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Das Schloss-Café Katakombe


Edith1

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Hach, 11°C, schauder ...

 

*winterpulloverwiederauspack* *Malzkaffee aufbrüh*

 

Wo ist eigentlich der olle Kathreiner's abgeblieben? Hab den gestern nirgendwo entdeckt. Ist der von Nestlé gefressen worden oder was?

 

Auf die Gefahr hin, dass das eine rhetorische Frage war: Ja. Kathreiner's ist laut wiki 1997/98 insolvent geworden, Nestle hat die Produktion übernommen und produziert noch Carokaffee.

Bin ich froh, dass der weg ist, ich habe diese Brühe gehasst und habe manche netten Bekannten nur ganz selten aufgesucht, weil es da dieses Gesöff gab. Naja, Quieta grün war auch nicht viel besser, schmeckte abe nicht ao penetrant. Mit Quieta rot (alltags) ging es dann später schon. Wer hatte eigentlich diese "herzschonenden" Kaffeemischungen hergestellt? :unsure:

 

@Elima: ich weiss nicht, ob wir von derselben "Brühe" reden. :D Quieta kenne ich nur dem Namen nach - weiss der Kuckuck woher, bei uns zuhause hab ich die Marke jedendfalls nicht wahrgenommen. Die Woche über wurde der ("echte") Bohnenkaffee mit "Lindes" gestreckt, aber daneben gab es halt für uns Kinder noch einen "echten" Malzkaffee, von dem ich meine, dass er keine Zichorie und dergleichen Streckungsmittel enthalten hätte. Er kam schon dem selbst hergestellten Malzkaffee aus Gerste gleich, den ich aus der Nachkriegszeit noch in schwacher Erinnerung habe. Vermutlich war die Herstellung im eigenen Haushalt aber recht aufwändig, so dass man irgendwann wieder zu kommerziell hergestelltem Malzkaffee überging. Vielleicht war es dieser da: „Kathreiner Kneipp Malzkaffee" (findet sich u.a. hier), ist mir halt gestern eingefallen, als ich im Regal nach einem "Malzkaffee" suchte, den ich als Bohnenkaffeeersatz zwischendurch auch mal gerne trinke (ich habe schon ein entsprechendes Produkt, aber eben keines mit dem altvertrauen Namen Kathreiner gefunden).

 

Ansonsten hat mich der Zichorien-Ersatz-Kaffee aus einem ganz anderen Grund schon beschäftigt: Er wird aus Zichorie hergestellt (in der Schweiz "Schiggoree" genannt), was nichts anderes als eine Kulturform der lieben alten "gemeinen Wegwarte" ist, botanisch eine nahe Verwandte der Chicorée-Pflanze, die bei uns im Winter als Salat und Gemüse beliebt ist (mein Kompagnon produziert das allerdings nicht selbst, das ist für einen kleinen Familienbetrieb viel zu aufwändig und dauert von der Aussaat bis zur Ernte über ein Jahr), damit aber auch botanisch nahe verwandt mit der Endivien-Pflanze ist: es werden halt in einem Fall die unterirdischen Teile (Wurzel), und in den anderen Fällen die oberirdischen Teile genutzt. Bei uns am Marktstand gibt es immer mal wieder Verwirrung, weil wir ja nicht allzuweit von zwei Nachbarländern entfernt wohnen und die Bezeichnungen der Kunden, je nachdem wo sie herstammen, munter durcheinander gehen. Es kann sein, dass jemand nach "Zichorie" fragt (und "Chicoree" meint), ein anderer meint mit "Chicorée" Endiviensalat, und so weiter, und so weiter. Recht haben sie alle - irgendwie. Wir haben uns schon überlegt, dass wir als kleine Werbemaßnahme irgendwelche bebilderten Tafeln erstellen, die diesen Begriffswirrwar aufklären ...

Finde ich eine gute Idee. War Zichorienwurzel nicht giftig?

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Guten Morgen! Ich habe gerade gefrühstückt. Es scheint ein schöner Tag zu werden.

 

@Julius: Um noch mal auf Quieta-Kaffee zurückzukommen (unsere Kunden sagten "Quitta, denen war die lateinische Wurzel des Namens natürlich nicht bekannt). Es gab ihn (zunächst nur) als Quieta grün ("bohnenfrei"), später auch als Quieta rot (gelb und gold) mit einem zunehmenden Anteil an Bohnen. Ich denke, rot hatte 10%, gelb 20% und gold 25%, aber ich weiß es nicht mehr genau, obwohl ich mich noch an viele Dinge aus dem Lebensmittelhandel damals gut erinnere, ich bin ja in (oder sagen wir besser am Rande) eines Lebensmittelladens großgeworden (habe Tüten gestempelt und beschriftet, sowie Lebensmittelmarken sortiert und geklebt, sobald ich einigermaßen lesen und schreiben konnte). Wir führten auch Linde's Kaffee, den mit den blauen Punkten und der Werbung: "Darum Linde's, ja der schmeckt). Kathreinermalz war eine andere Klasse (gekauft von besonders gesundheitsbewussten Kunden mit wohl etwas mehr Geld). Ja, ja, die alte Zeit (was soll damals eigentlich besser gewesen sein, außer dass wir noch jung waren? :))

bearbeitet von Elima
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Meine Stimmung hat sich über die Woche kontinierlich aufgeheitert und der Tiefschlag vom Montag ist gut verwunden. Jetzt gilt es für mich, nochmal richtig durchzustarten und das beste rauszuholen. Eigentlich bin ich wieder ganz froh und die Woche ist nicht so deprimierend verlaufen, wie ich gedacht hätte.

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Fünf Uhr sechsundzwanzig, oh mein Gott! Gouvi!! Was machen die mit dir???

 

*gouvernanteeineHaushaltsportionstarkenKaffeewarmstell*

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Meine Stimmung hat sich über die Woche kontinierlich aufgeheitert und der Tiefschlag vom Montag ist gut verwunden. Jetzt gilt es für mich, nochmal richtig durchzustarten und das beste rauszuholen. Eigentlich bin ich wieder ganz froh und die Woche ist nicht so deprimierend verlaufen, wie ich gedacht hätte.

Das ist schön zu hören. Viel Erfolg beim durchstarten!

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Fünf Uhr sechsundzwanzig, oh mein Gott! Gouvi!! Was machen die mit dir???

Der Zug ging um 6h15, was will ich machen...

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Meine Stimmung hat sich über die Woche kontinierlich aufgeheitert und der Tiefschlag vom Montag ist gut verwunden. Jetzt gilt es für mich, nochmal richtig durchzustarten und das beste rauszuholen. Eigentlich bin ich wieder ganz froh und die Woche ist nicht so deprimierend verlaufen, wie ich gedacht hätte.

Das ist schön zu hören. Viel Erfolg beim durchstarten!

Ich habe seitdem Prüfungsergebnisse bekommen und auch noch Prüfungen gemacht, die sehr, sehr erfreulich waren. Das hat mich wieder etwas aufgebaut. Ich habe schon angefangen zu denken, dass ich es nicht mehr hinbekommen kann.

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Fünf Uhr sechsundzwanzig, oh mein Gott! Gouvi!! Was machen die mit dir???

Der Zug ging um 6h15, was will ich machen...

Das ist doch der Horror!!!

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Hmm, das klingt jetzt ein bisschen redundant ... :unsure:

 

*gouvimehrKaffeeeinflöße*

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Hmm, das klingt jetzt ein bisschen redundant ... :unsure:

 

Das kommt vom frühen Aufstehen, das ist nicht gesund!
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Sorry, ich sitzt gerade an einer Leitung, in der die Bytes einzeln durch die Leitung purzeln... Deshalb gibt es häufiger Doppelposts, wenn ich gedankenverloren nochmal den "Senden"-Button klicke.

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Sorry, ich sitzt gerade an einer Leitung, in der die Bytes einzeln durch die Leitung purzeln... Deshalb gibt es häufiger Doppelposts, wenn ich gedankenverloren nochmal den "Senden"-Button klicke.

Dein Job bietet ja richtig Sch***tage: Aufstehen vorm Wachwerden und Dienstreise ins internetfeindliche Land.

Trost-Kakao?

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@Julius: Um noch mal auf Quieta-Kaffee zurückzukommen (unsere Kunden sagten "Quitta, denen war die lateinische Wurzel des Namens natürlich nicht bekannt). Es gab ihn (zunächst nur) als Quieta grün ("bohnenfrei"), später auch als Quieta rot (gelb und gold) mit einem zunehmenden Anteil an Bohnen. Ich denke, rot hatte 10%, gelb 20% und gold 25%, aber ich weiß es nicht mehr genau, obwohl ich mich noch an viele Dinge aus dem Lebensmittelhandel damals gut erinnere, ich bin ja in (oder sagen wir besser am Rande) eines Lebensmittelladens großgeworden (habe Tüten gestempelt und beschriftet, sowie Lebensmittelmarken sortiert und geklebt, sobald ich einigermaßen lesen und schreiben konnte). Wir führten auch Linde's Kaffee, den mit den blauen Punkten und der Werbung: "Darum Linde's, ja der schmeckt). Kathreinermalz war eine andere Klasse (gekauft von besonders gesundheitsbewussten Kunden mit wohl etwas mehr Geld). Ja, ja, die alte Zeit (was soll damals eigentlich besser gewesen sein, außer dass wir noch jung waren? :))

Gab es da nicht auch noch einen Andreas-Hofer(?)-Kaffeeersatz der in den Quieta hineingemischt wurde? Rote Verpackung in Rollenform?
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@Julius: Um noch mal auf Quieta-Kaffee zurückzukommen (unsere Kunden sagten "Quitta, denen war die lateinische Wurzel des Namens natürlich nicht bekannt). Es gab ihn (zunächst nur) als Quieta grün ("bohnenfrei"), später auch als Quieta rot (gelb und gold) mit einem zunehmenden Anteil an Bohnen. Ich denke, rot hatte 10%, gelb 20% und gold 25%, aber ich weiß es nicht mehr genau, obwohl ich mich noch an viele Dinge aus dem Lebensmittelhandel damals gut erinnere, ich bin ja in (oder sagen wir besser am Rande) eines Lebensmittelladens großgeworden (habe Tüten gestempelt und beschriftet, sowie Lebensmittelmarken sortiert und geklebt, sobald ich einigermaßen lesen und schreiben konnte). Wir führten auch Linde's Kaffee, den mit den blauen Punkten und der Werbung: "Darum Linde's, ja der schmeckt). Kathreinermalz war eine andere Klasse (gekauft von besonders gesundheitsbewussten Kunden mit wohl etwas mehr Geld). Ja, ja, die alte Zeit (was soll damals eigentlich besser gewesen sein, außer dass wir noch jung waren? :))

Gab es da nicht auch noch einen Andreas-Hofer(?)-Kaffeeersatz der in den Quieta hineingemischt wurde? Rote Verpackung in Rollenform?

Irgendwas zum Beimischen in Rollenform, das waren dann "Portionsscheiben"? Wie das geheißen hat, weiß ich nicht mehr. Ich habe nur die Bezeichnung: Zichorie in Erinnerung, aber keinen Markennamen.

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@Julius: Um noch mal auf Quieta-Kaffee zurückzukommen (unsere Kunden sagten "Quitta, denen war die lateinische Wurzel des Namens natürlich nicht bekannt). Es gab ihn (zunächst nur) als Quieta grün ("bohnenfrei"), später auch als Quieta rot (gelb und gold) mit einem zunehmenden Anteil an Bohnen. Ich denke, rot hatte 10%, gelb 20% und gold 25%, aber ich weiß es nicht mehr genau, obwohl ich mich noch an viele Dinge aus dem Lebensmittelhandel damals gut erinnere, ich bin ja in (oder sagen wir besser am Rande) eines Lebensmittelladens großgeworden (habe Tüten gestempelt und beschriftet, sowie Lebensmittelmarken sortiert und geklebt, sobald ich einigermaßen lesen und schreiben konnte). Wir führten auch Linde's Kaffee, den mit den blauen Punkten und der Werbung: "Darum Linde's, ja der schmeckt). Kathreinermalz war eine andere Klasse (gekauft von besonders gesundheitsbewussten Kunden mit wohl etwas mehr Geld). Ja, ja, die alte Zeit (was soll damals eigentlich besser gewesen sein, außer dass wir noch jung waren? :))

Gab es da nicht auch noch einen Andreas-Hofer(?)-Kaffeeersatz der in den Quieta hineingemischt wurde? Rote Verpackung in Rollenform?

Irgendwas zum Beimischen in Rollenform, das waren dann "Portionsscheiben"? Wie das geheißen hat, weiß ich nicht mehr. Ich habe nur die Bezeichnung: Zichorie in Erinnerung, aber keinen Markennamen.

 

Ist wohl das da gewesen (hab ich ergoogelt, bis heute noch nie nix davon gehört gehabt).

 

Feigenkaffee

 

Ach ja, und wer weiss, was "Muckefuck" bedeutet? Den Franzosen entweder um 1870 herum oder noch vorher zu Zeiten von Napoleons Erobrungszügen auf's Maul geschaut: "mocca faux".

"Lindes" rangierte bei uns unter "Muckefuck", Malzkaffee nicht, Feigenkaffee (kenne ich nicht) war vermutlich auch kein "Muckefuck".

bearbeitet von Julius
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War Zichorienwurzel nicht giftig?

 

War? Wieso war? Ich habe keine Ahnung, was geschieht, wenn man die Wurzeln der Wegwarte kiloweise verdrückt - aber da sie wohl nicht sonderlich gut schmeckt, hat sich anscheinend noch niemand daran zu Tode gegessen:

 

http://www.belladonna.de/zichorienwurzel-wegwarte-cichorium-intybus-p-2375.html

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@Julius: Um noch mal auf Quieta-Kaffee zurückzukommen (unsere Kunden sagten "Quitta, denen war die lateinische Wurzel des Namens natürlich nicht bekannt). Es gab ihn (zunächst nur) als Quieta grün ("bohnenfrei"), später auch als Quieta rot (gelb und gold) mit einem zunehmenden Anteil an Bohnen. Ich denke, rot hatte 10%, gelb 20% und gold 25%, aber ich weiß es nicht mehr genau, obwohl ich mich noch an viele Dinge aus dem Lebensmittelhandel damals gut erinnere, ich bin ja in (oder sagen wir besser am Rande) eines Lebensmittelladens großgeworden (habe Tüten gestempelt und beschriftet, sowie Lebensmittelmarken sortiert und geklebt, sobald ich einigermaßen lesen und schreiben konnte). Wir führten auch Linde's Kaffee, den mit den blauen Punkten und der Werbung: "Darum Linde's, ja der schmeckt). Kathreinermalz war eine andere Klasse (gekauft von besonders gesundheitsbewussten Kunden mit wohl etwas mehr Geld). Ja, ja, die alte Zeit (was soll damals eigentlich besser gewesen sein, außer dass wir noch jung waren? :))

Gab es da nicht auch noch einen Andreas-Hofer(?)-Kaffeeersatz der in den Quieta hineingemischt wurde? Rote Verpackung in Rollenform?

Irgendwas zum Beimischen in Rollenform, das waren dann "Portionsscheiben"? Wie das geheißen hat, weiß ich nicht mehr. Ich habe nur die Bezeichnung: Zichorie in Erinnerung, aber keinen Markennamen.

 

Ist wohl das da gewesen (hab ich ergoogelt, bis heute noch nie nix davon gehört gehabt).

 

Feigenkaffee

 

Ach ja, und wer weiss, was "Muckefuck" bedeutet? Den Franzosen entweder um 1870 herum oder noch vorher zu Zeiten von Napoleons Erobrungszügen auf's Maul geschaut: "mocca faux".

"Lindes" rangierte bei uns unter "Muckefuck", Malzkaffee nicht, Feigenkaffee (kenne ich nicht) war vermutlich auch kein "Muckefuck".

Kathreiner-Malz galt als "was Besseres". Er wurde (auch später als Bohnenkaffee wieder reichlich und günstig im Angebot war) vor allem von Leuten gekauft, die man als "Gesundheitsapostel" bezeichnete.

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Ist wohl das da gewesen (hab ich ergoogelt, bis heute noch nie nix davon gehört gehabt).Feigenkaffee

Das ist nicht die Verpackungan die ich mich erinnere. Ich werde morgen einmal meine Schwiegeroma fragen, vielleicht kann die mir weiterhelfen.
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Kathreiner-Malz galt als "was Besseres". Er wurde (auch später als Bohnenkaffee wieder reichlich und günstig im Angebot war) vor allem von Leuten gekauft, die man als "Gesundheitsapostel" bezeichnete.

Aus einer gesundheitsapostolischen Familie stamme ich nun nicht gerade; ich denke, "Kathreiner Malz" hat bei uns einfach den selbst aus Gerste hergestellten Malzkaffee abgelöst, weil's halt wesentlich weniger Arbeit war, den Malzkaffee aus dem Päckchen aufzubrühen als Gerste selbst zu Malzkaffee zu verarbeiten: "Weitere Verfahren der Getreideaufbereitung, die sich in den verschiedensten Kulturen entwickelt haben, sind das Anquellen und Rösten des Getreides. Dabei erfolgt die Kombination von Wasser und Feuer in unterschiedlicher Weise. Allen Verfahren gemeinsam ist das Ziel, die Bekömmlichkeit und Verdaulichkeit der Getreidestärke zu verbessern. Moderne Produktbeispiele sind das Kornfix, bei dem die Gerste leicht geröstet wird, und die TAU-Gerste, bei der zunächst das Getreidekorn mit Wasser etwas gequollen und anschließend leicht geröstet wird. Wird das Quellen bis zum Keimen der Gerste weitergeführt und anschließend auch das Rösten intensiver durchgeführt, erhält man den Malzkaffee, der besonders in Italien als Cafe d'Orzo beliebt ist." Quelle: http://www.darzau.de/index.php?id=37. Bier wird schon viel länger nicht mehr im Haushalt gebraut. - Ich bin noch viel fauler als meine Mutter es gewesen ist: ich habe kein gemahlenes Röstgetreide, sondern - für den ohnehin nur gelegentlichen Gebrauch - jetzt ein modernes Instant-Produkt gekauft: 1 Löffelchen Instantmalzkaffeepulver ins Tässchen, heisses Waserser drüber, umrühren, fertig. Das sind halt so die Zeichen der Zeit ...

:)

Aber es ist schon interessant, an was Du Dich erinnerst ... Und bei uns zuhause wurde zwar der Bohnenkaffee an Werktagen auch mit Lindes gestreckt, kann aber sein, dass man da auch noch Malzkaffee mit reinmischte, weil's besser schmeckte. Das weiss ich aber nicht mehr, nur dass morgens ziemlich lange in einer emaillierten Kanne "Kaffee" auf dem holzbefeuerten Herd für die Erwachsenen warmgehalten wurde (der Herd - ungefähr so sah er aus, nur größer - hatte seitlich einen Wasserbehälter, "Schiff" genannt, in dem Warmwasser für alle möglichen Zwecke bereitgehalten wurde - fließend Warmwasser gab es bei uns damals nur in gaaanz vornehmen Häusern), unmittelbar daneben stand die Kaffeekanne - und dass wir Kinder keinen Bohnenkaffee trinken sollten und deswegen Malzkaffee bekamen. Allerdings wurde er für uns nicht in Dauerbereitschaft gehalten wie der Erwachsenenkaffee, wir bekamen ihn halt am Sonntag zur allgemeinen Kaffeezeit, wochentags gab's heisse Milch, Kakao (als der wieder zu kriegen war) oder irgendwelchen Kräutertee (ich erinnere mich noch an eine ältere "Kräuterfrau", die z.B. Pfefferminze, aber auch Kamille und wohl anderes, selber sammelte und trocknete, dann von Haus zu Haus ging und ihn tütenweise verpackt aus einem großen Sack verkaufte, den sie auf dem Rücken trug - irgendwann war sie wohl zu alt geworden, um von Haus zu Haus zu gehen, und dann hat man den Tee halt auch im Laden gekauft).

bearbeitet von Julius
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Kathreiner-Malz galt als "was Besseres". Er wurde (auch später als Bohnenkaffee wieder reichlich und günstig im Angebot war) vor allem von Leuten gekauft, die man als "Gesundheitsapostel" bezeichnete.

Aus einer gesundheitsapostolischen Familie stamme ich nun nicht gerade; ich denke, "Kathreiner Malz" hat bei uns einfach den selbst aus Gerste hergestellten Malzkaffee abgelöst, weil's halt wesentlich weniger Arbeit war, den Malzkaffee aus dem Päckchen aufzubrühen als Gerste selbst zu Malzkaffee zu verarbeiten: "Weitere Verfahren der Getreideaufbereitung, die sich in den verschiedensten Kulturen entwickelt haben, sind das Anquellen und Rösten des Getreides. Dabei erfolgt die Kombination von Wasser und Feuer in unterschiedlicher Weise. Allen Verfahren gemeinsam ist das Ziel, die Bekömmlichkeit und Verdaulichkeit der Getreidestärke zu verbessern. Moderne Produktbeispiele sind das Kornfix, bei dem die Gerste leicht geröstet wird, und die TAU-Gerste, bei der zunächst das Getreidekorn mit Wasser etwas gequollen und anschließend leicht geröstet wird. Wird das Quellen bis zum Keimen der Gerste weitergeführt und anschließend auch das Rösten intensiver durchgeführt, erhält man den Malzkaffee, der besonders in Italien als Cafe d'Orzo beliebt ist." Quelle: http://www.darzau.de/index.php?id=37. Bier wird schon viel länger nicht mehr im Haushalt gebraut. - Ich bin noch viel fauler als meine Mutter es gewesen ist: ich habe kein gemahlenes Röstgetreide, sondern - für den ohnehin nur gelegentlichen Gebrauch - jetzt ein modernes Instant-Produkt gekauft: 1 Löffelchen Instantmalzkaffeepulver ins Tässchen, heisses Waserser drüber, umrühren, fertig. Das sind halt so die Zeichen der Zeit ...

:)

Aber es ist schon interessant, an was Du Dich erinnerst ... Und bei uns zuhause wurde zwar der Bohnenkaffee an Werktagen auch mit Lindes gestreckt, kann aber sein, dass man da auch noch Malzkaffee mit reinmischte, weil's besser schmeckte. Das weiss ich aber nicht mehr, nur dass morgens ziemlich lange in einer emaillierten Kanne "Kaffee" auf dem holzbefeuerten Herd für die Erwachsenen warmgehalten wurde (der Herd - ungefähr so sah er aus, nur größer - hatte seitlich einen Wasserbehälter, "Schiff" genannt, in dem Warmwasser für alle möglichen Zwecke bereitgehalten wurde - fließend Warmwasser gab es bei uns damals nur in gaaanz vornehmen Häusern), unmittelbar daneben stand die Kaffeekanne - und dass wir Kinder keinen Bohnenkaffee trinken sollten und deswegen Malzkaffee bekamen. Allerdings wurde er für uns nicht in Dauerbereitschaft gehalten wie der Erwachsenenkaffee, wir bekamen ihn halt am Sonntag zur allgemeinen Kaffeezeit, wochentags gab's heisse Milch, Kakao (als der wieder zu kriegen war) oder irgendwelchen Kräutertee (ich erinnere mich noch an eine ältere "Kräuterfrau", die z.B. Pfefferminze, aber auch Kamille und wohl anderes, selber sammelte und trocknete, dann von Haus zu Haus ging und ihn tütenweise verpackt aus einem großen Sack verkaufte, den sie auf dem Rücken trug - irgendwann war sie wohl zu alt geworden, um von Haus zu Haus zu gehen, und dann hat man den Tee halt auch im Laden gekauft).

In der Nachkriegszeit ein lebhaftes Kind in einer Einzelhändlersfamilie gewesen zu sein, birgt viele Erinnerungen. Ich weiß, dass man die Waren nur auf Bezugsschein bekam und dass meinem Vater (da ohne Nazi-Vergangenheit) manchmal Waren zugeteilt wurden, an die man nur schwer rankam (Honig, für den die Leute eine kleine Schüssel mitbringen mussten oder Salzheringe, die in einem großen Fass im Laden standen (ich sehe das manchmal vor mir, als ob es erst letzte Woch gewesen wäre). Den Stempel "Ersatzkaffee" habe ich gehasst, weil er wegen seiner Länge nur mit Schwierigkeiten gerade platziert werden konnte (wenigstens von mir). Also müssen wir, ehe Quieta, Linde usw wieder in Päckchen ausgeliefert haben, Ersatzkaffee auch lose verkauft haben. B)

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Wie? Noch kein Kaffee da? *Kaffeekoch* Guten Morgen!

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In der Nachkriegszeit ein lebhaftes Kind in einer Einzelhändlersfamilie gewesen zu sein, birgt viele Erinnerungen. Ich weiß, dass man die Waren nur auf Bezugsschein bekam und dass meinem Vater (da ohne Nazi-Vergangenheit) manchmal Waren zugeteilt wurden, an die man nur schwer rankam (Honig, für den die Leute eine kleine Schüssel mitbringen mussten oder Salzheringe, die in einem großen Fass im Laden standen (ich sehe das manchmal vor mir, als ob es erst letzte Woch gewesen wäre). Den Stempel "Ersatzkaffee" habe ich gehasst, weil er wegen seiner Länge nur mit Schwierigkeiten gerade platziert werden konnte (wenigstens von mir). Also müssen wir, ehe Quieta, Linde usw wieder in Päckchen ausgeliefert haben, Ersatzkaffee auch lose verkauft haben. B)

 

An die Rationierung von Lebensmitteln kann ich mich auch noch erinnern - genau jedoch nur noch an die von Zucker: da war ich in einem Alter, in dem man mich schon mal zum "Kolonialwarenhändler" in der übernächsten Straße geschickt hat, und ich weiss noch, dass ich da Lebensmittelmarken mitbringen musste. Vermutlich war die Rationierung für andere Waren schon vorher aufgehoben worden. Einmal - daran kann ich mich noch sehr gut entsinnen - zeigte mir meine Mutter ein winziges Päckchen Butter und sagte, ich soll nur hinschauen, das sei meine Butterration für die ganze Woche. Sprach's und legte es beiseite, wo es - schnapp, schnapp - der Hund auf einen Sitz fraß. Ausserdem waren wir aufgrund unserer verwandtschaftlichen Beziehungen im Vergleich zu manch anderen kleinstädtischen Haushalten, vor allem gegenüber den Haushalten von zugezogenen Heimatvertriebenen, einigermaßen privilegiert: Butter wurde auf dem Bauernhof von nahen Verwandten in einem alten Butterfaß hergestellt (ich hab's mit Freuden gedreht), von da bekamen wir auch Rübensirup (ich kriege noch heute einen langen Hals davon - und schätze mal, dass man die Zuckermarken gegen irgendwas anderes eingetauscht hat), wir hatten einen Bienenstand auf ner Wiese bei befreundeten Landwirten stehen (und ich habe mich mal derart an frisch geschleudertem Honig überfressen, dass ich mich schon beim Geruch von Milch mit Honig übergeben habe - was ja sooo gesund für irgendwelche Kinderankheiten war. Ich schmiere noch heute höchstens zweimal jährlich eine winzige Messerspitze Honig auf's Brötchen - für mich muss der nicht gekauft werden, und ausserdem erinnere ich mich an Stockfisch, der im Frühjahr im Laden gekauft wurde, und den es mit selbst eingestampftem Sauerkraut zu essen gab. Warum nur im Frühjahr? Keine Ahnung. Bohnenkaffee und Kakao kamen wohl unmittelbar nach Kriegsende von Verwandten aus der Schweiz (vorher lief da ja nicht viel oder gar nichts mehr über die Grenze). Aus der Schweiz brachten Verwandte, die zu Besuch kamen, auch die ersten Orangen mit, die ich in meinem Leben zu sehen bekam: ich hab da gleich wie in einen Apfel reingebissen, und damit waren Orangen für mich für die nächsten Jahre erledigt, ich konnte nicht verstehen, dass man sowas gerne aß und habe den Versicherungen, dass geschälte Orangen gut schmeckten, nicht getraut. Ich kann mich auch noch erinnern, dass die Männer hinter einem Komposthaufen Tabak anbauten und ihn geradezu andächtig später zu Zigarren rollten ... Und der "lose Ersatzkaffee" war bei uns zunächst noch aus eigener Herstellung, aus gekeimter und im Backofen des altertümlichen Herdes gerösteter Gerste.Dieser Herd fiel dann einem Umzug zum Opfer - der Vermieter der neuen Wohnung hatte einen Elektroherd "spendiert", auch ein altertümliches Gestell nach heutigen Maßstäben, auf dem ständig irgendetwas anbrannte, weil man sich erst dran gewöhnen musste, die Platten zurück- oder abzuschalten (das war beim altertümlichen Herd besser gelöst: es gab da weniger heisse Zonen, auf die man einen Topf ziehen konnte, und wenn kein Holz nachgelegt wurde, brannte sowieso nichts mehr an).Schlimmer als die Erinnerungen an Honig oder Honigmilch ist jedoch die Erinnerung an Schweineschmalz: da wende ich mich noch heute ab, wenn ich im Supermarkt ein Päckchen sehe. Anscheinend war Schweineschmalz - wohl aufgrund der verwandtschaftlichen Beziehungen - nicht so ganz knapp in unserem Haushalt, deswegen gab's bei Kinderbronchitis Schmalzbrustwickel. Den Geruch kriege ich heute noch halluzinatorisch in die Nase, wenn eine Bronchitis im Anzug ist - und es kommt mir kein Schweineschmal ins Haus und auch nicht ans Essen. Wenn es woanders verwendet wird, rieche ich das im Vorbeigehen auf der Straße - und beschleunige mein Tempo, bis ich ausser Riechweite bin.

bearbeitet von Julius
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Ich krieg mit dem sch*** Hermesversand.....das erste Päckchen fahren sie durch halb Deutschland, jetzt hab ich bei Amazon reklamiert und die haben prompt die gleiche Sendung nochmal losgeschickt, jetzt kuck ich grad wieder in Amazon auf den Lieferstatus, jetzt ist das Päckchen in Eutingen am Gäu.......sind diese inkompetenten I****** nicht fähig ein Päckchen an die richtige Adresse zu bringen? Ich brauch das Päckchen bis Montag, weil es ein Geschenk sein soll......

 

Bitte einen Schnaps zur Beruhigung.....

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