Dies ist ein beliebter Beitrag. Edith1 Geschrieben 10. Juli 2011 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 10. Juli 2011 (bearbeitet) Was ist denn am Priesterbild des Johannes Vianney auszusetzen? Alles. Geht das konkreter? Habe ich eine Antwort überlesen? Die schönsten Feindbilder sind die, wo man den Feind gar nicht kennt ... Was kenne ich nicht? Ein extrem ungebildeter Pfarrer wird im 19. Jahrhundert in ein Kaff am Ende der Welt gesetzt. Er ist völlig unfähig zu allem, was sich in diesem Jahrhundert an geistiger Entwicklung tut, selbst für eine fundierte theolgische Bildung war er schlicht zu dumm. Gerade deswegen kommt er bei jenen gut an, die intellektuell auf etwa derselben Ebene sind wie er und wird zum gesuchten "Beichtvater". Alles, was Angst vor der Gegenwart und der Zukunft hat, rennt hin. Dass er sich nebenbei mit dem Kampf gegen "sündhafte Vergnügungen" befasst (Tanz), selbstverständlich gegen "Dämonen" kämpft, primitivste Askesen pflegt und eine Art gemilderte Sühneseele abgibt, ist da schon nur noch Begleitmusik. In jeder gebildeten Gesellschaft wäre diese Figur schon damals eine Lachnummer gewesen, und ausgerechnet so etwas soll ein Vorbild für irgendjemanden heute sein? Falls es sich noch nicht durchgesprochen hat: Blödheit ist entgegen der grenzdebilen Auslegung der bei gewissen Kreisen äußerst beliebten Mt-Stelle weder Voraussetzung für Gottverbundenheit noch ausreichend dafür. bearbeitet 10. Juli 2011 von Edith1 7 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 10. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 10. Juli 2011 (bearbeitet) Falls man im Dialog mit der Welt bleiben will, sind eher Typen wie Henri Huvelin zu empfehlen. (Auch wenn er erheblich jünger war: gleiches Jahrhundert, gleiches Land, Lichtjahre dazwischen) bearbeitet 10. Juli 2011 von Edith1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 In jeder gebildeten Gesellschaft wäre diese Figur schon damals eine Lachnummer gewesen, und ausgerechnet so etwas soll ein Vorbild für irgendjemanden heute sein? Immerhin hat es diese "Lachnummer" geschafft, dass man 150 Jahre nach seinem Tod noch von ihm spricht. Und scheinbar gründet dein Wissen ausschließlich auf Wikipedia......da kann ich dir mal empfehlen, einige seiner Biografien zu lesen, zum Beispiel von Francis Trochu....dann wirst du lesen können, welche gebildeten Leute nach Ars gepilgert sind.....aber man sieht eben nur was man sehen will.....ist auch eine Dummheit! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 (bearbeitet) Der Pfarrer von Ars hat nie angegeben mit seiner Dummheit. Sie war ihm eine Belastung. Und er hat sie auch nicht verherrlicht. Da muß ich an eine Figur in Thomas Manns Zauberberg denken, Mynheer Peeperkorn, Mann hat sie dem Gerhard Hauptmann nachempfunden, der hat nur zittrige und mächtige Gesten gemacht und durch die Eindrucksdichtigkeit seiner Stammelei und Mimik die Geistesgrößen Settembrini und Naphta zu Abziehbildern degradiert. Meine Kuscheldecke hat übrigens einen Intelligenzquotienten von Null und wärmt mich doch... bearbeitet 11. Juli 2011 von Einsteinchen 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Ich wünsche mir, gut barockkatholisch, eine allmähliche Veränderung: beim Thema Zölibat zum Beispiel könnte man wunderbar ansetzen: kein dogmatischer Streitpunkt, nichts. Ich würde das Dispensrecht für den Zölibat an die Bischöfe geben. Sie können dann, gemäß des Bedarfs, der in ihren Diözesen herrscht, entscheiden, was sie machen wollen: weihen sie Verheiratete Pastoralreferenten oder Diakone, lassen sie bereits geweihte Priester heiraten, nehmen sie auch verheiratete ins Priesteramt auf? Dass es in einer Diözese woie Köln dann wohl anders aussehe als in einer Diözese wie Osnabrück ist ja kein Problem, das ist eben katholische Buntheit...Innerhalb von 15 Jahren aber hätten wir ein komplett andere Wahrnehmung des katholischen Klerus, sowohl inner- wie auch außerkirchlich. Und dieser aufgefrischte Klerus hat dann die Möglichkeit, ganz anders den Glauben zu verkündne als einer, der sich permanent in der Defensive befindet. Interessante Ideee - aber ich sehe zwei Folgeprobleme. 1) Bode fängt an, Pastis zu weihen, Meisner nicht. Irgendwann wird Bode abberufen (von seinem Chef oder dessen Stellvertreter auf Erden) und als Nachfolger kommt "Meisner II". Wie geht der dann mit einem Klerus um, in dem die Hälfte verheiratet ist, was er nicht will? Da tun sich neue Weiten auf für böses Blut... Irgendwie wäre da ein Grundkonsens der Bischöfe eines Landes oder eines Kontinents schon sinnvoll. Nun gut, 15 Jahre könnten da Tatsachen schaffen, die nicht mehr ignoriert werden könnten. 2) Pastis wird man weihen können, Pastillen nicht (denn kirchenrechtliche Probleme sind leichter zu lösen als dogmatische). Damit tut sich dann ein neuer Graben auf, der Unfrieden stiften wird. Wenn ich anfange, darüber nachzudenken, wird mir immer klarer, was Mecky mit dem Eisberg meint. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrk Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Natürlich zieht das Probleme nach sich. Die Liturgiereform hat auch Uneinigkeit nach sich gezogen, wir haben die kleine, aber um so lautere minderheit, die sie nicht mittragen kann. Deshalb plädiere ich ja für ausprobieren. Ich glaube einfach, dass Entscheidungen wie Zölibat nicht von heute auf morgen gelöst werden könne. Wenn der Papst sich morgen hinstellt und sagt, ja klar, ich schaffe den Zölibat ab, dann würde das wahrscheinlich auch noch ewige Diskussionen nach sich ziehen. Ereignet sich der Wandel dezentral Stück für Stück, dann sehe ich einfach weniger die Gefahr, dass es einen großen Knall gibt, sondern dass man Schritt für Schritt in neuen Realitäten ankommt. Und ich habe bewusst nur die Zölibatsproblematik aufgegriffen und nicht die frauenordination, weil ich weiß welche dogmatischen Diskussionen da ablaufen und zu welchen Spaltungen das bei den Anglikanern führt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 (bearbeitet) Natürlich zieht das Probleme nach sich. Die Liturgiereform hat auch Uneinigkeit nach sich gezogen, wir haben die kleine, aber um so lautere minderheit, die sie nicht mittragen kann. Deshalb plädiere ich ja für ausprobieren. Ich glaube einfach, dass Entscheidungen wie Zölibat nicht von heute auf morgen gelöst werden könne. Wenn der Papst sich morgen hinstellt und sagt, ja klar, ich schaffe den Zölibat ab, dann würde das wahrscheinlich auch noch ewige Diskussionen nach sich ziehen. Ereignet sich der Wandel dezentral Stück für Stück, dann sehe ich einfach weniger die Gefahr, dass es einen großen Knall gibt, sondern dass man Schritt für Schritt in neuen Realitäten ankommt. Und ich habe bewusst nur die Zölibatsproblematik aufgegriffen und nicht die frauenordination, weil ich weiß welche dogmatischen Diskussionen da ablaufen und zu welchen Spaltungen das bei den Anglikanern führt. Ich weiß nicht mehr genau (Studium zu weit weg ), wieviele Jahrhunderte es gedauert hat, dass der Zölibat wirklich durchgesetzt wurde (m.W. wurde er vom Konzil von Nikaia abgelehnt und das war 325), da kann es doch noch eine Zeit dauern, bis das rückgängig gemacht wird .... leider. Gottes Mühlen mahlen langsam, sagt man, aber die der römischen Kurie sicher noch langsamer. bearbeitet 11. Juli 2011 von Elima 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 (bearbeitet) 1) Bode fängt an, Pastis zu weihen, Meisner nicht. Irgendwann wird Bode abberufen (von seinem Chef oder dessen Stellvertreter auf Erden) und als Nachfolger kommt "Meisner II". Wie geht der dann mit einem Klerus um, in dem die Hälfte verheiratet ist, was er nicht will? Da tun sich neue Weiten auf für böses Blut... Irgendwie wäre da ein Grundkonsens der Bischöfe eines Landes oder eines Kontinents schon sinnvoll.Nun gut, 15 Jahre könnten da Tatsachen schaffen, die nicht mehr ignoriert werden könnten. Nicht zwangsläufig. 1. Ist die Frage nach den Besetzungsmodi für die Kathedren ja auch Teil der Diskussion. Und wenn man sich da zu einer altkirchlichen Praxis durchringen würde (d.h. Wahl durch das Bistum, Ordination + Communionzusage durch die Bischöfe der Metropolie, nihil-obstat im Bezug auf Häresie und Apostasie durch Rom), hätte ein Meisner II als Bodes Nachfolger wohl nur geringe Wahlchancen, wenn er sich nicht an die Realität anpasst. 2. Selbst wenn er gewählt wird, müsste er sich ja immer noch auf das Diözesanrecht verpflichten und die durch seinen Vorgänger durchgeführten (wenn auch von ihm nicht weiterverfolgten) Rechtsakte und Weihehandlungen anerkennen und ihnen den nötigen Respekt und Rechtsschutz gewähren. Gut - das erfordert mit Sicherheit eine gefestigte, weltmännische Persönlichkeit, aber wer hat gesagt, daß das für einen Bischof keine Berufungsqualifikationen sein dürfen? bearbeitet 11. Juli 2011 von Flo77 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Ein extrem ungebildeter Pfarrer wird im 19. Jahrhundert in ein Kaff am Ende der Welt gesetzt. Er ist völlig unfähig zu allem, was sich in diesem Jahrhundert an geistiger Entwicklung tut, selbst für eine fundierte theolgische Bildung war er schlicht zu dumm. Gerade deswegen kommt er bei jenen gut an, die intellektuell auf etwa derselben Ebene sind wie er und wird zum gesuchten "Beichtvater". Alles, was Angst vor der Gegenwart und der Zukunft hat, rennt hin. Dass er sich nebenbei mit dem Kampf gegen "sündhafte Vergnügungen" befasst (Tanz), selbstverständlich gegen "Dämonen" kämpft, primitivste Askesen pflegt und eine Art gemilderte Sühneseele abgibt, ist da schon nur noch Begleitmusik. In jeder gebildeten Gesellschaft wäre diese Figur schon damals eine Lachnummer gewesen, und ausgerechnet so etwas soll ein Vorbild für irgendjemanden heute sein? Falls es sich noch nicht durchgesprochen hat: Blödheit ist entgegen der grenzdebilen Auslegung der bei gewissen Kreisen äußerst beliebten Mt-Stelle weder Voraussetzung für Gottverbundenheit noch ausreichend dafür. Nun, was du schreibst, ist ungeachtet der Polemik im Kern zutreffend. Genau das macht aber für mich den Pfarrer von Ars gerade zu einer vorbildhaften Gestalt: Dass er mit seinen beschränkten Mitteln so glaubwürdig als Pfarrer lebte, dass er auch der Kirche zunächst Fernstehende nachdenklich machen und begeistern konnte. Sein asketisches Leben war seine persönliche Berufung, die ist nicht für jeden zum Nachahmen geeignet, aber sein heiliger Eifer, der auch Früchte hervor brachte, ist schon beispielgebend. Interessanterweise ist Johannes Maria Vianney der einzige heilige Pfarrer - wenn ich mich nicht irre. Es scheint also für Pfarrer sehr schwer sein, den Pfad der Heiligkeit zu beschreiten ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Ein extrem ungebildeter Pfarrer wird im 19. Jahrhundert in ein Kaff am Ende der Welt gesetzt. Er ist völlig unfähig zu allem, was sich in diesem Jahrhundert an geistiger Entwicklung tut, selbst für eine fundierte theolgische Bildung war er schlicht zu dumm. Gerade deswegen kommt er bei jenen gut an, die intellektuell auf etwa derselben Ebene sind wie er und wird zum gesuchten "Beichtvater". Alles, was Angst vor der Gegenwart und der Zukunft hat, rennt hin. Dass er sich nebenbei mit dem Kampf gegen "sündhafte Vergnügungen" befasst (Tanz), selbstverständlich gegen "Dämonen" kämpft, primitivste Askesen pflegt und eine Art gemilderte Sühneseele abgibt, ist da schon nur noch Begleitmusik. In jeder gebildeten Gesellschaft wäre diese Figur schon damals eine Lachnummer gewesen, und ausgerechnet so etwas soll ein Vorbild für irgendjemanden heute sein? Falls es sich noch nicht durchgesprochen hat: Blödheit ist entgegen der grenzdebilen Auslegung der bei gewissen Kreisen äußerst beliebten Mt-Stelle weder Voraussetzung für Gottverbundenheit noch ausreichend dafür. Nun, was du schreibst, ist ungeachtet der Polemik im Kern zutreffend. Genau das macht aber für mich den Pfarrer von Ars gerade zu einer vorbildhaften Gestalt: Dass er mit seinen beschränkten Mitteln so glaubwürdig als Pfarrer lebte, dass er auch der Kirche zunächst Fernstehende nachdenklich machen und begeistern konnte. Sein asketisches Leben war seine persönliche Berufung, die ist nicht für jeden zum Nachahmen geeignet, aber sein heiliger Eifer, der auch Früchte hervor brachte, ist schon beispielgebend. Interessanterweise ist Johannes Maria Vianney der einzige heilige Pfarrer - wenn ich mich nicht irre. Es scheint also für Pfarrer sehr schwer sein, den Pfad der Heiligkeit zu beschreiten ... Bzw. es dürfte sehr schwer und auch nicht erstrebenswert sein, weltweit oder auch nur diözesanweit bekannt zu werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Interessanterweise ist Johannes Maria Vianney der einzige heilige Pfarrer - wenn ich mich nicht irre. Es scheint also für Pfarrer sehr schwer sein, den Pfad der Heiligkeit zu beschreiten ... Ich hoffe mal, dass Du Dich irrst. Das wäre wirklich schlimm, wenn Vianney der einzige heilige Pfarrer wäre. Dann müsste man vor diesem Berufsstand eindringlich warnen. Vianney ist der einzig heiligGESPROCHENE Pfarrer. Dass Otto und Kunigunde das einzig heiliggesprochene Ehepaar ist, heißt genau so wenig, dass es für Verheiratete schwer ist, den Weg der Heiligkeit miteinander zu beschreiten - eine solche Ansicht wäre geradezu ein Abgesang auf das Sakrament der Ehe. Man kann aus diesen beiden Auffälligkeiten bezüglich der Heiligsprechung von Ehepaaren und Pfarrern nur schließen, dass die Heiligsprechungspraxis ebenso reformierungsbedürftig ist, wie so vieles andere auch. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Interessanterweise ist Johannes Maria Vianney der einzige heilige Pfarrer - wenn ich mich nicht irre. Es scheint also für Pfarrer sehr schwer sein, den Pfad der Heiligkeit zu beschreiten ... Ich hoffe mal, dass Du Dich irrst. Das wäre wirklich schlimm, wenn Vianney der einzige heilige Pfarrer wäre. Dann müsste man vor diesem Berufsstand eindringlich warnen. Vianney ist der einzig heiligGESPROCHENE Pfarrer. Dass Otto und Kunigunde das einzig heiliggesprochene Ehepaar ist, heißt genau so wenig, dass es für Verheiratete schwer ist, den Weg der Heiligkeit miteinander zu beschreiten - eine solche Ansicht wäre geradezu ein Abgesang auf das Sakrament der Ehe. Man kann aus diesen beiden Auffälligkeiten bezüglich der Heiligsprechung von Ehepaaren und Pfarrern nur schließen, dass die Heiligsprechungspraxis ebenso reformierungsbedürftig ist, wie so vieles andere auch. Otto? welcher Otto hatte eine Kunigunde zur Ehefrau? Ich vermute, du meinst HeinrichII (1002 bis 1024) und seine Frau Kunigunde. Hättest du das Forumstreffen in Bamberg besucht, wüsstest du das. *duckundweg* Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 (bearbeitet) ich würde mich immer noch sehr freuen, wenn ich auf meine frage nach dem nicht-verzeihenden gott eine antwort bekäme. idealiter von jenen, die der meinung sind, ein weitere ehe von schon einmal geschiedenen wäre eine fortdauernde und somit nicht zu verzeihende sünde. warum denkt die offiziellel kirche, daß gott solchen menschen nicht verzeihen könne, während viele ehemalige ehepartner einander sehr wohl verzeihen? udal? flo? was antwortet ihr mir denn bitte darauf? ich will mal eine Antwort versuchen:Zunächst einmal sind Regeln der Kirche keine Antwort auf die Frage, ob Gott verzeiht oder nicht. Ich bin mir durchaus bewusst, dass in vielen Fällen, in denen kirchlicherseits keine Gnade möglich ist, durchaus in den Augen Gottes eine Situation vorhanden ist, in der die Betroffenen von Gott Barmherzigkeit erfahren. Die Kirche aber kann sich nicht einbilden, Gott zu sein. Sie muss nach äußeren Kriterien ihre Regeln und Prinzipien aufstellen. Da geht es nicht allein und in erster Linie darum, Sünder zu bestrafen, sondern alles zu tun, damit die Unauflöslichkeit der Ehe offensichtlich als ein bleibendes biblisches Ideal wirken und wahrgenommen werden kann. Ich möchte es - provozierenderweise - mit der Situation der Missbrauchsfälle vergleichen: Auch wenn wir davon ausgehen können, dass Versöhnung mit Gott und einem sich vergangen habenden Priester möglich ist, so ist es doch - um der Ideale der gesunden Entwicklung von Kindern willen - wichtig, hier durch Strafmaßnahmen Zeichen zu setzen, die nach außen zeigen: Uns geht es um die Kinder und um Verhinderung weiterer Fälle! Die Kirche ist nicht das Jüngste Gericht - dieses wird in manchen Fällen härter, in manchen Fällen milder ausfallen. Die Kirche hat die Aufgabe, aufgrund der biblischen Ideale Regeln und Normen zu bestimmen, die natürlich immer fehlerhaft sein können und werden. bearbeitet 11. Juli 2011 von Udalricus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Ich weiß nicht mehr genau (Studium zu weit weg ), wieviele Jahrhunderte es gedauert hat, dass der Zölibat wirklich durchgesetzt wurde (m.W. wurde er vom Konzil von Nikaia abgelehnt und das war 325),Wikipedia beruft sich auf die Synode von Elvira (306) auf der den verheirateten Priestern die Josefsehe auferlegt wurde. Nicäa soll diesen Can. 33 dann übernommen haben. Seit der Trullianischen Synode 691 dürfen in den Ostkirchen die Priester wieder heiraten und ihre "ehelichen Pflichten" erfüllen. (Can. 3) Für die Westkirche bestimmte die Synode von Pavia 1022 den Zölibat für alle Kleriker. Der Grund scheint wohl darin zu liegen, daß im Westen der Klerus zur täglichen Zelebration verpflichtet wurde (im Osten ja nur Sonn- und Feiertags) und man wohl alte kultische Reinheitsassoziationen pflegte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chrk Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Dass Otto und Kunigunde das einzig heiliggesprochene Ehepaar ist, Dass wäres doch mal: ich bin dafür, 2012 zum Jahr des Ehesakramentes auszurufen. Und dann dürfen wir uns auf Hirbenbriefe, päpstliche Ansprachen und gloria.tv-Videos voll von Heinrich und Kunigunde freuen. "Herr Jesus Christus, Du hast der Kirche ein lebendiges Abbild von dir schenken wollen und hast darum in den Heiligen Heinrich und Kunigunde deine eheliche Liebe konkrete Gestalt annehmen lassen. Hilf uns, dieses Jahr der Ehe an ihrer Seite zu verbringen und es mithilfe ihres Beispiels auf fruchtbare Weise zu leben." (Frei hiernach.) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Ich weiß nicht mehr genau (Studium zu weit weg ), wieviele Jahrhunderte es gedauert hat, dass der Zölibat wirklich durchgesetzt wurde (m.W. wurde er vom Konzil von Nikaia abgelehnt und das war 325), da kann es doch noch eine Zeit dauern, bis das rückgängig gemacht wird .... leider. Gottes Mühlen mahlen langsam, sagt man, aber die der römischen Kurie sicher noch langsamer. Nun, Faktum ist, dass der Priesterzölibat bereits 303 auf der Synode von Elvira für die Westkirche beschlossen wurde, dass es aber bis Papst Gregor VII. (1073-85) dauerte, bis er sich wirklich durchsetzte. In der Zwischenzeit hing es vom einzelnen Bischof ab, inwieweit seine Priester wirklich zölibatär leben mussten, Augustinus (354-430) zum Beispiel hatte in Hippo nur zölibatäre Priester. Ob ein Abgehen vom Zölibat wieder fast 800 Jahre dauern muss, wage ich allerdings zu bezweifeln, ich persönlich möchte mich dafür allerdings nicht stark machen, weil ich für die Kirche insgesamt mehr Schaden als Nutzen sehe (immerhin muss es ja auch Gründe gegeben haben, ihn einzuführen!). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Ich weiß nicht mehr genau (Studium zu weit weg ), wieviele Jahrhunderte es gedauert hat, dass der Zölibat wirklich durchgesetzt wurde (m.W. wurde er vom Konzil von Nikaia abgelehnt und das war 325),Wikipedia beruft sich auf die Synode von Elvira (306) auf der den verheirateten Priestern die Josefsehe auferlegt wurde. Nicäa soll diesen Can. 33 dann übernommen haben. Seit der Trullianischen Synode 691 dürfen in den Ostkirchen die Priester wieder heiraten und ihre "ehelichen Pflichten" erfüllen. (Can. 3) Für die Westkirche bestimmte die Synode von Pavia 1022 den Zölibat für alle Kleriker. Der Grund scheint wohl darin zu liegen, daß im Westen der Klerus zur täglichen Zelebration verpflichtet wurde (im Osten ja nur Sonn- und Feiertags) und man wohl alte kultische Reinheitsassoziationen pflegte. Es ist Jahrhunderte hinundhergegangen. Und ich bin ziemlich sicher, dass in Nikaia der Zölibat abgelehnt wuree (oder zumindest keine Mehrheit gefunden hat), weil mich das gerade für die Zeit, wo Gnosis und Manichäismus fröhliche Urständ gefeiert haben, besonders gewundert hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 ... ich bin ziemlich sicher, dass in Nikaia der Zölibat abgelehnt wuree Dann solltest du dich besser informieren: Konzil von Nicäa Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Interessanterweise ist Johannes Maria Vianney der einzige heilige Pfarrer - wenn ich mich nicht irre. Es scheint also für Pfarrer sehr schwer sein, den Pfad der Heiligkeit zu beschreiten ... Ich hoffe mal, dass Du Dich irrst. Das wäre wirklich schlimm, wenn Vianney der einzige heilige Pfarrer wäre. Dann müsste man vor diesem Berufsstand eindringlich warnen. Aus der jüngsten Vergangenheit habe ich "nur" Escriva, Margarito Flores Garcia, Luigi Orione, Filippo Smaldone gefunden. Die meisten anderen waren Ordensmänner oder Bischöfe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 ... ich bin ziemlich sicher, dass in Nikaia der Zölibat abgelehnt wuree Dann solltest du dich besser informieren: Konzil von Nicäa Auf welchen Canon beziehst Du dich? Can. 3? Der spricht von Frauen "subintroducta", damit sind bestimmt keine Ehefrauen gemeint. Nebenbei: Kanon 15 und 20 und ihre Rezeption im Westen finde ich weitaus interessanter... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 ... ich bin ziemlich sicher, dass in Nikaia der Zölibat abgelehnt wuree Dann solltest du dich besser informieren: Konzil von Nicäa Auf welchen Canon beziehst Du dich? Can. 3? Der spricht von Frauen "subintroducta", damit sind bestimmt keine Ehefrauen gemeint. Nebenbei: Kanon 15 und 20 und ihre Rezeption im Westen finde ich weitaus interessanter... Das LThK gibt da auch keine Hinweise bei Nikaia. Ich vermute, dass ich meine Erinnerungen aus einer älteren Ausgabe des LThK bezeihe, das ich aber nicht mehr zur Hand habe. Außerdem sind ja keine Protokolle überliefert. Die Beschlüsse wurden Reichsgesetz (steht im Text), findet sich da etwas. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 ... ich bin ziemlich sicher, dass in Nikaia der Zölibat abgelehnt wuree Dann solltest du dich besser informieren: Konzil von Nicäa Auf welchen Canon beziehst Du dich? Can. 3? Der spricht von Frauen "subintroducta", damit sind bestimmt keine Ehefrauen gemeint. Nebenbei: Kanon 15 und 20 und ihre Rezeption im Westen finde ich weitaus interessanter... Die Ausnahmen werden aufgezählt, Ehefrauen sind nicht dabei. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Dass Otto und Kunigunde das einzig heiliggesprochene Ehepaar ist, Dass wäres doch mal: ich bin dafür, 2012 zum Jahr des Ehesakramentes auszurufen. Und dann dürfen wir uns auf Hirbenbriefe, päpstliche Ansprachen und gloria.tv-Videos voll von Heinrich und Kunigunde freuen. "Herr Jesus Christus, Du hast der Kirche ein lebendiges Abbild von dir schenken wollen und hast darum in den Heiligen Heinrich und Kunigunde deine eheliche Liebe konkrete Gestalt annehmen lassen. Hilf uns, dieses Jahr der Ehe an ihrer Seite zu verbringen und es mithilfe ihres Beispiels auf fruchtbare Weise zu leben." (Frei hiernach.) Eigentlich gar keine Schlechte Idee! Wie könnte man sie dem Papst schmackhaft machen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 Interessanterweise ist Johannes Maria Vianney der einzige heilige Pfarrer - wenn ich mich nicht irre. Es scheint also für Pfarrer sehr schwer sein, den Pfad der Heiligkeit zu beschreiten ... Ich hoffe mal, dass Du Dich irrst. Das wäre wirklich schlimm, wenn Vianney der einzige heilige Pfarrer wäre. Dann müsste man vor diesem Berufsstand eindringlich warnen. Aus der jüngsten Vergangenheit habe ich "nur" Escriva, Margarito Flores Garcia, Luigi Orione, Filippo Smaldone gefunden. Die meisten anderen waren Ordensmänner oder Bischöfe. Ich wüsste nicht, dass einer der genannten das Amt des Pfarrers ausübte. Wenn, dann ließe sich sicher herausfinden, in welcher Pfarrei sie installiert wurden? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 11. Juli 2011 Melden Share Geschrieben 11. Juli 2011 ... ich bin ziemlich sicher, dass in Nikaia der Zölibat abgelehnt wuree Dann solltest du dich besser informieren: Konzil von Nicäa Auf welchen Canon beziehst Du dich? Can. 3? Der spricht von Frauen "subintroducta", damit sind bestimmt keine Ehefrauen gemeint. Nebenbei: Kanon 15 und 20 und ihre Rezeption im Westen finde ich weitaus interessanter... Die Ausnahmen werden aufgezählt, Ehefrauen sind nicht dabei.Wen interessiert auch schon, was im Canon steht... Die Synode in Trullo hat jedenfalls in Can. 6 die Ehe (vor der Weihe) erlaubt und das ist heute noch im Osten Akribia. Ich glaube kaum, daß Trullo sich über Nicäa hinweggesetzt hätte, wenn Can. 3 die Ehefrauen ausgeschlossen hätte, die schließlich keine Frauen waren, die "durch die Hintertür" in den Haushalt kamen... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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