Klaus Klammer Geschrieben 31. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2011 (bearbeitet) http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13790653/Betrunkene-Mutter-stillt-Baby-stirbt-an-Alkohol.html Manchmal sind Menschen einfach unbelehrbar. Die Frage ist allerdings, ob es nur für alkoholkranke Mütter zutrifft oder auch für Ärzte, Juristen bzw. Journalisten. Die Geschichte klingt ebenso furchtbar wie schön. Aber ein paar begründete Zweifel darf man m.E. haben. Selbst als Nichtmediziner mit nur vulgären anatomischen Kenntnissen. Ein Liter Portwein ist ne Menge und reicht, um eine nicht extrem an Alkohol gewöhnte Frau sternhagelblau und unfähig zu jeder Übernahme von Verantwortung zu machen. Andererseits sind 0,25% Alkohol in einem Getränk nicht gerade viel. Eher das, was man von einem "alkoholfreien" Bier oder einem durchschnittlichen Apfelsaft erwarten würde. Sich damit 0,4 Promille anzutrinken halte ich für praktisch unmöglich. Allein die dafür nötige Flüssigkeitszufuhr wäre lebensbedrohend. Mehr hat aber das Baby auch nicht gehabt, da der Alkoholgehalt in Muttermilch und Blut mit leichter Verzögerung identisch ist. Die evtl. eingeschränkte Leberfunktion des Babys ist bei einmaliger Alkoholaufnahme für den Peak-Wert des Blutalkohols unbedeutend. Zudem glaube ich nicht, dass ein (einmaliger) Blutalkoholwert von 0,4 Promille ein Baby ernsthaft in Lebensgefahr bringt. Andernfalls wäre Alkohol seit jeher die Pille danach. Mal zwei Gläschen Wein und der unerwünschte Balg ist wahrscheinlich weg. Jeden zweiten Tag zwei Gläschen Wein und er ist sicher weg. Tatsächlich ist er auch bei zwei Flaschen Wein am Tag selten weg aber mit erheblicher Wahrscheinlichkeit gehirngeschädigt. Durchaus möglich, dass der Geschichte ein Kern Wahrheit anhaftet. Wenn die Mutter sich in der Stillzeit zusäuft, hat sie es wahrscheinlich schon in der Schwangerschaft getan. Mit all den erwartbaren Schädigungen des Kindes. Womöglich hat sie ihr Kind neben den Brüsten auch direkt an der Flasche nuckeln lassen, damit es weniger stresst. Das würde den, wohl nicht einmaligen, Blutwert erklären. So wie sie dargestellt wird, verweise ich die Story aber ins Reich der Fabeln. Also, was sagt die Geschichte? Ist sie ein Indiz für die Blödheit von Ärzten und Richtern oder diejenige von abschreibenden Journalisten? Oder Hinweis auf eine übergreifende abstinenzlerische Gesinnung, die dem bösen Alkohol jeden schlymmen Mythos andichtet? Oder doch nur Beweis für die überzeugte Versoffenheit des Threadstarters, dem nach drei Bier nichts anderes einfällt als das in die Katakombe zu stellen? bearbeitet 31. Dezember 2011 von Klaus Klammer Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 31. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2011 Die Geschichte klingt ebenso furchtbar wie schön. Aber ein paar begründete Zweifel darf man m.E. haben. Selbst als Nichtmediziner mit nur vulgären anatomischen Kenntnissen. Ein Liter Portwein ist ne Menge und reicht, um eine nicht extrem an Alkohol gewöhnte Frau sternhagelblau und unfähig zu jeder Übernahme von Verantwortung zu machen. Andererseits sind 0,25% Alkohol in einem Getränk nicht gerade viel.moment - laut link hatte sie 0.25% alkohol in ihrem blut. das ist schon sternshagelsvoll. portwein hat idr einen alk-gehalt von etwa 20%, oder? jedenfalls mehr als 0.25%. vorstellen kann ich mir auch nicht dass ein einmaliger wert von 0.4%o tödlich ist, auch bei einem säugling nicht. nicht dass man es empfehlen sollte, schäden sind sicher möglich, aber wenn das baby gestorben ist dann kaum wegen seinem alk-gehalt im blut. Also, was sagt die Geschichte? Ist sie ein Indiz für die Blödheit von Ärzten und Richtern oder diejenige von abschreibenden Journalisten? Oder Hinweis auf eine übergreifende abstinenzlerische Gesinnung, die dem bösen Alkohol jeden schlymmen Mythos andichtet? Oder doch nur Beweis für die überzeugte Versoffenheit des Threadstarters, dem nach drei Bier nichts anderes einfällt als das in die Katakombe zu stellen?bis auf letzteres (da masse ich mir kein urteil an )vermutlich von allem etwas. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Klaus Klammer Geschrieben 31. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2011 (bearbeitet) Die Geschichte klingt ebenso furchtbar wie schön. Aber ein paar begründete Zweifel darf man m.E. haben. Selbst als Nichtmediziner mit nur vulgären anatomischen Kenntnissen. Ein Liter Portwein ist ne Menge und reicht, um eine nicht extrem an Alkohol gewöhnte Frau sternhagelblau und unfähig zu jeder Übernahme von Verantwortung zu machen. Andererseits sind 0,25% Alkohol in einem Getränk nicht gerade viel.moment - laut link hatte sie 0.25% alkohol in ihrem blut. das ist schon sternshagelsvoll. portwein hat idr einen alk-gehalt von etwa 20%, oder? jedenfalls mehr als 0.25%. vorstellen kann ich mir auch nicht dass ein einmaliger wert von 0.4%o tödlich ist, auch bei einem säugling nicht. nicht dass man es empfehlen sollte, schäden sind sicher möglich, aber wenn das baby gestorben ist dann kaum wegen seinem alk-gehalt im blut. Eben. Dass die Mutter mit 2,5 Promille von 20+ (vermutlich eher 50) prozentigem Portwein total knülle war, bezweifle ich nicht. Nur den Alholgehalt des Babys nach "Intoxikation" mit der Muttermilch und die Folgen. Die 0,25% bezogen sich auf den Alkoholgelt dessen, was das Baby zu sich nahm. Also, was sagt die Geschichte? Ist sie ein Indiz für die Blödheit von Ärzten und Richtern oder diejenige von abschreibenden Journalisten? Oder Hinweis auf eine übergreifende abstinenzlerische Gesinnung, die dem bösen Alkohol jeden schlymmen Mythos andichtet? Oder doch nur Beweis für die überzeugte Versoffenheit des Threadstarters, dem nach drei Bier nichts anderes einfällt als das in die Katakombe zu stellen?bis auf letzteres (da masse ich mir kein urteil an )vermutlich von allem etwas. Ui, merci bearbeitet 31. Dezember 2011 von Klaus Klammer Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 31. Dezember 2011 Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2011 Wieviel von dem Blutalkohol landet eigentlich in der Muttermilch und vor allem: Wie lange braucht er dafür? Die Geschichte scheint mir sehr schräg. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Klaus Klammer Geschrieben 31. Dezember 2011 Autor Melden Share Geschrieben 31. Dezember 2011 Wieviel von dem Blutalkohol landet eigentlich in der Muttermilch und vor allem: Wie lange braucht er dafür? Akohol löst sich gut in Wasser und diffundiert sehr schnell. Man kann m.E. davon ausgehen, dass sich die Alkoholkonzentration in allen Körperflüssigkeiten mit ähnlich hohen Wasseranteil sehr schnell angleicht. Die Konzentration in der Milch wird dem Promillegehalt im Blut mit geringer Verzögerung folgen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 1. Januar 2012 Melden Share Geschrieben 1. Januar 2012 Wieviel von dem Blutalkohol landet eigentlich in der Muttermilch und vor allem: Wie lange braucht er dafür? Die Geschichte scheint mir sehr schräg. Hast Du schon mal Neugeborene von Drogenabhängigen oder Alkoholikerinnen gesehen? Die sind bedeutend kleiner als andere und haben in den ersten Stunden und Tagen mit einer Entwöhnung zu kämpfen. Das ist grauenvoll. Solange sich in Russland nichts ändert und der Staat das Alkoholtrinken sogar subventioniert, wird es immer wieder solch spektakuläre Fälle geben. Im Jahre 1968 sind finnische Anonyme Alkoholiker ins damals noch russisch beherrschte Tallin gefahren um den Behörden ihre Hilfe bei den grassierenden Alkoholproblemen des Landes anzubieten. Sie wurden wieder nach Hause geschickt mit dem Kommentar: In der Sowjetunion gäbe es kein Alkoholproblem. Erst Gorbatschow rief die Selbsthilfeorganisation um Hilfe an. Die Sauferei ist allerdings so tief verwurzelt und der Staat verdient so gut daran, daß es schwer ist, Überzeugungsarbeit zu leisten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Klaus Klammer Geschrieben 3. Januar 2012 Autor Melden Share Geschrieben 3. Januar 2012 (bearbeitet) Wieviel von dem Blutalkohol landet eigentlich in der Muttermilch und vor allem: Wie lange braucht er dafür? Die Geschichte scheint mir sehr schräg. Hast Du schon mal Neugeborene von Drogenabhängigen oder Alkoholikerinnen gesehen? Die sind bedeutend kleiner als andere und haben in den ersten Stunden und Tagen mit einer Entwöhnung zu kämpfen. Das ist grauenvoll. Solange sich in Russland nichts ändert und der Staat das Alkoholtrinken sogar subventioniert, wird es immer wieder solch spektakuläre Fälle geben. Im Jahre 1968 sind finnische Anonyme Alkoholiker ins damals noch russisch beherrschte Tallin gefahren um den Behörden ihre Hilfe bei den grassierenden Alkoholproblemen des Landes anzubieten. Sie wurden wieder nach Hause geschickt mit dem Kommentar: In der Sowjetunion gäbe es kein Alkoholproblem. Erst Gorbatschow rief die Selbsthilfeorganisation um Hilfe an. Die Sauferei ist allerdings so tief verwurzelt und der Staat verdient so gut daran, daß es schwer ist, Überzeugungsarbeit zu leisten. Das Ausmaß des realen Problems wollte ich überhaupt nicht verschleiern. Mir kam nur speziel diese Geschichte arg seltsam vor. bearbeitet 3. Januar 2012 von Klaus Klammer Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 3. Januar 2012 Melden Share Geschrieben 3. Januar 2012 (bearbeitet) Eben, genau so geht es mir auch. Ich denke, es kann nicht einfach dieser eine Liter Portwein gewesen sein. bearbeitet 3. Januar 2012 von Inge Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Klaus Klammer Geschrieben 3. Januar 2012 Autor Melden Share Geschrieben 3. Januar 2012 Eben, genau so geht es mir auch. Ich denke, es kann nicht einfach dieser eine Liter Portwein gewesen sein. Dito. Me.E. soll es halt medienwirksam dargestellt werden. Es braucht nicht mal üblen Dauersuff während der Schwangerschaft und danach massive Vernachlässigung des Kindes um eine Katastrophe herauf zu beschwören, es genügt ein später Fehltritt. Für russische Verhältnisse mag diese Form der Erziehung angemessen sein. Allerdings frage ich mich, wie vile stillende Mütter jetzt in D verteufelt werden, obwohl sie nur ein Weißbier getrunken haben, das nach allen seriösen Untersuchungen dem Kind 0.0 schadet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 3. Januar 2012 Melden Share Geschrieben 3. Januar 2012 Allerdings frage ich mich, wie vile stillende Mütter jetzt in D verteufelt werden, obwohl sie nur ein Weißbier getrunken haben, das nach allen seriösen Untersuchungen dem Kind 0.0 schadet. Während des Stillens weiß ich das nicht, aber während der Schwnagerschaft kann - je nach Entwicklungsstadium des Kindes auch ein Weißbier zu viel sein. (Wobei es nicht um Verteufelung, sonder um Wissen geht. Noch immer wird in vielen Frauenarztpraxen verbreitet, dass ab und zu ein Gläschen irgendwas nicht schade. Das ist falsch.) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Klaus Klammer Geschrieben 3. Januar 2012 Autor Melden Share Geschrieben 3. Januar 2012 Allerdings frage ich mich, wie vile stillende Mütter jetzt in D verteufelt werden, obwohl sie nur ein Weißbier getrunken haben, das nach allen seriösen Untersuchungen dem Kind 0.0 schadet. Während des Stillens weiß ich das nicht, aber während der Schwnagerschaft kann - je nach Entwicklungsstadium des Kindes auch ein Weißbier zu viel sein. (Wobei es nicht um Verteufelung, sonder um Wissen geht. Noch immer wird in vielen Frauenarztpraxen verbreitet, dass ab und zu ein Gläschen irgendwas nicht schade. Das ist falsch.) Zwischen dem Stillen und dem Trinken in der Schwangerschaft besteht ein Puffer von einem Faktor ca. 100. Es sind also zwei völlig verschiedene Dinge. Ja, ein Weißbier in der Schwangerschaft kann zuviel sein. Ich würde selbst in der Schwangerschaft Null Alkohol empfehlen. Allerdings weist die Statistik (merkbar)alkoholgeschädigter Säuglinge sehr darauf hin, dass weit mehr als nur ein Weißbier das verursacht hat. In der Mehrheit der Fälle. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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