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Dialogprozeß der Kirche in Deutschland


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Franciscus non papa
Bischof Müller: Auf jeden Fall müssen wir den Plan jener durchkreuzen, die polarisieren wollen. Nur wer die Offenbarung voll und ganz anerkennt und die Glaubenslehre und die Autorität des von Christus eingesetzten Lehramtes als Kriterium annimmt, kann sich katholisch nennen und am Gesprächsprozess über Martyria, Leiturgia und Diakonia teilnehmen. Darum geht es im Dialog mit den Bischöfen. Dogmatische Entscheidungen stehen ohnehin nicht zur Disposition. Wer beispielsweise medial und agitierend den Zölibat bekämpft, wie wir es in einer konzertierten Aktion von kirchenfeindlichen Ideologien und falschen „Kirchenreformern“ erlebt haben, muss sich auf sein sentire cum ecclesia befragen lassen.

 

wer bestimmt diesen "...Wer beispielsweise medial und agitierend den Zölibat bekämpft, ..." maßstab?

 

 

natürlich herr müller - du wirst doch nicht an seinem glauben an die eigene unfehlbarkeit zweifeln. SCNR

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... Hier noch einmal alle vier Sätze im Zusammenhang:

 

Bischof Müller: Auf jeden Fall müssen wir den Plan jener durchkreuzen, die polarisieren wollen. Nur wer die Offenbarung voll und ganz anerkennt und die Glaubenslehre und die Autorität des von Christus eingesetzten Lehramtes als Kriterium annimmt, kann sich katholisch nennen und am Gesprächsprozess über Martyria, Leiturgia und Diakonia teilnehmen. Darum geht es im Dialog mit den Bischöfen. Dogmatische Entscheidungen stehen ohnehin nicht zur Disposition. Wer beispielsweise medial und agitierend den Zölibat bekämpft, wie wir es in einer konzertierten Aktion von kirchenfeindlichen Ideologien und falschen „Kirchenreformern“ erlebt haben, muss sich auf sein sentire cum ecclesia befragen lassen.

 

Was da sofort ins Auge sticht:

 

"Auf jeden Fall müssen wir den Plan jener durchkreuzen, die polarisieren wollen."

 

Und sofort im nächsten Satz fängt er an zu polarisieren wie ein Weltmeister.

 

Der Mann ist ein Demagoge, scheint mir.

 

Werner

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... Hier noch einmal alle vier Sätze im Zusammenhang:

 

Bischof Müller: Auf jeden Fall müssen wir den Plan jener durchkreuzen, die polarisieren wollen. Nur wer die Offenbarung voll und ganz anerkennt und die Glaubenslehre und die Autorität des von Christus eingesetzten Lehramtes als Kriterium annimmt, kann sich katholisch nennen und am Gesprächsprozess über Martyria, Leiturgia und Diakonia teilnehmen. Darum geht es im Dialog mit den Bischöfen. Dogmatische Entscheidungen stehen ohnehin nicht zur Disposition. Wer beispielsweise medial und agitierend den Zölibat bekämpft, wie wir es in einer konzertierten Aktion von kirchenfeindlichen Ideologien und falschen „Kirchenreformern“ erlebt haben, muss sich auf sein sentire cum ecclesia befragen lassen.

 

Was da sofort ins Auge sticht:

 

"Auf jeden Fall müssen wir den Plan jener durchkreuzen, die polarisieren wollen."

 

Und sofort im nächsten Satz fängt er an zu polarisieren wie ein Weltmeister.

 

Der Mann ist ein Demagoge, scheint mir.

 

Werner

einmal ist es schlechtes kommunikationsverhalten.

in einer hierarchie dient es zur machtausübung im zusammenhang mit intellektuellen und/oder charakterlichen mängeln.

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Franciscus non papa
... Hier noch einmal alle vier Sätze im Zusammenhang:

 

Bischof Müller: Auf jeden Fall müssen wir den Plan jener durchkreuzen, die polarisieren wollen. Nur wer die Offenbarung voll und ganz anerkennt und die Glaubenslehre und die Autorität des von Christus eingesetzten Lehramtes als Kriterium annimmt, kann sich katholisch nennen und am Gesprächsprozess über Martyria, Leiturgia und Diakonia teilnehmen. Darum geht es im Dialog mit den Bischöfen. Dogmatische Entscheidungen stehen ohnehin nicht zur Disposition. Wer beispielsweise medial und agitierend den Zölibat bekämpft, wie wir es in einer konzertierten Aktion von kirchenfeindlichen Ideologien und falschen „Kirchenreformern“ erlebt haben, muss sich auf sein sentire cum ecclesia befragen lassen.

 

Was da sofort ins Auge sticht:

 

"Auf jeden Fall müssen wir den Plan jener durchkreuzen, die polarisieren wollen."

 

Und sofort im nächsten Satz fängt er an zu polarisieren wie ein Weltmeister.

 

Der Mann ist ein Demagoge, scheint mir.

 

Werner

einmal ist es schlechtes kommunikationsverhalten.

in einer hierarchie dient es zur machtausübung im zusammenhang mit intellektuellen und/oder charakterlichen mängeln.

 

 

und sowohl mit intelektuellen wie charakterlichen mängeln ist der herr reich gesegnet.

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Mir hat gestern einer unserer Professoren eine interessante Begebenheit erzählt.

 

In einer dözesanen Kirchenzeitung in Brünn ist dreimal vor dem Memorandum gewarnt worden, wie gefährlich es sei, ohne dass in irendeiner Weise sein Inhalt dargelegt wurde.

 

Darauf schrieb ein Gläubiger in einem Leserbrief, dass ihn dies fatal an die Vorgansweise bei Erscheinen der "Charta 77" jener wichtigen Petition erinnre, die im Jänner 1977 Menschenrechtsverletzungen in der Tschechosolowakei anklagte. Auch damals hätten die kommunistischen Zeiungen Warnungen vor ihrer Gefährölichkeit ausgesprochen ohne je ein Wort über ihren Inhalt zu berichten.

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wie bereits gesagt, Du brauchst keinen Pool alternativer Konzepte. Du musst versuchen zu Glauben.

Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Um warum bietet sie diese Konzepte nur so an, dass sie auf einen kleiner werdenden Kreis passen?

 

Man könnte ja auch Konzepte wie Ehe einfach streichen und durch "Du musst versuchen zu glauben!" ersetzen. Das wäre natürlich für die Lebensgestaltung wenig hilfreich. Es käme die Frage auf, wie man das dann machen soll, dieses "versuchen zu glauben". Einfach mal drauf los? Nö, die Kirche hat da Konzepte. Katechetische Konzepte, ethische Konzepte, liturgische Konzepte.

Leider passen die vorhandenen Konzepte immer weniger zur Lebenswirklichkeit der Menschen. Gerade die sexualmoralischen Konzepte für die allermeisten Menschen nur noch eine Lach- und Gruselnummer. Und scharenweise kommen die vorhandenen Konzepte für die Menschen gar nicht in Frage.

So ein bisschen nachfragen nach alternativen Konzepten - vor allem solchen, die passen - finde ich da nicht schlecht.

 

Was geschieht denn, wenn für jemanden ein kirchliches Konzept nicht passt, gerade in Sachen Beziehung. Er ist z.B. geschieden, oder homosexuell oder schlicht von seiner persönlichen Art überhaupt nicht für eine Ehe geeignet. So jemand steht doch im Regen. Und dort lässt man ihn einfach stehen.

 

Wiederverheirateten empfiehlt man die Josesfsehe. Na Klasse. Die meisten Wiederverheirateten sind dafür überhaupt nicht geeignet.

Den Homosexuellen empfiehlt man ebenso sexuelle Enthaltsamkeit. Mit derselben Trefferquote von Eignung.

Und was ist mit denen, die erst gar nicht geheiratet haben, weil sie erkannt haben, dass das nicht ihr Lebenskonzept sein kann? Nun ja, sie könnten zölibatär leben. Aber das passt meistenteils genau so wenig.

 

Warum bietet die Kirche einer bestimmten Neigungsgruppe (hetero, beziehungsfähig und -willig, treuefähig und -willig) das Konzept Ehe an und lässt die anderen konzeptlos (bzw. mit anderen für sie untauglichen Konzepten wie Zölibat) einfach stehen?

 

Ich befürchte, dass man diese Frage oft moralisch beantwortet. "Die nicht Ehe- bzw. Zölibatswilligen sind eben einfach nicht wirklich gläubig. Und für Nichtgläubige braucht man keine Konzepte aus dem Glauben erstellen."

Das kommt einem Absprechen des Glaubens gleich. Und dagegen wehren sich einige völlig zu Recht. Dummerweise gibt es sehr gläubige Leute, die weder für Ehe, noch für Zölibat geeignet sind. Die werden dann allein dadruch in eines der vorgegebenen Konzepte (Ehe, Zölibat) gepresst, weil es kirchlicherseits dazu keine Alternative gibt. Die Folgen sind ungeheuer: Die Ehe von Ehe-Ungeeigneten endet meist ähnlich dramatisch, wie der Zölibat von Zölibats-Ungeeigneten.

 

Du kannst übrigens dieselben Gedankengänge auch anhand liturgischer Konzepte durchdenken.

 

Lieber Mecky,

Du schreibst:

>> Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Um warum bietet sie diese Konzepte nur so an, dass sie auf einen kleiner werdenden Kreis passen?<<

Die Kirche hat von Jesus Christus den Auftrag erhalten, die Menschen zu Gott zu führen. Wie dies grundsätzlich geht, das hat Jesus vorgegeben. Davon abweichend kann die Kirche nichts anbieten. Es ist auch nicht ihre Aufgabe, die Menschen woanders hin zu führen.

Du schreibst:

>> Man könnte ja auch Konzepte wie Ehe einfach streichen und durch "Du musst versuchen zu glauben!" ersetzen. Das wäre natürlich für die Lebensgestaltung wenig hilfreich. Es käme die Frage auf, wie man das dann machen soll, dieses "versuchen zu glauben". Einfach mal drauf los? Nö,<<

Paulus hat in seinem Brief an die Korinther alle Gebote Gottes auf einen Nenner gebracht. (1.Kor 13) „Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen der alles übersteigt: … Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. …“

Wenn wir wirklich lieben, dann brauchen wir kein Gesetz. Wir würden genau das tun, was uns und dem Anderen gut tut. So einfach wäre dies. Damit wäre die Ehe nicht gestrichen, sondern die Ehe wäre dadurch geheiligt.

Du schreibst:

>> Nö, die Kirche hat da Konzepte. Katechetische Konzepte, ethische Konzepte, liturgische Konzepte.<<

Das was Du hier als Konzepte beschreibst ist nur notwendig, weil wir nicht umfassend glauben. Wir versuchen unsere eigenen Vorstellungen zu verwirklichen, nicht die Vorstellungen Gottes. Deshalb brauchen wir Gesetze und Vorschriften.

Du schreibst:

>> Leider passen die vorhandenen Konzepte immer weniger zur Lebenswirklichkeit der Menschen. Gerade die sexualmoralischen Konzepte für die allermeisten Menschen nur noch eine Lach- und Gruselnummer. Und scharenweise kommen die vorhandenen Konzepte für die Menschen gar nicht in Frage.<<

Die Lehre der Kirche hat noch nie zur „Lebenswirklichkeit“ der Menschen gepasst. Sonst hätte man Jesus damals nicht gekreuzigt. Das liegt daran, dass der Mensch versucht ohne Gott zu leben und damit ohne wahre Liebe. Sie ist ihm, mit Gott abhanden gekommen. Es passt nur da in die „Lebenswirklichkeit“ wo der Mensch sich auf Gott besinnt und seine Liebe zu uns Menschen spüren und wenigstens ansatzweise erfassen kann. Gerade die Sexualmoral der Kirche ist für die Partnerschaft von zentraler Bedeutung. Eine Gruselnummer sind für mich die gelebten Partnerschaften ohne Gott. Verletzte Männer und Frauen und geschädigte Kinder sind deren Folge. Meinst Du die vielen gescheiterten Ehen und Partnerschaften in unserer Gesellschaft sind ein Gütesiegel? Es lässt sich statistisch nachweisen, dass Ehen von katholischen Männern und Frauen, die den Glauben zu leben versuchen, am stabilsten sind.

Du schreibst:

>> So ein bisschen nachfragen nach alternativen Konzepten - vor allem solchen, die passen - finde ich da nicht schlecht.<<

Warum sollte die Kirche etwas lehren, was nicht zu ihrem Auftrag gehört nur weil es die meisten so tun? Vielleicht müssen wir uns zuerst einmal fragen, was überhaupt der Auftrag der Kirche ist, bevor wir uns über das Gedanken machen, was die Kirche tun sollte. Und warum sollte die Kirche etwas lehren, was eh schon alle tun und dazu nicht zu ihrem Auftrag gehört? Wo liegt da der Sinn?

Du schreibst:

>> Was geschieht denn, wenn für jemanden ein kirchliches Konzept nicht passt, gerade in Sachen Beziehung. Er ist z.B. geschieden, oder homosexuell oder schlicht von seiner persönlichen Art überhaupt nicht für eine Ehe geeignet. So jemand steht doch im Regen. Und dort lässt man ihn einfach stehen.<<

Was geschieht, wenn jemand Gott nicht passt? Bereits als Jesus den Glauben lehrte und kranke heilte gab es Menschen, denen Gott nicht passte. Hat er abstimmen lassen? Es wäre für ihn leicht gewesen das Kreuz zu vermeiden. Er ist aber ans Kreuz gegangen, weil die Menschen nur durch ein Leben nach Gottes Wort gerettet werden können. Und durch seine Barmherzigkeit. Es ist heute wie damals so, dass sich der Mensch ändern muss, nicht Gott.

Du schreibst:

>> Und was ist mit denen, die erst gar nicht geheiratet haben, weil sie erkannt haben, dass das nicht ihr Lebenskonzept sein kann? Nun ja, sie könnten zölibatär leben. Aber das passt meistenteils genau so wenig.<<

Es scheint mit etwas Schizophren eine Partnerschaft zu meiden zugunsten einer Partnerschaft. Diese Art von Partnerschaften entsprechen nicht den Bedürfnissen der Menschen. Gott weiß es besser.

Du schreibst:

>> Warum bietet die Kirche einer bestimmten Neigungsgruppe (hetero, beziehungsfähig und -willig, treuefähig und -willig) das Konzept Ehe an und lässt die anderen konzeptlos (bzw. mit anderen für sie untauglichen Konzepten wie Zölibat) einfach stehen?<<

Die Kirche bietet ja nach Deiner Meinung ein bestimmtes Konzept für eine Neigungsgruppe an. Warum sollte sie sich um „Konzepte“ kümmern, die nicht ihrem Auftrag entsprechen? Du fragst gerade, ob ein Kegelclub nicht auch endlich mal Fußball anbieten könnte, weil es doch so viele Fußballfans in Deutschland gibt. Vielleicht weil die Kirche keine Konzepte sondern Glaubenswahrheiten zu verkünden hat. Vielleicht, weil der Gott der den Menschen erschaffen hat, am besten weiß, was für den Menschen gut ist.

Du schreibst:

>> Ich befürchte, dass man diese Frage oft moralisch beantwortet. "Die nicht Ehe- bzw. Zölibatswilligen sind eben einfach nicht wirklich gläubig. Und für Nichtgläubige braucht man keine Konzepte aus dem Glauben erstellen." <<

Die Verkündigung der Kirche ist gerade für die noch-nicht-Gläubigen gedacht. Jesus hat gesagt: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen um die Sünder zu rufen …“ (Markus 2,17)

Das bedeutet aber nicht, dass er sie in ihrem falschen Tun bestätigt hätte. Nein. Er sagte zu der Ehebrecherin: „… geh und sündige von jetzt an nicht mehr.“ (Johannes 8, 11)

Es ist die Aufgabe der Kirche die Menschen zu Gott zu führen. Das geschieht durch die Verkündigung der Lehre, die durch Jesus Christus und die Apostel erstmals verkündigt wurde.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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wie bereits gesagt, Du brauchst keinen Pool alternativer Konzepte. Du musst versuchen zu Glauben.

Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Um warum bietet sie diese Konzepte nur so an, dass sie auf einen kleiner werdenden Kreis passen?

 

Man könnte ja auch Konzepte wie Ehe einfach streichen und durch "Du musst versuchen zu glauben!" ersetzen. Das wäre natürlich für die Lebensgestaltung wenig hilfreich. Es käme die Frage auf, wie man das dann machen soll, dieses "versuchen zu glauben". Einfach mal drauf los? Nö, die Kirche hat da Konzepte. Katechetische Konzepte, ethische Konzepte, liturgische Konzepte.

Leider passen die vorhandenen Konzepte immer weniger zur Lebenswirklichkeit der Menschen. Gerade die sexualmoralischen Konzepte für die allermeisten Menschen nur noch eine Lach- und Gruselnummer. Und scharenweise kommen die vorhandenen Konzepte für die Menschen gar nicht in Frage.

So ein bisschen nachfragen nach alternativen Konzepten - vor allem solchen, die passen - finde ich da nicht schlecht.

 

Was geschieht denn, wenn für jemanden ein kirchliches Konzept nicht passt, gerade in Sachen Beziehung. Er ist z.B. geschieden, oder homosexuell oder schlicht von seiner persönlichen Art überhaupt nicht für eine Ehe geeignet. So jemand steht doch im Regen. Und dort lässt man ihn einfach stehen.

 

Wiederverheirateten empfiehlt man die Josesfsehe. Na Klasse. Die meisten Wiederverheirateten sind dafür überhaupt nicht geeignet.

Den Homosexuellen empfiehlt man ebenso sexuelle Enthaltsamkeit. Mit derselben Trefferquote von Eignung.

Und was ist mit denen, die erst gar nicht geheiratet haben, weil sie erkannt haben, dass das nicht ihr Lebenskonzept sein kann? Nun ja, sie könnten zölibatär leben. Aber das passt meistenteils genau so wenig.

 

Warum bietet die Kirche einer bestimmten Neigungsgruppe (hetero, beziehungsfähig und -willig, treuefähig und -willig) das Konzept Ehe an und lässt die anderen konzeptlos (bzw. mit anderen für sie untauglichen Konzepten wie Zölibat) einfach stehen?

 

Ich befürchte, dass man diese Frage oft moralisch beantwortet. "Die nicht Ehe- bzw. Zölibatswilligen sind eben einfach nicht wirklich gläubig. Und für Nichtgläubige braucht man keine Konzepte aus dem Glauben erstellen."

Das kommt einem Absprechen des Glaubens gleich. Und dagegen wehren sich einige völlig zu Recht. Dummerweise gibt es sehr gläubige Leute, die weder für Ehe, noch für Zölibat geeignet sind. Die werden dann allein dadruch in eines der vorgegebenen Konzepte (Ehe, Zölibat) gepresst, weil es kirchlicherseits dazu keine Alternative gibt. Die Folgen sind ungeheuer: Die Ehe von Ehe-Ungeeigneten endet meist ähnlich dramatisch, wie der Zölibat von Zölibats-Ungeeigneten.

 

Du kannst übrigens dieselben Gedankengänge auch anhand liturgischer Konzepte durchdenken.

 

Lieber Mecky,

Du schreibst:

>> Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Um warum bietet sie diese Konzepte nur so an, dass sie auf einen kleiner werdenden Kreis passen?<<

Die Kirche hat von Jesus Christus den Auftrag erhalten, die Menschen zu Gott zu führen. Wie dies grundsätzlich geht, das hat Jesus vorgegeben. Davon abweichend kann die Kirche nichts anbieten. Es ist auch nicht ihre Aufgabe, die Menschen woanders hin zu führen.

Du schreibst:

>> Man könnte ja auch Konzepte wie Ehe einfach streichen und durch "Du musst versuchen zu glauben!" ersetzen. Das wäre natürlich für die Lebensgestaltung wenig hilfreich. Es käme die Frage auf, wie man das dann machen soll, dieses "versuchen zu glauben". Einfach mal drauf los? Nö,<<

Paulus hat in seinem Brief an die Korinther alle Gebote Gottes auf einen Nenner gebracht. (1.Kor 13) „Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen der alles übersteigt: … Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. …“

Wenn wir wirklich lieben, dann brauchen wir kein Gesetz. Wir würden genau das tun, was uns und dem Anderen gut tut. So einfach wäre dies. Damit wäre die Ehe nicht gestrichen, sondern die Ehe wäre dadurch geheiligt.

Du schreibst:

>> Nö, die Kirche hat da Konzepte. Katechetische Konzepte, ethische Konzepte, liturgische Konzepte.<<

Das was Du hier als Konzepte beschreibst ist nur notwendig, weil wir nicht umfassend glauben. Wir versuchen unsere eigenen Vorstellungen zu verwirklichen, nicht die Vorstellungen Gottes. Deshalb brauchen wir Gesetze und Vorschriften.

Du schreibst:

>> Leider passen die vorhandenen Konzepte immer weniger zur Lebenswirklichkeit der Menschen. Gerade die sexualmoralischen Konzepte für die allermeisten Menschen nur noch eine Lach- und Gruselnummer. Und scharenweise kommen die vorhandenen Konzepte für die Menschen gar nicht in Frage.<<

Die Lehre der Kirche hat noch nie zur „Lebenswirklichkeit“ der Menschen gepasst. Sonst hätte man Jesus damals nicht gekreuzigt. Das liegt daran, dass der Mensch versucht ohne Gott zu leben und damit ohne wahre Liebe. Sie ist ihm, mit Gott abhanden gekommen. Es passt nur da in die „Lebenswirklichkeit“ wo der Mensch sich auf Gott besinnt und seine Liebe zu uns Menschen spüren und wenigstens ansatzweise erfassen kann. Gerade die Sexualmoral der Kirche ist für die Partnerschaft von zentraler Bedeutung. Eine Gruselnummer sind für mich die gelebten Partnerschaften ohne Gott. Verletzte Männer und Frauen und geschädigte Kinder sind deren Folge. Meinst Du die vielen gescheiterten Ehen und Partnerschaften in unserer Gesellschaft sind ein Gütesiegel? Es lässt sich statistisch nachweisen, dass Ehen von katholischen Männern und Frauen, die den Glauben zu leben versuchen, am stabilsten sind.

Du schreibst:

>> So ein bisschen nachfragen nach alternativen Konzepten - vor allem solchen, die passen - finde ich da nicht schlecht.<<

Warum sollte die Kirche etwas lehren, was nicht zu ihrem Auftrag gehört nur weil es die meisten so tun? Vielleicht müssen wir uns zuerst einmal fragen, was überhaupt der Auftrag der Kirche ist, bevor wir uns über das Gedanken machen, was die Kirche tun sollte. Und warum sollte die Kirche etwas lehren, was eh schon alle tun und dazu nicht zu ihrem Auftrag gehört? Wo liegt da der Sinn?

Du schreibst:

>> Was geschieht denn, wenn für jemanden ein kirchliches Konzept nicht passt, gerade in Sachen Beziehung. Er ist z.B. geschieden, oder homosexuell oder schlicht von seiner persönlichen Art überhaupt nicht für eine Ehe geeignet. So jemand steht doch im Regen. Und dort lässt man ihn einfach stehen.<<

Was geschieht, wenn jemand Gott nicht passt? Bereits als Jesus den Glauben lehrte und kranke heilte gab es Menschen, denen Gott nicht passte. Hat er abstimmen lassen? Es wäre für ihn leicht gewesen das Kreuz zu vermeiden. Er ist aber ans Kreuz gegangen, weil die Menschen nur durch ein Leben nach Gottes Wort gerettet werden können. Und durch seine Barmherzigkeit. Es ist heute wie damals so, dass sich der Mensch ändern muss, nicht Gott.

Du schreibst:

>> Und was ist mit denen, die erst gar nicht geheiratet haben, weil sie erkannt haben, dass das nicht ihr Lebenskonzept sein kann? Nun ja, sie könnten zölibatär leben. Aber das passt meistenteils genau so wenig.<<

Es scheint mit etwas Schizophren eine Partnerschaft zu meiden zugunsten einer Partnerschaft. Diese Art von Partnerschaften entsprechen nicht den Bedürfnissen der Menschen. Gott weiß es besser.

Du schreibst:

>> Warum bietet die Kirche einer bestimmten Neigungsgruppe (hetero, beziehungsfähig und -willig, treuefähig und -willig) das Konzept Ehe an und lässt die anderen konzeptlos (bzw. mit anderen für sie untauglichen Konzepten wie Zölibat) einfach stehen?<<

Die Kirche bietet ja nach Deiner Meinung ein bestimmtes Konzept für eine Neigungsgruppe an. Warum sollte sie sich um „Konzepte“ kümmern, die nicht ihrem Auftrag entsprechen? Du fragst gerade, ob ein Kegelclub nicht auch endlich mal Fußball anbieten könnte, weil es doch so viele Fußballfans in Deutschland gibt. Vielleicht weil die Kirche keine Konzepte sondern Glaubenswahrheiten zu verkünden hat. Vielleicht, weil der Gott der den Menschen erschaffen hat, am besten weiß, was für den Menschen gut ist.

Du schreibst:

>> Ich befürchte, dass man diese Frage oft moralisch beantwortet. "Die nicht Ehe- bzw. Zölibatswilligen sind eben einfach nicht wirklich gläubig. Und für Nichtgläubige braucht man keine Konzepte aus dem Glauben erstellen." <<

Die Verkündigung der Kirche ist gerade für die noch-nicht-Gläubigen gedacht. Jesus hat gesagt: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen um die Sünder zu rufen …“ (Markus 2,17)

Das bedeutet aber nicht, dass er sie in ihrem falschen Tun bestätigt hätte. Nein. Er sagte zu der Ehebrecherin: „… geh und sündige von jetzt an nicht mehr.“ (Johannes 8, 11)

Es ist die Aufgabe der Kirche die Menschen zu Gott zu führen. Das geschieht durch die Verkündigung der Lehre, die durch Jesus Christus und die Apostel erstmals verkündigt wurde.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

 

Hans-Peter, Du hast zwar viel geschrieben, aber leider bringst Du hier was grundsätzlich durcheinander: Du schreibst über das Glaubensgut der Kirche, was hier überhaupt nicht das Thema ist. Hier geht es um ethische Fragen, die nachgeordnet sind und keine Unfehlbarkeit genießen. Wie man ethisch und moralisch das lebt was man glaubt, ist entsprechend des Wissensstandes zeitlich im Wandel. Letztlich muß das jede Generation für sich neu formulieren. Leider ist das kirchliche Lehramt da nicht immer eine Hilfe. Das setzt aber nicht ihre Autorität in Glaubensdingen außer Kraft.

bearbeitet von Inigo
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Ich verstehe kirchliche Hierarchie nicht als ein Oben-Unten/Befehl-Gehorsam/Adel-Volk-Verhältnis. Aufgabe des Amtes ist es nach meinem Dafürhalten, die Kontinuität der aktuellen Kirche mit ihrem Anfang durch die Zeit sicherzustellen. Hierzu gehört sie Aufgabe, die Grenzen zu wahren, aufzuzeigen, wo eine Idee, eine Person, eine Gruppe den Raum verlässt, in dem Kirche mit sich selbst und ihrem Ursprung eins sein kann. Es ist aber nicht Aufgabe des Amtes, die Kirche zu lenken im Sinne eines Kirchenmanagements.

So verstehst Du es. Klingt recht sympathisch und auch einleuchtend. Aber die Kirchenmanager sehen das anders. Da ist Absolutismus angesagt.

Schwierig wird es, wenn man auf den Volksmund, der inzwischen zur verfestigten Sprache geworden ist, schaut.

 

Hierarchie ist doch eine Pyramide. Oben steht der Chef. Der hat ein paar Unterchefs. Und darunter ein paar mehr Unter-unter-chefs. Und ganz unten sind die Befehlsempfänger. Das hat zwar ethymologisch überhaupt nichts mehr mit "Hierarchie" (Das Heilige herrschat) zu tun, sondern ist lediglich ein Organisationsprinzip von oben nach unten. Aber so sieht man das, so definiert man im Sprachgebrauch Hierarchie.

 

Was fehlt, ist die Gegenwart des hl. Geistes - und zwar durchgängig in allen Schichten der Hierarchie. Der Heilige Geist wird ja nicht so einfach von oben nach unten durchgereicht, sondern beschenkt den Einzelnen unabhängig von seiner Position in der Hierarchie. Solange der heilige Geist nicht als eigenständige Person wahrgenommen wird, muss Hierarchie allerdings zwangsläufig als absolutistisches System gesehen werden. Ganz oben steht Gott Vater, der gibt seine Weisungen weiter an den Sohn. Der überbringt die Weisung auf die Erde. Und dann übernimmt der Papst die Statthaltung Christi und gibt die Weisungen weiter an die Bischöfe, diese geben sie an die restlichen Kleriker und ganz unten in der Hierarchie befindet sich das Fußvolk. Wie sollte es anders sein?

Damit das nicht so auffällt, sagt man dann: Es dreht sich nicht um die Weitergabe der Weisungen, sondern um die Weitergabe des Dienstes. Dienst - das klingt schon mal so helfend. Und der Diener aller Diener ist der Papst. Der Dienst besteht allerdings vornehmlich im erteilen von Weisungen. Ludwig XIV lässt grüßen.

Und am Besten funktioniert das System, wenn auch so eine Koryphäe wie Ludwig ganz oben steht - so eine Mischung aus Befehlsgeber und Genialität und dabei einer gewissen Skrupellosigkeit in der Machtausübung.

 

Du hast ein schönes Bild von Hierarchie gezeichnet. Du lebst aber in einer Kirche (und einer Welt), die in weiten Zügen eine ganz andere Vorstellung von Hierarchie hat. Da geht es - ganz im Gegensatz zu Deinem Bild - von oben nach unten. Da sticht der Ober den Unter. Und dies mit einer zwar geistbefreiten, aber ungeheuer effektiven Legitimitätsbegründung.

 

Gerasde dieses hier trefflich charaktersierte Hierarchieverständnis in Verbindung mit einem völlig überkandidelten Priesterbild, wie es der Papst, den krausen Gedanken des Pfarrers von Ars folgend, im Priesterjahr vertreten hat, muss zur Frage führen welchen Sinn unter solchen Umständen ein "Dialog" haben soll.

 

Bei den geistigen Vätern der Diskursethik Karl Otto Apel und Jürgen Habermas kann man nachlesen, dass eine unabdingbare Voraussetzung sinnhafter normbildender Diskurse die Gleichberechtigung der Diskurspartner ist....ist diese nicht gegeben, verkommen solche Veranstaltungen zu einer Farce zur Legitimierung dessen, was die jeweiligen Machthaber wünschen.

 

Ein Musterbeispiel wie die Amtskirche aber mit Ergebnissen aus solchen Diskursen umgeht ist der "Salzburger Dialog" des Jahres 1998, der in der Folge des in Österreich mit mehr als 500.000 Unterschriften so erfolgreichen "Kirchenvolksbegehrens".

 

M.E. werden bei der Haltung der derzeitigen Kirchenführung und insbesondere des jetzigen Papstes solche Dialoge immer ausgehen wie das Hornberger Schießen. Kirchenreform wird m.E. nur mehr in Gemeinden stattfinden, indem diese die vorhandenen Spielräume maximal nutzen. Und man muss absurderweise sogar feststellen, dass insoferne der Priestermangel die Reformen sogar begünstigt, weil der Leitungseinfluss der Laien zwangsläufig steigen wird und man essich zudem nicht mehr leisten kann reformeifrige Priester in die Wüste zu schicken.

 

 

Lieber Wolfgang,

es ist sehr schade, dass Du dem Priesterbild unseres Heiligen Vaters nichts abgewinnen kannst. Allerdings muss man sich natürlich die Frage stellen, welchen Sinn dieser von den Bischöfen angestrebter Dialog haben soll. Es ist zu schade, dass man darüber nicht eindeutig aufgeklärt wird. Das verstärkt natürlich den Eindruck, dass dies alles für die Katz sein könnte. Vielleicht muss man fragen, welche Themen können Themen eines solchen Dialogs sein? So kann die Frage, ob der Römisch Katholischen Kirche der Papst als Wächter des Glaubens vorstehen soll, oder nicht, wohl nicht gemeint sein. Denn darüber sollten die über eine Mrd. Katholiken Weltweit entscheiden und nicht die paar Katholiken in Deutschland. Oder möchten die deutschen Katholiken eine Diktatur der Minderheit errichten? Vielleicht hätten die 500.000 Menschen die das Volksbegehren in Österreich unterschrieben haben die Frauenordination den anderen mehr als eine Mrd. Katholiken diktieren sollen? Meinst Du die hätten sich das gefallen lassen?

Wenn Dialog auf Augenhöhe, oder der von gleichberechtigten Partnern so aussehen soll, dass die paar Katholiken in Deutschland oder Österreich dem mehrheitlichen Rest diktiert was zu glauben ist, dann hast Du vielleicht Habermas falsch verstanden?

Der Leitungseinfluss der Laien wird nicht dadurch steigen, dass es weniger Priester gibt. Es wird lediglich die praktizierte Sünde in den Gemeinden zunehmen.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

Ist das Priesterbild des Papstes vielleicht nur eine Frage der richtigen oder falschen Wahrnehmung?

 

http://www.google.de/search?q=papst+priest...lient=firefox-a

 

Vielleicht sollte man einfach mal googlen.

 

Liebe Fr. Peter,

das Priesterbild des Papstes ist sicherlich nicht von der Wahrnehmung der Menschen abhängig. Er hat ein klares Bild des Priesters. Es ist sicherlich mehr als das, was wir im Heiligen Pfarrer von Ars sehen können. Aber ich glaube er bestimmt dieses Bild doch sehr. Vielleicht sind wir in der heutigen Zeit wieder in einer ähnlichen Situation wie zur Zeit des Heiligen Pfarrers von Ars. Er ist auf seinem Bauernhof aufgewachsen und während seiner Jugendzeit war es, im Zuge der französischen Revolution, verboten die Heilige Messe zu feiern. Selbst wer das Kreuzzeichen in aller Öffentlichkeit machte, musste damit rechnen, dass er umgebracht wurde. Von Freiheit, was diese Revolution ja bringen sollte wenig zu spüren. Der Junge Johannes Maria hatte allerdings keine Angst. Er ließ sich nicht einschüchtern. Das wünscht man sich von so manchem Priester in der heutigen Zeit, dass er sich nicht einschüchtern ließe. Dann war er sehr fromm. Deshalb durfte er auch Priester werden. Nicht wegen seiner schlechten Lateinkenntnisse. Aber er lebte den Glauben mit aller Konsequenz. Auch sein Priestertum. Er fühlte sich für die Menschen in seiner Gemeinde verantwortlich. Auch das würde man sich von so manchem Priester heute wünschen. Obwohl er zu Beginn als Priester keine Beichte hören durfte, hat er später viel Zeit im Beichtstuhl verbracht. Auch das würde man sich wünschen. Dass der Beichte wieder mehr Bedeutung zukommt. Man könnte hier noch weitere Dinge aufführen.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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wie bereits gesagt, Du brauchst keinen Pool alternativer Konzepte. Du musst versuchen zu Glauben.

Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Um warum bietet sie diese Konzepte nur so an, dass sie auf einen kleiner werdenden Kreis passen?

 

Man könnte ja auch Konzepte wie Ehe einfach streichen und durch "Du musst versuchen zu glauben!" ersetzen. Das wäre natürlich für die Lebensgestaltung wenig hilfreich. Es käme die Frage auf, wie man das dann machen soll, dieses "versuchen zu glauben". Einfach mal drauf los? Nö, die Kirche hat da Konzepte. Katechetische Konzepte, ethische Konzepte, liturgische Konzepte.

Leider passen die vorhandenen Konzepte immer weniger zur Lebenswirklichkeit der Menschen. Gerade die sexualmoralischen Konzepte für die allermeisten Menschen nur noch eine Lach- und Gruselnummer. Und scharenweise kommen die vorhandenen Konzepte für die Menschen gar nicht in Frage.

So ein bisschen nachfragen nach alternativen Konzepten - vor allem solchen, die passen - finde ich da nicht schlecht.

 

Was geschieht denn, wenn für jemanden ein kirchliches Konzept nicht passt, gerade in Sachen Beziehung. Er ist z.B. geschieden, oder homosexuell oder schlicht von seiner persönlichen Art überhaupt nicht für eine Ehe geeignet. So jemand steht doch im Regen. Und dort lässt man ihn einfach stehen.

 

Wiederverheirateten empfiehlt man die Josesfsehe. Na Klasse. Die meisten Wiederverheirateten sind dafür überhaupt nicht geeignet.

Den Homosexuellen empfiehlt man ebenso sexuelle Enthaltsamkeit. Mit derselben Trefferquote von Eignung.

Und was ist mit denen, die erst gar nicht geheiratet haben, weil sie erkannt haben, dass das nicht ihr Lebenskonzept sein kann? Nun ja, sie könnten zölibatär leben. Aber das passt meistenteils genau so wenig.

 

Warum bietet die Kirche einer bestimmten Neigungsgruppe (hetero, beziehungsfähig und -willig, treuefähig und -willig) das Konzept Ehe an und lässt die anderen konzeptlos (bzw. mit anderen für sie untauglichen Konzepten wie Zölibat) einfach stehen?

 

Ich befürchte, dass man diese Frage oft moralisch beantwortet. "Die nicht Ehe- bzw. Zölibatswilligen sind eben einfach nicht wirklich gläubig. Und für Nichtgläubige braucht man keine Konzepte aus dem Glauben erstellen."

Das kommt einem Absprechen des Glaubens gleich. Und dagegen wehren sich einige völlig zu Recht. Dummerweise gibt es sehr gläubige Leute, die weder für Ehe, noch für Zölibat geeignet sind. Die werden dann allein dadruch in eines der vorgegebenen Konzepte (Ehe, Zölibat) gepresst, weil es kirchlicherseits dazu keine Alternative gibt. Die Folgen sind ungeheuer: Die Ehe von Ehe-Ungeeigneten endet meist ähnlich dramatisch, wie der Zölibat von Zölibats-Ungeeigneten.

 

Du kannst übrigens dieselben Gedankengänge auch anhand liturgischer Konzepte durchdenken.

 

Lieber Mecky,

Du schreibst:

>> Warum bietet die Kirche dann überhaupt Lebenskonzepte an?

Um warum bietet sie diese Konzepte nur so an, dass sie auf einen kleiner werdenden Kreis passen?<<

Die Kirche hat von Jesus Christus den Auftrag erhalten, die Menschen zu Gott zu führen. Wie dies grundsätzlich geht, das hat Jesus vorgegeben. Davon abweichend kann die Kirche nichts anbieten. Es ist auch nicht ihre Aufgabe, die Menschen woanders hin zu führen.

Du schreibst:

>> Man könnte ja auch Konzepte wie Ehe einfach streichen und durch "Du musst versuchen zu glauben!" ersetzen. Das wäre natürlich für die Lebensgestaltung wenig hilfreich. Es käme die Frage auf, wie man das dann machen soll, dieses "versuchen zu glauben". Einfach mal drauf los? Nö,<<

Paulus hat in seinem Brief an die Korinther alle Gebote Gottes auf einen Nenner gebracht. (1.Kor 13) „Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen der alles übersteigt: … Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. …“

Wenn wir wirklich lieben, dann brauchen wir kein Gesetz. Wir würden genau das tun, was uns und dem Anderen gut tut. So einfach wäre dies. Damit wäre die Ehe nicht gestrichen, sondern die Ehe wäre dadurch geheiligt.

Du schreibst:

>> Nö, die Kirche hat da Konzepte. Katechetische Konzepte, ethische Konzepte, liturgische Konzepte.<<

Das was Du hier als Konzepte beschreibst ist nur notwendig, weil wir nicht umfassend glauben. Wir versuchen unsere eigenen Vorstellungen zu verwirklichen, nicht die Vorstellungen Gottes. Deshalb brauchen wir Gesetze und Vorschriften.

Du schreibst:

>> Leider passen die vorhandenen Konzepte immer weniger zur Lebenswirklichkeit der Menschen. Gerade die sexualmoralischen Konzepte für die allermeisten Menschen nur noch eine Lach- und Gruselnummer. Und scharenweise kommen die vorhandenen Konzepte für die Menschen gar nicht in Frage.<<

Die Lehre der Kirche hat noch nie zur „Lebenswirklichkeit“ der Menschen gepasst. Sonst hätte man Jesus damals nicht gekreuzigt. Das liegt daran, dass der Mensch versucht ohne Gott zu leben und damit ohne wahre Liebe. Sie ist ihm, mit Gott abhanden gekommen. Es passt nur da in die „Lebenswirklichkeit“ wo der Mensch sich auf Gott besinnt und seine Liebe zu uns Menschen spüren und wenigstens ansatzweise erfassen kann. Gerade die Sexualmoral der Kirche ist für die Partnerschaft von zentraler Bedeutung. Eine Gruselnummer sind für mich die gelebten Partnerschaften ohne Gott. Verletzte Männer und Frauen und geschädigte Kinder sind deren Folge. Meinst Du die vielen gescheiterten Ehen und Partnerschaften in unserer Gesellschaft sind ein Gütesiegel? Es lässt sich statistisch nachweisen, dass Ehen von katholischen Männern und Frauen, die den Glauben zu leben versuchen, am stabilsten sind.

Du schreibst:

>> So ein bisschen nachfragen nach alternativen Konzepten - vor allem solchen, die passen - finde ich da nicht schlecht.<<

Warum sollte die Kirche etwas lehren, was nicht zu ihrem Auftrag gehört nur weil es die meisten so tun? Vielleicht müssen wir uns zuerst einmal fragen, was überhaupt der Auftrag der Kirche ist, bevor wir uns über das Gedanken machen, was die Kirche tun sollte. Und warum sollte die Kirche etwas lehren, was eh schon alle tun und dazu nicht zu ihrem Auftrag gehört? Wo liegt da der Sinn?

Du schreibst:

>> Was geschieht denn, wenn für jemanden ein kirchliches Konzept nicht passt, gerade in Sachen Beziehung. Er ist z.B. geschieden, oder homosexuell oder schlicht von seiner persönlichen Art überhaupt nicht für eine Ehe geeignet. So jemand steht doch im Regen. Und dort lässt man ihn einfach stehen.<<

Was geschieht, wenn jemand Gott nicht passt? Bereits als Jesus den Glauben lehrte und kranke heilte gab es Menschen, denen Gott nicht passte. Hat er abstimmen lassen? Es wäre für ihn leicht gewesen das Kreuz zu vermeiden. Er ist aber ans Kreuz gegangen, weil die Menschen nur durch ein Leben nach Gottes Wort gerettet werden können. Und durch seine Barmherzigkeit. Es ist heute wie damals so, dass sich der Mensch ändern muss, nicht Gott.

Du schreibst:

>> Und was ist mit denen, die erst gar nicht geheiratet haben, weil sie erkannt haben, dass das nicht ihr Lebenskonzept sein kann? Nun ja, sie könnten zölibatär leben. Aber das passt meistenteils genau so wenig.<<

Es scheint mit etwas Schizophren eine Partnerschaft zu meiden zugunsten einer Partnerschaft. Diese Art von Partnerschaften entsprechen nicht den Bedürfnissen der Menschen. Gott weiß es besser.

Du schreibst:

>> Warum bietet die Kirche einer bestimmten Neigungsgruppe (hetero, beziehungsfähig und -willig, treuefähig und -willig) das Konzept Ehe an und lässt die anderen konzeptlos (bzw. mit anderen für sie untauglichen Konzepten wie Zölibat) einfach stehen?<<

Die Kirche bietet ja nach Deiner Meinung ein bestimmtes Konzept für eine Neigungsgruppe an. Warum sollte sie sich um „Konzepte“ kümmern, die nicht ihrem Auftrag entsprechen? Du fragst gerade, ob ein Kegelclub nicht auch endlich mal Fußball anbieten könnte, weil es doch so viele Fußballfans in Deutschland gibt. Vielleicht weil die Kirche keine Konzepte sondern Glaubenswahrheiten zu verkünden hat. Vielleicht, weil der Gott der den Menschen erschaffen hat, am besten weiß, was für den Menschen gut ist.

Du schreibst:

>> Ich befürchte, dass man diese Frage oft moralisch beantwortet. "Die nicht Ehe- bzw. Zölibatswilligen sind eben einfach nicht wirklich gläubig. Und für Nichtgläubige braucht man keine Konzepte aus dem Glauben erstellen." <<

Die Verkündigung der Kirche ist gerade für die noch-nicht-Gläubigen gedacht. Jesus hat gesagt: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen um die Sünder zu rufen …“ (Markus 2,17)

Das bedeutet aber nicht, dass er sie in ihrem falschen Tun bestätigt hätte. Nein. Er sagte zu der Ehebrecherin: „… geh und sündige von jetzt an nicht mehr.“ (Johannes 8, 11)

Es ist die Aufgabe der Kirche die Menschen zu Gott zu führen. Das geschieht durch die Verkündigung der Lehre, die durch Jesus Christus und die Apostel erstmals verkündigt wurde.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

 

Hans-Peter, Du hast zwar viel geschrieben, aber leider bringst Du hier was grundsätzlich durcheinander: Du schreibst über das Glaubensgut der Kirche, was hier überhaupt nicht das Thema ist. Hier geht es um ethische Fragen, die nachgeordnet sind und keine Unfehlbarkeit genießen. Wie man ethisch und moralisch das lebt was man glaubt, ist entsprechend des Wissensstandes zeitlich im Wandel. Letztlich muß das jede Generation für sich neu formulieren. Leider ist das kirchliche Lehramt da nicht immer eine Hilfe. Das setzt aber nicht ihre Autorität in Glaubensdingen außer Kraft.

 

 

Lieber Ingo,

ich glaube Du versuchst hier etwas zu trennen, was man nicht trennen kann. Das was wir glauben, hat natürlich Einfluss auf unser Leben und damit auch auf ethische Fragen. Wenn es nicht so wäre, dann wäre der Glaube sinnlos.

In nicht wenigen Beiträgen wird die Frage der Sexualmoral diskutiert. Verschiedene Päpste haben zur Sexualmoral bereits mehrere Lehrschreiben veröffentlicht. Diese enthalten auch Verhaltensempfehlungen. Sie sind also eine Antwort auf ethischen Fragen unserer Zeit und zugleich eine Antwort auf Fragen des Glaubens. Was die Reaktion auf den zeitlichen Wandel anbelangt, so kann man Humanae Vitae von Papsts Paul VI als gutes Beispiel ansehen. Er legt darin dar wie eine Partnerschaft von Mann und Frau gelebt werden soll, wenn sie sich an dem orientieren möchte, was die Kirche lehrt. Hier werden konkrete ethische Fragen unserer Zeit besprochen. Auch Papst Johannes Paul II hat mehrere Lehrschreiben zur Partnerschaft und Ehe herausgegeben. Ich habe dies nur deshalb erwähnt, weil gerade dieses Thema angesprochen wurde.

Vielleicht ließe sich auch fundiert über diese Frage diskutieren, wenn Du ganz konkrete Aussagen von mir bewerten würdest.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Hans-Peter

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Franciscus non papa

Die Besetzung der Gesprächsgruppen von DBK und ZDK: http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/38827.html

 

 

Müller :facepalm:

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Die Besetzung der Gesprächsgruppen von DBK und ZDK: http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/38827.html

Der Plan "derer, die nur polarisieren wollen" wurde ja schon dadurch durchkreuzt, dass Müller aus den Dialogkommissionen ferngehalten wurde. Der heult jetzt halt noch ein wenig rum, kann aber keinen Einfluss mehr auf den Dialog und seine Ergebnisse nehmen.

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Die Besetzung der Gesprächsgruppen von DBK und ZDK: http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/38827.html

Der Plan "derer, die nur polarisieren wollen" wurde ja schon dadurch durchkreuzt, dass Müller aus den Dialogkommissionen ferngehalten wurde. Der heult jetzt halt noch ein wenig rum, kann aber keinen Einfluss mehr auf den Dialog und seine Ergebnisse nehmen.

"Wir Bischofe", die einen Dialog führen wollen, heißt demnach, dass Müller mit Meisner und dem Herrchen aus der "Generation Benedikt-Spätlese" dialogisieren will? (Letzteren als Ersatz für das abhanden gekommene dritte M aus der Allianz der Kommunikationsunfähigen?)

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OneAndOnlySon

Hier ein Interview meines ehemaligen Bischofs mit der Ludwigsburger Kreiszeitung:

 

http://www.lkz.de/home/lokales/stadt-kreis_artikel,-Priesterinnen-wird-es-vorerst-nicht-geben-_arid,39299.html

 

Eigentlich ist es traurig, dass man diese vorsichtige Offenheit für Reformwünsche in der Kirche schon fast als Revolutionär bezeichnen muss. Die Kollegen einer anderen Plattform schäumen jedenfalls... :lol:

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Hier ein Interview meines ehemaligen Bischofs mit der Ludwigsburger Kreiszeitung:

 

http://www.lkz.de/home/lokales/stadt-kreis_artikel,-Priesterinnen-wird-es-vorerst-nicht-geben-_arid,39299.html

 

Eigentlich ist es traurig, dass man diese vorsichtige Offenheit für Reformwünsche in der Kirche schon fast als Revolutionär bezeichnen muss. Die Kollegen einer anderen Plattform schäumen jedenfalls... :lol:

 

Gebhard könnte doch seine vorsichtige Offenheit mal in Taten umsetzen. Nächstes Jahr die erste Frauenpriesterweihe im seinem Bistum. Ansonsten ist die vorsichtige Offenheit nur Schaumschlägerrei, die ermüdet und niemanden interessiert. Momentan bereitet sich nur ein Mann auf das Priestertum in seinem Bistum vor. Wenn das mal nicht revolutionär ist.

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Franciscus non papa

und du fändest das dann gut?

 

zweifelnd ab

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und du fändest das dann gut?

 

zweifelnd ab

 

Sicher nicht. Aber wenigstens mal ein Bischof mit Mumm. Das wollen wir doch alle, gell? Also Gebhard, gib Dir einen Ruck und ändere die Kirche, (alle Pastoralreferrentinnen zu Priesterinnen durchweihen) wär schon mal ein beeindruckender Anfang.

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OneAndOnlySon
Sicher nicht. Aber wenigstens mal ein Bischof mit Mumm. Das wollen wir doch alle, gell? Also Gebhard, gib Dir einen Ruck und ändere die Kirche, (alle Pastoralreferrentinnen zu Priesterinnen durchweihen) wär schon mal ein beeindruckender Anfang.

 

Er wird sicher nicht so dumm sein, und einfach mal machen, was er nicht darf. Seine Meinung vertreten darf er aber. Und du darfst weiter schäumen.

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Sicher nicht. Aber wenigstens mal ein Bischof mit Mumm. Das wollen wir doch alle, gell? Also Gebhard, gib Dir einen Ruck und ändere die Kirche, (alle Pastoralreferrentinnen zu Priesterinnen durchweihen) wär schon mal ein beeindruckender Anfang.

 

Er wird sicher nicht so dumm sein, und einfach mal machen, was er nicht darf. Seine Meinung vertreten darf er aber. Und du darfst weiter schäumen.

 

Ach so, er darf es nicht. Er ist also der Revoluter, (und Du sein persönlicher Fan) wenn er die Frauenweihe nicht ausschließt (vorsichtige Offenheit) und dumm wenn er sie vollzieht. Mein Schaum hält sich in Grenzen. Ich bin mir sicher, dass er das nicht machen wird und seine Nachfolger auch nicht. Das "ertrage" ich schaumlos.

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Der Artikel auf den Punkt gebracht:

 

"Die Bischöfe sollen das tun was der ZdK will."

Nein.

Die Bischöfe sollen das tun was der HEILIGE GEIST GOTTES will.

Wenn das ZdK das tut, was der HEILIGE GEIST GOTTES will, dann sollten sich die Bischöfe durchaus am ZdK orientieren.

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