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St. Martin - Laternenumzug?


bluemarvin

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Johannes der Täufer ist ja auch nicht unbedingt einer der wichtigsten Heiligen, aber durch seinen Tag bei der Sommersonnwende und entsprechende Johannisfeuer u. ä. (-kraut, -beeren) ziemlich populär geworden.

 

 

Das stimmt nicht ganz, Werner. Johannes ist neben Jesus und seiner Mutter Maria der einzige Heilige, dessen Geburtstag gefeiert wird. Bei allen anderen ist es der Todestag.

... aber wenn der, sagen wir am 25 August wäre, hätte er viel weniger Aufmerksamkeit und Reflektion in Volksbräuchen als mit dem Sonnwend-Termin.

 

Werner

 

Sommersonnwende ist am 21. Juni, Johannes der Täufer am 24. Juni. Nicht mal diese Kleinigkeit konnte seine Beliebtheit mindern. :)

(Aber für St. Martin wird es nun leicht offtopic.)

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Die Martinigänse gehen auf eine Legende zurück. Der hl. Martin wollte in seiner Bescheidenheit nicht Bischof werden und hat sich als das Volk ihn suchte versteckt. Aber die Gänse haben´mit ihrem Schnattern das Versteck verraten. In dieses Suchen des Volkes könnten auch die Laternen hineinpassen.

Noch nicht mal die Legenden sind originell.

Die Gänse der Juno 1000 auf dem Kapitol sind 1000 Jahre älter.

wine

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Die Martinigänse gehen auf eine Legende zurück. Der hl. Martin wollte in seiner Bescheidenheit nicht Bischof werden und hat sich als das Volk ihn suchte versteckt. Aber die Gänse haben´mit ihrem Schnattern das Versteck verraten. In dieses Suchen des Volkes könnten auch die Laternen hineinpassen.

Noch nicht mal die Legenden sind originell.

Die Gänse der Juno 1000 auf dem Kapitol sind 1000 Jahre älter.

wine

 

Klar, da wird das Fleisch der Gänse schon a bissl zäh sein...

bearbeitet von pathfinder
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Ich habe gerade die Tage in dem m. E. sehr guten Buch "Erinnerungsorte des Christentums" (hrsg. v. Christoph Markschies und Hubert Wolf) gelesen, dass die Laternenumzüge auf die alte Perikope des Martinstages (die heute noch im Bistum Mainz gelesen wird) zurückgeht, bei der es um das Licht unter dem Scheffel geht. Auch hingen diese zusammen mit den Martinsfeuern, die wegen des Weihnachtskarnevals entzündet wurden und in Fackelumgängen weiterlebten.

 

Die Erklärung mit dem Martin-Luther-Geburtstag hatte ich auch schon gehört, da aber die Fackelumgänge wohl schon im Mittelalter belegt sind, dürfte der eigentliche Ursprung der Laternenumzüge doch nicht dort liegen.

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Ich habe gerade die Tage in dem m. E. sehr guten Buch "Erinnerungsorte des Christentums" (hrsg. v. Christoph Markschies und Hubert Wolf) gelesen, dass die Laternenumzüge auf die alte Perikope des Martinstages (die heute noch im Bistum Mainz gelesen wird) zurückgeht, bei der es um das Licht unter dem Scheffel geht. Auch hingen diese zusammen mit den Martinsfeuern, die wegen des Weihnachtskarnevals entzündet wurden und in Fackelumgängen weiterlebten.

 

Die Erklärung mit dem Martin-Luther-Geburtstag hatte ich auch schon gehört, da aber die Fackelumgänge wohl schon im Mittelalter belegt sind, dürfte der eigentliche Ursprung der Laternenumzüge doch nicht dort liegen.

 

Sooo sicher ist das nicht und wird von Hubert Wolf auch nicht so dargestellt (das Buch gibt's, wenn auch lückenhaft, hier). Die heutigen Laternenumzüge (mit Kindern) haben mit den Martinsfeuern vermutlich nur wenig gemein und sind wohl erst Ende 19.Jh./Anfang 20. Jh. entstanden (wenn auch möglicherweise an kirchliche Vorläufer angeknüpft wurde). Die Martinsfeuer waren keine Veranstaltungen für Kinder und uferten machmal derart aus, dass sie in den Städten verboten wurden, weil die Stadtväter befürchteten, dass dabei die ganze Stadt abgefackelt werden könnte. Zudem gehörten sie zum vorweihnachtlichen Karneval, der seit der Reformation bei den Protestanten sowieso entfiel, auch wenn "das (protestantisch gewordene) Volk" nur zögerlich und widerwillig von den alten Bräuchen abließ. - Dass Protestanten den Namenstag von Martin Luther nutzten, um an altes, nach der Reformation verpöntes "katholisches", nun entsprechend abgespecktes Brauchtum anzuknüpfen, liegt ja eigentlich auch nahe.

bearbeitet von Julius
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