JohannaP Geschrieben 2. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 2. Dezember 2011 Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps Tag {Achtundneunzig, 52°31′N 013°24′E, (immer noch)} Wichtige Hinweise ACHTUNG! In folgendem Abschnitt finden Szenen statt, die nichts für Zartbesaitete sind. Leserinnen von Krimis skandinavischer Autoren können unbesorgt weiterlesen.Der Autor Seien Sie vorsichtig! - Auf dieser Route gibt es möglicherweise keine Bürgersteige oder Fußwege.GoogleMaps Eine Karte ist das verkleinerte,verebnete, maßstabsgerechte, durch Kartenzeichen erläuterte Abbild der Erdoberfläche oder eines Teiles davon. Edit: Ups! Sorry! Sendefehler! Bis später! Oooooch.....*und ab* (isch gugg später noch mal rein) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 2. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 2. Dezember 2011 Neuer Versuch! ____________________ Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps Tag {Achtundneunzig, 52°31′N 013°24′E, (immer noch)} ACHTUNG! In folgendem Abschnitt finden Szenen statt, die nichts für Zartbesaitete sind. Leserinnen von Krimis skandinavischer Autoren können unbesorgt weiterlesen.Der Autor Seien Sie vorsichtig! - Auf dieser Route gibt es möglicherweise keine Bürgersteige oder Fußwege.GoogleMaps Hinweis Eine Karte ist das verkleinerte,verebnete, maßstabsgerechte, durch Kartenzeichen erläuterte Abbild der Erdoberfläche oder eines Teiles davon.Ihr Küstenfunkdienst Auch heute, wie schon so viele andere Abende, vielleicht auch Nächte, saßen Jos und Teo zusammen und machten bei einem guten Glas Rotwein eine Arbeitspause. Die Vorbereitungen liefen gewissenhaft ab und führten sie manchmal in Landschaften, von denen sie nicht glaubten, dass es sie überhaupt gibt; Geografische waren auch dabei. Jos großzügiges Arbeitszimmer, ein lichter hoher Spitzboden mit bodentiefen Sprossenfenster, gut Dreimeterfünfzig in der Spitze, war Project Office geworden. Der Spitzboden erstreckte sich über den ganzen Grundriss des Hause und zwischen den Dachsparren gab es passend gefertigte Bücherregale. Auf der Ostseite, dem Fenster gegenüber, stand ein einladende Couch mit einem kleinen Teetisch und zwei gemütlichen, wenig protzigen Ohrensesseln. Am Fenster stand der schnörkellose Schreibtisch, der, wäre er als Esstisch zur Welt gekommen, zwölf Personen hätte Platz bieten können. Ursprünglich war Jos Arbeitszimmer ein wohlgeordnetes Archiv an dem jeder Bibliothekar seine Freude gehabt hätte. Kein Teil im Raum war oberflächlich plaziert und man spürte, dass alles einer disziplinierten Ordnung gehorchte. Das war jetzt anders. Auf den Längsseiten des Raumes waren zwei Tapeziertische aufgebaut, voll mit Kartenmaterial und Dokumenten. Im Raum verteilt, eine Stellwand auf Rädern, gespickt mit Notizen, ein Flipchart und zwischen zwei Sparren ein aufgespanntes Laken für Beamerprojektionen. Auf dem Boden befanden stapelbare Rollcontainer, die mit allem möglichen Kram gefüllt waren. Eine Futon für einen Kurzschlaf gab es auch. Über der Couch hängte jetzt auch eine riesige Europa-Asien-Karte, die mit farbigen Stecknadeln bespickt war. Diese fixierten einen langen roten Wollfaden, der für die grob Route stand. Die grünen Stecknadelköpfe standen für geklärte Waypoints, die Roten für die Ungeklärten. Kurz: die formals klare Ästhetik war hin und vermittelte den Eindruck eines Bürocontainers einer Baustelle nach einem Einbruch. Teos Wohnung schied schon von anbeginn aus. Jos war wenig sicher ob es sich um tatsächlich um eine Dreiraum-Wohnung handelte. Er nannte Teos Wohnung oft Kartenraum mit Lagerhalle oder auch Materialraum mit Werkstatt oder, wenn sie sich stritten, Geräteschuppen mit Toilette. Die Laufwege waren eng und verzwickt, ein Labyrinth aus deckenhohen Stahlregalen. Auch das Öffnen von Fenstern konnte nur mit einem unbequemen Griff durch ein Regal erfolgen. Ein Vorhang zwischen zwei weiteren Regalen versperrte den Weg in die Pentryküche und zwischen zwei anderen Regalen war ein kaum wahrnehmbares Bett eingezwängt. Dieses Bett war an den Füssen der Wandseite hochgebockt und hatte eine Krängung zum Raum hin. Ein Rausfallschutz sicherte Teos Schlaf. Jos wusste um Teos Schlafstörungen. Er wusste auch, dass ein schräg liegendes Bett ihm die nötige Ruhe schenkte und die Fahrt eines Segelbootes vermittelte. Die Regale waren voll mit gerollten Karten, ausrangierten Funkgeräten, defekten Transpondern und Respondern, Haushaltsgeräten, originalverpackt und ungeöffnet, Navigationgeräten, traditionellen, wie modernen, Büchern, Rettungswesten, Werkzeugkästen, befüllt nach den Einsatzbereichen Elektro, Schlosserei- und Schreinereiwesen, Signalleuchten, Angelgerätschaft und Zubehör für mindestens zehn Personen, gute Weine, Branntweine und Liköre. Für Jos war es in all den Jahren unmöglich gewesen irgend ein ordnendes Prinzip zu erkennen und war der festen Überzeugung, dass Teos Räume sich erfolgreich an der hiesigen Schwerkraft vorbeigemogelt hatten. Dieser Eindruck verstärkte sich auch dadurch, dass trotz dieses unüberschaubaren Chaos, nirgendwo Ansätze von Schmutz oder Staub zu finden waren. Nichts, absolut nichts und Jos hatte oft gesucht. Es schien als ob Schmutz und Staub genau an diesem Ort in ein anderes Universum verschwanden. Es war klar, hier kann man nicht arbeiten. Jos und Teo betrachteten die Karte über der Couch, lobten sich für das geleistete und prosteten sich zu. Jos hätte nie geglaubt, dass sein Routenvorschlag dem strengen Auge Teos standgehalten hätte. Der sagte damals aber nur, "Gut, sehr gut. Immer in Nähe des Fünfzigsten Breitengrades. Ausgezeichnet!" Jos Freude über das Urteil wurde von seiner Neugier besiegt. War ihm gar nicht aufgefallen, das mit dem Fünfzigsten. "Was ist besonderes am Fünfzigsten?" "Nicht zu kurz und nicht zu lang." antwortete Teo vertieft in Jos Entwurf. Da waren sie wieder, diese Antworten, mit den Jos so gar nichts anzufangen wusste. Er verkniff sich weitere Fragen und merkte, dass Teo es merkte. "Die Erde ist eine Kugel", dozierte Teo streng und Jos bewegte seine Lippen synchron mit, denn er ahnte, was jetzt wieder kam. Teo deutete mit dem Finger erst an seine Stirn und dann an sein Gesäß: "Da oben nützt Dir das Wissen nichts. Es muss im Årsch ankommen! Aber was rede ich, in Deiner Welt ist man ja auch der Überzeugung, dass die Winkelsumme in einem Dreieck Hundertachtzig Grad ist!". Beide holten Luft und mussten lachen. Das war jetzt alles Erinnerung und sie meinten, beim Betrachten der Waypoints, dieses Kunstwerk von Karte gebührend mit Sekt begießen zu müssen. Unbemerkt gesellte sich Jos Frau dazu. Das tat sie öfter, wenn ein gutes TV-Programm oder gesellschaftliche Verpflichtungen sie nicht daran hinderten. Sie saß still, beobachtete und war amüsiert. Es war für sie ein Quell an kuriosen Gesprächen, die sie all zu gerne in Facebook wiedergab. Unvergessen die heftigen Dispute über Sanitärartikel, wie beispielsweise Zahnbürsten und ihre Tauglichkeit als Schiene bei einem gebrochenen Finger. Oder auch der ausgeklügelten Stresstest für Haarbürsten unter extrem unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Anfänglich glaubte auch sie nicht, dass die beiden es wirklich ernst meinten aber als sie anfingen Notfall- und Wildnischirurgie in der Küche zu üben, gab es keine Zweifel mehr. In diesen Tagen gab es ausschließlich Geflügel und Kaninchen. Die Operationen begannen meist am frühen Nachmittag. Am jeweiligen Huhn wurden Wundversorgung mit Nähen (Ersatzweise mit Angelhaken), Bauchöffnen, Organe identifizieren, Entfernen von Splittern und Geschossen, der Einsatz von Arterienklemmen und kleinere Amputationen geübt. Kaninchen waren für den Bereich kleiner neurochirurgischer Eingriffe und Versorgung von offenen Brüchen gut geeignet. Auch für das Behandeln von Augenverletzungen, Verbrennungen und Wunden im Genitalbereich war der Patient besser geeignet als ein Huhn. Nicht ganz so schön war das Gemetzel, dass sie beim Schlachten eines der Kaninchen anrichteten. Im Prinzip hat das Kaninchen nichts davon mitbekommen. Der erste Schlag mit einem Stück Holz in den Nacken brach das Genick. Nur beim Abziehen des Fells und dem Ausnehmen stellen sich die beiden dermaßen ungeschickt an, verletzen sich gegenseitig mit ihren scharfen Klingen und merkten es noch nciht einmal, weil sie mit Adrenalin bis oben hin dicht waren. Die ganze Küche war voll Blut. Josblut, Teoblut, Kaninchenblut und Rotweinblut aus einer Flasche, die auf dem Kachelboden in Scherben ging. Trotz des Massakers ließen es sich die beiden nicht nehmen medizinische Sofortmaßnahmen auch dem toten Kaninchen angedeihen zu lassen. Langsam senkte sich der Adrenalinspiegel und sie wurden auch ihrer Verletzungen gewahr. In der Regel kommt dann der Schmerz, den sie beide mit dem hastigen Hinunterschütten von Wodka aus der Flasche zu betäuben versuchten. Die Wirkung tritt bekanntlich nicht sofort ein und so schrien beide laut vor sich hin und versuchten ihr Blut mit den herumliegenden Küchenhandtüchern zu stillen. Irgendwie schafften sie es ihre Notverbände mit Panzerband zu fixieren. Die Kreisläufe waren im Keller, der Wodka wirkte und beide taumelten zu Boden. Als Jos Frau nach Hause kam bot sich ihr ein Bild des Grauens und das erste Mal in der Geschichte ihrer kleinen Stichstrasse, in der sie wohnten, stand ein Rettungswagen vor der Tür. Jos Frau stieß mit an und war glücklich, dass sich die Eigenverletzungsquote fast auf Null reduziert hatte. Ihr Vertrauen, dass beide vielleicht doch Heil wiederkommen war gewachsen. In das Klingen der Gläser stimmte Jos ein: Teo, wir haben übermorgen einen tollen Termin. Ich habe ihn gemacht. Unser Mann vom Gestüt hat mir einen Hufschmied vermittelt. Wir lernen Hufeisen montieren!" Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 3. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 3. Dezember 2011 (bearbeitet) Wie man eine Erscheinung fotographiert Der ewige Jammer der Visionäre ist, daß man immer nur ihren Worten vertrauen muß und keinen objektiven Beweis hat für das, was sie sehen. Hier ist eine zuverläßige Anleitung, wie man ein Einhorn fotographiert: Man muß ausgerüstet sein mit einem reinen Fensterglas und das Einhorn testweise durch dieses Glas anschauen. Wenn das scheue Einhorn noch da ist, hat es den ersten Realitätstest bestanden. Es ist sichtbar auch durch das Glas. Dann muß man eine Kamera zusammenbasteln, aus Bausätzen, und unvermindert den Blick auf das Einhorn richten. Das Zusammenbasteln der Kamera muß automatisch in Fleisch und Blut übergegangen sein, so wie ein Krieger ein Gewehr mit gebundenen Augen zusammenbaut, nur diesmal eben mit dem einhornschauenden Auge. Den Blick hat man immer auf das Einhorn gerichtet. Das Glas der Kamera sollte dieselben optischen Eigenschaften wie das reine Fensterglas haben. Wenn es nicht gleich klappt und auf dem Fotopapier nichts oben ist, nicht den Mut verlieren, es liegt wohl an der Polarisation des Glases oder oder an den chemischen Eigenschaften des Papiers. Edison hat auch nicht den Mut verloren, als er die Glühbirne testete und tausende Versuche mit Glühfäden gemacht, bis er den richtigen hatte. Ja, wenn man technisch die biologischen Augen anzapfen könnte, wie die Stäbchen und Zäpfchen aktiviert werden und das aufzeichnen könnte, aber- das ist noch Science Fiction bearbeitet 3. Dezember 2011 von Einsteinchen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 3. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 3. Dezember 2011 Das war jetzt alles Erinnerung und sie meinten, beim Betrachten der Waypoints, dieses Kunstwerk von Karte gebührend mit Sekt begießen zu müssen. Unbemerkt gesellte sich Jos Frau dazu. Das tat sie öfter, wenn ein gutes TV-Programm oder gesellschaftliche Verpflichtungen sie nicht daran hinderten. Sie saß still, beobachtete und war amüsiert. Es war für sie ein Quell an kuriosen Gesprächen, die sie all zu gerne in Facebook wiedergab. Unvergessen die heftigen Dispute über Sanitärartikel, wie beispielsweise Zahnbürsten und ihre Tauglichkeit als Schiene bei einem gebrochenen Finger. Oder auch der ausgeklügelten Stresstest für Haarbürsten unter extrem unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Anfänglich glaubte auch sie nicht, dass die beiden es wirklich ernst meinten aber als sie anfingen Notfall- und Wildnischirurgie in der Küche zu üben, gab es keine Zweifel mehr. In diesen Tagen gab es ausschließlich Geflügel und Kaninchen. Die Operationen begannen meist am frühen Nachmittag. Am jeweiligen Huhn wurden Wundversorgung mit Nähen (Ersatzweise mit Angelhaken), Bauchöffnen, Organe identifizieren, Entfernen von Splittern und Geschossen, der Einsatz von Arterienklemmen und kleinere Amputationen geübt. Kaninchen waren für den Bereich kleiner neurochirurgischer Eingriffe und Versorgung von offenen Brüchen gut geeignet. Auch für das Behandeln von Augenverletzungen, Verbrennungen und Wunden im Genitalbereich war der Patient besser geeignet als ein Huhn. Nicht ganz so schön war das Gemetzel, dass sie beim Schlachten eines der Kaninchen anrichteten. Im Prinzip hat das Kaninchen nichts davon mitbekommen. Der erste Schlag mit einem Stück Holz in den Nacken brach das Genick. Nur beim Abziehen des Fells und dem Ausnehmen stellen sich die beiden dermaßen ungeschickt an, verletzen sich gegenseitig mit ihren scharfen Klingen und merkten es noch nciht einmal, weil sie mit Adrenalin bis oben hin dicht waren. Die ganze Küche war voll Blut. Josblut, Teoblut, Kaninchenblut und Rotweinblut aus einer Flasche, die auf dem Kachelboden in Scherben ging. Trotz des Massakers ließen es sich die beiden nicht nehmen medizinische Sofortmaßnahmen auch dem toten Kaninchen angedeihen zu lassen. Langsam senkte sich der Adrenalinspiegel und sie wurden auch ihrer Verletzungen gewahr. In der Regel kommt dann der Schmerz, den sie beide mit dem hastigen Hinunterschütten von Wodka aus der Flasche zu betäuben versuchten. Die Wirkung tritt bekanntlich nicht sofort ein und so schrien beide laut vor sich hin und versuchten ihr Blut mit den herumliegenden Küchenhandtüchern zu stillen. Irgendwie schafften sie es ihre Notverbände mit Panzerband zu fixieren. Die Kreisläufe waren im Keller, der Wodka wirkte und beide taumelten zu Boden. Als Jos Frau nach Hause kam bot sich ihr ein Bild des Grauens und das erste Mal in der Geschichte ihrer kleinen Stichstrasse, in der sie wohnten, stand ein Rettungswagen vor der Tür. Jos Frau stieß mit an und war glücklich, dass sich die Eigenverletzungsquote fast auf Null reduziert hatte. Ihr Vertrauen, dass beide vielleicht doch Heil wiederkommen war gewachsen. In das Klingen der Gläser stimmte Jos ein: Teo, wir haben übermorgen einen tollen Termin. Ich habe ihn gemacht. Unser Mann vom Gestüt hat mir einen Hufschmied vermittelt. Wir lernen Hufeisen montieren!" Eine tolle Szene! Filmreif! Ich nehme mit dem Agenten Kontakt ..... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 3. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 3. Dezember 2011 Das war jetzt alles Erinnerung und sie meinten, beim Betrachten der Waypoints, dieses Kunstwerk von Karte gebührend mit Sekt begießen zu müssen. Unbemerkt gesellte sich Jos Frau dazu. Das tat sie öfter, wenn ein gutes TV-Programm oder gesellschaftliche Verpflichtungen sie nicht daran hinderten. Sie saß still, beobachtete und war amüsiert. Es war für sie ein Quell an kuriosen Gesprächen, die sie all zu gerne in Facebook wiedergab. Unvergessen die heftigen Dispute über Sanitärartikel, wie beispielsweise Zahnbürsten und ihre Tauglichkeit als Schiene bei einem gebrochenen Finger. Oder auch der ausgeklügelten Stresstest für Haarbürsten unter extrem unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Anfänglich glaubte auch sie nicht, dass die beiden es wirklich ernst meinten aber als sie anfingen Notfall- und Wildnischirurgie in der Küche zu üben, gab es keine Zweifel mehr. In diesen Tagen gab es ausschließlich Geflügel und Kaninchen. Die Operationen begannen meist am frühen Nachmittag. Am jeweiligen Huhn wurden Wundversorgung mit Nähen (Ersatzweise mit Angelhaken), Bauchöffnen, Organe identifizieren, Entfernen von Splittern und Geschossen, der Einsatz von Arterienklemmen und kleinere Amputationen geübt. Kaninchen waren für den Bereich kleiner neurochirurgischer Eingriffe und Versorgung von offenen Brüchen gut geeignet. Auch für das Behandeln von Augenverletzungen, Verbrennungen und Wunden im Genitalbereich war der Patient besser geeignet als ein Huhn. Nicht ganz so schön war das Gemetzel, dass sie beim Schlachten eines der Kaninchen anrichteten. Im Prinzip hat das Kaninchen nichts davon mitbekommen. Der erste Schlag mit einem Stück Holz in den Nacken brach das Genick. Nur beim Abziehen des Fells und dem Ausnehmen stellen sich die beiden dermaßen ungeschickt an, verletzen sich gegenseitig mit ihren scharfen Klingen und merkten es noch nciht einmal, weil sie mit Adrenalin bis oben hin dicht waren. Die ganze Küche war voll Blut. Josblut, Teoblut, Kaninchenblut und Rotweinblut aus einer Flasche, die auf dem Kachelboden in Scherben ging. Trotz des Massakers ließen es sich die beiden nicht nehmen medizinische Sofortmaßnahmen auch dem toten Kaninchen angedeihen zu lassen. Langsam senkte sich der Adrenalinspiegel und sie wurden auch ihrer Verletzungen gewahr. In der Regel kommt dann der Schmerz, den sie beide mit dem hastigen Hinunterschütten von Wodka aus der Flasche zu betäuben versuchten. Die Wirkung tritt bekanntlich nicht sofort ein und so schrien beide laut vor sich hin und versuchten ihr Blut mit den herumliegenden Küchenhandtüchern zu stillen. Irgendwie schafften sie es ihre Notverbände mit Panzerband zu fixieren. Die Kreisläufe waren im Keller, der Wodka wirkte und beide taumelten zu Boden. Als Jos Frau nach Hause kam bot sich ihr ein Bild des Grauens und das erste Mal in der Geschichte ihrer kleinen Stichstrasse, in der sie wohnten, stand ein Rettungswagen vor der Tür. Jos Frau stieß mit an und war glücklich, dass sich die Eigenverletzungsquote fast auf Null reduziert hatte. Ihr Vertrauen, dass beide vielleicht doch Heil wiederkommen war gewachsen. In das Klingen der Gläser stimmte Jos ein: Teo, wir haben übermorgen einen tollen Termin. Ich habe ihn gemacht. Unser Mann vom Gestüt hat mir einen Hufschmied vermittelt. Wir lernen Hufeisen montieren!" Eine tolle Szene! Filmreif! Ich nehme mit dem Agenten Kontakt ..... Ich habe auf eine detailgetreue Beschreibung bezüglich der Tötung und Ausweidung eines Kaninchens verzichtet und bitte dringend dieses nicht alleine und ohne fachliche Erstbegleitung zu Hause auszuprobieren. Auch rate ich davon ab eine entsprechende Anleitung aus dem iNet als fachberatenden Ersatz zu verwenden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 3. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 3. Dezember 2011 (bearbeitet) Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps Tag {Neunundneunzig, 52°31′N 013°24′E, (stabil)} Aus Teos A6-Moleskine #37-P Heute morgen Sofia im Riese getroffen. Ich war bestellt. Sie machte mir Vorwürfe. Hätte Jos abbringen sollen. Ich sagte, sie wisse doch besser, dass es unmöglich ist. Ich sagte auch, dass wir eine Chance haben. Sie beruhigte sich nicht. Ich verstand nicht. Sie war doch oft bei den Vorbereitungen dabei und hatte Spaß gehabt. Sofia sagte, dass sei etwas anderes. Forderte ich solle mir ein Bein brechen und in eine lange Reha gehen um einen Vorwand für einen Ausstieg zu haben. Wenn nicht, ruft sie den Sozialdienst an und schickt ihn in meine Wohnung. Die werden mich danach einweisen. Oder besser, sie lässt mir ein Bein brechen. Ich sagte ihr, dass ich alles tun werde, was ich kann um mit Jos heil zurückzukommen. Sie weinte - große Liebe. Jos ist beschenkt. Sie wollte einen heiligen Schwur, dass ich ihn vollständig zurückbringe. Andernfalls werde sie meine S&S 40 anzünden … Ich weiss, dass sie dazu fähig ist. Teo überprüfte seinen Eintrag. Sofias Drohung war unbedingt ernst zu nehmen. Sie war nicht die Frau, die aus einer Laune heraus irgend was daher sagte. Und die Vorstellung, dass seine 40 Fuss lange Sparkman & Stephens , ein kleiner Ocean-Racer (Slup) in Flammen aufgehen würde traf ihn körperlich. Was hatte er mit dem Versprechen nur angerichtet? Als "Landgänger" hatte er genau so viel oder besser, genau so wenig Erfahrung, wie Jos. Woher nahm Sofia die Sicherheit, dass er der Schutzengel sei? Teo beruhigte sich mit einem Versprechen, dass er sich selber gab. Er werde für sich und Jos alles in seiner Macht stehende tun um unbeschadet die Reise zum Abschluss zu bringen. Er werde sofort Abbrechen, wenn er Anzeichen eines möglichen Scheiterns sieht. Kein Wagemut, kein Leichtsinn, keine Kühnheit und vor allem keine Selbstüberschätzung. Sollte ihm das nicht gelingen einzulösen, wäre der Verlust seiner S&S 40 mehr als verdient. Er hatte noch den fordernden Blick Sofias vor Augen, jenen Wechsel von Traurigkeit und Zorn als sich die Erinnerung dazwischen drängte, wie ihn dieses unglaubliche Boot fand. Teo wurde Mitte der Achtziger für ein halbes Jahr auf ein Projekt in Cork, Irland abgeordnet . Die allabendlichen Afterwork-Parties mit den (durchaus netten) Kollegen in den gerade aufkommenden Yuppie-Pubs waren nicht sein Ding. Er schlich sich lieber, unter irgend einem Vorwand, runter zu den Docks und suchte das Hafenmilieu. In den verrauchten Pubs fühlte er sich wohl und er wechselte noch nicht mal seine Kleidung um unauffällig zu sein. Er wollte Flagge zeigen, ein Akt der Ehrlichkeit, denn ein Auftritt in maritimer Folklore wäre lächerlich gewesen und hätte kaum verhindern können ihn als Fremden zu identifizieren. In eine dieser Pubs lernte er Shaun kennen. Wie er annahm einer von den Docks, gut zwanzig Jahre älter als er und, bis auf die fehlenden roten Haare, Klischee aller irischen Dockarbeiter. Zerzaustes Haar, unrasiert, ein paar fehlende Zähne, Löcher im verdreckten Troyer, ölige Jeans und überdimensionierte gelbe Gummistiefel. Shaun war, wie fast alle Iren, sehr kontaktfreudig und er kam mit Teo ansatzlos ins Gespräch. Sie tauschten sich in den Wochen über vieles aus. Die englische Unterdrückung, den Zauber der Westcoast, Heinrich Böll, den hier jedes Kind kennt, das Wunder der Frauen, die am schönsten sind, wenn "they are so far away" und die grenzenlose Liebe zum Fisch und dem Meer. Sie wurden Freunde und trafen sich fast täglich im Pub. Sangen, tranken und schlugen mit zwei zusammengelegten Löffeln den Takt zur Musik. Für Teo anfänglich eine schwierigere Übung als mit Stäbchen essen. Teo erfuhr das Shauns Frau vor zwei Jahren an Krebs gestorben war. "Ein Teufelsweib", sagte Shaun anerkennend. Der Gedanke an sie und der Whiskey spülten ihn davon und er konnte seine Tränen nicht mehr halten. Er hoffte inständig, dass sie den besten Platz im Himmel habe und wünschte sich so schnell, wie möglich an ihre Seite. Sollte sich herausstellen, dass ihr Platz nicht der wäre, der ihr zustünde, würde er Gott, so wahr ihm Gott helfe, in die Hölle jagen. Teos Zeit war fast um und er sagte, dass er bald wieder nach Deutschland zurückkehre aber beabsichtige, nach Abschluss des Projektes, seinen Urlaub in Irland zu verbringen. Er werde ein Boot chartern und die Westcoast bis nach Donegal reisen. Stünden die Winde gut, schaffe er es nicht nur zurück sonder würde einmal um die Grüne Insel fahren. Shaun sagte, dass es Zeit wäre ihm etwas zu zeigen. Sie gingen runter zu den Hallen. Shaun schloss ein grosses Schiebetor auf und schaltete alle Leuchten ein. Teo zitterten die Knie als er am Ende der Halle eine nagelneue aussehende S&S 40 sah. Sie gingen zum Boot. Teo brachte stotternd ein paar Fragen heraus, leider in der Aufregung nur auf deutsch, was Shaun nicht verstand. Er antwortete trotzdem. Das Boot habe bisher nur eine Fahrt gemacht, ein Überführung von Boston nach Cork. Sein Traum war es, wenn er sein Business verkauft hätte, mit Lizzy, seiner Frau, die Welt kennenzulernen. Beide fanden, der vielen Arbeit wegen, nie Zeit auch nur mal einen Urlaub mit dem Boot zu machen. Er sagte, dass ihn die Arbeit als Eigner der größten Fischereiflotte Corks das Leben abgeschnürt hätte und jetzt, ohne Lizzy, er keinen Spass mehr an dem Boot habe. Teo könne es für 9231,- irische Pfund haben. Die Zahl sei das Geburtsdatum von Lizzy, 9. Februar 1931. Teo musste sich setzen, fand eine Kiste, schluckte und fand sein Englisch wieder. Er sagte, er könne das doppelte Zahlen, Erspartes - aber auch das käme nicht annähernd an den Wert eines solchen Bootes. Shaun meinte eine Stimme habe ihm schon länger gesagt, es sei nur für Teo gebaut worden und warte darauf von ihm befreit zu werden. "Nimm Deine Prinzessin!" "Lizzy in Flammen? Niemals!" (Es versteht sich das Teo den Namen behalten hat.) Jos wird unversehrt zurückgegeben, das war klar und wenn es ein Arm oder Bein kosten würde. ___ Zeitgleich an einem anderen Ort las Sofia vor dem Einschlafen ihr Buch. Jos hatte sich schon zur Seite gerollt, suchte den Schlaf, fand ihn kurz und verlor ihn wieder. Er drehte sich auf den Rücken und sprach zur Decke: "ich mache mir Sorgen um Teo … er kann das nicht. Ist nicht seine Welt." Sofia legte ihr Buch ab und schaute Jos über den Rand ihrer Brille an. "Was meinst du damit?" "Er ist …", Jos suchte mit seinen Händen nach einem Vergleich, "… er ist, ist, … ein Pinguin." Sofia nahm die Brille ab und schaute Jos fragend an. "Ja, ein Pinguin halt. Im Wasser unübertroffen, an Land verletzlich oder ..", Jos rang nach Worten, "die Reise wird ihn umbringen." "Du sagtest er wäre der einzige mit dem es gelingen könne." "Ja ich weiss. Es gab keine Alternative." "Was war eigentlich mit Robert? War er nicht auch von Deiner Idee begeistert?" "Robert, Robert." Jos verdrehte die Augen. "Der hat noch drei Jahre Beruf und er kann kein Blut sehen. Noch nicht mal sein eigenes. Nein, Teo. Es gibt keine Alternative. Nur er ist mein Freund und ich mache mir Sorgen." Jos machte eine Pause und sagte fest: "Ich breche ab!" "Das würde er dir nicht verzeihen. Er würde merken, dass du es wegen ihm machst.", entgegnete Sofia. "Es muss einen Weg geben. Er soll sich zurückziehen können ohne verlorenes Gesicht.", in Jos arbeitete es. Dann dachte er laut: "Vielleicht wird er sich schon morgen beim Hufemacher schwer verletzen oder … es sollte ihm jemand ein Bein brechen. Ein Unfall." "Jos! Du weisst ich mag solche Gedanken nicht!" bearbeitet 3. Dezember 2011 von teofilos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 4. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2011 Der Verfasser möge weiter erzählen .... Ich höre ähm lese mit Interesse. Aber travelogpille sind ja unverdaubar .... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 4. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2011 Der Verfasser möge weiter erzählen .... Ich höre ähm lese mit Interesse. Aber travelogpille sind ja unverdaubar .... Waaaaa! Immer solche Cliffhänger! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 4. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2011 Der Verfasser möge weiter erzählen .... Ich höre ähm lese mit Interesse. Aber travelogpille sind ja unverdaubar .... Kann sein, dass es heute nix wird. Die Stimmen haben aufgehört. Ist immer so nach einem Glühweinabend ... travellogpille? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 4. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2011 Der Verfasser möge weiter erzählen .... Ich höre ähm lese mit Interesse. Aber travelogpille sind ja unverdaubar .... Waaaaa! Immer solche Cliffhänger! ja ja .... aber es geht um Jos und der ist sehr sensibel ..... :-) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 4. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2011 @teo Travellogpille= kurze erzählung über Reiseberichte ..... (neudeutsch ... belegt schon in 1634 in einem Reisebericht eines Priesters in China, der bittere Pillen schlucken musste, als ihm gesagt wurde, dass die Spaghetti schon mandarinisch klangen .....). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 4. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2011 Na gut, ich gönne Dir Deine schöpferische Pause Teo. Lieber weiterhin ab und zu qualitativ auserlesenes statt täglich Hedwig Courths-Mahler für Arme. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 4. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2011 Na gut, ich gönne Dir Deine schöpferische Pause Teo. Lieber weiterhin ab und zu qualitativ auserlesenes statt täglich Hedwig Courths-Mahler für Arme. ja! bestimmt! Ich bin deiner Meinung! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 4. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2011 Na gut, ich gönne Dir Deine schöpferische Pause Teo. Lieber weiterhin ab und zu qualitativ auserlesenes statt täglich Hedwig Courths-Mahler für Arme. Wenns den Mann oder die Frau ernährt ist es ein ehrenwertes Handwerk. Und ich habe im Moment noch keinen Plan, wie ich aus der Hufeisennummer rauskomme. Nix da, woraus ich schöpfen könnte. Ich weiss nicht, was mich da geritten hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 4. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2011 Na gut, ich gönne Dir Deine schöpferische Pause Teo. Lieber weiterhin ab und zu qualitativ auserlesenes statt täglich Hedwig Courths-Mahler für Arme. Wenns den Mann oder die Frau ernährt ist es ein ehrenwertes Handwerk. Und ich habe im Moment noch keinen Plan, wie ich aus der Hufeisennummer rauskomme. Nix da, woraus ich schöpfen könnte. Ich weiss nicht, was mich da geritten hat. *Tröööst*- üblicherweise kann man normalerweise als Autor einmal geschriebene Passagen ohne weiteres wieder verändern da man ja nicht zeitgleich während der Geburt des Werkes schon Mitleser hat. Denk dran, wenn man glaubt es geht nicht mehr kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Tschulldigung. Streiche den letzten Satz. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 4. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 4. Dezember 2011 Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps Tag {jetzt, 50°56′N 006° 57′E} Liebe Leserinnen und Leser, auch wenn ich mich direkt an euch wende möchte ich diesen Brief als Teil der Erzählung verstanden wissen. Ja, ich komme mit der Hufschmiede-Szene nicht weiter. Sie ist sogar ein richtiger Propf in der Tube, verstopft die Röhre für die Parts, die noch warten. Was war die Absicht? Die Charaktäre sollten mehr Kontur bekommen, denn Jos (beispielsweise) ist keineswegs ein Cliffhanger und auch kein Sensibelchen. Beide Figuren verbindet ihr Hang zur Gewissenhaftigkeit und Detailversessenheit, die sie all zu leicht vom Ziel abkommen lässt. Man könnte beide entfernt als Don Quijote und Sancho Panza sehen; mal den einen mal den anderen. Auch könnte es durchaus sein, dass die eigentliche Reise nicht stattfindet … um diesbezüglich Tatsachen zu schaffen, war es u.a. meine Absicht, die Folgeszenen direkt irgendwo in Asien weiterzuführen und über Rückschau und Dialog das Bild zu vervollständigen. Nun steht aber die Hufschmiede im Raum und ich könnte mir was dazu ausdenken. Es ist aber so, dass ich keine Ahnung habe, also nichts Authentisches, was sich verwerten ließ. Über was zu schreiben an das ich keine, ich sag mal, Bindung habe empfände ich auch ein wenig als Betrug. Hot Wrighting hat so seine Risiken bietet aber auch Chancen das Format (Forum) ein wenig auszureizen. Insofern seid ihr herzlich eingeladen die Hufschmied-Szene zu übernehmen. So lange die Figuren nicht denunziert werden, würde ich die Szene inventarisieren. Mit lieben Grüssen teofilos (nicht verwandt und nicht verschwägert mit Teo) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 7. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 7. Dezember 2011 Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps Tag {Einhundersechsundzwanzig, 52°31′N 013°24′E} /////////////////||||||||||||||| DER MARCO POLO BOYS BLOG |||||||||||||||\\\\\\\\\\\\\\\\\ ::jos tagebuch Meine Folks, wir haben einen Starttermin! Es ist der 2. Februar! Wir haben schon viel erledigt und es scheint noch lange bis dahin aber was noch an wichtigen Erledigungen vor uns liegt macht etwas Druck. So warten wir immer noch auf diverse Visa obwohl Anträge schon früh geschickt wurden. Doch der Termin ist fest. Es ist ein vernünftiger Tag. Wir laufen in das Frühjahr rein und erwischen ab und an erträgliches Klima. Frau Gobi macht uns allerdings noch großen Gedankenschmerz . Teo sagte auch der 2. Februar ist ein Zeichen. Es ist der Geburtstag von Ferdinand Magellan, den er sehr verehrt. Ich sagte ihm, keiner wisse wann Magellan Geburtstag hat, nicht mal er selber und Magellan ausserdem war Seefahrer. Warum nicht Livingstone oder Humboldt, wenn schon Widmung? Oder Marco Polo! Teo meinte an Humboldt habe er auch gedacht aber der liegt ausserhalb der besten Reisezeit. Und Marco Polo sei im August geboren. Ich sagte, keiner wisse, wann Marco Polo Geburtstag hat und so ging es wieder von vorne los. Teo war fest und sagte er habe den Geburtstag von Magellan aus seinen ausgezeichneten astronavigatorischen Aufzeichnungen abgeleitet und ist mit dem 2. Februar sicher. Auch hätte es an diesem Tag immer viel Wein gegeben, für alle! In diesem Punkt kann man mit Teo nicht reden. Er war mal wieder beleidigt, weil ich seine Arbeit darin nicht gesehen habe. Zwei Tage hatten wir kein gemeinsames Wort mehr. Dann rief Teo an und sagte es sei nicht mehr wichtig und wir nannten unseren Starttag Magellan-Tag. Was auch noch als großes Paket vor uns liegt ist das Zusammenstellen der Ausrüstung. Trotz Mulis und Pferde müssen wir leicht bleiben. Übrigens wir haben jetzt Namen für die Mulis: Pozzo und Lucky. Ja, leicht bleiben ist schwer. Und die Diskussion, was bleibt hier, was darf mit, hat viel Wein gekostet. Also: der Mini Espresso Kocher bleibt hier, dafür kommt Taucherbrille mit. Auch haben wir unerwartet von einem großen "Lebensmittelkonzern mit Promotion" kistenweise Trockengerichte erhalten. Sie sind damit noch nicht auf dem Markt und sollen eine neue Produktlinie im Outdoorbereich werden. Wir testen! Wir müssen Platz finden! Denn wir haben Aussicht auf einen guten Vertrag, wenn wir wenigstens die Hälfte unserer Route schaffen. Am Anfang bekommen wir einen kleinen Stand in Supermärkten und Ausrüsterhäusern und zeigen, wie einfach Kochen in der Wildnis ist. Und es kann noch viel mehr werden, ich möchte noch nichts sagen … Was ich sagen darf: der Satellitendienst GEOMAR-SAT hat unser und euer Beten gehört. Jedenfalls hat einer von euch ihnen was gesteckt (Danke!!!). Sie sind interessiert und wir dürfen ihr Logo tragen. Auch geben sie schon bald ein Banner frei. Bitte, bitte, dann viel Klicken! Unten seht ihr, wer uns schon alles hilft. Es spricht sich rum. Leider gibt es viel Zögern. Wenn wir den Pazifik gewinnen, wollen alle die ersten Rechte haben. So ist das Business. Ein neuer Kontakt ist hoffnungsvoll. Auf einem Vortrag, den wir Stadt-Senioren-Verband gehalten haben (nur Auslagen wurden erstattet), sprach uns eine Redakteurin von der Zeitung der Apotheker an und sagte, sie mache einen Bericht über Alter und Abenteuer. Da würden wir doch ganz gut reinpassen. Sie gab uns ihre Karte und will Fotos von uns Sechs machen: Biene, Maya, Lucky, Pozzo, Teo und ich. Wenn das nichts ist, Freunde! Euer Jos P.S. In den letzten Wochen habt ihr viele Fragen via Mail gestellt. Ich habe mir Mühe gemacht alles zu beantworten. Manche Fragen waren vielfach. Schreibt doch eure Fragen in den Kommentar. Dann haben alle was davon. Freundlich unterstützen: Bäckerei Ströntz, Der Wochenbote, Finanzberatung Zockhoff und Partner, Fischerkönig, Lydias Esoshop und Wollstützpunkt, Pierre's Weinlager, Reisebüro Weltenwanderer, Ristorante Beim Don, Susis Hundeboutique, TSB, Wettbüro Schleiermann Kommentar Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 12. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 12. Dezember 2011 "Wolle Fortsetzung habe?" "Ja" "Sag was zum Hufeisen" "Esel in Not" " " P.S. Dieser Beitrag erwuchs aus der nackten* Verzweiflung. *= eingebaut für Daniel. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 12. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 12. Dezember 2011 "Wolle Fortsetzung habe?" "Ja" "Sag was zum Hufeisen" "Esel in Not" " " P.S. Dieser Beitrag erwuchs aus der nackten* Verzweiflung. *= eingebaut für Daniel. -Inflation. Jos und Teo sind zur Zeit in einem nord-nord-finnischen Winter-Outdoor-Survival-Boot-Camp ... ... ich weiss schlechte Ausrede. Bis Sonntag schaffe ich es nur im Vorbeigehen zu tappern. Termineverdichtung, Weihnachtsvorbereitungen (u.a. Fotoalben bauen), Hausbesuche ... Versprochen, ab Sonntag ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 18. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2011 Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps Tag {Einhundertsiebenunddreißig, 52°31′N 013°24′E} "Es ist doch nur gut gemeint. Sofia macht sich Sorgen. Alle Frauen machen sich Sorgen, wenn ihre Männer verreisen." "Jos! Aber kaum welche melden deswegen ihre Männer und Freunde ihrer Männer in einem Fitness-Studio an." "Sie ist beruhigter, wenn wir unsere Muskeln und Sehnen vorbereiten." "Wir sind vorbereitet! Seit unserer Geburt!" Teo war leicht angesäuert. Sofia hatte gebucht und 10 Termine bereits bezahlt, auch für ihn. Als sie vorgestern beiden feierlich die Buchungsbestätigung überreichte, hatte sie wieder diesen Blick, der jeden Widerstand im Keim erstickte. Und weil sie auf Nummer sicher gehen wollte, zischte sie, von Jos unbemerkt, nur ein kurzes 'S&S' gegen Teo und drehte die Augen gen Himmel. Sie meldeten sich beim Empfang des Studios, wurden freundlich begrüßt und ihrer zukünftigen Betreuerin vorgestellt. Jos strahlte sie an. Sie war unbestritten hübsch, sportlich und hatte etwas ungewohnt natürliches. Sie stellte sich mit Yana vor und begleitete beide zur Umkleide. Jos und Teo folgten brav. Jos bewunderte ihren Gang und Teo wurde von ihrem lang herunterhängenden blonden Zopf gefesselt. "Peitsche!", blitzte es nur kurz durch seinen Kopf. Nach einer kurzen Einweisung in die Räumlichkeiten waren sie allein und sie begannen, ihre Rücken zugewandt, sich umzuziehen. "Gib's zu! Du hast ihr auf die Bäckchen geschaut." "Teo mio, wer nicht schaut ist tot." "Sie wird uns quälen … und ihr wird es Spaß machen" "Sie macht uns schön. Sie macht griechische Götter aus uns." Im Sagen drehte Jos sich um und dachte, dass die Vergöttlichung Teo sicher versagt bleiben wird. Teo trug ein hellblaues Marinefeinrippunterhemd, welches ordentlich in eine sehr knappe rote Turnhose gesteckt war. Die Turnhose hatte eine kleine aufgestickte Nummer Zehn und war eindeutig eine Überlebende aus glorreichen Fussballtagen der Siebziger. Das Rot der Hose korrespondierte, allerdings nur farblich, mit ein Paar schwarzen Kunstleder-Gymnastikschuhen. "Was ist? Jossi! Mach den Mund zu! Von Neueinkleidung hat Sofia nichts gesagt." "Ich … gehe … mit … dir … hier … nicht … raus … Nein! Nicht!" "Zick, zick, zick! Das Laufband ist kein Catwalk. Was ist unser Auftrag?" Teo schnippte kurz unter Jos Kinn, Jos begann wieder mit dem Atmen und setzte sich erst mal kopfschüttelnd auf eine Bank. "Tiger, ich gehe jetzt da raus und zieh' die Nummer mit dieser Zopfpeitsche durch. Zehn Mal und gut iss!" Teo trat aus der Umkleide und folgte dem Gang in Richtung Gymnasion. Im Eingangsbereich dieses Raumes saß in einer Sitzgruppe Yana und blätterte in einem Manga. Sie bemerkte Teo, musterte ihn, versuchte cool zu wirken und kiekste ein "Schick!" heraus. Sie legte ihr Manga beiseite und versuchte an Teo vorbei zu schauen. "Dein Freund …?" "… der braucht noch was. Neue Klamotten, das funktioniert nicht auf Anhieb.", schmunzelte Teo. "Verstehe, kriegt keinen Knoten in den Klettverschluss.", ergänzte Yana abgeklärt. Das gefiel Teo und er dachte "Zuckerzopfpeitsche". Jos lugte aus der Tür den Gang entlang, streckte sich und stellte sich mit einm "da bin ich" zu den beiden. "Na dann setzt euch erst mal! Ich hol' mal etwas Papier für den Anfang und finde raus, was ich für euch tun kann." Teo füllte zwei Wasserbecher aus dem Spender und gab einen davon Jos. "Magst du dieses Abduzen?" "Wer hat?" "Ich hab Lust sie so weit zu bringen, dass sie am Ende der Zeit uns mit 'Sir' anredet." "Teo, es ist nicht schlimm. Sie gibt, wir nehmen." "Ich sage 'Frau Yana' und 'Sie'. Out!" Teo betrachtete seine Gymnastikschuhe und kurze Flashbacks an Eva drängten sich in sein Gemüt. Eva lernte er einst auf einer Fährfahrt von Stockholm nach Helsinki kennen. Die See war kabbelig bis aufgewühlt und Eva kämpfte, mehr als die anderen Fahrgäste, mit der Seekrankheit. Evas Elend rührte Teo und er gab ihr einen Kaugummi gegen diese schlimme Krankheit. Eine Geste nur, denn Eva war schon aus jenem Stadium der Krankheit heraus, an dessen Ende das "sterben wollen" steht und ein Kaugummi nicht mehr helfen kann. Sie war weiter gegangen als viele und hatte jenen Ort der totalen Finsternis erreicht, wo sich alles in reinen, schmerzvollen Hass verwandelt. Es ist Hass, der nicht aus einem selbst zu kommen scheint, etwas fremdes, das einen durchbohrt, das einen reisst, wie ein Tier. Jedes noch so kleine Licht in dieser unglaublichen Finsternis verspricht Erlösung, selbst wenn dieses Licht die Form eines Kaugummis hat. Eva wusste, dass sie Teo nie mehr verlassen würde. Eva war Eurythmielehrerin, fasste tanzend Raum in Teos Leben und brachte ihn sogar dazu vor dem Schlafengehen ein paar Buchstaben zu tanzen. Als Teo dann einmal aus purem Übermut MAYDAY tanzte verstand sie das miss und verschwand. Die Gymnastikschuhe waren das einzige, was Teo noch an Eva erinnerte. Yana setzte sich mit einem Stapel Fragebögen zu Jos und Teo. Beide antworteten willig und gewissenhaft. In den Pausen, während Teo befragt wurde, beobachtete Jos die vielen Männer und Frauen, die sich auf den verschiedensten Geräten quälten. Der Raum war gefüllt mit einem eigenartigen Duft. Ein Parfüm mit einer klaren Basisnote aus Schweiß, einer Herznote aus Gummi und Elektrik und einer Kopfnote aus einem Deodorantmix. "So riecht Unsterblichkeit!", dachte Jos. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 19. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 19. Dezember 2011 Im Sagen drehte Jos sich um und dachte, dass die Vergöttlichung Teo sicher versagt bleiben wird. Teo trug ein hellblaues Marinefeinrippunterhemd, welches ordentlich in eine sehr knappe rote Turnhose gesteckt war. Die Turnhose hatte eine kleine aufgestickte Nummer Zehn und war eindeutig eine Überlebende aus glorreichen Fussballtagen der Siebziger. Das Rot der Hose korrespondierte, allerdings nur farblich, mit ein Paar schwarzen Kunstleder-Gymnastikschuhen. *Japs* Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 19. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 19. Dezember 2011 Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps Tag {Einhundertsiebenunddreißig, 52°31′N 013°24′E} (-Fortsetzung-) "So, wir sind soweit! Fangen wir mal mit einem Konditionscheck an!" bestimmte Yana, "Hier habe ich für jeden von euch einen bPod." Der Satz war einstudiert und Yana wartete die Fragezeichen in den Gesichtern von Jos und Teo ab. "bPod, der Name ist von mir." zwinkerte Yana, "Das ist ein Blutdruck-Puls-Meßgerät mit Aufzeichnungs- und Auswertungsfunktion. Alles über Bluetooth dirket hier hin.", dabei deutete sie auf die großen Displays an den Laufbändern, "… alle zwei Minuten ein checkt, Puls OK, Blutdruck OK und ruft mich, wenn ihr heimlich überpacen wollt.", lächelte Yana komplizenhaft und forderte ein artiges Zurücklächeln von den Beiden. Jos und Teo stellten sich auf ihre Laufbänder, Yana positionierte deren Hände an den Haltegriffen und gab ein paar Tipps gegen das Runterfallen. Teo merkte es ihr an, dass Yana eine eigentümliche Art pflegte sich Respekt zu verschaffen. Und sei es durch unvermitteltes Einschalten der Laufbänder. Zu ihrer Enttäuschung machten weder Jos noch Teo Anstalten herunterzutreiben, sonder kamen brav in den Tritt. Yana schwenkte rasch ihren Kopf und der Zopf legte sich, wie eine Schlange über ihre Schultern. So sah es zumindest Teo. Mehr und mehr wurde die Geschwindigkeit hoch gefahren und zwangen Jos und Teo in einen leichten Trab. Sie erschraken beim ersten Aufblasen der Manschette und konnten die vielen beweglichen Zahlen am Displayrand noch nicht einordnen. Zur Freude Yanas trat bei beiden schneller als erwartet eine Sauerstoffschuld ein und Teo fühlte seine Annahmen über Yana ein weiteres mal bestätigt. Der virtuelle Laufweg auf dem Display sog Jos förmlich ein. Er hörte sein Schnauben und nahm kaum noch das regelmäßige Aufpumpen des Blutdruckmesscomputers wahr. Sein Herz pochte bis in die Ohren. Ein Gefühl das fast vergessen schien. In das Pochen drängte sich ein Glockenschlag, nein, es klang wie ein Gong. So hört sich ein Tinitus nicht an. Soviel wusste er. Dennoch kam der Gong aus ihm. Auf dem Display klappte ein verschwommenes Leporello auf. Sein Körper erinnerte sich und präsentierte ihm einen Bilderbogen seiner Zeiten in der studentischen Boxer-Brigade. Zeiten der Anstrengungen und Schmerzen, die er nach seinem Abschluss nicht mehr auf sich nehmen konnte. "Boxer-Brigade …", dachte Jos, "… die wahren Söhne der Arbeiterklasse." Die Boxer-Brigade war eine Art Gegenentwurf zu den sonst üblichen Aktivitäten im Hochschulsport. Da gab es die Studenten, die sich mit Säbeln schlugen, andere, die nackt durch Fussgängerzonen rannten und wieder andere, die meditatives Sitzen übten, das vom Klassenfeind Blockade genannt wurde. Boxen war nicht elitär. Boxen war Erde, nicht Himmel und am Puls der Proleten. Ausserdem der beste Mörtel für den Aufbau des Charakters. Es waren wenige seines Jahrgangs, die die Mühen eines harten Konditionstrainings auf sich nahmen und uneitel genug waren verschrammt im Hörsaal zu sitzen. So dachten sie und merkten nicht, dass auch ihre Kommilitonen Wunden vor sich her trugen. Die einen mit absichtlich schlecht vernähten Schmissen, die anderen mit blauen Flecken und Beulen aus missglückten Meditationen. Das Leporello wechselte die Szene und Jos stand Dieter in einem Trainingskampf gegenüber, drei Runden, ungeschützt. Ein paar Mädchen aus dem Seminar verfolgten den scheinbar ungleichen Kampf amüsiert am Rande des Rings. Hier Dieter, klar, ein Hüne, denn alle Hünen heissen Dieter, dort, gut anderthalb Kopf kleiner, ein tänzelnder Jos, gaben sich den Boxergruss. Mit dem Gongschlag begann Jos zu kreiseln und Dieter versuchte ihn mit wuchtigen Schlägen zu treffen. Die Mädchen waren beeindruckt ob der schnellen und geschmeidigen Bewegungen von Jos und stritten nun belustigt, wer Jos nach dem Kampf bekommt. Ein leichter Luftzug ging durch den Raum und leise, als gelte es ein Konzert nicht zu stören, kam Sofia herein, die Jos zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannte. Für Bruchteile von Sekunden trafen sich ihre Blicke und Jos verlor das Bewusstsein. Dieters Linke (Zwölf Unzen) hatte in diesem winzigen Spalt der Unaufmerksamkeit einen Weg durch Jos Deckung gefunden. Jos erwachte auf dem Boden. Er lag auf dem Bauch, sein Kopf auf der Seite. Er schmeckte noch nicht sein Blut und hörte auch noch nicht das Auszählen. Was er aber sah waren die dunklen Augen Sofias, die mitleidvoll, dennoch unerschrocken, einen blutigen Zahn in Jos Boxhandschuh drückte. Als man ihn wieder auf die Beine half hauchte er zu Dieter: "Angekommen." Jos hörte ein lautes Plumpsgeräusch vom Laufband neben ihm, das Leporello klappte zu und er sah Teo regungslos auf dem Boden liegen. "Teooo!", verzweifelt stürzte Jos zu Teo wurde aber von der, schnell herbeigeeilten, Yana weggedrückt. Jos zappelte aufgeregt herum, raufte sich die Haare und warf zwischendurch die Hände gen Himmel. Yana beugte sich über Teo und versuchte ihn mit leichten Wangenschlägen zurückzuholen: "Wie ist ihr Name? Ihr Name?". Teo spürte, wie Yanas Zopf gegen sein Ohr klatschte und antwortete mit noch geschlossenen Augen: "Teo … Teo und 'Dein' ohne 'Ihr' vor dem Namen". Er öffnete die Augen, sah den Zopf an seiner Schläfe, folgte ihm bis er Yanas Lippen sah, drehte sich zu Jos, der nun auch herunter gekommen war, griff nach seiner Hand und drehte seinen Kopf wieder zu Yana hin. Er sah ihr besorgtes Gesicht und dann in ihr Dekolleté. Er schloss wieder die Augen und lächelte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GerhardIngold Geschrieben 25. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 25. Dezember 2011 Johannaps Ermutigung im Café sollte nicht nur für mich bestimmt bleiben. Ein Raum für selbstgemachte Prosa und Lyrik. Heiter, besinnlich, tiefsinnig, authentisch, erfunden oder von allem etwas. Nur zu! Wirklich blamieren geht nur im RL. ################################################ Saltstraumen Ein idyllischer Flecken nördlich des Polarkreises, der so ziemlich alle beliebten Klischees bedient, die unsereins so von Nordnorwegen hat. Schneebedeckte schroffe Bergketten und hinreissende Fjorde von ungebremster Schönheit. Orte, bei denen ich mir vorstellen kann, mein Steingrab neben all den anderen sagenumwobenen Helden und Königen zu finden, die hier angeblich liegen und deren Geschichte hier jedes Kind kennt. Doch es trügt, wie so oft, auch hier der Schein. Saltstraumen ist ein Sund von extremer Enge mit dem angeblich stärksten Gezeitenstrom der Welt. Im Wechsel von Ebbe und Flut drücken oder ziehen die Wasser mit gut 20 Knoten und erzeugen, unter der ruhig scheinenden Wasseroberfläche, einen gewaltigen Mahlstrom mit unberechenbaren Strudeln. Diesen Umständen zollen auch Berufsschiffer Respekt und nutzen für Ein- und Ausfahrt am liebsten die Zeiten des Stillstandes, Zeitfenster von vielleicht einer knappen halben Stunde in den Übergängen von Hoch- nach Niedrigwasser bzw. umgekehrt. In der 10.000 jährigen Geschichte dieser Region haben schon zu viele geglaubt diese Regeln missachten zu können und fanden ihr nasses Grab. Und auch heute noch reissen die Meldungen über vermisste Angeltouristen nicht ab, die all zu leichtfertig einfachste Verhaltensregeln im Rausch auf den großen Fang verdrängten und mit ihren kleinen Booten für alle Zeit im Lift der Strudel gefangen sein werden. Mir scheint, im Übrigen, dass es der norwegischen Presse eine besondere Häme ist nur bei deutschen Opfern die Nationalität zu nennen und die übliche Bezeichnung "ausländischer Tourist" auszutauschen. Aber was verleitete (und verleitet noch) so viele diesen Ort des Grauens zu suchen? Für die alten Ansiedlungen am Ende des Sund war es Schutz, denn die Eroberer ihrer Zeit konnten seewärts nicht rein. Rein kamen aber unglaubliche Mengen Fisch, meist Dorsch, die ihrem hilflos strudelnden Futter hinterherjagten. So ist der Dorsch heute die eigentliche touristische Attraktion und man riskiert viel um den Fang seines Lebens zu machen. Auf unserem Weg in Richtung Lofoten fuhren wir über Schweden nach Saltstraumen, Norwegen. Das geht erheblich schneller. Ein anderer Grund war der Besuch bei einem schwedischen Freund, der uns netterweise seinen Boston Whaler mit Hänger leihweise überließ, was uns ein erhebliches Maß an Freiheiten in der gewählten Gegend bescherte. Ausserdem war er Saltstraumen-Erfahren und wir bekamen alles mit auf den Weg um heil wiederzukommen. Bei strahlendem Sonnenschein, es war nachts um Zwei, kamen wir an. Wir waren zu scheu, unsere Gastgeber aus dem Bett zu klingeln und gönnten uns am felsigen Ufer des Stroms ein paar mitgebrachte deutsche Bierchen und ein Probefischen vom Ufer aus. Das Angeln war schnell bedeutungslos, denn an den Wassern fand ein unglaubliches Schauspiel statt. Das Wasser kochte, jagende Dorsche, Delphine drängten sich dazwischen und eine unzählige Schar verschiedenster Seevögel versuchte seinen Schnitt zu machen. Das alles passierte direkt vor unseren Füßen und alles Getier fand überhaupt nichts dabei, dass wir mitten drin waren, dazugehörten. An Schlafen war kein Denken mehr. Eine erschöpfte Möwe trieb auf einen kleineren Strudel zu, wurde von diesem eingesaugt, in die Tiefe gedreht und kam nach einer Weile wieder hoch. Das Drame wiederholte sich, immer wieder und immer wieder. Mir fiel die schaurige Sage von einem nordischen König ein, der auch so umkam und Jahrhunderte in so einem Strudel auf und nieder ging um mahnend nach seinem Volk zu schauen. Doch mehr als diese schaurigen Geschichten machte sich Ergriffenheit breit. Denn die Schönheit von alle dem, ist kein Objekt beschaulicher Betrachtung sondern eine Dynamik, die einen, wie sagt man, jenseits von Gut und Böse drängt. Irgendwann checkten wir bei unseren Gasteltern ein, absolvierten ein Minimum an Begrüßungshöflichkeiten und fielen in einen langen Schlaf. Unser Frühstück zu einer Tageszeit, die wir in unseren Breiten Frühabend nennen, stärkte uns für den mittsommerlichen "Vormittag". Es ist schon verrückt. Der gewohnte Tagestackt bricht irgendwann zusammen. Wir lebten zwar unseren Morgens-Mittags-Abends-Rhythmus aber nach der Uhrzeit total versetzt und angepasst an die Gezeiten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass unser Gastpapa mit mir zur gefühlten Mittagszeit, etwa 21 Uhr, half den Whaler in einem kleinen künstlichen Hafen zu slippen und mich mit ein paar guten Wünschen und Tipps zur ersten Tour verabschiedete. Der kleine Hafen war etwas ab vom Mahlstrom und dem offenen Meer zugewandt. Für die ersten Versuche mit dem unbekannten Boot ist das offene Meer die sicherere Option. Ausserdem macht Gastpapa mir eine Stelle im Kreuzungspunkt zweier Landmarken schmackhaft, die für einen Erstkontakt ausreichen Angelspaß garantierten. Nach gut einer Dreiviertelstunde war ich dort angelangt und hing mich in die mäßige Drift. Strike! Das muss der Punkt sein, so hat es Gastpapa prophezeit. Ich begann gerade mein Angelgerät fertig zu machen als ich hinter mir ein Schnauben hörte, was mich zusammenzucken ließ. Ein Geräusch, wie eine Lok, die Dampf ablässt. In den Knien spürte ich eine leichte Kreuzsee, welches das Boot aus seinem gemütlichen Schaukeln brachte. Ich riss mich rum und war mit gut zwei Tonnen Pilotwal konfrontiert. Dieser machte gekonnt einen Beilieger und beäugte mich, den Körper zur Seite gedreht, argwöhnisch. Mein Herz war auf dem Weg in die Hose und ich bin mir sicher, dass der Pilot mit seinen feinen Sinnen mein Pochen durch die Bordwand spürte. Als das Herz unten in der Hose angekommen war, sackte er lautlos in die Tiefe und verschwand. Einen Wimpernschlag später hörte ich das gleiche Dampfen wieder auf der anderen Seite des Bootes. Das kann nicht sein, so schnell kommt er nicht unter dem Boot durch. Ein weiterer Pilot, etwas weiter weg als der Erste aber erkennbar größer. Ich war ratlos. Motor starten, flüchten? Signalrakete abfeuern? Küstendienst rufen? Noch während ich nachdachte poppten, wie Giftfässer, weitere Pilotwale um mich herum aus dem Wasser und kreisten mich ein. Option Flucht war damit erst mal erledigt. So umringt von einer Walfamilie, dachte ich mir, ist es wohl am sinnvollsten eine Videonachricht auf meinen kleinen Camcorder zu bannen, ein letzter Gruß an die Lieben: Camcorder auf sich selbst gerichtet, ein paar tröstende Worte, Schwenk auf die Wale, Schwenk zurück auf mich, "Macht's gut!". Ich habe darin Übung und schon eine kleine Kiste voll mit solchen Grußbotschaften auf MiniDV. OK, vielleicht etwas überzogen aber man weiß nie, was noch kommt. Komisch war nur, dass sie so nichts Aggressives oder Böswilliges ausstrahlten und als dann letztendlich noch eine Schar Babypiloten auftachte, wurde mir klar, dass ich in einen Familienausflug gelandet war. Nein, einem Zoobesuch mit mir im Käfig. Die Kleinen trauten sich was und suchten Berührung mit dem Boot. Sollte ich es wagen, die Hand nach ihnen auszustrecken? Wale mögen Berührungen. Die Entscheidung wurde mir von einem älteren Tier abgenommen, welches sich zwischen die Kiddys drängte und ganz ruhig neben dem Boot blieb. Ich wagte es. Kein aufgeregtes Zurückweichen, nein, ein komischer, ich sag' mal, Grunzlaut gefolgt von einem behäbigen Weggleiten. Die Situation war jetzt entspannt und jedes der Familienmitglieder wollte mal testen, wie Mensch sich so anfühlt. Auch war ich für die Familie scheinbar interessant genug fast zwei Stunden an meinem Boot zu verweilen, Kommunikation zu probieren und Reaktionen zu provozieren. Zum Beispiel mit kräftigen Schwanzschlägen auf das Boot schiessen, soweit man das bei gut 5 Meter langen Tieren sagen kann, und ohne einen Wasserspritzer kurz vor der Bordwand abzutauchen. Auf ein geheimes Zeichen hin war der Zauber vorbei und die Piloten zogen gemächlich weiter. Beseelt sah ich ihnen nach und wurde erst im Hafen wieder auf den Boden geholt. Das glaubt dir keiner! Von wegen. Zwei MiniDVs sind mein Schatz, inklusiv Abschiedsbotschaft. Sehr schön geschrieben. Gerhard Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GerhardIngold Geschrieben 25. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 25. Dezember 2011 Einst ging ich wie so oft an den Rheinfall. Natürlich nur, wenn es regnet und andere den Ort meiden. Dennoch verirren sich dann oft auch andere. So kamen zwei Jugendliche und fragten mich, ob ich eine Geschichte vom Rheinfall kennen würde. Ich erfand dann folgende Geschichte: Das Mädchen vom Rheinfall Es war einmal ein Mädchen. Miriam hiess sie. Immer wenn sie traurig war, ging sie an ihren Lieblingsplatz. Dort hörte sie der Melodie des Rheinfalls zu. Wie weggefegt war jede Traurigkeit danach. Jetzt mit Vierzehn war sie wieder einmal dort. Alle sagten sie sei dick. Das war echt fies. Nur ihr Vater und ihre Mutter sagten das nie. „Du bist die schönste Tochter weit und breit“, sagte der Vater immer. Natürlich. Er war ja auch nicht schlank. Genauso wenig wie ihre Mutter. Und doch, manchmal mochte sie sich kaum mehr ausstehen. Kein Junge kehrte sich nach ihr um. Und wenn einer mit ihr redete, dann nur, um seine Sorgen abzuladen. Sie hörte zu, gab keine Belehrungen und war einfach voll Ohr. Man mochte sie. Immer war sie lustig und lachte viel. Trotzdem: Wenn sie allein war, war sie doch oft traurig. Umso öfter ging sie an ihren Lieblingsort. Dort braucht sie nicht Klagemauer zu speilen. Auf einmal sah sie den Wasserprinzen. Er lächelte ihr zu und winkte. „Wieso bist du heute so traurig“, fragte er. „Ich bin so hässlich dick“, antwortete sie. „Dabei esse ich gar nicht so viel, wie andere.“ „Aber du bist doch schön. Noch nie sah ich ein schöneres Mädchen als dich. Schon oft habe ich dich hier stehen sehen und freute mich, dich zu sehen.“ „Du sagst das nur so dahin.“ „Ach nein. Ich sehe zudem nicht nur dein Gesicht. Dieses ist nur das Kleid der Natur. Ich sehe in dich hinein. Was ich dort sehe, gefällt mir gut. Manchmal kommen andere Mädchen. Die meisten davon können mich nicht sehen. Zu sehr sind sie mit ihrem Spiegelbild beschäftigt. Unzufrieden betrachten sie sich und sind doch unendlich in sich selbst verliebt. Nur liebe und gütige Menschen können mich darum sehen. – Komm doch einfach mal zu mir ins Wasser. Gerne würde ich dich umarmen.“ Ohne nachzudenken, sprang sie hinein. „Schön bist du. Nur glücklich kann ich dich nicht machen. Ich umarm dich fest und küss dich. Endlich bin ich erlöst.“ Einen langen Kuss gab er ihr. Miriam erwachte auf. Schweissnass lag sie auf dem Tuch, das sie auf das Gras gelegt hatte. Den Wasserprinzen sah sie nie wieder. Doch sie hatte sich entschieden, sich so zu mögen, wie sie war. Die Natur hatte sie schön genug gemacht. Gerhard Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 10. Januar 2012 Autor Melden Share Geschrieben 10. Januar 2012 Backpulver, Soda und ein bisschen Schnaps Tag {Einhunderteinundneunzig, 52°31′N 013°24′E} Jos Vortrag war gut gelaufen. Erleichtert fuhr er mit seinem neuen Mountainbike durch die Strassen. Der Abend war frisch, bestens für einen strammen Tritt in die Pedale geeignet. Zwei Stunden reden, Fragen beantworten, ein Umtrunk, etwas Smalltalk, dass ermüdet. Jos genoss die kühle Luft, genoss seinen Pulsschlag, der nicht mehr so aufgeregt pochte, wie noch in den Zeiten vor dem Training. Streng hatte er sich an die Weisungen von Yana gehalten und sein Fitnessprogramm auch ausserhalb der Termine weitergeführt. Etwas mehr Obst, etwas mehr Gemüse, weniger Wein, morgens etwas Pilates, etwas weniger Auto, dafür mehr Fahrrad und natürlich Joggen. Jos fühlte sich wohl. Er wünschte sich genau jetzt ein Stück Pappe, das er mit einer Wäscheklammer in die Speichen klemmt um in den Häuserschluchten ordentlich Krach zu machen. Hey, hier ist Mr. Pacific! Er kam am "Eckstein" vorbei. Das Lokal war vor Jahren mal angesagt, hatte aber durch häufigen Pächterwechsel sein Stammpublikum eingebüßt und rang seit dem um das wichtige Prädikat Geheimtipp. Jos stieg urplötzlich in die Bremsen. Neben dem Eingang stand eine Legende. Sein Herz schlug die Silben Ve-lo-so-lex. Eine ungemein gepflegte Solex, mindestens 40 Jahre alt, ließ seinen Atem stocken. In der Dämmerung sah sie aus, wie frisch ab Werk und selbst die Kühlrippen am Zylinder schienen nicht verölt. Jos Sentimentalität rührte nicht daher, dass er einst selber eine fuhr. Klar, er war Piaggio. Die Kinder der Oberschicht fuhren Opas reaktivierte Zündap (natürlich mit rotem Stern auf dem Tank), Rockernovizen fuhren Hercules, aufgemotzt mit Easy-Rider-Lenker und schlecht montierten Langsattel vom nicht mehr benötigten Bonanzarad (inklusiv Fuchsschwanz und Überrollbügel), Schalldämpfer natürlich ausgebaut. Aber Solex? Das fuhren die Hippies und Mädchen in Indianerfolklore. Jos Begeisterung für die Solex war das Ergebnis einer Art Gehirnwäsche durch Teo. In den vielen Jahren ihrer Freundschaft schaffte es Teo beim Thema Motoren und Technik das Gespräch immer auf die geniale (so Teo) Solex zu lenken bis er irgendwann auch Feuer gefangen hatte. Ja er traute sich mittlerweile sogar zu diese Französin mit ihrem umwerfenden Charme verbundenen Auges zu zerlegen und wieder zusammenzubauen. Jos wurde abgelenkt. Durch das Bogenfenster des Eckstein sah er Yana an der Theke vorbei huschen und in eine der Nischen des Restaurantbereichs verschwinden. "Ein kurze Hallo? Ach nein, wer weiss was ich störe?", sagte sich Jos und setzte seinen Weg nach Hause fort. "Eine Solex! Wenn ich das Teo erzähle. Er wird weinen. Nicht auszuhalten. Wir werden zusammen weinen. Es wird wunderbar machen." Zu Hause angekommen wollten ihn die Bilder von der Solex nicht verlassen und er war versucht Teo umgehend zu berichten. Er goss sich (ausnahmsweise) ein Glas Wein ein, nahm einen kräftigen Schluck und entschloss sich doch lieber etwas Zeitung zu lesen und die Ruhe bis zur Rückkehr von Sofia zu genießen. Die war auf irgend einem Jourfix mit Freundinnen und nicht vor Mitternacht zu erwarten. Das Glas war schon leer, Jos goss nach und fletzte sich mit seiner Zeitung auf die Couch. Es mochte vielleicht eine Stunde vergangen sein, so zwischen Feuilleton- und Sportteil, als Jos durch ein näher kommendes lautes Knattern gestört wurde. Kurz vor seinem Haus erstarb das Knattern in einem erlösten Pöttpött und kurz darauf klingelte es Sturm an seiner Tür. Jos faltete die Zeitung ordentlich und öffnete die Haustür. Er blickte in das Gesicht eines strahlenden Teo. "Na! Was sagst Du?", dabei deutete Teo mit theatralischer Geste auf eine Solex. Nicht eine, diese Solex. "Jos, Jos, Jos! Sag was! Ist das nicht der Wahnsinn?" Jos schaute auf die Solex, blickte in Teos Augen, wieder auf die Solex, wieder auf Teo und das Gedankenkarussell war nicht mehr zu stoppen. "Teo, ja, äh, ja, … sie ist wunderschön … ja … ich glaube es gibt etwas, was du mir sagen musst." Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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