MartinO Geschrieben 5. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 5. Februar 2012 Nee, auf so blöde Gedanken bin ich bislang noch nicht gekommen. Ob dein Gedanke, Brot sei eine Form von Teigwaren, nun "blöd" ist, mag der Leser entscheiden. Ich werde dir da allerdings nicht widersprechen. Dass sie falsch ist, solltest du allerdings zwischenzeitlich verstanden haben. Okay, ich merke mir also, daß Backwaren gebacken und Teigwaren geteigt werden. Gut so? Ich bitte freundlich darum, beim Thema zu bleiben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 (bearbeitet) Vielleiht ist hier jemand unverdächtig, der mit Kirche wenig am Hut hat: http://www.google.co...eist/index.html Aha, und dagegen investiert der Papst Energie und ruft zum Widerstand auf? Erstaunlich!Der Papst hat was gegen Googles-Datensammelwahnsinn? Auf der einen Seite ist das ja sehr verständlich, aber andererseits hätte eine einfache Googlesuche nach &Williamson &Holocaust dem Vatikan einige Peinlichkeit erspart... bearbeitet 6. Februar 2012 von Flo77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Vielleiht ist hier jemand unverdächtig, der mit Kirche wenig am Hut hat: http://www.google.co...eist/index.html Aha, und dagegen investiert der Papst Energie und ruft zum Widerstand auf? Erstaunlich!Der Papst hat was gegen Googles-Datensammelwahnsinn? Auf der einen Seite ist das ja sehr verständlich, aber andererseits hätte eine einfache Googlesuche nach &Williamson &Holocaust dem Vatikan einige Peinlichkeit erspart... Das sehe ich auch so. Ich habe mich damals gefragt, ob denn im Vatican keiner jung genug ist, um eine Suchmaschine in Gang setzen zu können. 2 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Nee, auf so blöde Gedanken bin ich bislang noch nicht gekommen.Ob dein Gedanke, Brot sei eine Form von Teigwaren, nun "blöd" ist, mag der Leser entscheiden. Ich werde dir da allerdings nicht widersprechen. Dass sie falsch ist, solltest du allerdings zwischenzeitlich verstanden haben.Okay, ich merke mir also, daß Backwaren gebacken und Teigwaren geteigt werden. Gut so? Ich bitte freundlich darum, beim Thema zu bleiben. Ich finde das ist sogar sehr nahe am Thema. Nämlich an der Frage ob ein Begriff immer eindeutig ist und wovon seine Bedeutung im Endeffekt abhängig ist. Wenn Rorro "Brot" als "Teigware" bezeichnet werden ihn seine Gesprächspartner wohl eher verständnislos anschauen, weil "Brot" eben mit "Brot" und "Teigware" mit "Pasta", "Nudeln" o.ä. konnotiert ist. Ähnlich dürfte es sich mit dem Zeitgeist verhalten. Die private Konnotation kann insofern nicht relevant sein, soweit der Volksmund den Begriff anders belegt hat. (Nebenbei würde mich doch mal brennend interessieren, was Rorro wohl sagen würde, wenn ein Priester eine Lasagneplatte (Hartweizen, Wasser, kein Treibmittel) versuchte zu wandeln - Teigware ist wohl Teigware...) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Deine "Zeitgeist"-Aburteilung hat mit dem akzeptierten Zeitgeistbegriff nichts zu tun (wie ich schon oben schrieb). Und was ist der akzeptierte Zeitgeistbegriff? Darauf wird Dir rorro keine Antwort geben können, zumindest keine befriedigende. Wir sollten nicht die Ursprungsfrage von Rorro vergessen: Zu welchem Zeitpunkt gab es mehr Schnittpunkte zwischen Zeitgeist und Heiligem Geist? Wenn Rorro nun beispielhaft einen Zeitpunkt benennen würde, könnte man mal etwas konkreter diskutieren. Ich habe mal exemplarisch zwei Zeitpunkte ausprobiert: 3. Reich und die Zeit Jesu. Darauf hat er sich nicht eingelassen. Und er tut gut daran. Je konkreter man den Zeitpunkt wählt, desto deutlicher kommt die Unmöglichkeit zu Tage, hierfür einen Zeitgeist zu benennen. Der Kontrast zwischen konkreten Zeitverhältnissen und diffusem Zeitgeistgelaber tritt dann deutlich vor die Augen. Man könnte auch die heutige Zeit benennen. Das wäre insofern praktisch, weil wir dann am Puls der Zeit liegen und bestens informiert sind. Wie soll man aber den Zeitgeist der heutigen Zeit beschreiben? Ich komme auf ein riesiges Paket verschiedener Strömungen. Gemeinsam sind natürlich die sachlichen Voraussetzungen wie z.B. heutige Erkenntnisse. Die bilden allerdings keinen einheitlichen Geist, sondern sind nüchterne Voraussetzungen, in denen (je nach Ort und Milieu) ganz verschiedene Geister zu Tage treten. Genug der Worte. Hören wir doch mal Rorros Aussagen. So er sich traut. 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Und was ist der akzeptierte Zeitgeistbegriff? Vielleiht ist hier jemand unverdächtig, der mit Kirche wenig am Hut hat: http://www.google.co...eist/index.html Aha, und dagegen investiert der Papst Energie und ruft zum Widerstand auf? Erstaunlich! Hast Du denn die Zeitgeistdefinition da gelesen, die ich meinte? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 (Nebenbei würde mich doch mal brennend interessieren, was Rorro wohl sagen würde, wenn ein Priester eine Lasagneplatte (Hartweizen, Wasser, kein Treibmittel) versuchte zu wandeln - Teigware ist wohl Teigware...) Das hängt vom Bischof ab, in dessen Vetretung der Priester handelt. Wenn der in Übereinstimmung mit der kirchlich autorisierten Überlieferung meint, diese Substanz wäre für das Heilige Opfer angemessen, dann wäre es Hybris von mir etwas anderes anzunehmen. So ein Fall ist mir aber nicht bekannt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Wenn Rorro nun beispielhaft einen Zeitpunkt benennen würde, könnte man mal etwas konkreter diskutieren. Ich habe mal exemplarisch zwei Zeitpunkte ausprobiert: 3. Reich und die Zeit Jesu. Darauf hat er sich nicht eingelassen. So leid es mir tut, das echte Leben verlangt eben mal Rechnerabstinenz. Wir können uns gerne auf den Zeitgeist des 3. Reiches einlassen. Da der Zeitgeist sich ja nicht nur auf eine Epoche, sondern auch auf eine große Gruppe wie eine kulturelles Gemeinschaft bezieht (wie bspw. eine Nation), können wir uns gerne über charakteristische Züge des Zeitgeistes in Deutschlandes während des Dritten Reiches unterhalten. Siehst Du da keine charakteristischen Grundlinien? Dann wäre ja bspw. der Aufstand der 68er gegen die Elterngeneration eine unverschämte Dreistigkeit von Sippenhaft gewesen, oder? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Und was ist der akzeptierte Zeitgeistbegriff? Vielleiht ist hier jemand unverdächtig, der mit Kirche wenig am Hut hat: http://www.google.co...eist/index.html Aha, und dagegen investiert der Papst Energie und ruft zum Widerstand auf? Erstaunlich! Hast Du denn die Zeitgeistdefinition da gelesen, die ich meinte? Ich nehme an, du meintest das: " the general intellectual, moral, and cultural climate of an era" Das hilft uns aber nur wenig weiter, weil es nichts anderes als eine Art von Mittelwert annimmt. In der Regel wettert der Papst jedoch gegen zugegebenermßen einflußreiche Randgruppen und Phänomene. Man kann nicht einerseits auf den christlichen Europa / Italien beharren und zugleich behaupten, dass dessen Geist abzulehnen wäre. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Niklas Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Und was ist der akzeptierte Zeitgeistbegriff? Vielleiht ist hier jemand unverdächtig, der mit Kirche wenig am Hut hat: http://www.google.co...eist/index.html Aha, und dagegen investiert der Papst Energie und ruft zum Widerstand auf? Erstaunlich! Hast Du denn die Zeitgeistdefinition da gelesen, die ich meinte? Ich nehme an, du meintest das: " the general intellectual, moral, and cultural climate of an era" Das hilft uns aber nur wenig weiter, weil es nichts anderes als eine Art von Mittelwert annimmt. In der Regel wettert der Papst jedoch gegen zugegebenermßen einflußreiche Randgruppen und Phänomene. Man kann nicht einerseits auf den christlichen Europa / Italien beharren und zugleich behaupten, dass dessen Geist abzulehnen wäre. Ich kapiere das nicht mal. Was alle machen und denken, ist blöd? Und das ganz einfach, weil es alle machen und denken? Und wir sind ganz anders?! Die Katholen als Superindividualisten? Inhalte sind egal? Ist ja wahnsinnig originell und un-zeitgeistig. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Und was ist der akzeptierte Zeitgeistbegriff? Vielleiht ist hier jemand unverdächtig, der mit Kirche wenig am Hut hat: http://www.google.co...eist/index.html Aha, und dagegen investiert der Papst Energie und ruft zum Widerstand auf? Erstaunlich! Hast Du denn die Zeitgeistdefinition da gelesen, die ich meinte? Ich nehme an, du meintest das: " the general intellectual, moral, and cultural climate of an era" Das hilft uns aber nur wenig weiter, weil es nichts anderes als eine Art von Mittelwert annimmt. In der Regel wettert der Papst jedoch gegen zugegebenermßen einflußreiche Randgruppen und Phänomene. Man kann nicht einerseits auf den christlichen Europa / Italien beharren und zugleich behaupten, dass dessen Geist abzulehnen wäre. Chryso, ich nehme an, Du weißt auch, wie politische pressure-groups arbeiten, insbesondere auf der EU-Ebene (was hierzulande viel zu wenig wahrgenommen wird). Und ich nehme auch an, daß Du verstehst, daß es sinnvoller it, gegen manche Initiativen anzugehen, bevor sie allgemein akzeptiert werden. Das ist ja auchaus der Erfahrung geboren, daß man sonst eben zu spät kommt. Da gibt es mannigfaltige Beispiele aus der Medizin, der Soziologie und der Geschichte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Ich kapiere das nicht mal. Was alle machen und denken, ist blöd? Und das ganz einfach, weil es alle machen und denken? Und wir sind ganz anders?! Die Katholen als Superindividualisten? Inhalte sind egal? Ist ja wahnsinnig originell und un-zeitgeistig. Stimmt, Du kapierst es nicht mal. Vielleicht kommt das mit der Zeit. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Und ich nehme auch an, daß Du verstehst, daß es sinnvoller it, gegen manche Initiativen anzugehen, bevor sie allgemein akzeptiert werden. Nach der von dir präferierten Definition ist das aber gerade noch nicht Zeitgeist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Niklas Geschrieben 6. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 6. Februar 2012 Ich kapiere das nicht mal. Was alle machen und denken, ist blöd? Und das ganz einfach, weil es alle machen und denken? Und wir sind ganz anders?! Die Katholen als Superindividualisten? Inhalte sind egal? Ist ja wahnsinnig originell und un-zeitgeistig. Stimmt, Du kapierst es nicht mal. Vielleicht kommt das mit der Zeit. Du solltest mir aus christlicher Nächstenliebe auf die Sprünge helfen. Sonst muss ich noch dumm sterben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 Da der Zeitgeist sich ja nicht nur auf eine Epoche, sondern auch auf eine große Gruppe wie eine kulturelles Gemeinschaft bezieht (wie bspw. eine Nation), können wir uns gerne über charakteristische Züge des Zeitgeistes in Deutschlandes während des Dritten Reiches unterhalten. Siehst Du da keine charakteristischen Grundlinien? Dann wäre ja bspw. der Aufstand der 68er gegen die Elterngeneration eine unverschämte Dreistigkeit von Sippenhaft gewesen, oder? Zeitgeist spielt eigentlich auf die Zeit ein. Du hast ja auch nach einer Einschätzung von Zeitgeist und Heiligem Geist zu einem bestimmten Zeitpunkt gefragt. Jetzt kommst Du plötzlich mit Ortsangaben. Ja - der Meinung bin ich schon lange. Das habe ich ja bis hin zur Mongolei schon angemahnt. Zeitgeist ist ja "the general intellectual, moral, and cultural climate of an era" Das allgemeine intellektuelle, moralische und kulturelle Klima einer Zeit einer Epoche, eines Zeitraums oder Zeitalters gibt es doch gar nicht. Es gibt vielleicht einige Mainstreams - aber auch eher im Plural, als im Singular und lokal sehr unterschiedlich. Man könnte natürlich über die Geisteshaltung der Nazi-Ideologie diskutieren. Aber dann sollte man auch klar sagen: "Wir sprechen über die Nazi-Ideologie!". Das Geschwurbel vom Zeitgeist macht nur unklar, was eigentlich das Thema ist. Es ist ein Geschwurbel, das das beabsichtigte Thema verwischt. Sagt man statt dessen "Wir sprechen über den Zeitgeist!", dann stellt sich die Frage: "Äh ... über was?" Über den Misserfolg der appeasement-Politik gegenüber Hitler? Man müsste erst einmal eruieren, ob es nicht mehr appeasement-Anhänger gab, als Nazis. Oder über dessen Gegenteil? Also "Wehret den Anfängen!". Die Mehrheit der Menschen war schon damals in China und Indien - und denen war die Judenpolitik nicht so sehr Thema. Da haben ganz andere Themen das Lebensgefühl der Zeit geprägt. Mach da mal einen Mainstream aus! Das ganze Gerede über Zeitgeist ist alles nur Quatsch, und zwar gefährlicher Quatsch. Man macht so, als ob in intellektuellem, moralischen und kulturellem Belang eine Einheit bestünde. Und selbst, wenn man sich auf eine relativ kleine Einheit, wie eine Nation, bezieht, ist das höchst unklar. Abgesehen, dass man dann mit so allumfassenden Worten wie "Zeitgeist" dann doch wieder auf einen örtlich kleinen Rahmen verweist (ganz schön naiv ... aber schon Hitler träumte ja von einer weltumspannenden Bedeutung des deutschen Wesens, an dem die ganze Welt genesen soll), ist der Begriff Zeitgeist höchst unpräzise. Viele berichten aus dieser Zeit, dass sie Angst prägte. Kritik am Zeitgeist (1933-1945) ist also Kritik an Angst und Verzagtheit? Ach nö - ich dachte dass es doch Kritik an der Nazi-Ideologie wäre! Was meinst Du: Hat die Deutschen dieser Zeit mehr die Nazi-Ideologie, oder mehr die Angst geprägt? Was war der Mainstream? Und bei dieser Gelegenheit bemerkt man, dass sich alles ganz schnell ändern kann. Nach Stalingrad haben Angst, Verzagtheit und Hoffnungslosigkeit noch mal deutlich zu- und der Glaube an den Endsieg entsprechend abgenommen. Was war noch mal Zeitgeist? "the general intellectual, moral, and cultural climate of an era". So ein Quatsch! Egal, wie man "era" nun übersetzt: Es zerfließt einem unter den Händen. Die Anti-Juden-Schreier hatten natürlich Hochkonjunktur. Ob sie wirklich die Mehrheit waren? Ob nicht wachsend mehr und mehr Leute ein flaues Gefühl hatten, wenn ganze Straßenzüge entjudaisiert waren, ohne dass man über den Verbleib der Leute was wusste? Sollte der Zeitgeist der Nazizeit die Nazipropaganda meinen? Schön und gut - aber dann sollte man eben auch "Nazipropaganda" sagen und sie angreifen, anstatt die Energie in so schwurbulöse Begriffe wie "Zeitgeist" zu verpulvern. Gegen die Nazipropaganda anzukämpfen war ein hohes moralisches Gut. Aber dieses Ziel zu verwässern, indem man es gar nicht konkret benennt, sondern irgendwelchen fragwürdigen Wust über Zeitgeist ablässt? Das ist doch ein Ausweichen! Und genau so ist es auch in der heutigen Zeit. Man kann Zeiterscheinungen (ja, die gibt es!) durchaus kritisieren. Man kann auch Zeiterscheinung früherer Epochen kritisieren. Das ist unbenommen. Aber so ein Geschwurbel wie "Zeitgeist" ist immer ein Ablenken, ein Ausweichen und eine pauschale Verurteilung, die jede konkrete Analyse und Bewertung zu einem undifferenzierten Brei zermalmt. Wenn etwas schlecht ist, - zum Beispiel die Nazipropaganda - dann ist sie das nicht, weil sie eine Zeiterscheinung war, sondern weil sie unmenschliche Inhalte verbreitete. Aber das Wort "Zeitgeist" greift nicht die Unmenschlichkeit auf, sondern wendet sich gegen die Zeit und undifferenziert gegen die Menschen, die in dieser Zeit leben. Das ist doch ein Unding! 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 Chryso, ich nehme an, Du weißt auch, wie politische pressure-groups arbeiten, insbesondere auf der EU-Ebene (was hierzulande viel zu wenig wahrgenommen wird). Und ich nehme auch an, daß Du verstehst, daß es sinnvoller it, gegen manche Initiativen anzugehen, bevor sie allgemein akzeptiert werden. Das ist ja auchaus der Erfahrung geboren, daß man sonst eben zu spät kommt. Da gibt es mannigfaltige Beispiele aus der Medizin, der Soziologie und der Geschichte. Ja, das ist schon eine wichtige Sache. Eben deswegen sollte man sich konkret gegen Missstände und Gefahren wenden und nicht die Zeit damit vertrödeln, sich gegen die Zeit zu wenden, indem man den "Zeitgeist" thematisiert. Damit verwirrt man nur. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 (bearbeitet) Vielleiht ist hier jemand unverdächtig, der mit Kirche wenig am Hut hat: http://www.google.co...eist/index.html Aha, und dagegen investiert der Papst Energie und ruft zum Widerstand auf? Erstaunlich!Der Papst hat was gegen Googles-Datensammelwahnsinn? Auf der einen Seite ist das ja sehr verständlich, aber andererseits hätte eine einfache Googlesuche nach &Williamson &Holocaust dem Vatikan einige Peinlichkeit erspart... Das sehe ich auch so. Ich habe mich damals gefragt, ob denn im Vatican keiner jung genug ist, um eine Suchmaschine in Gang setzen zu können. Ach nö. Nach zwanzig Jahren intensiver Beschäftigung einer ganzen vatikanischen Kommission (ecclesia dei) und nach intensiver Beschäftigung des Papstes mit den Piusbrüdern ist das Internet doch eher Ausrede, als wirkliche Begründung für das Nichtwissen. Um angesichtes von Williamsons Interview aus allen Wolken zu fallen, muss man wesentlich mehr Fehlleistungen erbringen, als nur eine versäumte Internetrecherche. Das muss man wollen. Da muss man sich geradezu darauf spezialisieren, gewisse Dinge zu übersehen. Das ist, wie wenn ein Geschichtsprofessor behauptet, er habe noch nie was vom 20. Jahrhundert gehört. Und dann: "Oh Mist. Das hätte ich doch glatt ergoogeln können!" Das ist reif für das Guinessbuch der dümmsten Ausreden. bearbeitet 7. Februar 2012 von Mecky 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 7. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 Ach nö. Nach zwanzig Jahren intensiver Beschäftigung einer ganzen vatikanischen Kommission (ecclesia dei) und nach intensiver Beschäftigung des Papstes mit den Piusbrüdern ist das Internet doch eher Ausrede, als wirkliche Begründung für das Nichtwissen. Um angesichtes von Williamsons Interview aus allen Wolken zu fallen, muss man wesentlich mehr Fehlleistungen erbringen, als nur eine versäumte Internetrecherche. Das muss man wollen. Da muss man sich geradezu darauf spezialisieren, gewisse Dinge zu übersehen. Das ist, wie wenn ein Geschichtsprofessor behauptet, er habe noch nie was vom 20. Jahrhundert gehört. Und dann: "Oh Mist. Das hätte ich doch glatt ergoogeln können!" Das ist reif für das Guinessbuch der dümmsten Ausreden. Ecclesia Dei bezieht seine Informationen offensichtlich in erster Linie aus Briefen und aus Besuchen bei den "Altgläubigen". Damit haben sie genau das Bild von den Piusbrüdern, dass diese sich selbst gerne geben. Im Ergebnis ist der Vatikan dann im gleichen Sinn "Experte" für das Thema Piusbrüder wie ich experte für meine Tante bin. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Werner001 Geschrieben 7. Februar 2012 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 Da der Zeitgeist sich ja nicht nur auf eine Epoche, sondern auch auf eine große Gruppe wie eine kulturelles Gemeinschaft bezieht (wie bspw. eine Nation), können wir uns gerne über charakteristische Züge des Zeitgeistes in Deutschlandes während des Dritten Reiches unterhalten. Siehst Du da keine charakteristischen Grundlinien? Dann wäre ja bspw. der Aufstand der 68er gegen die Elterngeneration eine unverschämte Dreistigkeit von Sippenhaft gewesen, oder? Zeitgeist spielt eigentlich auf die Zeit ein. Du hast ja auch nach einer Einschätzung von Zeitgeist und Heiligem Geist zu einem bestimmten Zeitpunkt gefragt. Jetzt kommst Du plötzlich mit Ortsangaben. Ja - der Meinung bin ich schon lange. Das habe ich ja bis hin zur Mongolei schon angemahnt. Zeitgeist ist ja "the general intellectual, moral, and cultural climate of an era" Das allgemeine intellektuelle, moralische und kulturelle Klima einer Zeit einer Epoche, eines Zeitraums oder Zeitalters gibt es doch gar nicht. Es gibt vielleicht einige Mainstreams - aber auch eher im Plural, als im Singular und lokal sehr unterschiedlich. Man könnte natürlich über die Geisteshaltung der Nazi-Ideologie diskutieren. Aber dann sollte man auch klar sagen: "Wir sprechen über die Nazi-Ideologie!". Das Geschwurbel vom Zeitgeist macht nur unklar, was eigentlich das Thema ist. Es ist ein Geschwurbel, das das beabsichtigte Thema verwischt. Sagt man statt dessen "Wir sprechen über den Zeitgeist!", dann stellt sich die Frage: "Äh ... über was?" Über den Misserfolg der appeasement-Politik gegenüber Hitler? Man müsste erst einmal eruieren, ob es nicht mehr appeasement-Anhänger gab, als Nazis. Oder über dessen Gegenteil? Also "Wehret den Anfängen!". Die Mehrheit der Menschen war schon damals in China und Indien - und denen war die Judenpolitik nicht so sehr Thema. Da haben ganz andere Themen das Lebensgefühl der Zeit geprägt. Mach da mal einen Mainstream aus! Das ganze Gerede über Zeitgeist ist alles nur Quatsch, und zwar gefährlicher Quatsch. Man macht so, als ob in intellektuellem, moralischen und kulturellem Belang eine Einheit bestünde. Und selbst, wenn man sich auf eine relativ kleine Einheit, wie eine Nation, bezieht, ist das höchst unklar. Abgesehen, dass man dann mit so allumfassenden Worten wie "Zeitgeist" dann doch wieder auf einen örtlich kleinen Rahmen verweist (ganz schön naiv ... aber schon Hitler träumte ja von einer weltumspannenden Bedeutung des deutschen Wesens, an dem die ganze Welt genesen soll), ist der Begriff Zeitgeist höchst unpräzise. Viele berichten aus dieser Zeit, dass sie Angst prägte. Kritik am Zeitgeist (1933-1945) ist also Kritik an Angst und Verzagtheit? Ach nö - ich dachte dass es doch Kritik an der Nazi-Ideologie wäre! Was meinst Du: Hat die Deutschen dieser Zeit mehr die Nazi-Ideologie, oder mehr die Angst geprägt? Was war der Mainstream? Und bei dieser Gelegenheit bemerkt man, dass sich alles ganz schnell ändern kann. Nach Stalingrad haben Angst, Verzagtheit und Hoffnungslosigkeit noch mal deutlich zu- und der Glaube an den Endsieg entsprechend abgenommen. Was war noch mal Zeitgeist? "the general intellectual, moral, and cultural climate of an era". So ein Quatsch! Egal, wie man "era" nun übersetzt: Es zerfließt einem unter den Händen. Die Anti-Juden-Schreier hatten natürlich Hochkonjunktur. Ob sie wirklich die Mehrheit waren? Ob nicht wachsend mehr und mehr Leute ein flaues Gefühl hatten, wenn ganze Straßenzüge entjudaisiert waren, ohne dass man über den Verbleib der Leute was wusste? Sollte der Zeitgeist der Nazizeit die Nazipropaganda meinen? Schön und gut - aber dann sollte man eben auch "Nazipropaganda" sagen und sie angreifen, anstatt die Energie in so schwurbulöse Begriffe wie "Zeitgeist" zu verpulvern. Gegen die Nazipropaganda anzukämpfen war ein hohes moralisches Gut. Aber dieses Ziel zu verwässern, indem man es gar nicht konkret benennt, sondern irgendwelchen fragwürdigen Wust über Zeitgeist ablässt? Das ist doch ein Ausweichen! Und genau so ist es auch in der heutigen Zeit. Man kann Zeiterscheinungen (ja, die gibt es!) durchaus kritisieren. Man kann auch Zeiterscheinung früherer Epochen kritisieren. Das ist unbenommen. Aber so ein Geschwurbel wie "Zeitgeist" ist immer ein Ablenken, ein Ausweichen und eine pauschale Verurteilung, die jede konkrete Analyse und Bewertung zu einem undifferenzierten Brei zermalmt. Wenn etwas schlecht ist, - zum Beispiel die Nazipropaganda - dann ist sie das nicht, weil sie eine Zeiterscheinung war, sondern weil sie unmenschliche Inhalte verbreitete. Aber das Wort "Zeitgeist" greift nicht die Unmenschlichkeit auf, sondern wendet sich gegen die Zeit und undifferenziert gegen die Menschen, die in dieser Zeit leben. Das ist doch ein Unding! Zeitgeist, das ist immer die Meinung der bösen Anderen. Die Zeitgeister der 1920/30er: Für Hitler war "Zeitgeist" der aus seiner Sicht schlechte Trend der Emanzipation der Juden, der Kommunismus und die in Europa um sich greifende Demokratie. Aus Sicht des Papstes war "Zeitgeist" die Tendenz Richtung Trennung von Kirche und Staat und die zunehmende Entmachtung kirchlicher Autoritäten. Aus Sicht der Monarchisten wer der Trend zur Republik und der Entmachtung des Adels der "Zeitgeist". Aus Sicht von Dollfuss war "Zeitgeist" der Trend zu einem Faschismus oder Kommunismus ohne Gott und das Bestreben der Menschen nach indiviueller Freiheit. Aus kommunistischer Sicht war "Zeitgeist" der Trend zu Betäubung der Massen durch Sozialgesetzgebung zur Verhinderung der Weltrevolution. Und so weiter, und so fort. Und alle bekämpften sie munter ihren jeweiligen "Zeitgeist". Werner 5 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 7. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 [OT] Ach nö. Nach zwanzig Jahren intensiver Beschäftigung einer ganzen vatikanischen Kommission (ecclesia dei) und nach intensiver Beschäftigung des Papstes mit den Piusbrüdern ist das Internet doch eher Ausrede, als wirkliche Begründung für das Nichtwissen. Um angesichtes von Williamsons Interview aus allen Wolken zu fallen, muss man wesentlich mehr Fehlleistungen erbringen, als nur eine versäumte Internetrecherche. Das muss man wollen. Da muss man sich geradezu darauf spezialisieren, gewisse Dinge zu übersehen. Das Problem ist hier weniger Dummheit als Feigheit oder Verlogenheit. Solange Antisemitismus kein Grund zur Exkommunikation ist, kann er auch kein Grund sein, eine solche nicht aufzuheben. DAS ist aber nicht kommuniziert worden. Eine von vielen Kommunikationskathastrophen dieser Affäre. [/OT] 1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 Zeitgeist, das ist immer die Meinung der bösen Anderen.Die Zeitgeister der 1920/30er: Für Hitler war "Zeitgeist" der aus seiner Sicht schlechte Trend der Emanzipation der Juden, der Kommunismus und die in Europa um sich greifende Demokratie. Aus Sicht des Papstes war "Zeitgeist" die Tendenz Richtung Trennung von Kirche und Staat und die zunehmende Entmachtung kirchlicher Autoritäten. Aus Sicht der Monarchisten wer der Trend zur Republik und der Entmachtung des Adels der "Zeitgeist". Aus Sicht von Dollfuss war "Zeitgeist" der Trend zu einem Faschismus oder Kommunismus ohne Gott und das Bestreben der Menschen nach indiviueller Freiheit. Aus kommunistischer Sicht war "Zeitgeist" der Trend zu Betäubung der Massen durch Sozialgesetzgebung zur Verhinderung der Weltrevolution. Und so weiter, und so fort. Und alle bekämpften sie munter ihren jeweiligen "Zeitgeist". Der Zeitgeist ist, wie man sieht, eine ungeheuer flexible Angelegenheit. Universell und von jederman verwendbar. Man braucht auch für seine Anwendung nicht viel verstehen, sondern muss sich nur seine Lieblingsparolen von irgend jemand vorreden lassen. Und schon kann man so ziemlich alles auf den bösen Zeitgeist schieben. Darin liegt seine demagogische Potenz. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 7. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 Der "Meßdienerinnen"-Thread hat mich angeregt, einmal einen Sammelplatz einzurichten, wo gepostet und diskutiert werden kann, was user als "Salto rückwärts" in unserer Kirche empfinden... Was ist denn das Ziel Deiner Meinung nach, von dem sich die Kirche entfernt, wenn sie rückwärts geht? Da der Begriff des "Zeitgeistes" bei den hiesigen Diskutanten offenbar zu Unverständnis führt, möchte ich noch einmal meine Frage wiederholen, die Anlaß zu einer Antwort mit dem genannten Begriff gab und zu der semantischen Diskussion führte. Die eigentliche Frage aber blieb bislang unbeantwortet. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 7. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 Was ist denn das Ziel Deiner Meinung nach, von dem sich die Kirche entfernt, wenn sie rückwärts geht? Da der Begriff des "Zeitgeistes" bei den hiesigen Diskutanten offenbar zu Unverständnis führt, möchte ich noch einmal meine Frage wiederholen, die Anlaß zu einer Antwort mit dem genannten Begriff gab und zu der semantischen Diskussion führte. Die eigentliche Frage aber blieb bislang unbeantwortet. "Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern" (Mt 28,19) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 7. Februar 2012 Autor Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 Die eigentliche Frage aber blieb bislang unbeantwortet. Nein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 7. Februar 2012 Melden Share Geschrieben 7. Februar 2012 Die eigentliche Frage aber blieb bislang unbeantwortet. Nein. Da bitte ich um Entschuldigung, da hatte ich vergessen (wenn auch vorher natürlich gelesen). Aber wenn es kein konkretes Ziel gibt, wie kann es dann rückwärts gehen? Und ist es Evangelium, "der Lebensrealität der Menschen hier und jetzt gerecht zu werden" bzw. was meinst Du damit genau? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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