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"Gott ist die Liebe"


Ubaldus

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"Gott ist die Liebe" - ein Satz, auf den man immer wieder trifft.

 

Aber was genau bedeutet dieser Satz?

 

Welche Liebe ist gemeint - amor? caritas? beides?

 

Erfahren wir Gott -nur(?)- in der Liebe?

 

Kann man den Satz auch umdrehen: Die Liebe ist Gott?

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Gemeint ist wahrscheinlich mit Gott ist die Liebe, dass Gott die Welt und ihre Kreaturen, also auch den Menschen, geschaffen hat, sie sehr sympathisch findet, beschützt, ihnen hilft und Freude an ihrem Tun empfindet. Amor ist hormonal gesteuert und ist kein Teil der Gottesliebe. Caritas ist die Nächstenliebe von Menschen aus religiöser/humaner Motivation. Christen werden natürlich den Opfertod von Christus als Liebe Gottes empfinden. Grundsätzlich dürfte es aber so sein, dass wir die Liebe Gottes erst nach unserem Ableben erfahren und begreifen können. Es gibt viele Dinge auf Erden, die uns an der Liebe Gottes zweifeln lassen. Genannt seien nur die Hungernden, die Gefolterten, die Schwerstbehinderten und die Kranken, die ein langes und quälendes Leiden ertragen müssen. Menschliches Fehlverhalten ist dabei nicht immer die Ursache für das Übel. Hier sollten auch Christen sagen, wir wissen nicht, warum Gott so etwas zulässt. Manche Gläubigen, insbesondere sehr radikale Christen, meinen, sie hätten für jedes menschliche Leid eine schlüssige und überzeugende Antwort. Sie würden besser den Mund halten.

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Bei allem Respekt für diese umfassenden Ausführungen von Papst Benedikt XVI.

 

Wie viele der 1.181.000.000 Mitglieder der RKK (http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misch-katholische_Kirche) werden das lesen?

Und wie viele davon werden das auch verstehen können?

 

Ich muss gestehen, dass ich den Ausführungen nicht folgen konnte. Irgendwann zwischendrin hatte ich plötzlich den Verdacht, dass meine Vorstellungen von Liebe zu einfach, vielleicht gar minderwertig sind, weil das, was ich als Liebe empfinde, offensichtlich unvollständig und damit wertlos ist.

 

Ich frage daher ernsthaft: Wer in diesem Forum hat "Deus Caritas Est" wirklich verstanden?

 

VG

krähe

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Wer in diesem Forum hat "Deus Caritas Est" wirklich verstanden?

Was verstehst Du unter "verstanden"?

Ich habe den Text gelesen, ich kann ihn in Josef Ratzingers theologische Gedankenwelt einordnen, ich kenne einen Großteil seiner Quellen und der eine oder andere Abschnitt hat mir "Futter" bei meiner persönlichen Meditation geboten. Habe ich in Deinen Augen die Enzyklika "verstanden"oder nicht?

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Ich frage daher ernsthaft: Wer in diesem Forum hat "Deus Caritas Est" wirklich verstanden?

 

Es ist schon eine Weile her, dass ich die Enzyklika gelesen habe - aber ich war damals durchaus der Meinung, ich hätte verstanden, wovon Ratzinger redet :unsure: .

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Danke, dann werde ich es in einer Mußestunde noch einmal mit dem Text versuchen.

 

Vielleicht nicht allein - vier Augen sehen manchmal mehr als zwei; will sagen: im Gespräch über einen Text entdeckt man oft mehr (Anziehendes oder auch Abstoßendes) als wenn man allein im stillen Kämmerlein auf ihm herumkaut.

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Zeit meines Lebens habe ich niemals den Gott der Bibel mit "Liebe" in Verbindung bringen können. Schon allein die Existenz der Hölle mit seinen ewigen Qualen hat es mir ummöglich gemacht. Vor einigen Jahren erst habe ich herausgefunden, dass es anscheinend sehr unterschiedliche Definitionen von Liebe gibt, die nicht nur missverständlich, sondern auch oft unverständlich sind.

 

Dass die Liebe, von der die RKK redet, nichts mit menschlicher Liebe zu tun hat. habe ich trotz sehr katholischer Erziehung lange nicht gewusst. Dass diese Liebe nichts mit Zuneigung, sondern eher mit Achtung zu tun hat, auch nicht. Dass diese Unterschiede nicht sehr deutlich gemacht werden, scheint mir durchaus auch ein Stück Absicht zu sein.

 

Aber ich bin der Auseinandersetzungen schon längst müde geworden. Inzwischen möchte ich nur noch versuchen zu verstehen. Und die spezielle "Gottes-Liebe" der RKK gehört ganz vorn mit dazu. Ich wüsste hier niemanden, der das gern mit mir zusammen "durchackern" möchte, meine aber auch, dass eine unverständliche Erklärung seinen Sinn verfehlt hat. Ich werde es also gelegentlich noch einmal versuchen.

 

Noch eins: Falls ich im katholischen Bereich von mykath nichts zu suchen habe, sagt es mir bitte. Ich möchte nicht aufdringlich sein.

 

VG

krähe

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meine aber auch, dass eine unverständliche Erklärung seinen Sinn verfehlt hat. Ich werde es also gelegentlich noch einmal versuchen.

Ich fürchte, bei einem so schillernden Begriff wie "Liebe", wirst Du die eine und einzige Erklärung, die für alle Menschen aller Zeiten und jeglicher nur denkbarer Sozialisation verständlich ist mE nicht bekommen.

Ich persönlich käme auch nicht auf die Idee, von einer Enzyklika so etwas zu erwarten. Ich sehe einen solchen Text als eine (mehr oder minder) hilfreiche Erweiterung meiner eigenen Idee von Gottes-Liebe (und selbst da kann ich als erstes fragen: Genitivus objectivus oder Gen. subjectivus?). Ich höre ja ein Leben lang nicht auf, mir einen Eindruck davon zu verschaffen, was ein bestimmter Begriff für mich bedeutet - und je stärker so ein Begriff in aller Munde ist, desto mehr Facetten wird er haben (was ich persönlich sehr schön finde, irgendeine Duden-Kurzdefinition würde mir nicht reichen).

 

Noch eins: Falls ich im katholischen Bereich von mykath nichts zu suchen habe, sagt es mir bitte. Ich möchte nicht aufdringlich sein.

F&A ist offen, in den Glaubensgespächen sollten nur Katholiken posten (die Leitlinien für die Glaubensgespräche finden sich hier). Du kannst jederzeit einen Mod bitten, den thread nach F&A zu verschieben, wenn Du meinst, hier nicht posten zu sollen.
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Noch eins: Falls ich im katholischen Bereich von mykath nichts zu suchen habe, sagt es mir bitte. Ich möchte nicht aufdringlich sein.

F&A ist offen, in den Glaubensgespächen sollten nur Katholiken posten (die Leitlinien für die Glaubensgespräche finden sich hier). Du kannst jederzeit einen Mod bitten, den thread nach F&A zu verschieben, wenn Du meinst, hier nicht posten zu sollen.

 

Ich bin zwar prinzipiell Katholik, gehöre aber im Sinne diese Forums doch nicht hier hin. Tut mir leid, ich werde mich zukünftig als "Gladiator" aktiv beteiligen.

 

Dennoch vielen Dank 'gouvernante' für deine Antworten, ich habe sie mit Interesse gelesen.

 

VG

krähe

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Ich bin zwar prinzipiell Katholik, gehöre aber im Sinne diese Forums doch nicht hier hin. Tut mir leid, ich werde mich zukünftig als "Gladiator" aktiv beteiligen.

 

Sollen wir deinen Thread verschieben, damit wir weiter diskutieren können?

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Bei allem Respekt für diese umfassenden Ausführungen von Papst Benedikt XVI.

 

Wie viele der 1.181.000.000 Mitglieder der RKK (http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misch-katholische_Kirche) werden das lesen?

Und wie viele davon werden das auch verstehen können?

 

Ich muss gestehen, dass ich den Ausführungen nicht folgen konnte. Irgendwann zwischendrin hatte ich plötzlich den Verdacht, dass meine Vorstellungen von Liebe zu einfach, vielleicht gar minderwertig sind, weil das, was ich als Liebe empfinde, offensichtlich unvollständig und damit wertlos ist.

 

Ich frage daher ernsthaft: Wer in diesem Forum hat "Deus Caritas Est" wirklich verstanden?

 

VG

krähe

Das Verstehen ist doch immer nur ein unvollkommener Prozess. Nie verstehen wir "wirklich" oder alles. Daher sollten wir uns von Minderwertigkeitsgedanken nicht beirren lassen. Ob Kunst oder ein Text, jeder versteht ein bisschen, mancher den Autor, manch anderer lässt sich zu ganz anderen Gedanken anregen. Was ein gelehrter Theologe zur Liebe zu sagen hat, mag eben gelehrt sein, aber dass er deshalb mehr von der Liebe versteht als irgendein anderer, das ist unwahrscheinlich, grad bei der Liebe.

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Danke, dann werde ich es in einer Mußestunde noch einmal mit dem Text versuchen.

 

VG

krähe

Da bei mir auch nicht viel hängen geblieben ist, werd ich das vielleicht auch noch mal tun. Gouvernantes Tipp es mit mehreren Leuten zu lesen ist gut, jeder kann seine Gedanken beisteuern und das mag dann im Endeffekt nicht unbedingt das sein, was der Papst im Kopf hatte, aber es wäre dennoch fruchtbar für den Verstehensprozess.

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Jahrhundertelang war der christliche Gott der strenge Gott des Zorns und der Rache, vor dem die Menschen zitterten.

 

Heute ist Gott ein Gott der Liebe, der gar nichts anderes "kann" als lieben!

 

Wer oder was also hat sich verändert - Gott oder unser Bild von Gott?

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Ich bin zwar prinzipiell Katholik, gehöre aber im Sinne diese Forums doch nicht hier hin. Tut mir leid, ich werde mich zukünftig als "Gladiator" aktiv beteiligen.

 

Sollen wir deinen Thread verschieben, damit wir weiter diskutieren können?

 

Sorry, ich habe gerade gemerkt, dass krähe gar nicht Threaderöffner ist, sondern Ubaldus.

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Hallo Ubaldus,

 

Briefe aus Indien die ich bekomme, haben meist die Überschrift God is Love, denn das ist der prägende Eindruck den Gott ( Jesus) auf sie machte. Der Unterschied zu dem was Gott für die meisten Hindus oder Moslems bedeutet. Wer geliebt wird kann auch ( viel besser) Liebe austeilen. Könntest Du Christ sein ohne einen liebenden Gott???--Ich wahrscheinlich nicht. Eine Aussage die ich von Afghanischen Flüchtlingen ( Moslems) gehört habe: hier gibt es anständige Menschen---etwas was sie auf Ihrer Odysee nicht erfahren hatten.

 

LG-Peter

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Jahrhundertelang war der christliche Gott der strenge Gott des Zorns und der Rache, vor dem die Menschen zitterten.

 

Heute ist Gott ein Gott der Liebe, der gar nichts anderes "kann" als lieben!

 

Wer oder was also hat sich verändert - Gott oder unser Bild von Gott?

Früher dachte ich beim Betrachten der Bibel: "Komisch, Gott scheint immer mehr dazu zu lernen".

Irgendwann hab' ich kapiert, daß nicht Gott gelernt hat, sondern die Menschen Ihn immer mehr verstanden haben.

Von daher: Unser Bild hat sich gewandelt (und ist nicht frei davon, manches zu übersehen).

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