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Gewissens- Verständnisfrage zur Römisch Katholischen Kirche


newCath

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Hallo newCath,

 

Ich habe gehört, dass wenn man nicht an die Unfehlbarkeit des Papstes glaubt, man vom Römisch Katholischem Glauben abgefallen ist - Laut der Lehre. (Ja, ich weiß dass der Papst nur zwei mal sich auf diese Unfehlbarkeit bezogen hat)

 

Hallo newCath, ich versuche Dir die Fragen aus meinem persönlichen Blickwinkel zu beantworten.

 

Der Begriff Unfehlbarkeit ist wahrscheinlich Grundlage eines Missverständnisses.

Ich würde eher sagen, dass der Papst im Grunde die Letztinstanz darstellt, wenn es um eine Entscheidung in strittigen Glaubensfragen (oder denen der Sitte) geht. "Unfehlbar" ist er nur, wenn er ein Dogma ausspricht. Und ein Dogma ist erfahrungsgemäß die Bestätigung dessen, was in der Kirche - also in der Gemeinschaft der Gläubigen - bereits geglaubt wurde. Also nichts, was er sich ausdenkt, sondern was durch den Heiligen Geist für die meisten Katholiken offenbar ist.

Die Kirche hat m.W. noch nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass die Kleriker und auch der Papst Menschen sind und deshalb irren können. Da Lehramt kann in Glaubensfragen genauso irren. "Irren ist menschlich".

 

 

Meine andere Frage bezieht sich auf die allgemeine Struktur und Haltung, dass die Römisch Katholische Kirche unfehlbar wäre.

 

Die römisch-katholische Kirche ist als Teilkirche Teil der Einen Kirche Christi. Sie besteht aus Menschen. Menschen sind fehlbar. Fehlbar zu sein ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Wenn aber (z.b.) 3000 Christen Kraft ihres GLaubens zu einer gemeinsamen Glaubenserkenntnis kommen, kann man durchaus davon ausgehen, dass hier die Individualität überschritten wird.

Die meisten Menschen geben es nicht zu, aber auch außerhalb der Kirche wird davon ausgegangen, dass das, was viele Menschen gemeinsam erkennen, ein Hinweis auf die eigentliche Wahrheit ist. Katholiken bekennen, dass diese Gemeinsamkeiten ein Hinweis auf Gott sind.

 

Alles Gute

Lars

bearbeitet von Lars77
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Ich würde eher sagen, dass der Papst im Grunde die Letztinstanz darstellt, wenn es um eine Entscheidung in strittigen Glaubensfragen (oder denen der Sitte) geht.
Wobei "Letztinstanz" unter Umständen die falschen Assoziationen weckt.

 

Der Papst ist kein Gericht dem von diversen Anwälten verschiedene Theorien vorgetragen werden, und der dann entscheidet welche die richtige ist.

 

Seine Aufgabe ist etwas differenzierter. Auf der einen Seite kann es zu einer Streitfrage kommen, die so widersprüchliche Antworten hervorbringt, daß das Dogma tatsächlich nötig wird um die Identität der Kirche aufrechzuerhalten. Das ist soweit ich weiß seit Trient nicht mehr vorgekommen und selbst da wurden eigentlich nur Dogmen wiederholt und keine neuen verkündet. Zumindest keine essenziellen.

 

Auf der anderen Seite sind Dogmen auch immer Positionierungen der Kirche gegenüber den Entwicklungen in der Welt (wie die beiden jüngsten Mariendogmen oder die Beschlüsse von Vat1).

 

Die römisch-katholische Kirche ist als Teilkirche Teil der Einen Kirche Christi.
Sorry, aber da sträuben sich mir die Nackenhaare. Die Katholische Kirche ist keine Teilkirche in dem Sinne, daß sie gemeinsam mit den getrennten Schwestern und kirchlichen Gemeinschaften der Reformation eine einzige Kirche bilden.

Sondern sie ist die sichtbare Gemeinschaft in der die una sancta sich manifestiert. Ob und wer außerhalb der sichtbar verfassten Katholischen Kirche zur Una Sancta gehört, weiß allein Gott.

Die Bistümer sind ja auch keine Teilkirchen in dem Sinne, daß sie ohne die übrigen Bistümer unvollständig wären oder die Katholische Kirche ohne eines davon beschädigt wäre. Jedes Bistum ist als Teil- oder Ortskirche um einen Bischof in apostolischer Tradition, der in Communio mit dem Bischof von Rom steht, im Vollsinn sichtbare Manifestation der una sancta.

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Die römisch-katholische Kirche ist als Teilkirche Teil der Einen Kirche Christi.
Sorry, aber da sträuben sich mir die Nackenhaare. Die Katholische Kirche ist keine Teilkirche in dem Sinne, daß sie gemeinsam mit den getrennten Schwestern und kirchlichen Gemeinschaften der Reformation eine einzige Kirche bilden.

Sondern sie ist die sichtbare Gemeinschaft in der die una sancta sich manifestiert. Ob und wer außerhalb der sichtbar verfassten Katholischen Kirche zur Una Sancta gehört, weiß allein Gott.

Die Bistümer sind ja auch keine Teilkirchen in dem Sinne, daß sie ohne die übrigen Bistümer unvollständig wären oder die Katholische Kirche ohne eines davon beschädigt wäre. Jedes Bistum ist als Teil- oder Ortskirche um einen Bischof in apostolischer Tradition, der in Communio mit dem Bischof von Rom steht, im Vollsinn sichtbare Manifestation der una sancta.

Naja, das eine ist die spezifisch römische Sicht, das andere die Sicht des Restes der Christenheit.

Hier mit Begriffen wie "wahr" und "falsch" zu kommen, bringt nichts.

Der eine sieht es so, der andere so.

Wie Gott es sieht, weiß niemand.

 

Werner

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Seine Aufgabe ist etwas differenzierter. Auf der einen Seite kann es zu einer Streitfrage kommen, die so widersprüchliche Antworten hervorbringt, daß das Dogma tatsächlich nötig wird um die Identität der Kirche aufrechzuerhalten. Das ist soweit ich weiß seit Trient nicht mehr vorgekommen und selbst da wurden eigentlich nur Dogmen wiederholt und keine neuen verkündet. Zumindest keine essenziellen.

 

Danke für die gute Ergänzung.

 

Sorry, aber da sträuben sich mir die Nackenhaare. Die Katholische Kirche ist keine Teilkirche in dem Sinne, daß sie gemeinsam mit den getrennten Schwestern und kirchlichen Gemeinschaften der Reformation eine einzige Kirche bilden.

 

Die Katholische Kirche ist die allumfassende, ich schrieb aber bewusst Römisch-Katholische Kirche. Und die Römisch-Katholische ist natürlich eine Teilkirche. Was sollte sie auch sonst sein? Natürlich heißt es nicht, dass alle anderen kirchlichen Gemeinschaften ebenso Teilkirchen sind, hier müssen natürlich bestimmte Kriterien erfüllt sind. Auch ist mit dem Begriff Teilkirche ebensowenig behauptet, welchen Anteil die Römisch-Katholische Kirche an der Einen Kirche Christi hat.

 

Vermutlich sind wir hier aber eher bei Begriffsstreitigkeiten, also ergänze bitte, wenn Dir etwas auffällt.

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So, an diese Stelle auch noch einmal Danke für die Antworten. Ich bin jetzt erheblich schlauer als vorher.

 

Eine Frage die in diesem Kontext jedoch noch aufgekommen ist und ich sie deshalb in diesen Thread stelle bezieht sich auf folgenden Link:

http://www.kath-info.de/konzilsstreit.html

Hier ist zu lesen: "Nun werden also alle Theologen und Religionslehrer exkommuniziert, die die Gottheit Jesu Christi leugnen und sich damit als Gegner des Konzils von Nicäa outen?"

 

Daher meine Frage, gibt es wirklich Katholiken, die nicht glauben, das Jesus Christus Gottes Sohn war?

 

 

newCath

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So, an diese Stelle auch noch einmal Danke für die Antworten. Ich bin jetzt erheblich schlauer als vorher.

 

Eine Frage die in diesem Kontext jedoch noch aufgekommen ist und ich sie deshalb in diesen Thread stelle bezieht sich auf folgenden Link:

http://www.kath-info...zilsstreit.html

Hier ist zu lesen: "Nun werden also alle Theologen und Religionslehrer exkommuniziert, die die Gottheit Jesu Christi leugnen und sich damit als Gegner des Konzils von Nicäa outen?"

 

Daher meine Frage, gibt es wirklich Katholiken, die nicht glauben, das Jesus Christus Gottes Sohn war?

 

 

Du weisst, was eine "rhetorische Frage" ist?

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Nicht ohne Grund musste der HEILIGE GEIST den Martin Luther einsetzen um das Schlimmste zu verhindern.

...

Martin Luther sollte das Papstamt reformieren - daß die Christenheit es bis zum Auseinanderbrechen der Kirche kommen ließ, ist nicht im Sinne JESU CHRISTI und des HEILIGEN GEISTES...

...

Luther wollte nicht das Schisma.

...

So gesehen, hat Luther dem HEILIGEN GEIST den verlangten Dienst erwiesen.

Es beruhigt ja mein protestantisches Gewissen ungemein, dass Josef das Handeln Luthers auf den Heiligen Geist zurückführt...

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Daher meine Frage, gibt es wirklich Katholiken, die nicht glauben, das Jesus Christus Gottes Sohn war?

Es gibt zumindest ordentliche Mitglieder der Kirche, - getauft, gefirmt, katholisch verheiratet und womöglich sogar in der Gemeinde aktiv und den Gottesdienst besuchend (zumindest an Weihnachten die Orchestermesse) - die nicht daran glauben. Es gibt in diesem Sinne sogar Katholiken, die nicht an Gott glauben und ihr Christsein ganz anders definieren - z.B. "Ich bin (in moralischer und sozialer Hinsicht) viel christlicher, als die Christen!"

 

Nur kann man von diesem Tatbestand nicht viel über die Kirche schließen. Man kann nicht schließen, dass die katholische Kirche nicht die Gottsohnschaft Jesu glaubt. Im Glaubensbekenntnis der katholischen Kirche steht sie zum Beispiel dennoch drin.

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... Da die päpstliche Unfehlbarkeit erst 1871 als Dogma verkündet wurde und es bis dahin auch ohne Dogma ging, ...

nein, die verkündigung des dogmas ist nicht die entstehung. es wird nur etwas verkündet was schon vorhanden war. ein dogma wird jetzt ausdrücklich dogma genannt.

 

Was "nein"? Ich habe nirgendwo geschrieben, die Verkündigung des Dogmas sei die Entstehung.

"... und es bis dahin auch ohne Dogma ging..." verstand ich so.

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... Da die päpstliche Unfehlbarkeit erst 1871 als Dogma verkündet wurde und es bis dahin auch ohne Dogma ging, ...

nein, die verkündigung des dogmas ist nicht die entstehung. es wird nur etwas verkündet was schon vorhanden war. ein dogma wird jetzt ausdrücklich dogma genannt.

 

Was "nein"? Ich habe nirgendwo geschrieben, die Verkündigung des Dogmas sei die Entstehung.

"... und es bis dahin auch ohne Dogma ging..." verstand ich so.

 

Dein Fehler, wenn Du das für Deine persönlichen Zwecke nicht richtig ergänzen konntest: "und es bis zur Verkündigung des Dogmas auch ohne verkündigtes Domga ging!" :rolleyes:

bearbeitet von Julius
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