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Luftnummernschild


pedrino

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Ein Nummernschild für zwei Autos: Kurz vor Jahresende feierte das Verkehrsministerium die Einführung des "Wechselkennzeichens". Eigentlich eine tolle Idee - inzwischen aber zeigt sich, dass die umständliche Umsetzung keine Vorteile bringt. Eine Abrechnung.

 

hieraus: "Als dann im Dezember das Wechselkennzeichen den Bundesrat passierte, war es so richtig schön bescheuert deutsch, ein Nummernschild nämlich, bei dem man für zwei Autos Steuern und Versicherung bezahlt, für das man dann ab Sommer des Jahres, wenn es in Kraft tritt, zweimal zur Zulassungsstelle marschieren und zweimal den ganzen Papierkram erledigen muss. Man hätte damit also den finanziellen und bürokratischen Aufwand von zwei Autos, könnte aber immer nur eins zur Zeit fahren."

 

Hier kann man nur noch über diesen deutschen Unsinn den Kopf schütteln.

bearbeitet von pedrino
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Schickte man früher deutsche Ingenieure in den Urwald, kamen sie nach ein paar Jahren mit einer Eisenbahn wieder heraus. Schickt man heute deutsche Beamte in die Wüste, passiert zehn Jahre lang nichts, und dann wird der Sand knapp. :lol:

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Schickte man früher deutsche Ingenieure in den Urwald, kamen sie nach ein paar Jahren mit einer Eisenbahn wieder heraus. Schickt man heute deutsche Beamte in die Wüste, passiert zehn Jahre lang nichts, und dann wird der Sand knapp. :lol:

:lol:

Wenn Du als Beamter Ingenieur bleiben willst, mußt Du heftig kämpfen.

wine

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Wenn Du als Beamter Ingenieur bleiben willst, mußt Du heftig kämpfen.

 

So schlimm ist es auch nicht - sage ich Dir aus eigener Erfahrung. Man muss nur die eigenen Grenzen und die Grenzen der anderen sehen und darf sich zu keinem Zeitpunkt vereinnahmen lassen für Dinge, die außerhalb der eigenen Grenzen liegen.

 

Ich bin damit 23 Jahre lang ganz gut gefahren - und die Beförderungen kamen auch nicht seltener als bei den anderen Kollegen.

 

Das Problem kommt dann, wenn man denkt, man müsse "politische" Entscheidungen treffen. Dafür ist man aber weder da noch ausgebildet. Wenn der Landrat unbedingt eine Entscheidung durchdrücken will, die aus der Sicht des Ingenieurs shyce ist - bitte, soll er tun. Es gibt auch politische Zwänge, das akzeptiere ich. Aber dann ohne bzw. gegen meine Stellungnahme. Dann steht halt meine ablehnende Haltung im Akt drin und sicherheitshalber auch noch in meinem privaten Archiv. Und wenn der Chef unbedingt eine entsprechende Stellungnahme haben will, soll er sie doch anordnen. Das kann er - theoretisch. Wird er aber nicht, wenn er nicht mit dem Klammerbeutel gepudert ist. Denn dann steht drin, dass diese Stellungnahme auf Anordnung abgefasst wurde. Da hat er es einfacher, entweder die Fachstelle zu übergehen oder einen ihm wohlgesonnenen Beamten mit der Abfassung der Stellungnahme zu beauftragen (was dann aber fürchterlich in die Hose gehen kann - wenn es dann wirklich schief geht).

 

Wenn man sich als Beamter darüber klar geworden ist, dass das Beamtenrecht verdammt viel Schutz gerade bei Differenzen mit der oftmals politischen Amtsleitung bietet (und deswegen gerade bei Ingenieuren und dem anderen technischen Dienst immer mehr in Frage gestellt wird), dann lebt man viel besser und lockerer. Was mich immer entsetzte, war die teilweise schier unglaubliche Angepasstheit von Leuten, die schon die höchsten Beförderungsstufen erreicht hatten - die hätten ja nun überhaupt nichts fürchten müssen. Das Argument, nur die Angepasstesten würden dorthin befördert, zieht nicht unbedingt - ich zumindest kann nicht erkennen, dass die stromlinienförmigen Leute - zumindest in meinem Bereich des gehobenen technischen Dienstes - schneller befördert würden als die "aufsässigeren Beamten".

 

Na ja, egal.

 

Was das Wechselkennzeichen anbelangt: Das kommt davon, wenn man den Satz "Operative Hektik ersetzt geistige Windstille" befolgt: Jemand bringt eine Idee, alle schreien "ach, wie toll". Und das alles sehr pressewirksam. Und dann kommen die Probleme: Das Steuerrecht verlangt einen definierten Zeitraum der Nutzung bzw. Nichtnutzung, Änderungen mit dem Ergebnis, dass die Steuern anschließend niedriger sind, kriegt man parlamentarisch nicht durch. Auf die Versicherungen hat man allemal keinen Einfluss, die müssen das Risiko selber kalkulieren (und werden zu dem Ergebnis kommen, dass zumindest bei der Kasko-Versicherung keine wirkliche Ersparnis vorliegt).

 

ich vermute, das liegt nicht an "den Ingenieuren", auch nicht an "deutschen Besonderheiten", sondern an den trägen Eigenheiten einer parlamentarischen Demokratie und auch daran, dass zur Funktionalität des Wechselkennzeichens auch eine Reaktion der Privatwirtschaft - nämlich der Versicherungsgesellschaften - gehört. Die Idee ist erst einmal gar nicht schlecht - und die eine oder andere Versicherungsgesellschaft wird vielleicht doch mal entsprechende Angebote machen, so dass sich das auch lohnt. Ich vermute mal, in der Schweiz wird es nicht anders gewesen sein - auch dort wird der Staat kaum die Möglichkeit haben, den Versicherungsgesellschaften vorzuschreiben, welche Tarife sie wie anzubieten haben.

 

Schau mer mal. Abgesehen vom Steuerrecht - was tatsächlich unbefriedigend, aber wohl parlamentarisch nicht änderbar ist - sind alle Voraussetzungen gegeben, dass das System funktioniert. Jetzt sind die Versicherungen am Zug. Man sollte nicht zu früh zu viel erwarten.

bearbeitet von Lothar1962
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