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Papstbesuch in Spanien


wine

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MartinO als verkappter Homophober? Das passt nicht so recht.

 

Epicureus' Unmut gegen päpstliche und consortionelle Aussagen und Bestimmungen ist sehr gut verständlich.

 

Das Problem liegt bei einer unsäglichen Umgangsform mit Homosexuellen (und natürlich deren Promotoren). Eigentlich steht ihr (Epicureus und Martin) auf der selben Seite und wollt das Problem schon seit Jahren entschärfen. Lasst Euch doch nicht auseinanderdividieren!

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...fände ich neben "Madame Ratzinger" noch einige andere ziemlich herablassende Bemerkungen über den Papst oder die Bischöfe unter deinem Namen...

 

Nur dass hier die Frage, wer mit solchen Bemerkungen angefangen hat, längst nicht so schwer zu beantworten ist wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei...

Ich finde vieles, was Rom zum Thema Sexualität sagt, nicht richtig. Ebenso wenig finde ich allerdings derart kindische Reaktionen richtig.

Ich halte etwa Berlusconi für einen üblen Gauner und Zapatero für einen Schaumschläger. Dennoch schreibe ich beide Namen richtig, wenn ich über die Herren diskutiere.

 

Nur dass der Unterschied dabei ist, dass bspw. diese beiden Herren dich als Person nicht angreifen oder dafür Sorge tragen, dass zig ihrer Anhänger gegen deinen Lebensentwurf wettern und sich dafür einsetzen, dass dir bestimmte grundlegende Rechte - Menschenrechte - nicht eingeräumt werden.

Insofern mögen zwar bestimmte Titulierungen nicht nett sein oder (auf dich) kindisch wirken, ich kann aber höchst gut nachvollziehen, dass sich da Emotionen und Wut anstauen, die dafür sorgen, dass man dies Thema nicht rein rational angeht. Diese Wut staut sich nämlich schon bei mir da ziemlich an, obwohl "nur" Freunde von mir betroffen sind!

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Nun lasst uns doch nicht wieder diese alten Kamele lutschen. :thumbsdown:

 

 

Im Übrigen gibt es demnächst ja noch genug Gelegenheit, sich über den Papst aufzuregen.

bearbeitet von Julian A.
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Nun lasst uns doch nicht wieder diese alten Kamele lutschen. :thumbsdown:

 

 

Im Übrigen gibt es demnächst ja noch genug Gelegenheit, sich über den Papst aufzuregen.

Aber das ist doch das Thema dieses Threads: Gruppendynamik. :rolleyes:

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Nun lasst uns doch nicht wieder diese alten Kamele lutschen. :thumbsdown:

Bitte nichts gegen das Lutschen als solches. Gegen Knien habe ich übrigens auch nichts. Auch nichts gegen Knien und Lutschen. Auch nichts gegen Pilgern und Knien. Nicht mal gegen Pilgern und Knien und Lutschen (was hier zugegebenermaßen noch keiner thematisiert hat). Aber bitte (zumindest bei mir) weder vom Papst noch von Epi.

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Ich sehe bei einem gewissen User Toleranz nur in einer Richtung - nämlich, ...

Ich sehe bei einem gehirngewaschenen Moderator ein Outen, und zwar unfreiwillig, als Homophober.

Aber Du begegnest Schwulen sicherlich mit Achtung, Mitleid und Takt. Hauptsache, sie halten die Schnauze...

wine

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fromme Pilger knien demonstrativ vor Gegendemonstranten. Die ach so fromme Haltung soll wohl andeuten, dass für die Gegner gebetet wird. Was für eine widerliche Instrumentalisierung des Gebetes, das ursprünglich als Gespräch mit Gott gedacht war.

Verliebte Homos küssen demonstrativ an der Fahrtroute des Papstes. Die ach so zärtliche Geste soll wohl andeuten, dass sie einander lieben. Was für eine widerliche Instrumentalisierung des Kusses, der ursprünglich als Ausdruck der Zuneigung gedacht war.

Ja, da hast Du recht. Wirklich. Aber was sollten sie anders tun? [schwarze gedanken]Ehrlich gesagt, mir wäre es lieber sie würden das Papamobil samt Papst umstürzen, den Knacki-Knicki-nah-bei-Pipi, den sich Ratzinger da zuziehn würde, wäre genau das richtige für seine Politik. Aber das ist Aufruf zur Gewalt, und davon distanzier ich mich.. Obwohl -Glucks- so ein klein wenig klammheimliche Fr.... - weg, ihr schwarzen Gedanken, husch, husch... :evil: [/schwarze gedanken]

Also dann doch lieber Küssen instrumentalisieren und ein anständiger Slut-Marsch. Da gibt es wenigstens was zu gucken...

Nichts ist schlimmer für irgendeine Ideologie als das Lächerlichmachen ihrer Dogmen. Das ist schwer nachhaltig und besser als Gewalt allemal.

wine

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Zum Ausgleich ein paar schöne Bilder vom Papstbesuch in Spanien. Besonders haben mich die eleganten Beichtstühle beeindruckt und dass man das Leben von Woityla als Musical darstellt. Die Katholische Kirche ist richtig modern geworden.

wine

Das Leben des Woityla als Muical.

Hm.

Irgendwie drängt sich (nur wegen des Miicals) der EIndruk auf, dass man an gewichtiger Stelle glaubt, der WJT sei eigentlich ein Welt-Woityla-Tag, der den Großstil seiner Anziehung einbüßt, wenn Woityla da nicht mehr auftritt...

Wobei man damit Recht haben könnte.

 

Werner

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Nun lasst uns doch nicht wieder diese alten Kamele lutschen. :thumbsdown:

Bitte nichts gegen das Lutschen als solches. Gegen Knien habe ich übrigens auch nichts. Auch nichts gegen Knien und Lutschen. Auch nichts gegen Pilgern und Knien. Nicht mal gegen Pilgern und Knien und Lutschen (was hier zugegebenermaßen noch keiner thematisiert hat). Aber bitte (zumindest bei mir) weder vom Papst noch von Epi.

 

 

 

So ein Mist - jetzt ist die Pointe weg!

 

"Kamele (sic!) lutschen" - you made my day!

 

:lol: :lol: :lol:

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MartinO als verkappter Homophober? Das passt nicht so recht.

 

...

 

Eigentlich steht ihr (Epicureus und Martin) auf der selben Seite und wollt das Problem schon seit Jahren entschärfen. Lasst Euch doch nicht auseinanderdividieren!

 

Der Streit geht nicht um Inhalte, sondern um Form und Toleranz. Epi darf seine Inhalte ungestört darstellen, aber wenn der Papst das tut oder jemand, der dessen Ansicht teilt, wird er mit persönlichen Angriffen und Schmähungen überzogen. Anspruch auf persönlichen Respekt haben doch beide Seiten, ist das so schwer zu verstehen? Von daher stehen MartinO und Epicureus durchaus nicht auf einer Seite.

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MartinO als verkappter Homophober? Das passt nicht so recht.

 

...

 

Eigentlich steht ihr (Epicureus und Martin) auf der selben Seite und wollt das Problem schon seit Jahren entschärfen. Lasst Euch doch nicht auseinanderdividieren!

 

Der Streit geht nicht um Inhalte, sondern um Form und Toleranz. Epi darf seine Inhalte ungestört darstellen, aber wenn der Papst das tut oder jemand, der dessen Ansicht teilt, wird er mit persönlichen Angriffen und Schmähungen überzogen. Anspruch auf persönlichen Respekt haben doch beide Seiten, ist das so schwer zu verstehen? Von daher stehen MartinO und Epicureus durchaus nicht auf einer Seite.

Der Papst vertritt eine auch heute noch ziemlich große Organisation, die eine bestimmte Gruppe der Bevölkerung diskriminiert, Epicureus versucht sich persönlich gegen diese Diskriminierung zur Wehr zu setzen, dort das Bestehen auf einer autoritativen Meinung, hier der Versuch, Menschenrechte zu verteidigen. Das ist eine so asymmetrische Auseinandersetzung, daß die Forderung nach Toleranz an den, der nur versucht sich zu verteidigen, etwas abwegig erscheint.

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MartinO als verkappter Homophober? Das passt nicht so recht.

 

...

 

Eigentlich steht ihr (Epicureus und Martin) auf der selben Seite und wollt das Problem schon seit Jahren entschärfen. Lasst Euch doch nicht auseinanderdividieren!

 

Der Streit geht nicht um Inhalte, sondern um Form und Toleranz. Epi darf seine Inhalte ungestört darstellen, aber wenn der Papst das tut oder jemand, der dessen Ansicht teilt, wird er mit persönlichen Angriffen und Schmähungen überzogen. Anspruch auf persönlichen Respekt haben doch beide Seiten, ist das so schwer zu verstehen? Von daher stehen MartinO und Epicureus durchaus nicht auf einer Seite.

Nur dass der papst menschen pauschal beleidigt und abwertet, während Epi nur auf ziemlich deftige (mein Stil ist das nicht) Weise den Papst und seine Nachahmer genau deswegen angeht.

Mit anderen Worten, die Leute, die der papst pauschal beleidigt und diffamiert, haben dem Papst nicht das geringste getan (*), während die Leute, die Epi angreift, ihn persönlich beleidigt haben (**).

 

Werner

 

(*) Das der Papst sich einbildet, aufgrund irgendwelcher zusammengesponnener "göttlicher gebote" gegen Homosexualität sein zu müssen, sei ihm unbenommen, die Mormonen sind auch gegen Tee und heiße Suppe aufgrund ähnlicher religiöser Paranoia. Nur soll er es gefälligst unterlassen, Homosexuellen die zerstörung der gesellschaft und ähnliches zu unterstellen, das unterstellen die Mormonen Teetrinkern ja auch nicht, sie enthalten sich nur des Teetrinkens.

 

(**) Es ist nunmal eine persönliche Beleidigung, wenn man mir immer und immer wieder unterstellt, ich arbeite an der Zerstörung der Gesellschaft, sei nicht fähig, normale Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, hätte meinen Mann nicht wirklich geliebt und dergleichen religiös motivierter Unsinn mehr.

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MartinO als verkappter Homophober? Das passt nicht so recht.

 

...

 

Eigentlich steht ihr (Epicureus und Martin) auf der selben Seite und wollt das Problem schon seit Jahren entschärfen. Lasst Euch doch nicht auseinanderdividieren!

 

Der Streit geht nicht um Inhalte, sondern um Form und Toleranz. Epi darf seine Inhalte ungestört darstellen, aber wenn der Papst das tut oder jemand, der dessen Ansicht teilt, wird er mit persönlichen Angriffen und Schmähungen überzogen. Anspruch auf persönlichen Respekt haben doch beide Seiten, ist das so schwer zu verstehen? Von daher stehen MartinO und Epicureus durchaus nicht auf einer Seite.

Nur dass der papst menschen pauschal beleidigt und abwertet, während Epi nur auf ziemlich deftige (mein Stil ist das nicht) Weise den Papst und seine Nachahmer genau deswegen angeht.

Mit anderen Worten, die Leute, die der papst pauschal beleidigt und diffamiert, haben dem Papst nicht das geringste getan (*), während die Leute, die Epi angreift, ihn persönlich beleidigt haben (**).

 

Werner

 

(*) Das der Papst sich einbildet, aufgrund irgendwelcher zusammengesponnener "göttlicher gebote" gegen Homosexualität sein zu müssen, sei ihm unbenommen, die Mormonen sind auch gegen Tee und heiße Suppe aufgrund ähnlicher religiöser Paranoia. Nur soll er es gefälligst unterlassen, Homosexuellen die zerstörung der gesellschaft und ähnliches zu unterstellen, das unterstellen die Mormonen Teetrinkern ja auch nicht, sie enthalten sich nur des Teetrinkens.

 

(**) Es ist nunmal eine persönliche Beleidigung, wenn man mir immer und immer wieder unterstellt, ich arbeite an der Zerstörung der Gesellschaft, sei nicht fähig, normale Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, hätte meinen Mann nicht wirklich geliebt und dergleichen religiös motivierter Unsinn mehr.

Addendum:

Das der Papst und seine Nachahmer so aneckt, während Mormonen mit ihrer Teeablehnung oder Muslime mit ihrer Schweinefleischablehnung das nicht tun, liegt an einem Kernfehler der römisch-katholischen Kirche.

In der RKK meint man nämlich, alles und jedes irgendwie "vernünftig" begründen zu müssen und vor allem zu können.

 

Die Mormonen sagen: "Gott will nicht, dass wir warme Getränke zu uns nehmen, also tun wir das nicht"

Ebenso tun das die Muslime mit dem Schweinefleisch.

 

Es sind eben religiöse Gebote, über deren Sinn oder Unsinn man nicht diskutiert, man glaubt sie einfach.

 

Mit "einfach glauben" hat es die römische Kirche aber nicht so sehr, das ist ihr ziemlich fremd.

Sie glaubt, sie könne und müsse alles irgendwie begründen.

 

Wie die Wandlung funktioniert, wie es im Himmel aussieht, wie Fegefeuer funktioniert, wie das Wesen Gottes ist, warum Homosexualität nicht gottgewollt ist und so weiter.

 

Nichts, nicht das allerkleinste, kann die römische Kirche einfach nur glauben, nein, sie muss alles "rational" begründen und erklären können.

 

Ein unerklärbares göttliches Mysterium ist ihr fremd und zuwider.

 

Daraus resultieren zweierlei Probleme.

 

Zum Einen glaubt man, da man ja lauter "rationale" Begründungen für alles hat, dass jeder, auch der Nichtgläubige gefälligst diese begründungen akzeptieren müsse, weil sie ja "völlig rational" seien. So erwartet man dann nicht nur von den eigenen Gläubigen, dass sie sich nicht homosexuell betätigen, sondern glaubt ernsthaft, die gesammte Gesellschaft müsse doch einsehen, dass Homosexualität schlecht ist. Mormonen würden das mit dem Tee nie tun. Für die ist das Heisse-Getränke-Verbot einfach nur ein Gebot für die Gläubigen.

 

Zum Anderen wird dadurch die RKK für jemanden, der sich mal von seinem Kinderglauben löst und etwas kritischer hinterfragt, zunehmend unglaubwürdig, ganz einfach wiel die ganzen "rationalen" Begründungen für alles Mögliche sich als hahnebüchener Unsinn herausstellen. Ich glaube mittlerweile kaum mehr eines der Dogmen der RKK, ganz einfach, weil der Quatsch, der als Begründung geliefert wird, meinen Verstand beleidigt. Wenn die Orthodoxie z. B. die Wandlung bei der Messe als unerklärbares Mysterium bezeichnet, kann ich das mittragen und an die Realpräsenz glauben. Wenn die RKK daherkommt und behauptet, nur die Transsubstantiation sei die einzig wahre "Erklärung" dessen, was da geschieht, finde ich das einfach nur albern. Und die Begründungen der RKK, warum Homosexualität Sünde sein soll, sind genau so albern.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Addendum:

Das der Papst und seine Nachahmer so aneckt, während Mormonen mit ihrer Teeablehnung oder Muslime mit ihrer Schweinefleischablehnung das nicht tun, liegt an einem Kernfehler der römisch-katholischen Kirche.

In der RKK meint man nämlich, alles und jedes irgendwie "vernünftig" begründen zu müssen und vor allem zu können.

 

Zusätzlich zu der Begründungssache, die Du erklärst, ist es auch ein Unterschied, ob jemand behauptet:

"Man ist kein Schweinefleisch!"

 

oder ob jemand behauptet (überspitzt):

"Man ist kein Schweinefleisch und diskriminiert die, die es doch essen."

 

Will sagen: ein religiöses Gebot, dass eine Handlung meint, dann aber trotzdem tolerant denen gegenüber bleibt, die sich nicht daran halten ist etwas anderes als ein Gebot mit der Folge, die zu diskriminieren, die sich nicht an dieses Gebot halten.

 

(Ich glaube übrigens nicht, dass es in Jesu Sinn ist, IRGENDJEMANDEN zu dirkriminieren.)

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Kernfehler der römisch-katholischen Kirche.

In der RKK meint man nämlich, alles und jedes irgendwie "vernünftig" begründen zu müssen und vor allem zu können.

Das sehe ich als ihre größte Stärke. Nur deswegen kann sie nämlich Positionen auch ändern.

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Jedenfalls verliert die spanische Kirche gerade die spanische Jugend, wenn sie deren berechtigten Sorge und Nöte nicht ernstnimmt und sich, weil ihr ach so heilige WJT mitangegriffen wird auf die ihr immer eigene Wagenburgmentalität besinnt.

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Kernfehler der römisch-katholischen Kirche.

In der RKK meint man nämlich, alles und jedes irgendwie "vernünftig" begründen zu müssen und vor allem zu können.

Das sehe ich als ihre größte Stärke. Nur deswegen kann sie nämlich Positionen auch ändern.

 

Genau, sonst besteht die Gefahr einer Diktatur des Mysteriums. Beides steht in einem Spannungsverhältnis. Ich denke aber, daß in unserer Professoren- und Mittelstandskirche der Aspekt des Mysteriums derzeit zu kurz kommt. - Ich weiß nicht, ob Werner soweit gehen würde, daß die Auffassung, daß homosexuelle Handlungen heilsgefährdend sind, von ihren Gegnern bei nicht-rationaler Begründung leichter akzeptiert würde.

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Das der Papst und seine Nachahmer so aneckt, während Mormonen mit ihrer Teeablehnung oder Muslime mit ihrer Schweinefleischablehnung das nicht tun, liegt an einem Kernfehler der römisch-katholischen Kirche.

In der RKK meint man nämlich, alles und jedes irgendwie "vernünftig" begründen zu müssen und vor allem zu können.

Der Kernfehler liegt in einem Verstoß wider das 2. Gebot: Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen.

Man hat dieses Gebot dazu missbraucht, Menschen ein schlechtes Gewissen einzujagen, wenn sie gelegentlich "Herrgottsakrament!" sagen.

Missbrauch des Namen Gottes aber ist der Satz "deus vult!" oder, noch verstärkt, "deus lo vult!". Man missbraucht Gott, um seine eigenen Interessen mit göttlicher Autorität zu versehen.

Missbrauch des Namens Gottes betreiben die Freunde Hiobs, die dem armen Kerl fertig machen, indem sie ihm nachweisen wollen, seine Leiden wären Folge davon, dass er sich nicht an die Prinzipien hält, die sie als Gottes Gebote und somit unhintergehbar und unhinterfragbar vor seine Augen halten und ihm um die Ohren hauen.

Missbrauch des Namens Gottes war es, wenn Heerführer ihre Soldaten mit dem "deus lo vult" scharf gemacht haben, indem sie ihre militärische Mission mit dem Willen Gottes begründeten.

Missbrauch des Namens Gottes war es, wenn Missionare in Südamerika in Wirklichkeit an einer Neurekrutierung für die Kirche (und damit für "ihren" Machtbereich) interessiert waren, dies aber nicht als ihr Privatinteresse, sondern als Auftrag Gottes herumposaunten.

 

Diese ganze Einbildung, man könne sich via Vorwurf und via Gewaltmaßnahme zum Anwalt für Gottes Interessen machen, hat was Ekliges an sich. Es geht nicht mehr um ein gemeinsames, demütiges Ringen um den richtigen Weg. Es geht nicht um ein Suchen nach dem Willen Gottes. Sondern der eine behauptet, Fachmann zu sein. Und damit habe er das Recht, den doofen Nichtfachmann zu belehren, zu bedauern, auf ihn herabzusehen und über ihn bestimmen zu dürfen. Die Sicht und Empfindung des anderen spielt keine Rolle. Er hat den Willen Gottes eben nicht verstanden oder will ihn sogar gar nicht verstehen. Das Innenleben des Opfers spielt keine Rolle für die Sichtweise des Täters. Und das macht das Ganze so eklig.

 

Ist doch scheißegal, ob die Homosexuellen dauernd wider ihre Triebe ankämpfen müssen, obwohl sie das gar nicht wollen. Ist doch scheißegal, ob sie sich dabei zu etwas verkrüppeln, was widernatürlicher nicht sein kann. Ist doch egal, ob sie unter der Minderbewertung ihrer Sexualität leiden. Und bei den Wiederverheirateten und den Frauen ist es auch so.

 

Und gegen dieses "scheißegal" gehen sie an. Sie regen sich auf. Sie demonstrieren, dass sie auch jemand sind, dass sie ein Innenleben haben, das es zu berücksichtigen gilt, dass sie Kompetenz über ihre Lebenseinstellung brauchen. Das ist natürlich sehr verständlich.

 

Nur sollte man über solche berechtigte Wut hinweg nicht das Gespür nehmen, wer Freund und wer Feind ist. Verteidigungshaltungen können sehr berechtigt sein und trotzdem Unheil anrichten. Wenn man andere Menschen als "homophob" bezeichnet, muss man auch hier aufpassen, dass man nicht einer Überempfindlichkeit wird.

Ich gebe desöfteren z.B. Macho-Sprüche von mir. Und damit bin ich auf die Übersicht von Frauen angewiesen, die hinter meinen blöden Sprüchen dennoch erkennen, dass ich kein Frauenunterdrücker oder Frauenabwerter bin.

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Genau, sonst besteht die Gefahr einer Diktatur des Mysteriums. Beides steht in einem Spannungsverhältnis. Ich denke aber, daß in unserer Professoren- und Mittelstandskirche der Aspekt des Mysteriums derzeit zu kurz kommt. - Ich weiß nicht, ob Werner soweit gehen würde, daß die Auffassung, daß homosexuelle Handlungen heilsgefährdend sind, von ihren Gegnern bei nicht-rationaler Begründung leichter akzeptiert würde.

 

Ich denke schon. Denn dann träte ja offen zutage, dass die kirchliche Ablehnung von Homosexualität auf einer Stufe mit Bachblütentherapie, Erdstrahlen und anderen Scharlatanereien steht.

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Jedenfalls verliert die spanische Kirche gerade die spanische Jugend, wenn sie deren berechtigten Sorge und Nöte nicht ernstnimmt und sich, weil ihr ach so heilige WJT mitangegriffen wird auf die ihr immer eigene Wagenburgmentalität besinnt.

Bingo.

 

Oder: fast bingo. Die Realität ist, dass die spanische Kirche die Jugend schon längst weitgehend verloren hat und nun eigentlich gut daran tun würde, verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Ich stehe kopfschüttelnd vor den starrsinnigen Entwicklungen. Wie kann man nur so doof sein? Und wie kann man nur so weit vom Empfinden normaler Menschen wegkommen? (Ach ja, die Antwort heißt: Zeitgeist. Den muss man bekämpfen. Und Jugend IST der Zeitgeist.)

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Kernfehler der römisch-katholischen Kirche.

In der RKK meint man nämlich, alles und jedes irgendwie "vernünftig" begründen zu müssen und vor allem zu können.

Das sehe ich als ihre größte Stärke. Nur deswegen kann sie nämlich Positionen auch ändern.

 

Genau, sonst besteht die Gefahr einer Diktatur des Mysteriums. Beides steht in einem Spannungsverhältnis. Ich denke aber, daß in unserer Professoren- und Mittelstandskirche der Aspekt des Mysteriums derzeit zu kurz kommt. - Ich weiß nicht, ob Werner soweit gehen würde, daß die Auffassung, daß homosexuelle Handlungen heilsgefährdend sind, von ihren Gegnern bei nicht-rationaler Begründung leichter akzeptiert würde.

Eine nichtrationale, reine Glaubensbegründung, schließt aus, dass ich ernsthaft annehme, jeder, auch ein Nicht-Gläubiger, müsste mein Ansicht einsehen und nachvollziehen.

Und genau an dieser Stelle liegt der Hund begraben.

Ich habe schon wiederholt gesagt, ich habe nichts dagegegen, wenn der Papst Homosexualität für Sünde hält, so wie die Mormonen das Kaffeetrinken für Sünde halten.

Er begnügt sich aber nicht damit, sondern behauptet allen ernstes, Homosexualität sei "objektiv" (!) gestört.

Also nicht nur Sünde (die immer subjektiv ist), sondern objektiv, also für jeden, egal ob gläubig oder nicht, schlecht.

Damit versucht er seinen subjektiven Glauben (Glaube ist immer subjektiv) der gesamten Menschheit aufzuoktruieren, indem er behauptet, es handele sich nicht um einen (subjektiven) Glauben, sondern um eine objektive tatsache.

Und schon sind wir beim Vers "und wer das nicht glaubt der ist dumm oder schlecht" aus dem schönen Lied "die Partei die hat immer recht".

Und DAS ist der Kritikpunkt am Papst, nicht dass er irgendwas für Sünde hält.

 

Werner

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