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Verheiratete Amtsträger, mal anders


Yngvi

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Stimmt. Mit Meisner verglichen, ist er schon fast harmlos.

 

Vor dem Zölibat gibt es nur eine Alternative: Entweder es gibt Gott, oder der zölibatär lebende Mensch ist verrückt. Eine andere Alternative gibt es nicht! Wer Ehe und Familie – eine so elementare Möglichkeit des Lebens – aufgibt, um allein durch die Welt zu gehen, der muss krank sein oder einen anderen wichtigen Grund haben, der ihn dazu bewegt. Und das ist die Wirklichkeit des lebendigen Gottes.

Wer nicht um "der Wirklichkeit des lebendigen Gottes" willen zölibatär lebt - etwa einen anderen wichtigen Grund hat - ist krank.

 

Über den in einer derart fundierten Stellungnahme zum Ausdruck kommenden Gesundheitszustand des Kölner Oberhirten zu spekulieren, ist wohl überflüssig.

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Die Formulierung lässt immer noch die Möglichkeit offen, dass die Gründe für eine Regelung, die zu apostolischer Zeit bestanden haben, heute nicht mehr bestehen.
Genauso, wie die Gründe für die Einführung des Zölibats damals heute nur noch in geringem Maß bestehen (zumindest bei uns).

 

Allerdings weiß ich nicht was schlimmer ist: Vetternwirtschaft unter Verwandten oder Vetternwirtschaft unter "Freunden" (und irgendwie habe ich jetzt einen

...)
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...Es ist gesichertes Forschungsergebnis...

 

 

Na ja. Auf vielen Salben und Cremes steht ja auch drauf, dass "wissenschaftlich festgestellt wurde, dass...".

 

Außerdem: "Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Coca-Cola Schnaps enthält".

 

Vielleicht sollte man diese "gesicherten Forschungsergebnisse" mal kritisch würdigen...

Ja, gesichertes Forschungsergebnis.

Wenn dann überliefert ist, dass Marcion der Sohn des Bischofs von Sinope war, wird Brandmüller sicher wissen, dass er (also Marcion) noch vor der Weihe gezeugt wurde. Denn er schließt ja messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

 

Werner

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Außerdem ist die Berufung auf apostolische Zustände sowieso immer ein sehr wohlfeiles Argument.

Wenn man bedenkt, dass die heutige Kirchenorganisation aber auch nicht mal ansatzweise etwas mit der der apostolischen zeit zu tun hat, dann ist es eigentlich albern, bei einem Einzelaspekt zu sagen, "daß die „Weltkirche“, das heißt auch ein ökumenisches Konzil, eine apostolische Überlieferung nicht ignorieren darf und kann."

 

Wenn das so wäre, sollte er zuallererst mal seinen Kardinalshut abliefern.

 

Werner

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Außerdem ist die Berufung auf apostolische Zustände sowieso immer ein sehr wohlfeiles Argument.

Wenn man bedenkt, dass die heutige Kirchenorganisation aber auch nicht mal ansatzweise etwas mit der der apostolischen zeit zu tun hat, dann ist es eigentlich albern, bei einem Einzelaspekt zu sagen, "daß die „Weltkirche“, das heißt auch ein ökumenisches Konzil, eine apostolische Überlieferung nicht ignorieren darf und kann."

 

Wenn das so wäre, sollte er zuallererst mal seinen Kardinalshut abliefern.

 

Werner

und Geistliche Räte, Prälaten aller Art etc pp hat es damals auch nicht gegeben, aber Ministrantinnen musste man zunächst verbieten, weil sie in der Bibel nicht vorkommen........ :ninja:

bearbeitet von Elima
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Stimmt. Mit Meisner verglichen, ist er schon fast harmlos.

 

Vor dem Zölibat gibt es nur eine Alternative: Entweder es gibt Gott, oder der zölibatär lebende Mensch ist verrückt. Eine andere Alternative gibt es nicht! Wer Ehe und Familie – eine so elementare Möglichkeit des Lebens – aufgibt, um allein durch die Welt zu gehen, der muss krank sein oder einen anderen wichtigen Grund haben, der ihn dazu bewegt. Und das ist die Wirklichkeit des lebendigen Gottes.

Wer nicht um "der Wirklichkeit des lebendigen Gottes" willen zölibatär lebt - etwa einen anderen wichtigen Grund hat - ist krank.

 

Über den in einer derart fundierten Stellungnahme zum Ausdruck kommenden Gesundheitszustand des Kölner Oberhirten zu spekulieren, ist wohl überflüssig.

Was ist denn an diesem - offensichtlich ja ganz schrecklichen - Satz so falsch?

 

(Außer der Tatsache, dass Kard. Meisner eben für den Pflichtzölibat ist und deshalb ohnehin schwachsinning, wie wir heute lernten.)

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In Brandmüllers Stellungnahme steht viel Mist, aber so extrem ist sie auch nicht. Mit Huren hat er Priesterfrauen auch nicht annähernd verglichen und "nicht ignorieren" ist etwas anderes als "nicht ändern". Die Formulierung lässt immer noch die Möglichkeit offen, dass die Gründe für eine Regelung, die zu apostolischer Zeit bestanden haben, heute nicht mehr bestehen.

 

Ich habe auch nicht geschrieben, dass Brandmüller Priesterfrauen mit H***en verglichen hat, sondern ich habe die Frage gestellt, welchen Stellenwert - angesichts einer solchen Meinung zu solchen Ehen - wohl eine Priesterfrau hätte?

 

Dazu gehört nun nicht allzu viel Fantasie: Offensichtlich ist Brandmüller der Meinung, dass die ehelichen Rechte der Frau mit der Weihe des Mannes erlöschen sollten. Eine Fortsetzung der Ehe ist in seinen Augen eine Verletzung der apostolischen Tradition. Damit nimmt er in diesen Fällen genau der ganzheitlichen Dimension der Ehe die Heiligkeit, die das Konzil - endlich - anders gefasst hat: Jene "Akte", mit denen die Gatten (unter anderem) ihre Liebe ausdrücken und mit denen sie am Schöpfungswillen Gottes teilhaben, sind nun, wieder einmal in die Schmuddelecke gerückt worden. Die Frau darf ja bleiben, aber bitte nur in rein geistlicher Gemeinschaft (= fortgesetztes Familienleben). Ist die Gemeinschaft aber normal ehelich, obwohl sie es nach der Weihe eigentlich nicht mehr sein sollte, dann wird der Ehe die Ehewürde abgesprochen und die Frau wird automatisch zu einem dreckigen Element im Leben des nun geweihten Gatten, der nach rein geistiger, zölibatärer Heiligkeit zu streben hat. Also was genau wäre sie dann? Eine Schwester, die mit ihrem Ex-Mann schläft, wobei sich beide versündigen? :ninja:

 

Außerdem ist Brandmüller offensichtlich der Meinung, dass Gebräuche nicht verändert werden dürfen, die - seiner Meinung nach - auf die Apostel selbst zurückgehen. Auch wenn er sich einer schlauen Wortwahl bedient, aus der man ihm (gerade eben) keinen Strick drehen kann. Es behauptet ja keiner, der Mann sei dumm.

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Was ist denn an diesem - offensichtlich ja ganz schrecklichen - Satz so falsch?

 

Nichts - der Satz ist schon richtig geschrieben.

 

Aber ich weiß nicht, was ich von einem Menschen halten soll, der sagt, dass jeder (Priester), der auf Familie verzichtet, dies entweder wegen dem Reich Gottes tut oder krank ist.

 

Du magst mich für kleinlich halten - aber ich halte das für anmaßend und - äh - nun ja.

 

Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass es ganz normale Junggesellen gibt, die einfach alleine leben wollen. Und ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass die Kirche genau diese Leute ins Priesteramt berufen will, und nicht solche, bei denen schon klar ist, dass sie aktiv verzichten (und dann darunter leiden) müssen.

 

Aber wie gesagt - ich kann mich täuschen.

Ich weiß auch nicht alles.

Vielleicht verstehe ich auch nicht und Meisner spricht ein anderes Deutsch als ich.

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Vielleicht verstehe ich auch nicht und Meisner spricht ein anderes Deutsch als ich.
Meisner spricht wohl eher ein altes Römisch-katholisch.

 

Sein Rheinisch ist wohl auch nach Jahrzehnten noch unter aller Kanone.

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Stimmt. Mit Meisner verglichen, ist er schon fast harmlos.

 

Vor dem Zölibat gibt es nur eine Alternative: Entweder es gibt Gott, oder der zölibatär lebende Mensch ist verrückt. Eine andere Alternative gibt es nicht! Wer Ehe und Familie – eine so elementare Möglichkeit des Lebens – aufgibt, um allein durch die Welt zu gehen, der muss krank sein oder einen anderen wichtigen Grund haben, der ihn dazu bewegt. Und das ist die Wirklichkeit des lebendigen Gottes.

Wer nicht um "der Wirklichkeit des lebendigen Gottes" willen zölibatär lebt - etwa einen anderen wichtigen Grund hat - ist krank.

 

Über den in einer derart fundierten Stellungnahme zum Ausdruck kommenden Gesundheitszustand des Kölner Oberhirten zu spekulieren, ist wohl überflüssig.

Was ist denn an diesem - offensichtlich ja ganz schrecklichen - Satz so falsch?

 

(Außer der Tatsache, dass Kard. Meisner eben für den Pflichtzölibat ist und deshalb ohnehin schwachsinning, wie wir heute lernten.)

Dass es auch andere Gründe gibt und es eine Frechheit ist, das pauschal als "krank" zu bezeichnen, ist Dir nicht einsichtig?

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Stimmt. Mit Meisner verglichen, ist er schon fast harmlos.

 

Vor dem Zölibat gibt es nur eine Alternative: Entweder es gibt Gott, oder der zölibatär lebende Mensch ist verrückt. Eine andere Alternative gibt es nicht! Wer Ehe und Familie – eine so elementare Möglichkeit des Lebens – aufgibt, um allein durch die Welt zu gehen, der muss krank sein oder einen anderen wichtigen Grund haben, der ihn dazu bewegt. Und das ist die Wirklichkeit des lebendigen Gottes.

Wer nicht um "der Wirklichkeit des lebendigen Gottes" willen zölibatär lebt - etwa einen anderen wichtigen Grund hat - ist krank.

 

Über den in einer derart fundierten Stellungnahme zum Ausdruck kommenden Gesundheitszustand des Kölner Oberhirten zu spekulieren, ist wohl überflüssig.

Was ist denn an diesem - offensichtlich ja ganz schrecklichen - Satz so falsch?

 

(Außer der Tatsache, dass Kard. Meisner eben für den Pflichtzölibat ist und deshalb ohnehin schwachsinning, wie wir heute lernten.)

Dass es auch andere Gründe gibt und es eine Frechheit ist, das pauschal als "krank" zu bezeichnen, ist Dir nicht einsichtig?

Hast du das schon je einem Verheirateten erfolgreich klarmachen können? :ninja:

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Stimmt. Mit Meisner verglichen, ist er schon fast harmlos.

 

Vor dem Zölibat gibt es nur eine Alternative: Entweder es gibt Gott, oder der zölibatär lebende Mensch ist verrückt. Eine andere Alternative gibt es nicht! Wer Ehe und Familie – eine so elementare Möglichkeit des Lebens – aufgibt, um allein durch die Welt zu gehen, der muss krank sein oder einen anderen wichtigen Grund haben, der ihn dazu bewegt. Und das ist die Wirklichkeit des lebendigen Gottes.

Wer nicht um "der Wirklichkeit des lebendigen Gottes" willen zölibatär lebt - etwa einen anderen wichtigen Grund hat - ist krank.

 

Über den in einer derart fundierten Stellungnahme zum Ausdruck kommenden Gesundheitszustand des Kölner Oberhirten zu spekulieren, ist wohl überflüssig.

Was ist denn an diesem - offensichtlich ja ganz schrecklichen - Satz so falsch?

 

(Außer der Tatsache, dass Kard. Meisner eben für den Pflichtzölibat ist und deshalb ohnehin schwachsinning, wie wir heute lernten.)

Dass es auch andere Gründe gibt und es eine Frechheit ist, das pauschal als "krank" zu bezeichnen, ist Dir nicht einsichtig?

Hast du das schon je einem Verheirateten erfolgreich klarmachen können? :ninja:

Ich versuche es halt. ;)

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Dass es auch andere Gründe gibt und es eine Frechheit ist, das pauschal als "krank" zu bezeichnen, ist Dir nicht einsichtig?

Andere Gründe für den Zölibat?

 

Meisner spricht doch nicht vom Singledasein, sondern ausdrücklich vom Zölibat, als der bewussten (und endgültigen) Entscheidung zur "Ehelosigkeit um des Himmelreiches Willen". Und das dies die Wirklichkeit Gottes in unserem Leben voraussetzt, finde ich nicht mal besonders originell, sondern eher selbstverständlich.

 

Dass es noch tausend andere gute Gründe gibt, allein zu leben, als das um des Himmelreiches Willen zu tun, hat doch damit überhaupt nichts zu tun. Das heißt aber gewöhnlich nicht Zölibat.

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Mal kurz zurück zum verheirateten Amtsträger, hier Diakon.

 

Die Ehe/Familie an sich alleine ist ein wunderschönes Leben, das kirchliche Amt (Klerus) ist an sich auch ein wunderschönes Leben,

wenn man jedes für sich betrachtet und voll auslebt.

Beide Elemente zusammen bringen ettliches Gefahrenpotenzial mit.

Es ist tatsächlich so, das mit der Weihe des Ehemannes zum Diakon die Privatsphäre der Familie/der Ehefrau geringer wird.

Es wird tatsächlich einfach erwartet, dass die Ehefrau zu ihrem Mann steht (hier der mann als Diakon und nicht Ehemann/Familienvater).

Sicher kann sich die Ehefrau den vielen "Gemeindewünschen" verwehren, aber sich nicht immer und überall, der Schaden des Ehemannes als Diakon wäre nicht gering.

Auch innergakb der familie sind Probleme und Schwierigkeiten vorprogrammiert.

Hat der Ehemann ein Seelsorgegespräch und die Familie sitzt wartend am gedeckten Mittagstisch vor dem mtlw. kalten Essen, wird das evtl. eins zweimal geduldet, irgendwann gibt es Zoff. Hat der Ehemann eine Reihe von Abendterminen und die Frau sitzt alleine daheim, könnte auch ein Eheproblem werden. Von dieser Seite betrachtet kann man schon einen gewissen Vorteil für das Zölibat sehen.

 

Optimal wäre es, wenn man Verheiratet ist, keine Kinder (oder Kinder sind schon aus dem Haus) hat und die Frau eigene Interessen am Gemeindeleben hat. Dann wäre der verheiratete Amtsträger eine große Bereicherung in der Gemeinde...

Übrigens, fragt nicht, woher diese Worte kommen... :ninja:

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Optimal wäre es, wenn man Verheiratet ist, keine Kinder (oder Kinder sind schon aus dem Haus) hat und die Frau eigene Interessen am Gemeindeleben hat. Dann wäre der verheiratete Amtsträger eine große Bereicherung in der Gemeinde...

Übrigens, fragt nicht, woher diese Worte kommen... :ninja:

 

Oh ja ... einige wahre Worte.

 

Wobei sich automatisch auch die Frage der Frauenordination stellt: So, wie es derzeit ist, ist die Frau eben grundsätzlich nur als unbezahlte Hilfskraft vorgesehen, die selber - mangels Männlichkeit - nicht für's Amt taugt.

 

Übrigens (for the records): Ich selber würde mich nie weihen lassen, auch nicht, wenn es das Amt für Frauen gäbe, da ich dazu nie eine Berufung gespürt habe. Ich empfinde es aber als nicht richtig, den Mann als einzig würdigen Amtsträger zu definieren und dann der Frau zuzumuten, als Wasserträgerin in dieses Amt eingebunden zu werden. Das ist ein Abklatsch des evangelischen Pfarrhauses, Stil 19. Jahrhundert.

 

Außerdem habe ich ein besonderes Problem mit dem aktuellen Modell des verheirateten, voll berufstätigen Diakons, der zusätzlich in der Gemeinde tätig ist. Ich meine, die Frau darf zur Not für sich selbst auf ihre Gleichberechtigung in Ehe und Gemeinde verzichten. Sie hat aber kein Recht, für ihre Kinder auf das Engagement des Vaters zu verzichten, und die Kirche hat kein Recht, Entsprechendes zu verlangen. Das ist gerade heute, in einer Zeit abwesender Väter, ein richtig ekliges Modell. Wenn ein Mann voll berufstätig ist, acht Stunden am Tag plus Fahrten plus der übliche Stress zusätzlich (Steuer, Haus, etc.), dann hat die Kirche ihn gefälligst nicht am Wochenende seinen Kindern zu entziehen, nur weil sie eine nette Aufgabe für den Diakon braucht.

 

Ein Diakon könnte ja auch am Arbeitsplatz Zeugnis geben, Modell Arbeiterpriester. Oder die Kirche kann ihn normal anstellen und bezahlen, dann fehlt er zuhause nicht mehr als andere Väter auch.

 

Außerdem nervt mich noch etwas anderes:

 

Nach wie vor sind die meisten Leute, die in der Gemeinde etwas Karitatives tun, Frauen. Viele von denen wären hervorragend geeignet, Dienste zu koordinieren und den einen oder anderen kleinen (Teilzeit-)job zu übernehmen. Der Bedarf ist da, die Leute sind auch da und für viele von ihnen wäre ein kirchlicher Minijob genau das Richtige. Statt dessen nimmt man aber voll berufstätige Männer, die sich ihre Aufgaben erst suchen müssen und die sich dann - manchmal - als kluge Leute, die gerne leiten möchten, irgendwelchen Laiengruppen aufdrängen, die vorher auch gut ohne sie ausgekommen sind (ich habe das selbst erlebt).

 

Irgendwie ist das widersinnig. Aber männliche Amtsträger sind eben wichtig, man investiert viel Geld und Zeit in sie, also muss man dann auch was Wichtiges für sie finden, während Frauen gefälligst ehrenamtlich arbeiten sollen.

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Meisner spricht doch nicht vom Singledasein, sondern ausdrücklich vom Zölibat, als der bewussten (und endgültigen) Entscheidung zur "Ehelosigkeit um des Himmelreiches Willen".

 

Na ja, sicherlich kann man die Aussage schön reden. Aber das hat er nicht gesagt. Er hat gesagt, dass es für die priesterliche Ehelosigkeit nur zwei Gründe gibt - einmal die bewusste Entscheidung zur Ehelosigkeit um des Himmelreichs willen oder eben Krankheit.

 

Und das halte ich für nicht sonderlich schlau formuliert. Rücksichtsvoll ausgedrückt.

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Na ja, sicherlich kann man die Aussage schön reden. Aber das hat er nicht gesagt. Er hat gesagt, dass es für die priesterliche Ehelosigkeit nur zwei Gründe gibt - einmal die bewusste Entscheidung zur Ehelosigkeit um des Himmelreichs willen oder eben Krankheit.

Wieso ist es schön reden, wenn man von dem ausgeht, was er geschrieben hat?

 

Es geht doch in dem Text ausdrücklich um den Zölibat und nicht um's Singledasein. Wie gesagt: ich finde die Aussage eher banal... und die Aufregung unverständlich.

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Ein Diakon könnte ja auch am Arbeitsplatz Zeugnis geben, Modell Arbeiterpriester.

 

 

Da sieht es in den größeren Industrieunternehmen aber sehr schlecht aus.

Problempunkte:

- Während der Arbeit fordert der Arbeitgeber das ganze Potenzial für die Firmentätigkeit,

- Der mittlerweile sehr hohe Anteil von "Nichtgläubigen" und Moslems lassen nicht viel Spielraum zu,

 

Summasummarum: ist nicht mehr gewünscht, für die Kirche/Seelsorge ist kein Platz in der Firma.

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Dass es auch andere Gründe gibt und es eine Frechheit ist, das pauschal als "krank" zu bezeichnen, ist Dir nicht einsichtig?

Andere Gründe für den Zölibat?

 

Meisner spricht doch nicht vom Singledasein, sondern ausdrücklich vom Zölibat, als der bewussten (und endgültigen) Entscheidung zur "Ehelosigkeit um des Himmelreiches Willen". Und das dies die Wirklichkeit Gottes in unserem Leben voraussetzt, finde ich nicht mal besonders originell, sondern eher selbstverständlich.

 

Dass es noch tausend andere gute Gründe gibt, allein zu leben, als das um des Himmelreiches Willen zu tun, hat doch damit überhaupt nichts zu tun. Das heißt aber gewöhnlich nicht Zölibat.

Dann sollte er das sagen.

Er sagt aber: Wer Ehe und Familie – eine so elementare Möglichkeit des Lebens – aufgibt, um allein durch die Welt zu gehen, der muss krank sein oder einen anderen wichtigen Grund haben, der ihn dazu bewegt.
Und als "oder" lässt er einen einzigen wichtigen Grund zu: Gott.

(Warum er von "aufgeben" in diesem Zusammenhang spricht, weiß ich nicht. Darunter verstehe ich eigentlich, dass jemand bereits verheiratet ist und Familie hat und DANN erst die Entscheidung trifft.)

 

Deine Interpretation ehrt Dich ja, ändert aber nichts daran, dass für Meisner jeder krank ist, der aus anderen Gründen als "um Gottes Willen" keine Ehe eingeht.

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Dass es auch andere Gründe gibt und es eine Frechheit ist, das pauschal als "krank" zu bezeichnen, ist Dir nicht einsichtig?

Andere Gründe für den Zölibat?

 

Meisner spricht doch nicht vom Singledasein, sondern ausdrücklich vom Zölibat, als der bewussten (und endgültigen) Entscheidung zur "Ehelosigkeit um des Himmelreiches Willen". Und das dies die Wirklichkeit Gottes in unserem Leben voraussetzt, finde ich nicht mal besonders originell, sondern eher selbstverständlich.

 

Dass es noch tausend andere gute Gründe gibt, allein zu leben, als das um des Himmelreiches Willen zu tun, hat doch damit überhaupt nichts zu tun. Das heißt aber gewöhnlich nicht Zölibat.

Dann sollte er das sagen.

Er sagt aber: Wer Ehe und Familie – eine so elementare Möglichkeit des Lebens – aufgibt, um allein durch die Welt zu gehen, der muss krank sein oder einen anderen wichtigen Grund haben, der ihn dazu bewegt.
Und als "oder" lässt er einen einzigen wichtigen Grund zu: Gott.

(Warum er von "aufgeben" in diesem Zusammenhang spricht, weiß ich nicht. Darunter verstehe ich eigentlich, dass jemand bereits verheiratet ist und Familie hat und DANN erst die Entscheidung trifft.)

 

Deine Interpretation ehrt Dich ja, ändert aber nichts daran, dass für Meisner jeder krank ist, der aus anderen Gründen als "um Gottes Willen" keine Ehe eingeht.

 

Und diese Meinung scheint weit verbreitet in der Kirche. Ich habe schon irgendwo mal angemerkt, dass es Pastoral nur für Kinder, Jugendliche und Familien gibt und dann erst wieder für Senioren. Unverheiratete kommen nicht vor und das ist so, solange ich denken kann. Ist es ein Wunder, dass die Begeisterung für die Kirche bei dieser Gruppe auch nicht so überwältigend ist?

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Unverheiratete kommen nicht vor und das ist so, solange ich denken kann.

Die Ansicht muss nach den Erläuterungen von Meisner nun wohl revidiert werden. Unverheiratete, die keine einschlägigen Gelübde abgelegt haben, fallen unter "Krankenpastoral" und das gibt es. :ninja:

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Unverheiratete kommen nicht vor und das ist so, solange ich denken kann.

Die Ansicht muss nach den Erläuterungen von Meisner nun wohl revidiert werden. Unverheiratete, die keine einschlägigen Gelübde abgelegt haben, fallen unter "Krankenpastoral" und das gibt es. ;)

aber nur sehr, sehr eingeschränkt........ :ninja:

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Ein Diakon könnte ja auch am Arbeitsplatz Zeugnis geben, Modell Arbeiterpriester.

 

 

Da sieht es in den größeren Industrieunternehmen aber sehr schlecht aus.

Problempunkte:

- Während der Arbeit fordert der Arbeitgeber das ganze Potenzial für die Firmentätigkeit,

- Der mittlerweile sehr hohe Anteil von "Nichtgläubigen" und Moslems lassen nicht viel Spielraum zu,

 

Summasummarum: ist nicht mehr gewünscht, für die Kirche/Seelsorge ist kein Platz in der Firma.

 

Ich habe selbst in einem internationalen Unternehmen gearbeitet, habe von daher durchaus eine Vorstellung davon. Sicher könnte man in den meisten Großunternehmen nicht "offiziell" als Diakon auftreten, es sei denn, man könnte die Personalentwicklung davon überzeugen, dass ein Seelsorgeangebot so nützlich wäre wie Ausgleichssport (und da stellt sich die Frage, ob man das machen möchte :ninja: ). Allerdings habe ich gar nicht an etwas "Offizielles" gedacht, sondern eher an das, was sich aus normalen Kollegenkontakten ergibt. Es macht schon einen Unterschied, ob jemand ein Salzkorn ist oder nicht. Der eine oder andere kommt vielleicht doch mal ins Nachdenken, wenn der Kollege Diakon es schaffen sollte, in stiller und unaufdringlicher Weise etwas zu kommunizieren. Im Übrigen leben z.B. die meisten Ordensleute in der Nachfolge Charles de Foucaulds ein Apostolat dieser Art; der Erfolg mag da nicht immer messbar sein, aber mit Messbarkeit muss man in religiösen Dingen sowieso vorsichtig sein.

 

Übrigens ist meine persönliche Erfahrung mit (in Deutschland lebenden) Moslems die, dass sie praktizierende Christen respektieren. Sie fühlen sich zu Recht hier von einer gottlosen Kultur umgeben. Für sie ist ein bekennender Christ, der sie seinerseits respektiert, eine positive Ausnahme. Und gerade in diesem Fall wäre eine funktionierende Ehe die ideale Ergänzung, denn für die Moslems ist die Ehe der Weg. Sie haben überhaupt kein Verhältnis zum Zölibat und schon gar nicht zu dem damit intendierten Zeugnis. Auch das ist etwas, was Charles de Foucauld schon wusste; er wünschte sich christliche Ehepaare, die im islamischen Raum Zeugnis geben sollten. Nun, angesichts der heutigen politischen Lage (und angesichts der vielen miesen christlichen Ehen) hat sich das derzeit leider überlebt, aber dennoch bleibt die Tatsache, dass ein verheirateter Diakon ein respektabler Gesprächspartner gerade für Moslems sein kann.

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