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Exklusivitätsanspruch


Martin

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Ist es den monotheistischen Religionen grundsätzlich möglich, auf ihren Exklusivitätsanspruch zu verzichten?

 

Falls ja, wie könnte das für die katholische Kirche aussehen?

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Ist es den monotheistischen Religionen grundsätzlich möglich, auf ihren Exklusivitätsanspruch zu verzichten?

 

Falls ja, wie könnte das für die katholische Kirche aussehen?

Hat die KK doch schon, indem sie auf den Anspruch die Alleinseligmachende zu sein verzichtet hat.

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Ist es den monotheistischen Religionen grundsätzlich möglich, auf ihren Exklusivitätsanspruch zu verzichten?

 

Falls ja, wie könnte das für die katholische Kirche aussehen?

Hat die KK doch schon, indem sie auf den Anspruch die Alleinseligmachende zu sein verzichtet hat.

Sie hat nicht auf den Anspruch, sondern nur auf bestimmte, irreführende Interpretationen verzichtet.

 

Grundsätzlich bietet die Religionstheologie drei Varianten: 1.) den Exklusivismus (kath. Mainstreamtheol. bis in die 50er Jahre), 2.) den Inklusivismus (wird sowohl vom Lehramt als auch vom Mainstream der Theologie vertreten, prominentester Vertreter war Rahner), 3.) den sog. Pluralismus (firmiert gern unter "Pluralistische Theologie der Religionen" und ist heiß umstritten, in Deutschland wird der Pluralismus v.a. von Perry Schmidt-Leukel vertreten).

 

Grundsätzlich sind die ersten beiden Positionen relativ problemlos mit dem Monotheismus zu vereinbaren, während das dritte Konzept zwar monotheistisch durchzuhalten ist, man dann aber halt auf Wahrheitsansprüche verzichten muss.

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Ist es den monotheistischen Religionen grundsätzlich möglich, auf ihren Exklusivitätsanspruch zu verzichten?

 

Falls ja, wie könnte das für die katholische Kirche aussehen?

Hat die KK doch schon, indem sie auf den Anspruch die Alleinseligmachende zu sein verzichtet hat.

Sie hat nicht auf den Anspruch, sondern nur auf bestimmte, irreführende Interpretationen verzichtet.

Was im Effekt auf das Gleiche hinausläuft.

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Ist es den monotheistischen Religionen grundsätzlich möglich, auf ihren Exklusivitätsanspruch zu verzichten?

 

Falls ja, wie könnte das für die katholische Kirche aussehen?

Hat die KK doch schon, indem sie auf den Anspruch die Alleinseligmachende zu sein verzichtet hat.

Sie hat nicht auf den Anspruch, sondern nur auf bestimmte, irreführende Interpretationen verzichtet.

 

Grundsätzlich bietet die Religionstheologie drei Varianten: 1.) den Exklusivismus (kath. Mainstreamtheol. bis in die 50er Jahre), 2.) den Inklusivismus (wird sowohl vom Lehramt als auch vom Mainstream der Theologie vertreten, prominentester Vertreter war Rahner), 3.) den sog. Pluralismus (firmiert gern unter "Pluralistische Theologie der Religionen" und ist heiß umstritten, in Deutschland wird der Pluralismus v.a. von Perry Schmidt-Leukel vertreten).

 

Grundsätzlich sind die ersten beiden Positionen relativ problemlos mit dem Monotheismus zu vereinbaren, während das dritte Konzept zwar monotheistisch durchzuhalten ist, man dann aber halt auf Wahrheitsansprüche verzichten muss.

 

Danke für die Hinweise. Ich gehe den Spuren mal nach. Die echte Herausforderung wird wohl der Pluralismus sein.

 

Nur wir habe die exklusive Wahrheit liegt mit den entsprechenden Immunisierungsstrategien ja auf der Hand.

 

Andere mit einzubeziehen, möglicherweise auch gegen deren Willen, so im Sinne von "anonymer Christ" oder "wenn ihr etwas Gutes tut, dann ist der Heilige Geist am Werk gewesen, der weht wo er will, auch wenn ihr nichts davon gemerkt habt" sollte intern auch noch vermittelbar sein.

 

Aber den Anderen zuzugestehen, dass sie Gott genau so nah sein können wie die eigene Glaubensgemeinschaft, dass ie nicht schlechter sind oder weiter weg, sonder nur einen ANDEREN Weg geht, das dürfte Protest hervorrufen. Man scheint sich selbst damit zu schwächen. An Gesicht zu verlieren, gerade gegenüber dem Islam. Angst, dass die anderen mit einem Jubelschrei darauf antworten und einen in den Dreck stoßen: Siehste, habe ich ja immer schon gewußt, sie sind sich selbst nicht mal sicher ...

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"Pluralistische Theologie der Religionen" ... zwar monotheistisch durchzuhalten ist, man dann aber halt auf Wahrheitsansprüche verzichten muss.

 

 

Was bedeutet das genauer, auf Wahrheitsansprüche verzichten?

 

Man wird nicht sagen müssen, dass der eigene Glaube nicht wahr ist.

Eher dass der andere Glaube auch wahr ist?

Wie will man damit umgehen, wenn sich eigener und fremder Glaube widersprechen?

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Was bedeutet das genauer, auf Wahrheitsansprüche verzichten?

 

Man wird nicht sagen müssen, dass der eigene Glaube nicht wahr ist.

Eher dass der andere Glaube auch wahr ist?

Wie will man damit umgehen, wenn sich eigener und fremder Glaube widersprechen?

Vor einigen Tagen haben wir das Thema in einem anderen Thread schon einmal gestreift. Da ging es darum, ob die einzige Alternative zur Wahrheit die Lüge sei. Ich sehe das nicht so.

 

Wenn die katholische Kirche auf ihren Wahrheitsanspruch verzichten wollte, müsste sie Wahrheit durch Erkenntnis ersetzen. Was die Kirche lehrt ist demnach nicht mehr automatisch die Wahrheit, sondern die gewonnene Erkenntnis. Der Unterschied liegt darin, dass Wahrheit immer objektiv ist. Wir Menschen haben aber (trotz aller Offenbarung) nur einen subjektiven Einblick in die transzendente Welt. Wir sehen Gott nur aus der Perspektive des Geschöpfs. Deshalb können wir nur Erkenntnisse gewinnen. Je tiefer wir (als Einzelne und als Kirche) in die Offenbarung einsehen, desto besser wird unsere Erkenntnis.

 

Dabei darf sich die zukünftige Erkenntnis durchaus von der heutigen unterscheiden, wenn sie Dinge beachtet, die heute nicht beachtet werden. Das ist ein ganz klarer Vorteil, was die Glaubwürdigkeit betrifft. Eine obsolete Erkenntnis durch eine bessere Erkenntnis zu ersetzen, ist ein glaubwürdiger Vorgang, weil man zuvor nicht behauptet hat, dass die damalige Erkenntnis die objektive Wahrheit sei. Der Wahrheitsanspruch hingegen macht unglaubwürdig, weil man eine einmal verkündete Wahrheit nur durch extreme Uminterpretation durch eine widersprechende neue Wahrheit ersetzen kann. Im Zweifelsfall ist man gezungen, an der überholten Wahrheit fest zu halten, um den genannten Wahrheitsanspruch nicht zu gefährden.

 

Was die verschiedenen Religionen betrifft, so ist es kein großes Problem festzustellen, dass verschiedene Religionen auf Grund ihrer Quellen, ihrer Methodik und ihres Kontextes zu verschiedenen Erkenntnissen kommen. Dort wo sich diese Erkenntnisse ausschließen, muss man diese Spannung aushalten, weil es nicht möglich ist, aus der subjektiven Perspektive der Schöpfung die objektive Wahrheit zweifelsfrei festzustellen.

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Ist es den monotheistischen Religionen grundsätzlich möglich, auf ihren Exklusivitätsanspruch zu verzichten?

 

Falls ja, wie könnte das für die katholische Kirche aussehen?

als mensch, als individuum bin ich individuell unterwegs. zwischen religion, ihren organisatorischen strukturen, ihren religionsanhängern ist soviel dynamik und widersprüchliches, dass am anfang die frage steht:

 

wer hat das recht, wer hat die möglichkeit einen anspruch zu erheben oder auf einen derartigen zu verzichten?

 

ich persönlich, für mich, verzichte auf exklusivität der wahrheit. d.h. ich habe eine individuelle wahrheit, die für mich gilt.

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... Da ging es darum, ob die einzige Alternative zur Wahrheit die Lüge sei. Ich sehe das nicht so....

es gibt zwei wahrheiten, deine und meine. das zu erlernen ist ein schmerzhafter prozeß.

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es gibt zwei wahrheiten, deine und meine. das zu erlernen ist ein schmerzhafter prozeß.

Das glaube ich wiederum nicht. Es gibt verschiedene Erkenntnisse aber nur eine Wahrheit. Die Wahrheit bleibt uns Menschen allerdings 1000 mal häufiger verborgen, als wir es vorgeben.

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es gibt zwei wahrheiten, deine und meine. das zu erlernen ist ein schmerzhafter prozeß.

Das glaube ich wiederum nicht. Es gibt verschiedene Erkenntnisse aber nur eine Wahrheit. Die Wahrheit bleibt uns Menschen allerdings 1000 mal häufiger verborgen, als wir es vorgeben.

es ist eine sache der definition von wahrheit. ich habe sie seit meinem roten sockenschuß als relative wahrheit kennengelernt. dieses in ein persönliches leben umzusetzen, mit allen konsequenzen, ist schon etwas schwieriger. zum persönlichen leben gehört auch mein verhältnis zu dingen der gesellschaft, zu weltanschauungen, religionen, politik u.ä.

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"Pluralistische Theologie der Religionen" ... zwar monotheistisch durchzuhalten ist, man dann aber halt auf Wahrheitsansprüche verzichten muss.

 

 

Was bedeutet das genauer, auf Wahrheitsansprüche verzichten?

 

Man wird nicht sagen müssen, dass der eigene Glaube nicht wahr ist.

Eher dass der andere Glaube auch wahr ist?

Wie will man damit umgehen, wenn sich eigener und fremder Glaube widersprechen?

Stepp hat ja schon auf Schmidt-Leukel verwiesen (dem wegen seiner Thesen übrigens die Missio entzogen wurde). Schmidt-Leukel orientiert sich an John Hick, bei dem könntest Du also auch noch etwas finden.

 

Wenn ich mich richtig erinnere, berufen sich beide auf die negative Theologie. Was immer wir über Gott sagen, ist bestenfalls unvollständig und verzerrt. Alle Religionen sprechen von demselben - Hick nennt es "The Real" -, so dass es sich bei den verschiedenen Aussagen und Lehren der Religionen lediglich um unterschiedliche Ausdrucksweisen handelt. Wichtig in dem Zusammenhang ist noch, was Hick und Schmidt-Leukel unter Religion verstehen: Religionen vermitteln Heil - und das können gemäss pluralistischer Religionstheologie alle Religionen gleichermassen.

 

Aus christlicher Sicht ist der Haken bei der Sache die Frage nach Jesus Christus. Wenn sich Gott in Jesus Christus in einzigartiger Weise offenbart hat, dann hat das Christentum den anderen Religionen etwas voraus. Wenn man diesen Glaubenssatz aufgäbe, käme man wohl zu dem Schluss, Gott könne sich ebenso in Buddha, Mohammed etc. offenbart haben. (Und deswegen wird der Pluralismus von der RKK auch abgelehnt.)

 

Ich frage mich bei der Sache immer, ob das ganze Modell überhaupt taugt, um Religionen zu begreifen. Religion wird auf Heilsvermittlung reduziert, Gott auf den typischen theistischen (und mE verengten) Gottesbegriff. So funktionieren Religionen aber nicht. Sie sind mehr als Heilsvermittlung, und - in Anlehnung an Heidegger - vor dem abstrakten Gott der Philosophen kann man nicht auf die Knie fallen. Aber das nur am Rande.

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Vielleicht ist es einfacher. Christen können ruhig glauben, dass Jesus Christus ein einzigartiger und unüberbietbarer Weise von Gott gesprochen hat, Gott ist. Warum nicht? Das ist ihr Weg als Christen.

 

Wenn sie nun zugestehen würden, dass es auch andere Wege zu Gott gibt, vielleicht sich dabei auf das Johannes Evangelium berufen, in dem Jesus u.a. von anderen Herden und anderen Wohungen spricht (irgend wie so ähnlich)?

 

Wege, zu denen sie nicht berufen sind, andere aber möglicherweise sehr wohl?

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Die Katholische Kirche sieht sich als diejenige an, in welcher sich Kirche am besten verwirklicht hat. Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass der Leib Christi manchen nicht umfasst, welcher der Katholischen Kirche angehört, und manchen einschließt, der ihr nicht angehört. Andere Kirchen bzw. Religionen können einen Teil der Wahrheit besitzen, aber nicht die Fülle der Katholischen Kirche. Sie stellt klar, dass sie nicht in der Lage ist eine Aussage darüber zu treffen, wer gerettet wird und wer nicht.

 

Das ist, meine ich, eine im Vergleich zu anderen Religionen recht liberale, offene Auffassung (da sieht es bei Orthodoxen, Evangelikalen, Zeugen Jehovas usw. ganz anders aus), ohne dass es ihr an Klarheit oder Anspruch mangelt.

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Stimmt. Das klingt schon mal nicht ganz so verkrampft. Den Vergleich kann ich nicht führen, dafür kenne ich zu wenig von den Anderen.

 

Bleibt noch: "Andere Kirchen bzw. Religionen können einen Teil der Wahrheit besitzen, aber nicht die Fülle der Katholischen Kirche". Als es im V2 gebracht wurde, war es eine Sensation. Ein Teil der zuvor als notwendig angesehen Immunisierungsstrategien - die gleichermaßen von Juden, Christen und Muslimen angewendet werden - wurde aufgegeben.

 

Könnte man sie ganz aufgeben? Aus Stärke? Oder entzieht man damit zu vielen Mit-Gläubigen den fundamentalistischen Boden unter den Füßen?

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