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Der Pflichtzölibat


gouvernante

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Ich möchte meinen Verstand nicht ganz abgeben müssen, wenn ich über die Rechtsvorschriften der katholischewn Kirche nachdenke. (Bisjetzt habe ich meinen Verstand immer als Geschenk Gottes betrachtet.)

Dein Verstand ist auch ein Geschenk Gottes. Das Kirchenrecht dagegen ... :ninja:

...ja? ;)

Meinst du, dass Gott so ganz verschiedene Gaben verteilt (einem jeden, wie er es braucht)? ;)

Ja. Den einen Verstand, den anderen Rechtsvorschriften.

*duck und weg*

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:ninja: Du weisst ganz genau, dass ich das nicht gemeint habe. Ich kann natürlich das "Ich? Ich brauche nur einen" nicht so sehen.
Na ja, zwei Zelebranten in der Messe sind mir auch immer einer zuviel, weil bei Konzelebranten die liturgische Symbolik flöten geht... ;)

Also doch noch eine Erläuterung. Die Unterschiede in Ediths und meiner Auffassung liegen wohl darin, für wie schlimm wir manche Dinge in der Kirche halten (Edith hat einige genannt: Umgang mit Frauen, Schwulen und Geschiedenen) und wie wir insgesamt zur Kirche (bzw. der Möglichkeit eines Kirchenaustritts) stehen.

 

Ich habe mir ausgesucht, in der Kirche (hier immer gemeint: die Institution) zu sein und Kirchensteuer zu zahlen; ich habe jederzeit die Wahl, sie zu verlassen. Indem ich Teil dieser Kirche bin, stütze ich auch - ob ich es will oder nicht - Strukturen, die mir nicht passen. Je schlimmer ist, was in der Institution geschieht, desto mehr stellt sich für mich die Frage, ob ich das noch mittragen kann. Desto weniger kann ich sagen: Hauptsache, vor Ort haut es noch halbwegs hin; es gibt irgendwann einfach kein "lokal Glück haben" mehr, denn was für ein "Glück" wäre das? (Wir hatten das Thema schon unter dem Stichwort "Kuschelecke".) Da ich mich angesichts des Unrechts und der Möglichkeit des Austritts nicht dabei beruhigen kann, es vor Ort ganz gut getroffen zu haben, bleiben die Alternativen: Kämpfen oder gehen.

 

Nur am Rande: Warum der gern genannte Einwand, dass man ja wohl auch nicht mit allem einverstanden sei, was in Deutschland oder sonstwo auf der Welt passiert, nicht passt. Aus der Welt kann ich nicht austreten, und wenn in Deutschland gravierendes Unrecht geschähe, lautete mE die Alternative auch: Kämpfen oder gehen. Edith hat im "Tyrannenmord"-Thread Bonhoeffer zitiert. Ein wunderbares Beispiel. Bonhoeffer war in den USA, guter Job, in Sicherheit - und ist nach langem Ringen zurückgekehrt nach Deutschland: mit dem Ziel, einen Tyrannen zu töten. Und Bonhoeffer hätte durchaus die Wahl gehabt, auch in Nazi-Deutschland ein angenehmes Leben zu führen. (Ist natürlich ein übertriebener Vergleich, verdeutlicht aber meinen Punkt.)

 

Und noch ein PS: Ich habe natürlich keine Ahnung, wie Ediths (oder Dein) "nach meinen Möglichkeiten beeinflussen" aussieht; mein Punkt ist im Grunde nur, warum "berührt mich persönlich nicht" nicht geht - für mich.

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Und die Priester versprechen nichts.
Echt? Dann bin ich wohl die große Ausnahme. Ich habe Besitzlosigkeit, Keuschheit und Gehorsam versprochen.
du bist ordensmann?
Ja
Dann hast Du dieses Gelübde als Ordensmitglied abgelegt, aber nicht als Priester.

aber bei der Priesterweihe
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Franciscus non papa
Und die Priester versprechen nichts.
Echt? Dann bin ich wohl die große Ausnahme. Ich habe Besitzlosigkeit, Keuschheit und Gehorsam versprochen.
du bist ordensmann?
Ja
Dann hast Du dieses Gelübde als Ordensmitglied abgelegt, aber nicht als Priester.

aber bei der Priesterweihe

 

 

du bist gleichzeitig bei der priesterweihe in den orden eingetreten? das ist so aber normalerweise nicht der fall.

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Und die Priester versprechen nichts.
Echt? Dann bin ich wohl die große Ausnahme. Ich habe Besitzlosigkeit, Keuschheit und Gehorsam versprochen.
du bist ordensmann?
Ja
Dann hast Du dieses Gelübde als Ordensmitglied abgelegt, aber nicht als Priester.

aber bei der Priesterweihe

 

 

du bist gleichzeitig bei der priesterweihe in den orden eingetreten? das ist so aber normalerweise nicht der fall.

Diese Versprechen werden bei der Priesterweihe wiederholt.
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Franciscus non papa
Und die Priester versprechen nichts.
Echt? Dann bin ich wohl die große Ausnahme. Ich habe Besitzlosigkeit, Keuschheit und Gehorsam versprochen.
du bist ordensmann?
Ja
Dann hast Du dieses Gelübde als Ordensmitglied abgelegt, aber nicht als Priester.

aber bei der Priesterweihe

 

 

du bist gleichzeitig bei der priesterweihe in den orden eingetreten? das ist so aber normalerweise nicht der fall.

Diese Versprechen werden bei der Priesterweihe wiederholt.

 

 

das mag bei ordensleuten der brauch sein - aber eigentlich reden wir nicht darüber, wie es in den orden gehandhabt wird. der ordenstand hat als wesentlichen bestandteil eben die ehelosigkeit, das leben in der gemeinschaft usw. hier gehts aber um den pflichtzölibat der weltpriester.

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Das mag ja alles sein, aber wie Du schon schriebst: es war eine WIEDERHOLUNG deines Ordensgelübdes.

 

Bei der Priesterweihe ist das allenfalls fakultativ. Kann man machen, ist vielleicht auch im Rituale für die Priesterweihe von Ordensangehörigen vorgesehen, ist aber NICHT obligatorisch für jede Priesterweihe.

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Das mag ja alles sein, aber wie Du schon schriebst: es war eine WIEDERHOLUNG deines Ordensgelübdes.

 

Bei der Priesterweihe ist das allenfalls fakultativ. Kann man machen, ist vielleicht auch im Rituale für die Priesterweihe von Ordensangehörigen vorgesehen, ist aber NICHT obligatorisch für jede Priesterweihe.

Was willst du uns damit sagen? Die Priester versprechen die Ehelosigkeit bei der Diakonenweihe.
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Die Priester versprechen die Ehelosigkeit bei der Diakonenweihe.
Nein, angehende Priester versprechen bei der Diakonenweihe nur Gehorsam. Die Ehelosigkeit übernehmen sie als Verpflichtung.

Schau Dir ruhig die liturgischen Texte nochmal an...

bearbeitet von gouvernante
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Die Priester versprechen die Ehelosigkeit bei der Diakonenweihe.
Nein, angehende Priester versprechen bei der Diakonenweihe nur Gehorsam. Die Ehelosigkeit übernehmen sie als Verpflichtung.

Schau Dir ruhig die liturgischen Texte nochmal an...

CIC Can. 1037 — Ein unverheirateter Weihebewerber für den ständigen Diakonat und ebenso ein Weihebewerber für den Presbyterat dürfen zur Diakonenweihe erst zugelassen werden, wenn sie nach dem vorgeschriebenen Ritus öffentlich vor Gott und der Kirche die Zölibatsverpflichtung übernommen bzw. die ewigen Gelübde in einem Ordensinstitut abgelegt haben.

(In der außerordentlichen Form des Römischen Ritus übernimmt man die Zölibatsverpflichtung bereits mit der Subdiakonatsweihe.)

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Die Priester versprechen die Ehelosigkeit bei der Diakonenweihe.
Nein, angehende Priester versprechen bei der Diakonenweihe nur Gehorsam. Die Ehelosigkeit übernehmen sie als Verpflichtung.

Schau Dir ruhig die liturgischen Texte nochmal an...

CIC Can. 1037 — Ein unverheirateter Weihebewerber für den ständigen Diakonat und ebenso ein Weihebewerber für den Presbyterat dürfen zur Diakonenweihe erst zugelassen werden, wenn sie nach dem vorgeschriebenen Ritus öffentlich vor Gott und der Kirche die Zölibatsverpflichtung übernommen bzw. die ewigen Gelübde in einem Ordensinstitut abgelegt haben.

(In der außerordentlichen Form des Römischen Ritus übernimmt man die Zölibatsverpflichtung bereits mit der Subdiakonatsweihe.)

Da sagten wir als Studenten etwas flapsig: du darfst dann Brevier beten und brauchst nimmer heiraten. *duckundweg*

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Mal ne kurze Zwischenfrage, weil sich einige hier so über Wollbold ärgern: Findet Ihr das in irgendeiner Weise ungewöhnlich, was er sagt? Falls ja, frage ich mich, ob entweder Ihr auf einer Insel der Glückseligen lebt oder ich eine besonders unglückliche Ecke der Kirche erwischt habe ...
An sich ist das nichts Ungewöhnliches, was er sagt. Es ist kirchlicher Standard. Ungewöhnlich sind diese Worte aus dem Munde eines Pastoraltheologen. Die reden gewöhnlich ganz anders. Umso erfreulicher!

 

Udalricus, frag mal seine Schäfchen, wie erfreulich er ist. Du glorifizierst einen Mann, dessen pastorales Verdienst es ist, drei ländliche Pfarreien in kürzester Zeit zu entchristianisieren. Das schaffen nicht mal Dawkins & Co in dieser Radikalität.

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Dieses völlig überzogene Priester-Zölibats-Ideal.

Die Menschen erwarten sich von Priestern, dass sie heiligmäßig leben. Ist das überzogen?

Die Kirche mutet dem Priester zu, dass er ehelos lebt, um Gott und den Menschen freier zu dienen. Ist das überzogen?

 

Christus fordert nach den Evangelien (z.B. Bergpredigt) Verhaltensweisen (Feindesliebe!!!!!! Vergebungsbereitschaft bis zum Exzess) die völlig überzogen sind. Nach meinem Eindruck lebt der christliche Glaube geradezu von solchen "völligen Überzogenheiten". Man könnte es auch Radikalität nennen. In diesem Zusammenhang sehe ich das Priester- Zölibats- Ideal eigentlich als genuin- christlich.

 

Warum lässt die Kirche die radikale Forderung nach Besitzlosigkeit dezent unter den Tisch fallen, um desto vehementer und überzogener auf die "heiligmäßige" Ehelosigkeit zu bestehen?

 

Der Priester gehört doch nicht mehr sich selbst. Ich glaube nicht, dass die Kirche die radikale Forderung nach Besitzlosigkeit dezent unter den Tisch fallen läßt- und zwar nicht nur in Bezug auf Ordenspriester.

 

Hab ich das jetzt richtig verstanden?

Der Priester gehört nicht mehr sich selbst und erfüllt damit die Forderung nach Besitzlosigkeit?

Dann sind neben dieser radikalen Aufgabe des Selbst andere Besitztümer wie gut gefüllte Weinkeller, Kunstobjekte oder Sportwagen wohl nur noch Petitessen und Peanuts?

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Franciscus non papa
Die Linzer Schwachmaten sind einfach widerlich.

 

Ich werde Lehmann jedenfalls eine :ninja:-Mail schreiben.

 

 

der laden driftet offenbar in richtung <Link unzulässig> ab.

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Die Linzer Schwachmaten sind einfach widerlich.

 

Ich werde Lehmann jedenfalls eine :ninja:-Mail schreiben.

Lehmann hat eben Erziehung und Stilgefühl - beides ist in der Gosse unbekannt.

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Die Priester versprechen die Ehelosigkeit bei der Diakonenweihe.
Nein, angehende Priester versprechen bei der Diakonenweihe nur Gehorsam. Die Ehelosigkeit übernehmen sie als Verpflichtung.

Schau Dir ruhig die liturgischen Texte nochmal an...

Mag sein. Aber was soll der Unterschied sein?

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Mal ne kurze Zwischenfrage, weil sich einige hier so über Wollbold ärgern: Findet Ihr das in irgendeiner Weise ungewöhnlich, was er sagt? Falls ja, frage ich mich, ob entweder Ihr auf einer Insel der Glückseligen lebt oder ich eine besonders unglückliche Ecke der Kirche erwischt habe ...
An sich ist das nichts Ungewöhnliches, was er sagt. Es ist kirchlicher Standard. Ungewöhnlich sind diese Worte aus dem Munde eines Pastoraltheologen. Die reden gewöhnlich ganz anders. Umso erfreulicher!

 

Udalricus, frag mal seine Schäfchen, wie erfreulich er ist. Du glorifizierst einen Mann, dessen pastorales Verdienst es ist, drei ländliche Pfarreien in kürzester Zeit zu entchristianisieren. Das schaffen nicht mal Dawkins & Co in dieser Radikalität.

Es geht hier nicht um seine pastorale Aktivität, sondern seine öffentlichen Aussagen.
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Es geht hier nicht um seine pastorale Aktivität, sondern seine öffentlichen Aussagen.
Drei ruinierte Gemeinden werden durch keine noch so frommer Worte gerechtfertigt :ninja:
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Franciscus non papa
Die Priester versprechen die Ehelosigkeit bei der Diakonenweihe.
Nein, angehende Priester versprechen bei der Diakonenweihe nur Gehorsam. Die Ehelosigkeit übernehmen sie als Verpflichtung.

Schau Dir ruhig die liturgischen Texte nochmal an...

Mag sein. Aber was soll der Unterschied sein?

 

 

meinen studenten sag ich im fall solcher fragen: selber denken macht klug.

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Mal ne kurze Zwischenfrage, weil sich einige hier so über Wollbold ärgern: Findet Ihr das in irgendeiner Weise ungewöhnlich, was er sagt? Falls ja, frage ich mich, ob entweder Ihr auf einer Insel der Glückseligen lebt oder ich eine besonders unglückliche Ecke der Kirche erwischt habe ...
An sich ist das nichts Ungewöhnliches, was er sagt. Es ist kirchlicher Standard. Ungewöhnlich sind diese Worte aus dem Munde eines Pastoraltheologen. Die reden gewöhnlich ganz anders. Umso erfreulicher!

Nein, die Kirche hat Fehler, aber so mies ist sie nicht. Selbst der intellektuelle Standard des Klerus ist in der Regel höher. Bei Pastoraltheologen mag das vielleicht nicht immer gleich auffallen, die sind ja häufig gezwungen, sich so auszudrücken, dass Tante Käthchen es nicht für Ketzerei hält, obwohl sie das im "Bumsdorfer Pfarrboten" noch nie so gelesen hat.

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Franciscus non papa
Selbst der intellektuelle Standard des Klerus ist in der Regel höher.

 

 

leider nicht immer, seufz. man kann das ja hier immer wieder feststellen, daß es eben leider nicht so ist.

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Selbst der intellektuelle Standard des Klerus ist in der Regel höher.

 

Zur Zeit noch vielleicht ...

 

Das Eigenartige ist eher, dass das parallel läuft: Typen wie W. und Konsorten sind keine Dummköpfe, aber ihre seltsame Frömmigkeit schlägt alles, da setzt das Denken dann aus. Hat jemand letztes Jahr W.s hübschen Kommentar zur Alten Messe gelesen? Daraus:

Eine solche Sternstunde der katholischen Kirche stellt der 7. Juli 2007 dar. An diesem Tag wurde das Apostolische Schreiben „Summorum Pontificum“ von Papst Benedikt XVI. der Kirche übergeben. Dieser Tag dürfte einmal zu den entscheidenden Daten der Kirchengeschichte des 21. Jahrhunderts gerechnet werden.
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