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Der Pflichtzölibat


gouvernante

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Nun, jener Professor Wollbold schafft es mit seinem pastoralen Schaffen, die Kirchenbesucherzahlen in den ihm anvertrauten Gemeinden, ländlich strukuriert, ins Bodenlose sinken zu lassen.

 

Ohne dass der Wunsch von den Gemeinden kam, feierte er den Sonntagsgottesdienst im tridentinischen Ritus, was ihm der Bischof inzwischen untersagt hat. Der Sonntagsgottesdienst muss in der ordentlichen Form stattfinden, die außerordentliche darf werktags im vernünftigen Rahmen angeboten werden.

 

Die Gemeindemitglieder setzten und setzen das um, was Herr Professor zum Bistum und zur erwarteten Mobilität der Kirchenbesucher zu sagen hat: Sie fuhren und fahren mit dem Auto in die Nachbargemeinden zum Gottesdienst. Statt 50 Einheimische warens dann nur noch 5, dafür kommen wiederum ein paar Leutchen aus den anderen Landkreisen aus dem Dunstkreis der Piusbrüder.

 

Das ist es, was das pastorale Wirken dieses Mannes ist.

 

Aber das erzählt er eben nicht in seinem Interview.

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Mich gruselt das Lesen des Wollboldartikels fast mehr, als das Lesen des Brandmüllerartikels. Über das, was Brandmüller schreibt, braucht man sich keine Gedanken zu machen, das ist zu offensichtlich ein Produkt hartherzig-uneinsichtiger Machtheischerei.

 

Wollbold und Schwaderlapp halte ich zwar auch für verwirrt, aber da finden sich (vor allem bei Wollbold) so einige Körnchen, die man wirklich nach-denken sollte, auch wenn sie im Interview ziemlich verblendet vorgebracht werden.

 

Die Bemerkung, dass es mit einem zahlenmäßigen Aufrüsten der Priester nicht getan sei, ist ja durchaus richtig. Und auch die Analyse, dass der Priestermangel in einem Glaubensnotstand der Gemeinden wurzelt, ist nicht von der Hand zu weisen. Ich würde zu diesen Themen gern mal Tiefgehenderes lesen. Aber dann kommt das Gegrusel über gruslige Vorstellungen sowohl von Schwaderlapp und noch mehr von Brandmüller. Buäh!

 

Ich habe keine Lust, den ganzen Wust aberwitziger Vorstellungen durchzuarbeiten, bis ich an die Körnchen der Wahrheit komme. Beide stilisieren das Priestertum zu einer völlig unrealistischen Idealfigur - und ebenso den Zölibat. Ich sehe keine Möglichkeit, solchen Leuten auch nur einen Funken Realismus zu vermitteln. Ich sehe keine Chance, ihnen die Augen zu öffnen, dass Nichtzölibatäre und Nichtweihepriester Hingabe leben. Und vor lauter Hängenbleiben an solchen Themen, die doch so offensichtlich und klar vor Augen liegen, kommt man dann gar nicht zu den Wahrheitsbröckelchen, die interessant wären.

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Die Bemerkung, dass es mit einem zahlenmäßigen Aufrüsten der Priester nicht getan sei, ist ja durchaus richtig. Und auch die Analyse, dass der Priestermangel in einem Glaubensnotstand der Gemeinden wurzelt, ist nicht von der Hand zu weisen. Ich würde zu diesen Themen gern mal Tiefgehenderes lesen. Aber dann kommt das Gegrusel über gruslige Vorstellungen sowohl von Schwaderlapp und noch mehr von Brandmüller. Buäh!

 

Ich habe nicht den Eindruck, dass es in den Gemeinden einen Glaubensnotstand gibt - nur glauben die Gemeinden eben nicht so, wie Herr Wollbold das gerne hätte. Man hat mündige Christen gewollt, und man haut sie in weiten Teilen bekommen - mit allen Folgen, die so dazu gehören. Menschen, die um ihren Glauben ringen, Menschen, die nach Antworten suchen - und wenn sie die nicht bekommen, dann gehen sie irgendwann.

 

Wenn ich mir aber die Praxis vieler Gemeindearbeiten anschaue, dann werden da eigenartige Prämissen gesetzt: Man macht viel Kinderarbeit, in der Jugendarbeit dünnt es dann aus, Erwachsene werden in der Regel nur als Eltern wahrgenommen, und dann ist Schicht bis zum Seniorenkreis - für den man aber im lokalen Altenheim wohnen sollte. Ich versuche zur Zeit in meiner Wahlpfarrei, dass die sogenannten Miteinandergottesdienste aus dem Eck der Kinderkatechese herauskommen. Das ist gar nicht so einfach....

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Warum werden so kompetente Priesterpersönlichkeiten eigentlich ausgerechnet Pastoraltheologen? Nicht, dass ich viel Ahnung vom Fach hätte, aber da geht es doch im wesentlichen um die Vermittlung des Glaubens in der Praxis. Und ausgerechnet da sitzt so ein rigider Weltfremdling anstatt jemand, der gewillt ist, Konzepte für das 21. Jahrhundert zu entwickeln.... In Freiburg sitzt ein ähnlich begabter Menschenfischer auf dem Lehrstuhl für Pastoraltheologie.... Wie die Herren wohl auf ihr Fach gekommen sind?

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Zurecht relativiert Schwaderlapp den Priestermangel. Auch der Glaubensnotstand ist ein Märchen. Über 91 Prozent der Gläubigen folgen heute ihrem Gewissen. Die Botschaft Jesu wird heute viel tiefer verstanden als vor 70 Jahren. Aber manche Kardinäle reagieren zu emotional, spielen die beleidigte Leberwurst statt sich in ihrer Lebensform gefragt zu verstehen. Auch den Gedanken der Entmythologisierung verstehen manche Kardinäle nicht als Reinigung von griechischen Projektionen auf das Evangelium und damit als Bestätigung der lateinischen Tradition. Die Kirche verkauft sich viel unvernünftiger als ihre Botschaft in Wahrheit ist.

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Vor allem aber vertritt er die Auffassung, eine Weihe von viri probati wäre das Ende zölibatärer Priester - was nur dann stimmen würde, wenn man davon ausgehen müßte, dass niemand oder zumindest kaum jemand den Zölibat freiwillig übernimmt.

 

 

Das ist noch so ein Punkt bei der ganzen Zölibats-Debatte, der mich zunehmend stört: Dass der Zölibat immer wieder von Seiten der Kirche als Opfer etc. verstanden wird. Was ist denn mit den Priestern, die völlig freiwillig für sich sagen: ja, ich lebe den Zölibat, ich will gar nicht heiraten. Ich lebe gerne alleine, ich meine, so meine priesterlichen Aufgaben besser wahrnehmen zu müssen, für mich ist der Zölibat eigentlich kein großes Hindernis, sondern eher eine Beigabe zur Weihe, die ich prinzipiell gut finden mag oder nicht, die meine persönliche Lebensweise aber nicht tangiert, da sie sowieso meiner Neigung entspricht.

Diese Priester sind dann wohl spirituell zweitklassig, weil sie die Ehelosigkeit nihct zeichenhaft für das Himmelreich usw. leben, sondern rein aus persönlicher Affinität. Und dann opfern sie noch nicht mal ihre nicht vorhandenen Leiden daran auf....

 

 

Edit: Einem Umlaut seine richtige Reihenfolge gegeben

bearbeitet von chrk
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Warum werden so kompetente Priesterpersönlichkeiten eigentlich ausgerechnet Pastoraltheologen? Nicht, dass ich viel Ahnung vom Fach hätte, aber da geht es doch im wesentlichen um die Vermittlung des Glaubens in der Praxis. Und ausgerechnet da sitzt so ein rigider Weltfremdling anstatt jemand, der gewillt ist, Konzepte für das 21. Jahrhundert zu entwickeln.... In Freiburg sitzt ein ähnlich begabter Menschenfischer auf dem Lehrstuhl für Pastoraltheologie.... Wie die Herren wohl auf ihr Fach gekommen sind?

So ähnlich, wie man Berufs-"Philosoph" wird, stelle ich mir vor. :ninja:

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Vor allem aber vertritt er die Auffassung, eine Weihe von viri probati wäre das Ende zölibatärer Priester - was nur dann stimmen würde, wenn man davon ausgehen müßte, dass niemand oder zumindest kaum jemand den Zölibat freiwillig übernimmt.

 

 

Das ist noch so ein Punkt bei der ganzen Zölibats-Debatte, der mich zunehmend stört: Dass der Zölibat immer wieder von Seiten der Kirche als Opfer etc. verstanden wird. Was ist denn mit den Priestern, die völlig freiwillig für sich sagen: ja, ich lebe den Zölibat, ich will gar nicht heiraten. Ich lebe gerne alleine, ich meine, so meine priesterlichen Aufgaben besser wahrnehmen zu müssen, für mich ist der Zölibat eigentlich kein großes Hindernis, sondern eher eine Beigabe zur Weihe, die ich prinzipiell gut finden mag oder nicht, die meine persönliche Lebensweise aber nicht tangiert, da sie sowieso meiner Neigung entspricht.

Diese Priester sind dann wohl spirituell zwietklassig, weil sie die Ehelosigkeit nihct zeichenhaft für das Himmelreich usw. leben, sondern rein aus persönlicher Affinität. Und dann opfern sie noch nicht mal ihre nicht vorhandenen Leiden daran auf....

Ich bin ja immer noch der Meinung, daß diejenigen, die der Herr genuin in eine ehelose Lebensform ruft, diesem Ruf auch ohne größere Schwierigkeiten (also mit nicht mehr Herausforderungen, als sie zB ein Ehepaar erfährt) froh leben können. Für "echte" Zölibatäre ist diese Lebensform eben ganz genau die richtige, und präzise das Umfeld, indem sie aufblühen.

Die Rede vom "Opfer" kommt mE daher, daß eben mehr Menschen den Zölibat in irgendeiner Weise (die kann durchaus reif und reflektiert sein!) eher "in Kauf nehmen" als als "Erstberufung" erfahren.

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... seine besten und lautstärksten Schergen
Hast Du so ein Vokabular nötig?

Wenn ich ausdrücken will, wen ich meine: Ja.

Hätte ich lediglich die Gleichgesinnten und Mitstreiter gemeint, hätte ich "Gleichgesinnte und Mitstreiter" geschrieben.

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Sicher kann man auch über den Niedergang der CDU lammentieren. Seit 1980 hat sich die Wählerschaft halbiert. Das liegt sicher nicht am Zölibat, sondern daran, dass die Lammentierer am anderen Ende des Seils ziehen.

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Also wird er mit dem wohlgeübten Schweigen fortfahren.

Wird wohl momentan wirklich das Klügste sein. Jedes Wort würde nur Öl ins Feuer gießen.

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Ich habe nicht den Eindruck, dass es in den Gemeinden einen Glaubensnotstand gibt - nur glauben die Gemeinden eben nicht so, wie Herr Wollbold das gerne hätte. Man hat mündige Christen gewollt, und man haut sie in weiten Teilen bekommen - mit allen Folgen, die so dazu gehören. Menschen, die um ihren Glauben ringen, Menschen, die nach Antworten suchen - und wenn sie die nicht bekommen, dann gehen sie irgendwann.

 

Wenn ich mir aber die Praxis vieler Gemeindearbeiten anschaue, dann werden da eigenartige Prämissen gesetzt: Man macht viel Kinderarbeit, in der Jugendarbeit dünnt es dann aus, Erwachsene werden in der Regel nur als Eltern wahrgenommen, und dann ist Schicht bis zum Seniorenkreis - für den man aber im lokalen Altenheim wohnen sollte. Ich versuche zur Zeit in meiner Wahlpfarrei, dass die sogenannten Miteinandergottesdienste aus dem Eck der Kinderkatechese herauskommen. Das ist gar nicht so einfach....

Vielen fehlt was Griffiges, woran sie ihren Glauben festmachen können. Und es gibt einen Erklärungsnotstand bei Glaubensinhalten. Und die Zahl derer, die sich zum christlichen Glauben bekennen, schwindet. Dass die Glaubensweitergabe so sehr auf Kinder abzielt, ist auch Folge davon, dass man vor dem Widerstand und den Argumenten Jugendlicher und Erwachsener ziemlich ratlos da steht. Man kann Wollbolds undifferenzierten Begriff "Glaubensnotstand" natürlich sehr hinterfragen. Aber ich verstehe durchaus, worauf er hinaus will. Und ich denke, er sieht da etwas Reales.

 

Die Schlüsse, die er dann daraus zieht, sind mitsamt seiner vorgeschlagenen Wege natürlich nicht diskussionsfähig. Dieses idealisierende "Ganzhingabe"-Gerede ist z.B. ein sehr irrealer Klerikalismus und eine freche Abwertung der Hingabe aller Nichtzölibatären.

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Also wird er mit dem wohlgeübten Schweigen fortfahren.

Wird wohl momentan wirklich das Klügste sein. Jedes Wort würde nur Öl ins Feuer gießen.

Besonders, wenn da jemand Feuer auf die Erde wirft, damit es brennt.

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Benedikt XVI spricht als Staatsoberhaupt vor dem deutschen Bundestag. Da habe ich nichts gegen. Warum auch?

Von mir aus darf er auch als Bischof vor dem Bundestag sprechen. Wenn das Hohe Haus einen Referenten einläd, um sich informieren zu lassen, warum nicht?

Politik und Kirche sollen durchaus zusammenarbeiten, zum Nutzen aller.

Aber wenn sich die eine bei der anderen einmischt, dann kann es kritisch werden. Ich möchte ja auch nicht, daß die Kirche mir sagt, wen ich wählen soll...

(Ethische Fragen haben allerdings ein gewisses Konfliktpotential, weil die beide was angehen. Die Kirche mit der Bibel im Hintergrund, die Politik auf Basis des Grundgesetzes.)

Sehe ich genau so. Ich würde es auch fehl am Platze finden, wenn der Papst seine Rede im Bundestag dazu nützen würde, um die Wahlordnung der Bundestagswahl zu kritisieren. Das geht ihn genau so wenig an wie die Politiker der Zölibat.

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Benedikt XVI spricht als Staatsoberhaupt vor dem deutschen Bundestag. Da habe ich nichts gegen. Warum auch?

Von mir aus darf er auch als Bischof vor dem Bundestag sprechen. Wenn das Hohe Haus einen Referenten einläd, um sich informieren zu lassen, warum nicht?

Politik und Kirche sollen durchaus zusammenarbeiten, zum Nutzen aller.

Aber wenn sich die eine bei der anderen einmischt, dann kann es kritisch werden. Ich möchte ja auch nicht, daß die Kirche mir sagt, wen ich wählen soll...

(Ethische Fragen haben allerdings ein gewisses Konfliktpotential, weil die beide was angehen. Die Kirche mit der Bibel im Hintergrund, die Politik auf Basis des Grundgesetzes.)

Sehe ich genau so. Ich würde es auch fehl am Platze finden, wenn der Papst seine Rede im Bundestag dazu nützen würde, um die Wahlordnung der Bundestagswahl zu kritisieren. Das geht ihn genau so wenig an wie die Politiker der Zölibat.

Was für ein Schmarren.

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Es gibt einen elementaren Grund, warum Professor Wollbold sich für das Pflichtzölibat und den Status quo ausspricht: In einer Kirche, in der es genug Priester gäbe und in der Priester normal wären und eben nicht so weggetreten wie viele der Berufenen, speziell hier in Deutschland, hätte eine Jammergestalt wie er nicht den Hauch einer Chance auf eine Anstellung als Kaplan, geschweige denn als Professor.

 

Mehr sog i ned.

bearbeitet von nannyogg57
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Franciscus non papa
Benedikt XVI spricht als Staatsoberhaupt vor dem deutschen Bundestag. Da habe ich nichts gegen. Warum auch?

Von mir aus darf er auch als Bischof vor dem Bundestag sprechen. Wenn das Hohe Haus einen Referenten einläd, um sich informieren zu lassen, warum nicht?

Politik und Kirche sollen durchaus zusammenarbeiten, zum Nutzen aller.

Aber wenn sich die eine bei der anderen einmischt, dann kann es kritisch werden. Ich möchte ja auch nicht, daß die Kirche mir sagt, wen ich wählen soll...

(Ethische Fragen haben allerdings ein gewisses Konfliktpotential, weil die beide was angehen. Die Kirche mit der Bibel im Hintergrund, die Politik auf Basis des Grundgesetzes.)

Sehe ich genau so. Ich würde es auch fehl am Platze finden, wenn der Papst seine Rede im Bundestag dazu nützen würde, um die Wahlordnung der Bundestagswahl zu kritisieren. Das geht ihn genau so wenig an wie die Politiker der Zölibat.

 

 

wenn die wahlordnung allerdings nicht gerecht wäre, also die stimmen von bestimmten menschen mehrfach so viel wiegen würden, wie die anderer, dann wäre es durchaus angebracht, daran kritik zu üben. gerechtigkeit - schon mal was davon gehört???

 

 

umgekehrt ist es eine schande, christen den mund verbieten zu wollen, nur weil sie politiker sind.

bearbeitet von Franciscus
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Was den Herrschaften nicht passt ist einzig, dass sich hier eine Katholiken-Gruppe zu Wort meldet, die in der Lage ist, sich Aufmerksamkeit zu verschaffen und nicht auf Kommando schweigt, wenn die Herrschaften nicht zu diskutieren wünschen.

 

Soooo war das mit dem Dialog ja nun nicht gemeint!

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Benedikt XVI spricht als Staatsoberhaupt vor dem deutschen Bundestag. Da habe ich nichts gegen. Warum auch?

Von mir aus darf er auch als Bischof vor dem Bundestag sprechen. Wenn das Hohe Haus einen Referenten einläd, um sich informieren zu lassen, warum nicht?

Politik und Kirche sollen durchaus zusammenarbeiten, zum Nutzen aller.

Aber wenn sich die eine bei der anderen einmischt, dann kann es kritisch werden. Ich möchte ja auch nicht, daß die Kirche mir sagt, wen ich wählen soll...

(Ethische Fragen haben allerdings ein gewisses Konfliktpotential, weil die beide was angehen. Die Kirche mit der Bibel im Hintergrund, die Politik auf Basis des Grundgesetzes.)

Sehe ich genau so. Ich würde es auch fehl am Platze finden, wenn der Papst seine Rede im Bundestag dazu nützen würde, um die Wahlordnung der Bundestagswahl zu kritisieren. Das geht ihn genau so wenig an wie die Politiker der Zölibat.

 

 

wenn die wahlordnung allerdings nicht gerecht wäre, also die stimmen von bestimmten menschen mehrfach so viel wiegen würden, wie die anderer, dann wäre es durchaus angebracht, daran kritik zu üben. gerechtigkeit - schon mal was davon gehört???

 

 

umgekehrt ist es eine schande, christen den mund verbieten zu wollen, nur weil sie politiker sind.

Nun geht es in der Zölibatsfrage ja nicht darum, dass bestimmte Menschen nicht Priester werden dürfen, sondern, dass von ihnen etwas bestimmtes verlangt wird, wenn sie es werden wollen. Das ist m.E. schon ein Unterschied.

 

Dass ein Politiker sich als Katholik äußert, ist im Übrigen eine Sache (und sein gutes Recht). Der Bundestagspräsident sollte allerdings in dieser Eigenschaft mit öffentlichen Äußerungen vorsichtig sein.

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Franciscus non papa
Benedikt XVI spricht als Staatsoberhaupt vor dem deutschen Bundestag. Da habe ich nichts gegen. Warum auch?

Von mir aus darf er auch als Bischof vor dem Bundestag sprechen. Wenn das Hohe Haus einen Referenten einläd, um sich informieren zu lassen, warum nicht?

Politik und Kirche sollen durchaus zusammenarbeiten, zum Nutzen aller.

Aber wenn sich die eine bei der anderen einmischt, dann kann es kritisch werden. Ich möchte ja auch nicht, daß die Kirche mir sagt, wen ich wählen soll...

(Ethische Fragen haben allerdings ein gewisses Konfliktpotential, weil die beide was angehen. Die Kirche mit der Bibel im Hintergrund, die Politik auf Basis des Grundgesetzes.)

Sehe ich genau so. Ich würde es auch fehl am Platze finden, wenn der Papst seine Rede im Bundestag dazu nützen würde, um die Wahlordnung der Bundestagswahl zu kritisieren. Das geht ihn genau so wenig an wie die Politiker der Zölibat.

 

 

wenn die wahlordnung allerdings nicht gerecht wäre, also die stimmen von bestimmten menschen mehrfach so viel wiegen würden, wie die anderer, dann wäre es durchaus angebracht, daran kritik zu üben. gerechtigkeit - schon mal was davon gehört???

 

 

umgekehrt ist es eine schande, christen den mund verbieten zu wollen, nur weil sie politiker sind.

Nun geht es in der Zölibatsfrage ja nicht darum, dass bestimmte Menschen nicht Priester werden dürfen, sondern, dass von ihnen etwas bestimmtes verlangt wird, wenn sie es werden wollen. Das ist m.E. schon ein Unterschied.

 

Dass ein Politiker sich als Katholik äußert, ist im Übrigen eine Sache (und sein gutes Recht). Der Bundestagspräsident sollte allerdings in dieser Eigenschaft mit öffentlichen Äußerungen vorsichtig sein.

 

 

der papst auch. aber er ist es nicht. er erdreistet sich sogar abgeordneten vorschreiben zu wollen, was ihr gewissen ihnen zu sagen hat.

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Wird wohl momentan wirklich das Klügste sein. Jedes Wort würde nur Öl ins Feuer gießen.

Besonders, wenn da jemand Feuer auf die Erde wirft, damit es brennt.

 

Zum Feuer gehört auch das Zölibat.

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Ein wahres Wort im (freudschen?) Vertipper. :ninja:

Manchmal spielt einem das Unterbewußte einen Streich.....

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