Niklas Geschrieben 8. Juli 2011 Autor Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Ich bin natürlich für eine große Kirche der Rechtgläubigen, was sonst? Da bin ich jetzt wirklich neugierig: Wie willst Du das anstellen? Hast Du ein Missionskonzept? Ich will da gar nichts anstellen, werde ich auch kaum können. Selber kann ich nur mit mir dienen, so wenig das auch definitiv ist. Du hast also nicht die geringste Vorstellung, wie eine grosse Kirche der Rechtgläubigen Wirklichkeit werden könnte? Und hoffst womöglich allein auf ein Wunder des Hl. Geistes? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 8. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Auf den Hl. Geist hoffe ich natürlich immer. Schließlich ist alles Gnade. Aber das dürfte ja katholisches Allgemeingut sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Niklas Geschrieben 8. Juli 2011 Autor Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Auf den Hl. Geist hoffe ich natürlich immer. Schließlich ist alles Gnade. Aber das dürfte ja katholisches Allgemeingut sein. Deswegen war das auch nicht meine Frage. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 8. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Und die Möglichkeit, dass außer noch mehr Ärger und Frust nichts übrig bleibt, halte ich für real. Ich auch, ja. Und ich sehe auch - wie schon diskutiert - die Gefahr einer Kirchenspaltung. Die gibt es längst, Mecky. Nicht formal, aber in der Praxis. Du siehst es doch in deiner Pfarre auch: was gelebt und geglaubt wird, hat in weiten Bereichen nichts mit dem zu tun, was das Lehramt gern gelebt und geglaubt haben möchte. Und über kurz oder lang wird das zwar vielleicht nicht als offizielle Spaltung sichtbar werden - aber die Gläubigen leben ihren Glauben so, als ob es Rom nicht gäbe. Das wird noch zu nehmen, das bin ich sicher. Wobei man es (auch das konkrete Austreten aus der Kirche) auch umgekehrt - positiv - sehen kann, David Steindl Rast tut es in "Credo" (S.11): "Wenn die Donau ins Überschwemmungsgebiet austritt, dann verlässt sie ihren alten Lauf gar nicht, sondern schließt vielmehr weitere Gebiete mit ein. Es scheint, dass wir berechtigt sind, das Austreten vieler Christen in diesem Sinn zu verstehen. Indem sie aus einer Kirche austreten, die ihnen zu eng geworden ist, schließen sie sich gar nicht aus, sondern sie schließen dadurch vieles ein, was zu einem umfassenden Verständnis von Kirche und Glaube gehört. Ich schaue auf die Flut von Kirchenaustritten und sehe darin voll Hoffnung ein Austreten der Kirche über ihre herkömmlichen Ufer, eine Überschwemmung. Die wirft zwar viel Altes über den Haufen, sogar manches, worum mir leid ist, kündigt aber Neues an, so wie eine Donauüberschwemmung anzeigt, dass in den Alpen der Schnee schmilzt und also der Frühling kommt. In diesem Sinn müssen auch alle, die sich darum bemühen, als kirchentreue Christen zu leben, innerlich immer wieder aus ihrer Kirche austreten, ohne die Kirche zu verlassen. Das muss ich selber täglich tun. Gerade aus Treue zur Kirche gilt es, über alle Enge hinauszutreten, in ein wahrhaft katholisches - allumfassendes - Glaubensverständnis." Es bleibt wohl einfach dabei, dass man sich zurücklehnt, beobachtet und ansonsten nichts tut, als die Beschränkung des Horizontes auf den eigenen Bereich. Tun wir halt was Gutes im Kleinen. Das klingt ziemlich resignativ bei dir. Eigentlich meine ich, dass das sehr sehr viel ist, wenn man in seinem eigenen Wirkkreis wirksam wird. Wobei das das Öffentlichmachen dessen, was man tut, nicht ausschließt, im Gegenteil. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 8. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Das klingt ziemlich resignativ bei dir. Eigentlich meine ich, dass das sehr sehr viel ist, wenn man in seinem eigenen Wirkkreis wirksam wird. Wobei das das Öffentlichmachen dessen, was man tut, nicht ausschließt, im Gegenteil. Das klingt nicht nur resignativ, sondern das ist resignativ. Die Alternative zur Resignation ist normalerweise die Aggression. Und die habe ich momentan auch ziemlich dicke. Ich habe es so was von satt, dass mir die Galle hochkommt bzw. in die Finger fließt. Ich hoffe mal, dass das eine Zwischenstufe der Entwicklung ist. Erst die Aggression, dann die Resignation. Und dann müsste eigentlich das gelassene Abfinden mit der Situation kommen, aus der heraus man wieder besonnen und tatkräftig handelt. Aber das wird bei mir noch ein wenig dauern. Momentan bin ich noch mit den ersten beiden Stufen beschäftigt und schwanke hin und her. Die Möglichkeit, mich auf das Kleine zu beschränken, sehe ich bei mir nicht. Dafür weiß ich zu viel über die Auswirkungen des Großen auf das Kleine. Dauernd stößt man im Kleinen an die Grenzen, die einem vom Großen gesetzt sind - und sei es nur durch die Überlastung. Von mir wird ja auch Großes verlangt: Demnächst 11 Dörfer. Und da ist es nicht mit dem Mühen um das eine verlorene Schaf getan. Sondern da gibt es ein übermächtiges Meckern der 99 Schafe, das überdies nur allzu einsichtig ist. Ich kann die vielen, vielen Leute, die auch gern mal vom Pfarrer zurückgeholt würden, allerbestens verstehen. Der Priestermangel ist ein Produkt des Großen und gibt mir im Kleinen das Gefühl, immer nur ein Tröpfchen auf den heißen Stein werfen zu können. Oder wenn ich Brautpaare unverrichteter Dinge (und meist auch unversöhnten Herzens) wegschicken muss, weil ich sie wegen kirchenjuristischer Dinge nicht trauen kann und darf. Oder wenn ich die Messliturgie nach einem Buch feiern muss, bei dessen Texten den einen die Augen übergehen vor ärgerlicher und verständnisloser Wut, den anderen die Augendeckel zuklappen vor öder Langeweile und den meisten schon längst die Lust darauf vergangen ist. Oder wenn ich zwar Wiederverheiratete, Wildverheiratete oder Homosexuelle trösten kann, ihnen aber nicht den Weg in die Gemeinschaft der Kirche ebnen kann und sie mich zwar mögen, meine Kirche aber hassen und verachten. Oder wenn ich hilflos verbitterten Leuten gegenüberstehe, die mir vorhalten, dass die Kirche (meine Kirche!) menschenverachtend, machtgeil, tyrannisch, lustfeindlich und reformresistent sei. Oder wenn ich Leute nicht motivieren kann, mitzudenken, weil sie das Gefühl haben, dass die Kirche ein Selbst- und Mitdenken ächtet und jedes falsche Wort und jede falsche Handlung oder Verkündigung im kirchlichen Rahmen ein Grund sei, sich zu schämen und abgewertet zu fühlen. Dieser Weg des Beschneidens auf das Kleine wird bei mir nicht funktionieren. Gerade in dieser Woche habe ich mit einem Kollegen von mir geredet. Der ist mir, denke ich in vielen Punkten voraus. Er hat mir eine sehr kennzeichnende Episode aus seiner Laufbahn erzählt. Bevor er zum Priester geweiht wurde, gab es erst mal die Beauftragung. Und seine Kollegen waren sich einig: Das machen wir zusammen mit den Laientheologen, die auch so weit sind. "Nein, das geht nicht!", wurde ihnen gesagt. Dann haben sie es erkämpft. Ergebnis war, dass man zwar beide Gruppen in einer gemeinsamen Feier beauftragt hat. Aber die Priesteramtskandidaten empfingen die Beauftragung oben am Altar und in Albe. Und die "anderen" unter den Altarstufen in zivil. Auf diese Weise ging der Schuss nach hinten los: Die Beauftragungsfeier, die eigentlich eine Dokumentation des "wir machen das zusammen!" werden sollte, wurde zu einer Dokumentation der Zweistufigkeit. Die Beauftragung war nicht mehr das Verbindende, sondern war gespalten in "das Eigentliche" und "das Mindere". Er hat mir erzählt, dass er in der Nacht nach der Beauftragung die Entscheidung getroffen habe, Priester zu werden - nicht nur obwohl er sich damals ziemlich aufgeregt hatte, sondern gewissermaßen, WEIL er sich aufgeregt hatte. Er hat alle Hoffnungen und Erwartungen an das Ordinariat, den Bischof und die gesamte Amtskirche fahren lassen und nur noch daran gedacht: "Aber ich bin ich." Er hat sich vorgenommen, seinen Kampf weiterzuführen und die Hoffnung nicht aufzugeben - allerdings nicht die Hoffnung auf die Oberen. Da hat er alle Hoffnung fahren lassen. Sondern die Hoffnung, dass all dies dennoch Gottes Wege und seine Führung sind. So, wie auch die Kreuzigung nicht in sich selbst etwas Gutes ist, aber dennoch Gottes Weg der Erlösung sei. Donnerwetter. Respekt. Aber so weit, wie mein Kollege es bereits in seiner Ausbildung war, bin ich heute noch lange nicht. Gut zu wissen, dass es Priester mit einer solchen Weisheit gibt. Aber ich bin eben nicht so. Und ob ich jemals so weit komme, weiß ich nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 8. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Und ich sehe auch - wie schon diskutiert - die Gefahr einer Kirchenspaltung. Die gibt es längst, Mecky. Nicht formal, aber in der Praxis. Ich weiß, ich weiß. Aber eine formale Kirchenspaltung darf man aus diesem Grunde nicht verharmlosen. Die setzt dem noch was drauf. Die Geschichte des großen abendländischen Schismas sowie der Folgen der Reformation spricht von Auswirkungen, die noch mal über das hinausgehen, was eine reale, aber nicht formal vollzogene Kirchenspaltung mit sich bringt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 8. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Er hat sich vorgenommen, seinen Kampf weiterzuführen und die Hoffnung nicht aufzugeben - allerdings nicht die Hoffnung auf die Oberen. Da hat er alle Hoffnung fahren lassen. Sondern die Hoffnung, dass all dies dennoch Gottes Wege und seine Führung sind. So, wie auch die Kreuzigung nicht in sich selbst etwas Gutes ist, aber dennoch Gottes Weg der Erlösung sei. Vielleicht ist das mit dem "tiefer glauben" demnach doch nicht nur Gefasel und Augenauswischerei. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 8. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Niemand verlangt von Schönborn, morgen Frauen zu weihen und Geschiedene zu trauen; Du baust einen Strohmann auf. Das Anliegen der Pfarrer ist lediglich, dass über die genannten Themen endlich mal ernsthaft geredet wird. Nur das. Bzw. wenigstens das. Aber selbst das geschieht nicht. Und das sorgt für Frust. Darüber wird seit Jahrzehnten ernsthaft geredet. Ohne viel Nutzen. Die Fronten sind verhärtet. Genau für solche Situationen ist das Lehramt eingerichtet. Wird dieses aber nicht geachtet, ist die Krise wirklich mächtig.Ich glaube, zur Ehrlichkeit der Auseinandersetzung gehört auch, nicht so zu tun, als sei das Lehramt nur zu langsam oder zu träge für die Reformen, sondern dessen Auffassung ernst zu nehmen, dass es die vorgeschlagenen Reformen für grundsätzlich nicht gut hält. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 8. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Wenn der sensus fidelium fehlt, kann jedenfalls mit Fug und Recht infrage gestellt werden, dass die Kirche richtig liegt. Und das ist letztlich der Punkt. Wenn 90% der deutschen Katholiken (ich berufe mich hier auf Mecky) mit etwas nicht einverstanden sind, ist das mindestens ein starkes Indiz dafür, dass der sensus fidelium ausser acht gelassen wurde. Ich vertrete die Auffassung, dass auch der sensus fidelium in die Krise kommen kann. Und genau das ist in einigen Ländern Mitteleuropas geschehen. Der Sensus fidelium kann als ein Indiz für eine Glaubenswahrheit gesehen werden (So etwa beim Dogma von 1950), er ist aber keine Entscheidungsinstanz - im Gegensatz zum Lehramt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 8. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Er hat sich vorgenommen, seinen Kampf weiterzuführen und die Hoffnung nicht aufzugeben - allerdings nicht die Hoffnung auf die Oberen. Da hat er alle Hoffnung fahren lassen. Sondern die Hoffnung, dass all dies dennoch Gottes Wege und seine Führung sind. So, wie auch die Kreuzigung nicht in sich selbst etwas Gutes ist, aber dennoch Gottes Weg der Erlösung sei. Vielleicht ist das mit dem "tiefer glauben" demnach doch nicht nur Gefasel und Augenauswischerei. Aus dem Munde des betreffenden Kollegen sicher nicht. Ich habe nicht kritisiert, dass man tiefer glauben soll. Aber das ist immer richtig. Erst, wenn man das Postulat nach einem tieferen Glauben zum Totschlagargument gegen Reformen verwendet, kommt meine Kritik auf. In den Mündern so mancher Reformverhinderer kommt diese Forderung allzu schnell, während sie im gleichen Atemzug verhindern, dass Gemeinden einen Pfarrer bekommen, der sich um die Förderung des Glaubens in sinnvoller Weise kümmern könnte. Mir ist die Glaubensförderung durch Priesterentzug noch nicht so ganz einsichtig. Und wenn jemand, der systematisch Priesterweihen verhindert, Wiederverheiratete von Jesus trennt und ganze Bevölkerungsgruppen abwertet auch noch großartige Glaubenspostulate im Munde führt, damit er sein übles Treiben ungehindert weiterführen kann, dann ekelt mich das an uns es erregt meinen Zorn. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 8. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 8. Juli 2011 Er hat sich vorgenommen, seinen Kampf weiterzuführen und die Hoffnung nicht aufzugeben - allerdings nicht die Hoffnung auf die Oberen. Da hat er alle Hoffnung fahren lassen. Sondern die Hoffnung, dass all dies dennoch Gottes Wege und seine Führung sind. So, wie auch die Kreuzigung nicht in sich selbst etwas Gutes ist, aber dennoch Gottes Weg der Erlösung sei. Vielleicht ist das mit dem "tiefer glauben" demnach doch nicht nur Gefasel und Augenauswischerei. Aus dem Munde des betreffenden Kollegen sicher nicht. Ich habe nicht kritisiert, dass man tiefer glauben soll. Aber das ist immer richtig. Erst, wenn man das Postulat nach einem tieferen Glauben zum Totschlagargument gegen Reformen verwendet, kommt meine Kritik auf. In den Mündern so mancher Reformverhinderer kommt diese Forderung allzu schnell, während sie im gleichen Atemzug verhindern, dass Gemeinden einen Pfarrer bekommen, der sich um die Förderung des Glaubens in sinnvoller Weise kümmern könnte. Mir ist die Glaubensförderung durch Priesterentzug noch nicht so ganz einsichtig. Und wenn jemand, der systematisch Priesterweihen verhindert, Wiederverheiratete von Jesus trennt und ganze Bevölkerungsgruppen abwertet auch noch großartige Glaubenspostulate im Munde führt, damit er sein übles Treiben ungehindert weiterführen kann, dann ekelt mich das an uns es erregt meinen Zorn. Das ist die eine Seite, der ich nicht widerspreche. Die andere ist, dass "Förderung des Glaubens" kein Pfarrer-Monopol ist. Und darum geht es im wesentlichen bei Apg 2010. Weswegen ich etwas dagegen habe, es als "Augenauswischerei" etc. behandelt zu sehen. Nicht ganz einsichtig ist mir momentan, wieso es den Glauben fördert, wenn man sich - scheinbar, denn natürlich ist das nicht ihre Hauptbeschäftigung - ununterbrochen an den paar Themen festbeißt, die die ungläubige Welt bald als einzige von der rkK wahrnimmt: Sie ist ein Verein zur Reglementierung von Sex. Was machen wir bloß, wenn alle Forderungen erfüllt werden? Wenn die geschiedene und mit ihrer Freundin wiederverheiratete protestantische Päpstin endlich am Altar steht? Womit beschäftigen wir uns dann bloß? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 Und ich sehe auch - wie schon diskutiert - die Gefahr einer Kirchenspaltung. Die gibt es längst, Mecky. Nicht formal, aber in der Praxis. Ich weiß, ich weiß. Aber eine formale Kirchenspaltung darf man aus diesem Grunde nicht verharmlosen. Die setzt dem noch was drauf. Die Geschichte des großen abendländischen Schismas sowie der Folgen der Reformation spricht von Auswirkungen, die noch mal über das hinausgehen, was eine reale, aber nicht formal vollzogene Kirchenspaltung mit sich bringt. Was ich doch ziemlich sicher annehme, ist, dass auch eine formale Kirchenspaltung nicht mehr zu Religionskriegen führen würde. Und vor anderen Auswirkungen fürchte ich mich nicht so sehr, auch wenn ich mir eine formale Spaltung wirklich nicht wünsche und ich noch immer die Hoffnung hege, dass der notwendige Veränderungsprozess irgendwie anders passieren kann. Aber ansonsten denke ich, könnte das Abbrechen so vieler ja doch eine Chance sein: bei denen, die sich innerlich längst von der Vorstellung verabschiedet haben, dass das, "was aus Rom kommt" relevant sein könnte für ihren Glauben, bzw für die eben dieses nicht nur sehr oft ein neuer Grund ist, verständnislos oder traurig bis wütend den Kopf zu schütteln, besteht doch auch kaum mehr Verständnis für das Getrenntsein der Konfessionen. Vielleicht spaltet sich auf der einen Seite etwas ab - und dafür verschwindet zunehmend der Graben auf der anderen Seite? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 Was machen wir bloß, wenn alle Forderungen erfüllt werden? Wenn die geschiedene und mit ihrer Freundin wiederverheiratete protestantische Päpstin endlich am Altar steht? Womit beschäftigen wir uns dann bloß? Oh, ich denke, es gäbe mehr als genug zu tun mit der Energie, die jetzt ständig in die innerkirchliche Auseinandersetzung mit lebensfeindlichen Strukturen fließt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 Die Möglichkeit, mich auf das Kleine zu beschränken, sehe ich bei mir nicht. Dafür weiß ich zu viel über die Auswirkungen des Großen auf das Kleine. Dauernd stößt man im Kleinen an die Grenzen, die einem vom Großen gesetzt sind - und sei es nur durch die Überlastung. Von mir wird ja auch Großes verlangt... Dieser Weg des Beschneidens auf das Kleine wird bei mir nicht funktionieren. Wahrscheinlich nicht. Bzw. kannst du natürlich schon versuchen, deine ganze Energie auf deine 11 Dörfer und die darin lebenden Menschen zu fokussieren. Dass du dabei ständig zerrissen wirst zwischen dem, was du verkündest und dem, was du dann tun musst/nicht tun darfst, kannst du ja auch auf dich nehmen und tragen. Wie lange das funktioniert, weiß ich nicht, irgendwann wirst du vermutlich ausgebrannt sein - aber die Alternative würde doch auch bei dir sein, dass du "ungehorsam" werden müsstest? Und sich irgendwann die Frage stellen würde, ob du nicht auch öffentlich dazu stehen müsstest, dass das so ist? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 Nicht ganz einsichtig ist mir momentan, wieso es den Glauben fördert, wenn man sich - scheinbar, denn natürlich ist das nicht ihre Hauptbeschäftigung - ununterbrochen an den paar Themen festbeißt, die die ungläubige Welt bald als einzige von der rkK wahrnimmt: Sie ist ein Verein zur Reglementierung von Sex. Es geht schon ein wenig weiter. Die Verkrustung und die einseitige Vergangenheitsorientierung der katholischen Kirche wird ebenso wahrgenommen, wie das Machtgebaren der Kirchenleitung. Wahrgenommen wird - besonders im katholischen Bereich selbst - der Priestermangel. Wahrgenommen wird in gewisser Weise auch, dass die kirchlichen Feiern den Leuten nicht viel geben. Die Themen des Memorandums sind tatsächlich nur die Oberfläche. Oder die Spitze vom Eisberg. Sollten die geforderten Maßnahmen alle erfüllt sein, steht man vor dem riesigen Rest des Eisberges, der sich momentan unter Wasser befindet. Aber die benannten Themen bilden für sehr viele Menschen eine Art Ausschlusskriterium. So lange man hier nichts verändert, brauch man an anderen Stellen gar nicht erst anfangen. Im Gegenteil: Es käme der Vorwurf, dass man wieder nur an den Teilen operiert, die die Leute gar nicht so sehr betreffen. Was die Kirche momentan braucht, ist ein sichtbares und glaubwürdiges Zeichen, dass sie beweglich ist, reformfähig und menschenorientiert. Und dieses Zeichen wird sich unweigerlich an den Memorandenthemen festmachen. Sobald solche Zeichen sinnvoll gesetzt wären, träte nicht die völlige Zufriedenheit ein - oh nein! Aber man könnte sich den tiefergreifenden Themen endlich mal zuwenden. Und auch dort gibt es wahnsinnig viel zu tun. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 (bearbeitet) Was die Kirche momentan braucht, ist ein sichtbares und glaubwürdiges Zeichen, dass sie beweglich ist, reformfähig und menschenorientiert. Ich würde das auch so sehen. Seit weit über 20 Jahren geht es eher rückwärts, werden alle - auch noch so kleinen Reformversuche - mit "Geht nicht, gibt's nicht" beantwortet. Die Leute haben die Nase voll und haben sich daher von Kirche größtenteils vollkommen verabschiedet. Und selbst die Hauptamtlichen bilden keine Ausnahme: Von Rom (und häufig vom eigenen Bischof) erwartet man nichts mehr ... und versucht, das zu tun, was man für richtig hält - in der Hoffnung, keinen Ärger zu bekommen. Und dieses Zeichen wird sich unweigerlich an den Memorandenthemen festmachen. Sobald solche Zeichen sinnvoll gesetzt wären, träte nicht die völlige Zufriedenheit ein - oh nein! Aber man könnte sich den tiefergreifenden Themen endlich mal zuwenden. Und auch dort gibt es wahnsinnig viel zu tun. Genau, aber im Moment ist es verdammt schwer, sich mit Fragen des Glaubens und der Suche nach Sinn zu beschäftigen, wenn die Vertreter der Institution einen peinlichen Auftritt nach dem anderen hinlegen. Oder flapsig gesagt: Die Affäre des Pfarrers mit der Sekretärin (oder dem Mesner) ist weitaus spannender als das Evangelium ... Laura bearbeitet 9. Juli 2011 von laura Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Niklas Geschrieben 9. Juli 2011 Autor Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 Nicht ganz einsichtig ist mir momentan, wieso es den Glauben fördert, wenn man sich - scheinbar, denn natürlich ist das nicht ihre Hauptbeschäftigung - ununterbrochen an den paar Themen festbeißt, die die ungläubige Welt bald als einzige von der rkK wahrnimmt: Sie ist ein Verein zur Reglementierung von Sex. Weil es keine Nebensächlichkeiten sind. Die Kirche kann nicht von einem liebenden Gott predigen, der einen jeden annimmt, wie er ist, und der das Leben in Fülle schenken will, und zugleich Frauen für Menschen zweiter Klasse, Schwule für S******* (wie es Sokrates schön in der Arena nachweist) und wiederverheiratete Geschiedene für moralisch verdorben halten. Warum sollte jemand der Kirche Glauben schenken, wenn ihre schönen Worte vom guten Gott und ihr eigenes Handeln bzw. ihr Umgang mit Menschen so himmelweit auseinanderklaffen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 Warum sollte jemand der Kirche Glauben schenken, wenn ihre schönen Worte vom guten Gott und ihr eigenes Handeln bzw. ihr Umgang mit Menschen so himmelweit auseinanderklaffen? Und (ich wiederhole mich): Wenn die offiziellen Vertreter teilweise einfach nur peinlich sind. Siehe den Skandal um Mixa, siehe viele Äußerungen von Meisner in der Presse, siehe das Theater, das GeLu Müller abzieht. Peinlich. Wenn das die Führungspersönlichkeiten sind ... Laura Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 Nicht ganz einsichtig ist mir momentan, wieso es den Glauben fördert, wenn man sich - scheinbar, denn natürlich ist das nicht ihre Hauptbeschäftigung - ununterbrochen an den paar Themen festbeißt, die die ungläubige Welt bald als einzige von der rkK wahrnimmt: Sie ist ein Verein zur Reglementierung von Sex. Es geht schon ein wenig weiter. Die Verkrustung und die einseitige Vergangenheitsorientierung der katholischen Kirche wird ebenso wahrgenommen, wie das Machtgebaren der Kirchenleitung. Wahrgenommen wird - besonders im katholischen Bereich selbst - der Priestermangel. Wahrgenommen wird in gewisser Weise auch, dass die kirchlichen Feiern den Leuten nicht viel geben. Die Themen des Memorandums sind tatsächlich nur die Oberfläche. Oder die Spitze vom Eisberg. Sollten die geforderten Maßnahmen alle erfüllt sein, steht man vor dem riesigen Rest des Eisberges, der sich momentan unter Wasser befindet. Aber die benannten Themen bilden für sehr viele Menschen eine Art Ausschlusskriterium. So lange man hier nichts verändert, brauch man an anderen Stellen gar nicht erst anfangen. Im Gegenteil: Es käme der Vorwurf, dass man wieder nur an den Teilen operiert, die die Leute gar nicht so sehr betreffen. Was die Kirche momentan braucht, ist ein sichtbares und glaubwürdiges Zeichen, dass sie beweglich ist, reformfähig und menschenorientiert. Und dieses Zeichen wird sich unweigerlich an den Memorandenthemen festmachen. Sobald solche Zeichen sinnvoll gesetzt wären, träte nicht die völlige Zufriedenheit ein - oh nein! Aber man könnte sich den tiefergreifenden Themen endlich mal zuwenden. Und auch dort gibt es wahnsinnig viel zu tun. Es ist zwar keine neue Erkenntnis, aber ausschließlich eine Wende in bestimmten Themen würde das "Schiff" nicht vom "Sinken" abhalten. In der evangelischen Kirche gibt es Pfarrerinnen, Zweitehen, in vielen Landeskirchen sogar Trauung von Homosexuellen - und trotzdem massive Austritte. Wichtig ist, dass die Kirche klar macht, wofür sie steht und die Verantwortlichen das auch glaubwürdig leben. So, wie sich die katholische Kirche derzeit präsentiert, sieht es aus als seien Zölibat, Ablehnung des Priestertums der Frau und restriktive Sexuallehre Kern des katholischen Glaubens. Das kann es wohl nicht sein. Ein Priester oder Bischof mag konservativ oder liberal sein; wichtig ist, dass er glaubwürdig bleibt - und da sehe ich das Problem von Figuren wie Müller II. Wer sein Amt primär als Befehlsgewalt versteht und sich, wenn er Kritik erfährt, als gegeißelter Christus inszeniert, verärgert eben Menschen. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrk Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 Wichtig ist, dass die Kirche klar macht, wofür sie steht und die Verantwortlichen das auch glaubwürdig leben. So, wie sich die katholische Kirche derzeit präsentiert, sieht es aus als seien Zölibat, Ablehnung des Priestertums der Frau und restriktive Sexuallehre Kern des katholischen Glaubens. Das kann es wohl nicht sein. Ja, da hast du recht, das war es ja cuh, was Edith oben moniert hat. Allerdings sehe ich da eine Konzentration auf diese Kern-Streitthemen von beiden Seiten. DIe einen werden nicht müde, noch jede Caritas-Sammlung damit zu kommentieren, wie gemein und menschenverachtend kirchliche Machtstrukturen doch sind. Die anderen sprech immer nur von "nicht", wir können nicht, wir dürfen nicht, wir wollen nicht, und wenn sie mal positive Aussagen machen, dann kommt so ein Murks dabei heraus wie ein Priesterjahr, das am Hl. Pfarrer von Ars aufgezogen wird. Ich für meinen Teil halte das Eucharistie- und Priesterbild des Pfarrers von Ars für ähnlich nützlich für die Glaubensverkünung wie dauerende Sex-Debatten. Ich wünsche mir, gut barockkatholisch, eine allmähliche Veränderung: beim Thema Zölibat zum Beispiel könnte man wunderbar ansetzen: kein dogmatischer Streitpunkt, nichts. Ich würde das Dispensrecht für den Zölibat an die Bischöfe geben. Sie können dann, gemäß des Bedarfs, der in ihren Diözesen herrscht, entscheiden, was sie machen wollen: weihen sie Verheiratete Pastoralreferenten oder Diakone, lassen sie bereits geweihte Priester heiraten, nehmen sie auch verheiratete ins Priesteramt auf? Dass es in einer Diözese woie Köln dann wohl anders aussehe als in einer Diözese wie Osnabrück ist ja kein Problem, das ist eben katholische Buntheit... Innerhalb von 15 Jahren aber hätten wir ein komplett andere Wahrnehmung des katholischen Klerus, sowohl inner- wie auch außerkirchlich. Und dieser aufgefrischte Klerus hat dann die Möglichkeit, ganz anders den Glauben zu verkündne als einer, der sich permanent in der Defensive befindet. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 ...(Viel Bedenkenswertes gesnippt), den Bischof und die gesamte Amtskirche fahren lassen und nur noch daran gedacht: "Aber ich bin ich." Er hat sich vorgenommen, seinen Kampf weiterzuführen und die Hoffnung nicht aufzugeben - allerdings nicht die Hoffnung auf die Oberen. Da hat er alle Hoffnung fahren lassen. Sondern die Hoffnung, dass all dies dennoch Gottes Wege und seine Führung sind. So, wie auch die Kreuzigung nicht in sich selbst etwas Gutes ist, aber dennoch Gottes Weg der Erlösung sei. Donnerwetter. Respekt. Aber so weit, wie mein Kollege es bereits in seiner Ausbildung war, bin ich heute noch lange nicht. Gut zu wissen, dass es Priester mit einer solchen Weisheit gibt. Aber ich bin eben nicht so. Und ob ich jemals so weit komme, weiß ich nicht. Das ist auch ganz wurscht. Ein Schrittchen voran ist ein Schrittchen voran. Es gibt allerlei Kreuze zu tragen in der heiligen Kirche Gottes. Deines und meines scheinen mir von gewisser Ähnlichkeit, obwohl ich kein Priester bin. Es ist halt so, und wir können's bei den Propheten nachlesen: Wenn die Oberen den Karren des Gottesvolkes partout gegen die Wand fahren wollen, hindert Gott sie nicht, aber er schickt Propheten. Die gibt's ja auch heutzutage zuhauf, und sie leiden wie eh und je allesamt vor allem am Kassandra-Syndrom. (Und das, obwohl sie Gott doch gar nichts Unanständiges versprochen und dann nicht gehalten haben!) Und wenn der Karren krachend an der Wand zerschellt ist, werden wir Nicht-Oberen unsere Knochen und andere Trümmer zusammenklauben und was Neues anfangen. Unter anderem auch neue Obere bestellen, die nach einiger Zeit beginnen werden, alles besser zu wissen, weil sie ja Obere sind, auf warnende Stimmen nicht mehr zu hören und den restaurierten Karren des Gottesvolkes mit Schwung gegen die Wand zu fahren. So ist das Menschengeschlecht nun mal, und wir gehören selber auch dazu. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Felician Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 Wenn wir eine Umfrage machen, unter den Gläubigen von Meckys bald 11 Pfarreien, unter denen, die ihre Sonntagspflicht erfüllen, wie viele glauben an die Realpräsenz? Diese Frage halte ich für deutlich wichtiger als alles andere. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 wenn wir eine umfragen machen könnten unter den aposteln und sie fragten, glaubt ihr an die realpräsenz, würde sie zurückfragen: bitte, was??? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Felician Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 wenn wir eine umfragen machen könnten unter den aposteln und sie fragten, glaubt ihr an die realpräsenz, würde sie zurückfragen: bitte, was??? Also ist sie nicht wichtig? Gut, wenn du die Apostel (nach Pfingsten) fragen würdest: Glaubt ihr an die Auferstehung, wäre die Antwort wohl einhellig: ja. Wenn du nun diese Frage in Meckys Pfarreien stellen würdest ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 9. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 9. Juli 2011 was soll uns das nun bringen? willst du den menschen den katechismus abexaminieren? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.