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Der Pflichtzölibat


gouvernante

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Mehr, als dass ich mich über solche Aussagen von Schwaderlapp und Brandmüller ärgere, vermisse ich die anderen Stimmen.

 

Eigentlich müsste jetzt doch ein offener Brief an die Politiker ergehen, in denen ihnen erst mal für ihr Interesse gedankt wird. Und dann ein paar positive Aussagen, dass Gespräch über dieses Thema sehr erwünscht ist. Und hierauf kann man dann immer noch Argumente pro Pflichtzölibat benennen und auf die enormen Schwierigkeiten, hier was zu verändern eingehen. Und man könnte dann sogar damit schließen, dass die ganze Diskussion nur dann eine Veränderung bewirken kann, wenn sie erbringt, wie man diese Schwierigkeiten lösen könnte.

 

Hmm? Der Kardinal hat klargestellt, was viele denken:

Es kommt Ihnen anscheinend nicht in den Sinn, daß Sie damit auch Jesus Christus, den Sohn Gottes, selbst beleidigen. Der ehelos lebende Priester tut als Jünger Jesu doch nichts anderes als die Lebensweise des Meisters sich zu eigen zu machen. …

Es sei darum die dringende Bitte ausgesprochen, diese Diskussion, die uns schon zum Überdruß belästigt und beleidigt und darüber hinaus die Verwirrung unter den Gläubigen vermehrt, zu beenden.

Es ist mir völlig unklar, warum man in dieser Situation – es wird einem ein "Gespräch" (eigentlich eher ein Monolog) aufgedrängt, den man nicht will - zurückschreiben, für das Interesse danken und Gesprächsbereitschaft signalisieren sollte. Das wäre im übrigen die geheuchelte Art der Marktwirtschaft ("Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unserem Produkt. [Leider geht das uns völlig am Allerwertesten vorbei, weshalb wir Ihren Brief gleich in der Rundablage entsorgen werden"]).

 

Interessanterweise wirft man dem Kardinal hier etwas vor (er kümmere sich um etwas, was er nicht beurteilen könne). Eigentlich ist es so doch aber so, daß sich die Schreiber dieses offenen Briefes in Sachen reinhängen, die sie nicht beurteilen können.

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2. Plötzlich ist die Rede vom Einsatz der Laien.

Ja, jetzt werden wir gebraucht, für Gottes Lohn, da wo Priester fehlen und Hauptamtliche sich auf Dienstzeitregelungen berufen können. Wenn nix mehr hilft hilft der, der für gute Worte und ein Lob gerne da oben steht - ob er es gut kann oder nicht. Ist halt sein eigenens Charisma - Begleitung - siehe Dienstzeitregelung.

a) Ohne Laien keine Kirche. Die Priester sind für die Laien da, für sonst nichts. Darum wird "Amt" in der Kirche auch richtigerweise gerne mit "Dienst" übersetzt.

 

:ninja: Laien haben schon immer viel in der Kirche gemacht. Was auch richtig so ist. Meine Erstkommunionvorbereitung z.B. wurde von Müttern (Laien!) durchgeführt, die damals dazu von einem der Priester vorbereitet wurden. Heutzutage wird die Erstkommunionvorbereitung von Müttern (Laien!) durchgeführt, die dazu von einer Pastoralassistentin (o.ä.) vorbereitet werden. Die hat genauso Theologie studiert wie der Priester und kann das auch genau so gut. Eine Weihe ist dafür nicht nötig.

 

c) Eine Dienstzeitenregelung ist Gold wert, und es wäre auch für viele Priester gut, wenn sie sich - in ihrem ureigenen Interesse - an gewisse Dienstzeiten halten würden. Die ungeweihten pastoralen Mitarbeiter, die ich kenne, sind genauso bereit, mal nicht auf die Uhr zu schauen, wie die Priester. Ehrlich: Manchmal würde ich mir wünschen, sie würden ihre "Dienstzeiten" ernster nehmen - wiederum in ihrem ureigenen Interesse. Pastis sind da nicht anders wie Lehrer oder Ärzte: Sie arbeiten, wenn sie gebraucht werden, ohne auf die Uhr zu schauen.

 

d) Pastis mit Familie haben auch familiäre Pflichten. Sie können und dürfen also nicht "rund um die Uhr" im pastoralen Einsatz sein. Dito verheiratete Diakone. Das wäre mit nicht-zölibatären Priestern übrigens genauso.

 

 

Ironie ist ein zweischneidiges Schwert, aber nun ja.

 

Es geht überhaupt nicht darum, dass Laien nichts tun sollten.Und die Liste der ehrenamtlichen Engagements ist extrem lang im Gemeindeleben. Ich verbringe da selbst genug Zeit.

Mangel wird uns als Chance verkauft, gleichzeitig sehe ich keinerlei Entgegenkommen seitens des Bistums und seiner - eigentlich ja unserer - hauptamtlicher Mitarbeiter. Warum sollte man da auf längere Sicht Kirchensteuer für den Personalaufwand erheben oder bezahlen? Die Art und weise, wie die Zusammenlegung zu größeren Einheiten erfolgt ist ein ideenloser Verwaltungsakt, mit dem man die Leute vor Ort ziemlich alleine lässt (und insofern ist natürlich das Festhalten an Dienstzeiten auch eine Gegenwehr gegne diese Art der unpersönlichen Verwaltung, das ist mir auch klar).

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Netter Brief. Brandmüller fühlt sich (er schreibt sogar von "uns") durch die Diskussion "belästigt und beleidigt". Man soll sie beenden. Er ist Kardinal.

 

 

stimmt, kardinal mit all den bekannten wahrnehmungsstörungen, die sich durch das leben auf einer insel der seeligen so einstellen.

 

Ihre Berufung auf den Priestermangel erscheint dabei in einem merkwürdigen Licht, bedenkt man die immer geringer werdende Zahl von Gottesdienstbesuchern und Gläubigen, die die Sakramente empfangen wollen.

 

Das kann man als Wahrnehmungsstörung bezeichnen, muss man aber nicht. Die Insel der Seeligen befindet sich momentan auf seiten der sog. Zölibatsgegner, die meinen wir verfügten noch über volle Gottesdienste und Massen an Gläubigen, die zu den Sakramenten eilen und von den nicht mehr vorhandenen Priestern im Stich gelassen werden.

 

1. Die Zahl der Priester schwindet schneller als die Zahl der aktiven Gläubigen-

2. Es geht nicht nur um Messen, sondern um die pastorale Begleitung insgesamt.

3. Es geht auch darum, dass viele Neugeweihte für eine Dienst, den man ihnen heute zumutet, nicht geeignet sind.

4. Es geht auch nicht um vollere Kirchen. Da muss man schon mehr tun, aber die Zulassung Verheirateter wäre zumindest ein Mosaikstein, um wieder mehr geeignete Priester zu finden.

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Ihre Berufung auf den Priestermangel erscheint dabei in einem merkwürdigen Licht, bedenkt man die immer geringer werdende Zahl von Gottesdienstbesuchern und Gläubigen, die die Sakramente empfangen wollen.

 

Dieses bei Fundis ständig wiederkehrende "Argument" ist der schlagende Beweis einer abgedrehten Weltfremdheit. Man muß totaler Realitätsverweigerer sein, um zu glauben auch nur ein Halten der Gläubigen, geschwiege denn eine Neugewinnung durch personelle Ausdünnung geschehen könnte. Und die Verweigerung den Menschen das wichtigste Gut, das Jesus der Kirche anvertraut hat nämlich der Eucharistie zugänglich zu machen, ist sondhaft. Die Herrschaften sollten sich die Weltgerichtsrede zu Gemüte führen ....."ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen" gegeben umfasst auch die verweigerung der Eucharistie.

Facit ...dieser neue "Kardinal" ist für mich der schlagende Gegenbeweis gegen die These dass Gott demjenigen, dem er ein Amt gibt, auch Verstand gäbe.

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es geht doch um pflichtzölibat. zölibat soll leben wer mag.

Falls das schon mal gesagt wurde, bitte ich um Nachsicht, aber: Es gibt keinen Pflichtzölibat, wie es keine Verpflichtung gibt, einer Berufung zu folgen.

 

Es gib einen Pflichtzölibat, weil sich die Kirche ansonsten weigert jemanden seiner von Gott kommenden Berufung nachzugeben.

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Hmm? Der Kardinal hat klargestellt, was viele denken:
Es kommt Ihnen anscheinend nicht in den Sinn, daß Sie damit auch Jesus Christus, den Sohn Gottes, selbst beleidigen. Der ehelos lebende Priester tut als Jünger Jesu doch nichts anderes als die Lebensweise des Meisters sich zu eigen zu machen. …

Es sei darum die dringende Bitte ausgesprochen, diese Diskussion, die uns schon zum Überdruß belästigt und beleidigt und darüber hinaus die Verwirrung unter den Gläubigen vermehrt, zu beenden.

 

Dieser Schluss wäre mir nur dann klar, wenn ich im Zölibat des Kardinals eine Beleidigung meiner Ehe sehen dürfte. Die Verfasser des Briefes haben mit keinem Wort behauptet, zölibatät zu leben sei unchristlich, unmöglich oder unsinnig. Sie stellen nur den Zölibat als verpflichtende Lebensform für Männer in Frage, die lateinische Priester werden wollen und weder protestantisch noch anglikanisch sind.

 

Es ist mir völlig unklar, warum man in dieser Situation – es wird einem ein "Gespräch" (eigentlich eher ein Monolog) aufgedrängt, den man nicht will - zurückschreiben, für das Interesse danken und Gesprächsbereitschaft signalisieren sollte. Das wäre im übrigen die geheuchelte Art der Marktwirtschaft ("Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unserem Produkt. [Leider geht das uns völlig am Allerwertesten vorbei, weshalb wir Ihren Brief gleich in der Rundablage entsorgen werden"]).

 

Interessanterweise wirft man dem Kardinal hier etwas vor (er kümmere sich um etwas, was er nicht beurteilen könne). Eigentlich ist es so doch aber so, daß sich die Schreiber dieses offenen Briefes in Sachen reinhängen, die sie nicht beurteilen können.

 

Die Verfasser können die Lage deutscher Pfarreien sehr wohl beurteilen. Warum sollten sie das nicht können? Und es gibt in der Kirche ein Recht der Gläubigen, zu reden und sich zu äußern - und das ohne jede Pflicht, dies nur in Form von Lobeshymnen auf Weisungen zu tun.

 

Hierzu eine wahre Geschichte (es kann sein, dass ich sie an anderer Stelle schon einmal schrieb):

 

Eine Bischofskonferenz aus einem Land des Südens plante, in ihrem Bericht zum ad limina Besuch auf die Praxis ihres Landes hinzuweisen, bei Pfarreierrichtungen stets die Frau des Pfarrers und dessen Kinder einzuplanen in dem Sinne, dass man die Bezüge entsprechend berechnete und die Pfarrhäuser so auslegte.

 

Der Nuntius (der nach Aussage des dort tätigen Kollegen Kanonisten auch nicht zölibatär lebt) machte daraufhin deutlich, dass man das dem Papst keinesfalls sagen könne. So berichtete man also - um dem Papst eine Freude zu machen - von den vielen reichen Früchten, die der Zölibat in ihrem Land bringe, und wie wunderbar er eingehalten werde.

 

Angesichts solcher glaubwürdiger Berichte kann ich nicht davon ausgehen, dass Rom in dieser Frage Ahnung hat. Es liest, was es lesen will, der Rest wird frühzeitig ausgefiltert.

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1. Die Zahl der Priester schwindet schneller als die Zahl der aktiven Gläubigen-

 

Das ist eine sehr gewagte Position: Unserer Pfarrgemeinde hat seid 130 Jahren immer einen Priester vor Ort gehabt. Das änderte nichts an der Tatsache, dass heute nur noch 12 % den Weg zum Gottesdienst antreten und 0 % die Beichte in unserem Gotteshaus wahrnehmen.

 

2. Es geht nicht nur um Messen, sondern um die pastorale Begleitung insgesamt.

 

Dann brauchen wir keine Priester, sondern Begleiter. Die haben wir zuhauf. Die Zahl der Pastoralreferenten(innen) ist auf dem Höchststand seid Einführung derselben.

 

3. Es geht auch darum, dass viele Neugeweihte für eine Dienst, den man ihnen heute zumutet, nicht geeignet sind.

 

Das können wir getrost den Bischöfen überlassen, die über eine Eignung oder Nichteignung zu entscheiden haben.

 

4. Es geht auch nicht um vollere Kirchen.

 

Na, dann.

 

Da muss man schon mehr tun, aber die Zulassung Verheirateter wäre zumindest ein Mosaikstein, um wieder mehr geeignete Priester zu finden.

 

In der protestantischen Kirche gibt es verheiratete Seelsorger in Masse. Was haben die an ihrem Mosaik nur falsch gemacht. Der Exodus aus den Kirchen findet dort in einem rasanten Tempo statt.

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Was legitimiert Sie als Politiker, zu einem innerkirchlichen Thema Stellung zu beziehen, das Sie weder von Amts wegen noch persönlich betrifft?

Wenn ich diese Äußerung des "Kardinals" lese, die einfach nur klerikale Präpotenz verströmt, fragt man sich ob die A&A nicht doch mit ihrer Forderung recht haben der Kirche radikal die öffentlichen Mittel zu entziehen.

Anscheinend ist Ihnen auch nicht bekannt, daß der Zölibat der Priester auf apostolischer Tradition beruht

Und um den Quatsch voll zu machen beahuptet der Herr "Kardinal

"Es ist gesichertes Forschungsergebnis, daß anfangs gewiß verheiratete Männer zu Bischöfen und Priestern geweiht wurden, diese aber vom Tag der Weihe an zwar das Familienleben, nicht aber die eheliche Gemeinschaft fortsetzten."

Da der "Kardinal" Kirchenhistoriker" ist kann diese Aussage nicht Ausdruck einer völligen Unkenntnis der Kirchengeschichte sein....das führt zu der traurigen Feststellung, dass der Kardinal solche Behauptungen wider besseres Wissen aufstellt und so etwas nennt man Lüge.

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2. Es geht nicht nur um Messen, sondern um die pastorale Begleitung insgesamt.

 

Dann brauchen wir keine Priester, sondern Begleiter. Die haben wir zuhauf. Die Zahl der Pastoralreferenten(innen) ist auf dem Höchststand seid Einführung derselben.

 

Also Priester für die Sakramentenspendung, Laien für den Rest? Wenn man das anstrebte, dann allerdings haben wir noch lange keinen Priestermangel!

 

Der Pastoralreferent bereitet die Eheschließungen (Formulare ausfüllen, geistliche Begleitung der Partner) vor, der Priester kommt, nimmt den Konsens entgegen und geht wieder. Die Ansprache hält der Pastoralreferent, weil der das Paar besser kennt.

 

Die Sterbebegleitung macht der Pastoralreferent, der Priester schaut kurz vorbei (Beichte, Krankensalbung) und geht wieder. Die Beerdigung hält dann der Pasti, ist ja kein Sakrament.

 

Taufvorbereitung, Katechese - alles genau so.

 

Und dann kommt wieder so eine dumme Anweisung, dass diese bösen Pastis den Priestern die Seelsorge wegnähmen.......

 

Im übrigen: Der Pfarrer soll sich um alle in seinem Pfarrgebiet lebenden Menschen sorgen und diese begleiten und ihren Nöten nachgehen - wie stark hat deren Zahl in den letzten 50 Jahren abgenommen? Ein Pfarrer, der sich nur um die 13% Messbesucher sorgt, kommt seinen Aufgaben schlicht nicht nach!

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Franciscus non papa

dazu ist noch anzumerken, dass die angaben stanleys nicht von den statistiken bestätigt werden, im gegenteil. allerdings verschweigt stanley von welchem bistum er spricht, oder redet er von der weltkirche?

 

faktum ist in meinem bistum, der nachwuchs auch an laientheologen bleibt aus, die im amt befindlichen sind durchschnittlich in einem alter, das absehen läßt, wann sie in den ruhestand gehen werden, die zahl vermindert sich immer mehr.

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"αδελφην γυναικα" also auch hier "eine Schwester als Frau"
Wieso wird αδελφην hier mit Schwester und nicht mit Cousine übersetzt?
Weil eine "Schwester im Herrn" gemeint ist. Ich nehme nicht an, dass die Apostel Inzest betrieben.
Du gehst also davon aus, daß es zu intimen Kontakten gekommen ist und die Herrschaften nicht "wie Bruder und Schwester" zusammen lebten?

Das Argument von Werner hat mich inzwischen überzeugt.

Paulus betont an der Stelle, dass er "als Apostel"(!) ein Recht habe, sich eine Frau zu nehmen.

Trotzdem nimmt er keine und erklärt an anderer Stelle auch warum.

So bekommt der Zölibat den Stellenwert, den er verdient.

 

Heute ist er ja mehr oder weniger ein saurer Apfel, in den man die Priesterkandidaten beißen lässt, um zu prüfen, ob sie es auch ernst meinen mit dem Priesteramt, was natürlich Unsinn ist, denn weder meint es jemand, der nicht zum Zölibat berufen ist, notwenigerweise nicht ernst mit dem Priesteramt, noch umgekehrt.

 

Bei Paulus gibt es klar noch zwei voneinander unabhängige Berufungen, die zum Apostel und die zum Zölibat.

 

Heute ist das unnötigerweise verquickt.

 

Werner

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Also Priester für die Sakramentenspendung, Laien für den Rest? Wenn man das anstrebte, dann allerdings haben wir noch lange keinen Priestermangel!
Warum nicht?

Es gibt gute Gründe dafür, und es gibt gute Gründe dagegen. Wäre zu diskutieren.

Der Pastoralreferent bereitet die Eheschließungen (Formulare ausfüllen, geistliche Begleitung der Partner) vor, der Priester kommt, nimmt den Konsens entgegen und geht wieder. Die Ansprache hält der Pastoralreferent, weil der das Paar besser kennt.
Nö, der Pasti wird beauftragt, den Ehekonsens entgegenzunehmen. Soll in Brasilien wohl schon so laufen. Die gut dreihundert Jahre alte Regelung, daß dafür der Pfarrer der Braut zuständig ist regelte erstmals eindeutig die Zuständigkeit. Hat aber doch nix mit der Weihe zu tun. Da handelt der Pfarrer doch nicht in perona Christi sondern als "Kirchennotar". Das können auch andere.
Die Sterbebegleitung macht der Pastoralreferent, der Priester schaut kurz vorbei (Beichte, Krankensalbung) und geht wieder. Die Beerdigung hält dann der Pasti, ist ja kein Sakrament.
Hat auch Vor- und Nachteile. Wenn ich zum Beichten lieber nicht zu "meinem" Pfarrer gehe, sondern in die nächste Beichtkirche, dann wäre mir das bei der Sterbebegleitung vielleicht auch lieber. Vielleicht auch nicht.

Wie war das denn früher, als Krankenhäusern noch von Nonnen betrieben wurden? War das immer ein Priester, der die Sterbenden begleitet hat, oder war es nicht auch häufig eine Ordensschwester, die für die Sakramente den Priester rief?

Taufvorbereitung, Katechese - alles genau so.
Natürlich! Wozu soll da die Weihe gut sein? Laientheologen sind (mindestens) so gut ausgebildet wie Priester, an der Sachkenntniss mangelt es da nicht. Erstkommunion- und Firmvorbereitung durch engagierte Eltern, bei der Frimung gerne auch durch junge Erwachsene, natürlich begleitet von Fachleuten (Laien und/oder Klerikern), hat sich doch schon lange bewährt. Warum nicht auch eine Taufvorbereitung durch engagierte Gemeindemitglieder, die vielleicht im Jahr zuvor selbst ein Kind haben taufen lassen? Irgendwie sehe ich da mehr Chancen als Risiken.

Was die Kathechese angeht: Gehört die nicht zu den ureigensten Aufgaben des Bischofs? (Du bist der Kirchenrechtler.) Das habe ich bisher aber nur beim Weltjugendtag erlebt. Für mich hängt die Kathechese nicht an der Weihe (korrigiere mich bitte, wenn ich da falsch liege), zumal die Kleinkinder ihre Erstkatechese doch sowieso durch ihre Mütter (und Väter und Paten) erhalten (sollten). Das fängt doch schon mit dem Abendgebet an.

Und dann kommt wieder so eine dumme Anweisung, dass diese bösen Pastis den Priestern die Seelsorge wegnähmen.......
Da sollte man dann wirklich mal klären, was man eigentlich will. Geht es vielleicht einfach um eine Rechtsfrage? Das Seelsorgegeheimnis (Beichtgeheimnis) soll nur für Prieser gelten, also darf man auch nur sie als Seelsorger bezeichnen. Die Sorge um die Seelen ist aber doch uns allen anvertraut.
Im übrigen: Der Pfarrer soll sich um alle in seinem Pfarrgebiet lebenden Menschen sorgen und diese begleiten und ihren Nöten nachgehen - wie stark hat deren Zahl in den letzten 50 Jahren abgenommen? Ein Pfarrer, der sich nur um die 13% Messbesucher sorgt, kommt seinen Aufgaben schlicht nicht nach!
Das hast Du schon öfter geschrieben. Ich habe davon sonst allerdings noch nie etwas mitbekommen. Scheint eine der Rechtsnormen zu sein, die keine praktische Bedeutung haben. Was jetzt nicht gegen dein Argument spricht.
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Lieber Stefan,

 

 

 

...
Sie stellen damit eine Lebensform in Frage, die von der überwältigenden Zahl der Priester überlegt und aus freien Stücken übernommen wurde und treu gelebt wird. Für sie alle bedeutet Ihre Kampagne eine persönliche Beleidigung.
Jetzt wird es interessant: Die CDU-Politiker haben sich mit keinem Wort gegen den Zölibat ausgesprochen und ihn schon garnicht in Frage gestellt. Sie haben lediglich um eine Zulassung von viri probati zum Priesteramt gebeten. Wen haben sie also damit beleidigt? Im Gegenteil haben die Politiker ihre "Achtung und Solidarität" gegenüber den "wenigen, noch zur Verfügung stehenden Priestern" ausgedrückt.

Merkt den niemand wie verlogen das ist?

 

Wer nach verheirateten Jüngern JESU ruft, der entwertet die zölibatär lebenden Jünger.

Ist es gut, Pastoralreferenten mit Pfarrern gleichzustellen?

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Franciscus non papa

die ehe ist ein sakrament - der zölibat eine kirchenrechtliche vorschrift. wird dadurch der zölibat "entwertet"?

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Lieber Mecky,

 

 

 

 

Eigentlich müsste jetzt doch ein offener Brief an die Politiker ergehen, in denen ihnen erst mal für ihr Interesse gedankt wird. Und dann ein paar positive Aussagen, dass Gespräch über dieses Thema sehr erwünscht ist. Und hierauf kann man dann immer noch Argumente pro Pflichtzölibat benennen und auf die enormen Schwierigkeiten, hier was zu verändern eingehen. Und man könnte dann sogar damit schließen, dass die ganze Diskussion nur dann eine Veränderung bewirken kann, wenn sie erbringt, wie man diese Schwierigkeiten lösen könnte.

 

Damit wäre der schwarze Peter auch wieder zurückgespielt. Und ein solcher Brief - mal unabhängig vom Ergebnis der Diskussion - wäre ein Zeichen, dass Kirche tatsächlich bereit ist, mit sich reden zu lassen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Diskussion für diejenigen, die sich wirklich darauf einlassen, auf jeden Fall ein vertieftes Verständnis für Zölibat und Kirche ergäbe.

 

Der Preis wäre allerdings die Ergebnisoffenheit.

Ist der Wille GOTTES ergebnisoffen?

Nein.

GOTT weiß genau was ER will - und "DEIN Wille geschehe im Himmel wie auf Erden."

 

Die Kirche ist keine Demokratie.

Bedenke bitte:

Der Jünger JESU der sich in den Dienst des HEILIGEN GEISTES stellt, wird doch dem HEILIGEN GEIST gehorchen - und nicht den Menschen.

Ganz einfach weil der HEILIGE GEIST weiß was gut ist für den Menschen und der Mensch nicht.

Wären verheiratete Jünger nach dem Willen JESU, würden die Gemeinden mit verheirateten "Priestern" blühen und gedeihen.

Die Lebenserfahrung beweist aber das Gegenteil.

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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1. Die Zahl der Priester schwindet schneller als die Zahl der aktiven Gläubigen-

 

Das ist eine sehr gewagte Position: Unserer Pfarrgemeinde hat seid 130 Jahren immer einen Priester vor Ort gehabt. Das änderte nichts an der Tatsache, dass heute nur noch 12 % den Weg zum Gottesdienst antreten und 0 % die Beichte in unserem Gotteshaus wahrnehmen.

 

 

Mal off topic: warum musst Du jedes Statement, dass Du anders siehst, agressiv abwerten?

 

Gewagt ist, von seinem kleinen Horizont auszugehen. Für unseren Pfarrer hat sich die Zahl der zu betreuenden Katholiken in den letzten Jahren verdreifacht. Eine weitere Erhöhung ist angekündigt. Die Zahl der Messnesucher liegt bei über 1.000 am Wochenende. Nur weil ihr noch im Vorgarten spielt, heißt das noch lange nicht, dass der Rest der Welt auch einem Vorgarten gleicht.

 

 

2. Es geht nicht nur um Messen, sondern um die pastorale Begleitung insgesamt.

 

Dann brauchen wir keine Priester, sondern Begleiter. Die haben wir zuhauf. Die Zahl der Pastoralreferenten(innen) ist auf dem Höchststand seid Einführung derselben.

Doch brauchst Du. Die Gründe sind weiter oben genannt. Zum Thema Pastoralreferenten: Du würdest jetzt vermutlich nach einem Beweis rufen. Aber die Zahl der Pastoralreferenten ist abnehmend. In unserem Bistum können nicht alle Stellen besetzt werden.

 

3. Es geht auch darum, dass viele Neugeweihte für eine Dienst, den man ihnen heute zumutet, nicht geeignet sind.

 

Das können wir getrost den Bischöfen überlassen, die über eine Eignung oder Nichteignung zu entscheiden haben.

 

Klar: Kinderschänder und Michbubis (es gibt Gott sei dank noch leuchtende andere Beispiele, aber viel zu wenige) - außer natürlich in Deiner Gemeinde, da ist es anders.

 

 

Da muss man schon mehr tun, aber die Zulassung Verheirateter wäre zumindest ein Mosaikstein, um wieder mehr geeignete Priester zu finden.

 

In der protestantischen Kirche gibt es verheiratete Seelsorger in Masse. Was haben die an ihrem Mosaik nur falsch gemacht. Der Exodus aus den Kirchen findet dort in einem rasanten Tempo statt.

Allerdings arbeiten wir mit unseren Milchbubis und Kinderschändern daran, die Protestanten zu überholen.

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Klar: Kinderschänder und Michbubis

Danke.

 

Nun wissen wir, was wir von katholischen Priestern zu halten haben.

 

Angesichts dessen wäre es konsequent, die Kirche abzuschaffen.

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dazu ist noch anzumerken, dass die angaben stanleys nicht von den statistiken bestätigt werden, im gegenteil. allerdings verschweigt stanley von welchem bistum er spricht, oder redet er von der weltkirche?

 

faktum ist in meinem bistum, der nachwuchs auch an laientheologen bleibt aus, die im amt befindlichen sind durchschnittlich in einem alter, das absehen läßt, wann sie in den ruhestand gehen werden, die zahl vermindert sich immer mehr.

 

Das liegt dann am bösen Zölibat! Ach nee, Pastoralreferenten dürfen heiraten und Sex haben. :ninja: Oder nicht heiraten und doch Sex haben. Oder Sex haben und zölibatär leben. Oder alles ein bischen zusammen.

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Mal off topic: warum musst Du jedes Statement, dass Du anders siehst, agressiv abwerten?

 

:ninja: Der is gut Mat. Lies mal Deine Postings durch, bevor du sie verschickst. Dann kommst Du von ganz alleine drauf.

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Klar: Kinderschänder und Michbubis (es gibt Gott sei dank noch leuchtende andere Beispiele, aber viel zu wenige) - außer natürlich in Deiner Gemeinde, da ist es anders.

 

Natürlich ist es in meiner Gemeinde richtig. Der Pfarrer besticht durch ein männliches Gesicht und hat sich noch nicht als Kinderschänder in Szene gebracht. Eigentlich vollkommen normal. Er lebt seinen Zölibat überzeugend und wartet jeden Samstag auf beichtwillige Gläubige. Ist das bei euch anders?

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Also Priester für die Sakramentenspendung, Laien für den Rest? Wenn man das anstrebte, dann allerdings haben wir noch lange keinen Priestermangel!
Vielleicht müssen wir darüber reden, wie wir uns Gemeinde vorstellen.

 

Ein überschaubare Gruppe von Gläubigen von denen der Vorsteher jeden persönlich kennt ist sicherlich ein schönes Bild. Ich fürchte aber, das hat niemals der Realität entsprochen. Wohl nicht mal in den "goldenen" 70er-Jahren, als eine noch recht große Zahl an Priestern sich um immer weniger Aktive kümmern konnte. Wir können davon träumen, wir können das anstreben. Und dann sagen, was wir dafür brauchen: Unter anderem viel mehr Priester - allerdings wohl auch viel mehr Geld. Auch Gemeindemitglieder, die bereit sind, das mitzutragen. Dann wird das aber nicht mehr nur eine Frage des Zölibats, sondern eine viel grundsätzlichere des Gemeindeverständnisses.

 

Das zweite Vatikanum spricht von Ortskirchen und meint damit die Bistümer als vollständige Repräsentation der una sancta, und hat viele wertvolle Impulse für diese unter ihrem Bischof versammelte Ortskirche gegeben.

Eine "Theologie der Gemeinde" gibt es wohl noch nicht, oder erst in Ansätzen, wie ich neulich mit Erstaunen erfahren habe.

 

Wenn jeder von "Gemeinde" andere Vorstellungen hat, kann eine Diskussion über Details nicht funktionieren. Wir haben viel zu wenige Priester für die persöliche Betreuung überschaubarer Kleingemeinden, aber noch mehr als genug für eine flächendeckende Versorgung mit Sakramenten. Worüber reden wir?

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B) ...
Ironie ist ein zweischneidiges Schwert, aber nun ja.
Ironie?

Wenn Du "Enable Emoticons?" bei den 'Post Options' unter dem Eingabefeld wegklickst, dann erscheint ein B) und kein Smiley.

Oder meinst Du was anderes?

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Klar: Kinderschänder und Michbubis

Danke.

 

Nun wissen wir, was wir von katholischen Priestern zu halten haben.

 

Angesichts dessen wäre es konsequent, die Kirche abzuschaffen.

 

Wenn Du meine Klammer weg lässt, ja.

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Klar: Kinderschänder und Michbubis (es gibt Gott sei dank noch leuchtende andere Beispiele, aber viel zu wenige) - außer natürlich in Deiner Gemeinde, da ist es anders.

 

Natürlich ist es in meiner Gemeinde richtig. Der Pfarrer besticht durch ein männliches Gesicht und hat sich noch nicht als Kinderschänder in Szene gebracht. Eigentlich vollkommen normal. Er lebt seinen Zölibat überzeugend und wartet jeden Samstag auf beichtwillige Gläubige. Ist das bei euch anders?

 

Nein, Gott sei Dank nicht.

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Es ist zunächst einmal eine Beobachtung, dass mit jedem wegfallenden Messzeitpunkt Menschen weg bleiben. Man muss darin kein Problem sehen.
Wobei wir dann noch nicht wissen, ob sie nicht nur in der konkreten Kirche wegbleiben. Das können wir nur dort relativ sicher annahmen, wo Alternativen zur selben Zeit nur in großer Entfernung vorhanden sind.

In Zeiten von Seelsorgeeinheiten und Großpfarreien hat man vor Ort durchaus einen gewissen Überblick darüber, wie sich der Gottesdienstbesuch nach einer Änderung des Angebots verändert. Und jedenfalls in meiner ehemaligen Seelsorgeeinheit haben wir absolut nichts bemerkt. Wenn in einer Gemeinde die Messe ausfällt, hat dies keine messbare Auswirkung auf den Gottesdienstbesuch in den anderen Kirchen der Seelsorgeeinheit. Während man sehr schön sehen kann, wie Gottesdienstbesucher statt in den ausgefallenen in einen anderen Gottesdienst in der gleichen Kirche gehen, ist der Effekt zwischen zwei Dörfern gleich Null.

 

Natürlich ist das nicht repräsentativ und vielleicht schaut es in Großstädten noch einmal anders aus aber auf dem Land bleiben die Leute im Zweifelsfall einfach weg.

Ich wüsste nicht, dass die Kirche in Deutschland/Österreich oder sonstwo in Europa nur in Dörfern existiert, daher wehre ich mich gegen diese generellen Statements.

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