asia Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Mich würden die Stolpersteine auch auf dem Dorf interessieren. In den Innenstädten ist das ja doch sehr anonym. Auf dem Land hätte das Projekt mehr emotionale Nähe. Zumindest in Nürnberg sieht man immer wieder Menschen (vor allem Touris) "stolpern", find ich gut. Es wird gefragt, gedacht und nicht vergessen - Mission erfüllt. Ich weiß gar nicht, ob ich mir hinter den Namen mir bekanntere Menschen vorstellen will. Und Guten Morgen! *Kaffeekoch* Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Mich würden die Stolpersteine auch auf dem Dorf interessieren. In den Innenstädten ist das ja doch sehr anonym. Auf dem Land hätte das Projekt mehr emotionale Nähe. Zumindest in Nürnberg sieht man immer wieder Menschen (vor allem Touris) "stolpern", find ich gut. Es wird gefragt, gedacht und nicht vergessen - Mission erfüllt. Ich weiß gar nicht, ob ich mir hinter den Namen mir bekanntere Menschen vorstellen will. Und Guten Morgen! *Kaffeekoch* Ob einem ein Mensch bekannt war oder nicht- das macht es nicht schlimmer. Aber ich weiß was Du meinst. Hier am Ort sind zwar keine Stolpersteine aber sehr wohl "Gedenkstellen" bzw. kleine Zeichen die daran erinnern dass auch hier Menschen deportiert wurden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Mich würden die Stolpersteine auch auf dem Dorf interessieren. In den Innenstädten ist das ja doch sehr anonym. Auf dem Land hätte das Projekt mehr emotionale Nähe. Zumindest in Nürnberg sieht man immer wieder Menschen (vor allem Touris) "stolpern", find ich gut. Es wird gefragt, gedacht und nicht vergessen - Mission erfüllt. Ich weiß gar nicht, ob ich mir hinter den Namen mir bekanntere Menschen vorstellen will. Und Guten Morgen! *Kaffeekoch* Ob einem ein Mensch bekannt war oder nicht- das macht es nicht schlimmer. Aber ich weiß was Du meinst. Hier am Ort sind zwar keine Stolpersteine aber sehr wohl "Gedenkstellen" bzw. kleine Zeichen die daran erinnern dass auch hier Menschen deportiert wurden. Gerade in kleinen Dörfern waren Juden, denn um die geht es ja meistens, viel größere Außenseiter als in Städten. In Städten gab es Synagogen, an die heute so gar gelegentlich erinnert wird, aber in Dörfern hat man die Erinnerung komplett ausradiert, was ja auch viel einfacher war, da keine baulichen Überreste existieren. Und verwandt oder bekannt war man mit "denen" nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Zumindest in Nürnberg sieht man immer wieder Menschen (vor allem Touris) "stolpern", find ich gut. Es wird gefragt, gedacht und nicht vergessen - Mission erfüllt. Ich weiß gar nicht, ob ich mir hinter den Namen mir bekanntere Menschen vorstellen will. Ich wollte die Aktion auch nicht schlecht reden. Ich selbst bin immer wieder dankbar, durch die Stolpersteine erinnert zu werden. Und Guten Morgen! *Kaffeekoch*Guten Morgen! *Tasseschnapp* Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Mich würden die Stolpersteine auch auf dem Dorf interessieren. In den Innenstädten ist das ja doch sehr anonym. Auf dem Land hätte das Projekt mehr emotionale Nähe. Zumindest in Nürnberg sieht man immer wieder Menschen (vor allem Touris) "stolpern", find ich gut. Es wird gefragt, gedacht und nicht vergessen - Mission erfüllt. Ich weiß gar nicht, ob ich mir hinter den Namen mir bekanntere Menschen vorstellen will. Und Guten Morgen! *Kaffeekoch* Ob einem ein Mensch bekannt war oder nicht- das macht es nicht schlimmer. Aber ich weiß was Du meinst. Hier am Ort sind zwar keine Stolpersteine aber sehr wohl "Gedenkstellen" bzw. kleine Zeichen die daran erinnern dass auch hier Menschen deportiert wurden. Gerade in kleinen Dörfern waren Juden, denn um die geht es ja meistens, viel größere Außenseiter als in Städten. In Städten gab es Synagogen, an die heute so gar gelegentlich erinnert wird, aber in Dörfern hat man die Erinnerung komplett ausradiert, was ja auch viel einfacher war, da keine baulichen Überreste existieren. Und verwandt oder bekannt war man mit "denen" nicht. "denen"- ich könnte echt weinen. Tschulldigung, das ist ja wirklich kein Thema fürs Cafe. @asia: Und Guten Morgen! *Kaffeekoch* *Mit Fencheltee mit anstoß* Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
asia Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Ich wollte die Aktion auch nicht schlecht reden. Ich selbst bin immer wieder dankbar, durch die Stolpersteine erinnert zu werden. Hab ich auch nicht so aufgefasst. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 (bearbeitet) Tschulldigung, das ist ja wirklich kein Thema fürs Cafe. Gelegentlich schleicht sich auch ins gemütlichste Café die Wirklichkeit, aber ich hör schon auf, und hol mir an nen Kaffee. bearbeitet 15. Dezember 2011 von Marcellinus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Tschulldigung, das ist ja wirklich kein Thema fürs Cafe. Gelegentlich schleicht sich auch ins gemütlichste Café die Wirklichkeit, aber ich hör schon auf, und hol mir an nen Kaffee. Ich hab hier noch sowas , kleines Kontrastprogramm zum Stollen und den ganzen Plätzchen sowie Lebkuchen und Zimtwaffeln. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 15. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Mich würden die Stolpersteine auch auf dem Dorf interessieren. In den Innenstädten ist das ja doch sehr anonym. Auf dem Land hätte das Projekt mehr emotionale Nähe.Aber nur in Dörfern, in denen nach dem Krieg nicht mehr als die Hälfte der Bewohner durch Flucht und Vertreibung ausgetauscht wurde. Der Ort aus dem meine Familie stammt hatte (wenn ich mich richtig erinnere) um 1940 ca. 700 Einwohner. Davon waren über 80% katholisch, der Rest evangelisch. Die einzigen Kontakte zu Juden hatte man, wenn man in die nahe Kreisstadt zum Arzt, einkaufen oder zum Anwalt fuhr bzw. wenn der Arzt auf's Land zu denen fuhr, die keine Möglichkeit hatten in die Praxis zu kommen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ramibo Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Für mich gibts nen Fencheltee. Bin magenmäßig nicht so gut drauf. Jaja, das Alter.... Kaffee ist halt doch nichts für das "Alte" Völkchen.... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 moin volk! habe ich etwas verpasst? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 moin volk! habe ich etwas verpasst? Jos, alter Partisan. Lässt mich hier die letzte Zeit ganz schön hängen. Die Theke wird auch kaum noch versorgt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 (bearbeitet) du hast recht .... aber ich bin auf dienstreise ... und zwar hier * * * * * * * * * Etwas zur Verkostung bearbeitet 15. Dezember 2011 von jos1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 (bearbeitet) und etwas ganz besonderes Sima, . bearbeitet 15. Dezember 2011 von jos1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 und etwas ganz besonderes Sima, . Punktlandung! Genau jetzt habe ich Hunger. Wie ist das Wetter? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ramibo Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Das Wetter..... In meiner Heimat - übrigens die schönste Stadt der Welt - sieht es nach einem bisserl Wind aus... nebenbei kommen noch ein paar Tröpferlis runter... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Für mich gibts nen Fencheltee. Bin magenmäßig nicht so gut drauf. Jaja, das Alter.... Kaffee ist halt doch nichts für das "Alte" Völkchen.... Sprich nur für Dich. Seit ich ein Gebiss und eine Kunsthaarperücke trage fühle ich mich wieder wie früher! Mindestens. @Jos: Sieht interessant aus. Wie schmeckt das? Mehr pikant oder mehr süß- ich hab jetzt nicht nachgelesen. Flieg vorsichtig. Vermelde, mein Magen ist wieder wie neu! @Teo: Ah- hier gibts auch ne Theke? Was hast Du denn da. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
teofilos Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Für mich gibts nen Fencheltee. Bin magenmäßig nicht so gut drauf. Jaja, das Alter.... Kaffee ist halt doch nichts für das "Alte" Völkchen.... Sprich nur für Dich. Seit ich ein Gebiss und eine Kunsthaarperücke trage fühle ich mich wieder wie früher! Mindestens. @Jos: Sieht interessant aus. Wie schmeckt das? Mehr pikant oder mehr süß- ich hab jetzt nicht nachgelesen. Flieg vorsichtig. Vermelde, mein Magen ist wieder wie neu! @Teo: Ah- hier gibts auch ne Theke? Was hast Du denn da. Jos ist ein ausgezeichneter Pilot! Brauche keine Narkose beim Mitflug. Theke? Mal was anneres als G-Wein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katta Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 ich geh mal in den Chat Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 @Teo: Super Idee! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 15. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 15. Dezember 2011 Für mich gibts nen Fencheltee. Bin magenmäßig nicht so gut drauf. Jaja, das Alter.... Kaffee ist halt doch nichts für das "Alte" Völkchen.... Sprich nur für Dich. Seit ich ein Gebiss und eine Kunsthaarperücke trage fühle ich mich wieder wie früher! Mindestens. @Jos: Sieht interessant aus. Wie schmeckt das? Mehr pikant oder mehr süß- ich hab jetzt nicht nachgelesen. Flieg vorsichtig. Vermelde, mein Magen ist wieder wie neu! @Teo: Ah- hier gibts auch ne Theke? Was hast Du denn da. Hummus/Humus ist ein leckeres Essen .... "ist eine orientalische Spezialität, die aus pürierten Kichererbsen, Sesam-Mus (Tahina), Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Gewürzen wie Knoblauch, Petersilie, (Chili) und Kreuzkümmel hergestellt wird." Wenn Du Kichererbsen macht wie ich, wirst du ihn mögen .... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Julius Geschrieben 16. Dezember 2011 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2011 (bearbeitet) Gerade in kleinen Dörfern waren Juden, denn um die geht es ja meistens, viel größere Außenseiter als in Städten. In Städten gab es Synagogen, an die heute so gar gelegentlich erinnert wird, aber in Dörfern hat man die Erinnerung komplett ausradiert, was ja auch viel einfacher war, da keine baulichen Überreste existieren. Und verwandt oder bekannt war man mit "denen" nicht. Da möchte ich nun doch noch mal einhaken: in Württemberg, namentlich in Südwürttemberg, gab es nämlich diese vereinzelt in Dörfern wohnenden Juden nicht (seltene Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, mir ist allerdings, als ich vor einer Reihe von Jahren mal in Archiven in diesem Zusammenhang herumgesucht habe, keine in die Hände gefallen), "Landjuden" wohnten in einer Reihe von Dörfern, in denen sie bis zu 30 und 50 Prozent der Einwohnerschaft ausmachten, sie waren (und sind noch) landesweit als "Judendörfer" bekannt. In diesen Dörfern gab es auch stattliche Synagogen (das Bild zeigt die Synagoge in Mühringen, das in den 1930er Jahren kaum mehr als insgesamt 800 Einwohner gehabt haben dürfte), zumeist besaßen die Juden dort auch einen eigenen Friedhof. Und eine eigene Grundschule mit jüdischem Lehrer der, als es das Königreich Württemberg gab, auch vom Königreich Württemberg bezahlt wurde. In die Stadt zum jüdischen Arzt fuhr man, weil das ein Vewandter, ein Sohn, ein Neffe oder was auch immer war, der sich - als die Judenemanzipation in Württemberg Fortschritte machte - eben "in der Stadt" niedergelassen hatte (und trotz gelegentlichen Gestänkers der christlichen Geistlichkeit auch eine beachtliche christliche Klientel hatte). Verwandt - das stimmt schon - wurde man mit "denen" nicht (von seltenen Ausnahmen abgesehen, die aber zumeist mit der Konversion des jüdischen Partners verbunden waren), bekannt war man aber in einem solchen Dorf mit "denen" schon. Das hat historische Gründe: die "Grafschaft Hohenberg", irgendwann mal an die Habsburger gelangt, die aber wie ein Wanderpokal die Besitzer wechselte, weswegen ich diese reichlich verwirrende Geschichte lieber nicht aufgreife und stattdessen zum später württembergischen Oberamt Horb verlinke, in dem der größte Gebietsanteil nach Reichsdeputationshauptschluss und Mediatisierung aufgegangen ist. Da gab es diese "Judendörfer" aber schon, teils seit Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhunderts, weil die jeweiligen Herren von Hohenberg reichlich Gebrauch vom Judenregal machten und einigen ihrer Dörfer Juden die Ansiedlung als "Schutzjuden" gegen, wie sich versteht, Kohle erlaubten. Im Königreich Württemberg wurden so um 1830 herum die (jährlich zu entrichtenden) Schutzgebühren wie das "Judenregal" selbst abgeschafft, ab da erst sind die Juden auch (württembergische) Staatsbürger. Ich greife hier nur zwei Beispiele für solche Dörfer heraus, die seit ungefähr 40 Jahren Ortsteile der Stadt Horb sind: Rexingen und Mühringen. Rexingen ist deswegen bekannter geworden, weil eine Reihe jüdischer Familien (es sollen damals insgesamt etwas über 100 Personen gewesen sein) aus Rexingen im Jahre 1938 nach Palästina ausgewandert sind und dort "Shavei Zion" gegründet haben. Die Rexinger Synagoge (sie bot 500 bis 600 Personen Platz, obwohl auch das Dorf Rexingen in den 1930er Jahren nicht viel mehr als insgesamt 1000 Einwohner gehabt haben dürfte) ist in der Reichspogromnacht auch angezündet worden, die örtliche Feuerwehr und Feuerwehren aus der näheren Umgebung haben jedoch verhindert, dass sie völlig niedergebrannt ist. Heute kümmert sich ein Träger- und Förderverein darum, dass die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät. Als zweites Beispiel nenne ich Mühringen, als jüdische Gemeinde bedeutender als die von Rexingen, sie war Sitz eines Rabbiners, und zum Rabbinat Mühringen gehörten z.B. auch die Juden, die der ehemals Freien Reichsstadt Rottweil ihre mittelalterliche Kulisse erhalten haben, auf die sie so stolz ist: Moises Kaz, der verhindern konnte, dass Rottweil von napoleonischen Truppen platt gemacht wurde (die Freie Reichsstadt war ihm zwar sehr dankbar, das Bürgerrecht gewährte sie ihm trotzdem nicht). Moises Kaz stammte aus Mühringen, aus Mühringen stammte auch noch einer seiner Nachfahren, der nach Amerika ausgewandert ist, seinen Namen Berlizheimer auf Berlitz verkürzte und Gründer der Berlitz-Sprachen-Schulen geworden ist. Man könnte beinahe sagen, dass die Freie Reichsstadt von Dörfern wie Mühringen aus "jüdisch besiedelt" worden sei: Juden aus diesen Dörfern ließen sich als Geschäftsleute in der Stadt nieder, kauften vor sich hinmodernde mittelalterliche Gebäude, sanierten und erhielten sie über mehrere Generationen, ehe sie in den 1930er Jahren ihrer wirtschaftlichen Grundlage beraubt wurden, ihre Geschäfte aufgeben mussten, entweder auswandern konnten oder eben auch in Theresienstadt oder Auschwitz oder ... ums Leben gebracht wurden. Ich war bei einer Führung durch das "ehemalige jüdische Rottweil" überrascht, wieviel der historischen Bausubstanz in der Innenstadt irgendwann einmal in jüdischen Besitz gekommen ist und möglicherweise deswegen heute noch existiert. Einen eigenen jüdischen Friedhof erhielt die jüdische Gemeinde in Rottweil - ebenso wie die Selbständigkeit als jüdische Gemeinde - relativ spät, bis dahin wurden in Rottweil verstorbene Juden auf dem jüdischen Friedhof in Mühringen beerdigt (sind, über den Daumen geschätzt, ungefähr 50 km, als die noch mit Pferd und Wagen zurückzulegen waren, eine ziemlich große Entfernung). - Durch diese Konzentration in den "Judendörfern" gab es in Württemberg 1938 tatsächlich sehr viele Dörfer und auch Kleinstädte, in denen sich niemals eine jüdische Familie angesiedelt hatte. Deswegen wird es da auch keine "Stolpersteine" geben können. Die Mühringer Synagoge, die einst unmittelbar neben der (katholischen) Kirche stand, existiert allerdings nicht mehr, sie wurde 1960 abgebrochen, den jetzt an dieser Stelle befindlichen Parkplatz ziert ein Gedenksteinchen. bearbeitet 16. Dezember 2011 von Julius 8 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rince Geschrieben 16. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2011 Mach doch mal wer den Wind aus. Ist ja schlimm hier... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
JohannaP Geschrieben 16. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2011 Guten Morgen, Kaffee ist fertig, dazu ein leckeres Frühstück @Julius: Vielen Dank für diese Info. Das Thema "Stolpersteine" und alles was so drumrum ist wär doch vielleicht durchaus einen eigenen Thread wert. Dann könnte man auch auf die Infos zurückgreifen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 16. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 16. Dezember 2011 @Julius: Vielen Dank für diese Info. Das Thema "Stolpersteine" und alles was so drumrum ist wär doch vielleicht durchaus einen eigenen Thread wert. Dann könnte man auch auf die Infos zurückgreifen. @Julius: Ja, solche Texte von dir sind immer ein Gewinn! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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