

 

Werner

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Man stellt sich aber hin und sagt "Gott hat uns das geoffenbart, dass es genau so und nicht anders ist"

Genau genommen ist ein solches Offenbarungsverständnis eher muslimisch, als christlich.

Mit einem vom Himmel geworfenen Koran und ohne Zuhilfenahme des lebendigen heiligen Geistes ist das machbar. Vielleicht zumindest.

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Guckst Du bei Jesus:

An seine Kirche: "Ich bin bei euch alle Tage der Welt!"

Sein Anspruch: "Niemand kommt zum Vater ausser durch mich."

 

Daraus ergibt sich, dass Jesus alle Tage bei den Atheisten, Wiederverheirateten, Sündern etc. ist.

Und dass ein Atheist nur durch Jesus zum Vater kommt. Oder auch ein Wiederverheirateter. Oder ein Mitglied des Swinger-Clubs.

 

Aber daraus etwas für die Kirche, den Papst, die Sakramente oder gar für deren konkrete Form herauszulesen, ist ein Basteln nach eigenem Gusto.

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Woher will die Kirche eigentlich wissen, dass genau dieser Weg sicher ins Heil führt?

Bei den anderen Wegen ist sie wenigstens so ehrlich, zu sagen, sie wisse es nicht.

Woher weiss sie es bei dem einen so genau?

Die offizielle Antwort wäre: Weil sie auf das Wort Jesu vertraut und sich danach richtet.

 

Wäre schön, ...

1. wenn man das durchgängig so tun würde. Und

2. wenn das so einfach wäre.

 

zu

1. Aber nein, die Kirche tut das nur dort, wo es ihr gerade in den Kram passt. Wider die ausdrücklichen Weisungen von Jesus lässt sich der Papst "heiliger Vater" nennen. Und es wird wider die ausdrückliche Weisung von Jesus geschworen und Schwüre werden verlangt. An solchen Punkten ist die Weisung Jesu offensichtlich sehr dehnbar.

 

zu

2. Und da kommt man dann drauf, wie sehr die Worte Jesu erst mal theologisch interpretiert werden müssen. Und hier misst man dann eben mit ganz unterschiedlichen Maßstäben. Bei einigen (genehmen) Punkten beruft man sich mit aller Vehemenz auf eine Wörtlichkeit. Bei anderen Punkten ordnet man die Wörtlichkeit dem eigenen Gusto unter.

 

Maria Jungfrau war, muss man wörtlich nehmen. Dass Jesus Brüder hatte, muss man im übertragenen Sinne verstehen.

 

Der Gehorsam gegenüber dem Willen Jesu ist sehr relativ. Man benötigt einige Phantasie, um aus dem Willen, den Worten und der Person Jesu den Willen zum Pflichtzölibat abzuleiten. Oder den Ausschluss von der Kommunion wegen Wiederverheiratung. Oder das Fegefeuer. Oder die Trinität. Oder zur Weitergabe der Petrusverantwortung an den Bischof von Rom.

 

Ein wesentlicher Knackpunkt (keineswegs der einzige) dieser Sicherheits-Diktion besteht darin, dass man gar nicht so einfach und oft auch nicht so eindeutig sagen kann, was Jesus wirklich wollte. Er hat vieles ziemlich offen gelassen. Für andere Fragestellungen hat er sich gar nicht interessiert (oder sein Interesse wurde uns in den Evangelien nicht genau beschrieben). Der "einzig wahre Weg" ist fast immer eine Illusion - ein Ergebnis hinterfragbarer Interpretationen oder von Schlüssen und Konsequenzen, die man irgendwann in der Kirchengeschichte zog.

Die Sicherheits-Diktion wird aber spätestens dann zur Ideologie, sobald sie suggeriert, es gäbe nur einen einzigen wahren Weg, nur eine einzige Möglichkeit, dem Willen Jesu gerecht zu werden, nur eine einzige Möglichkeit, sein Wort zu verstehen.

Ich hätte kein Problem damit, wenn man sagen würde:

"das alles ist das Ergebnis unseres jahrhundertelangen Nachdenkens, wir haben alles möglich durchdacht und überlegt und sind zu dem Schluss gekommen, dass es so am wahrscheinlichsten ist."

 

Man stellt sich aber hin und sagt "Gott hat uns das geoffenbart, dass es genau so und nicht anders ist"

Da kommt es dann natürlich zwangsläufig zu der Frage, wie diese Offenbarung geschehen ist, wer genau sie hatte, wann und wo, und woher man weiss, dass es tatsächlich eine Offenbarung und kein Hirngespinst war.

 

Werner

Im Prinzip ist das einfach: Gott ist gut und der Teufel ist böse (wobei der Diabolo der Verdreher ist). Das ändert sich auch nach jahrhundertelangem Nachdenken nicht. Nachdem Kain seinen Bruder Abel erschlagen hat, musste man sich das Spiel nicht erst bis zu den Weltkriegen anschauen. Die Offenbarung geschah durch den Geist und das Wort des Anfangs. Den Geist hatten inspirierte Menschen, also Geistliche. Dass es eine Offenbarung war, wusste jeder aus familiärer Erfahrung.

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Ich hätte kein Problem damit, wenn man sagen würde:

"das alles ist das Ergebnis unseres jahrhundertelangen Nachdenkens, wir haben alles möglich durchdacht und überlegt und sind zu dem Schluss gekommen, dass es so am wahrscheinlichsten ist."

Ich hätte dennoch ein Problem damit. Denn über die Jahrhunderte hinweg ändern sich viele Dinge.

 

Die Gier nach eindeutiger Sicherheit, die auf klaren Maßgaben und Erkenntnissen (möglichst noch "objektiven) strebt, ist für den Glauben insgesamt eine Fehlentwicklung.

 

Glaube heißt nicht, irgendwelche Erkenntnisse zu akzeptieren, sondern sich mitsamt seiner Unkenntnis und Unsicherheit Gott anzuvertrauen.

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Daraus ergibt sich, dass Jesus alle Tage bei den Atheisten, Wiederverheirateten, Sündern etc. ist.

 

Das ist Unsinn. Jesus ist alle Tage bei denen die sein Wort hören und danach handeln. Das schliessst Ahteisten, Widerverheiratete und Sünder ein. (Komische Reihenfolge......) Dazu bedarf es der Umkehr und Busse.

 

Und dass ein Atheist nur durch Jesus zum Vater kommt. Oder auch ein Wiederverheirateter. Oder ein Mitglied des Swinger-Clubs.

 

Wenn sie umkehren und Busse tun. Natürlich.

 

Aber daraus etwas für die Kirche, den Papst, die Sakramente oder gar für deren konkrete Form herauszulesen, ist ein Basteln nach eigenem Gusto.

 

Das magst Du so sehen, komische Ansichten eines kahtolischen Priesters, aber sei's drum. Natürlich gibt es den Heilsweg nur über die Kirche. Schließlich ist sie von Jesus gegründet worden. Sonst würde der gewisse Karnevalsschlager, nämlich wir kommen alle in den Himel, die Heilbotschaft sein. So närrisch ist die Botschaft Jesus nun auch wieder nicht.

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Ich hätte kein Problem damit, wenn man sagen würde:

"das alles ist das Ergebnis unseres jahrhundertelangen Nachdenkens, wir haben alles möglich durchdacht und überlegt und sind zu dem Schluss gekommen, dass es so am wahrscheinlichsten ist."

Ich hätte dennoch ein Problem damit. Denn über die Jahrhunderte hinweg ändern sich viele Dinge.

 

Die Gier nach eindeutiger Sicherheit, die auf klaren Maßgaben und Erkenntnissen (möglichst noch "objektiven) strebt, ist für den Glauben insgesamt eine Fehlentwicklung.

 

Glaube heißt nicht, irgendwelche Erkenntnisse zu akzeptieren, sondern sich mitsamt seiner Unkenntnis und Unsicherheit Gott anzuvertrauen.

 

Was soll das für ein Gott sein? Er schickt seinen Sohn um uns in der Unkenntnis und Unsicherheit zu belassen? Dieser Sohn verlangt von uns den Glauben, nicht das Verharren in Unkenntnis und Unsicherheit. Siehe Thomas........

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Zollitsch betonte erneut, es reiche nicht aus, an einigen Stellschrauben im kirchlichen Leben zu drehen. Notwendig sei ein geistlicher Prozess, der sich am Evangelium orientieren müsse.

 

Mein Reden. Wenn es Zollitsch fertig bringt den geistlichen Prozess mit Inhalt zu füllen wüssten wir mehr. Leider ist das bloß erst mal ein Lippenbekenntnis.

 

 

O.k., es reicht nicht aus. Wenn es nicht ausreicht, dann könnte man aber wenigstens das schon mal tun. Und den Rest kann man ja parallel diskutieren. Wobei - wer hat ernsthaft behauptet, er haben ein ausreichendes Konzept.

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Zollitsch betonte erneut, es reiche nicht aus, an einigen Stellschrauben im kirchlichen Leben zu drehen. Notwendig sei ein geistlicher Prozess, der sich am Evangelium orientieren müsse.

 

Mein Reden. Wenn es Zollitsch fertig bringt den geistlichen Prozess mit Inhalt zu füllen wüssten wir mehr. Leider ist das bloß erst mal ein Lippenbekenntnis.

 

 

O.k., es reicht nicht aus. Wenn es nicht ausreicht, dann könnte man aber wenigstens das schon mal tun. Und den Rest kann man ja parallel diskutieren. Wobei - wer hat ernsthaft behauptet, er haben ein ausreichendes Konzept.

 

Das Konzept ist Jesus und seine Botschaft. Das reicht vollkommen. Ein anderes Konzept gibt es nicht. Das müsste die Vergangenheit eigenlich gezeigt haben.

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