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Katholischer Glaube konservativ untergraben?


Fr. Peter

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Die folgenden Generationen?

Da ich seit Jahren und voraussichtlich noch viele weitere Jahre für fremder Leute Eltern die Rente sichere (meine eigenen sind lange tot) habe ich nicht das geringste schlechte Gewissen ob des Umstandes, dass dereinst (falls es dann noch sowas gibt) fremder Leute Kinder meine Rente sichern müssen, weil ich keine eigenen habe.

Es spielt auf der Ebene des einzelnen keine Rolle, ob er Kinder hat, oder nicht. Man kann das nur auf der Ebene der Statistik sinnvoll diskutieren, wie schon gesagt.

 

Auf statistischer Ebene ist die Anzahl der Einwohner in Deutschland rückläufig und auf persönlicher Ebene gibt es weniger Kinder. Wenn die persönliche Entscheidung für Kinder nicht erfolgt, dann können auf statistischer Ebene nicht mehr Kinder geboren werden. Deshalb hängt beides zusammen.

Das Rentensystem lebt davon, dass Arbeitnehmer in das Rentensystem einzahlen. Wenn es diese aber nicht mehr in der erforderlichen Anzahl gibt, dann werden die Renten entweder sinken, oder das Rentensystem muss grundlegend verändert werden. Es kann dem Einzelnen also nicht so ganz egal sein, ob er Kinder hat oder nicht. Sicherlich darf man nicht gtrundsätzlich dem der keine Kinder dies vorwerfen.

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Auf statistischer Ebene ist die Anzahl der Einwohner in Deutschland rückläufig und auf persönlicher Ebene gibt es weniger Kinder.

Manche haben mehr, manche habe weniger Kinder. Nur weil einzelne weniger Kinder haben, muß die Einwohnerzahl nicht sinken. Außerdem MUSS die Einwohnerzahl sinken, überall. Wir sind für diesen Planeten längst zu viele.

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Wir sind für diesen Planeten längst zu viele.

 

Pure Ideologie.

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Prinzipal 8 Fuss

Wer sich in kirchlichen Medien umschaut, muss darum fürchten, dass katholischer Glaube mit altbackenem Konservatismus ideologisch untergraben wird. Glaube verkommt zur Formsache. Der Herr wird Ehrenpräsident. Offenbar ist der damit verbundene Rückzug aus der Mitte der Gesellschaft in die Ecke einer rechten Minderheit das Kernproblem für den Niedergang der Volkskirche.

 

Konservatismus ansich ist ja nichts negatives, bedeutet Konservativ doch das etwas bewahrt werden soll. Da aber spätestens seit Opus Dei, den Piusbrüdern und anderen reaktionären Kreisen innerhalb der RKK der Konservatismus immer mehr ideologische Züge angenommen hat muss man tatsächlich befürchten, dass die RKK konservativ, sprich reaktionär, unterwandert ist.

 

In der heutigen Zeit lebt doch praktisch jeder Mensch, der sich in einer christlichen Gemeinde engagiert und seinen Glauben bezeugt, konservative Werte. Einer der Sargnägel der Katholiken in Deutschland wird aber sein, dass sie dieses Potential werder erkannt haben, noch genutzt haben. Kein katholischer Würdenträger scheint erkennen zu wollen, dass die jungen Deutschen eben nicht durch Verhütungsmittel geschützt wild die Betten wechseln. Konservative Werte sind in der Jugend weiter verbreitet, als jeder denken möchte. Zumindest bei denen, die durch Bildung uns Sozialisation noch einigermaßen von der Kirche erreicht werden können und für ihre Lehre ansprechbar sind.

Lieber diskutiert man über die Nebenkriegsschauplätze wie Pille und Mädchen als Ministranten oder den Messritus.

 

Und was Schwangerschaftsabbrüche betrifft. Eine Bekannte von mir arbeitet jetzt in der Beratung, bei einer katholischen Einrichtung.

 

 

Ein Tag in der Woche.

 

 

Ehrenamtlich.

 

 

Die anderen Frauen da machen das zumeist auch so.

 

 

Wenn die Katholische Kirche wirklich was gegen Abtreibungen tun möchte, müssten die Bankkonten der Einrichtungen und ihrer Mitarbeiter überquellen. Und als Mitarbeiter wären die besten der Besten vor Ort. Das ist wie bei der Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr. Jeder will beschützt und gerettet werden. Die Gehälter und die Arbeitsbedingungen sind aber mies.

 

So bleibt mir da leider nur ein zynisches Grinsen. Chance vertan.

bearbeitet von Prinzipal 8 Fuss
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In der heutigen Zeit lebt doch praktisch jeder Mensch, der sich in einer christlichen Gemeinde engagiert und seinen Glauben bezeugt, konservative Werte.

Das bestreite ich entschieden. Hier ist deutlich ziwchen der Kirchenführung und dem Kirchenvolk zu unterscheiden. Erstere hat nach Johannes XXIII und zumindest bis zum Papstwechsel noch gar nicht bemerkt, dass das 21Jh. angebrochen ist, sondern ist starr und fest im späten 19. und frühen 20.Jh stehengeblieben. Das Worte Moderne ist in der Kirche nach wie vor ein Unwort. Und genau daran krankt die Kirche, dass die Grundideen der Führung und die des Volkes um mindesten 100 bin 150 auseinanderklaffen.

Kein katholischer Würdenträger scheint erkennen zu wollen, dass die jungen Deutschen eben nicht durch Verhütungsmittel geschützt wild die Betten wechseln. Konservative Werte sind in der Jugend weiter verbreitet, als jeder denken möchte.

 

Das stimmt, weil der Gedanke der Promiskuität nichts als eine Negativschablone ist, aber es bedeutet nicht, dass die jungen Menschen nach den Grundlagen der katholischen Ehemoral leben und bis zur Ehe keinen Geschlechtsverkehr haben....solches Schwarz Weißdenken führt nur zu neuerlichem Unverständnis und "Aneinander vorbeireden".

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Prinzipal 8 Fuss
Und genau daran krankt die Kirche, dass die Grundideen der Führung und die des Volkes um mindesten 100 bin 150 auseinanderklaffen.

 

Du meintest 100 bis 150 Jahre, die da auseinanderklaffen?

 

Habe mich in meinem Post nicht ganz so ausgedrückt, wie ich wollte, beziehungsweise ist einer der Hauptgedanken vergessen worden.

 

Die Frage, ob der Katholische Glauben "konservativ untergraben" ist, möchte ich eigentlich bejahen. Was ich vor einigen Tagen in meinem Post nicht in Gänze dargelegt habe ist folgendes.

 

Ich schrieb, dass

Konservative Werte in der Jugend weiter verbreitet sind, als jeder denken möchte. Zumindest bei denen, die durch Bildung uns Sozialisation noch einigermaßen von der Kirche erreicht werden können und für ihre Lehre ansprechbar sind.

 

Das beziehe ich jetzt nicht unbedingt auf das Wort mit den drei Buchstaben, also diese Beschäftigung von 2 Menschen, die soviel Spaß macht.

 

In meinem Theologie-Studium und in all den Pfarreien die ich inzwischen kennenlernen durfte ist mir aufgefallen, dass konservative Katholiken sehr häufig ein bestimmtes prinzipielles Problem mit unserer

Gesellschaft haben, also abseits des Themas Kirche.

 

Ein Moraltheologe an unserer Uni konnte z.B. keine Vorlesung beenden, ohne über die Politik herzuziehen. Der Mann hat sich Anfang der 2000er Jahre noch an Egon Bahr und Willy Brandt festgebissen. Also gegenüber Studenten die ab etwa 1977 geboren wurden kam er immer wieder auf die sozialliberale Koalition 1969-1974 zu sprechen - und das bei Themen, die inzwischen von der Zeitgeschichte als politisch richtig bestätigt wurden. Zum Beispiel die bei den Schwarzen verhassten damaligen Ostpolitik Brandts´.

 

Es geht also vielleicht nicht nur um grundsätzliche Dinge des Glaubens oder die Art, wie sich das kirchliche Lehramt und die "Oberen" äußern. In der Kirche werden konservative Werte meinen Augen für junge Menschen in verstärkten Maß dadurch unglaubwürdig gemacht, da sich hinter der konservativen Einstellung immer häufiger ein Mensch finden lässt, der ein grunsätzliches Problem mit unserer Gesellschaft hat, sich also im Grunde nur den konservativen christlichen Werten bedient.

 

Besonders bei jungen Menschen habe ich oft den Eindruck, dass es sich nur um das übliche "dagegen sein" handelt. Im Grunde kennt ja jede Generation ihre Protestkultur. Derzeit treffe ich dann junge Menschen wo ich mir denke "Nee, Du, Du nix konservativ, Du nur dagegen, willst anders sein!"

 

Deshalb kann man das mit dem alten Messritus in meinen Augen aus ziemlich schade finden. Eigentlich sollte man ja versuchen, jede überlieferte liturgische Praxis zu hegen und pflegen. Leider hat sich bei mir aber im Hirn für die Anhänger dieses Ritus´ die Bezeichnung "Katholo-Faschos" eingenistet. Die meisten Anhänger scheinen eindeutig ein Problem damit zu haben, dass auch in der katholischen Kirche die Meinungsäußerung und -bildung inzwischen etwas demokratischer vonstatten geht und die Rolle des einzelnen Katholiken sich nicht mehr auf das einfache Befehl und Gehorsam beschränkt.

 

Schon doof, wenn man immer weniger Rückzugsgebiete für "Befehl und Gehorsam" findet und nur noch von Menschen umgeben ist, die gerne auch mit ihrer Meinung gehört werden wollen.

bearbeitet von Prinzipal 8 Fuss
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Ist es nicht so dass, das Wort Gottes zeitlos ist !

Der Weg ,die Wahrheit und das Leben.

Aber die Übermittlung auf die gegebene Zeit angepasst werden muss?

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