Jump to content

Wer ist Gott?


Martin

Recommended Posts

Ich interessiere mich für deine Antwort, Martin, weil ich mit Gastovskis architektonischen Allgemeinplätzen nichts anfangen kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Martin am 21:28 - 30.September.2002

Ich hätte andere Antworten gegeben als Gastovski, aber da er schneller war, macht das erst mal unter euch aus. Ich melde mich wieder, wenn ihr damit durch seid.


 

Mich würden Deine Antworten erheblich mehr interessieren. Wie Ute schon sagte: Gastovski hat außer einer Reihe von Universalargumenten (Beispiel: "Du hast keinen Glauben, und Du kannst diese Gewissheit folglich auch nicht nachvollziehen." - das ist eine ideologische 08/15-Standart-Antwort, die Erwiderung findet sich nicht ohne Grund unter HGA auf meiner Homepage, und zwar an erster Stelle)und der Behauptung "es ist aber anders" nicht viel zu bieten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ute,

 

Ich:

>Denk' mal an: Mein Geist kommt von GOTT !<

 

Tun wir mal so, als ob, ja? Woher kommt dann mein Geist (ich verfüge tatsächlich über welchen! :-) )? Woher kommen die Geister aller anderen Menschen?

 

Selbstverständlich kommst Du, die Du identisch bist mit dem Geist der Du bist, und alle anderen Geistmenschen von GOTT.

 

Warum sind sie so unterschiedlich? Hat Gott gewürfelt oder absichtlich einige bevorzugt oder benachteiligt?

 

 

Unsinn.

Jeder Mensch ist eine Sonderausführung .

Was nicht ausschließt, daß alle Menschen vor GOTT gleich sind.

 

Der Geistmensch besitzt seinen Leib und ist auf ihn angewiesen so wie der Reiter auf sein Pferd.

 

Inwieweit GOTT ,Menschen die einen behinderten Leib besitzen, benachteiligt hat, muß untersucht werden.

 

wenn dein Geist von Gott kommt, hast du dann keinen autonomen Kern?

 

Der Geistmensch  i s t  autonom - bis zu einem gewissen Grad.

...So ähnlich wie die Zweige autonom sind in Relation zum Baumstamm.

 

JESUS sagt es recht klar in Johannes 15,5:

 

.5 "ICH bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige.

Wer in MIR bleibt und ICH in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne MICH könnt ihr nichts tun."

 

 

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Pedrino,


was bedeutet "Geist"?


So formuliert, ist Deine Frage nicht zu beantworten.

Genauso nicht, wie die Frage :

"Was bedeutet Elektrizität?"

 

Beantwortbar ist die Frage:

"Wie verhält sich Geist?"

 

 

Was den Geistmenschen charakterisiert, ist :

 

Die Begeisterungsfähigkeit.

 

Sie kann beobachtet werden :

 

- Der Mensch schwachen Geistes kann sich nicht begeistern - er benimmt sich wie ein Affe.

Weil dann sein Leib macht, was er will.

Denn:

Der Leib des Menschen hat gemeinsame Vorfahren mit den Affen.

Sein Genom stimmt zu 98.4% mit dem des Chimpansen überein.

 

- Der Mensch starken Geistes herrscht über seinen Leib und lenkt ihn dahin wo er ihn haben will.

... So, wie der erfahrene Reiter sein Pferd.

 

Sieht man an den überragenden und den Affen völlig fremden Leistungen geistesstarker Menschen wenn sie sich für eine Sache begeistern.

 

...Begeisterung für GOTT, Kunst, Wissenschaft, Philosophie uam.

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da hat das liebe Jesulein sich wohl ein ganz klein wenig überschätzt.

 

Lieber josef,

 

du meinst, ich sei identisch mit dem Geist, der ich bin? Ich bin kein Geist, sondern meine Identität scheint mir eher eine komplexe Eigenschaft der Organisationsstruktur meiner Materie zu sein (dass es nicht die Materie selbst ist, wird daraus ersichtlich, dass sie sich kontiunierlich austauscht). Insofern kann ich dir nicht zustimmen. Dass dieser Geist von Gott kommt, ist eine reine unbelegte Behauptung.

 

Mir erscheint dein Weltbild sehr naiv zu sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebste Ute,

 

>>Mir erscheint dein Weltbild sehr naiv zu sein. <<

 

umgekehrt das Deine ist zu naiv, denn in Deinem Weltbild sind wir Menschen nur kurzzeitig zum Leben erwachter [kosmischer] Staub!

 

Gruß

Erich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Ute,

 

Du bist auf dem Holzweg, wenn Du meinst:


meine Identität scheint mir eher eine komplexe Eigenschaft der Organisationsstruktur meiner Materie zu sein

 

Dein Leib besteht aus Materie.

Dein Geist benutzt Deinen Leib einschließlich Gehirn um tätig werden zu können.

...und nimmt den Computer hinzu um in einem Internetforum zu schreiben.

 

Ohne Geist würden wir Menschen nicht mehr leisten als die Affen .

 

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber josef,

 

wer von uns beiden auf dem Holzweg ist, wirst du nicht durch eine bloße neue Behauptung feststellen können. Also lassen wir das.

 

Deine Teilmenschen-Theorie hinkt: der Mensch besteht nicht aus voneinander trennbaren unterschiedlichen Teilen (Geist - Körper). Darüber hinaus behauptest du, wenn ich dich richtig verstanden habe, dass Affen geistlose Wesen sind?

 

Grüße

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie immer drückt sich Volker...

 

"Wie Ute schon sagte: Gastovski hat außer einer Reihe von Universalargumenten (Beispiel: "Du hast keinen Glauben, und Du kannst diese Gewissheit folglich auch nicht nachvollziehen."

 

Erstens hat Ute das nicht gesagt, und zweitens ist Deine Universal-Arguments-Unterstellung auch wieder ein Universalargument

 

Da Du aus meiner Sicht ebenfalls ständig mit Universalargumenten arbeitest, warum lassen wir die gegenseitigen Unterstellungen dann nicht einfach, und gehen einfach auf das ein, was der andere sagt?

 

Fehlen Dir mal wieder die Argumente, Volker?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von josef am 13:05 - 1.Oktober.2002

 

 

- Der Mensch schwachen Geistes kann sich nicht begeistern - er benimmt sich wie ein Affe.


 

Hmmm, das heisst, er tötet nicht seine eigene Spezies, er zerstört nicht seine eigenen Lebensgrundlagen sondern lebt mit der Natur in Einklang. Hört sich gut an.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Gastovski,

 

wenn hier jemand die Argumente fehlen, dann bist du das. Du hast noch einige Antworten bei mir offen bezüglich der "Außerzeitlichkeit" von Gott. Davor drückst du dich seit etwa einer Woche.

 

Also tön hier bitte nicht groß rum und zahle lieber selbst erst mal deine Argumente-Schulden ab.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von josef am 13:05 - 1.Oktober.2002


 

Lieber Josef,

 

sehr ergiebig sind deine Ausführungen zum "Verhalten des Geistes" - schon wieder eine Personifizierung - aber nicht.

 

>>Was den Geistmenschen charakterisiert, ist :

Die Begeisterungsfähigkeit.<<(Josef)

 

Hast du schon einmal die Begeisterung von kleinen Gemsen gesehen, wenn sie mit Freude springend ihre "Runden" drehen?

 

 

>>Der Mensch starken Geistes herrscht über seinen Leib und lenkt ihn dahin wo er ihn haben will.<<(Josef)

 

*GRINS* Dein Körper macht was er will. Spätestens bei der nächsten Erkrankung stellst du das fest.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Gastovski,

 

"Wie immer drückt sich Volker" ist wohl eine Unterstellung - in einem Posting, wo Du vorschlägst, auf Unterstellungen zu verzichten (soll wohl heißen: ich sollte verzichten, Du darfst weiterhin ...). Das immer ist zudem noch unwahr.

 

Zitat von Gastovski am 16:21 - 1.Oktober.2002

"Wie Ute schon sagte: Gastovski hat außer einer Reihe von Universalargumenten (Beispiel: "Du hast keinen Glauben, und Du kannst diese Gewissheit folglich auch nicht nachvollziehen."

Erstens hat Ute das nicht gesagt, und zweitens ist Deine Universal-Arguments-Unterstellung auch wieder ein Universalargument

 

Nein, Ute sprach von "Gastovskis architektonischen Allgemeinplätzen", was so etwas Ähnliches ist (wenn auch nicht völlig identisch). Es ist deswegen kein Universalargument von mir, weil ich es konkret belegt habe - mit diesem üblichen Unsinn von Dir, dass ich Deinen Glauben sowieso nicht verstehen könne, weil ich ihn nicht teile. Das Argument kommt immer, wenn man Kritik übt, mit so reflexartiger Stupidität, dass ich es nicht umsonst als Erstes unter meinen HGA stehen habe.

 

Also gut, Du kannst eine Analyse Deiner Argumente gerne haben:

 

"Das Christentum laboriert an den Symptomen herum, zu den Ursachen kann es nicht kommen: weil es selbst zu den Ursachen gehört"

Was soll das Argument? Soll ich Dir die Toten aufzählen die aufs Konto atheistischer Philosophien gehen, angefangen bei Hitler und Stalin? Ein nutzloses Argument, weiter nichts.

 

Non sequitur. Es gibt zwischen Deinem und meinem Satz keine logische Verbindung. Du hättest auch "Wenn es regnet, wird die Straße nass" sagen können. Das wäre dann wenigstens ein sinnvoller Satz gewesen. Was schreibe ich dauernd? Das es die Ideologien sind, die zum Morden von Menschen als Werkzeug benutzt werden. Was sind Faschismus und Stalinismus? Ideologien. Was ist das Christentum? Eine Ideologie. Und jetzt denke über Deinen Satz nochmal nach. Ich sage: Ideologien bringen Menschen um (platt verkürzt), und was sagst Du als "Gegenargument": Ideologien bringen Menschen um. Hoffentlich beginnst Du bald mal zu begreifen, dass ich gegen Ideologien bin, gleich welcher Art. Zufällig unterhalten wir uns hier über das Christentum. Deswegen rede ich hier auch nicht soviel über Faschismus und Stalinismus. Und Du solltest auch beim Thema bleiben.

 

Dieses "Aufrechnen der Toten" ist auch ein Universalargument.

 

"Wenn man weiterdenkt als Andere dies getan haben, was sind dann die Konsequenzen?"

Keine Ahnung, nur eins ist sicher: Du gehörst nicht zu denen, die uns das sagen könnten, denn Deine arrogante Nabelschau lässt alles andere erahnen als Weitsichtigkeit. Weisheit liegt in Demut und Bescheidenheit, Arroganz und Selbstgefälligkeit aber macht blind.

 

Kein Argument, nur eine Beleidigung. Auf solche "Argumente" gehe ich selten ein - bitte nimm das endlich mal zur Kenntnis. Du wirst immer beleidigend, wenn Du keine Argumente hast - das ist Dein persönliches "Universalargument".

 

"Wer seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst darf nicht voller Selbsthass sein"

Wie wahr, wie wahr. Nur: als Christ betrachte ich mich als Geschöpf Gottes, und ich hasse mich daher nicht, denn als Teil seiner Schöpfung bin ich mir meines eigenen Wertes durchaus bewusst (vielmehr als irgendein Atheist, für den der Mensch nur ein langsam verfaulender Fleischklops ist).

 

Wir haben nur dieses Leben (alles andere sind unbewiesene Behauptungen). Ich sage, dass man dieses Leben lieben sollte, und Du redest von diesem Leben und dem Menschen als einen "langsam verfaulenden Fleischklops". Das sind nicht die Worte eines Atheisten, sondern eines Christen. Und dann sagst Du, alle Menschen seien "faule Sünder". Wenn das Ausdrucke einer Liebe zum Leben ist, dann ist Selbstmord der Ausdruck purer Lebensfreude. Warum sollte ich dagegen argumentieren, wo Du Dich gerade selbst ad absurdum geführt hast? Du bestätigst nur, was ich gesagt habe.

 

Leid und Blut hätte ich vielleicht begründen sollen: Kreuz und Eucharistie sind zentral für den Glauben, und beides kreist um Folter, Tod und Blut. Das mag Dir nur nicht bewusst sein. Wenn Jesus gehenkt worden wäre, dann wäre vermutlich ein Galgen das Symbol des Christentums, wäre er geköpft worden, dann hingen vermutlich überall Henkersbeile in der Gegend rum, und es würden abgeschlagene Köpfe von Jesus verehrt. Igitt.

 

"Stillstand ist tödlich. 2.000 Jahre alte "Weisheiten" sind der Tod des Denkens"

Die Wahrheit ist aber unveränderlich, und Du kannst Dich in Deinem rational-logischen Denken solange im Kreise drehen, wie Du willst: es bleibt immer ein und dieselbe Wahrheit, ob Du sie nun erkannt hast oder nicht!

 

Von diesem grundlegenden Irrtum handelt meine ganze Website. Wenn Du die Wahrheit hättest, könntest Du sie perfekt begründen, das aber geht wegen des Trilemmas nicht, folglich hast Du die Wahrheit nicht. Wahrheit ist ein sprachlicher Ausdruck, nicht die Realität selbst. Du verfällst hier einer gewissen Wortmagie. Im übrigen verteidigt jede mir bekannte ideologie mit diesem Universalargument ihre Auffassung. Die Ideologen können nur leider nicht beweisen, dass sie diese einzig unveränderliche Wahrheit besitzen, also behaupten sie es mit Elan und Engagement.

 

"denn die Gewissheit des Glaubens resultiert aus einer Täuschung."

Du hast keinen Glauben, und Du kannst diese Gewissheit folglich auch nicht nachvollziehen. Ob sie eine Täuschung ist oder nicht kannst Du noch weniger wissen.

 

Zu diesem Universalargument habe ich schon Stellung genommen.

 

" Und ich habe beschlossen, nicht mit einer Illusion zu leben"

Du lebst bereits mit einer Illusion.

 

Eine bloße Behauptung. Meine ist begründet, wenn auch nicht in dem Posting. Deine ist unbegründet. Auch eine Art der Universalargumentation: Wenn man kein Argument hat, dreht man das Argument einfach um. Das ist mir zu dumm, darauf einzugehen, ich hoffe, Du verstehst das (möglichst bald, ich habe zu dieser Auseinandersetzung nämlich keine Lust).

 

"Für mich ist wichtig, was dahinter steckt"

Grade das "was dahinter steckt" wirst Du nie zu Gesicht bekommen, denn solange Du mit dem Weltverstand an die tote Materie klopfst und dort nach Antworten suchst, werden sich Dir nur Berge von Zweifeln und Ungereimtheiten auftun. Du wirst so *nie* zu irgendeiner Gewissheit oder Sicherheit gelangen, was weltanschauliches betrifft.

 

Eine bloße Behauptung - ein Argument wäre eine Begründung, die kann ich bei Dir leider nicht finden. Auch hier wieder die universelle "Argumentation": Du verstehst die Welt nicht, weil Du nicht meiner Ideologie angehörst. Mir ist die Zeit zu schade, darauf einzugehen.

 

"Ich mag es nicht, als unmündiger Mensch behandelt zu werden, ich kann nicht alleine mündig sein unter lauter unmündigen Menschen "

Prust! gestatte dass ich lache...

 

Noch so ein tolles "Argument". Merkst Du eigentlich was?

 

"Wer Vögel wirklich mag, steckt sie nicht in Käfige"

Tolles Beispiel. Und wer seine Kinder liebt, der lässt sie auf der Autobahn und am Bahnhof mit den Junkies spielen oder was?

 

Das ist tatsächlich mal ein Argument, aber wir reden hier als erwachsene Menschen von erwachsenen Menschen über erwachsene Menschen. Also ein verfehltes Argument, ein non sequitur. Wenn ich von Kindern gesprochen hätte, hätte ich auch über Kinder geschrieben.

 

"Glauben aber bedeutet, in eingefahrenen Bahnen zu denken."

Nein, aber er gibt ein Fundament für eigenständiges Denken. Ein solches Fundament fehlt Dir doch völlig, Du bist doch in einem intellektuellen Chaos gefangen, und wirst in Deiner Weltanschauung zufällig bestimmt von irgendwelchen Büchern, die Du grade gelesen hast, oder Philosophen die Dir grade als schick erscheinen. Ich möchte ums *Verrecken* nicht mit Dir tauschen!

 

Kein Argument, nur wieder Beleidigungen. Ein Fundament, übrigens, markiert die Begrenzung eines Hauses, und nur darauf kann das Haus gebaut werden. Also begrenzen Fundamente die Orte, an die man ein Haus bauen kann. Dein Fundament begrenzt, wo Du denken kannst. Allerdings ist Dein Fundament nicht begründet (Trilemma). Insofern bestätigst Du, was ich sage, und fährst dann mit Beleidungen fort. Interessante Strategie ...

 

" dogmatisches Denken, Glauben macht unbeweglich"

Das Gegenteil ist der Fall. Wer im Glauben ein Fundament für sein Denken hat, der steht überhaupt erst auf stabilen Beinen, und läst sich nicht von wahllosen Philosophien und Denkrichtungen durch die Gegend treiben. Er muss sich nicht aus irgendwelchen Büchern mühselig ein nichtzusammen-passendes Selbst-und Weltbild flicken, sondern kann die Dinge von seinem im Glauben gefestigten Standpunkt so sehen, wie sie wirklich sind.

 

Das behauptet wieder jede Ideologie. Was fehlt, ist die Begründung. Du reihst wieder nur Behauptungen aneinander. Warum versuchst Du nicht mal wenigstens, das Trilemma zu verstehen? Nur ein kleines bisschen? Erst wenn Du es widerlegt hast, hat Dein Gerede von einem "sicheren Fundament" einen Sinn, vorher ist es eine bloße Behauptung (und zwar eine nachweisbar falsche).

 

So, und wenn jetzt auch nur wieder sinnfreie Argumente, Behauptungen und Universalargumente sowie Beleidigungen kommen, dann werde ich auf Deine Beiträge auch weiterhin nicht mehr eingehen, auch wenn Du mir tausendmal unterstellst, ich würde auf Deine "Argumente" nicht eingehen - in Zukunft wirst Du Dich zu Recht beschweren. Das macht echt keinen Spaß, weder Dir noch mir.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine Bemerkung, dass Du ja gar keinen Glauben hast, und ihn daher auch nicht beurteilen kannst, war kein Universalargument (und ich bringe es auch nicht mit "reflexartiger Stupidität" hevor), sondern bezog sich ganz konkret auf folgende Aussage von Dir:

 

..."denn die Gewissheit des Glaubens resultiert aus einer Täuschung."

 

Du hast keinen Glauben, folglich kannst Du auch nicht verstehen, worin die Gewissheit desselben liegt. Die Gewissheit liegt darin, den Glauben anzunehmen, und ihn *dann erst* als wahr zu erfahren. Andersrum gehts eben nicht: von aussen zu versuchen, die Wahrheit/Unwahrheit zu erkennen, und den Glauben dann anzunehmen oder nicht. Das ist so, als ob Du Dir ein Haus nur von aussen ansiehst, und dann entscheiden willst, ob Du es kaufst oder nicht. Ohne wirklich reinzugehen erfährst Du ausser oberflächlichen Eigenschaften wie Grösse und Farbe *gar nichts*.

 

Du mußt ihn (den Glauben) erst annehmen, und dann erst kannst Du ihn als Wahrheit begreifen und empfinden; von "aussen" kannst Du diese Gewissheit, die wir Christen haben, gar nicht nachempfinden. Es ist eine Gewissheit, die tief aus dem Herzen kommt, und über jedem Zweifel steht. Dass Du diese Gewissheit nicht nachempfinden kannst, da Du ja keinen Glauben besitzt, ist eine Tatsache und *kein* Universalargument.

 

"Das es die Ideologien sind, die zum Morden von Menschen als Werkzeug benutzt werden. Was sind Faschismus und Stalinismus? Ideologien. Was ist das Christentum? Eine Ideologie"

 

Du kannst Ideologien und Religionen nicht einfach gleichsetzen (wenn Du willst können wir da noch weiter drüber diskutieren).

 

"Ich sage: Ideologien bringen Menschen um (platt verkürzt), und was sagst Du als "Gegenargument": Ideologien bringen Menschen um"

 

Es ist bedauerlich, dass Du meine Aussage nicht im Ansatz verstanden hast. IDEOLOGIEN BRINGEN KEINE MENSCHEN UM! Logischerweise nicht! Vielmehr eignet sich jede Ideologie/Religion als *Rechtfertigung* zu Mord und Gewalttaten. DAS war meine Aussage, und sie bezog sich auf folgenden Teil Deines Beitrags:

 

"Die Religionen haben zu schlimmen Verheerungen geführt (Ketzerverfolgung, Inquisition, Kreuzzüge),

sie haben zu Hass und Auseinandersetzungen geführt.

"... "Das Christentum laboriert an den Symptomen herum, zu den Ursachen kann es nicht kommen: weil es selbst zu den Ursachen gehört"

 

Die Sinnlosigkeit dieser Unterstellung wollte ich Dir klarmachen, denn wenn Du einmal so eine Schlammschlacht anfängst, dann kannst Du am Ende im Prinzip jeder geistigen Bewegung/Ideologie/Religion und sogar den Wissenschaften beliebige Grausamkeiten und unzähligen Mord vorwerfen. Wieviele Menschen sind wohl schon am Grössenwahn unserer Wissenschaftler verreckt; wieviele haben während der Industrialisierung im Namen des Forschrits sich tot arbeiten müssen, und wieviele gehen auf das Konto unzähliger Denkrichtungen/Philosophien und Religionen? Selbst dem Buddhismus kann man diesen Vorwurf machen (diverse Massaker von Buddhisten an Andersgläubigen u.a. in Vietnam usw.)

 

Kurz und gut: Diese Art der Argumentation bringt gar nichts, denn die Denkrichtungen/Religionen an sich sind weder gut noch böse; sie sind schlicht und einfach neutral; erst der Mensch missbraucht sie und begeht in ihrem Namen Greultaten. Meinst Du denn im Ernst, dass die Kreuzzüge im Sinne von J. Christus gewesen wären? Glaubst Du, dass eine Religion (und ich meine mit Religion die LEHRE an sich, nicht die Menschen, die sie missbrauchen und entstellen!) die Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit predigt, wirklich solche Greultaten rechtfertigen könnte? Wenn Du mal drüber nachdenkst, dann kommst Du zu dem Schluß, dass immer einige wenige Menschen dahinterstanden, die derartige Verbrechen angezettelt und dann im Namen der Religion den dummen Massen als gut und richtig verkauft haben.

 

Niemals aber kannst Du gegen die christliche Lehre anhand solcher Beispiele wie den Kreuzzügen argumentieren, denn sie widersprechen ohne jeden Zweifel dieser Lehre, und gehen auf den schon besagten menschlichen Missbrauch von Religionen oder Ideologien zurück, den Du in praktisch allen Bereichen menschlichen Lebens finden kannst.

 

Ich hoffe Du kannst jetzt nachvollziehen, warum ich auf Aussagen wie

 

"Die Religionen haben zu schlimmen Verheerungen geführt (Ketzerverfolgung, Inquisition, Kreuzzüge),"

 

so reagiere - weil sie zu nichts führen! Ich könnte Dir ellenlang aufführen, zu welchen Verheerungen der Atheismus geführt hat, und wieviele Tote auf das Konto atheistischer Ideologien gehen - aber das ist nicht der Punkt, denn der Missbrauch von Religionen/Philosophien zur Rechtfertigung von Gewalttaten sagt nichts über den Wert der Religion/Philosophie an sich aus, sondern nur über den moralischen Wert derer, die sie zur Rechtfertigung von Verbrechen missbraucht haben.

 

Und eine friedfertige und die Gewalt verurteilende Lehre wie das Christentum eignet sich am allerwenigsten für Deine Art der Argumentation; beim Islam würdest Du da evtl. schon weiterkommen.

 

"Dieses "Aufrechnen der Toten" ist auch ein Universalargument"

 

Wie schön, da sind wir einer Meinung! Genau das wollte ich klarmachen!

 

"Hoffentlich beginnst Du bald mal zu begreifen, dass ich gegen Ideologien bin, gleich welcher Art"

 

Ideologie ist in meinem Lexikon definiert als Klasse von Ideen und Vorstellungen, die die sozialen Bedürfnisse und Erwartungen menschlicher Gruppen, Klassen oder Kulturen reflektieren, sowie als Sammlung von Doktrin, die die Basis eines politischen oder ökonomischen Systems ausmachen.

 

Ich frage mich, wie Du Dir einen Menschen *ohne* jede Ideologie vorstellst! Ein leeres Glas freilich, aber als solches wohl kaum lebensfähig, und auch nicht realisierbar, denn jeder von uns hat den Kopf voll von Ideologie, ob er das nun weiss oder nicht. Schon unser demokratisch-freiheitliches und marktwirtschaftliches Gesellschaftssystem ist eine Ideologie, die wir von Geburt an als gegeben erfahren, und über die wir kaum mal reflektieren. Ein Mensch ohne Ideologie müsste in einem totalen Vakuum aufwachsen.

 

Nochmal: Nicht die Ideologien sind das Problem, sondern die Menschen!

 

"Du wirst immer beleidigend, wenn Du keine Argumente hast - das ist Dein persönliches "Universalargument""

 

Nein, entschuldige wenn Du mich da falsch verstehst, aber ich habe nicht vor, Dich zu beleidigen; vielmehr geht mir Deine Nabelschau gelegentlich etwas arg auf den Wecker, und dann greife ich zu deftigeren Worten.

 

Beispiel:

 

""Ich mag es nicht, als unmündiger Mensch behandelt zu werden, ich kann nicht alleine mündig sein unter lauter unmündigen Menschen ""

 

Was soll ich darauf antworten? Soll ich Dich bemitleiden, dass Du armer Kerl als einziger mündiger Mensch auf dieser Welt voller Unmündiger rumspazieren musst?

 

Bist Du wirklich soviel mündiger als alle anderen?

 

"Das sind nicht die Worte eines Atheisten, sondern eines Christen. Und dann sagst Du, alle Menschen seien "faule Sünder". Wenn das Ausdrucke einer Liebe zum Leben ist, dann ist Selbstmord der Ausdruck purer Lebensfreude"

 

Du windest Dich wie ein Aal, um unangenehmen Argumenten zu entgehen.  Du hast Recht, dies waren die Worte eines Christen, ABER NICHT DIE VORSTELLUNG EINES CHRISTEN! Ich habe hier lediglich mit deutlichen Worten die Vorstellung wiedergegeben, die jeder Atheist vom Menschen hat, nämlich dass er nichts anderes ist als ein Haufen Materie, die für bestimmte Zeit zum Leben erweckt ist, und deren Leben dann für immer vernichtet wird. *DAS* nenne ich eine pessimistische Weltsicht, und das kannst Du auch mit noch soviel Spass und Lebensfreude nicht mehr übertünchen! Dein Atheismus ist der Glaube an völlige und totale Vernichtung des eigenen Lebens, und eine noch finsterere und pessimistischere Weltsicht kann man sich gar nicht mehr vorstellen.

 

"Und dann sagst Du, alle Menschen seien "faule Sünder""

 

Eigentlich müssig, das nocheinmal zu wiederholen: Ja, wir sind alle Sünder, mache mehr und manche weniger, und *dennoch* liebt uns Gott über alles! Das ist kein Pessimismus, sondern eine unbeschreibliche Hoffnung und etwas zutiefst positives!

 

"Kreuz und Eucharistie sind zentral für den Glauben, und beides kreist um Folter, Tod und Blut"

 

Das Kreuz ist Symbol der unendlichen Liebe Gottes zu den Menschen, durch die er sich selbst für uns geopfert hat. Es ist somit für den Christen Ausdruck von Hoffnung und Dankbarkeit gegen die unermessliche Liebe Gottes, und ganz bestimmt kein Symbol für Folter und Tod! So ein Blödsinn...

 

Über den angeblichen "Kannibalismus" der Eucharistie haben wir hier schon oft genug diskutiert, und ich möchte die Symbolhaftigkeit der E. hier nicht wieder durchkauen. Christen sind *KEINE* Vampire!

 

"Wenn Du die Wahrheit hättest, könntest Du sie perfekt begründen, "

 

Was heisst "perfekt begründen"? So dass es Dir gefällt und einleuchtet? Die Wahrheit wäre nicht weniger wahr, wenn kein Mensch auf diesem Planeten von ihr wüsste, oder wenn jeder sie verlachen und missachten würde. Wahrheit ist nicht nur da, wo Du sie verstehst beziehungsweise wo sie Dir jemand perfekt begründen kann! Ihre Existenz wird nicht von Deiner Fähigkeit determiniert, sie verstehen zu können, und damit ist Dein Argument hinfällig.

 

"Wahrheit ist ein sprachlicher Ausdruck, nicht die Realität selbst. Du verfällst hier einer gewissen Wortmagie."

 

Könntest Du das bitte erläutern?

 

"Wenn ich von Kindern gesprochen hätte, hätte ich auch über Kinder geschrieben."

 

Aha, und wenn Du Erwachsene meinst, dann schreibst Du von Vögeln? LOL...

 

Mit dem "in Käfige stecken" meinst Du doch wohl soviel wie: ihnen (den *erwachsenen*) Menschen Gebote und Gesetze auferlegen, nicht wahr? Ihnen eine Moral zu geben, von dem was richtig und was falsch ist.

 

Ich möchte mal von Dir hören, wie eine Welt ohne einen solchen "Käfig" funktionieren soll!

 

"Insofern bestätigst Du, was ich sage, und fährst dann mit Beleidungen fort"

 

Ich finde es erstaunlich, dass Du Dich so oft beleidigt fühlst! Tust Du das wirklich, oder ist das nur Deine Masche, um Postings schnell abzufertigen?

 

Wenn ich sage, dass ich mit Deiner Lebenseinstellung/Weltanschauung ums Verrecken nicht tauschen möchte, dann ist das keine Beleidigung, sondern eine ehrlich von mir empfundene Tatsache.

 

Das darfst Du auch gerne von meiner Weltanschauung behaupten, und ich werde mich nicht im geringsten davon beleidigt fühlen - versprochen!

 

Bleibt noch zu bemerken, dass "Universalargument" und "blosse Behauptung!" Deine ganz persönlichen Universalargumente sind!

 

"Das macht echt keinen Spaß, weder Dir noch mir"

 

Falsch, mir macht es Spass - sonst würde ich kein Geld dafür ausgeben

 

Mal im Ernst, wofür soll man sich denn sonst hier rumtreiben, wenn nicht deshalb, weil es Spass macht zu diskutieren? Vielleicht um zu missionieren? Das hat meines Wissens noch nie geklappt; weder hat hier irgendein Atheist einen Christen von seinem Glauben weggeredet, noch hat ein Christ einen Atheisten zum Gottesglauben gebracht.

 

Wenn Du in Zukunft nicht mehr auf meine Beiträge eingehen möchtest, ist das Dein Bier - soein Verhalten sagt dann allerdings mehr über Dich aus als über mich.

 

Du kannst mir mal glauben, dass mir Deine Beiträge genauso sinnfrei und voll von Universalargumenten vorkommen, wie Dir meine - und dennoch gehe ich darauf ein! Wenn Du hier in Zukunft nur noch auf solche Beiträge eingehen willst, die Dir in den Kram passen, und u.U. seitenlange Postings Anders-denkender ignorierst, dann stellt sich mir die Frage, was eigentlich Deine Ambition ist, an einem solchen Diskussionsforum teilzunehmen???

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Ute:

 

Sorry, aber ich hab mich keineswegs gedrückt; es kam nur das Wochenende dazwischen. In welchem Thread war das überhaupt noch gleich? Ich diskutiere ja gerne weiter. Soviel ich weiss schulde ich Dir noch eine Erklärung, warum Ausserzeitlichkeit (Ewigkeit) nicht mit der Handlungsfähigkeit Gottes im Widerspruch steht, nicht wahr?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Diese Worte vom Gastovski sind so gut, dass ich sie nochmals - recht deutlich hervorgehoben - bringen muß

 

Ich habe hier lediglich mit deutlichen Worten die Vorstellung wiedergegeben, die jeder Atheist vom Menschen hat, nämlich dass er nichts anderes ist als ein Haufen Materie, die für bestimmte Zeit zum Leben erweckt ist, und deren Leben dann für immer vernichtet wird. *DAS* nenne ich eine pessimistische Weltsicht, und das kannst Du auch mit noch soviel Spass und Lebensfreude nicht mehr übertünchen! Dein Atheismus ist der Glaube an völlige und totale Vernichtung des eigenen Lebens, und eine noch finsterere und pessimistischere Weltsicht kann man sich gar nicht mehr vorstellen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nenenee, das ist nicht halb so pessimistisch wie die Aussicht auf ein ewiges Leben an der Seite dieses eigenartigen Gottes.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Erich am 20:09 - 1.Oktober.2002

Dein Atheismus ist der Glaube an völlige und totale Vernichtung des eigenen Lebens, und eine noch finsterere und pessimistischere Weltsicht kann man sich gar nicht mehr vorstellen

 

Lieber Erich, lieber Gastovski,

 

es ist gar nicht so kompliziert, wie ihr das meint bzw. darstellt. Der Mensch stirbt und das war´s. Oder wißt ihr etwas, was ein normaler Sterblicher nicht weiß?

 

Wissen, nicht irgend etwas glauben, denn der Glaube "stirbt" mit dem Träger des Glaubens, dem Menschen.

 

(Geändert von pedrino um 20:26 - 1.Oktober.2002)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist so, als ob Du Dir ein Haus nur von aussen ansiehst, und dann entscheiden willst, ob Du es kaufst oder nicht. Ohne wirklich reinzugehen erfährst Du ausser oberflächlichen Eigenschaften wie Grösse und Farbe *gar nichts*.

 

Du mußt ihn (den Glauben) erst annehmen, und dann erst kannst Du ihn als Wahrheit begreifen und empfinden; von "aussen" kannst Du diese Gewissheit, die wir Christen haben, gar nicht nachempfinden.

 

Ich habe selten eine derart hinkende Analogie gelesen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hoffe für Dich, Gastovski, daß Du auch das Hausinnere der anderen Glaubensgebäude besichtigt hast (nach Deiner Definition also den Glauben anderer Religionen angenommen), um sichergehen zu können, daß Du Dich für das richtige Haus entschieden hast.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Gastovski,

 

nett, dass du dich wenigstens noch daran erinnerst, mir eine Antwort zu schulden.

 

>Sorry, aber ich hab mich keineswegs gedrückt; es kam nur das Wochenende dazwischen. In welchem Thread war das überhaupt noch gleich?<

 

Da du offenbar damit Probleme hast, habe ich für dich die Suchmaschine bedient und "das" gefunden:

http://www.kath.de/cgi-bin/ikonboard/topic...5&start=220

 

>Ich diskutiere ja gerne weiter. Soviel ich weiss schulde ich Dir noch eine Erklärung, warum Ausserzeitlichkeit (Ewigkeit) nicht mit der Handlungsfähigkeit Gottes im Widerspruch steht, nicht wahr?<

 

Richtig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Gastovski,

 

weil es schon spät ist und ich müde bin, gehe ich erstmal nur auf eine einzige Sache ein. Der Rest folgt dann aber erst nächste Woche, weil ich ab Donnerstag bis Dienstag weg bin und vermutlich nicht posten kann.

 

Zitat von Gastovski am 19:54 - 1.Oktober.2002

Meine Bemerkung, dass Du ja gar keinen Glauben hast, und ihn daher auch nicht beurteilen kannst, war kein Universalargument (und ich bringe es auch nicht mit "reflexartiger Stupidität" hevor), sondern bezog sich ganz konkret auf folgende Aussage von Dir:

 

..."denn die Gewissheit des Glaubens resultiert aus einer Täuschung."

 

Du hast keinen Glauben, folglich kannst Du auch nicht verstehen, worin die Gewissheit desselben liegt. Die Gewissheit liegt darin, den Glauben anzunehmen, und ihn *dann erst* als wahr zu erfahren. Andersrum gehts eben nicht: von aussen zu versuchen, die Wahrheit/Unwahrheit zu erkennen, und den Glauben dann anzunehmen oder nicht. Das ist so, als ob Du Dir ein Haus nur von aussen ansiehst, und dann entscheiden willst, ob Du es kaufst oder nicht. Ohne wirklich reinzugehen erfährst Du ausser oberflächlichen Eigenschaften wie Grösse und Farbe *gar nichts*.

 

Du mußt ihn (den Glauben) erst annehmen, und dann erst kannst Du ihn als Wahrheit begreifen und empfinden; von "aussen" kannst Du diese Gewissheit, die wir Christen haben, gar nicht nachempfinden. Es ist eine Gewissheit, die tief aus dem Herzen kommt, und über jedem Zweifel steht. Dass Du diese Gewissheit nicht nachempfinden kannst, da Du ja keinen Glauben besitzt, ist eine Tatsache und *kein* Universalargument.

 

Du vergisst zwei Dinge:

 

1. Ich war früher mal Christ, sogar ein Katholik. Ich bin fast 20 Jahre jeden Sonntag zur Kirche gegangen (Ausnahme: schwere Erkrankung). Ich war früher ein Apologet, ich habe gegen meine atheistischen Freunde und Bekannten den Glauben verteidigt (kenne also die Argumente auch aus der "anderen" Richtung), und ich habe einen Großteil der Literatur gelesen. Ich kenne also das Gefühl, mit dem Glauben selbst absolut im Recht zu sein sehr gut.

2. Gute Argumente zeichnen sich dadurch aus, dass man sie nachvollziehen kann, und das man unabhängig voneinander zu denselben Schlüssen kommt. In der Physik verlangt z. B. deshalb keiner, dass Du an die Gravitation "glaubst". Du kannst Experimente machen, Du kannst alles selber nachrechnen, und wenn es nicht klappt, den Nobelpreis gewinnen. D. h. man kann es verstehen, auch wenn man kein Physiker ist und alles mit Skepsis betrachtet. Hier ist nur ein guter Willen zum Denken gefordert. Das Resultat: Es gibt weltweit nur eine Physik, unabhängig von Kultur und ohne einen zentralen "Physik-Guru", der ewige dogmatische Wahrheiten verkündet.

 

Wodurch wird Dein Argument zu einem Universalargument? Dadurch, dass man es (a) für beliebige Ideologien gebrauchen kann und (B) dass man es einfach zum Gegenteil verkehren kann und es immer noch äquivalent ist.

 

Beispiele zu (a):

- Selbstverständlich kannst Du aus Deiner bürgerlichen Ideologie heraus den Marxismus nicht verstehen, denn wenn Du in der Lage wärst, ihn zu begreifen, dann wärst Du Marxist.

- Ein Verständnis der Psychoanalyse zeigt sich darin, dass Du die grundlegenden Aussagen der Psychoanalyse akzeptiert hast. Nur wenn Du das tust kannst Du sie auch kritisieren, Deine Kritik zeigt nur, dass Du sie nicht verstanden hast, und dass Dich Deine unbewusste Abwehrhaltung dazu bringt, die Argumente nicht zu akzeptieren.

- Nur wenn Du die Grundlagen des Hinduismus verstanden hast, bist Du in der Lage, ihn zu kritisieren. Wenn Du ihn kritisierst, beweist dies nur, dass Du ihn nicht verstanden hast.

- Ein echter Marxist kann nicht zum Nichtmarxisten werden. Wenn doch, dann war er nie ein echter Marxist (hier kannst Du "Marxist" einfach durch "Katholik" oder "gläubiger Christ" oder Hinduist oder Faschist usw. usf. ersetzen).

- Natürlich ist Windows das beste Betriebssystem, das es je gab. Wenn Du nicht verstehst, warum es das Beste ist, dann beweist es, dass Du es nicht verstanden hast (ersetze mal "Windows" durch "Linux" oder durch "Mac OS" - sobald Du dort etwas einsetzt, was Du gut findest, wirst Du feststellen, dass sich das Argument "gut" anhört, wenn Du etwas einsetzt, was Du ablehnst, erscheint es als "schlecht". Dieser Effekt wird durch die "Glaubensneigung" ausgelöst, obwohl sich ja formal nichts geändert hat).

- ...

 

So könnte ich noch stundenlang weitere Beispiele bringen, inhaltlich sind sie alle ähnlich. Dein "Argument" kann (und wird!) also zur Verteidigung einer jeglichen Ideologie verwendet. Es dient nur der pauschalen Abwehr von Kritik,der Immunisierung gegen Kritik, und dies ist bereits ein Zeichen für eine Ideologie.

 

Zu (B):

Selbstverständlich bist Du nicht in der Lage, meine Kritik am Christentum zu verstehen. Denn um die Kritik zu verstehen, müsstest Du die Grundlagen atheistischen Denkens verinnerlicht haben, erst dann wüsstest Du um ihre Berechtigung.

 

Ich würde niemals so wie im vorstehenden Absatz argumentieren (hier habe ich es nur wegen der Illustration gemacht, es ist nicht ernst gemeint). Wie würdest Du gegen so ein "Argument" argumentieren? Wenn Du das herausgefunden hast, dann weisst Du, welche Bedenken ich gegen Deine Argumentation habe!

 

Ich muss Deine empfundene Gewissheit nicht "nachempfinden" können (obwohl ich es einmal getan habe). Ich kann aber sehen, woher diese vermeintliche Gewissheit kommt und kann sie sowohl auf empathischer Ebene verstehen als auch durch logisches Denken nachvollziehen. Ich bestreite auch nicht, dass Du sie als wahr empfindest. Aber dieselben "Empfindungen" habe ich bei Marxisten gefunden, bei orthodoxen Psychoanalytikern, bei Faschisten, bei Hinduisten, bei Buddhisten, bei Taoisten, bei Shintoisten usw. usf. Auch die sind alle gleichermaßen von der Richtigkeit überzeugt. Diese starke Überzeugung durch die Glaubensneigung produziert aber eine Verzerrung des Denkens, die man, wenn man dieser Denkfalle unterliegt, nur schwer sehen kann (unmöglich ist es nicht, sonst würden nicht ständig Leute vom Glauben abfallen).

 

"Empfindungen von Wahrheit" sind kein Ersatz für Wahrheit.

 

Jahrtausendelang waren die Menschen fest davon überzeugt, die Erde sei ein ruhender Mittelpunkt. Diese Empfindung war durch fast nichts zu erschüttern, Giordano Bruno wurde u. a. auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil er Gegenteiliges behauptet hatte, Galileo Galilei wurde die Folter angedroht, weil er gegen diese Empfindung argumentiert hatte. Empfindungen sind kein Ersatz für Nachdenken und logisches Schließen und Experimente etc. Wenn sich alle Menschen davon hätten leiten lassen, wäre die Erde heute noch der einzige feststehende Punkt des Universums, der ruhende Pol, um den sich alles dreht.

 

Deine Gewissheit kommt nicht durch überzeugende Argumente oder eine Übereinstimmung mit den Tatsachen. Wäre dies anders, würdest Du nämlich überhaupt nicht auf die Idee kommen, so ein Universalargument zu benutzen. Kein Physiker käme auf die Idee, jedem, der nicht die Grundvoraussetzungen der Physik teilt und an sie glaubt, die Möglichkeit zum Verstehen der Physik pauschal abzusprechen. Deswegen argumentiert ein Physiker nicht ideologisch, im Gegensatz zu Dir.

 

Warum ist das Christentum eine Ideologie? Weil man ihre Kernaussagen nicht nachprüfen kann.

Warum ist die Physik keine Ideologie? Weil jeder Außenseiter (!) hingehen kann und ihre Voraussetzungen überprüfen kann.

 

Es gibt keinen subtilen Zwang und keine Höllendrohung, wenn Du nicht die Grundlagen der Physik akzeptierst. Es gibt keine Missionierung für die Physik, vor allem keine Schwertmission. Physiker benutzen auch keine Rituale, um ihre Grundüberzeugungen durch permanentes Wiederholen von Kernsätzen zu lernen, sie bestrafen keine Abweichler, im Gegenteil, Abweichler, die Grundlagen widerlegen und Teile des Physikgebäudes zum Einstürzen zu bringen werden oft durch hohes Ansehen und durch Nobelpreise belohnt. Einstein warf das Weltbild der Physik fast komplett um - und gilt genau deswegen als einer der angesehensten Physiker überhaupt, er wird deswegen immer noch geehrt, sein Name ist ein Synonym für Intelligenz (ein besonders kluger Mensch wird oft als "Einstein" bezeichnet).

 

Dagegen: "In keiner Kirche dieser Welt wird das hohe Lied der Intelligenz gesungen." (Bertrand Russel)

 

Fast alle modernen Erkenntnisse verdanken wir Menschen, die eines Tages gedacht haben: "Halt! Es könnte auch ganz anders sein als bisher vermutet ...". Ein Drittel der Weltökonomie basiert heute auf der Quantenphysik, die das Weltbild der Physik schwerstens erschüttert hat - ohne Quantenphysik würde kein Computer funktionieren (der quantenmechanische Tunneleffekt, der im schwersten Widerspruch zur früheren Physik steht, ist Voraussetzung dafür, dass ein Transistot funktioniert). Man stelle sich vor, wie leicht man Niels Bohr mit seinen revolutionären Ideen hätte abschmettern können, wenn man nur festgestellt hätte, dass er wohl offenkundig die Physik nicht verstanden hat, weil er zu anderen Resultaten kam als andere Physiker vor ihm!

 

Ohne Kritik kein Fortschritt. Es ist leicht, Kritik pauschal abzuwehren, in dem man dem Kritiker einfach nur "Unverständnis" bescheinigt. Es ist schwerer, sich damit auseinander zu setzen. Nimm Dir mal ein Beispiel an Sven im Thread zur Regelhaftigkeit der Welt - der hat solche Argumente zur Kritikabwehr einfach nicht nötig, und er benutzt sie auch nicht - und nur dann ist eine fruchtbare Diskussion überhaupt möglich! Das zirkuläre "Argument" vom Typ: "Du verstehst meine Auffassung nicht, denn wenn Du sie verstündest, wärst Du ja derselben Meinung" ist eine Aussage zur Verhinderung einer jeden Diskussion, Kennzeichen eines schlechten Stils und ein Ausweis dafür, dass Du keine echten Argumente mehr hast.

 

Wieso ist das Argument zirkulär? Beispiel:

 

"Du bist zu dumm, mein Argument zu verstehen, denn wenn Du es verstündest, dann wärst Du derselben Auffassung". Wenn Du also meine Argumentation kritisierst, dann "beweist" dies nur Deine Dummheit. Mit anderen Worten: Ich kann Dich nur als intelligenten Diskussionspartner anerkennen, wenn Du beweisen kannst, dass Du meine Argumente verstehst, und nur wenn Du sie teilst, zeigt dies, dass Du sie verstanden hast. Beziehe dies mal auf meine vorstehende Argumentation - und dann sieh zu, wie Du aus dieser Falle herauskommst. Wenn Du es schaffst, dann hast Du (a) gezeigt, dass Du intelligent bist und (B) eingesehen, warum man solche Argumente wie in diesem Absatz einfach nicht verwenden sollte. Man kann mit ihnen einfach alles verteidigen, auch jeden x-beliebigen Unsinn. Was ist so ein Argument wert?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Pedrino,

 

..."Verhalten des Geistes" - schon wieder eine Personifizierung ...

 

Die Personifizierung  des HEILIGEN GEISTES haben wir Christen von JESUS.

Wir wüßten ohne JESUS nicht, daß SICH GOTT im HEILIGEN GEIST als P e r s o n  offenbart .

 

>>Was den Geistmenschen charakterisiert, ist :Die Begeisterungsfähigkeit.<<

 

Hast du schon einmal die Begeisterung von kleinen Gemsen gesehen, wenn sie mit Freude springend ihre "Runden" drehen?

 

Deine Verwendung des Wortes "Begeisterung" für das Springen der Gemsen ist unzutreffende Vermenschlichung.

Es ist allenfalls Bewegungslust was die Gemsen treibt.

 

 

>>Der Mensch starken Geistes herrscht über seinen Leib und lenkt ihn dahin wo er ihn haben will.<<

 

*GRINS* Dein Körper macht was er will. Spätestens bei der nächsten Erkrankung stellst du das fest.

 

Lies' meine Beiträge genau:

Das Verhältnis von Leib und Geist des Menschen ist vergleichbar mit Ross und Reiter .

 

Wenn das Pferd lahmt, dann kann auch der beste Reiter nichts mehr machen.

Der Geistmensch ist angewiesen auf seinen Leib wie der Reiter auf sein Pferd.

 

Dein Computer macht ja auch was er will - oder?

 

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber josef,

 

wahrscheinlich hat es wenig Sinn, aber ich lege dir den folgenden neuerschienenen Artikel ans Herz:

 

http://www.wissenschaft-online.de/artikel/605362

 

Die Hoffnung nie aufgebend ......

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...