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YouCat


Rosario

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Ich dachte, ein Katechismus sei ein Lehrbuch über den Glauben der jeweiligen Glaubensrichtung, also in meinem Fall gibt's für mich den "Katechismus der katholischen Kirche". Den habe ich als Kind nie lesen müssen/dürfen/sollen. Als ich dann als Erwachsene wieder eintrat, wollte ich das Ding auch lesen, aber das ist ja so sperrig, und zum Glück fand ich dann das "Kompendium", was mir gefiel und Auskunft gab. Aber auch das empfand ich noch als sperrig. Den YOUCAT hingegen finde ich nun nicht mehr sperrig, kann mich aber darauf verlassen, dass das, was drinsteht, auch vonseiten der Kirche, in der ich sein will, "o.k." ist. Dabei habe ich noch nicht behauptet, dass alles, was die Kirche sagt, für mich o.k. ist, und ich habe noch nichts darüber gesagt, ob ich vermute, dass in für mich persönlich strittigen Dingen die Kirche "falsch liegt", oder ob ich annehme, dass ich falsch liegen könnte.

YOUCAT ist einfach nur "leckerer" als Kompendium oder Gesamttext - die Zutaten sind dieselben.

Uiuiui ... Gänsehaut... Aber gut. Ich bin da völlig anders gepolt. Aber das hat elementar mit meinem Verständnis von "Katechese" zu tun.

 

Katechese ist für mich ein dialogisches (eigentlich trialogisches) Geschehen zwischen dem Katechumenen, dem Katecheten und nicht zuletzt dem Allmächtigen. Ziel einer solchen Katechese kann es (einer Meinung nach) nicht sein dem Katechumenen Sätze einzutrichtern, die er auswendig lernen soll, sondern der Katechumene soll in seinem Leben den Weg finden den Gott mit ihm gehen möchte und nebenbei durch das Leben in und mit der Kirche deren "Sprache" zu lernen in der sie über Gott spricht und in der sie formuliert, was sie von Gott verstanden zu haben glaubt.

 

Ich halte es für unmöglich, "katholisch zu leben" aus einem "Lehrbuch" zu nehmen. Mir fehlt da völlig die Möglichkeit zur Reflexion, das rechte Stichwort zur rechten Zeit.

 

Der Katechismus ist für mich zunächst einmal nur die Materialsammlung des Katecheten. Schriftstellen, Väterzitate, Konzilsbeschlüsse, Bilder, Gedanken, Lehrformeln, etc. und in zweiter Linie das Tagebuch bzw. die Notizensammlung des Katechumenen, aber kein Schulbuch oder Lexikon (zumal z.B. der KKK diesen letzteren Anspruch auch eigentlich gar nicht selbst vertritt).

 

Aber ich denke, das habe ich in ähnlicher Form schon weiter oben geschrieben.

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Ich dachte, ein Katechismus sei ein Lehrbuch über den Glauben der jeweiligen Glaubensrichtung, also in meinem Fall gibt's für mich den "Katechismus der katholischen Kirche". Den habe ich als Kind nie lesen müssen/dürfen/sollen. Als ich dann als Erwachsene wieder eintrat, wollte ich das Ding auch lesen, aber das ist ja so sperrig, und zum Glück fand ich dann das "Kompendium", was mir gefiel und Auskunft gab. Aber auch das empfand ich noch als sperrig. Den YOUCAT hingegen finde ich nun nicht mehr sperrig, kann mich aber darauf verlassen, dass das, was drinsteht, auch vonseiten der Kirche, in der ich sein will, "o.k." ist. Dabei habe ich noch nicht behauptet, dass alles, was die Kirche sagt, für mich o.k. ist, und ich habe noch nichts darüber gesagt, ob ich vermute, dass in für mich persönlich strittigen Dingen die Kirche "falsch liegt", oder ob ich annehme, dass ich falsch liegen könnte.

YOUCAT ist einfach nur "leckerer" als Kompendium oder Gesamttext - die Zutaten sind dieselben.

Alles Liebe,

Adelgunde.

 

Ich sehe das auch so und finde aus demselben Grund den YouCat so schlecht gar nicht. Man mag über Sprache, Form, Bilde eine Menge Kritisches sagen, aber unter Strich finde ich ihn zumindest mal recht lesbar. Ich sehe ihn auch nicht als Werk, das der Jugendliche im stillen Kämmerlein liest, auswendig lernt und dann Wort für Wort befolgt. Um einen solchen Jugendlichen würde ich mir schon ernsthaft Sorgen machen...

 

Ich sehe ihn eher als Nachschlagewerk, wenn man zu einem bestimmten Punkt einfach mal wissen will, wie die offizielle katholische Lehre dazu steht. Und dann kann man immer noch überlegen und auch darüber ins Gespräch kommen, wie man selbst das sieht, ob man der Lehre in diesem Punkt folgt, ob man sie für falsch, überholt, sonstwas hält. Aber dass diese Dinge mal in kompakter, optisch halbwegs ansprechender, verständlicher Form niedergeschrieben sind, finde ich schon okay.

 

Ich würde vermuten, dass es nahezu ein Ding der Unmöglichkeit ist, die reine katholische Lehre in eine Sprache und Form zu gießen, die absolut jugendgerecht ist, ohne die Inhalte wieder zu verwässern. Und dass man das nicht will, kann ich erst mal nachvollziehen und stehenlassen, ohne damit zu sagen, dass ich Veränderungen in dem einen oder anderen Punkt nicht für dringend angeraten halte. Aber diese Veränderungen wird man nicht angehen, indem man sie erst mal in einem Jugendkatechismus aufschreibt und damit dann quasi durch die Hintertür offiziell macht. Man kann dem YouCat ja schlech seinen Inhalt vorwerfen, den müsste man schon der Kirche als solcher vorwerfen.

 

Man könnte sagen, die typische Katechismus-Form mit Frage- und Antwortschema ist überholt, altbacken. Ich glaube schon, dass man daraus Ansätze für die individuelle Katechese ziehen kann. Aber einen Katechismus, der sich eins zu eins für jede vorstellbare Konstellation von Katechese verwenden ließe, wird es wohl eh nie geben. So ein Buch kann immer nur eine Gesprächsgrundlage sein. Und als solche finde ich den YouCat zumindest nicht die schrecklichste aller vorstellbaren Alternativen (wenn auch sicherlich nicht die beste).

 

Gruß,

 

Avila

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Es haben junge Menschen geschrieben ...

Jetzt hab' ich eine Verständnisfrage (ich hab' das Teil noch nie in der Hand gehabt).

Ich dachte immer, das ist der Originaltext des Kathechismus mit ein bisschen jungem Bunt drumherum. Oder hat man wirklich die Texte neu formuliert, so daß sie heute (insbesondere für die Zielgruppe der Jugendlichen) besser verständlich sind?

Das man die Inhalte nicht verändert hat ist mir klar.

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Es haben junge Menschen geschrieben ...

Jetzt hab' ich eine Verständnisfrage (ich hab' das Teil noch nie in der Hand gehabt).

Ich dachte immer, das ist der Originaltext des Kathechismus mit ein bisschen jungem Bunt drumherum. Oder hat man wirklich die Texte neu formuliert, so daß sie heute (insbesondere für die Zielgruppe der Jugendlichen) besser verständlich sind?

Das man die Inhalte nicht verändert hat ist mir klar.

Die Texte wurden für den Youcat neu formuliert. In meinem Umfeld nehme ich wahr, dass die Formulierungen unter jungen Menschen gut ankommen.

bearbeitet von Felician
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Weiß jemand, ob geplant ist, den youcat in einigen Jahren online zu stellen? (Wenn der Verlag das erlaubt, also rechtlich unbedenklich.)

Denn der KKK macht so einen störrischen Eindruck, als sträubt er sich dagegen verstanden zu werden.

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Weiß jemand, ob geplant ist, den youcat in einigen Jahren online zu stellen? (Wenn der Verlag das erlaubt, also rechtlich unbedenklich.)

Denn der KKK macht so einen störrischen Eindruck, als sträubt er sich dagegen verstanden zu werden.

 

K.A.(keine Ahnung, aber vielleicht ist ja schon ein neues Werk geplant "MyDog". :lol:

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K.A.(keine Ahnung, aber vielleicht ist ja schon ein neues Werk geplant "MyDog". :lol:

 

:lol:

 

Die Dogmatik der Kirche aufbereitet für Junge und Junggebliebene. Gute Idee! :daumenhoch:

Alte Knochen gibt es in der Kurie ja genug.

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K.A.(keine Ahnung, aber vielleicht ist ja schon ein neues Werk geplant "MyDog". :lol:

 

:lol:

 

Die Dogmatik der Kirche aufbereitet für Junge und Junggebliebene. Gute Idee! :daumenhoch:

Das könnte das von Gouvernante angedachte Werk mit dem quellenkritischen Teil sein... bearbeitet von Flo77
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Weiß jemand, ob geplant ist, den youcat in einigen Jahren online zu stellen? (Wenn der Verlag das erlaubt, also rechtlich unbedenklich.)

Denn der KKK macht so einen störrischen Eindruck, als sträubt er sich dagegen verstanden zu werden.

K.A.(keine Ahnung, aber vielleicht ist ja schon ein neues Werk geplant "MyDog".

Nö, YouCat ist noch nicht total ausgequetscht, da gibt's noch genug drumherum. (Wofür ich jetzt keine Werbung machen will. Der intressierte Leser wird wohl bei google oder buch.de oder so vorbeischauen müssen...)

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