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Schule, Schüler und Prüfungen


mn1217

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Nein, der korrekte Begriff ist: Lerner(Lernerin) oder Lernende/r

Das sind wir doch (idealerweise) alle, lebenslang.

 

 

 

Du blickst eben die Komplexität deutschsprachigen Pädagogensprechs nicht. Alles, was auch nur annähernd nach Einfachheit oder Schlichtheit aussieht (wie etwa das Substantiv "Schüler"), mutiert im Pädagogensprech zu "Lerner", "Lernende", "Lerngruppe". Das Ganze natürlich immer gendergerecht, kooperativ, migrantenorientiert, individuell fördernd und schülerzentr...., ähhh, ich meinte natürlich "lernerzentriert" oder "lerngruppenzentriert".

 

Somit wird der Lehrer im pädagogischen Neusprech der Ausbildungsseminare zum Moderator, der Lernangebote macht, die die Schüler (also eigentlich die Lernenden) sich gegenseitig selbst beibringen müssen.

 

Was natürlich bei 30-34 Lernenden pro Klasse hervorragend funktioniert.

 

 

 

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Wie nennt man den Output dieser gruppendynamischen Verblödungsmaschinerie eigentlich korrekt?

"Blöd geboren und nichts dazu gelernt" dürfte ja nicht mehr pc sein.

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Ich werde nie verstehen, warum in unseren Schulen überhaupt irgendjemand etwas lernt. Aber vielleicht ist das ja auch nicht so. Ich hatte einmal das Vergnügen, den Besuch eines Nobelpreisträgers für Physik an seiner alten Schule mitzuerleben. Die lokalen Horatioren und die Schulleitung kriegten sich vor Stolz gar nicht wieder ein und fragten ihn, inwieweit er hier an dieser Schule die Grundlage für seine spätere Karriere vermittelt bekommen habe. Sein Antwort war: Gar nicht! Die Lehrer seien ein Graus gewesen, nur der Physiklehrer sei eine Ausnahme gewesen. Zwar war das, was er im Unterricht erzählt habe, fachlich Quatsch, doch habe er in ihm die Neugier für das Fach geweckt. Betretenes Schweigen. :ninja:

bearbeitet von Marcellinus
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Ich werde nie verstehen, warum in unseren Schulen überhaupt irgendjemand etwas lernt. Aber vielleicht ist das ja auch nicht so. Ich hatte einmal das Vergnügen, den Besuch eines Nobelpreisträgers für Physik an seiner alten Schule mitzuerleben. Die lokalen Horatioren und die Schulleitung kriegten sich vor Stolz gar nicht wieder ein und fragten ihn, inwieweit er hier an dieser Schule die Grundlage für seine spätere Karriere vermittelt bekommen habe. Sein Antwort war: Gar nicht! Die Lehrer seien ein Graus gewesen, nur der Physiklehrer sei eine Ausnahme gewesen. Zwar war das, was er im Unterricht erzählt habe, fachlich Quatsch, doch habe er in ihm die Neugier für das Fach geweckt. Betretenes Schweigen. :ninja:

 

 

 

Um das Schulen- und Lehrerbashing noch ein wenig zu vertiefen: Es ist ja in Deutschland ein offenes Geheimnis, dass nicht immer die Besten und pädagogisch Geeignetsten Lehrer werden, sondern oftmals die, die einen sicheren Job als Beamter möchten. Einstellungs- bzw. Persönlichkeitstests muss sich kein werdender Lehrer unterziehen*, weder Universitäten noch Ausbildungsseminare kümmern sich um die Persönlichkeit der Bewerber - und das, wo der Lehrerberuf etwas ist, wo man mit seiner ganzen Kraft hinterstehen muss.

 

Wenn man daher früh genug merkt, dass man als Lehrer nicht geeignet ist, dann ist das oft reiner Zufall. Die meisten Lehrer merken das erst nach ein paar Jahren der Verbeamtung. Und dann ist es zu spät, nochmal etwas Neues zu beginnen. Die Leidtragenden sind dann natürlich die Schüler ...

 

 

* Es gibt mittlerweile, etwa in Hamburg (?), Persönlichkeitstests, denen sich Studienbewerber für das Lehramt unterziehen müssen. Aber auch da kann man natürlich im Zweifelsfall schwindeln ...

 

 

 

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bearbeitet von Epicureus
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Wenn man daher früh genug merkt, dass man als Lehrer nicht geeignet ist, dann ist das oft reiner Zufall.

 

Ich hab das zum Glück schon als Schülerin gewusst *immernochdankbarbindass ichdamalsdenrichtigenInstinkthatte*

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Ich werde nie verstehen, warum in unseren Schulen überhaupt irgendjemand etwas lernt. Aber vielleicht ist das ja auch nicht so. Ich hatte einmal das Vergnügen, den Besuch eines Nobelpreisträgers für Physik an seiner alten Schule mitzuerleben. Die lokalen Horatioren und die Schulleitung kriegten sich vor Stolz gar nicht wieder ein und fragten ihn, inwieweit er hier an dieser Schule die Grundlage für seine spätere Karriere vermittelt bekommen habe. Sein Antwort war: Gar nicht! Die Lehrer seien ein Graus gewesen, nur der Physiklehrer sei eine Ausnahme gewesen. Zwar war das, was er im Unterricht erzählt habe, fachlich Quatsch, doch habe er in ihm die Neugier für das Fach geweckt. Betretenes Schweigen. :ninja:

 

 

 

Um das Schulen- und Lehrerbashing noch ein wenig zu vertiefen: Es ist ja in Deutschland ein offenes Geheimnis, dass nicht immer die Besten und pädagogisch Geeignetsten Lehrer werden, sondern oftmals die, die einen sicheren Job als Beamter möchten. Einstellungs- bzw. Persönlichkeitstests muss sich kein werdender Lehrer unterziehen*, weder Universitäten noch Ausbildungsseminare kümmern sich um die Persönlichkeit der Bewerber - und das, wo der Lehrerberuf etwas ist, wo man mit seiner ganzen Kraft hinterstehen muss.

 

Wenn man daher früh genug merkt, dass man als Lehrer nicht geeignet ist, dann ist das oft reiner Zufall. Die meisten Lehrer merken das erst nach ein paar Jahren der Verbeamtung. Und dann ist es zu spät, nochmal etwas Neues zu beginnen. Die Leidtragenden sind dann natürlich die Schüler ...

 

 

* Es gibt mittlerweile, etwa in Hamburg (?), Persönlichkeitstests, denen sich Studienbewerber für das Lehramt unterziehen müssen. Aber auch da kann man natürlich im Zweifelsfall schwindeln ...

 

 

 

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Irgendwie ist das z.B. bei den Ärzten auch nicht besser. Ich habe da einige kennengelernt, die meinten, wenn man den entsprechenden Durchschnitt habe, müsse man einfach Medizin studieren. Denen möchte man teilweise lieber nicht ausgeliefert sein. Verständnis für Menschen und entsprechender Umgang mit den Patienten ....... null.

 

Es sind übrigens auch nicht immer die mit den besten Noten (soweit sie sich dazu entschlossen haben) die besten Lehrer geworden. Ich kenne einige, die selber als Schüler mal 'ne Ehrenrunde gedreht haben und hervorragende Lehrer geworden sind (natürlich nicht alle, da gibt es kein Junktim).

 

Und ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen: wenn jemand wegen der vielen Ferientage Lehrer wird, wird er merken, dass die Zeiten dazwischen verdammt lang sein können (und die Ferien, mit Ausnahme der Sommerferien bei weitem nicht so arbeitsfrei sind, wie sich die meisten Leute das vorstellen, ich fand das ja in Ordnung, aber ständig blöde deswegen angeredet zu werden, nervt auf die Jahre gesehen doch gewaltig).

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Die meisten Lehrer merken das erst nach ein paar Jahren der Verbeamtung.

 

wie das? hatten die davor jahrelang hirn, herz und bauch total ausgeschaltet?

Ich kann mir das nicht vorstellen. Aber wenn nach drei Jahren die "Verbeamtung auf Lebenszeit" ansteht, wird manchen klargemacht, dass sie für diesen Beruf nicht taugen ......

 

Ich habe übrigens erst in der Referendarzeit erfahren, dass man als Lehrer normalerweise Beamter ist. Davon, dass ich wegen dieses Gedankens diesen Beruf gewählt hatte, kann wirklich nicht die Rede sein.

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Wenn man daher früh genug merkt, dass man als Lehrer nicht geeignet ist, dann ist das oft reiner Zufall.

 

Ich hab das zum Glück schon als Schülerin gewusst *immernochdankbarbindass ichdamalsdenrichtigenInstinkthatte*

 

 

 

Manche sind da eben etwas spätere Mädchen ... :ninja:

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Naja, ich konnte mich eben allzu gut in die etwas unsicheren Junglehrer/innen einfühlen, die wir als Pubertierende fertig gemacht haben. Mein Vorstellungsvermögen reichte nicht so weit, mich als einen der elder teacher vorzustellen, vor denen wir dann tatsächlich Respekt hatten und von denen wir auch eine Menge gelernt haben.

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Und ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen: wenn jemand wegen der vielen Ferientage Lehrer wird, wird er merken, dass die Zeiten dazwischen verdammt lang sein können (und die Ferien, mit Ausnahme der Sommerferien bei weitem nicht so arbeitsfrei sind, wie sich die meisten Leute das vorstellen, ich fand das ja in Ordnung, aber ständig blöde deswegen angeredet zu werden, nervt auf die Jahre gesehen doch gewaltig).

 

 

Genau: Die von vielen als Vorteile des Lehrerberufes gepriesenen (oder auch neidvoll verhassten) Dinge wie "Halbtagsjob", "viele Ferien", "supertolle Bezahlung" (vielleicht als Oberstudienrat, aber an der Grundschule?) entsprechen ja nicht annähernd der Realität - außer vielleicht, man unterrichtet Sport auf Teilzeit.

 

Aber genau das müsste man Studienanfängern klar machen. Es müsste noch vor dem 1. Semester eine Studieneinführung geben (am besten über eine ganze Woche oder länger), in der umfassend darüber aufgeklärt wird, was als Lehrer auf einen zukommen wird - und wo man für jeden Bewerber ein individuelles Motivations- und Belastbarkeitsprofil erstellt werden kann.

 

Wenn ein Bewerber zum Beispiel sehr kommunikationsfreudig ist, dann ist das zwar eine notwendige, aber eben keine hinreichende Bedingung für das Lehrersein. Viel wichtiger wäre die Frage zu klären: Habe ich Lust dazu und Freude daran, Unterrichtsstoff in einer Klasse von 34 Schülern bei entsprechendem Lärmpegel zu vermitteln?! Und das 26-30 Unterrichtsstunden die Woche, über 30 Jahre meines Lebens.

 

Aber von solchen Seminaren habe ich noch etwas gehört. An der Universität hatten wir Einführungen, die aber alle fachbezogen waren. Es geht an den Unis eben fast nur um Wissenschaft - die Pädagogik führt dort ein Schattendasein. Im Zuge der Bolognisierung wird ja versucht, zumindest die Praxisanteile im Studium deutlich zu erhöhen. Was man nur begrüßen kann. Wir hatten unsere ersten selbst gehaltenen Unterrichtsstunden im 5. oder 6. Semester. Viel zu spät ...

 

 

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bearbeitet von Epicureus
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Die meisten Lehrer merken das erst nach ein paar Jahren der Verbeamtung.

 

wie das? hatten die davor jahrelang hirn, herz und bauch total ausgeschaltet?

 

 

Schwierige Frage. Warum gibt es so viele nicht-empathische Ärzte? Das ist, wie Elima bereits sagte, ein vergleichbares Phänomen. Es fehlt einfach an umfassender Information an den Unis. Das, was bei uns unter Pädagogik/Didaktik lief, war nicht der Rede wert.

 

Und ja, man kann für eine gewisse Zeit Herz und Bauch ausschalten. Das ist ja durchaus nichts Lehrerspezifisches.

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was ich nicht verstehe: warum stellt man junge leute, die gerade die ausbildung zum lehrer beginnen, nicht gleich in die klassen. ohne ihnen vorher viel beizubringen, meine ich. es gibt zwar verdammt viel, das man lernen kann, und das dann fürs unterrichten auch verdammt nützlich ist. aber ich glaube, man braucht zum unterrichten (wie für jeden anderen job auch) ein talent, und das ist dann auch schon da, bevor man die theorie des unterrichtens gelernt hat. dieses talent müßte sich doch schon zeigen, gleich wenn man noch am anfang der lehrerausbildung steht.

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was ich nicht verstehe: warum stellt man junge leute, die gerade die ausbildung zum lehrer beginnen, nicht gleich in die klassen. ohne ihnen vorher viel beizubringen, meine ich. es gibt zwar verdammt viel, das man lernen kann, und das dann fürs unterrichten auch verdammt nützlich ist. aber ich glaube, man braucht zum unterrichten (wie für jeden anderen job auch) ein talent, und das ist dann auch schon da, bevor man die theorie des unterrichtens gelernt hat. dieses talent müßte sich doch schon zeigen, gleich wenn man noch am anfang der lehrerausbildung steht.

 

Weil die Lehrerverbände jahrzehntelang um "Professionalisierung" gekämpft haben. Und A 13 gibts nur mit Uni-Abschluß.

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was ich nicht verstehe: warum stellt man junge leute, die gerade die ausbildung zum lehrer beginnen, nicht gleich in die klassen. ohne ihnen vorher viel beizubringen, meine ich. es gibt zwar verdammt viel, das man lernen kann, und das dann fürs unterrichten auch verdammt nützlich ist. aber ich glaube, man braucht zum unterrichten (wie für jeden anderen job auch) ein talent, und das ist dann auch schon da, bevor man die theorie des unterrichtens gelernt hat. dieses talent müßte sich doch schon zeigen, gleich wenn man noch am anfang der lehrerausbildung steht.

 

 

 

Genau da liegt der Knackpunkt. Aber wie ich schon sagte: Die letzten Jahrzehnte war es so, dass Theorie (wissenschaftliches Studium, 1. Staatsexamen) und Praxis (Referendariat, 2. Staatsexamen) strikt getrennt waren.

 

Bei uns an der Uni gab es im Grundstudium ein einziges erziehungswissenschaftliches Orientierungspraktikum, was darin bestand, ein paar Stunden hospitierend hinten in einer Klasse zu sitzen. Eigener Unterricht war da ausdrücklich unerwünscht.

 

Im Hauptstudium gab es "Schulpraktische Studien", aber auch nur in einem Fach (!). Da war man dann etwas länger an den Schulen, und man konnte auch ein paar Stunden unterrichten (wenn man wollte!). Für das richtige Kennenlernen des "Rampensau"-Gefühls, also des dauerhaften Bändigenmüssens von 30-34 Schülern, reichte das natürlich auch nicht aus.

 

Mittlerweile ändert sich das zaghaft. Aber es war viele Jahre "Goldstandard".

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Es müsste noch vor dem 1. Semester eine Studieneinführung geben (am besten über eine ganze Woche oder länger), in der umfassend darüber aufgeklärt wird, was als Lehrer auf einen zukommen wird - und wo man für jeden Bewerber ein individuelles Motivations- und Belastbarkeitsprofil erstellt werden kann.

 

schmarrn. stell die leute in die klasse, schau dir an, wie sie arbeiten. gleich ganz am anfang.

ähnlich wie das z.b. die kunstakademien machen, die erstellen auch keine profile, ob jemand fürs kunstmachen taugt, sondern schauen sich an, was jemand für arbeiten einreicht.

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was ich nicht verstehe: warum stellt man junge leute, die gerade die ausbildung zum lehrer beginnen, nicht gleich in die klassen. ohne ihnen vorher viel beizubringen, meine ich. es gibt zwar verdammt viel, das man lernen kann, und das dann fürs unterrichten auch verdammt nützlich ist. aber ich glaube, man braucht zum unterrichten (wie für jeden anderen job auch) ein talent, und das ist dann auch schon da, bevor man die theorie des unterrichtens gelernt hat. dieses talent müßte sich doch schon zeigen, gleich wenn man noch am anfang der lehrerausbildung steht.

 

Weil die Lehrerverbände jahrzehntelang um "Professionalisierung" gekämpft haben. Und A 13 gibts nur mit Uni-Abschluß.

 

ich spreche mich hier nicht gegen die professionalisierung aus (obwohl ich quereinstiegsmöglichkeiten nicht ausschließen will). ich will, daß die leute unter beobachtung probeunterrichten. praxis von anfang an. jemand der maler werden will, kriegt ja auch schon am ersten lehrtag einen pinsel in die hand gedrückt, und nicht erst im dritten lehrjahr.

bearbeitet von kalinka
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Ich hab das zum Glück schon als Schülerin gewusst *immernochdankbarbindass ichdamalsdenrichtigenInstinkthatte*
hihi als ich am gymnasium mal schüchtern ausdrückte, den beruf als lehrerin in erwägung zu ziehen, flehte mich der rektor förmlich an. nein bitte nicht! das abendland wird untergehn!

 

allerdings hatte ich bei meinen sporadischen einsätzen an schulen in meinem letzten job stets grosse freude. aber es ist natürlich was anderes, alle 3 monate mal einen halben tag mit einer schulklasse etwas zu unternehmen als täglich vor der wandtafel zu stehen. zumal wir meist während “field-trips” (schulreisen) zum einsatz kamen, und auf schulreisen freuen sich die kinder natürlich mächtig und sind dadurch wohl auch leichter für den unterricht während derselben zu begeistern. und biologie ist ein dankbares fach – wie tiere sich verhalten, wer beute und wer jäger ist, wohin sie migrieren oder wann sie ihren winterschlaf halten, wie sie sich paaren, usw usw. fasziniert natürlich – tat es mich ja auch in dem alter.

 

^^mn die daumen drück!

 

Wir hatten unsere ersten selbst gehaltenen Unterrichtsstunden im 5. oder 6. Semester. Viel zu spät ...
an die praktikanten erinnere ich mich gut. sie waren meist echt süss, immer etwas verlegen und schüchtern wohl wegen der mangelnden erfahrung. wir chicks haben hemmungslos mit ihnen geflirtet während dem unterricht.

 

“^^hauch ^^anhimmel nein ich kenn die winkelsumme eines dreiecks nicht aber in französich mündlich bin ich super. ich kann es Ihnen beweisen nach dem unterricht”. :ninja:

bearbeitet von phyllis
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Es müsste noch vor dem 1. Semester eine Studieneinführung geben (am besten über eine ganze Woche oder länger), in der umfassend darüber aufgeklärt wird, was als Lehrer auf einen zukommen wird - und wo man für jeden Bewerber ein individuelles Motivations- und Belastbarkeitsprofil erstellt werden kann.

 

schmarrn. stell die leute in die klasse, schau dir an, wie sie arbeiten. gleich ganz am anfang.

ähnlich wie das z.b. die kunstakademien machen, die erstellen auch keine profile, ob jemand fürs kunstmachen taugt, sondern schauen sich an, was jemand für arbeiten einreicht.

 

 

Ja, ja, hast ja recht. Trotzdem sollte man natürlich auch vorfühlen - etwa, um "besondere" Fälle gleich vorher auszusortieren (etwa sehr schüchterne Menschen, die den Mund nicht aufbekommen und sehr leise reden).

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Aber genau das müsste man Studienanfängern klar machen. Es müsste noch vor dem 1. Semester eine Studieneinführung geben (am besten über eine ganze Woche oder länger), in der umfassend darüber aufgeklärt wird, was als Lehrer auf einen zukommen wird - und wo man für jeden Bewerber ein individuelles Motivations- und Belastbarkeitsprofil erstellt werden kann.

 

Wenn ein Bewerber zum Beispiel sehr kommunikationsfreudig ist, dann ist das zwar eine notwendige, aber eben keine hinreichende Bedingung für das Lehrersein. Viel wichtiger wäre die Frage zu klären: Habe ich Lust dazu und Freude daran, Unterrichtsstoff in einer Klasse von 34 Schülern bei entsprechendem Lärmpegel zu vermitteln?! Und das 26-30 Unterrichtsstunden die Woche, über 30 Jahre meines Lebens.

 

Aber von solchen Seminaren habe ich noch etwas gehört. An der Universität hatten wir Einführungen, die aber alle fachbezogen waren. Es geht an den Unis eben fast nur um Wissenschaft - die Pädagogik führt dort ein Schattendasein. Im Zuge der Bolognisierung wird ja versucht, zumindest die Praxisanteile im Studium deutlich zu erhöhen. Was man nur begrüßen kann. Wir hatten unsere ersten selbst gehaltenen Unterrichtsstunden im 5. oder 6. Semester. Viel zu spät ...

Es gab mal eine Lehrerausbildung, bei der die Trennung von Fachwissenschaft und Pädagogik, die von Theorie und Praxis aufgehoben war. Schon in den ersten paar Wochen gab es das erste Praktikum, in dem man vor einer Klasse stand. Aber da es so vernünftig und erfolgreich war, wurde es in einer konzertierten Aktion von Schulaufsichtsbehörde und Politik beerdigt, erstere, weil sie mit der Abschaffung des Refrendariats ihre Macht bedroht sahen, die Politik, weil es als Angriff auf das dreigliedrige Schulsystem verstanden wurde.

bearbeitet von Marcellinus
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was ich nicht verstehe: warum stellt man junge leute, die gerade die ausbildung zum lehrer beginnen, nicht gleich in die klassen. ohne ihnen vorher viel beizubringen, meine ich. es gibt zwar verdammt viel, das man lernen kann, und das dann fürs unterrichten auch verdammt nützlich ist. aber ich glaube, man braucht zum unterrichten (wie für jeden anderen job auch) ein talent, und das ist dann auch schon da, bevor man die theorie des unterrichtens gelernt hat. dieses talent müßte sich doch schon zeigen, gleich wenn man noch am anfang der lehrerausbildung steht.

Es ist doch ziemlich bald ein Praktikum vorgeschrieben. Kaum waren die Abiturienten weg, tauchten sie als Praktikanten wieder auf. Ob das sehr sinnvoll ist, ist die andere Frage. Später kommen dann noch andere Praktika, aber ich weiß nicht genau, wie das läuft.

Als ich damals (Vorschrift: frühestens nach dem 2. Semester) zu eben diesem Termin mein Praktikum an meiner ehemaligen Schule machte, hatte ich irgendwie noch nicht ganz die Seiten gewechselt. Die Unterrichtsversuche liefen gut, in jeder der betroffenen Klassen saßen Mädchen, die entweder vorher meine Nachhilfeschülerinnen waren oder die ich aus dem Sportverein oder der katholischen Jugendgruppe kannte. Es wäre sicher besser gewesen, an ein fremdes Gymi zu gehen.

 

Die Theorie des Unterrichtens haben wir eigentlich erst als Referendare gelernt, wenigstens in Latein. Unser Reli-Seminarlehrer war das perfekte Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Übrigens kenne ich auch einige Leute, die trotz Spitzennoten im 1. (also im wissenschaftlichen) Examen dann nicht übernommen wurden, weil sie nicht einmal in der Oberstufe "einen Fuß auf die Erde" brachten, wie wir sagten, wenn jemand etwas nicht erklären konnten.

bearbeitet von Elima
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Weil mein Konto immer leerer wird und meine Bezüge gekürzt werden.

Aua. Das tut weh. Ist das denn rechtens gelaufen?

 

 

Ja, ja. Wenn man wie ich fünfen sammelt und nicht zur Prüfung zugelassen wird, wird man dafür nicht mit mehr Gehalt belohnt...Das steht sogar in der Prüfungsordnung drin, dass Kürzung vorgenommen werden kann.

 

Wenn ich mir das so anhöre, solltest du den eingeschlagenen Holzweg lieber verlassen. Noch kannst du was Neues lernen. Mach doch was, das dich freut. Schließlich muß man es doch jahrzehntelang aushalten.

 

 

Das sollte man in der Tat so machen. Das Argument mit der Freude ist nicht von der Hand zu weisen - was bringt mir ein Job, der (verhältnismäßig) toll bezahlt und ist ein Höchstmaß an sozialer Sicherheit bietet, wenn ich aber jeden Tag mit Widerwillen und Bauchschmerzen hingehe?

 

Aber Ferndiagnosen sind natürlich immer schwierig - wir kennen mn1217 ja nicht näher.

 

 

Ich suche ja schon ganz eifrig. Aber leider ist das mit dem "was Anderes finden" nicht so einfach. und immerhin besser weniger Referendarsbezüge als Hartz IV.

 

 

Ich drücke Dir auf jeden Fall alle Daumen! ;)

 

 

PS: Hast Du eigentlich meine PM nicht bekommen? :ninja:

 

 

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Ja, Danke!

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Ach ja: Ich habe diesen Thread nicht eröffnet. Wurde wohl abgespalten.

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Ach ja: Ich habe diesen Thread nicht eröffnet. Wurde wohl abgespalten.

Genau. Ich hole diese Klarstellung mal nach ...

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Lehrerausbildung in der Grundschule...

 

in diesem Thread bisher anscheinend noch kein Thema...

 

Eine inzwischen verstorbene Nachbarin von mir - Jahrgang 1911 - machte ab 1928 in der Lehrerbildungsanstalt Troppau (damals Sudetenland / Tschechoslowakei) die Ausbildung zur Volksschullehrerin. Das war wohl so organisiert, dass man entweder mit Matura / Abitur in die Ausbildung gehen konnte - dann dauerte es 2 Jahre - oder mit dem Volksschulabschluss - dann dauerte es 5 Jahre und man hatte mit dem Lehrerdiplom auch das Abitur. Ach ja: Verbeamtet konnten damals verheiratete Lehrerinnen nicht werden, die wurden üblicherweise mit befristeten Jahresverträgen angestellt.

 

Die erzählte mir, dass sie damals - 1928 - von den Professoren in einer der ersten Stunden der Ausbildung sinngemäß folgendes erklärt bekam: "Fachlich brauchen wir Euch nicht viel beizubringen - die Maturanten unter Euch wissen es schon, die anderen werden es schnell lernen. Wir lehren Euch, wie ihr das, was ihr bereits wisst, den Kindern beibringt, so dass die das auch verstehen und auch keine Abneigung gegen die Schule entwickeln". Begleitete "Lehrübungen" gab es wohl von Anfang an, vorausgesetzt, man war 16 Jahre alt (was bei den Maturanten bereits am ersten Tag der Fall war, bei den Volksschülern nach 2 Jahren Ausbildung).

 

Selbst 1934, als sie als fertig ausgebildete Lehrerin im NS-dominierten sudetendeutschen Lehrerbund Mitglied war, gingen dort die Diskussionen auch in erster Linie über Pädagogik und Didaktik - wobei die Pädagogik wohl NS-lastig wurde, die politisch neutrale Fachdidaktik aber nach wie vor einen großen Stellenwert hatte, vor allem im Bereich Mathematik (damals hieß das im Sudetenland "Rechenlehre").

 

Eine Anekdote nebenbei: Bei der Beerdigung - die war im Jahr 2009 - sprach ein Vertreter des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes. Da hieß es dann "im Jahr 1934 trat Frau ... in den NS-Lehrerb... - äh - in den BLLV - äh - in eine Vorgängerorganisation des BLLV - äh - ein. Die - äh - Mitgliedschaft bestand nun fast 75 Jahre - äh...

 

Aber zurück zum Thema: Was war der Anlass, bei Volksschullehrern - also heute Grund- und Hauptschullehrern - die Ausbildung so stark zu akademisieren? Ich habe auch den Eindruck, dass gerade die Didaktik nicht gerade gewonnen hat, bei dieser Umstellung...

bearbeitet von Lothar1962
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Aber zurück zum Thema: Was war der Anlass, bei Volksschullehrern - also heute Grund- und Hauptschullehrern - die Ausbildung so stark zu akademisieren? Ich habe auch den Eindruck, dass gerade die Didaktik nicht gerade gewonnen hat, bei dieser Umstellung...

Nur akademische Fächer profitieren von Akademisierung. Praktische Fächer, wie Pädagogik oder Medizin, leiden.

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