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Haben wir wirklich einen Priestermangel?


Udalricus

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Den Priester braucht man dann in der Tat nur noch für die Sakramente, alles andere ist abgedeckt.
Das sehe ich nicht so. Es bleibt noch ein großes Potential an Problemen und Betätigungsfeldern, wo der Priester unentbehrlich ist.
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Wieviel Zeit verbringst du damit, mit ihnen in Kontakt zu treten? Bei Vereinsfesten präsent zu sein? Auf Hochzeiten, Taufen, beim Beerrdigungskaffe mit denen zu reden, die nie kommen? Zu Geburtstagsfeiern von Gemeindemitgliedern zu gehen? Nur so als Beispiele gemeint.

Mindestens genau so viel Zeit wie mit den Insidern.

 

Du bist Pfarrer in einem Dorf?

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Den Priester braucht man dann in der Tat nur noch für die Sakramente, alles andere ist abgedeckt.
Das sehe ich nicht so. Es bleibt noch ein großes Potential an Problemen und Betätigungsfeldern, wo der Priester unentbehrlich ist.

Wo denn?

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Ein Priester, der sich nur für die regelmäßigen Gottesdienstbesucher zuständig fühlt, sollte über seinen Berufsethos nachdenken. Zumindest Pfarrer sind für alle Menschen in ihrem Pfarrgebiet zuständig, und das sind weitaus mehr geworden.

Seelsorge für Atheisten, Muslime, Juden und Evangelische treiben, gar missionieren? Oder wie meinst du das "zuständig"?

 

Eine gute Frage: Es soll sich sorgen um deren Nöte und Probleme. Nicht, um sie zu missionieren, sondern weil die Probleme da sind. Priester sind keine Sakramentenspender, die dazu noch vorbereitende Gespräche führen und den Rest zu delegieren haben. Das ist ein sehr enges Verständnis des priesterlichen und erst recht des Pfarramtes.

 

Wofür braucht es Priester und wofür Laien? Und wofür ggf. Diakone? Nöte und Probleme? Das ist ein weites Feld. Es gibt auch Sozialarbeiter. Müßten deren Arbeit Priester tun?

 

Auch. Zumindest in einem Maße, das sie in engen Kontakt mit diesen Tätigkeiten bringt. Das ist ein weites Feld, aber eine Kirche, die sich auf die vermeintliche Kernkompetenz Sakramentenverwaltung reduziert wird zum religiösen Dienstleister. Sie rückt die λειτουργία in den Mittelpunkt, reduziert die μαρτυρία auf die Sakramentenkatechse und spaltet die διακονία an die Fachleute (zB die Sozialarbeiter) ab. Das, was da übrig bleibt, ist dann aber keine Kirche vor Ort mehr, das ist eine Servicestelle.

 

 

Jetzt wechselst du das Thema. Kirche sind ja nicht nur Priester. In jeder Gemeinde git es eine mehr oder weniger große aktive Kerngemeinde, dann gibt es eine passive erngemeinde aus Alten und Kranken, darum gibts es die Zugvögel und Weihnachtschristen, gelegentlich schlägt ein Suchender aufund dann gibt es im Territorium mehr oder weniger Bevölkerung, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Bezug zur Kirche haben. Wenn ein Pfarrer die vielleicht 200 Leute seiner Kerngemeinde gut coacht, vervielfacht er seine Wirkungsmöglichkeiten.

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Wieviel Zeit verbringst du damit, mit ihnen in Kontakt zu treten? Bei Vereinsfesten präsent zu sein? Auf Hochzeiten, Taufen, beim Beerrdigungskaffe mit denen zu reden, die nie kommen? Zu Geburtstagsfeiern von Gemeindemitgliedern zu gehen? Nur so als Beispiele gemeint.

Mindestens genau so viel Zeit wie mit den Insidern.

 

Du bist Pfarrer in einem Dorf?

3 Dörfer - eine Pfarre!

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Ein Priester, der sich nur für die regelmäßigen Gottesdienstbesucher zuständig fühlt, sollte über seinen Berufsethos nachdenken. Zumindest Pfarrer sind für alle Menschen in ihrem Pfarrgebiet zuständig, und das sind weitaus mehr geworden.

Seelsorge für Atheisten, Muslime, Juden und Evangelische treiben, gar missionieren? Oder wie meinst du das "zuständig"?

 

Eine gute Frage: Es soll sich sorgen um deren Nöte und Probleme. Nicht, um sie zu missionieren, sondern weil die Probleme da sind. Priester sind keine Sakramentenspender, die dazu noch vorbereitende Gespräche führen und den Rest zu delegieren haben. Das ist ein sehr enges Verständnis des priesterlichen und erst recht des Pfarramtes.

 

Wofür braucht es Priester und wofür Laien? Und wofür ggf. Diakone? Nöte und Probleme? Das ist ein weites Feld. Es gibt auch Sozialarbeiter. Müßten deren Arbeit Priester tun?

 

Auch. Zumindest in einem Maße, das sie in engen Kontakt mit diesen Tätigkeiten bringt. Das ist ein weites Feld, aber eine Kirche, die sich auf die vermeintliche Kernkompetenz Sakramentenverwaltung reduziert wird zum religiösen Dienstleister. Sie rückt die λειτουργία in den Mittelpunkt, reduziert die μαρτυρία auf die Sakramentenkatechse und spaltet die διακονία an die Fachleute (zB die Sozialarbeiter) ab. Das, was da übrig bleibt, ist dann aber keine Kirche vor Ort mehr, das ist eine Servicestelle.

 

 

Jetzt wechselst du das Thema. Kirche sind ja nicht nur Priester. In jeder Gemeinde git es eine mehr oder weniger große aktive Kerngemeinde, dann gibt es eine passive erngemeinde aus Alten und Kranken, darum gibts es die Zugvögel und Weihnachtschristen, gelegentlich schlägt ein Suchender aufund dann gibt es im Territorium mehr oder weniger Bevölkerung, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Bezug zur Kirche haben. Wenn ein Pfarrer die vielleicht 200 Leute seiner Kerngemeinde gut coacht, vervielfacht er seine Wirkungsmöglichkeiten.

 

Im Prinzip mag das so sein - aber das priesterliche und vor allem das pfarrerliche Ideal sieht anders aus.

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Mindestens genau so viel Zeit wie mit den Insidern.

 

Du bist Pfarrer in einem Dorf?

3 Dörfer - eine Pfarre!

1 gläubiger-1 pfarrer

das verhältnis war noch nie günstiger.

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Wenn ich in meine eigene Seelsorgseinhei schaue, dann haben wir genug Hauptamtliche für die Aufgaben. Jeder ist in der Pastoral und in der Liturgie in irgendeiner Form tätig. Darüber hinaus haben wir auch ganz viele Laien, die sich auch im liturgischen Rahmen engagieren. Und wir ahben einen Priester.

 

Trotzdem kommen eionige Dinge zu kurz. Ich beobachte vor allem, dass das Individuelle imemr mehr abnimmt. Wir ahben weiter oben schon die Beispiel von Taufen oder Beerdigungsämtern. Alles wird zusammengelegt, obwohl es ein sifgnifikantes Bedürfnis nach individueller Begleitung - auch im liturgischen Rahmen gibt. Daneben zerreißt sich unser Pfarrer bei der Wahrnehmung aller administrativen Pflichten.

 

Insgesamt ist schon zu beobachten, dass der Anteil Priester pro aktivem Gläubigen signifikant zurückgegangen ist. Und das kann man mit einigem Recht als Mangel beklagen.

 

In der Tat ist es dabei zu kurz gegriffen, wollte man die Norm zur Zulassung zum Priesteramt vor allem deshalb ändern, um mehr Priester zu haben. Das wäre ebenso kurz gesprungen, wie die Hoffnung, eine Änderung von Liturgie und Verkündigung würde zu einem Anstieg an aktiven Gläubigen führen.

 

Ein anderer Aspekt ist hier erheblich bedenkenswerter. Wunibald Müller hat mal in einem Vortrag gesagt, es sei zu fragen, ob die Kirche nicht durch den Ausschluss von Frauen und Verheirateten nicht leichtfertig auf wesentliche Charismen verzichtet, die das priesteramt und damit die Gemeinden bereichern würden.

Ich stimme dieser Überlegung zu und sie lässt sich auch nicht mit dem Hinweis abtun, jedem stünde es ja frei, sich zu engagieren. Das ist dabei nicht dasselbe.

 

Mir kommt die Behauptung, ein Priestermangel sei nur eingebildet, so vor, dass man versucht, die Situation schönzureden. Ein hilfloser Versuch, der das eigene Gewissen beruhigt und jede Überlegung eienr Änderung dadurch zu unterlaufen sucht, dass man den Kopf in den Sand steckt.

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Ein Priester, der sich nur für die regelmäßigen Gottesdienstbesucher zuständig fühlt, sollte über seinen Berufsethos nachdenken. Zumindest Pfarrer sind für alle Menschen in ihrem Pfarrgebiet zuständig, und das sind weitaus mehr geworden.

Seelsorge für Atheisten, Muslime, Juden und Evangelische treiben, gar missionieren? Oder wie meinst du das "zuständig"?

 

Eine gute Frage: Es soll sich sorgen um deren Nöte und Probleme. Nicht, um sie zu missionieren, sondern weil die Probleme da sind. Priester sind keine Sakramentenspender, die dazu noch vorbereitende Gespräche führen und den Rest zu delegieren haben. Das ist ein sehr enges Verständnis des priesterlichen und erst recht des Pfarramtes.

 

Wofür braucht es Priester und wofür Laien? Und wofür ggf. Diakone? Nöte und Probleme? Das ist ein weites Feld. Es gibt auch Sozialarbeiter. Müßten deren Arbeit Priester tun?

 

Auch. Zumindest in einem Maße, das sie in engen Kontakt mit diesen Tätigkeiten bringt. Das ist ein weites Feld, aber eine Kirche, die sich auf die vermeintliche Kernkompetenz Sakramentenverwaltung reduziert wird zum religiösen Dienstleister. Sie rückt die λειτουργία in den Mittelpunkt, reduziert die μαρτυρία auf die Sakramentenkatechse und spaltet die διακονία an die Fachleute (zB die Sozialarbeiter) ab. Das, was da übrig bleibt, ist dann aber keine Kirche vor Ort mehr, das ist eine Servicestelle.

 

 

Jetzt wechselst du das Thema. Kirche sind ja nicht nur Priester. In jeder Gemeinde git es eine mehr oder weniger große aktive Kerngemeinde, dann gibt es eine passive erngemeinde aus Alten und Kranken, darum gibts es die Zugvögel und Weihnachtschristen, gelegentlich schlägt ein Suchender aufund dann gibt es im Territorium mehr oder weniger Bevölkerung, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Bezug zur Kirche haben. Wenn ein Pfarrer die vielleicht 200 Leute seiner Kerngemeinde gut coacht, vervielfacht er seine Wirkungsmöglichkeiten.

 

Im Prinzip mag das so sein - aber das priesterliche und vor allem das pfarrerliche Ideal sieht anders aus.

Wieviele Gläubige pro Priester und pro Pfarrer wären für dich ein gutes Verhältnis?

 

Ich weiß, daß es nicht leicht ist, hier konkrete Zahlen zu nennen - zu verschieden sind die denkbaren örtlichen Umstände. Aber so als Denk- und Diskussionshilfe wäre eine Zahl nicht schlecht. Es macht einfach einen großen Unterschied, ob ich für meine Vorstellungen von Kirche einen Priester auf 50 oder einen auf 50.000 Gläubige brauche, und ob ich mich dabei auf die Kern- oder die Gesamtgemeinde beziehe...

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... Zumindest Pfarrer sind für alle Menschen in ihrem Pfarrgebiet zuständig, und das sind weitaus mehr geworden.

Lieber Chrysologus,

 

du sprichst diesen Punkt immer wieder an. Ich denke, daß dies eigentlich ein ganz wichtiger Punkt ist, daß sich ein Pfarrer nicht nur um "seine" Schäfchen kümmern sollte, sondern für alle Menschen in seinem Pfarrbezirk verantwortlich ist. Und ich denke, daß dieser Aspekt in der gegnwärtigen Praxis viel zu kurz kommt.

 

Ich denke aber auch, daß dies ein Aspekt ist, der der gegenwärtigen Diskussion um den Priestermangel eine ganz neue Dimension hinzufügt: Denn Fernstehende gibt es - auch hier im "christlichen Abendland" - sehr, sehr viele. Ein Pfarrer, der die Sorge um die Fernstehenden wirklich ernst nimmt, der wird kaum noch Zeit für "seine" Schäfchen haben. Selbst wenn es zwei, drei oder zehn mal so viele Pfarrer gäbe wie heute, wäre das immer noch eine riesige Aufgabe, die kaum zu erfüllen wäre. Und Pfarrer, die diese Aufgabe entsprechend ernst nähmen, hätten deshalb noch weniger Zeit als heute üblich, um sich um ihre Kerngemeinden zu kümmern.

 

Unschön fände ich es, wenn die Fernstehendenpastoral nur als Vorwand genutzt würde: "Wenn wir mehr Priester hätten, dann könnten unsere geistlichen Ansprüche besser erfüllt werden - und außerdem bliebe vielleicht noch ein bisschen (mehr) Zeit für die Fernstehendenpastoral übrig". Nein: Wenn uns das mit dem Ansprechen der der Kirche Fernstehenden ernst ist, dann werden unsere Pfarrer weniger Zeit als heute für unsere Ansprüche haben!

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Unschön fände ich es, wenn die Fernstehendenpastoral nur als Vorwand genutzt würde: "Wenn wir mehr Priester hätten, dann könnten unsere geistlichen Ansprüche besser erfüllt werden - und außerdem bliebe vielleicht noch ein bisschen (mehr) Zeit für die Fernstehendenpastoral übrig". Nein: Wenn uns das mit dem Ansprechen der der Kirche Fernstehenden ernst ist, dann werden unsere Pfarrer weniger Zeit als heute für unsere Ansprüche haben!
Unschön finde ich, wenn diffus bleibt, was mit "Fernstehendenpastoral" eigentlich gemeint ist.

Mission? Hausbesuche? Priesterliche Präsenz bei weltlichen Festen?

Das Potenzial für solche Fernstehendenpastoral ist relativ schnell ausgeschöpft, wenn die Fernstehenden das Gefühl haben, da will ihnen jemand lästig werden, oder im Gegenteil zu "Nahstehenden" werden.

Wir werden demnächst damit beginnen, alle Neuzugezogenen zu besuchen (Ich und ein PGR), um ihnen Informationen über die Pfarre und das Gespräch anzubieten. Manche werden interessiert sein, manche weniger. Das ist durchaus Fernstehendenpastoral. Es ist aber nicht so viel mehr Arbeit, dass dadurch ein weiterer Priester notwendig wäre.

bearbeitet von Udalricus
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Franciscus non papa

ich kenne nun deine 3 orte nicht. aber wenn ein priester nur alle taufeltern auch mal zuhause besucht, alle eheleute ebenso, es nicht bei trauergespräch und beerdigung belässt, sondern auch noch mal eine zeit später nach den hinterbliebenen schaut, dann ist es eine ganze menge an zeit, die da investiert werden muss. ich gehe davon aus, daß die mobilität bei uns hier dazu deutlich größer ist...

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ich kenne nun deine 3 orte nicht. aber wenn ein priester nur alle taufeltern auch mal zuhause besucht, alle eheleute ebenso, es nicht bei trauergespräch und beerdigung belässt, sondern auch noch mal eine zeit später nach den hinterbliebenen schaut, dann ist es eine ganze menge an zeit, die da investiert werden muss. ich gehe davon aus, daß die mobilität bei uns hier dazu deutlich größer ist...

Das sind natürlich alles Dinge, die auch ein anderer Seelsorger machen kann. Aber dann muss sich die Kirche 1. von der Vorstellung trennen, dass nur Geweihte "echte" Seelsorger sind und 2. zugeben, dass auch ohne Priester Gemeindeleben möglich ist. Aktuell läuft das aber eher so ab:

 

Gemeinde: "Wir brauchen wieder einen eigenen Pfarrer."

Bischof: "Ihr habt doch einen Pfarrer für die Seelsorgeeinheit."

Gemeinde: "Der hat aber nicht genug Zeit für uns."

Bischof: "Der braucht auch nicht so viel Zeit für euch. Ihr seid ja heute auch weniger Gläubige als früher."

Gemeinde: "Gerade dann brauchen wir mehr Priester, sonst verschlechtert sich das Angebot ja noch weiter."

Bischof: "Ihr habt genug Priester."

Gemeinde: "OK, dann werden wir jetzt eben das Gemeindeleben ohne Priester gestalten."

Bischof: "Nein! Der Priester ist ganz wichtig und ohne ihn seid ihr keine echte Gemeinde"

Gemeinde: ???

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Gemeinde: "Wir brauchen wieder einen eigenen Pfarrer."

Bischof: "Ihr habt doch einen Pfarrer für die Seelsorgeeinheit."

Gemeinde: "Der hat aber nicht genug Zeit für uns."

Bischof: "Der braucht auch nicht so viel Zeit für euch. Ihr seid ja heute auch weniger Gläubige als früher."

Gemeinde: "Gerade dann brauchen wir mehr Priester, sonst verschlechtert sich das Angebot ja noch weiter."

Bischof: "Ihr habt genug Priester."

Gemeinde: "OK, dann werden wir jetzt eben das Gemeindeleben ohne Priester gestalten."

Bischof: "Nein! Der Priester ist ganz wichtig und ohne ihn seid ihr keine echte Gemeinde"

Gemeinde: ???

Mir leuchtet dieses der Diskussion zu Grunde liegende "Alles oder Nichts" nicht ein. Man wird doch wohl mit weniger "Priester" zufrieden sein können, wenn es weniger "Gemeinde" gibt. Es geht nicht um Totalverzicht.

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Unschön fände ich es, wenn die Fernstehendenpastoral nur als Vorwand genutzt würde: "Wenn wir mehr Priester hätten, dann könnten unsere geistlichen Ansprüche besser erfüllt werden - und außerdem bliebe vielleicht noch ein bisschen (mehr) Zeit für die Fernstehendenpastoral übrig". Nein: Wenn uns das mit dem Ansprechen der der Kirche Fernstehenden ernst ist, dann werden unsere Pfarrer weniger Zeit als heute für unsere Ansprüche haben!
Unschön finde ich, wenn diffus bleibt, was mit "Fernstehendenpastoral" eigentlich gemeint ist.

Mission? Hausbesuche? Priesterliche Präsenz bei weltlichen Festen?

Das Potenzial für solche Fernstehendenpastoral ist relativ schnell ausgeschöpft, wenn die Fernstehenden das Gefühl haben, da will ihnen jemand lästig werden, oder im Gegenteil zu "Nahstehenden" werden.

Wir werden demnächst damit beginnen, alle Neuzugezogenen zu besuchen (Ich und ein PGR), um ihnen Informationen über die Pfarre und das Gespräch anzubieten. Manche werden interessiert sein, manche weniger. Das ist durchaus Fernstehendenpastoral. Es ist aber nicht so viel mehr Arbeit, dass dadurch ein weiterer Priester notwendig wäre.

Dort sein, wo die Leute sind und man mit ihnen ins Gespräch kommen kann, wenn SIE es wollen.

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Dort sein, wo die Leute sind und man mit ihnen ins Gespräch kommen kann, wenn SIE es wollen.

Gut. Würde ich auch so sehen.

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Gemeinde: "Wir brauchen wieder einen eigenen Pfarrer."

Bischof: "Ihr habt doch einen Pfarrer für die Seelsorgeeinheit."

Gemeinde: "Der hat aber nicht genug Zeit für uns."

Bischof: "Der braucht auch nicht so viel Zeit für euch. Ihr seid ja heute auch weniger Gläubige als früher."

Gemeinde: "Gerade dann brauchen wir mehr Priester, sonst verschlechtert sich das Angebot ja noch weiter."

Bischof: "Ihr habt genug Priester."

Gemeinde: "OK, dann werden wir jetzt eben das Gemeindeleben ohne Priester gestalten."

Bischof: "Nein! Der Priester ist ganz wichtig und ohne ihn seid ihr keine echte Gemeinde"

Gemeinde: ???

Mir leuchtet dieses der Diskussion zu Grunde liegende "Alles oder Nichts" nicht ein. Man wird doch wohl mit weniger "Priester" zufrieden sein können, wenn es weniger "Gemeinde" gibt. Es geht nicht um Totalverzicht.

was soll aus dieser kirche mit diesen seelsorgern werden. ich empfinde in dir angst, abspaltung. nach außen erscheint es wie gleichgültigkeit.

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Gemeinde: "Wir brauchen wieder einen eigenen Pfarrer."

Bischof: "Ihr habt doch einen Pfarrer für die Seelsorgeeinheit."

Gemeinde: "Der hat aber nicht genug Zeit für uns."

Bischof: "Der braucht auch nicht so viel Zeit für euch. Ihr seid ja heute auch weniger Gläubige als früher."

Gemeinde: "Gerade dann brauchen wir mehr Priester, sonst verschlechtert sich das Angebot ja noch weiter."

Bischof: "Ihr habt genug Priester."

Gemeinde: "OK, dann werden wir jetzt eben das Gemeindeleben ohne Priester gestalten."

Bischof: "Nein! Der Priester ist ganz wichtig und ohne ihn seid ihr keine echte Gemeinde"

Gemeinde: ???

Mir leuchtet dieses der Diskussion zu Grunde liegende "Alles oder Nichts" nicht ein. Man wird doch wohl mit weniger "Priester" zufrieden sein können, wenn es weniger "Gemeinde" gibt. Es geht nicht um Totalverzicht.

was soll aus dieser kirche mit diesen seelsorgern werden. ich empfinde in dir angst, abspaltung. nach außen erscheint es wie gleichgültigkeit.

Ich empfinde in dir mangelnde Empathie und den Drang, Priester verurteilen zu wollen, deren Sichtweise man nicht ganz versteht.

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Ich sehe weniger einen Priester- als einen Pfarrermangel. Und damit einhergehend auch einen Berufungsmangel im Bereich der Weltpriester. Denn es ist natürlich eine herausfordernde Vorstellung, in den nächsten 40, 50 Jahren für Tausende Katholiken zuständig zu sein, die von einem gewissen Anspruchsdenken - auch gegenüber dem Pfarrer - geprägt sind. Nicht jeder der eine Berufung zum Priester hat, muss auch dazu geeignet sein Pfarrer zu sein, darüber hinaus kann sich das beim Einzelnen im Laufe der Jahre auch ändern (wofür man mit 50 geeignet ist, dazu ist man vielleicht mit 70 nicht mehr in der Lage). Und wo gibt es heute Priester, die z.B. völlig für den Schuldienst freigestellt sind? Die Unsicherheit in Bezug auf die Zukunft der Pfarrstruktur mag dazukommen. Ich denke, dass gerade kontemplative Orden so einen Zulauf haben, hat auch den Grund, dass die jeweilige Ordensspirtitualität auch eine gewisse Sicherheit vermittelt: egal wie sich die Situation der Kirche in den nächsten Jahren fortentwickelt, am Ablauf eines Tages im Kloster, wird das wenig ändern.

 

(PS: alles für unsere Breiten geschrieben)

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Gemeinde: "Wir brauchen wieder einen eigenen Pfarrer."

Bischof: "Ihr habt doch einen Pfarrer für die Seelsorgeeinheit."

Gemeinde: "Der hat aber nicht genug Zeit für uns."

Bischof: "Der braucht auch nicht so viel Zeit für euch. Ihr seid ja heute auch weniger Gläubige als früher."

Gemeinde: "Gerade dann brauchen wir mehr Priester, sonst verschlechtert sich das Angebot ja noch weiter."

Bischof: "Ihr habt genug Priester."

Gemeinde: "OK, dann werden wir jetzt eben das Gemeindeleben ohne Priester gestalten."

Bischof: "Nein! Der Priester ist ganz wichtig und ohne ihn seid ihr keine echte Gemeinde"

Gemeinde: ???

Mir leuchtet dieses der Diskussion zu Grunde liegende "Alles oder Nichts" nicht ein. Man wird doch wohl mit weniger "Priester" zufrieden sein können, wenn es weniger "Gemeinde" gibt. Es geht nicht um Totalverzicht.

was soll aus dieser kirche mit diesen seelsorgern werden. ich empfinde in dir angst, abspaltung. nach außen erscheint es wie gleichgültigkeit.

Ich empfinde in dir mangelnde Empathie und den Drang, Priester verurteilen zu wollen, deren Sichtweise man nicht ganz versteht.

woran macht du ein urteilen fest und wo den drang? ich empfinde ein gefühle bei dir, angst. welches empfindest du bei mir?

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Mir leuchtet dieses der Diskussion zu Grunde liegende "Alles oder Nichts" nicht ein. Man wird doch wohl mit weniger "Priester" zufrieden sein können, wenn es weniger "Gemeinde" gibt. Es geht nicht um Totalverzicht.

 

Das "Problem" ist, dass eine quantitative Betrachtung verschleiert, dass die Erwartungen gestiegen sind. Sie sind manchmal sogar sicher überhöht. Aber sie sind nun einmal da. Entweder man erfüllt sie oder man hilft den Menschen, die Erwartungen an den Priester auf das Wesentliche zurückzuführen und selbst Verantwortung zu übernehmen (was mindestens ebenso anspruchsvoll ist) oder man ignoriert diese Erwartungen einfach und nimmt in Kauf, dass die Menschen ihr Heil wo anders suchen.

bearbeitet von Justin Cognito
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Mir leuchtet dieses der Diskussion zu Grunde liegende "Alles oder Nichts" nicht ein. Man wird doch wohl mit weniger "Priester" zufrieden sein können, wenn es weniger "Gemeinde" gibt. Es geht nicht um Totalverzicht.

 

Das "Problem" ist, dass eine quantitative Betrachtung verschleiert, dass die Erwartungen gestiegen sind. Sie sind manchmal sogar sicher überhöht. Aber sie sind nun einmal da. Entweder man erfüllt sie oder man hilft den Menschen, die Erwartungen an den Priester auf das Wesentliche zurückzuführen und selbst Verantwortung zu übernehmen (was mindestens ebenso anspruchsvoll ist) oder man ignoriert diese Erwartungen einfach und nimmt in Kauf, dass die Menschen ihr Heil wo anders suchen.

vielleicht ist das zu anspruchsvoll, einen suchenden einen weg vorzuschlagen und ihn teilweise mitzugehen.

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Mir leuchtet dieses der Diskussion zu Grunde liegende "Alles oder Nichts" nicht ein. Man wird doch wohl mit weniger "Priester" zufrieden sein können, wenn es weniger "Gemeinde" gibt. Es geht nicht um Totalverzicht.

Der schleichende Teilverzicht führt aber auf mittelfristige Sicht zu einer totalen Unabhängigkeit vom priesterlichen Amt. Laien lassen sich nämlich nicht dauerhaft als Lückenbüßer missbrauchen für Tätigkeiten, die der Herr Pfarrer nicht mehr auüben will oder kann.

 

Ein gutes Beispiel sind die Kommunionhelfer. Vom Klerus eingeführt als Aushilfen, wenn nicht genügend Priester zur Austeilung der Kommunion anwesend sind, ist es heute ein festes Amt in nahezu jeder Gemeinde. Und sie lassen sich auch nicht mehr so einfach bei Seite schieben, wenn dann mal ein Konzelebrant oder der Bischof eingeflogen kommt. Aus der Aushilfstätigkeit ist eine dauerhafte Einrichtung geworden.

 

Den gleichen Weg werden die Wort-Gottes-Feiern nehmen. Sie werden das liturgische Leben der Gemeinden auch dann noch bereichern, wenn es wieder mehr Zelebranten für die Eucharistie geben sollte. Die WoGo-Leiter kann man nicht einfach so weg schicken mit dem lockeren Spruch "jetzt machen wir den Sonntagsgottesdienst doch lieber wieder selbst".

 

Auch ein Kirchengemeinderat lässt sich die gewonnenen Freiheiten nicht wieder aus der Hand nehmen. Wir laufen also auf eine Kirche zu, die deutlich demokratischer und von Laien getragener ist als heute. Das Bilden von Großpfarreien ist ein Versuch, das zu verhindern. Der Preis dafür ist eine deutlich höhere Austrittsrate, damit man dann auch wieder mit weniger Priestern im alten klerikalen System klar kommt. Und dann kann man behaupten, dass es ja auch viel weniger Gläubige gäbe als früher. :ninja:

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....Der Preis dafür ist eine deutlich höhere Austrittsrate, damit man dann auch wieder mit weniger Priestern im alten klerikalen System klar kommt. Und dann kann man behaupten, dass es ja auch viel weniger Gläubige gäbe als früher. :ninja:

solange im richtigen verhältnis mehr gläubige als priester verschwinden, auf welchem weg auch immer, wird es eine gesundung. :ninja:

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solange im richtigen verhältnis mehr gläubige als priester verschwinden, auf welchem weg auch immer, wird es eine gesundung. :ninja:

Ja, eine Art Kur für die Priester. Das Prinzip kennt jeder aus seinem beruflichen Umfeld. Man muss nur schlecht genug arbeiten durch die rückläufige Nachfrage hat man mit der Zeit immer weniger zu tun.

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