Jump to content

Das Zeugnis der Frauen - ein Auferstehungsbeweis?


Sacerdos Magnus

Recommended Posts

Hallo Inigo,

 

das Markus Evangelium endet tatsächlich mit Kap. 16 Vers 8. Das bestätigt auch Josef Ratzinger (Benedikt XVI) in seinem Jesusbuch II. 16:9-16:20 stammt von einem unbekannten Autor, den offensichtlich das seltsame Ende mit Vers 8 gestört hat.

 

Genau das ist Stand der Forschung (und eigentlich unumstritten).

 

... aber genau dort wollte ich ansetzen mit meinen Überlegungen. Der Eindruck, den die verstörten Frauen hinterlassen hatten, war für den Autor des Markus-Evangeliums noch so gegenwärtig und so dominant, daß er diesen Eindruck festhalten wollte. Die Frauen zitterten und waren nicht in der Lage zu sprechen - dies war derart beunruhigend und alarmierend, daß sich nun alle Jünger, die dies mitbekommen hatten, auf den Weg zum Grab machten - denn daß die Frauen vorher das Grab aufgesucht hatten, war bekannt und offensichtlich, waren doch die Salben, die sie extra bereitet hatten, unberührt.

 

Was die Salben angeht: Im Lazarus-Teil der Geschichte ist die Rede davon, dass ein Leichnam schon drei Tage nach dem Tod zu stinken anfängt. Das ist nach den damaligen wie heutigen Witterungsverhältnissen leicht nachzuvollziehen. Und daher gab es für die Frauen eigentlich keinen Grund, das Grab aufzusuchen! Vor allem, weil sie ohnehin den Stein nicht hätten wegschieben können (was ihnen komischerweise erst auf dem Weg einfällt).

 

Alle Jünger konnten nun bezeugen, daß das Grab leer war!

 

Alle? Aber, wie gesagt, ein leeres Grab alleine deutet noch nicht auf eine Auferstehung.

 

Ich nehme auch sicher an, daß die Frauen später doch noch gesprochen haben. Es war ja nicht so, daß sie nicht sprachen, weil sie etwas verheimlichen wollten, sondern sie sprachen nicht, weil sie sich fürchteten... Volker meinte, es wäre nicht sicher, daß sie zu den Jüngern zurückgekehrt sind, jedenfalls solange sie traumatisiert waren. Das denke ich nicht. Vielmehr suchten sie ihren Freundeskreis, die Jünger auf, um bei ihnen Trost und Zuspruch zu finden. Sie fürchteten sich ja nicht vor den Jüngern, sondern sie fürchteten sich und waren traumatisiert, weil sie einen Engel gesehen hatten - vielleicht auch einem Erdbeben ausgesetzt gewesen waren.

 

Das wäre ein guter Grund, sich zu fürchten, wenn es ein Erdbeben gegeben hätte (wovon aber nicht berichtet wird). Aber wie auch immer, ich finde es merkwürdig, dass es hier niemandem außer mir seltsam vorkommt, dass Markus über bestimmte Dinge einfach nicht schreibt. Warum schreibt er, dass die Frauen nichts an niemanden erzählten? Wenn sie später geredet haben, dann konnte Markus es wissen - warum schreibt er es dann nicht so? Dazu hätte er nur ein Wort hinzufügen müssen (sie erzählten erstmal nichts). So behauptet er, von Dingen Kenntnis zu haben, von denen er, wenn es stimmt, was er schreibt, nichts wissen konnte (dasselbe beim Gebet von Jesus bei Gethsemane). Formal ist das ein Konstruktionsmerkmal eines Romans (der allwissende Autor). Textkritisch kann man zu keinem anderen Schluss gelangen als dem, dass Markus sich das ausgedacht hat.

 

Bei jedem anderen Text würde an genau diesem Schluss kein Zweifel herrschen. Nur weil man es gerne so hätte werden dann kühne Spekulationen unternommen, die weder dieser noch ein anderer Text hergibt. Man kann, wenn man diese Methode anwendet, jeden Roman zu einem Tatsachenbericht umfrisieren. Man muss nur irgendwie erklären, wie der allwissende Autor doch noch an seine Informationen gekommen ist, und man muss dazu den Text verdrehen und verzerren und lesen, was dort nicht steht.

 

Wenn Markus schreibt, dass die Frauen nichts an niemanden erzählen, und er weiß dann doch davon, dann muss man davon ausgehen, dass Markus bewusst gelogen hat oder geistig irgendwie nicht so ganz auf der Höhe war. Musste sich nicht auch Markus fragen, woher er davon weiß, von dem er nach eigenem Bekunden nichts wissen konnte? Markus widerspricht sich selbst, das ist entweder ein Hinweis auf eine verzerrte Sichtweise oder auf eine Lüge - oder eben, wenn man beides nicht akzeptiert, ein starker Beweis dafür, dass die Geschichte ausgedacht ist. Markus selbst erhebt nirgendwo den Anspruch, dass seine Geschichte inspiriert ist, oder wahr ist (anders als Lukas - der allerdings in der Apostelgschichte wieder als großer Märchenerzähler auftritt). Markus beruft sich nicht auf Augenzeugen oder Tradition. Man kann also nicht unterstellen, dass er genau das gemacht hat - dass er eine wahre Geschichte aufgeschrieben hat. Dann kommt man mit dem "allwissenden Autor" in die Bredouille.

 

Wenn man die Wahrheit eines Textes voraussetzt, statt den Wahrheitsgehalt zu untersuchen, begibt man sich in einen logischen Zirkel. Jeder Selbstwiderspruch ist ein starkes Indiz, und zwar genau dann, wenn man die Wahrheit voraussetzt - aber damit hat man seine eigene Voraussetzung bereits widerlegt. Man kann anderen widersprechen, weil man etwas anders erlebt oder gehört hat, man kann aber nicht sich selbst widersprechen, ohne auf Irrtum oder Lüge hinzuweisen. Für Poesie gilt das nicht, weil man an Poesie keine Wahrheitskriterien anlegen sollte. Bei Markus kann man einen Irrtum ausschließen, weil er sich quasi in einem Satz widerspricht, wenn man von der Wahrheit der Geschichte ausgeht, muss man eine Lüge ausschließen - jetzt bleibt noch die Poesie übrig. Ich denke, dass Markus diesen Schluss bewusst gewählt hat, um einen schlagenden und nicht widerlegbaren Beweis auszudrücken, dass es sich um Poesie handelt, um einen Roman. Wenn man aber die Wahrheit voraussetzt und auf einen Selbstwiderspruch stößt, hat man den Beweis, dass es sich eben doch nicht um die Wahrheit handelt.

 

Die Hauptfrage ist: Warum hat sich Markus so deutlich selbst widersprochen? Auf diese Frage habe ich noch keine überzeugende Antwort gehört, dafür jede Menge Spekulationen, von denen allerdings keine den Selbstwiderspruch aufhebt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... Leute, die Theologie für eine Wissenschaft halten, die kann ich in dieser Beziehung nicht wirklich ernst nehmen. ...

 

Hier ist der katholische Bereich eines katholischen Forums.

Wie kann man hier ernsthaft Diskutieren wollen, wenn man Theologie nicht als Wissenschaft anerkennt?!?

 

Gerade die Offenheit gegenüber Nicht-Katholiken hat mich in dieses Forum gebracht und mich begeistert.

Ich bin auch an anderen Meinungen interessiert und empfinde sie als Bereicherung.

Wenn ich aber solche Sachen lese, dann frage ich mich schon, ob das hier das richtige für mich ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie kann man hier ernsthaft Diskutieren wollen, wenn man Theologie nicht als Wissenschaft anerkennt?!?

Wie kann man ernsthaft behaupten, sie wäre eine? Sie ist ein akademisches Fach, sie wird an Universitäten betrieben, sie bedient sich gelegentlich wissenschaftlicher Methoden (aber eben nicht immer) und einige ihrer Ergebnisse halten wissenschaftlicher Überprüfung stand. Aber sie ist im Gegensatz zu Wissenschaften nicht offen, weder in der Auswahl ihrer Vertreter, noch in der Auswahl ihrer Gegenstände, noch im Ergebnis, sondern betreibt ausdrücklich Apologetik, Bestätigung des Glaubens. Das ist keine Abwertung, sondern das sind einfach Fakten, die auch nicht etwa die Ungläubigen eingerichtet haben, sondern in diesem Falle die RKK (gleiches gilt für die anderen Theologien). Natürlich kannst du fordern, diese Fakten im katholischen Bereich nicht zu erwähnen, aber an den Fakten selbst ändert das nichts.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn Markus schreibt, dass die Frauen nichts an niemanden erzählen, und er weiß dann doch davon, dann muss man davon ausgehen, dass Markus bewusst gelogen hat oder geistig irgendwie nicht so ganz auf der Höhe war. Musste sich nicht auch Markus fragen, woher er davon weiß, von dem er nach eigenem Bekunden nichts wissen konnte? Markus widerspricht sich selbst, das ist entweder ein Hinweis auf eine verzerrte Sichtweise oder auf eine Lüge - oder eben, wenn man beides nicht akzeptiert, ein starker Beweis dafür, dass die Geschichte ausgedacht ist.

 

Volker, ... wenn nun Petrus so beunruhigt war, daß er sich eilends auf den Weg macht, um nachzusehen, was Sache war am Grab - dann fand ein Informationsgewinn statt, ohne daß die Frauen etwas "gesprochen" haben mußten. Damit hat Markus recht und Lukas hat nur das (kleine) Problem, daß er von einer verbalen Kommunikation spricht, die es nicht gegeben hat! (ich bin schon gespannt, wer länger durchhält - Du oder ich ...) Du kannst doch meinem Erklärungsversuch die Logik nicht absprechen ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... Leute, die Theologie für eine Wissenschaft halten, die kann ich in dieser Beziehung nicht wirklich ernst nehmen. ...

 

Hier ist der katholische Bereich eines katholischen Forums.

Wie kann man hier ernsthaft Diskutieren wollen, wenn man Theologie nicht als Wissenschaft anerkennt?!?Gerade die Offenheit gegenüber Nicht-Katholiken hat mich in dieses Forum gebracht und mich begeistert.

Ich bin auch an anderen Meinungen interessiert und empfinde sie als Bereicherung.

Wenn ich aber solche Sachen lese, dann frage ich mich schon, ob das hier das richtige für mich ist.

 

Wie kann man ernsthaft diskutieren wollen, wenn man Theologie als Wissenschaft betrachtet??

 

alleine schon diese Idee mehr als merkwürdig findend..........tribald

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie kann man hier ernsthaft Diskutieren wollen, wenn man Theologie nicht als Wissenschaft anerkennt?!?

Wie kann man ernsthaft behaupten, sie wäre eine? .....

 

 

...

Wie kann man ernsthaft diskutieren wollen, wenn man Theologie als Wissenschaft betrachtet??

 

alleine schon diese Idee mehr als merkwürdig findend..........tribald

 

 

 

aus Wikipedia:

 

"Christliche Theologie versteht sich als wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Quellen des Glaubens (Biblische Theologie und Historische Theologie) und der Glaubenspraxis (Praktische Theologie) sowie als systematische Analyse und Darstellung des Glaubens (Systematische Theologie, unter anderem Fundamentaltheologie, Dogmatik und Ethik).

 

Theologie bezieht sich in der Regel auf eine bestimmte Religion oder Konfession. Hierbei werden nicht nur die dargestellten Inhalte, sondern oft auch die Denkweisen und angewandten Methoden von der jeweiligen Religion bzw. Konfession bestimmt. In der wissenschaftlich betriebenen Theologie wird genau diese Tatsache in der Regel selbst noch einmal problematisiert bzw. reflektiert.

 

Einige Wissenschaftstheoretiker sprechen der Theologie aufgrund ihrer Bekenntnisgebundenheit die Wissenschaftlichkeit ab und kritisieren ihre Präsenz an staatlichen Universitäten in Form von theologischen Fakultäten."

 

(Hervorhebung von mir)

bearbeitet von Boris1975
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... Leute, die Theologie für eine Wissenschaft halten, die kann ich in dieser Beziehung nicht wirklich ernst nehmen. ...

 

Hier ist der katholische Bereich eines katholischen Forums.

Wie kann man hier ernsthaft Diskutieren wollen, wenn man Theologie nicht als Wissenschaft anerkennt?!?Gerade die Offenheit gegenüber Nicht-Katholiken hat mich in dieses Forum gebracht und mich begeistert.

Ich bin auch an anderen Meinungen interessiert und empfinde sie als Bereicherung.

Wenn ich aber solche Sachen lese, dann frage ich mich schon, ob das hier das richtige für mich ist.

Wie kann man ernsthaft diskutieren wollen, wenn man Theologie als Wissenschaft betrachtet??

 

alleine schon diese Idee mehr als merkwürdig findend..........tribald

 

Klar wenn man ausreichend wenig Ahnung hat, ist vieles merkwürdig.

Wie kann man ernsthaft diskutieren wollen, wenn man Theologie als Wissenschaft betrachtet??

 

Das solltest Du einmal mit Volker besprechen. Er hat eine großartige Lösung gefunden:

 

1. Theologie ist keine Wissenschaft wenn sie von Christen betrieben wird, wobei deren Parteilichkeit verschärfend zu sehen ist.

 

2. Theologie ist dagegen sehr wohl eine Wissenschaft, wenn sie von US amerikanischen Menschen betrieben wird, soferne diese Atheisten sind und ihren Atheismus im sog. Jesusseminar organisiert ausüben. Dass man dort völlig unparteiisch agiert und die Produkte die daraus entspringen streng objektiv sind steht völlig außer Zweifel.

 

Die Parodie auf die Bibelwissenschaft die dabei entsteht ist wie jedes Posting von Volker zeigt zwar ungewollt aber immer wieder köstlich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mir genügt die historische Erklärung, daß in vielen Religionen ein wichtiger Held aufersteht und die naturwissenschaftliche, daß Auferstehung kalter Kaffee ist. Einmal tot, immer tot. Da halte ich mich lieber an die Auffassung, diese Geschichte symbolisch zu sehen und da kein tatsächliches Geschehen zugrunde zu legen ist.

Quatsch, Elvis ist der Beweis, daß es geht und er hat mit Sicherheit mehr, die ihn nach seinem Tod gesehen haben, als dieser Jesus.

Nein das ist kein Beweis, auf der Strasse laufen doch auch viele Mahommeds und ?.

 

Gruss Hipshot

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was die Salben angeht: Im Lazarus-Teil der Geschichte ist die Rede davon, dass ein Leichnam schon drei Tage nach dem Tod zu stinken anfängt. Das ist nach den damaligen wie heutigen Witterungsverhältnissen leicht nachzuvollziehen. Und daher gab es für die Frauen eigentlich keinen Grund, das Grab aufzusuchen! Vor allem, weil sie ohnehin den Stein nicht hätten wegschieben können (was ihnen komischerweise erst auf dem Weg einfällt).

 

Lazarus wurde nicht unmittelbar nach seinem Tod beerdigt, sondern er wurde nach den bei den Juden üblichen Riten erst ein paar Tage aufgebahrt. Jesus hingegen wurde am selben Tag seines Hinscheidens am Kreuz in die Grabkammer gelegt (der Sabbat nahte). Die Leichenstarre löst sich erst nach 3 Tagen. Auch heute bleiben Verstorbene bis zu 3 Tage im Leichenschauhaus. Es ist auch zu beachten, daß das Grab ein in den Felsen gehauenes war und dadurch relativ kühl blieb, so daß eine Temperatur von ca. 6 bis maximal 10°C herrschte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was die Salben angeht: Im Lazarus-Teil der Geschichte ist die Rede davon, dass ein Leichnam schon drei Tage nach dem Tod zu stinken anfängt. Das ist nach den damaligen wie heutigen Witterungsverhältnissen leicht nachzuvollziehen. Und daher gab es für die Frauen eigentlich keinen Grund, das Grab aufzusuchen! Vor allem, weil sie ohnehin den Stein nicht hätten wegschieben können (was ihnen komischerweise erst auf dem Weg einfällt).

 

Lazarus wurde nicht unmittelbar nach seinem Tod beerdigt, sondern er wurde nach den bei den Juden üblichen Riten erst ein paar Tage aufgebahrt. Jesus hingegen wurde am selben Tag seines Hinscheidens am Kreuz in die Grabkammer gelegt (der Sabbat nahte). Die Leichenstarre löst sich erst nach 3 Tagen. Auch heute bleiben Verstorbene bis zu 3 Tage im Leichenschauhaus. Es ist auch zu beachten, daß das Grab ein in den Felsen gehauenes war und dadurch relativ kühl blieb, so daß eine Temperatur von ca. 6 bis maximal 10°C herrschte.

 

Aber niemand salbt einen Leichnam, wickelt ihn in Tücher, und geht später hin und salbt ihn nochmal, oder? Was sollte das den werden?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn Markus schreibt, dass die Frauen nichts an niemanden erzählen, und er weiß dann doch davon, dann muss man davon ausgehen, dass Markus bewusst gelogen hat oder geistig irgendwie nicht so ganz auf der Höhe war. Musste sich nicht auch Markus fragen, woher er davon weiß, von dem er nach eigenem Bekunden nichts wissen konnte? Markus widerspricht sich selbst, das ist entweder ein Hinweis auf eine verzerrte Sichtweise oder auf eine Lüge - oder eben, wenn man beides nicht akzeptiert, ein starker Beweis dafür, dass die Geschichte ausgedacht ist.

 

Volker, ... wenn nun Petrus so beunruhigt war, daß er sich eilends auf den Weg macht, um nachzusehen, was Sache war am Grab - dann fand ein Informationsgewinn statt, ohne daß die Frauen etwas "gesprochen" haben mußten. Damit hat Markus recht und Lukas hat nur das (kleine) Problem, daß er von einer verbalen Kommunikation spricht, die es nicht gegeben hat! (ich bin schon gespannt, wer länger durchhält - Du oder ich ...) Du kannst doch meinem Erklärungsversuch die Logik nicht absprechen ...

 

Du ignorierst immer noch, warum Markus das so schrieb - warum erwähnt er das alles nicht, was Du sagst?

 

Du drückst Dich immer noch um den Selbstwiderspruch herum in dem Du literarische Fantasien entwickelst - aber Du bemerkst nicht, dass Du genau das tust, was Lukas und die anderen auch getan haben: Sie haben sich angesichts des Widerspruchs ihre Version ausgedacht, die den Widerspruch "aufklärt".

 

Markus sagt etwas, was er nach eigenem Bekunden nicht wissen kann. Warum? Er sagt ja nichts von Petrus und anderen an dem Grab, er sagt nicht, dass die Frauen zu den Jüngern gingen - nein, er erzählt etwas, was er nicht wissen kann, wenn seine Behauptung stimmt. Wenn er es doch wusste, ist seine Behauptung falsch und das Ende der Geschichte falsch wiedergegeben. Wenn er es nicht wusste, dann schreibt er etwas, von dem er nicht wusste, ob es wahr war.

 

Man kann nicht etwas ernst nehmen und für "die Wahrheit" halten oder für einen wahrhaftigen Bericht, in dem ein so deutlicher Selbstwiderspruch vorkommt. Es ist in diesem Zusammenhang absolut irrelevant, was für tolle Fantasien Du noch entwickeln kannst, um das irgendwie zu erklären - das Problem besteht.

 

Ich finde es absolut faszinierend, wie Leute so intensiv und ausdauernd beim eigentlichen Problem wegsehen und es ignorieren können. Es verrät einiges über die Arbeitsweise unseres Gehirns (allerdings nichts Gutes). Es gibt keine Gespenster, aber da Leute etwas derartiges sehen, verrät es uns etwas darüber, wie Wahrnehmung schief laufen kann. Es gibt diesen Selbstwiderspruch, aber es gibt eine "negative Halluzination" was das angeht: Der Widerspruch ist da, aber kaum jemand sieht ihn. Ich kenne solche negativen Halluzinationen sonst nur aus der Hypnose (das ist der "heilige Gral" der Hypnotiseure). Da sieht derjenige dann durch mich hindurch, als ob ich nicht da wäre.

 

Also, was unternehmen wir nun gegen die kollektive negative Halluzination? Allmählich weiß ich mir keinen Rat mehr. Ich sehe was, was Du nicht siehst, was für Nichtgläubige ganz deutlich sichtbar ist, was aber Gläubige offensichtlich nicht sehen können, nicht verstehen, nicht begreifen, nicht durchdenken können. Faszinierend. Und deswegen wird hier so herumgeeiert und die Diskussion wird auf Nebengleise geschoben (jetzt sind wir bei Datierungsfragen und der absurden These, Theologie sei eine Wissenschaft - kann man ganz einfach widerlegen: Wer das Problem mit Markus nicht sieht, hat offensichtlich nichts mit Wissenschaft zu tun).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Klar wenn man ausreichend wenig Ahnung hat, ist vieles merkwürdig.

 

Sobald in der christlichen Theologie die Erkenntnis möglich ist, dass Gott doch nicht existiert, werde ich sie als Wissenschaft akzeptieren. Bis dahin ist sie eine durchaus interessante und unterhaltsame Form von gehobenem Kaffeeklatsch.

Und sobald du dir eine Vorstellung gemacht hast, was Wissenschaft tatsächlich bedeutet, werde ich vielleicht einmal damit anfangen, deine Beiträge ernst zu nehmen. Vermutlich ist das für dich kein sonderlich erstrebenswertes Ziel, was ich nachvollziehen kann, da es umgekehrt ebenso ist, aber es wäre dann der Zeitpunkt gekommen, auch von Menschen intellektuell angenommen zu sein, die nicht demselben Aberglauben anhängen. Das wäre doch vielleicht auch mal schön. So zur Abwechslung.

Dale

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn ich also ein Buch veröffentliche und behaupte ich sei Physiker und dies auf Anfrage nicht belege (was ich eigentlich schon im Buch selbst hätte tun müssen, wenn ich schon mit meiner akademischen Ausbildung kokettiere), dann ist derjenige, der daran zweifelt, daß ich Physiker bin (bis ich dies belegt habe), also unredlich bzw. zweifelhaft?

Du machst es den Hochstablern ziemlich einfach, oder nicht?

Das mindeste ist die Nennung der Universität in der man studiert hat.

Merkst du, wie du argumentierst? Du schaust ausschließlich auf formale Kriterien, Abschlüsse, Bescheinigungen. Du fragst überhaupt nicht inhaltlich. In den Wissenschaften geht es aber um Inhalte. Wenn jemand in der Lage ist, auf der Höhe der Fachwissenschaft zu forschen und zu argumentieren, dann ist das die einzige Qualifikation, die zählt. Wenn du dir den Fortschritt von Wissenschaft und Technik ansiehst, wirst du feststellen, daß der nicht von akademischen Graden abhing.

Ich untergrabe ein argumentum ad verecundiam - nämlich dieses hier:

Es ist nicht bloß Detering, der das behauptet, sondern eine ganze Reihe von Theologen, sowie der Historiker Earl Doherty. Ansonsten sind Deine "Argumente" mal wieder gegen Personen gerichtet. Es tut mir Leid, wenn Dir niemand beigebracht hat, eine sinnvolle Diskussion zu führen.

 

Die Einstellung zur Wissenschaft bei einigen Atheisten unterscheidet sich nicht viel von der des Kommunismus, der bisher real existierte.

Was für eine abseitige Bemerkung! Ich spar mir jetzt, auf den Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft hinzuweisen.

Wie du selbst geschrieben hattest:

Wer mit wissenschaftlichen Mitteln historische Themen bearbeitet, ist ein Historiker

Folglich sind Theologen auch Wissenschaftler.

 

Zur Theorie, daß Jesus nicht wirklich existierte, sondern nur eine Art Geist in einer Geisterwelt war und dort (mystisch zu deutend) gekreuzigt wurde:

Hat Paulus nicht geschrieben, daß ohne eine Auferstehung der christliche Glaube nichts wäre?

Man müßte also davon ausgehen, daß Jesus in einer mystischen Weise gekreuzigt wurde und in einer mystischen Weise in dieser Geisteswelt (in einer mystisch zu verstehenden Weise) gestorben ist auch in einem ebenso mystischen Sinne wieder auferstanden ist.

Ich wüßte da schon nicht mehr, wovon die Rede sein soll.

Und dies müßte man dann mit dem hier in Übereinstimmung bringen:

So aber Christus gepredigt wird, daß er sei von den Toten auferstanden, wie sagen denn etliche unter euch, die Auferstehung der Toten sei nichts? 13 Ist die Auferstehung der Toten nichts, so ist auch Christus nicht auferstanden. 14 Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. 15 Wir würden aber auch erfunden als falsche Zeugen Gottes, daß wir wider Gott gezeugt hätten, er hätte Christum auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen. (Apostelgeschichte 1.22) 16 Denn so die Toten nicht auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden. 17 Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube eitel, so seid ihr noch in euren Sünden. 18 So sind auch die, so in Christo entschlafen sind, verloren. 19 Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christum, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.

http://www.bibel-online.net/text/luther_1912/1_korinther/15/

 

Hier ist die Rede von der "Auferstehung der Toten" - zunächst nicht von Jesus, sondern allgemein von den Toten.

Dies müßten wir also wieder mystisch deuten, denn diese allgemeine Auferstehung wird mit Jesus Auferstehung verknüpft.

 

Man kann so etwas nicht widerlegen.

Ein Beispiel dafür:

Es gab weder Napoleon noch Blücher.

Von Napoleon weiss man, daß er seine Hand unter seine Weste schob.

Dies interpretieren wir nun mystisch:

Es gab keinen Napoleon in Wirklichkeit, sondern nur einen Fuchs in einer mystischen Geisteswelt. Es gibt auch keine Hand, dies soll nur etwas symbolisieren oder ist etwas mystisches. Ebenso die Weste.

Blücher existierte auch nicht wirklich...

 

So etwas kann man nicht widerlegen, aber eine solche Deutung wird umso absurder, je ernster man sie nimmt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein einzelner Theologe mag wissenschaftliche Ergebnisse erzielen, wenn, ja wenn er sich ein Gebiet aussucht, auf dem er mit den Vorgaben seiner Kirche nicht ins Gehege kommt.

 

Die Theologie insgesamt aber hängt am Gängelband des Lehramtes. Genügend Theologen haben das mit dem Verlust ihres Lehrstuhls bezahlt, und mußten dann von den deutschen Steuerzahlern, auch den konfessionslosen durchgefüttert werden. Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun.

 

Den Rest deines Posts verstehe ich nicht. Vielleicht machst du einfach deutlich, auf wen du dich beziehst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Klar wenn man ausreichend wenig Ahnung hat, ist vieles merkwürdig.

 

Sobald in der christlichen Theologie die Erkenntnis möglich ist, dass Gott doch nicht existiert, werde ich sie als Wissenschaft akzeptieren. Bis dahin ist sie eine durchaus interessante und unterhaltsame Form von gehobenem Kaffeeklatsch.

Und sobald du dir eine Vorstellung gemacht hast, was Wissenschaft tatsächlich bedeutet, werde ich vielleicht einmal damit anfangen, deine Beiträge ernst zu nehmen. Vermutlich ist das für dich kein sonderlich erstrebenswertes Ziel, was ich nachvollziehen kann, da es umgekehrt ebenso ist, aber es wäre dann der Zeitpunkt gekommen, auch von Menschen intellektuell angenommen zu sein, die nicht demselben Aberglauben anhängen. Das wäre doch vielleicht auch mal schön. So zur Abwechslung.

Dale

 

Warum sollte mioch interessiere´n ob Du mich Ernst nimmst. Ich meine eher dass es ein Grund zur Beunruhigung wäre auf einem Niveau anzukommen das auch Du und ein paar andere hier verstehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sobald in der christlichen Theologie die Erkenntnis möglich ist, dass Gott doch nicht existiert, werde ich sie als Wissenschaft akzeptieren.

Dieser Satz ist etwa so sinnhaft wie: Sobald in der Astronomie die Erkenntnis möglich ist dass die Sonne um die Erde kreist, werde ich sie als Wissenschaft anerkennen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Einen Frage an die User Dale E. und Marcellinus:

 

Warum ist es so spannend immer wieder über Dinge zu reden von denen man keine Ahnung hat. Ich bin sicher dass keiner von Euch je ein theilogische Buch gelesen hat, noch je einen Hörsaal zu einer Theologievorlesung betreten hat.

 

Pardon ich vergaß natürlich, dass ihr Anhänger der These seid dass Wissen zur Abgabe eine Urteils nur hinderlioch ist.Dale Earnhardt meint ja im Zusammenhang mit Kenntniossen der griechischen Sprache deutlich zum Ausdruck gebracht, dass man zum Studium der Musikwiossenschaften keine Kenntnis des Notenlesens braucht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin sicher dass keiner von Euch je ein theilogische Buch gelesen hat, noch je einen Hörsaal zu einer Theologievorlesung betreten hat.

Guck, wie man sich täuschen kann. Sicher sein und sich sicher fühlen, sind eben zwei Paar Schuhe. :lol:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin sicher dass keiner von Euch je ein theilogische Buch gelesen hat, noch je einen Hörsaal zu einer Theologievorlesung betreten hat.

Guck, wie man sich täuschen kann. Sicher sein und sich sicher fühlen, sind eben zwei Paar Schuhe. :lol:

Gelesen? Auch verstanden?

 

Ich find schön wie amüsant Du Deine eigenen Ausführiungen findest. Angeborene Genügsamkeit?

bearbeitet von Der Geist
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin sicher dass keiner von Euch je ein theilogische Buch gelesen hat, noch je einen Hörsaal zu einer Theologievorlesung betreten hat.

Guck, wie man sich täuschen kann. Sicher sein und sich sicher fühlen, sind eben zwei Paar Schuhe. :lol:

Gelesen? Auch verstanden?

Lesen kannst du offenbar auch nicht. Ich habe mir ein Semester eine Theologievorlesung angetan, und ich habe mich prächtig amüsiert! Die angehenden Theologen und ihr Prof. hatten dagegen ein paar ungemütliche Stunden, bis sie sich an mich gewöhnt hatten. Das Thema war "Atheismus". Man hatte offenbar nicht damit gerechnet, einen leibhaftig zu treffen. :evil: Die waren persönlich in der Mehrzahl sehr nett (fast schon zu nett, waren ja auch Protestanten), aber wenn das Niveau aller theologischen Veranstaltungen so schaurig ist, wundern mich nichts mehr. Die sind offenbar Auseinandersetzung mit konträren Ansichten und Widerspruch nicht gewöhnt. Merkt man übrigens auch bei kath. Bischöfen, daß denen seit ihrer Priesterweihe niemand mehr widersprochen hat.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

...

Warum ist es so spannend immer wieder über Dinge zu reden von denen man keine Ahnung hat.

...

Faszination des Unbekannten? Mysterium des Unverstanden? Attraktivitaet des Unbegreiflichen? Oder warum sonst reden Maenner so gern ueber Frauen? ;)

 

DonGato.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sobald in der christlichen Theologie die Erkenntnis möglich ist, dass Gott doch nicht existiert, werde ich sie als Wissenschaft akzeptieren.

Dieser Satz ist etwa so sinnhaft wie: Sobald in der Astronomie die Erkenntnis möglich ist dass die Sonne um die Erde kreist, werde ich sie als Wissenschaft anerkennen.

 

Das ist in der Astronomie allerdings tatsächlich möglich. Immerhin hat die Astronomie früher genau das als Stand der Kenntnis gehabt. Wissenschaft ist eben in der Lage, ihre Irrtümer zu korrigieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

Merkt man übrigens auch bei kath. Bischöfen, daß denen seit ihrer Priesterweihe niemand mehr widersprochen hat.

 

 

in diesem punkt kann ich dir bescheinigen, daß die realität offenbar spurlos an dir vorbeigeht.

bearbeitet von Franciscus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin sicher dass keiner von Euch je ein theilogische Buch gelesen hat, noch je einen Hörsaal zu einer Theologievorlesung betreten hat.

Guck, wie man sich täuschen kann. Sicher sein und sich sicher fühlen, sind eben zwei Paar Schuhe. :lol:

Gelesen? Auch verstanden?

Lesen kannst du offenbar auch nicht. Ich habe mir ein Semester eine Theologievorlesung angetan, und ich habe mich prächtig amüsiert! Die angehenden Theologen und ihr Prof. hatten dagegen ein paar ungemütliche Stunden, bis sie sich an mich gewöhnt hatten. Das Thema war "Atheismus". Man hatte offenbar nicht damit gerechnet, einen leibhaftig zu treffen. :evil: Die waren persönlich in der Mehrzahl sehr nett (fast schon zu nett, waren ja auch Protestanten), aber wenn das Niveau aller theologischen Veranstaltungen so schaurig ist, wundern mich nichts mehr. Die sind offenbar Auseinandersetzung mit konträren Ansichten und Widerspruch nicht gewöhnt. Merkt man übrigens auch bei kath. Bischöfen, daß denen seit ihrer Priesterweihe niemand mehr widersprochen hat.

 

Gehört? Auch verstanden? Selbstüberschätzung? Uni mit Sch...niveau. Möglichkeiten über Möglichkeiten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Das ist in der Astronomie allerdings tatsächlich möglich. Immerhin hat die Astronomie früher genau das als Stand der Kenntnis gehabt. Wissenschaft ist eben in der Lage, ihre Irrtümer zu korrigieren.

Variation zu Wittgenstein: Wenn man nichts zu sagen hat, sollte man schweigen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...