rince Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 Nein, daß denke ich nicht, und leider vergesse ich immer wieder, wie simpel dieses Problem offenbar diskutiert wird. Es geht nicht darum, Menschen zu perfektionieren, es geht nicht um Auswahl auf ein Ziel hin, das eh keiner kennt, das es mit einiger Sicherheit gar nicht gibt. Es geht um das Vermindern von Leid, von Krankheiten. Es geht nicht um eine positive Auslese, sondern um das Verhindern einer negativen, nicht mehr, und das wäre schon viel. Das wird auch nicht das Leid vermeiden, oder die Krankheiten, sondern nur die, die vermeidbar sind, und das ist unsere verdammte Pflicht als Menschen uns selbst und denen gegenüber, die nach uns kommen.Du kannst es drehen und wenden wie Du willst: Du willst nicht, daß manche Menschen geboren werden, weil sie Dir nicht ins Konzept passen. Das ist positive Auslese (insbesondere wenn man die Pränataldiagnostik flächendeckend einsetzen will). Nach aktueller Rechtslage wäre damit sogar das Existenzrecht an die Abwesenheit bestimmter Eigenschaften geknüpft (denn behinderte Kinder können noch immer bis kurz vor der Ende der Schwangerschaft beseitigt werden). Selbst wenn man von einer thomistisch inspirierten Fristenlösung ausgeht und den "seelenlosen" Embryo bis zum 40. Tag als nichtmenschliches Wesen völlig den Schutz seiner Existenz nimmt, wird das Problem aller Behinderungen die nach dem 40. Tag festgestellt werden (oder auftreten) nicht behoben. Nebenbei: willst du dann Zwangssterilisationen für Träger defekten Erbgutes? Du kannst es drehen wie du willst: 1. "Will" auch Mutter Natur nicht, dass manche Menschen geboren werden. 2. Sorgt der Mensch dafür, dass Menschen leben, bei denen Mutter Natur (oder dein Gott?) eigentlich gewollt hätte, dass sie nicht leben würden (Stichwort Frühchen) Soll die Medizin damit auch aufhören? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 "Mutter Natur" macht das Ganze eben langsamer als die Menschen. und anscheinend hatte Mutter Natur bis dato noch nichts gegen Menschen mit Chorea Huntington (Veitstanz)... Und PID kann bedeuten, dass Menschen, die gut 30 Jahre (im Durchschnitt)gesund leben und gesunde Kinder bekommen können, gar nicht erst auf die Welt kommen, weil bei ihnen ein paar Basensequenzen zuviel auf dem 4. Chromosom sind. Reden wir doch Klartext: Embryonen mit Erbfehlern werden abgetötet. Was Frauen mit Hunden zu tun haben (irgendwie finde ich das abwertend) und warum eine Eigenschaft wie Homosexulität verpflichtend hätte werden sollen (sowas geht ja gar nicht), weiß ich nun nicht und es hat auch NICHTS mit dem vorliegenden Problem zu tun. PID zielt auf "Aussortieren" von "fehlerhaften" Menschen/Embryonen. Und dann ist nur noch die Frage, wie "fehlerhaft" definiert wird. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 hallo SM ich finde deine überlegungen gut (wenigstens weit besser als die antworten darauf) was aber nicht heisst dass ich ihnen unbedingt zustimme. aber in der tat stösst man durch solche fragen auf moralische probleme. und in der tat wird man feststellen müssen dass die grossen religionen diesbezüglich total menschenverachtend sind. abgesehen von empfängnis- und gebärzwang und suizidverbot: keine der grossen religionen kennt zb ein gebot dass eltern anhält angemessen für ihre kinder zu sorgen. natürlich kann man es mit theologischen verrenkungen irgendwie aus anderen geboten ableiten, aber das ist unbefriedigend. ich würde sagen die tiefere ursache von 80-90% aller probleme auf dem planeten ist überbevölkerung. wenn kinder nicht mehr geboren würden wenn von vornherein klar ist dass ihre eltern sie weder ernähren noch kleiden noch angemessen ausbilden können gäbe es zwar viel weniger menschen aber diesen ginge es wesentlich besser. man sollte sich auch fragen ob es moralisch verantwortlich ist, nachwuchs zu zeugen wenn eine hohe wahrscheinlichkeit auf eine erbkrankheit besteht welche die lebensqualität des nachwuchses markant reduziert. peter singer hat es mal thematisiert. siehe untenstehende beispiele, welche die problematik durchleuchten sollen wenn es ein uneingeschränktes recht auf fortpflanzung gibt. es gibt natürlich keine richtigen oder falschen antworten, sehr wohl aber bessere oder schlechtere begründungen. frau hinz ist im dritten monat schwanger und lässt sich untersuchen. der arzt sagt ihr, sie habe eine krankheit, die beim baby eine sehr schwere behinderung auslösen würde. diese [hier natürlich fiktive] krankheit lasse sich aber behandeln. nehmen sie diese pillen 3 monate lang, und alles wird ok sein, sagt ihr der arzt. frau hinz nimmt die pillen aus überzeugung aber nicht und bringt 6 monate später ein schwer behindertes kind zur welt. frau kunz ist nicht schwanger, möchte aber die verhütung absetzen. sie geht zum arzt. er sagt ihr, sie habe eine infektion, die beim baby eine sehr schwere behinderung auslösen würde. aber das sei im weiteren kein problem. warten sie bis die infektion verheilt ist, etwa 3 monate, sagt ihr der arzt. frau kunz wartet aber nicht und bringt nach 9 monaten ein schwer behindertes kind zur welt. tja was hält die katholische moraltheologie von frau hinz und frau kunz? ich weiss es nicht. viel hoffnung auf vernunft zu stossen gibt es allerdings nicht. dass frau hinz und frau kunz ihr behindertes kind lieben und pflegen ist kein argument – das ist zu einem teil schlechtes gewissen, zu einem teil egoistisch und rücksichtslos geplante selbstverwirklichung. dass das kind selbst lieber leben als sterben würde ist ebenfalls keins – denn es ist schwer vorstellbar dass es lieber behindert als gesund sein möchte. aber die idee die menschheit möge durch einen fortpflanzungsstreik sich selber ausrotten ist natürlich absurd. aber sowohl atheisten wie religiöse könnten eine verantwortungsvolle fortpflanzungs-moral propagieren statt einfach von einem uneinschränkbaren recht auszugehen ohne die interessen der wirklich betroffenen, nämlich der kinder, überhaupt in erwägung zu ziehen. grüssle, phyllis Sowohl Frau Hinz und Frau Kunz verhalten sich, auch nach katholischer Moraltheologie, soweit sie mir bekannt ist, nicht richtig gegenüber sich und dem Kind. Wenn die Tabletten/die Behandlung von Frau Hinz werder ihr noch dem Baby schaden, spricht nichts gegen, aber sehr viel für diese Behandlung. Bei Frau Kunz würde die RKK vielleicht Enthaltsamkeit empfehlen, bis sie auskuriert ist. Denn dann ist sowohl sie als auch das Baby ja vermutlich gesund. Gerade wenn man so etwas weiß- Infektionen etc oder auch die allbekannte Wirksamkeit der Einnahme von Folsäure- wird man -hoffentlich- auch tun, was notwendig ist. Natürlich würde ich den Arzt fragen, ob eine Behandlung einer Infektion dem Baby schaden kann und wie man das am Besten macht. Ist ja zB. bei Röteln ein Problem. Als Katzenbesitzerin werde ich auch mal einen Toxoplasmosetest machen (ich bin eh immun, aber vorsorglich...). und natürlich muss man sich auch gedanken über das eigene Alter machen. Aber ich finde Kinder bekommen nicht an sich falsch oder egoistisch, wie SM das angedeutet hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julian A. Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 "Mutter Natur" macht das Ganze eben langsamer als die Menschen. und anscheinend hatte Mutter Natur bis dato noch nichts gegen Menschen mit Chorea Huntington (Veitstanz)... Weil Rabenmutter Natur sich nicht für das Wohlergehen der Menschen interessiert, sondern nur für die Weitergabe von Genen. Wenn jemand mit 40 dement wird und zehn Jahre später elendig verendet, dann ist das für Mutter Natur in Ordnung, weil die Weitergabe der Gene bis dahin meistens abgeschlossen ist. Ich finde, der Mensch sollte einen anderen Maßstab haben. Aber auch das, was die Natur bis jetzt tatsächlich - mit großer Brutalität - für die menschliche Gesundheit getan hat, wird in Zukunft wegfallen, da natürliche Selektion in einem modernen Sozialstaat einfach nicht mehr stattfindet. Auf lange Sicht gibt es daher eh keine Alternative zu der genetischen Selbstverwaltung des Menschen. Und PID kann bedeuten, dass Menschen, die gut 30 Jahre (im Durchschnitt)gesund leben und gesunde Kinder bekommen können, gar nicht erst auf die Welt kommen, weil bei ihnen ein paar Basensequenzen zuviel auf dem 4. Chromosom sind. Reden wir doch Klartext: Embryonen mit Erbfehlern werden abgetötet. Diese Überlegung beruht auf der abstrusen Annahme, dass ein 4-Zell-Gebilde, ohne Gehirn, ohne Geist, ohne Wünsche, Interessen, Empfindungen, bereits als menschliche Person angesehen werden muss. Ich halte das für moral superstition in Reinkultur. Nicht anders als die Ablehnung von Organspende mit der Begründung, dass ein gehirntoter Körper noch als lebender Mensch zu gelten hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 "Mutter Natur" macht das Ganze eben langsamer als die Menschen. und anscheinend hatte Mutter Natur bis dato noch nichts gegen Menschen mit Chorea Huntington (Veitstanz)... Oh, bei vielen Erkrankungen macht Mutter Natur nix langsamer. Da kommt es zu einem natürlichen Abort und gut ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 Mal davon abgesehen, dass dieses Thema nicht zum ersten mal hier diskutiert wird, moechte ich doch mal zu bedenken geben: "Mutter Natur" macht das Ganze eben langsamer als die Menschen. und anscheinend hatte Mutter Natur bis dato noch nichts gegen Menschen mit Chorea Huntington (Veitstanz)... Die Mutter Natur hat auch noch nie etwas gegen slippage der DNA-Polymerase unternommen. Warum wohl? Und PID kann bedeuten, dass Menschen, die gut 30 Jahre (im Durchschnitt)gesund leben und gesunde Kinder bekommen können, gar nicht erst auf die Welt kommen, weil bei ihnen ein paar Basensequenzen zuviel auf dem 4. Chromosom sind. Reden wir doch Klartext: Embryonen mit Erbfehlern werden abgetötet. Warum? Nur Traeger eines "Gendefektes" zu sein, heisst noch lange nicht, dass es zur Expremierung dieses Genes kommen muss. Auf der anderen Seite entschliessen sich bereits heute viele zu einem Schwangerschaftsabbruch bei praenatal diagnostizierter Trisomie, obwohl praenatal nichts ueber die postnatale Entwicklung des Kindes ausgesagt werden kann. A mi modo de ver DonGato. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Melancholy Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 ...Und noch einmal: Es gibt ein Recht auf Nichtwissen. Ich will nicht wissen, ob ich das Brustkrebsgen habe. Ich gehe brav zur Vosorge und versuche, gesund zu leben... Für mich selbst nehme ich dieses Recht in Anspruch, denn die Konsequenzen trage nur ich und sonst niemand. Aber darf ich dieses von mir unbestrittene Recht, das absichtliche und bewusste Nichtwissen-Wollen, auch dann noch einfordern, wenn es nicht mehr lediglich um mich, sondern um andere geht? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 "Mutter Natur" macht das Ganze eben langsamer als die Menschen. und anscheinend hatte Mutter Natur bis dato noch nichts gegen Menschen mit Chorea Huntington (Veitstanz)... Oh, bei vielen Erkrankungen macht Mutter Natur nix langsamer. Da kommt es zu einem natürlichen Abort und gut ist. ha, ha. Veränderung des Genoms geht bei "natürlicher Selektion" langsamer. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 Mal davon abgesehen, dass dieses Thema nicht zum ersten mal hier diskutiert wird, moechte ich doch mal zu bedenken geben: "Mutter Natur" macht das Ganze eben langsamer als die Menschen. und anscheinend hatte Mutter Natur bis dato noch nichts gegen Menschen mit Chorea Huntington (Veitstanz)... Die Mutter Natur hat auch noch nie etwas gegen slippage der DNA-Polymerase unternommen. Warum wohl? Und PID kann bedeuten, dass Menschen, die gut 30 Jahre (im Durchschnitt)gesund leben und gesunde Kinder bekommen können, gar nicht erst auf die Welt kommen, weil bei ihnen ein paar Basensequenzen zuviel auf dem 4. Chromosom sind. Reden wir doch Klartext: Embryonen mit Erbfehlern werden abgetötet. Warum? Nur Traeger eines "Gendefektes" zu sein, heisst noch lange nicht, dass es zur Expremierung dieses Genes kommen muss. Auf der anderen Seite entschliessen sich bereits heute viele zu einem Schwangerschaftsabbruch bei praenatal diagnostizierter Trisomie, obwohl praenatal nichts ueber die postnatale Entwicklung des Kindes ausgesagt werden kann. A mi modo de ver DonGato. Im Falle von Huntington schon-dominantes Gen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 Im Falle von Huntington schon-dominantes Gen. Ja - und? DonGato. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 ...Und noch einmal: Es gibt ein Recht auf Nichtwissen. Ich will nicht wissen, ob ich das Brustkrebsgen habe. Ich gehe brav zur Vosorge und versuche, gesund zu leben... Für mich selbst nehme ich dieses Recht in Anspruch, denn die Konsequenzen trage nur ich und sonst niemand. Aber darf ich dieses von mir unbestrittene Recht, das absichtliche und bewusste Nichtwissen-Wollen, auch dann noch einfordern, wenn es nicht mehr lediglich um mich, sondern um andere geht? Bei rezessiven Genen kann es deine Kinder betreffen, mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/4 vei autosomal rezessiven Erbgängen. Bei autosomal dominaten Erbgängen ist das Risiko 50:50. Dass jeder zumindest Träger irgendeiens rezessiven Gendefektes ist, ist bei der Menge an menschlichem Erbgut eher wahrscheinlich, zeugt man dann mit einem Partner , der den gleichen Defekt trägt, ein Kind, hat das eine Krankheit, die vielleicht in deiner udn seiner Familie noch nie der zumindest die letzten nachvollziehbaren generationen nicht aufgetreten ist. Und keienr von beiden hat es gewusst. Will man das konsequent vermeiden, muss wirklich jeder zum Gentest. und dann muss natürlich auch das Kind/der Embryo noch untersucht werden, denn es kann ja sein, dass jeweils das gesunde Gen übertragen wird. natürliche Zeugung kann man dann vergessen. Und natürlich gibt es jede Menge probleme, die genetisch mitbedingt sidn- wie bei Diabetes 2 zb. Auf Chromosom sechs liegt das gen, das dafür didponiert. Das heißt aber mnoch lange nicht, dass man dann auch Diabetes bekommt. Oder das Brustkrebsgen: Wahrscheinlichkeit von 80%.D.h. bei 20% passiert nix. Krebserkrankungen betreffen im Übrigen auch immer ie angehörigen. Diabetes auch. Diabetes ist auch nicht heilbar, krebs je nach Art und Zeitpunkt der Feststellung. Sollen jetzt Embryonen mit solchen Gendefekten auch nicht eingepflanzt werden? Und: Was denken momentan Betroffene? Irgendiwe wird ihnen ja damit auch das Existenzrecht oder zumindest das Recht auf Zeugung eigener nachkommen verwehrt bzw eingeschränkt. Sehr fragwürdig. Und zurück zu Chorea. vielleicht kennt der ein oder andere hier die Figur der "13" aus House. Hätte so jemand wirklich nie geboren werden dürfen? Sie ist intelligent, macht gute Arbeit... und es gibt solche Menschen auh in der Realität! es wäre besser für sie, sie wären nie geboren??? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Melancholy Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 ...Und: Was denken momentan Betroffene? Irgendiwe wird ihnen ja damit auch das Existenzrecht oder zumindest das Recht auf Zeugung eigener nachkommen verwehrt bzw eingeschränkt. Sehr fragwürdig.... Wohl niemand wird tatsächlich das Existenzrecht Behinderter bestreiten bzw. die Zeugung von Nachkommen bei möglicher und vermeidbarer Behinderung eben dieser Nachkommen verbieten wollen. Aber die Möglichkeit, Leid zu verhindern sollte meiner unmaßgeblichen Meinung nach nicht unter Strafe gestellt werden, sondern den "Erzeugern" überlassen sein, die wohl am besten wissen, wo ihre physische und psychische Belastungsgrenze liegt. Es ist die Frage, die sich heute jede/r stellen kann (nicht muss!): wieviel (durch nicht-wissen-wollen) bei meinem Kind verursachtes Leid kann ich aushalten - physisch und psychisch, ohne das Leid dieses Kindes durch mein Unvermögen noch zu vergrößern? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 (bearbeitet) Und: Was denken momentan Betroffene? Irgendiwe wird ihnen ja damit auch das Existenzrecht oder zumindest das Recht auf Zeugung eigener nachkommen verwehrt bzw eingeschränkt. Sehr fragwürdig. Guter Ansatz, mal nach der Meiung Betroffener zu fragen - die können nämlich für sich selber denken. http://muko.info/Det...c3cab3f491ddf84 bearbeitet 24. Juni 2011 von Julius Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 Diabetes ist auch nicht heilbar, krebs je nach Art und Zeitpunkt der Feststellung. Sollen jetzt Embryonen mit solchen Gendefekten auch nicht eingepflanzt werden? Ich bin nicht wirklich sicher, daß du weißt, was du redest. Hast du Leute erlebt, die wirklich schwere Diabetis haben, womit die leben müssen und mit welchen Nebenwirkungen? Und: Was denken momentan Betroffene? Irgendiwe wird ihnen ja damit auch das Existenzrecht oder zumindest das Recht auf Zeugung eigener nachkommen verwehrt bzw eingeschränkt. Sehr fragwürdig. Und zurück zu Chorea. vielleicht kennt der ein oder andere hier die Figur der "13" aus House. Hätte so jemand wirklich nie geboren werden dürfen? Sie ist intelligent, macht gute Arbeit... und es gibt solche Menschen auh in der Realität! es wäre besser für sie, sie wären nie geboren??? Wort wie "irgendwie" sind eine intellektuelle Zumutung, ist es doch der Versuch, etwas durch die Hintertür in eine Diskussion einzuschmuggeln, daß sich durch den Vordereingang niemals trauen würde. Nein, es wird niemandem, der existiert, das Existenzrecht abgesprochen, und wer nicht existiert, dem kann man nichts absprechen. Alles andere sind Voodoo-Sprüche. Es geht darum, daß mehr gesunde Kinder geboren werden, die heute nicht geboren werden. Denkst du an die? Es geht darum, daß die Kinder, die geboren werden, so gesund sind wie möglich, es geht um die Vermeidung von vermeidbarem Leid in einer Welt, die an Leid eh keinen Mangel hat. Nun weißt du, was ich will. Was willst du? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
xirtam Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 (bearbeitet) Die Frage ist doch auch:Von wem sind die Ärzte oder Wissenschaftler,die die Eingriffe an der DNA machen,abhängig?Dann kommt da wieder irgendwie so ein Hitler an die Macht und kann sich dann,eine Armee von Supermenschen "erschaffen",so wie er sie gern hätte.Ich meine nur,das man durch PID sicherlich Vorteile hätte,aber das dieses Verfahren,auch mit großer Wahrscheinlichkeit von den Machthabenden missbraucht werden würde,und das dadurch auch noch Leid entstehen könnte.Man dreht sich bei dem Thema irgendwie immer im Kreis.Wenn man den Argumenten von den Gegnern der "Zeugung" nachgeht,erscheint irgendwie,die Existenz von allem Existierendem so sinnlos.Ich weiß nicht welcher Meinung ich zustimmen sollte,weiß aber,das ich mein Kind nicht abtreiben lassen könnte... bearbeitet 24. Juni 2011 von xirtam Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 Von wem sind die Ärzte oder Wissenschaftler,die die Eingriffe an der DNA machen,abhängig?Dann kommt da wieder irgendwie so ein Hitler an die Macht und kann sich dann,eine Armee von Supermenschen "erschaffen",so wie er sie gern hätte. Wie war das mit Slippery Slope? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 (bearbeitet) Die Frage ist doch auch:Von wem sind die Ärzte oder Wissenschaftler,die die Eingriffe an der DNA machen,abhängig?Dann kommt da wieder irgendwie so ein Hitler an die Macht und kann sich dann,eine Armee von Supermenschen "erschaffen",so wie er sie gern hätte.Ich meine nur,das man durch PID sicherlich Vorteile hätte,aber das dieses Verfahren,auch mit großer Wahrscheinlichkeit von den Machthabenden missbraucht werden würde,und das dadurch auch noch Leid entstehen könnte.Man dreht sich bei dem Thema irgendwie immer im Kreis.Wenn man den Argumenten von den Gegnern der "Zeugung" nachgeht,erscheint irgendwie,die Existenz von allem Existierendem so sinnlos.Ich weiß nicht welcher Meinung ich zustimmen sollte,weiß aber,das ich mein Kind nicht abtreiben lassen könnte... Waere es schimm, wenn ich Dir sagen wuerde, dass nur ueber die Manipulation der DNA keine "Superrasse" erschaffen werden kann? Epigenetik ist ein wenig komplizierter ... PID ist der Kontrollmechanimus, der die Schwachstellen der kuenstlichen Befruchtung ausbuegeln soll. Auf PID zu verzichten waere nur sinnvoll, wenn man auf IVF verzichtet. A mi modo de ver DonGato. bearbeitet 24. Juni 2011 von DonGato Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 ...Und noch einmal: Es gibt ein Recht auf Nichtwissen. Ich will nicht wissen, ob ich das Brustkrebsgen habe. Ich gehe brav zur Vosorge und versuche, gesund zu leben...Für mich selbst nehme ich dieses Recht in Anspruch, denn die Konsequenzen trage nur ich und sonst niemand. Aber darf ich dieses von mir unbestrittene Recht, das absichtliche und bewusste Nichtwissen-Wollen, auch dann noch einfordern, wenn es nicht mehr lediglich um mich, sondern um andere geht?Bei rezessiven Genen kann es deine Kinder betreffen, mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/4 vei autosomal rezessiven Erbgängen. Bei autosomal dominaten Erbgängen ist das Risiko 50:50.deine genetischen kenntnisse in allen ehren, aber darum geht es nicht. bei der PID schlägt man sich nicht mehr mit wahrscheinlichkeiten herum, sondern mit fakten die aus dem erbgut des embryos hervorgehen. und es ist einfach schwachsinn die PID zu verbieten, künstliche befruchtung aber zuzulassen. eine PID sortiert nur einen bruchteil aller embryonen aus. man lässt die blastozysten heranwachsen und wählt dann die zum transfer in den uterus und damit zur PID, welche am vielversprechensten “aussehen”. da die kulturmedien nie perfekt sind, sterben oder verkümmern etliche blastozysten – man muss also immer mehrere heranwachsen lassen und dann selektionieren. zudem wird ca. ein viertel aller eizellen nicht richtig befruchtet (zb eizellen mit mehr oder weniger als zwei vorhandenen vorkernen, was auf eine chromosomen-anomalität hinweist) diese sind aber trotzdem menschen nach der skurillen auffassung der fundis, werden aber noch vor der PID entsorgt. (die eizellen, nicht die fundis ) in etwa verbraucht man pro geburt durch IVF 100 befruchtete eizellen. nicht implantierte blastozysten werden mw vitrifiziert, dh. eingefroren auf unbestimmte zeit. sie gehören mw dem auftraggeber der entscheiden kann, sie für ein anderes paar freizugeben, oder für die forschung, oder sie zu entsorgen. zudem liegen die wirklich ethischen probleme woanders. zb mit IVF ein kind zu zeugen um seinem an beta-thalassämie erkrankten geschwister einen knochenmarkspender zu verschaffen. oder embryonen zu züchten um “rohmaterial” also totipotente und spezialisierte zellen zu gewinnen. Und: Was denken momentan Betroffene? Irgendiwe wird ihnen ja damit auch das Existenzrecht oder zumindest das Recht auf Zeugung eigener nachkommen verwehrt bzw eingeschränkt. Sehr fragwürdig.Guter Ansatz, mal nach der Meiung Betroffener zu fragen - die können nämlich für sich selber denken.http://muko.info/Det...c3cab3f491ddf84 das sind aber nicht die betroffenen. die betroffenen sind die eltern die bei einem positiven PID befund entscheiden müssen. und betroffen sind natürlich die kinder sofern sie geboren werden. ich kenne die rechtslage nicht kann mir aber vorstellen dass ein labor zu einem sehr grossen schadenersatz verklagt werden könnte wenn bei einem PID eine dominante vererbung von mukoviszidose übersehen wird. wenn andererseits die eltern keine PID wollen sollte dieses problem nicht auftreten. also auch kein grund für ein verbot. wir reden ja von einem PID-verbot und nicht von einem PID-zwang. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 (bearbeitet) das sind aber nicht die betroffenen. die betroffenen sind die eltern die bei einem positiven PID befund entscheiden müssen. und betroffen sind natürlich die kinder sofern sie geboren werden. Selbstverständlich sind Mukoviszidose-Kranke und ihre Partner, die Eltern werden wollen und sich für IVF/PID entscheiden, Betroffene (und nicht wenige tun das, die fahren derzeit halt ins Ausland). bearbeitet 24. Juni 2011 von Julius Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 (bearbeitet) das sind aber nicht die betroffenen. die betroffenen sind die eltern die bei einem positiven PID befund entscheiden müssen. und betroffen sind natürlich die kinder sofern sie geboren werden.Selbstverständlich sind Mukoviszidose-Kranke und ihre Partner, die Eltern werden wollen und sich für IVF/PID entscheiden, Betroffene (und nicht wenige tun das, die fahren derzeit halt ins Ausland). ja ok, da hast du natürlich recht. ich meinte, es steht ihnen nicht zu durch ein landesweites verbot andere eltern davon abzuhalten. im sinne wie melancholy schrieb. man kann sich selber leid aufbürden soviel man will, aber anderen eben nicht. wobei man bei IVF ohne PID das leid womöglich ja weitergibt ohne wissen zu können ob und wie das zukünftige kind das verkraften kann. bearbeitet 24. Juni 2011 von phyllis Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julian A. Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 Die Frage ist doch auch:Von wem sind die Ärzte oder Wissenschaftler,die die Eingriffe an der DNA machen,abhängig?Dann kommt da wieder irgendwie so ein Hitler an die Macht und kann sich dann,eine Armee von Supermenschen "erschaffen",so wie er sie gern hätte. Star Wars ist nicht die beste Grundlage, um sich über die Möglichkeiten von Gentechnik zu informieren. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass die Bioethik-Debatten hauptsächlich von irgendwelchen drittklassigen Science Fiction-Filmen bestimmt sind. Im Übrigen bedeutet PID nicht mal einen Eingriff in das Genom, sondern nur die Auswahl eines quasi-natürlich entstandenen Embryos. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
xirtam Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 Die Frage ist doch auch:Von wem sind die Ärzte oder Wissenschaftler,die die Eingriffe an der DNA machen,abhängig?Dann kommt da wieder irgendwie so ein Hitler an die Macht und kann sich dann,eine Armee von Supermenschen "erschaffen",so wie er sie gern hätte. Star Wars ist nicht die beste Grundlage, um sich über die Möglichkeiten von Gentechnik zu informieren. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass die Bioethik-Debatten hauptsächlich von irgendwelchen drittklassigen Science Fiction-Filmen bestimmt sind. Im Übrigen bedeutet PID nicht mal einen Eingriff in das Genom, sondern nur die Auswahl eines quasi-natürlich entstandenen Embryos. Naja ist doch möglich,dass man gewisse Merkmale hat,die man bei einem Menschen sehen will.Dann guckt man sich das Genmaterial der Embryonen an,und sieht z.B. der wird superintelligent,hat blaue augen,blonde haare etc.Dann hat man diesen Menschen.Mach das bei den meißten oder allen Menschen so und du hast nachher nur blonde,blauäugige,superintelligente Leute rumlaufen.Dann wird dieses Merkmal quasi "rausgezüchtet" und die anderen Merkmale gehen verloren,oder es ist sehr unwahrscheinlich das sie phänotypsch ausgeprägt werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 Naja ist doch möglich,dass man gewisse Merkmale hat,die man bei einem Menschen sehen will.Dann guckt man sich das Genmaterial der Embryonen an,und sieht z.B. der wird superintelligent,hat blaue augen,blonde haare etc.Dann hat man diesen Menschen.Mach das bei den meißten oder allen Menschen so und du hast nachher nur blonde,blauäugige,superintelligente Leute rumlaufen.Dann wird dieses Merkmal quasi "rausgezüchtet" und die anderen Merkmale gehen verloren,oder es ist sehr unwahrscheinlich das sie phänotypsch ausgeprägt werden.und wie erkennt man an genom des embryos wie intelligent er einmal sein wird??? auf welchen genlocus muss ich da gugge? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
xirtam Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 Hier wurde in irgend nem kommentar mal was davon erwähnt,das man das vielleicht auch könnte,oder den IQ zugunsten des menschen verändern.aber so genau weiß ichs jetz auch nicht.Ich meine nur das man mit,vom Menschen erzeugte Selektion aufpassen sollte.Das wir zu missbrauch neigen,brauch ich jetz keinem zu erklären oder? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julian A. Geschrieben 24. Juni 2011 Melden Share Geschrieben 24. Juni 2011 (bearbeitet) Naja ist doch möglich,dass man gewisse Merkmale hat,die man bei einem Menschen sehen will.Dann guckt man sich das Genmaterial der Embryonen an,und sieht z.B. der wird superintelligent,hat blaue augen,blonde haare etc.Dann hat man diesen Menschen.Mach das bei den meißten oder allen Menschen so und du hast nachher nur blonde,blauäugige,superintelligente Leute rumlaufen.Dann wird dieses Merkmal quasi "rausgezüchtet" und die anderen Merkmale gehen verloren,oder es ist sehr unwahrscheinlich das sie phänotypsch ausgeprägt werden.und wie erkennt man an genom des embryos wie intelligent er einmal sein wird??? auf welchen genlocus muss ich da gugge? Nun, das Problem müsste sich lösen lassen, oder? Wenn Intelligenz zu 50 - 80% erblich ist, dann muss es möglich sein, die entsprechenden Gene zu finden bzw. das Zusammenspiel dieser Gene zu durchschauen. Entscheidender dürfte sein, dass bei einem mittelmäßigen Erbgut der Eltern auch die beste Kombination vermutlich kein Genie hervorbringen wird. Die Vorstellung, dass man mittels PID hochbegabte Übermenschen am Fließband produzieren kann, ist daher abwegig. Im Übrigen sehe ich weiterhin nicht, was gegen eine Steigerung der menschlichen Intelligenz spräche, wenn sie denn möglich wäre. Zu viel Intelligenz ist nicht gerade das größte Problem dieser Welt, eher im Gegenteil. bearbeitet 24. Juni 2011 von Julian A. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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