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Ist Selbstbefriedigung Sünde?


Religionslehrer

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Entschuldigung, daß ich kein Theologe bin. Und schön, daß man mir hier aus jedem Wort einen Strick drehen will. Aber ich denke, man kann sich hier in etwa "vorstellen" was ich meinte - sonst wäre wohl auch kaum so eine Aufregung entstanden ;)

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Entschuldigung, daß ich kein Theologe bin. Und schön, daß man mir hier aus jedem Wort einen Strick drehen will. Aber ich denke, man kann sich hier in etwa "vorstellen" was ich meinte - sonst wäre wohl auch kaum so eine Aufregung entstanden ;)

Ich sehe keinen Aufregung nur mitleidiges Achselzucken.

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Franciscus non papa

Entschuldigung, daß ich kein Theologe bin. Und schön, daß man mir hier aus jedem Wort einen Strick drehen will. Aber ich denke, man kann sich hier in etwa "vorstellen" was ich meinte - sonst wäre wohl auch kaum so eine Aufregung entstanden ;)

 

 

wenn man von einer wissenschaft keine ahnung hat, dann ist es ratsam, mit fachbegriffen eben dieser wissenschaft sehr vorsichtig umzugehen, wenn man sich nicht lächerlich machen will.

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Entschuldigung, daß ich kein Theologe bin. Und schön, daß man mir hier aus jedem Wort einen Strick drehen will. Aber ich denke, man kann sich hier in etwa "vorstellen" was ich meinte - sonst wäre wohl auch kaum so eine Aufregung entstanden ;)

"... Ich habe Selbstbefriedigung immer als etwas Zwanghaftes wahrgenommen (und das wird mir wohl jeder Mann bestätigen können).."

 

ganz ruhig wollte ich nur die konsequenzen dieser aussage mitteilen. das ist keine theologische sondern eine über kommunikationsstil.

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Selbstbefriedigung ist objektiv eine Sünde, die übrigens KATASTROPHALE Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft hat. Sie hält eine milliardenschwere Pornoindustrie am Leben, die menschenverachtend ist, millionen Männer zu Pornosüchtigen macht, die ihr ganzes Geld im Internet dafür ausgeben müssen, die beziehungsunfähig werden.

 

Vergib mir Vater, denn ich habe (heute) gesündigt.

 

Bin ich jetzt beziehungsunfähig?

 

 

Ich habe Selbstbefriedigung immer als etwas Zwanghaftes wahrgenommen (und das wird mir wohl jeder Mann bestätigen können)

Kann ich nicht.

Will ich nicht. Und werde ich auch nicht.

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...

Ich habe Selbstbefriedigung immer als etwas Zwanghaftes wahrgenommen (und das wird mir wohl jeder Mann bestätigen können)

Kann ich nicht.

Will ich nicht. Und werde ich auch nicht.

dann bist du kein mann.

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...

Ich habe Selbstbefriedigung immer als etwas Zwanghaftes wahrgenommen (und das wird mir wohl jeder Mann bestätigen können)

Kann ich nicht.

Will ich nicht. Und werde ich auch nicht.

dann bist du kein mann.

Frag meine Frau.

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Selbstbefriedigung ist objektiv eine Sünde, die übrigens KATASTROPHALE Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft hat. Sie hält eine milliardenschwere Pornoindustrie am Leben, die menschenverachtend ist, millionen Männer zu Pornosüchtigen macht, die ihr ganzes Geld im Internet dafür ausgeben müssen, die beziehungsunfähig werden.

 

Es gab also in der Zeit vor der Pornoindustrie keine Selbstbefriedigung? Das halte ich für ein Gerücht.

 

Ich würde an Deiner Stelle auch versuchen, das ganze etwas im Kontext zu sehen. Im Katechismus steht z.b., dass Masturbation "die absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen" sei. I.d.R. befriedigen sich Menschen aber selbst, weil sie bereits in einem Zustand der Erregung sind. Das ist etwas ganz anderes. Im Katechismus geht es meiner Meinung nach darum, sich generell der Zweisamkeit zu verschließen, die sich in der Ehe formuliert. Es geht aber auch um das Verhältnis zu sich selbst als Menschen mit Seele und Ebenbild Gottes. Ein sehr exzessiver Gebrauch von Selbstbefriedigung kann genau wie exzessiver und häufiger Sex zu einer Verdinglichung der Sache führen und den Menschen leer werden lassen (verstehen die meisten Menschen nur nicht, weil sie sexuell nicht "überaktiv" sind und die "Gefahr" gar nicht kennen).

Ganz davon abgesehen, dass die Aussagen im Katechismus Auslegungen aus dem 6. Gebot sind und doch in manchen Formulierungen dazu neigen, irrig zu sein. Zumal die RKK selbst sagt, dass z.b. die Gebote nicht starre Regeln sind, sondern grundsätzliche Werte erhalten wollen, also nicht geeignet sind, als generelle Handlungsrichtlinien für jede einzelne Situation angesehen zu werden.

In Christus geht es VOR ALLEM ANDEREN um die Liebe, und daran müssen sämtliche Schriften und Aussagen gemessen werden. Die Meinung des Lehramtes sollte man durchdenken und hinterfragen, denn sie ermöglicht, eine andere Perspektive als die eigene zur Bibel kennenzulernen. Man muss sie aber genauso prüfen. "Prüfet alles, das Gute behaltet."

 

Als junger, gesunder Mann kann ich sehr, sehr gut nachvollziehen, daß Leute nach allen möglichen Argumenten suchen, um die Sündhaftigkeit der Selbstbefriedigung in Frage zu stellen.

 

Genauso könnte man Dir vorwerfen, dass Deine unvernünftigen, körperlichen Impulse (Zwanghaftigkeit) der eigentliche Grund sind, warum Du hier eine Rechtfertigung in der Lehramtsmeinung suchst. Der Katechismus ist übrigens nicht die Bibel, sondern stellt die Grundlage der Unterweisung dar. Damit kann er als Anhaltspunkt dienen, aber er ist nicht das Wort Christi.

 

Aber der Katechismus ist hier für jeden Katholiken maßgebend.

 

Das Lehramt kann irren, der Katechismus enthält Auslegungen. Die können richtig sein, müssen es aber nicht. Gerade im Bezug auf das 6. Gebot enthält der Katechismus Interpretationen, die durchaus einen richtigen Kern enthalten, wenn man sie im bestimmten Lichte betrachtet, die aber für sich auch dazu neigen, große Missverständnisse zu erzeugen. Jemand, der sich nicht durch Sexualität verdinglicht und diese auch nicht dazu nutzt, die Zweisamkeit mit einem anderen Menschen zu umgehen, wieso sollte der gegen das Sechste Gebot verstoßen?

Die Gebote waren ursprünglich einmal dazu gedacht, bestimmte Werte zu erhalten und nicht, dem Menschen sein Menschsein madig zu machen. Sonst wäre Gott auch kaum Mensch geworden, wenn das alles so verwerflich ist.

 

Die sogenannte "sexuelle Befreiung" ist meiner Meinung nach eine sexuelle Versklavung des Menschen (durch die Pornoindustrie).

 

Hat Jesus Christus nicht gelehrt, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt? Und was hat die Pornoindustrie mit Selbstbefriedigung zu tun? Die meisten Menschen halten Pornos nicht nur für überflüssig, sondern zurecht für langweilig. Würden sich aber wohl auch aufgrund Deiner persönlichen Abneigung gegen die Pornoindustrie nicht dazu nötigen lassen, nicht zu masturbieren.

 

Ich habe Selbstbefriedigung immer als etwas Zwanghaftes wahrgenommen (und das wird mir wohl jeder Mann bestätigen können)

 

Ja, das ist es wohl. Du hast ja schon angesprochen, dass Menschen dazu neigen, Sachen zu rechtfertigen. Ich würde jedem Menschen, der Selbstbefriedigung als zwanghaft empfindet, einen guten Therapeuten empfehlen. Alles Zwanghafte kann niemals gesund sein. Und oft führt es zu merkwürdigen Weltanschauunge.

bearbeitet von Lars77
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Hallo, ich bin ganz neu hier und musste jetzt erstmal gucken was KKK heisst (ich dacht erst an den KuKluxKlan :angel:)

Ich kann noch kein Katholisch und deshalb les ich grad "Katholisch für Dummies". Da steht bei den sieben Hauptlastern, zum Thema Wollust: Wollust bedeutet, einen anderen Menschen als ein blosses Ding zu sehen, das existiert, nur um mir zu gefallen und nicht als einzigartige Persönlichkeit, die nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde. Weil die Wollust das zu trennen und zu isolieren sucht, was Gott vereint haben wollte - Liebe und Leben.

Also wenn ich mir einen Menschen zur Befriedigung körperlicher Genüsse als Sexualobjekt in meiner Fantasie vorstelle oder zu diesem Zwecke einen Porno gucke, dann leuchtet mir das direkt ein, daß ich diese Menschen dann missbrauche.

 

Wenn ich mich danach sehne liebevoll umarmt, zärtlich gestreichelt und sinnlich und lustvoll berührt zu werden und ich das absichtslos selber mache, weil ich eben alleine bin, kann ich da nichts Falsches dran erkennen.

Obwohl katholisch hab ich diese Lesart nie verstanden.

 

Sollte ich sie verstehen möchte ich bitte das sich einer erbarmt und mir die Knarre zeigt mit der er mich erschießt sobald ich dieser Lesart anschliesse.

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Hallo, ich bin ganz neu hier und musste jetzt erstmal gucken was KKK heisst (ich dacht erst an den KuKluxKlan :angel:)

Ich kann noch kein Katholisch und deshalb les ich grad "Katholisch für Dummies". Da steht bei den sieben Hauptlastern, zum Thema Wollust: Wollust bedeutet, einen anderen Menschen als ein blosses Ding zu sehen, das existiert, nur um mir zu gefallen und nicht als einzigartige Persönlichkeit, die nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde. Weil die Wollust das zu trennen und zu isolieren sucht, was Gott vereint haben wollte - Liebe und Leben.

Also wenn ich mir einen Menschen zur Befriedigung körperlicher Genüsse als Sexualobjekt in meiner Fantasie vorstelle oder zu diesem Zwecke einen Porno gucke, dann leuchtet mir das direkt ein, daß ich diese Menschen dann missbrauche.

 

Wenn ich mich danach sehne liebevoll umarmt, zärtlich gestreichelt und sinnlich und lustvoll berührt zu werden und ich das absichtslos selber mache, weil ich eben alleine bin, kann ich da nichts Falsches dran erkennen.

 

 

 

 

 

 

Falsch wäre es insoweit es dich von der Suche nach einem späteren Ehemann abbrächte.

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Da steht bei den sieben Hauptlastern, zum Thema Wollust: Wollust bedeutet, einen anderen Menschen als ein blosses Ding zu sehen, das existiert, nur um mir zu gefallen und nicht als einzigartige Persönlichkeit, die nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde. Weil die Wollust das zu trennen und zu isolieren sucht, was Gott vereint haben wollte - Liebe und Leben.

Nach dieser Definition ist Fußball gucken Wollust.

 

Werner

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Da steht bei den sieben Hauptlastern, zum Thema Wollust: Wollust bedeutet, einen anderen Menschen als ein blosses Ding zu sehen, das existiert, nur um mir zu gefallen und nicht als einzigartige Persönlichkeit, die nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde. Weil die Wollust das zu trennen und zu isolieren sucht, was Gott vereint haben wollte - Liebe und Leben.

Nach dieser Definition ist Fußball gucken Wollust.

 

Werner

 

Bei den absurden Vereinsvorlieben, die hier manche zu haben scheinen, solche masochistischer Natur.

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Da steht bei den sieben Hauptlastern, zum Thema Wollust: Wollust bedeutet, einen anderen Menschen als ein blosses Ding zu sehen, das existiert, nur um mir zu gefallen und nicht als einzigartige Persönlichkeit, die nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde. Weil die Wollust das zu trennen und zu isolieren sucht, was Gott vereint haben wollte - Liebe und Leben.

Nach dieser Definition ist Fußball gucken Wollust.

 

Werner

 

Bei den absurden Vereinsvorlieben, die hier manche zu haben scheinen, solche masochistischer Natur.

 

Mensche musst du immer die FC Bayern Fans beleidigen?

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Da steht bei den sieben Hauptlastern, zum Thema Wollust: Wollust bedeutet, einen anderen Menschen als ein blosses Ding zu sehen, das existiert, nur um mir zu gefallen und nicht als einzigartige Persönlichkeit, die nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde. Weil die Wollust das zu trennen und zu isolieren sucht, was Gott vereint haben wollte - Liebe und Leben.

Nach dieser Definition ist Fußball gucken Wollust.

 

Werner

Bei den absurden Vereinsvorlieben, die hier manche zu haben scheinen, solche masochistischer Natur.
hmm ...

 

meine absurdeste Vereinsvorliebe ist die röm.-kath. Kirche. Da bin ich sogar Mitglied, und zahle sogar meinen Vereinsbeitrag. Sonst wäre ich da kein Mitglied.

 

eine Frage:

 

bin ich dann ein Masochist (Obwohl ich in meinem Privatleben solche Neigungen bei mir eher noch nicht feststellen konnte),

 

oder wollüstig? (allein schon das Wort, wenn Du das Dir auf der Zunge zergehen läßt, wenn Dir dann so die Phantasien kommen, aber nicht beim Schreiben, nein ...)

 

FC-Bayern-Fan bin ich nicht.

 

Aber meinem Firmling, der absoluter Bayern-Fan ist, habe ich den Original-FC-Bayern-Toaster aus dem Original-FC-Bayern-Fanshop zu Weihnachten geschenkt.

 

das war ein schöner Weihnachtsabend. Wir alle haben an diesem Weihnachtsabend sehr viel Toast mit Musik gegessen.

 

so, aber nun zurück zum Thema.

 

ist Selbstbefriedigung Sünde?

 

darauf habe ich momentan noch keine abschließende Antwort. Weil ich noch nicht genau weiß, was dieses theologische Fachsprechwort genau bedeutet.

 

kann jemand da helfen?

bearbeitet von Petrus
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st Selbstbefriedigung Sünde?

 

Die vermutlich richtige Antwort ist: es kommt darauf an. (Freilich eignet sich diese Antwort nicht dazu, das Thema zu skandalisieren; wobei ich ausdrücklich dazu sage, daß ich dir nicht unterstelle, skandalisieren zu wollen.)

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Selbstbefriedigung kann keine Sünde sein. Sie ist ein wichtiger Teil der Sexualität welche uns von G'tt geschenkt wird. Als Baby fängt unsere Sexualität damit an und als Senior/In hört sie damit auf. Alle anderen Formen der Sexualität welche wir im Laufe des Lebens betreiben sind lediglich eine Episode.

bearbeitet von Katharer
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Selbstbefriedigung kann keine Sünde sein. Sie ist ein wichtiger Teil der Sexualität welche uns von G'tt geschenkt wird. Als Baby fängt unsere Sexualität damit an und als Senior/In hört sie damit auf. Alle anderen Formen der Sexualität welche wir im Laufe des Lebens betreiben sind lediglich eine Episode.

Das ist zu schlicht gedacht. Jede denkbare äußere Handlung kann je nach den Umständen als Sünde zu bewerten sein.

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Selbstbefriedigung ist natürlich immer noch Sünde (oder "schwere Unordnung", wie es an anderer Stelle heißt).

Aber man kann bei dem Thema noch etwas anderes beobachten: Die Neigung, das Verhalten der Kirche schönzureden.

 

"Das wurde nie gelehrt.", "Das sagt doch niemand."

Oder: "Das war früher mal so. Heute nicht mehr." Natürlich ohne dass man genauer beschreiben würde, wie dieses Umdenken geschehen sein soll: Bei welcher Gelegenheit, mit welchen Dokumenten dieses Umdenken belegbar ist und aus welchen Gründen es stattgefunden habe.

 

Die Kirche war auch niemals lustfeindlich. Wusstest Du das nicht? Und niemals frauenfeindlich. Und wenn schon, dann nur in früher, früher Vergangenheit, über die man sich heute keine Gedanken mehr machen soll. "Warum nicht?". "Darum!". Fertig.

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Selbstbefriedigung kann keine Sünde sein.

doch, ist Sünde. steht drin. Im Gotteslob, aktuelle Ausgabe.

 

Gott will, dass wir in Freundschaft und Ehe einander Respekt, Liebe und Treue erweisen.

- Wie zeigen sich Liebe und Treue in meinen Beziehungen?

- Bemühe ich mich um Aufrichtigkeit, Achtsamkeit und Verlässlichkeit?

- Bemühe ich mich um einen verantwortungsvollen Umgang mit der mir von Gott geschenkten Sexualität?

- Bin ich bereit zur kirchlichen Eheschließung und zur christlichen Gestaltung von Ehe und Familie (,Verantwortete Elternschaft)?

- Will ich durch mein Verhalten andere bewusst provozieren?

- Bin ich in Partnerschaft und Liebe nur auf mich bezogen? (z. B. Selbstbefriedigung)?

Wie man sieht: Die ganze Angelegenheit ist schon ein wenig abgeschwächt. Die Kirche steht nicht mehr offen zu ihrer Ablehnung der Selbstbefriedigung, sondern formuliert es so, dass die Selbstbefriedigung ein Beispiel für "nur auf mich bezogen" sei. Und "nur auf sich selbst bezogen" wäre natürlich zu beichtende Sünde.

 

Es ist schon gar nicht mehr wahr, dass es im alten LThK einen Artikel gab, der sogar bei der nächtlichen Pollution fein differenzierte zwischen "unbewusst", "zugelassen" und "gewollt". Letzteres ist natürlich Ferkelskram in Vollendung. Die anderen Formen genießen mildernde Umstände.

 

Ausreden!

Ausreden, um nicht zu sagen: Das war eine Fehleinschätzung, hinter der eine leib- und lustfeindliche Haltung stand.

Und jetzt: "Schluss mit all dieser Leib- und Lustfeindlichkeit. Wir schließen das alte, ungute Kapitel ab und schreiben ein neues."

 

Aber nein. Statt dessen gibt man sich ach so modern ... und lässt die alte Misanthropie dann nur noch durchs Hintertürchen ihr Unwesen treiben. So eine kleine Erinnerung, dass Selbstbefriedigung im Dunstkreis des Bösen stehe, muss trotz aller Moderne sein. Man hat die Fassade renoviert, aber man hat keineswegs hinter der Fassade reinen Tisch gemacht. Man hat die alte Leib- und Lustfeindlichkeit nicht aus der Türe geworfen und des Hauses verwiesen, sondern sie lediglich neu lackiert.

 

Und dieses Ausrede-Verhalten ist deswegen so schlimm, weil es bei unterschiedlichsten Themen immer wieder sein Unwesen treibt.

Sieht fast so aus, als haben weite Teile der Kirche erkannt, dass kein Weg an der heutigen Zeit vorbei geht. Aber man liebt das heutige Denken nicht. Also lackiert man die unpopulären Teile neu. Dann kann man sie bei Gelegenheit ohne großen Aufwand auch wieder hervorkramen. Und man kann erfolgreich darauf setzen, dass es noch viele gibt, die unter den Lack schauen und diese Dämonen des Altertums als den eigentlichen Kern der christlichen Lehre hochjubeln.

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Das Übel ist: Selbstbefriedigung kann tatsächlich schädlich sein - und zwar genau dann, wenn es zur Sucht führt.

 

Da teilt sich die SB das Schicksal mit Wein oder jedem anderen der schönen Güter dieser Welt.

Das Schädliche ist natürlich weder der Wein, noch das Weintrinken, noch die Selbstbefriedigung. Das Schädliche ist die Sucht.

 

Ich habe einmal ein Buch über Suchtverhalten gelesen, da wurde erzählt, dass ein Mann einen Unfall gebaut hat, weil er es sich nicht verkneifen konnte, auch während des Autofahrens ...

Also wirklich! Das geht in den strafrechtlichen Bereich. Wenn Autofahren, dann Autofahren - und zwar bitte ohne Wein und ohne Selbstbefriedigung. Das stört die Konzentration.

 

Man könnte durchaus wertvolle Dinge in diesem Zusammenhang bedenken. Auch ein Zusammenhang zwischen Selbstsucht und Selbstbefriedigung ist wohl gegeben - allerdings keineswegs in direkter Form.

 

Ein Beispiel: Wenn ein Mann seine Partnerin nicht mehr glücklich machen kann, weil er als SB-Süchtiger meistens schon "abgearbeitet" ist, dann hat das selbstverständlich auch Konsequenzen für die Beziehung. Seine Partnerin wird mit Recht entweder auf die Barrikaden gehen - oder sich einen anderen Partner suchen.

 

Solche Gedankengänge wären doch ein sinnvolles Thema für Moraltheologen. Auf den ersten Blick sieht es sogar so aus, als ob man bei solchen Themen einen gewinnbringenden Beitrag für sinnvolle Gespräche einzubringen hätte.

Ich befürchte nur, dass einige solche Gedankengänge dazu missbrauchen, um schon wieder Formen der Lustfeindlichkeit zu etablieren. Wird so ein Gedankengang von Kirchens vorgebracht, dann kommt ohnehin ein gigantisches Misstrauen. Aus schlechter Erfahrung. Wie viele gute Gedankengänge untauglich gemacht wurden, weil man sie als Ausrede missbraucht hat, geht wohl auf keine Kuhhaut.

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