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Der Pflichtzölibat


gouvernante

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Er wäre so eine Art Kleinbischof - und das klingt für manche Leute attraktiv.

 

Nur für welche?

Möchtest du solche Pfarrer?

Da gibt es irgendwie für mich auch ein kleines Problem mit der Botschaft Jesu ... war da nicht mal was?

 

Laura

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Es gibt solche Fälle bei ständigen Diakonen - in anderen Fällen allerdings nicht. Und bei den Diakonen nicht sehr häufig, weil die Ehefrauen meist in einem Alter versterben, in dem danach keine weitere Ehe angedacht ist.

Danke!

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Für mich ist da auch noch die Frage, wie ein Vir probatus seine Qualifikation erlangen kann.

Da habe ich klare Vorstellungen.

Grundlage ist eine Beteiligung an mykath. Mindestens ein inhaltliches Posting pro Tag, das dokumentiert (=ausgedruckt und kontrolliert, eventuell sogar korrigiert) werden muss.

Vorausgehend den üblichen Diakonkurs.

Ein vorgeschriebenes Fachbuch im Vierteljahr mit eigenhändiger Rezension.

Von den regelmäßigen Treffen (die die Diakone sowieso abhalten) muss jedes zweite ein theologisches Thema haben - irgend ein Professor soll mal eine Themenzusammenstellung machen. Die könnte man für ganz Deuschland, vielleicht sogar auch Österreich verwenden. Das andere Treffen soll konkrete Probleme in den jeweiligen Pfarreien zum Inhalt haben. Kaffee trinken darf man nebenbei.

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Er wäre so eine Art Kleinbischof - und das klingt für manche Leute attraktiv.
Nur für welche?

Möchtest du solche Pfarrer?

Da gibt es irgendwie für mich auch ein kleines Problem mit der Botschaft Jesu ... war da nicht mal was?

Ich habe da einige Kandidaten vor Augen. Es gibt unter den Priestern meines Dekanates einige, die wirklich hervorragend geeignet wären. Und die hätten dabei keine Probleme mit der Botschaft Jesu - zumindest nicht mehr, als jetzt. Und sie hätten sogar einige Probleme mit der paulinischen Charismenlehre gelöst.

Es gibt nämlich Pfarrer, die haben genau hier ihr Charisma. Und das will ich nicht abwerten. Ich fände es sogar ausgezeichnet, wenn ihr Charisma (das ja immer einseitig ist) ergänzt würde durch die Charismen der verheirateten Vikare und Kooperatoren.

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Er wäre so eine Art Kleinbischof - und das klingt für manche Leute attraktiv.
Nur für welche?

Möchtest du solche Pfarrer?

Da gibt es irgendwie für mich auch ein kleines Problem mit der Botschaft Jesu ... war da nicht mal was?

Ich habe da einige Kandidaten vor Augen. Es gibt unter den Priestern meines Dekanates einige, die wirklich hervorragend geeignet wären. Und die hätten dabei keine Probleme mit der Botschaft Jesu - zumindest nicht mehr, als jetzt. Und sie hätten sogar einige Probleme mit der paulinischen Charismenlehre gelöst.

Es gibt nämlich Pfarrer, die haben genau hier ihr Charisma. Und das will ich nicht abwerten. Ich fände es sogar ausgezeichnet, wenn ihr Charisma (das ja immer einseitig ist) ergänzt würde durch die Charismen der verheirateten Vikare und Kooperatoren.

 

Ja und nein ...

Auf jeden Fall ist eine Zusammenarbeit zwischen verheirateten und unverheirateten Priestern gut möglich - in anderen Berufen klappt es ja auch hervorragend.

Aber: Nicht jeder unverheiratete Priester hat die Gabe der Leitung, vielleicht gibt es verheiratete Priester, die eben diese besitzen (habe hier einen Bekannten vor Augen, der z.B. hervorragend leiten kann, aber nun mal nicht besonders spirituell ist).

Damit knüpfen wir wieder Charisma an Lebensform - und das ist ja jetzt schon das Problem.

 

Laura

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Was ich wissen wollte: Gibt es in der Praxis Fälle, in denen diese Dispens vom Ehehindernis der Weihe erteilt wurde/wird,

wobei der Betroffenen gleichzeitig sein Weiheamt weiterhin ausüben darf? Davon habe ich noch nie gehört.

Nein, ich hatte Deine Frage schon in Deinem Sinne beantwortet. Ich kenne mindestens einen Diakon (allerdings nicht in Deutschland), der nach dem Unfalltod seiner Frau die Dispens für eine zweite Ehe erhielt.
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Ich kenne mindestens einen Diakon (allerdings nicht in Deutschland), der nach dem Unfalltod seiner Frau die Dispens für eine zweite Ehe erhielt.
Das fände ich sehr, sehr, sehr merkwürdig.

 

CIC 1087 sieht eine Dispens definitiv nicht vor und nachdem in dieser Frage sonst orthodoxe Tradition geübt wird kann ich mir diesen Fall zumindest nicht logisch erklären.

 

Allenfalls mit pastoraler Milde... aber selbst dann würde ich von einem päpstlichen Vorbehalt ausgehen...

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Auf jeden Fall ist eine Zusammenarbeit zwischen verheirateten und unverheirateten Priestern gut möglich - in anderen Berufen klappt es ja auch hervorragend.

Aber: Nicht jeder unverheiratete Priester hat die Gabe der Leitung, vielleicht gibt es verheiratete Priester, die eben diese besitzen (habe hier einen Bekannten vor Augen, der z.B. hervorragend leiten kann, aber nun mal nicht besonders spirituell ist).

Damit knüpfen wir wieder Charisma an Lebensform - und das ist ja jetzt schon das Problem.

Klar. Das Problem wird uns erhalten bleiben.

Nebenbei hätten wir aber einige große Probleme gelöst und andere vermieden.

1. Mehr Priester - das finde ich angesichts des Notstands in den Pfarreien ganz wichtig.

2. Der Zölibat verschwindet nicht komplett (was bei einer einfachen Aufgabe des Pflichtzölibates zu befürchten wäre - analog zur evangelischen Kirche)

3. Die Verbindung des Pfarrers mit dem Charisma der Leitung würde klarer. Das kann auch ein Vorteil sein.

4. Man könnte Priester werden, ohne das Charisma der Ehelosigkeit zu haben. Wer das Charisma des Priesters hat, kann dabei stehen bleiben.

 

Punkt vier ist natürlich zwiespältig. Es könnte Priester mit dem Charisma der Leitung geben, die allerdings nicht das Charisma der Ehelosigkeit haben. Aber das normale Priesterdasein kann auch Vikaren und Kooperatoren genug Spielwiese für Leitung (wenn auch nicht Gemeindeleitung) bieten. Eine Firmung, eine Erstkommunion, ein Seniorenheim, ein Kindergarten brauchen ja auch Leitung, die ein Vikar oder Kooperator übernehmen kann.

 

Trotz weiter bestehender Probleme halte ich das Modell Vikar/Kooperator-ohne-Zölibatspflicht dem viri-probati-Modell für weitaus über.

bearbeitet von Mecky
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Außerdem wäre dieses Modell eine tolle Replik für den Antrag der 8 Politiker.

"Echt nett, dass Ihr Euch da Gedanken macht und eine Diskussion entfacht. Aber richtig gute Modelle entwerfen wir aus eigenem Hause doch besser als Ihr.

Aber bitte: Wenn Ihr wieder was auf dem Herzen habt: Meldet Euch. Euer Initialfunke war der Beginn einer wunderbaren Erneuerung."

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Außerdem wäre dieses Modell eine tolle Replik für den Antrag der 8 Politiker.

"Echt nett, dass Ihr Euch da Gedanken macht und eine Diskussion entfacht. Aber richtig gute Modelle entwerfen wir aus eigenem Hause doch besser als Ihr.

Aber bitte: Wenn Ihr wieder was auf dem Herzen habt: Meldet Euch. Euer Initialfunke war der Beginn einer wunderbaren Erneuerung."

 

Das würde aber echte Dialogfähigkeit voraussetzen ... und die Einsicht, dass der Hl. Geist auch außerhalb der Hierarchie weht ...

 

Laura

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Ich sehe an deinem Modell eigentlich keinen wirklichen Vorteil.

Klar. Das Problem wird uns erhalten bleiben.

Nebenbei hätten wir aber einige große Probleme gelöst und andere vermieden.

1. Mehr Priester - das finde ich angesichts des Notstands in den Pfarreien ganz wichtig.

Die gibt es auch im "normalen" viri-probati-Modell und wahrscheinlich auch in einem größeren Umfang, weil das "echte" Leitungsamt für die viri probati nicht von vorne herein ausgeschlossen wäre. Wenn mir auf Jobsuche ein Personaler sagen würde, dass Menschen mit Familie bei der Firma grundsätzlich keine Führungspositionen bekommen, würde ich da kaum hingehen - auch wenn ich selbst keine Führungsposition anstrebe.

2. Der Zölibat verschwindet nicht komplett (was bei einer einfachen Aufgabe des Pflichtzölibates zu befürchten wäre - analog zur evangelischen Kirche)

Hätte der Zölibat denn irgend einen Wert, wenn er nur unter Zwang gelebt würde? Zudem glaube ich nicht, dass er verschwinden würde. Auch unter Laien gibt es viele, die faktisch zölibatär leben. Wieso soll das unter Priestern anders sein?

3. Die Verbindung des Pfarrers mit dem Charisma der Leitung würde klarer. Das kann auch ein Vorteil sein.

Und wieso muss das ein geweihter Zölibatär sein? Gerade wenn das Pfarrer-Amt zum reinen Leitungsamt umgestaltet wird, braucht man dazu keinen Sakramentenspender, sondern einfach nur einen Manager.

4. Man könnte Priester werden, ohne das Charisma der Ehelosigkeit zu haben. Wer das Charisma des Priesters hat, kann dabei stehen bleiben.

Hier sehe ich wieder keinen Vorteil gegenüber der grundsätzlichen Zulassung von viri-probate ohne das Priesteramt von seinen Aufgaben her zu ändern.

 

Ich halte es auch für kontraproduktiv, das Machtamt des Pfarrers noch weiter auszubauen, nachdem wir im Missbrauchsskandal gesehen haben, dass besonders Machtmissbrauch die Ursünde des sexuellen Missbrauchs ist. Ich halte es deshalb für geboten, die Mechanismen von Machtkontrolle und Machtverteilung noch stärker und flächendeckender auszubauen. Der heiligmäßige Unterbischof, den dein Modell vorsieht, ist da nur wenig geeignet.

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Außerdem wäre dieses Modell eine tolle Replik für den Antrag der 8 Politiker.

"Echt nett, dass Ihr Euch da Gedanken macht und eine Diskussion entfacht. Aber richtig gute Modelle entwerfen wir aus eigenem Hause doch besser als Ihr.

Aber bitte: Wenn Ihr wieder was auf dem Herzen habt: Meldet Euch. Euer Initialfunke war der Beginn einer wunderbaren Erneuerung."

Die 8 Politiker sind doch "aus eigenem Hause". Außerdem ist dein Modell alles andere als "besser". :ninja:

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He! Geheiratet wird aus Liebe und zur Zeugung von Nachkommenschaft. Nicht aber zur besseren Versorgung der Kinder.

 

Klingt jetzt flapsig, aber eine Ehe, die geschlossen wird, damit die 5 Kinder versorgt sind, ist ungültig. Da muss sowieso erst einmal eine andere Lösung gefunden werden. Der arme Diakon kann ja auch nicht am Grab seiner ersten Frau stehen und schon mal die Trauergäste darauf hin absuchen, ob sich heiratsfähige, für ihn in Frage kommende Frauen darunter befinden, die eventuell bereit wären, einen Mann mit 5 Kindern zu heiraten.

Meine Aussage ist: Die Sache mit den 5 Kindern und die Frage nach dem Zölibat sind zwei getrennte Themenbereiche, die unabhängig voneinander gelöst werden müssen.

 

Eine andere Ausgangslage wäre: Der Diakon hat es irgendwie geschafft, die 5 Kinder und seinen Beruf und sein kirchliches Amt auf die Reihe zu bringen. Dann verliebt er sich in eine Frau, die mit den 5 Kindern klar käme. Hier würde sich dann eine echte Zölibatsproblematik aufbauen. Dann braucht der Diakon einen weisen Berater wie z.B. Chrysologus.

 

Was sich allerdings jeder von der Kirche zurecht erwartet ist, dass die Kirche dem armen Mann kräftig unter die Arme greift, ihn nicht mit seinen Kindern sitzen lässt, sondern aktiv das Gespräch mit ihm sucht und nach Möglichkeiten sucht. Wie diese Möglichkeit aussieht, hängt natürlich stark von vielerlei Dingen ab. Das kann man nur im Gespräch herausfinden. Vielleicht wohnen rings um ihn zwei junge Familien, die sich nach Kindern sehnen, und keine bekommen, und eine Pfegschaft im nachbarlichen Umfeld übernehmen wollen. Und vielleicht ist die Diözese bereit, dem Diakon nun finanziell unter die Arme zu greifen.

 

Eine Neuehe wäre übrigens auch nicht die Lösung aller Probleme. Und so was geht ja auch nicht "alte Frau tot - Problem - neue Frau her".

Sehr gut erkannt! Volle Zustimmung!

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nochmal Ratzinger 1970

 

nächster Versuch

 

editiert: Nein, ich kanns nicht, das habe ich versucht zu kopieren:

 

http://www.sueddeutsche.de/politik/debatte...brief-1.1052132

 

der untere link funzt!!!!!!!!!!!!

bearbeitet von nannyogg57
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editiert: Nein, ich kanns nicht, das habe ich versucht zu kopieren:

 

http://www.sueddeutsche.de/politik/debatte...brief-1.1052132

 

der untere link funzt!!!!!!!!!!!!

Das ist jetzt der link zu SZ-Artikel, aber nicht zum Brief im Volltext, oder habe ich Tomaten auf den Augen?

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editiert: Nein, ich kanns nicht, das habe ich versucht zu kopieren:

 

http://www.sueddeutsche.de/politik/debatte...brief-1.1052132

 

der untere link funzt!!!!!!!!!!!!

Das ist jetzt der link zu SZ-Artikel, aber nicht zum Brief im Volltext, oder habe ich Tomaten auf den Augen?

Das hat Nanny doch geschrieben, oder? :ninja:

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Das Original ist in einem Printmedium namens Pipeline und deshalb nicht zu verlinken.
Mißverständnis. Ich hatte gedacht, Du wolltest signalisieren, daß Original sei jetzt online (der Artikel ist es schon ein paar Stunden).
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Mal eine ganz dumme Frage:

Also, dass der Papst eine Autorität ist und seine Aussagen auch dann von höchster Bedeutung für einen Katholiken sind, wenn er kein Dogma verkündet, ist ja wohl klar...

Aber was ist mit den Aussagen eines Papstes, bevor er Papst wurde?

Wirkt der Hl. Geist erst nach der Papstwahl so sicher?

 

Laura

 

(Achtung: Ironiemodus an!)

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Mal eine ganz dumme Frage:

Also, dass der Papst eine Autorität ist und seine Aussagen auch dann von höchster Bedeutung für einen Katholiken sind, wenn er kein Dogma verkündet, ist ja wohl klar...

Aber was ist mit den Aussagen eines Papstes, bevor er Papst wurde?

Wirkt der Hl. Geist erst nach der Papstwahl so sicher?

 

Laura

 

(Achtung: Ironiemodus an!)

Nach der Papstwahl ist es seine Dienstpflicht zu wirken.

Vorher gilt: Nix Genaues weiß man nicht.

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