pedrino Geschrieben 25. Juli 2002 Melden Share Geschrieben 25. Juli 2002 Band 73: "Taschenlexikon Religion und Theologie" Allgemein verstaendlich, zuverlaessig und umfassend informiert dieses theologische Standardwerk in ueber 500 Beitraegen sowohl ueber traditionelle Themen wie etwa das Abendmahl oder die Bergpredigt als auch ueber aktuelle Themen wie Genetik, Rassismus oder Umwelt. Die CD-ROM kostet 39,90 Euro, weiteres unter: http://www.digitale-bibliothek.de/band73.htm Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Torsten Geschrieben 25. Juli 2002 Melden Share Geschrieben 25. Juli 2002 >Soll keine Werbung sein< Ach so ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Juergen Geschrieben 25. Juli 2002 Melden Share Geschrieben 25. Juli 2002 Das ''Lexikon für Theologie und Kirche'' informiert in 11 Bänden über alle wichtigen Themen die Theologie und Kirche betreffen. Macht sich auch gut im Regal. Beweist, daß der Besitzer zumindest die Möglichkeit hat, mal was nachzuschlagen. Ein MUß für jeden der sich mit Theologie und Kirche beschäftigen will. Sollte man unbedingt ganz lesen. Ist der absolute Brüller. Ich bin begeistert. Und das für ca. schlappe 2500,-- Euro. Ausgesprochen viel Buch fürs Geld! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ralf Geschrieben 18. August 2002 Melden Share Geschrieben 18. August 2002 Auch für A&As verständlich!: An den drei-einen Gott glauben, von Gisbert Greshake (sprich: Gres-ha-ke, nicht Grischäyki), Herder-Verlag Sehr zu empfehlen. Paz y bien, Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jeru Geschrieben 19. August 2002 Melden Share Geschrieben 19. August 2002 Und das für ca. schlappe 2500,-- Euro. Ausgesprochen viel Buch fürs Geld! Vielleicht kann einer mal Preis pro Seite ausrechnen, dann wird es vermutlich wieder so richtig schweinebillig. Leider kann ich mich dem Werk nicht widmen, wir arbeiten noch an der Encyclopedia Britannica. Die war auch so teuer und darum muss man das auskosten. gruss, jeru Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ralf Geschrieben 19. August 2002 Melden Share Geschrieben 19. August 2002 Du meint das LThK, nehme ich an, jeru. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tom Geschrieben 22. August 2002 Melden Share Geschrieben 22. August 2002 Mein Buchtipp für Holla: Vorrätig bei Amazon. Tom Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Holla Geschrieben 22. August 2002 Melden Share Geschrieben 22. August 2002 Ich glaub ich aber nicht dran (bessre Menschen) obwohl ... der schöne Kalauer Als Gtt den Mann schuf, übte sie bloss ist immer wieder nett Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ruth Geschrieben 22. August 2002 Melden Share Geschrieben 22. August 2002 Das kann ich abkürzen, dann brauchst du es nicht extra zu lesen, Holla: "Frauen sind keine besseren Menschen als Männer; sie hatten bisher nur nicht so viel Gelegenheit, sich die Hände schmutzig zu machen. " Alice Schwarzer Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ute Geschrieben 22. August 2002 Melden Share Geschrieben 22. August 2002 Habt Ihr bemerkt, wie berechnend die blickt? (die auf dem Einband mit dem hässlichen Baby) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cano Geschrieben 22. August 2002 Melden Share Geschrieben 22. August 2002 Zitat von Ute am 18:35 - 22.August.2002 Habt Ihr bemerkt, wie berechnend die blickt? (die auf dem Einband mit dem hässlichen Baby) Ja, das ist mir auch gleich ins Auge gestoßen, Ute. Diese Frau wollte ich nicht einmal geschenkt. (Geändert von Cano um 18:44 - 22.August.2002) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Benedikt Geschrieben 22. August 2002 Melden Share Geschrieben 22. August 2002 Zitat von Holla am 17:47 - 22.August.2002 Als Gtt den Mann schuf, übte sie bloss Wieso sie? Die Eva gab es damals doch noch gar nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ralf Geschrieben 22. August 2002 Melden Share Geschrieben 22. August 2002 Benedikt, Holla pflegt Gott einen weiblichen Artikel beizulegen. Also die Gott. Dann macht ihre Aussage grammatisch Sinn - auch wenn's arg gekünstelt klingt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Holla Geschrieben 22. August 2002 Melden Share Geschrieben 22. August 2002 Benedikt, weibliches Pronomen für Gtt: Gtt, sie ......... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Trilobit Geschrieben 23. August 2002 Melden Share Geschrieben 23. August 2002 (Geändert von Trilobit um 20:35 - 13.Oktober.2002) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tachy Geschrieben 29. August 2002 Melden Share Geschrieben 29. August 2002 Hallo zusammen, Ist zwar nicht neu, das Buch, aber dafür sehr gut: "Das Lachen Gottes" von Gerhard Staguhn, Hanser-Verlag, ISBN 3-446-15824-3. Klappentext: Ein Streifzug durch die Geschichte der jahrtausendealten Suche des Menschen nach Antwort auf die Fragen: Woher kommt das All? Wohin geht das All? Wozu gibt e das All? - von den kosmologischen Mythen der Antike über die Weltbildrevolutionen durch Kopernikus, Kepler, Galilei, Newton und Einstein bis hin zu den geheimnisvollen Quarks und "Schwarzen Löchern" der modernen Kern- und Astrophysik. .. und bis hin zu dem vielleicht umfassendsten Universalgestz überhaupt: göttlicher Humor, das Lachen Gottes,der sich vor den menschlichen Erkenntnisanstrengungen in immer tiefere Geheimnisse zurückzieht." Ein, wie ich finde, auf schöne Weise geschriebenes Buch, versöhnlich zwischen Glaube und Wissenschaft, objektiv und nicht konfessionell oder mit einer bestimmten Glaubensrichtung vorbelastet wie manche Bücher beispielsweise vom Herder-Verlach Freiburg Sind auch viele schöne literarische Zitate enthalten. Gibt's derzeit im Jokers Restseller für 4,95 € ! Viele Grüße, Johannes (Geändert von Tachy um 11:35 - 29.August.2002) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pedrino Geschrieben 1. September 2002 Autor Melden Share Geschrieben 1. September 2002 http://www.zeit.de/2002/36/Kultur/200236_p-brandt.html DIE ZEIT Literatur 36/2002 Ein Leben im Widerspruch -------------------------------------------------------------------------------- Peter Merseburger hat die erste große Biografie über Willy Brandt geschrieben von Volker Ullrich Mit einem Staatsakt im Reichstag zu Berlin wurde er im Oktober 1992 zu Grabe getragen. Tausende Bürger gaben ihm das letzte Geleit. Auch die ihn einst geschmäht hatten, zollten ihm nun Respekt. Rechtzeitig zum zehnten Todestag Willy Brandts hat Peter Merseburger eine große Biografie geschrieben - wahrscheinlich das historisch-politische Buch dieses Herbstes. Denn dem Autor gelingt es, eine Jahrhundertgestalt zu zeichnen, die wie kaum eine zweite die Brüche und Neuanfänge der deutschen Geschichte verkörpert. Schon zu Lebzeiten hat der Proletariersohn, der zum Parteiführer und Staatsmann reifte, das biografische Interesse gereizt (und Willy Brandt hat dem mit einer Reihe von Memoirenbänden kräftig nachgeholfen). Vor allem Journalisten suchten den Wendungen dieses bemerkenswerten Lebens nachzuspüren. Im vergangenen Herbst hat sich mit dem Erlanger Historiker Gregor Schöllgen zum ersten Mal auch ein Fachgelehrter an dieses Wagnis gemacht. Doch Merseburger übertrifft all seine Vorgänger bei weitem. Sein Buch vereinigt die Vorzüge des Journalisten und des Historikers: Es ist glänzend geschrieben und zugleich sorgfältig recherchiert. Der Autor hat nicht nur die reiche wissenschaftliche Literatur ausgewertet und Gespräche mit vielen Weggefährten geführt; er hat vor allem den umfangreichen Nachlass im Willy-Brandt-Archiv durchgesehen, der früheren Biografen - von Schöllgen abgesehen - noch nicht zugänglich war. Entstanden ist ein quellengesättigtes, klug komponiertes Geschichtswerk, das zwar nicht mit sensationellen Enthüllungen aufwartet, dafür aber von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln vermag. Ein Hang zum Schwebenden Im Mittelpunkt steht die Zeit der Kanzlerschaft von 1969 bis 1974 - eine Epoche des Aufbruchs, in der der politische Realist und Visionär, gestützt auf eine hauchdünne Mehrheit und gegen den erbitterten Widerstand der Union, seine eigentliche historische Leistung vollbrachte: Ausgleich und Versöhnung mit dem Osten. Merseburger versteht es, die unvergleichliche Dramatik jener Jahre wieder lebendig werden zu lassen. Und man spürt seine innere Beteiligung, wenn er den Kniefall des Kanzlers vor dem Warschauer Ghetto-Mahnmal am 7. Dezember 1970 beschreibt - ein Bild, das sich dem kollektiven Gedächtnis eingeprägt hat: "Es steht für ein Deutschland, das man so bisher nicht kannte, und für einen Politiker und Staatsmann Brandt, der weit über sein Land hinaus moralische Maßstäbe setzt." Doch so eindrucksvoll diese Partien sind - ihre Tiefenschärfe gewinnt diese Biografie erst durch die intensive Einbeziehung der frühen Lebensphase und der Jahre im skandinavischen Exil 1933 bis 1945. Merseburger schildert das sozialdemokratische Lübecker Milieu, in das der 1913, im Todes- jahr August Bebels, geborene Herbert Frahm hineinwuchs. In der unehelichen Herkunft und dem Fehlen eines stabilen familiären Zusammenhangs sieht er einen Schlüssel zur Erklärung der Persönlichkeit: Zum einen habe der vaterlos Aufgewachsene Anlehnung gesucht bei politischen "Ersatzvätern", bei Julius Leber, dem König der Lübecker SPD vor 1933, bei Jacob Walcher, dem Exilvorsitzenden der SAP, einer linken Splittergruppe, der Willy Brandt (so sein 1933 angenommener Deckname) nach seinem Bruch mit Leber beigetreten war, schließlich nach seiner Rückkehr aus dem Exil bei Ernst Reuter, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin. Zum anderen aber habe Brandt eine lebenslange Scheu besessen, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen; bei Frauen habe er "Nestwärme" gesucht und sich doch nicht fest binden mögen. Willy Brandt und die Frauen: Dieses Kapitel kann kein Biograf aussparen; Merseburger behandelt es mit viel Takt. Keinen Hehl macht er allerdings aus seiner Bewunderung für Rut, Willy Brandts zweite Frau und "gute Fee", wie er sie nennt, und gern greift er auf ihr nobles Erinnerungbuch Freundesland (1992) zurück, wenn es um die private Seite geht. Prägenden Einfluss schreibt Merseburger auch den Erfahrungen des skandinavischen Exils zu. Im freien Klima der norwegischen und schwedischen Sozialdemokratie wandelte sich der dogmatische junge Linkssozialist zum pragmatischen linken Sozialdemokraten - ein Lernprozess, der sich schrittweise und nicht widerspruchsfrei vollzog. Der Autor sieht hier einen Hang zum Schwebenden, Vieldeutig-Schillernden angelegt, der auch manchen Aussagen des späteren Politikers eigen war (was ihm den Spitznamen "Willy Wolke" eintrug). Beträchtliche Energie verwendet Merseburger darauf, die zahlreichen Verdächtigungen und Verleumdungen, die später über Brandts Exilzeit in Umlauf gebracht wurden, zu widerlegen. Nichts soll im Zwielicht des Ungeklärten bleiben, und doch fragt man sich manchmal, ob damit den Schmieranten nicht zu viel Ehre angetan wird. Diese Biografie erinnert daran, wie beschwerlich die Karriere nach 1945 war. In seiner eigenen Partei wurde der heimgekehrte Emigrant keineswegs mit offenen Armen empfangen; ohne robustes Durchsetzungsvermögen hätte er kaum etwas ausrichten können. Das Kapitel über den Aufstieg an die Spitze der Berliner SPD liest sich wie ein Lehrstück aus dem Geiste Machiavellis. Geschickt verstand es Brandt, sich die Zeitungen dienstbar zu machen - auch die des Springer-Verlages, deren Hass er sich später zuziehen sollte. Er war, glaubt man seinem Biografen, der erste Politiker der Mediendemokratie. Und wie meisterhaft er als Regierender Bürgermeister auf der Klaviatur der Massenstimmungen zu spielen wusste, bewies er in den Tagen des Mauerbaus 1961, als er die aufgebrachten Berliner beruhigte. Der Autor spricht von "Brandts großer Stunde der Bewährung". Machtbewusst und verletzlich Andererseits: Niederlagen und Kränkungen konnte der Dünnhäutige nur schwer wegstecken. 1952, als er seinem Erzrivalen Franz Neumann im Kampf um den SPD-Landesvorsitz erstmals unterlegen war, wollte er alles hinschmeißen - ein Verhaltensmuster, das sich nach den deprimierenden Wahlniederlagen als SPD-Kanzlerkandidat 1961 und 1965 (und den sie begleitenden Verleumdungskampagnen), aber auch noch zu späteren Zeiten wiederholte. Er flüchtete sich dann in Depressionen, war tagelang selbst für seine engsten Mitarbeiter nicht zu sprechen. Immer wieder aber rappelte er sich hoch, und am stärksten war er nach dem Urteil des Autors, wenn er mit dem Rücken zur Wand kämpfte - so vor den Wahlen von 1972, die zu seinem größten persönlichen Triumph wurden. Machtbewusster Taktiker und empfindsamer Gefühlsmensch: Solche scheinbar unvereinbaren Widersprüche machen das Faszinosum Willy Brandt aus. Merseburger hat der Versuchung widerstanden, sie zu glätten. Bei aller Sympathie, die er seinem "Helden" entgegenbringt, lässt er jedoch erkennen, dass ihm die Rolle des Entspannungspolitikers in den siebziger Jahren sehr viel angenehmer ist als die des antikommunistischen Scharfmachers der fünfziger Jahre. Allzu lange und wider bessere Einsicht, tadelt er einmal, habe Brandt die Pathosformeln des Kalten Krieges benutzt und nicht den "Mut zu klaren Worten" gefunden. Und wer den Namen Brandts vor allem mit seinem Versuch verbindet, eine Brücke zu den 68er-Rebellen zu schlagen, der wird sich verwundert die Augen reiben, wenn er nun erfährt, mit welcher "erbarmungslosen Rigidität" der Berliner Regierende noch Anfang der sechziger Jahre gegen Dissidenten in den eigenen Reihen vorging. Nein, zu einer Lichtgestalt stilisiert Merseburger Willy Brandt wahrlich nicht. Ein Vorzug dieser Biografie ist auch, dass sie den Männern um Brandt besondere Aufmerksamkeit zuwendet. Denn der war, wie es heißt, ein "Team-Arbeiter", und schon im Schöneberger Rathaus scharte er einen Kreis loyaler Mitstreiter um sich - jenes berühmte "Küchenkabinett" mit Klaus Schütz, Heinrich Albertz und Egon Bahr. Vor allem die Rolle des Letzteren als "idealistisches Alter Ego" Willy Brandts und Vordenker der "neuen Ostpolitik" wird stark hervorgehoben. Später ist es dann Horst Ehmke, der Chef des Kanzleramts, dem es Merseburger als Verdienst anrechnet, dass die Regierungsmaschinerie im ersten Kabinett Brandt reibungslos funktionierte. Merseburger bestätigt, dass es nicht der SPD-Vorsitzende, sondern sein Vize Herbert Wehner war, der 1966 die Weichen für die Große Koalition stellte. Brandt musste das Amt des Außenministers und Vizekanzlers regelrecht aufgezwungen werden. In der Wahlnacht des 28. September 1969 war es umgekehrt: Beherzt ergriff Brandt die einmalige Chance, die sich bot, um die sozialliberale Koalition zu bilden - ein Akt der Emanzipation auch gegenüber dem Zuchtmeister Wehner, der lieber eine Fortsetzung der Großen Koalition gesehen hätte. Brandt und Wehner: Das ist in den Worten des Autors "eine beinahe unendliche Geschichte mit sehr unterschiedlichen Deutungen". Welcher Deutung er selbst zuneigt, daran lässt er keinen Zweifel: Wehner habe zwar mit dem Kommunismus gebrochen, sein politischer Habitus aber sei "unverkennbar stalinistisch" geblieben - ein Verdikt, hinter das man ein dickes Fragezeichen setzen muss. Allerdings weist auch Merseburger den von Willy Brandt nach 1974 geäußerten Verdacht, Wehner habe im Zusammenspiel mit der SED seinen Sturz betrieben, als unsinnig zurück. Überhaupt zeigt er, dass die Affäre um den DDR-Agenten Günter Guillaume nicht Ursache, sondern nur Anlass für den Kanzlerrücktritt war. Denn seit dem überwältigenden Wahlsieg vom November 1972 war Brandts Autorität, nicht zuletzt aufgrund eigener Versäumnisse, einem rasanten Verfall ausgesetzt gewesen. Freundlicher als über Wehner urteilt der Autor über das dritte Mitglied der Troika, Helmut Schmidt. Zwar kritisiert er dessen primadonnahafte Allüren in den beiden Brandt-Kabinetten, doch muss er einräumen, dass der Hamburger in der Sache zumeist Recht hatte - etwa was die Finanzierung des sozialliberalen Reformprogramms anbelangte. Merseburger sieht Brandt nach seinem Sturz zunächst redlich bemüht, seinem Nachfolger im Kanzleramt den Neuanfang zu erleichtern. Indessen verschweigt er nicht, dass sich das Verhältnis zwischen beiden stark eintrübte, als der SPD-Vorsitzende Anfang der achtziger Jahre im Streit um die Nachrüstung auf Distanz zur Regierung ging. Der Autor liebt kontrafaktische Überlegungen, und so fragt er, ob Schmidt womöglich länger hätte regieren können, wenn er mit dem Amt des Kanzlers auch das des SPD-Vorsitzenden übernommen hätte. Die vierte Karriere heißt eines der letzten Kapitel, und hier begegnet uns Willy Brandt in einer Rolle, die ihm geradezu auf den Leib geschrieben scheint - die des Elderstatesman, der als Präsident der Sozialistischen Internationale und Chef der Nord-Süd-Kommission wieder stärker seinen politischen Visionen nachgehen konnte. Und doch sollte der Parteipatriarch am Ende seines politischen Lebens noch einmal enttäuscht werden: Sein "Lieblingsenkel" Oskar Lafontaine versagte ihm die Gefolgschaft, als es in seinen Augen darum ging, die unverhoffte Chance der deutschen Wiedervereinigung 1989/90 entschlossen zu nutzen. Merseburger befindet sich in dieser Frage ganz auf der Seite Brandts. Vielleicht überpointiert er, wenn er nun erklärt, der ganze Ansatz der sozialliberalen Ostpolitik sei "vorrangig ein nationaler" gewesen. Aber dass die Nation im Denken des Weltbürgers Willy Brandt ein wichtige Rolle spielte und er das Ziel der Einheit nie abgeschrieben hatte, dasscheint unstrittig zu sein. Gewiss, auch diese Biografie beantwortet noch nicht alle Fragen. Das ist bei einer so komplizierten Persönlichkeit wie der Willy Brandts wohl auch kaum möglich, und man zweifelt, ob es einem Historiker je gelingen wird, diesen "zurückgezogenen Mann" (so sein Freund und Wahlhelfer Günter Grass) in all seinen Facetten und Widersprüchen zu begreifen. Peter Merseburger ist hier freilich schon sehr weit gekommen. Sein Buch setzt Maßstäbe; künftige Biografen werden sich daran messen lassen müssen. Peter Merseburger: Willy Brandt 1913-1992 Visionär und Realist; Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2002; 928 S., 32,- € Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 2. September 2002 Melden Share Geschrieben 2. September 2002 Zitat von jeru am 17:58 - 19.August.2002 Ausgesprochen viel Buch fürs Geld... ... bekommst Du hier. Da sind z. B. (von mir sehr geschätzte) Autoren wie Bernardin Schellenberger oder Franz Kamphaus dabei, und die Bücher kosten meistens so zwischen 1 und 3 €. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Trilobit Geschrieben 13. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 13. Oktober 2002 (bearbeitet) Die Wiederentdeckung der industriellen Romantik. Für diejenigen, die mal ein gutes Adventure machen wollen, kann ich Syberia empfehlen. Ein Adventure, das eine Familiengeschichte Anfang des letzten Jahrhunderts darstellt und retrospektiv das Schicksal eines Jungen erkunden läßt, der in der Jugend eine elterliche Automaten-Manufaktur verließ, um sein Leben einer ihn fesselnden Idee zu widmen: Automaten mit einer Seele zu bauen. Er kommt darüber in der Welt herum und erlebt viel. Sein Schicksal wird ein dreiviertel Jahrhundert später von der amerikansichen Anwältin Kate Walker - dem Spielcharakter - ausgekundschaftet ... doch schon bald regelrecht nachvollzogen. Kate kommt ursprünglich zum Abschluß eines Übernahmevertrages in die Manufaktur, doch es ergeben sich unvorhergesehene Verwicklungen, in deren Folge sie das Leben des Gesuchten nachbildet, seine Lebensstationen bereist und die von ihm dort hinterlassenen eigenartigen Automaten und Kunstwerke entdeckt. Die Story lebt auf weiten Strecken von einem sehr ansprechenden und außerordentlich reinen Design, einem romantischen Stil aus der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts und endet in einer schicksalsvollen Entscheidung des Spielcharakters ... den Spuren des Gesuchten zu folgen, der im Verlauf des Spieles aufgrund seiner brillianten Ideen, die er an den Stationen seines Lebens hinterließ, immer sympatischer und faszinierender wird. Das Spiel hat in der Computer-Fachpresse äußerst schlecht abgeschnitten, die Spiele-PC hat es als durchschnittlich verrissen. Ich persönlich halte es für außerordentlich hochwertig und stilistisch einzigartig. Ich kann es auch empfehlen, weil die zu lösenden Rätsel nicht übermäßig schwer sind. Der Reiz besteht eben in den impressiven Phantasien und einer durch die hochwertige Vertonung erzeugten, ganz eigenen und reizvollen Stimmung. Syberia 2002 ... ein Schmuckstück. Trilobit bearbeitet 8. Juni 2003 von Trilobit Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ralf Geschrieben 13. Oktober 2002 Melden Share Geschrieben 13. Oktober 2002 Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Glück, Eros, Tod - und andere Versuche im christlichen Denken Broschiert - 207 Seiten - Resch, Gräfelfing Erscheinungsdatum: 2001 ISBN: 3935197144 Besonders zu empfehlen daraus: Über die Anti-Ekstase im Gottesdienst Paz y bien, Ralf (Geändert von Ralf um 22:46 - 13.Oktober.2002) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cano Geschrieben 3. November 2002 Melden Share Geschrieben 3. November 2002 #Moderation Mode Hierhin verschoben Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pedrino Geschrieben 14. November 2002 Autor Melden Share Geschrieben 14. November 2002 Jedermann sollte wenigstens so viel Philosophie und schoene Wissenschaften studieren als noetig ist um sich die Wollust angenehmer zu machen. [Lichtenberg: Aus den »Sudelbuechern«] Soeben sind fuenf neue CD-ROMs erschienen, mit denen Sie gerade mal "so viel Philosophie und schoene Wissenschaften studieren als noetig" koennen - und das fuer sehr wenig Geld! Fuer jeweils 9,90 Euro sind ab sofort lieferbar: 100 Romane, die jeder haben muss http://www.digitale-bibliothek.de/scripts/...l?mp=/art/1205/ 100 Theaterstücke, die jeder haben muss http://www.digitale-bibliothek.de/scripts/...l?mp=/art/1206/ 1000 Gedichte, die jeder haben muss http://www.digitale-bibliothek.de/scripts/...l?mp=/art/1207/ 100 Werke der Philosophie, die jeder haben muss http://www.digitale-bibliothek.de/scripts/...l?mp=/art/1208/ 1000 Gemälde, die jeder haben muss http://www.digitale-bibliothek.de/scripts/...l?mp=/art/1209/ Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pedrino Geschrieben 17. Januar 2003 Autor Melden Share Geschrieben 17. Januar 2003 http://www.digitale-bibliothek.de/scripts/...l?mp=/art/1164/ Wörterbuch Kirchengeschichte Das »Wörterbuch Kirchengeschichte« des Deutschen Taschenbuch Verlags (dtv) vermittelt in über 700 Artikeln zuverlässige Grundkenntnisse der Kirchengeschichte. Stichwörter von »Antichrist« bis »Zölibat« informieren ausführlich über die wichtigsten kirchlichen Begriffe von den Anfängen des Christentums über Mittelalter und Reformation bis zur Gegenwart. Die Autoren Georg Denzler und Carl Andresen stellen die Ereignisse und Bewegungen jeweils in größere Zusammenhänge, um so die geschichtliche Entwicklung deutlicher hervortreten zu lassen. Berücksichtigt wird dabei auch die Vielfalt der großen Konfessionen in der heutigen Zeit. Ein besonderes Verdienst der Autoren besteht darin, dass sich die protestantische und katholische Sicht zu einer einheitlichen Darstellung verbinden. Umfangreiche Quellen- und Literaturangaben zu den einzelnen Artikeln dienen der weiterführenden Recherche. Damit ist das Wörterbuch ein höchst informatives und anregendes Nachschlagewerk für Leser beider Konfessionen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pedrino Geschrieben 13. März 2003 Autor Melden Share Geschrieben 13. März 2003 Deutsche Märchen und Sagen Beschreibung Die Edition »Deutsche Märchen und Sagen« präsentiert über 24.000 Märchen, Sagen, Bräuche und Legenden aus dem deutschen Sprachraum. Sie enthält neben den klassischen Sammlungen von Musäus, Bechstein und den Gebrüdern Grimm (mit den Texten der seltenen Erstausgaben von 1812/15) über 40 weitere repräsentative Märchen- und Sagensammlungen aus der Zeit von 1780 bis 1920. Darunter befinden sich so wichtige frühe Ausgaben wie Karoline Stahls »Fabeln, Mährchen und Erzählungen für Kinder« oder Caspar Friedrich Gottschalcks »Sagen und Volksmährchen der Deutschen«, die kaum in öffentlichen Bibliotheken zu finden sind. Der bislang beispiellose Materialreichtum gibt einen umfassenden Eindruck von der Vielfalt des regionalen und internationalen Erzählguts und dokumentiert zugleich den Wandel, der sich in der Auffassung von Volksdichtung widerspiegelt: von der Adaption schriftlicher Quellen bis hin zur Aufzeichnung aus mündlicher Überlieferung, von der Bearbeitung im Hinblick auf Vorlagentreue bis zur romantisch verklärten und dichterischen Ausschmückung alter Stoffe und Motive. Die Ausgabe wird abgerundet durch eine Bibliographie zur Erzählforschung, die über 20.000 Titel verzeichnet. Sie lädt damit sowohl zum intensiven Recherchieren als auch zum ausgiebigen Schmökern und Stöbern ein. Sachverwandte Bände: Literatur - Anthologien: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka · Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka - Studienbibliothek · Dichtung der Antike · Deutsche Literatur von Frauen · Operntexte von Monteverdi bis Strauss · English and American Literature · Deutsche Lyrik von Luther bis Rilke · Klassische Werke der deutschen Literatur · Erzählungen aus 1001 Nacht · Die Bibliothek der Weltliteratur · Russ. Literatur v. Nestor b. Majakowski http://www.digitale-bibliothek.de/scripts/...l?mp=/art/1163/ (Geändert von pedrino um 19:08 - 13.März.2003) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jouaux Geschrieben 14. März 2003 Melden Share Geschrieben 14. März 2003 leider vergriffen und auch nicht mehr antiquarisch erhältlich, da ich die Komplettauflage gekauft habe. Rolf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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